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Lichtgefüge - Das Licht im Zeitalter Rembrandts und Vermeers

ISBN 978-3-86859-185-9

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Einführung<br />

Inhalt.*<br />

Melpomene, die Vertraute des Theaters <strong>und</strong> der Tragödie,<br />

zeigt das, was sichtbar ist in des H<strong>im</strong>mels goldenen Sälen,<br />

auf der Erde <strong>und</strong> unter der Erde, wo die Geister herumirren,<br />

die Sichtbarkeit, die beginnt mit dem Feuer oder dem Sonnenlicht.<br />

Sie bemisst den Unterschied von mehr oder weniger <strong>Licht</strong>,<br />

in den Farben oder der Helligkeit, deren Grade sie anzeigt,<br />

sie lehrt, die Schatten von Gr<strong>und</strong> auf zu verstehen;<br />

<strong>und</strong>, weit sehend, erzählt sie von schönen Perspektiven.<br />

Wenn die Tragödie das Schönste ist, das die Bühne zeigt,<br />

so ist die Tag- <strong>und</strong> Schattenkunst von nicht geringerem Wert.<br />

Der Druck.<br />

Hier ist sie abgebildet, die redlichste der Musen.<br />

Den Blitz hält ihre Faust, ihr Haupt umfängt die Sonne,<br />

<strong>und</strong> sie ist mit dem H<strong>im</strong>melsfeuer, mit Apoll also, verlobt;<br />

Vulkan kann ohne sie sein Meisterwerk nicht beginnen.<br />

Ihr Brennglas strahlt, stets dreht <strong>und</strong> wendet sie es.<br />

Die Tragödiendichter werden durch sie inspiriert:<br />

<strong>Das</strong> Glück, das Geschick folgt wechselnd ihren Schritten.<br />

Sie schafft Vergnügen, indem sie vermindert oder vermehrt,<br />

verdunkelt oder erhellt, erscheinen macht oder verschwinden<br />

Mit gutem Gr<strong>und</strong> beherrscht sie Schatten <strong>und</strong> <strong>Licht</strong>er.<br />

Inhoudt.<br />

Melpomen ten Toneele op Treurspel afgericht<br />

Toont dat wat zichtbaer is, in’s Hemels gulde zaelen,<br />

Op d’Aerde, en onder d’ aerd’, ja daer de geesten dwaelen,<br />

Die zichtbaerheyt ontfangt door vuer of Zonnelicht.<br />

Zy meet het onderscheyt van meer en minder lichten,<br />

In kleur en klaerheyt, en zy wijst de graeden aen,<br />

Zy leert de schaduwen op ’t grondichste verstaen;<br />

En, verre ziende, rept van schoone Deurgezichten<br />

Is’t Treurspel ’t schoonste, dat vertoont wort op’t Toneel,<br />

De daeg-en schaduwkunst is hier geen minder deel.<br />

Op de Print.<br />

HIer is ons afgebeelt de braefst der Zangheldinnen:<br />

Den Blixem vult haer vuist, zy heeft de Zon om’t hooft,<br />

En is aen’t Hemels vuer, of eer Apol, verlooft;<br />

Vulkaen kon zonder haer zijn proefstuk niet beginnen.<br />

Haer brantglas straelt altijts, waer of zy’t wendt of keert:<br />

Treur dichters worden meest door haer en geest bereeden:<br />

Fortuin, of wel ’t geval, verdraeit zich op haer schreeden:<br />

Zy schept vermaek in’t geen vermindert of vermeert:<br />

Verdonkert en verklaert: ontluikt of raekt aen’t zwichten;<br />

Met reden dan beheert zy schaduwen en lichten.<br />

* Schlicht <strong>und</strong> ungeschickt ins Deutsche<br />

übertragen durch den Verfasser<br />

4<br />

5 Einführung

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