Verarbeitungshinweise für das Furnieren mit Placol 4506 ... - Geistlich
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Auch ein vorsichtiges Wegschleifen des Leimdurchschlages kann eine ansonst unbrauchbare<br />
Oberfläche retten, die Poren des Furniers bleiben aber gefüllt und können sich beim anschliessenden<br />
Beizen und Lackieren oder durch <strong>das</strong> natürliche nachdunkeln abzeichnen.<br />
Die Feinverteilung, der <strong>mit</strong> dem Leimroller aufgetragenen Leimmenge sollte <strong>mit</strong> einer<br />
Zahnspachtel (<strong>Geistlich</strong> <strong>Placol</strong>-Spachtel ) in Schubrichtung und ca. 30°- 45° Stellung abgezogen<br />
werden um einen gleichmässigen und kontrollierten Leimauftrag zu erhalten. Walzenauftragsmaschinen<br />
sind entsprechend einzustellen.<br />
8. Furnierrisse<br />
Furnierrisse sind eine der unangenehmsten Oberflächenfehler auf furnierten Flächen, vor allem<br />
deshalb, weil sie meist erst nach längerer Zeit, oft erst nach ein oder zwei Heizperioden auftreten.<br />
Die eigentliche Ursache für <strong>das</strong> Auftreten von Furnierrissen liegt aber bereits beim Furniervorgang<br />
selbst in dort herrschenden ungünstigen Feuchteverhältnissen.<br />
Furniere werden oft <strong>mit</strong> zu hoher Feuchtigkeit unter Verwendung von wasserreichen niedrigviskosen<br />
(dünnen) Flotten bei zu hohem Leimauftrag („sichere“ Verleimung) ohne offene Wartezeit,<br />
sehr wohl aber <strong>mit</strong> relativ langer geschlossener Wartezeit, (bis z. B viele kleine Werkstücke für<br />
einen Pressvorgang vorbereitet sind) verarbeitet. Dabei hat <strong>das</strong> Furnier reichlich Zeit, Wasser aus<br />
der Leimflotte aufzunehmen und vor allem quer zur Faserrichtung zu quellen.<br />
Wird dieses gequollene Furnier aber nun auf der Trägerplatte durch <strong>das</strong> Aushärten des Leimes<br />
fixiert, kann <strong>das</strong> Furnier später beim abgeben des aus der Leimfuge aufgenommenen Wassers bei<br />
niedriger Raumluftfeuchtigkeit, vor allem während der Heizperioden, nicht mehr schrumpfen<br />
(Schwind- und Quellmasse von <strong>Furnieren</strong> quer zur Faserrichtung sind nahezu um den Faktor 10<br />
grösser als die Werte für Holzspanplatten). Da<strong>mit</strong> wird aber rasch die Bruchdehnung bei <strong>Furnieren</strong><br />
(Grössenordnung 1 %) erreicht, <strong>das</strong> Furniere reisst. Bei geschälten und gemesserten <strong>Furnieren</strong><br />
treten die Risse vor allem an den Markstrahlen auf, weil hier <strong>das</strong> Holz die geringste Festigkeit hat.<br />
Eine maximale Furnierfeuchte von 8 % sollte bei Heissverleimungen auf keinen Fall überschritten<br />
werden. Durch die Leimflotte wird zu viel Wasser in die Leimfuge eingebracht, vor allen durch<br />
eine zu niedrige Konzentration der Leimflotte (dünne Leimflotte) sowie durch zu hohen Leimauftrag<br />
<strong>mit</strong> dem Leimroller (200-250 g/m²). „Dicke“ Leimflotten, sparsamer Leimauftrag 100-120g/m²<br />
reichen im Allgemeinen für Furnierverleimungen aus. Die aufgetragene Leimmenge <strong>mit</strong> dem<br />
Leimroller sollte durch die Verwendung einer Zahnspachtel (<strong>Geistlich</strong> <strong>Placol</strong> Spachtel) entsprechend<br />
abgezogen werden. Je kürzer die geschlossene Wartezeit ist, desto weniger Zeit hat <strong>das</strong><br />
Furniere für die Feuchtigkeitsaufnahme und für den Quellvorgang.<br />
Eine Raumluftfeuchte von 20-30 % während der Heizperiode über mehrere Monate sind keine<br />
Seltenheit und sollten nicht nur wegen der Gefahr von Furnierrissen, sondern auch aus gesundheitlichen<br />
und wohnhygienischen Gründen vermieden werden. Die Raumluft sollte <strong>mit</strong>tels Luftbefeuchter<br />
auf ca. 60 % relative Luftfeuchte gehalten werden.<br />
<strong>Geistlich</strong> Ligamenta – Klebstoffe für eine gute Verbindung!<br />
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