Neben der Lyme-Borreliose und - BORRELIOSE und FSME BUND ...

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14 Forschung Kurzcharakteristik wichtiger durch Zecken übertragener Krankheiten außer FSME und Lyme Borreliose Q-Fieber Anaplasmose/Erlichiose Tularämie Babesiose Erreger 1 Coxiella burnetii Anaplasma phagocytophilum, (Ehrlichia chaff eensis) Vektoren Dermacentor marginatus 2 Symptome grippeähnlich, atypische Pneumonien, Aborte der Zeckenbissfi eber-Gruppe auch eine „Tache noire“, eine bläulich-schwarz verfärbte, schlecht heilende Ulzeration an der Einstichstelle beobachtet, die die Diagnose im Zusammenhang mit einer Reiseanamnese erleichtert. Tetrazyklin- Derivate sind therapeutisch in der Regel gut wirksam. International werden in den letzten Jahren ständig neue Rickettsien-Arten im Zusammenhang mit menschlichen Erkrankungen entdeckt. Mehrfach-und Mischinfektionen Auch Mehrfach- und Mischinfektionen mit zwei oder drei der durch Zecken übertragbaren Krankheiten sind möglich, z. B. FSME und Borreliose und/oder Anaplasmose. Das sollte bei diagnostischen und therapeutischen Überlegungen mit in Betracht gezogen werden. Ixodes ricinus/ I. persulcatus, Amblyomma americanum hohes Fieber, grippeähnlich, z. T. Exantheme, selten ZNS-Beteiligung Prof. Dr. rer. nat. Jochen Süss Direktor am Friedrich-Loeffl er-Institut Dr. med. vet. Christine Klaus Nationales Referenzlabor für durch Zecken übertragene Krankheiten Naumburger Straße 96a 07743 Jena Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Peter Kimmig Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt Allgemeine Hygiene und Infektionsschutz Wiederholdstraße 15 70174 Stuttgart e-mails: jochen.suess@fl i.bund.de christine.klaus@fl i.bund.de peter.kimmig@rps.bwl.de Francisella tularensis B. divergens B. microti Dermacentor-, Ixodes-Arten Ixodes-Arten 3 6 Verlaufsformen je nach Eintrittsort des Erregers grippeähnlich, Anämie, Hämoglobinurie Inkubationszeit 2 – 4 Wochen Wenige Tage – 4 Wochen (1)3 – 4(14) Tage 5 Tage – 9 Wochen Diagnostik Erregernachweis aus Blut (Urin) (PCR, Anzucht), Antikörper ab 2.Krankheitswoche (ELISA, IFT) Prophylaxe Kontakt zu infektiösem Material meiden (besonders Nachgeburten/ Aborte beim Schaf) Therapie 4 Doxycyclin, auch Rifampicin/Clarithromycin , Chinolone Bedeutung/ Häufi gkeit besondere Gefahr für Schwangere, 411 Fälle in Deutschland im Jahr 2005 Besonderheiten Erreger ist äußerst resistent in sporen ähnlicher Form, zeckenunabhängiger Kreislauf existiert Erregernachweis aus Blut (Liquor) (PCR, Ausstrich), später Antikörper (IFT) Zeckenstichpro phylaxe, rasches Entfernen gesogener Zecken Erregernachweis aus Sputum, Lavage, Bioptaten (PCR; IF-Mikroskopie), später Antikörper Zeckenstichpro phylaxe in Endemiegebieten Tetrazykline u. a. Amino glykoside, Ciprofl oxacin, Doxycyclin besonders in den USA (Reiseanamnese!), in Europa selten, in Deutschland bisher nicht nachgewiesen Mit freundlicher Abdruckgenehmigung des Ärzteblatts Thüringen Heft 5/2006. selten, Hauptendemiegebiete USA, z. T. Russland, 15 Fälle in Deutschland im Jahr 2005 Erreger ist äußerst resistent und extrem invasiv (auch durch intakte