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Mandolinenklänge Frühlingsserenade Hobby-Racer 40 Jahre JUZET

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Seite 8<br />

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<strong>40</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>JUZET</strong> Revival-Party in der Schokofabrik<br />

2. Mai, Samstagabend, 18 Uhr – in der Bayreuther Gaußstraße ist kaum ein Parkplatz zu finden.<br />

Vor dem Eingang der Schokofabrik, dem jetzigen „Offenen Kulturzentrum“, drängen sich<br />

die Menschen. Es sind aber kaum Jugendliche, die zu dieser Stunde um Einlass anstehen. Es<br />

handelt sich um Mittfünfziger und noch Ältere, die aus Bayreuth kommen, aber auch aus<br />

Kulmbach, Fürth, Tübingen oder München angereist sind. Die Stimmung ist gut, und alles<br />

wirkt wie ein großes Klassentreffen. Ehemalige Aktive, Freunde und Besucher des 1974 eröffneten<br />

Kulturzentrums in der Schulstraße kommen nach <strong>40</strong> <strong>Jahre</strong>n wieder zusammen. Anlass<br />

ist eine Revival-Party des „<strong>JUZET</strong>“.<br />

Unter den Festrednern sieht man eine gut gelaunte Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-<br />

Erbe, die ebenso interessiert den Worten des aus Schleswig-Holstein angereisten Initiators des<br />

Treffens, Christian Heinisch, folgt, wie die etwa 100 Gäste. Vor 41 <strong>Jahre</strong>n waren dies meist<br />

langhaarige, in der damaligen Bay reuther Meinung „Kommunisten, Gammler, Hippies, Kiffer“,<br />

die das selbst verwaltete Jugendzentrum gegründet hatten und keineswegs von der Obrigkeit<br />

dafür gelitten wurden. Der ehemalige Vorsitzende Werner Kolb sprach von Widerstand gegen<br />

die Obe ren, und in einer eMail stand etwas von einer „Gegenkultur“.<br />

An diesem Abend wird viel geredet, ge lacht, diskutiert, fotografiert und natürlich Wie der -<br />

sehen gefeiert. Vor allem die aus Is land angereiste Asa Hauksdottir, die von ihrer Inselheimat<br />

aus den Stein dieses Treffens ins Rollen gebracht hatte, zeigt sich begeistert, nach knapp <strong>40</strong><br />

<strong>Jahre</strong>n ehemalige Freunde aus Bayreuth wieder zu treffen. Sie war 1976 als Austausch schü -<br />

lerin in der Wagnerstadt, und „ihre Kinder leben diese Tradition heute nach, auf diese Art lernt<br />

man mehr, als jede Schule bieten kann.“<br />

Die „Schoko“ ist durch den städtischen Ankauf nun „der elfte Jugendtreff, den Bayreuth<br />

bieten kann“, so Merk-Erbe. Mit der integrierten, wahrscheinlich größten Indoor-Skaterbahn<br />

Süddeutschlands, besitzt die „Schoko“ natürlich einen interessanten Anlaufpunkt für Jugend -<br />

liche. Für Alternativ-Konzerte wird das alte/neue „Zentrum“ weiterhin der ideale Veran stal -<br />

tungsort sein, und Peter Weintritt, der Leiter der „Schoko“, ist davon fest überzeugt.<br />

Natürlich gibt es neben einem Büffet zur Stärkung auch Musik. Die Rolling Chocolate<br />

Band, drei Jungs, die sich auf der Skaterbahn trafen und nun gemeinsam dem Garagen rock<br />

frönen, wobei viel 60er <strong>Jahre</strong> -Sound in ihr Spiel einfloss, eröffnen den Unterhal tungs teil.<br />

Anschließend ein genialer Schach zug der Veranstalter: Die Kulmbacher Kult-Punker von<br />

Euroschäck treten auf: In der Be setzung Brandy Schäck, Ed Bergmann und Peter Schultheiss,<br />

wie am zweiten Weih nachts feiertag 1982, als das damalige <strong>JUZET</strong> schließen musste.<br />

