Verarbeitungshinweise für das Furnieren mit Placol 4506 ... - Geistlich
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<strong>Verarbeitungshinweise</strong><br />
für <strong>das</strong> <strong>Furnieren</strong> <strong>mit</strong> <strong>Placol</strong> <strong>4506</strong> und 4507<br />
<strong>Geistlich</strong> Ligamenta – Klebstoffe für eine gute Verbindung!<br />
Seite 1<br />
<strong>Geistlich</strong> Ligamenta AG │ Klebstoffe │ Engstringerstrasse 5 │ CH-8952 Schlieren<br />
Phone + 41 44 733 88 33 │ Fax + 41 44 733 88 77 │ www.geistlich.ch │ ligamenta@geistlich.ch
Thema<br />
Seite<br />
1. Einleitung 3<br />
2. <strong>Verarbeitungshinweise</strong> 4<br />
3. Reinigung und Entsorgung 8<br />
4. Beanspruchungsklassen bei Holzverleimungen 8<br />
5. Verleimungsfestigkeit 11<br />
6. Benetzung 12<br />
7. Leimdurchschlag 13<br />
8. Furnierrisse 14<br />
9. Verfärbungen 15<br />
10. Umweltvorschriften 16<br />
11. Mischtabelle 17<br />
12. Kontaktadressen 18<br />
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1. Einleitung<br />
1.1 Reine Harnstoff-Formaldehyd-Leimharze<br />
Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsharze werden durch die Umsetzung von Harnstoff und<br />
Formaldehyd in wässriger Lösung unter sorgfältiger Einhaltung bestimmter Bedingungen hergestellt.<br />
Die Reaktion wird dabei nur soweit geführt, <strong>das</strong>s die entstehenden Produkte noch wasserlöslich<br />
sind bzw. zum Teil in dieser Lösung dispergiert vorliegen. Diese Stufe stellt den handelsüblichen<br />
Harnstoff-Formaldehyd-Flüssigleim dar. Da diese chemische Reaktion langsam auch bei<br />
Raumtemperatur weiterläuft, haben Flüssigleime je nach Typ und Zusammensetzung eine beschränkte<br />
Lagerfähigkeit (1-3 Monate).<br />
Bei der Aushärtung der Leime wird diese Reaktion schliesslich durch Zugabe von Härter und<br />
Einwirkung von Wärme oder Hitze wieder in Gang gebracht: der Leim härtet aus und bildet ein<br />
dreidimensionales räumliches Netzwerk. Bei entsprechender Auswahl von Leim und Härter ist<br />
auch eine Aushärtung bei Raumtemperatur möglich.<br />
Pulverleime werden aus flüssigen Leimen durch sprühtrocknen hergestellt. Durch den Entzug von<br />
Wasser läuft die Alterungsreaktion deutlich langsamer ab als bei Flüssigleimen, die Lagerfähigkeit<br />
(ca. 8 Monate) ist dadurch wesentlich verbessert. Zur Verarbeitung werden die Pulverleime<br />
wieder <strong>mit</strong> der erforderlichen Wassermenge angerührt.<br />
1.2 Konfektionierter Pulverleim<br />
Den weitaus grössten Anteil an Harnstoffen bei der Möbelherstellung und im Schreinerhandwerk<br />
stellen die so genannten konfektionierten Pulverleime dar, die bereits alle erforderlichen Bestandteile<br />
einer Leimflotte (Pulverleim, Streck<strong>mit</strong>tel und Formaldehydfänger sowie Härtersalze)<br />
<strong>mit</strong> Ausnahme des Wassers enthalten. Sie werden <strong>mit</strong> einer bestimmten Menge Wasser abgemischt<br />
und sind da<strong>mit</strong> gebrauchsfertig. Eine Zugabe von Streck<strong>mit</strong>tel und Härter ist nicht mehr<br />
erforderlich.<br />
Zu jedem Klebstoff gibt es ein technisches Merkblatt, in dem die Verarbeitungsbedingungen<br />
ausführlich beschrieben werden. Dieses kann jederzeit von unserer Webseite www.geistlich.ch<br />
(Bereich Adhesives) herunterladen werden.<br />
1.3 Anwendung für Spezialhärter<br />
Schnellhärter werden in wässriger Lösung als Vor- oder Gegenstrichhärter in Verbindung <strong>mit</strong><br />