Haut!) Erregernachweis aus Blut (Ausstrich, PCR) Antikörper ab 2. Krankheitswoche (IFT, selten ELISA, Immunoblot Zeckenstichpro phylaxe, Entfernen gesogener Zecken innerhalb von 48 Stunden Therapieversuch mit Chinin/ Clinda mycin, Clinda mycin allein, Atovaquon/ Azithromycin In Europa bisher ca. 30 Fälle besonders für immunsupprimierte Patienten problematisch 1 Neben den in der Tabelle genannten Erregern spielen auch Rickettsia-Arten eine z. Z. noch geringe, aber insgesamt zunehmende Rolle, in Europa z. B. R. slovaka, R. helvetica. 2 Hauptvektor, in weiteren 50 Zeckenspezies gefunden. 3 Bei Tieren auch Dermacentor, Boophilus und Rhipicephalus. 4 Zum neuesten Stand der Therapieempfehlungen s. www.rki.de Mehr Wissen über „Zecken und Zeckenerkrankungen“ vermittelt die Grundlagenbroschüre des Borreliose Bundes Deutschland. Bestellmöglichkeit siehe Seite 23 Borreliose Magazin Nr. 14
Foto: Dania Richter Forschung Rickettsien und Krim-Kongo-Viren Der Rostocker Tropenmediziner Prof. Emil Reisinger, Mitentwickler der sogenannten Gasser-Therapie gegen Borreliose, warnte auf dem im April 2006 statt gefundenen Internistenkongress in Wiesbaden vor weiteren Erregern, die durch Zecken übertragen werden. Bis zu neun Prozent der Zecken in Deutschland würden DNA von Rickettsia helvetica aufweisen und es sei mit einer Zunahme dieser Infektionen zu rechnen. Erste Anzeichen seien hohes Fieber, Schweißausbrüche und Hautausschläge wie bei manchem grippalen Infekt. Rickettsiosen würden durch Antikörper-Nachweis diagnostiziert. Zur Therapie – so die Ärztezeitung – würden sich Tetrazykline oder Chinolone eignen. Reisinger warnte auch vor einer neuen Virusinfektion, die von der Krim nach Westen wandern werde. Die sogenannte Krim-Kongo-Infektion gehöre zu den hämorrhagischen (Einblutungen erzeugenden) Fiebern und werde ebenfalls von Zecken übertragen. Borrelia lusitaniae wandert nördlich Die noch vor wenigen Jahren auf den Mittelmeerraum beschränkte Spezies Borrelia lusitaniae wird immer häufer nördlich der Alpen angetroffen. Die Berliner Parasitologen Prof. Franz-Rainer Matuschka und Dr. Dania Richter fanden eine Stelle im Elsaß, wo ein Viertel aller eingesammelten Zecken mit lusitaniae infi ziert war. Über die natürliche Verbreitung gibt es bislang nur Spekulationen. Wären Vögel die Transporttiere, wäre diese Spezies weiter verbreitet. Im Verdacht stehen damit infi zierte Eidechsen, die man – ebenso wie infi zierte Zecken – an Südhängen von Weinbergen lokalisierte. Bislang galten Eidechsen als Sackgasse im Kreislauf der Borrelien. Borreliose Magazin Nr. 14 Eidechse mit Zeckennymphen- Befall FSME – ein Winterthema Zwei Drittel der FSME-Infektionen (Frühsommer-Meningoenzephalitis) erfolgen zwar zwischen Juni und August. Doch wer nächstes Jahr erst kurz vor Urlaubsantritt an Impfung denkt, erreicht keinen größtmöglichen Schutz, der bei kompletter Grundimmunisierung 97 bis 99 Prozent beträgt. So sieht das konventionelle Impfschema aus: 1. Teilimpfung am Tag Null. 2. Teilimpfung je nach Impfstoff nach ein bis drei Monaten. Bei der Schnellimmunisierung erfolgt die 2. Teilimpfung bereits nach zwei Wochen. Die 3. Teilimpfung