Euroschäck bringen haargenau den Set, den sie damals ihren dicht gedrängt stehenden Fans<br />

geboten hatten. Der Jubel in der „Schoko“ ist schier grenzenlos. Die anschließende DJ-Party<br />

geht bis weit......<br />

R.H.<br />

Fipsens Rock- und Pop-Olymp<br />

Von Michael Fips Meier Issakidis<br />

Servus, Grützi und Tach aus dem sonnigen Pott, meine fränkischen Freunde. Ich hoffe, dass<br />

alles senkrecht bei euch is .....<br />

Heute geht’s um Laurence Jones,einem britischen<br />

Bluesgitarristen der Extraklasse!!! Mit<br />

seinem Debut, „Thunder In The Sky“, machte<br />

der Bengel schon auf sich aufmerksam<br />

und so manchen Top Player unruhig!!! Hört<br />

euch mal die „The Thrill Is Gone“-Fassung<br />

von ihm an, da geht euch ein Ruck durch den<br />

Körper, ihr glaubt es nicht. Der Junge braucht<br />

die Saiten nur streicheln und schon glaubt<br />

man, dass Hosianna Mantra streichelt unser<br />

Ohr!! Auch das Titelstück „Thunder In The<br />

Sky“ schlägt voll auf die Muschel. Und so geht es auch weiter. 2013 dann, der ersehnte<br />

Nachfolger „Temptation“. Auf diesem Album zeigt er, welche Brillianz in ihm steckt und er hat<br />

sich vom Wunderknaben zu einem echten Top Player entwickelt!!! Vom Opener „Foolin Me“,<br />

in feinster britischer Bluesmanier, bis zum Endsong Soul „Swamp River“, alles Deltablues in<br />

Vollendung, ALLES Eigenkompositionen!!! Spätestens jetzt würden weniger ambitionierte<br />

Künstler ihre Tantiemen zählen. Aber nicht Laurence, der legte dieses Jahr nach und bringt mit<br />

„What`s It Gonna Be“ seinen dritten Longplayer auf den Markt!!! „What‘s It Gonna Be“.<br />

Das ist nun die Frage. Wenn ihr den Weg des 23-Jährigen verfolgt habt, von seinen Wurzeln,<br />

als dem heißesten Gitarrenhelden in Stratford-upon-Avon, über seinen Durchbruch mit „Thun-<br />

der In The Sky“ 2012 bis zu seinem Aufstieg mit Ruf Records, dann werdet ihr eine ungefähre<br />

Ahnung haben, was euch auf diesem Album erwarten wird. Umwerfender Gitarrensound.<br />

Eine Stimme mit Energie und Seele. Songs, die euch umhauen werden. „What‘s It Gonna Be“<br />

liefert genau das ab – und noch ein bisschen mehr. Denn Laurence Jones zeigt von seinem<br />

einzigartigen Talent mehr denn je. Nennt ihn ruhig, die Zukunft der Bluesmusik, denn mit seinem<br />

dritten Album zeigt der britische Bandleader Laurence Jones seine Brillanz!!! Ich hoffe,<br />

es hat euch gefallen und sach ma Tüsskes wonnich!?! Und wenna ihr ma ne Frage habt, oder<br />

was nich verstehn tut, fragt einfach ma nach. Der dicke Onkel aussm Pott, tut euch das dann<br />

ma verkasematuckeln.<br />

Bis denne, meine Freunde .....Euer Fips...<br />

Berechtigte Hoffnungen – Christine Set The Scene<br />

Viereinhalb <strong>Jahre</strong> lang Texte verfassen, Melodien dazu komponieren, Einstudieren, Proben,<br />

Um schreiben, Studioarbeit. Dies liegt nun vorerst hinter CHRISTINE (Mühlenkamp und ihrer<br />

Band) SET THE SCENE. Die erste CD, mit professionell ansprechendem Cover, mit eigenen<br />

zehn Stücken, liegt vor. In den vergangenen <strong>Jahre</strong>n lagen aber auch Zwangspausen, die unter<br />

anderem auch sehr Erfreuliches hervorbrachten: Fünf Kinder, so die beiden Töchter Christines,<br />

Lea und Marie...<br />

Bandarbeit, Familie, Mutterrolle, ein so genanntes Full-Time-Programm, das die blonde<br />

West fälin, die mit 18 ihrer Heimatstadt Kamen den Rücken kehrte und in Bayreuth landete,<br />

absolviert. Vielleicht auch deshalb der CD-Titel etwas passend: „Monkey Business“.<br />

Die zehn Songs erfrischen im täglichen Einheitsbrei des Radiogedudels. Die vier Musiker<br />

(als Gitarrist fungiert ihr Ehemann Robert, in der Wagnerstadt als Gitarrenlehrer nicht unbekannt)<br />

gaben sich sehr viel Mühe, eine gesunde Mischung aus Alternative, Songwriter- und<br />