Flüssig- oder Pulverleimen eingesetzt.<br />
Beim Härtervorstrichverfahren erfolgt zuerst die Aufbringung der Härterlösung <strong>mit</strong>tels Auftragswalze<br />
oder händisch, und gleich (ggf. nach einem Abtrocknen der Plattenoberfläche) anschliessend<br />
erfolgt die Aufbringung des Leimes bzw., der Leimflotte. Das Auflegen der Oberfläche<br />
(Folie, HPL usw.) und anlegen des Pressdruckes muss so rasch wie möglich erfolgen, um ein<br />
vorzeitiges Aushärten zu verhindern.<br />
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Beim Härtergegenstrichverfahren wird die Leimflotte auf der einen Werkstückoberfläche, die<br />
Schnellhärterlösung auf der zweiten Oberfläche aufgetragen. Fügt man die zwei Teile zusammen,<br />
beginnt die Aushärtung und ermöglicht bei Raumtemperatur eine kurze Presszeit.<br />
WICHTIG: Schnellhärter können bei manchen Holzarten Verfärbungen hervorrufen. Dies ist<br />
vor allem bei sichtbaren Leimfugen zu beachten. Bei der Verarbeitung ist unbedingt Schutzbekleidung<br />
sowie Schutzbrillen und Gummihandschuhe zu tragen. Weitere Hinweise entnehmen<br />
Sie bitte unserem Sicherheitsdatenblatt.<br />
2. <strong>Verarbeitungshinweise</strong><br />
2.1 Lagerbeständigkeit der Leime<br />
Als zulässige Lagerdauer wird die Zeitspanne zwischen der Herstellung des Leimes und dem<br />
Zeitpunkt, zu dem der Leim noch verarbeitungsfähig ist, bezeichnet. Sie ist abhängig von Temperatur,<br />
relativer Luftfeuchte und Verpackung.<br />
Flüssigleime kondensieren während der Lagerung auch bei Raumtemperatur weiter, was zu<br />
einem Viskositätsanstieg und schliesslich zur Unbrauchbarkeit der Leime führt.<br />
Die Lagerfähigkeit der Pulvertypen ist infolge des fehlenden Wassers deutlich besser als bei<br />
Flüssigtypen; die Leime werden am besten kühl, trocken und gut verschlossen aufbewahrt. Die<br />
Säcke sollen nicht direkter Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden, im Winter ist die Lagerung in<br />
der Nähe von Heizkörpern zu vermeiden.<br />
Nach jeder Entnahme sind die Packungen wieder luftdicht zu verschliessen, weil schon die Luftfeuchtigkeit<br />
allein nach einiger Zeit zur Klumpenbildung führen kann. Verklumpte Ware kann<br />
solange ordnungsgemäss verarbeitet werden, wie sie zerkleinert und (gegebenenfalls durch<br />
längeres rühren) <strong>mit</strong> Wasser zu einer homogenen Flotte angeteigt werden kann.<br />
2.2 Leimansatz<br />
Leimflotten bestehen aus Leimkomponenten, dem Streck<strong>mit</strong>tel, dem Härter sowie gegebenenfalls<br />
Formaldehydfänger und Wasser. Dazu können noch weitere Komponenten wie z. B. Netz<strong>mit</strong>tel<br />
oder Farbstoffe kommen.<br />
Leim und Härtertypen sowie die geeigneten Flottenzusammensetzung sind abhängig von Verleimungszweck,<br />
der angestrebten Verleimungsgüte (Beanspruchungsklasse Kap. 4), den gegebenen<br />
Verarbeitungsbedingungen (Pressenart, Presstemperatur, erforderliche Topfzeit) sowie den<br />
gewünschten Presszeiten.<br />
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Aufgaben des Streck<strong>mit</strong>tels sind:<br />
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Die Leimfuge weicher und besser bearbeitungsfähig zu machen (höhere Elastizität)<br />
Einstellung einer bestimmten Flottenviskosität<br />
Verhinderung des Leimdurchschlages durch Quellen in den Holzporen<br />
Verlängerung der zulässigen offenen Wartezeit durch Bindung von Wasser<br />
Reduzierung von Leimkosten<br />