neun bis zwölf Monate nach der 2. Teilimpfung komplettiert den Impfschutz. Auffrischungsimpfungen sind frühestens drei Jahre nach der 3. Teilimpfung notwendig. In Deutschland liegt die Impfrate bei unter 20 Prozent, in Österreich derzeit bei 88 Prozent. Dennoch zählte Österreich in 2005 100 Erkrankungsfälle (Deutschland 433). Dies sei vor allem auf die Vernachlässigung der Auffrischungsintervalle zurückzuführen, verlautbarte die österreichische Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat. Vor allem die ältere Generation ließe sich nicht mehr impfen. Symptome der FSME: Die Inkubationszeit beträgt fünf bis zehn Tage, in Ausnahmefällen bis zu vier Wochen. Danach können unspezifi sche Symptome einer Sommergrippe mit Fieber, Kopfschmerz, Husten sowie Magen-Darm- Beschwerden auftreten, die sich vorübergehend zurückbilden. Nach wenigen Tagen beginnt die zweite Krankheitsphase. Fieber, Kopfschmerz und Nackensteifi gkeit treten bei etwa 50 Prozent der Den Blutsaugern „ans Leder gehen“ Keine Pinzette zur Hand? Not macht erfi nderisch. Zeckenentfernung gelingt außer mit Pinzette, Zeckenkarte,Taschenmesser, Skalpell, Nassrasierer und Fadenschlinge auch mit einem zur Schlinge gekreuzten Haar. Pech für Glatzenträger. Freundin fragen. Zecken-Hölle Prävention Infi zierten als Symptom einer Meningitis (Hirnhaut-Entzündung) auf. Bei etwa 40 Prozent kommt es zur Meningoenzephalitis (Entzündung von Gehirn und Gehirnhäuten) mit Gleichgewichts- und Bewusstseinsstörungen, Halluzinationen, Gesichtslähmung, Sprech-, Schluck- und Atemregulationsstörung. Bei etwa zehn Prozent treten Lähmungen an Armen und Beinen auf. Die Todesrate wird bei Beteiligung des Zentralen Nervensystems auf ein bis zwei Prozent geschätzt (Quelle: Baxter). Auch Kindern drohen derart schwere Verläufe, allerdings sind neurologische Schäden seltener als bei Erwachsenen. In einzelnen Fällen führt die FSME-Erkrankung jedoch zu schweren neurologischen Funktionsstörungen und zu Lernbehinderung. Anmerkung Günther Binnewies: Bei Verdacht (Zeckenstiche) auf eine mögliche latente Borreliose empfi ehlt es sich, vor der Impfung einen Immunstatus zu veranlassen. Zecken in die Hölle schicken Als satanischer Grillspaß empfi ehlt das Unternehmen Smartideas, gefangene Zecken nicht wieder laufen zu lassen sondern in der „Zecken-Hölle“ ins Jenseits zu schicken. Dabei handelt es sich um ein Gerät in der Art eines Espresso- Siebs mit Handgriff, in das die Zecke gelegt und von unten mit dem Feuerzeug abgefackelt wird. Gute Reise ... Foto: Baxter 15
Seite 1 und 2: Borreliose Magazin Foto: Fischer Ok
Seite 3 und 4: Hoff nung Im Frühjahr 2006 weckte
Seite 5 und 6: � Phase II: Erregergeneralisation
Seite 7 und 8: cyclin, 18 mit Amoxicillin behandel
Seite 9 und 10: Marshall Protocol Von Wolfgang Maes
Seite 11 und 12: scher Infektionserkrankungen, in de
Seite 13: kula von 10(Aerosol)-50 Erregern k
Seite 17 und 18: Freistaat Sachsen bietet Borreliose
Seite 19 und 20: Arzt und Patient Augsburger Ärzte-
Seite 21 und 22: Postleitzahl-Gebiet 6 Frankfurt am
Seite 23 und 24: Literatur-Bestellcoupon Internet- Q

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