Popelementen zu finden. Vor allem aber brilliert die ehemalige Anglistikstudentin mit guten<br />

Texten. Seit langer Zeit ist es wieder einmal verdammt schwer, an dieser Stelle einen oder<br />

zwei Titel als Empfehlung zu nennen. Hier liegt es am geneigten Leser, der für gute Musik<br />

auch etwas Geld ausgeben möchte und dadurch eine vielleicht kurz vor dem Karrieresprung<br />

be findliche, sehr talentierte Gruppe unterstützen will, zuzugreifen. Zunächst muss die Band,<br />

die in Bayreuth seit <strong>Jahre</strong>n als absoluter Geheimtipp gilt, einen weiteren Schritt nach vorne<br />

tun. Christine Set The Scene müssen in der<br />

Bekanntheitsskala nach oben klettern, dies<br />

funktioniert aber nur durch „Monkey Busi -<br />

ness“: Konzerte, Konzerte, Konzerte! Ex-Ge -<br />

ne sis mitglied Mick Rutherford, der mit seinen<br />

„Mike And The Mechanics“ vor einigen Jah -<br />

ren in Bayreuth spielte und die Nach wuchs -<br />

band hörte, zeigte bereits großes In teresse.<br />

Wer mehr über die hübsche Texterin, Kom -<br />

ponistin, Sängerin, Gitarristin und..und.. er -<br />

fahren will.<br />

www.christine-set-the-scene.de R.H.<br />

Alexander (Sandy) Wolfrum in der Birke<br />

Sandy Wolfrum, ein Name der bei Fans und<br />

Kennern seit 30 <strong>Jahre</strong>n einen hervorragenden<br />

Klang hat, spielte am Samstag Abend in<br />

der Kulmbacher „Birke“. Sein Programm be -<br />

stand zum großen Teil aus eigenen Stücken,<br />

gemischt mit Liedern großer Weltklasse mu -<br />

siker. Seine Ausrüstung war klein, nur seine<br />

Stimme, seine Gitarre und ein kleiner, aber<br />

sehr hochwertiger Verstärker – mehr war<br />

nicht nötig.<br />

In seinem ersten Lied gestand er, dass er<br />

gerne als Wolf he„rum“laufen würde. Dann<br />

ging es weiter mit „Danke“ und „Klein -<br />

kunst“. Vor dem dritten Lied wurde die Frage<br />

diskutiert, ob die Umweltplakette „Bap -<br />

perla“ oder „Blebberla“ heißt. Mit jedem<br />

Stück steigerte sich die Stimmung. „Mit dem<br />

Autofahrn ist Schluß“, „Bayreuth“, „Sie können<br />

kaufen“, „Ein friedlicher Ort“. Bei<br />

„Teach Your Children“ sang das Publikum kräftig mit. Nach „It's A Spell“ ging es dann in die<br />

wohlverdiente Pause.<br />

Der zweite Teil begann mit „Es wird immer alles anders“, dann sein Lied über die Geister -<br />

fahrer. Anschließend erzählte er mit „Analyse“ äußerst humorvoll von seinem Berufsstand,<br />

den Sozialpädagogen. Weiter mit Bob Dylans „Ain’t Going Nowhere“, dem „Unterboden -<br />

boogie“, dann berichtete er mit „Ich denk scho ich bin bleed“ über die Tücken moderner Tech -<br />

nik. Anschließend sang er von einem irischen Räuber, das „Fränkische Kufsteinlied“ als offizieller<br />

Abschluss.<br />

Als Zugabe folgten mit „Be Cheese“ eine gelungene und vielumjubelte Parodie auf die Bee<br />

Gees und der Abtritt-Song.<br />

Als letzte Zugabe, dann doch noch vom Publikum erklatscht und gesanglich begleitet:<br />

Dylans „Knocking On Heaven’s Door“. Dabei war die Birke am Überkochen.<br />

Peter Zindulka, der überregional bekannte Schlagzeuger (seine Besen hat er immer da -<br />

bei), eigentlich als Zuhörer erschienen, unterstützte Sandy bei einigen Stücken, indem er kurzerhand<br />

einen Stuhlsitz als Snare benutzte.<br />

Ein super Abend. Wer Sandy Wolfrums Auftritte verpasst, ist selbst schuld.<br />

Manfred Ramming

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