Das Wasser dient zur Einstellung der Leimflotte auf eine den Arbeitsverhältnissen angepasste<br />
Viskosität. Diese liegt im Allgemeinen bei 4000 – 8000 mPa.s für maschinellen Auftrag bzw.<br />
8000 – 20000 für händischen Auftrag (Roller, Spachtel).<br />
Zu dünne und niedrig viskose Leimflotten können zu einer Reihe von Fehlern, wie Leimdurchschlag<br />
oder ungenügende Verleimungsfestigkeit infolge raschen Wegschlagens des Leimes ins<br />
Holz (verhungerte Leimfuge) führen.<br />
Kleinere Leimflottenmengen werden am einfachsten in eimerartigen Gefässen unter Verwendung<br />
von einfachen Rührern (z.B. auf Bohrmaschinen) angesetzt.<br />
Bei grösseren Abnahmemengen empfiehlt sich die Anschaffung eines Chargenmischers oder<br />
einer automatischen Leimmischanlage.<br />
Sobald bei den konfektionierten Pulverleimen Wasser und zu Flüssigleimen Härter zugegeben<br />
wurde, tritt eine deutliche Weiterreaktion (Topfzeit) des Leimes auf, die in ihrer Geschwindigkeit<br />
vor allem von der Temperatur bestimmt wird. Hat ein Leim die Topfzeit überschritten, ist er auch<br />
durch Zugabe von Wasser oder dichtes Verschliessen nicht mehr verwendbar zu machen, da es<br />
sich um eine chemische Reaktion handelt. Es empfiehlt sich in den Sommermonaten kleinere<br />
Mengen anzusetzen oder die Leimflotte in der Leimauftragsmaschine zu kühlen. Auf der laufenden<br />
Leimauftragsmaschine ist der Leimansatz infolge der Wasserverdunstung nicht solange<br />
haltbar wie im Vorratsbehälter.<br />
2.3 Leimauftrag und zulässige Wartezeiten<br />
Der Leimauftrag sollte prinzipiell nicht höher sein, als für eine ordnungsgemässe vollflächige<br />
Verleimung erforderlich ist. Ein Überschuss an Leimflotte bringt keine verbesserte Klebe-<br />
Festigkeit, kann aber durch <strong>das</strong> <strong>mit</strong> der Flotte eingebrachte Wasser zu einer Reihe von Nachteilen<br />
führen, wie z. B. einer erhöhten Gefahr von Leimdurchschlägen oder Furnierrissen.<br />
Als Richtwerte für einen ordnungsgemässen Leimauftrag gelten:<br />
Aufleimen von Folien auf Spanplatten: 60 – 100 g/m²<br />
Überfurnieren von Spanplatten:<br />
100 – 150 g/m²<br />
Sperrholzverleimungen:<br />
150 – 250 g/m²<br />
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Die Feinverteilung, der <strong>mit</strong> dem Leimroller aufgetragenen Leimmenge sollte <strong>mit</strong> einem<br />
Zahnspachtel (<strong>Placol</strong> Spachtel 9904.24) in Schubrichtung und ca. 30°- 45° Stellung abgezogen<br />
werden um einen gleichmässigen und kontrollierten Leimauftrag zu erhalten. Walzenauftragsmaschinen<br />
sind entsprechend einzustellen.<br />
Wenn der Leimauftrag gleichmässig und kontrolliert erfolgt ist, bezeichnet man dies als die so<br />
genannte offene Wartezeit und sollte nach Möglichkeit eingehalten werden, um der Feuchtigkeit<br />
der aufgetragenen Leimflotte die Möglichkeit zum Abdunsten zu geben.<br />
Für Harnstoffleime kann man die zulässige offene Wartezeit im Allgemeinen <strong>mit</strong> 20–30 min.<br />
ansetzen, ist jedoch abhängig von der Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit und Saugfähigkeit der<br />
Trägerplatte sowie der aufgetragenen Leimmenge. Eine Hautbildung zeigt bereits eine Überschreitung<br />
der Wartezeit an. Solange der Leimfilm noch klebrig ist (Daumenprobe) wird eine<br />
einwandfreie Verleimungsfestigkeit erreicht.<br />
Als geschlossene Wartezeit bezeichnet man die Zeitspanne vom Zusammenlegen der Werkstücke<br />
(auflegen der Furniere) bis zum Erreichen des vollen Pressdruckes in der Presse. Sie soll<br />
immer so kurz als möglich gehalten werden, weil in dieser Zeit <strong>das</strong> Furnier Wasser aus der Leimflotte<br />
aufnimmt und dadurch vor allem quer zur Faserrichtung stark quellen kann. Dies bringt<br />
eine verstärkte Gefahr von Furnierrissen (siehe Kapitel 8. Furnierrisse) und offenen Leimfugen<br />
(Bleistiftstrichfugen) <strong>mit</strong> sich.<br />
2.4 Pressbedingungen<br />
Presstemperatur: Die einzustellende Presstemperatur ist abhängig von der durchzuführenden<br />
Verleimung sowie für die vorgegebenen Betriebsbedingungen. Nach der Presstemperatur richtet<br />
sich demnach auch die Auswahl des Leimes, die Zusammensetzung der Leimflotte sowie die<br />
erforderliche Presszeit.<br />
Ganz entscheidend ist auch die tatsächliche Pressenplatten-Temperatur und nicht die<br />
Temperatur welche am Thermometer angezeigt wird (z.B. Rücklauf bei Wasserbeheizung).<br />
Presszeit: Die Presszeit setzt sich aus der eigentlichen Pressgrundzeit sowie der Durchwärmzeit<br />
für <strong>das</strong> Holz zusammen. Letztere ist abhängig von der Holzart und deren Dichte, von der Holzfeuchte<br />
und von der Pressentemperatur. Im Bereich bis ca. 90°C kann als grobe Faustformel ein<br />
Wert von 1,5 min pro mm Holz oder Furnierdicke, für Temperaturen über 100°C ein Wert von 1<br />
min pro mm angenommen werden.<br />
Die Temperatur der zu verleimenden Materialien sollte vor allem in den Wintermonaten<br />
berücksichtigt werden.<br />
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Pressdruck: Bei der Verarbeitung von Holzleimen muss ein solcher Pressdruck erreicht werden,<br />
<strong>das</strong>s sich die beiden <strong>mit</strong>einander zu verleimenden Teile an der Verbindungsfläche grossflächig<br />
berühren und sich eine möglichst dünne Leimfuge (Grössenordnung 0,1 mm) ausbilden kann.<br />
Dabei kann die Leimfuge ihre höchste Festigkeit erreichen. Dicke Leimfugen stellen keine optimale<br />
Verbindung dar. Sie werden nach einer gewissen Zeit so hart und spröde, <strong>das</strong>s sie durch die<br />
in ihrem Inneren auftretenden Schrumpfspannungen zerstört werden können. Eine Verbesserung<br />
der Fugenempfindlichkeit bei Harnstoff-Formaldehyd-Leimen kann durch Zugabe von Weissleim<br />
(10-20 % bezogen auf Leimflotte) bewirkt werden.<br />
Empfohlene Pressdrücke:<br />
Beschichten von Spanplatten (Furniere, Folien): 0,2 - 0,4 N/mm² (2-6 kg/cm²)<br />
Verleimen von Weichholz (Paneelplatten, 3-schicht Platten): 0,6 - 0,10 N/mm² (6-10 kg/cm²)<br />
Verleimung von Hartholz und Sperrholz: 1,5 - 2,0 N/mm² (15-20 kg/cm²)<br />
Zu geringer Pressdruck ergibt keine gute Verleimungsfestigkeit und gleicht auch keine<br />
Passungenauigkeiten aus.<br />
2.5 Holzfeuchte<br />
Die Holzfeuchte spielt bei der Verleimung eine Entscheidende Rolle.<br />
Als Regel gilt: Je höher die Presstemperatur, desto niedriger die Holzfeuchte!<br />
Verleimungen über 100°C: max. 6 - 8 %<br />
Verleimungen bis 100°C: max. 8 - 10 %<br />
Verleimungen bei Raumtemperatur oder leicht erhöhte Temperatur: bis max. 12%<br />
Alle <strong>mit</strong>einander zu verleimenden Hölzer sollten die gleiche Feuchte aufweisen. Nur bei <strong>Furnieren</strong><br />
ist anzustreben, <strong>das</strong>s zur Vermeidung von Trockenrissen <strong>das</strong> Furnier etwas stärker getrocknet<br />
ist als <strong>das</strong> Trägermaterial. Im Wechselspiel zwischen Holzfeuchte, Wasser im Leim, Temperatur<br />
und Aushärteprozess ist ein Optimum dann gegeben, wenn während des Verleimungsvorganges<br />
die temperaturbedingte Herabsetzung der Leimviskosität gerade durch <strong>das</strong> Wegsickern des<br />
Wassers bzw. durch den Kondensationsprozess ausgeglichen wird.<br />
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3. Reinigung und Entsorgung<br />
Zur Reinigung von Leimauftragsmaschinen, Leitungen und Pumpen ist warmes Wasser am<br />
besten geeignet. Ausgehärtete Leimreste können nicht mehr gelöst, sondern nur mehr zeitraubend<br />
mechanisch entfernt werden.<br />
Entsorgung<br />
Kleinere Mengen können gemeinsam <strong>mit</strong> Hausmüll deponiert werden. Kann unter Beachtung der<br />
notwendigen technischen Vorschriften nach Rücksprache <strong>mit</strong> dem Entsorger und der zuständigen<br />
Behörde <strong>mit</strong> Hausmüll zusammen verbrannt werden. Entsorgungscode 08 04 10<br />
4. Beanspruchungsklassen bei Holzverleimungen<br />
4.1 Güteklassen bei Sperrholzverleimungen gem. EN 314-2<br />
Klasse 1: Trockenbereich<br />
Diese Verklebungsklasse ist für normales Innenklima geeignet.<br />
Prüfung: Lagerung in Wasser bei 20°C für 24 Stunden.<br />
Klasse 2: Feuchtbereich<br />
Diese Verklebungsklasse ist - bei Schutz gegen direkte Bewitterung (z. B. hinter Aussenbekleidungen<br />
oder unter Dach) – für Aussenklima geeignet. Sie ist auch bei kurzzeitiger Wassereinwirkung<br />
(z. B. während der Bauphase) beständig. Sie ist ebenso für Innenverwendung geeignet,<br />
wenn die Feuchtebeanspruchung <strong>das</strong> Niveau der Klasse 1 überschreitet.<br />
Prüfung: Lagerung im kochendem Wasser für 6 Stunden, anschliessend Abkühlung in Wasser, um<br />
eine Temperatur der Prüfkörper von 20°C zu erreichen<br />
Klasse 3: Aussenbereich<br />
Diese Verklebung ist für die Aussenverwendung bei langfristiger Wettereinwirkung<br />
geeignet<br />
Prüfung: Lagerung in kochendem Wasser für 4 Stunden, anschliessend trocknen bei 60°C für 16<br />
bis 20 Stunden, erneut Lagerung in kochendem Wasser für 4 Stunden und schliesslich abkühlen<br />
in Wasser, um eine Temperatur der Prüfkörper von 20°C zu erreichen<br />
WICHTIG: Die Widerstandsfähigkeit von Sperrholz hängt nicht von der Verklebungsgüte, sondern<br />
auch von anderen Faktoren ab.<br />
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4.2 Klassifizierung von thermoplastischen Klebstoffen für Nichttragende Anwendungen<br />
nach EN 204<br />
Klebstoffe für „Nichttragende Bauteile zur Verbindung von Holz -und Holzwerkstoffen“ ordnen<br />
die Holzleime in vier verschiedene Beanspruchungsklassen <strong>mit</strong> den Bezeichnungen D1-D4 ein.<br />
Die Prüfdurchführung sowie die vorausgehenden Lagerungs-Bedingungen sind in EN 205 festgelegt.<br />
Die Beanspruchungsgruppen klassieren die Leime nach Mindestscherfestigkeiten und<br />
verhalten unter Feuchtigkeits- und Wassereinwirkung.<br />
Klassifizierung<br />
Anforderung<br />
D1 Innenbereich, maximale Holzfeuchte 15 %, d.h. beständig in geschlossenen Räumen <strong>mit</strong> im<br />
Allgemeinen niedriger Luftfeuchtigkeit, soweit <strong>das</strong> Freiluftklima auch bez. Temperatur und<br />
Luftfeuchte nicht un<strong>mit</strong>telbar einwirken kann. Zum Beispiel in trockenen Innenräumen (Türen,<br />
Möbel, Verkleidungen). Prüfung: Trocken nach 7 Tagen im Normklima<br />
D2 Innenbereich <strong>mit</strong> gelegentlicher kurzzeitiger Einwirkung von abfliessendem Wasser oder<br />
Kondenswasser und/oder gelegentlicher hoher Luftfeuchte <strong>mit</strong> einem Anstieg der Holzfeuchte<br />
bis 18 % Beispiel in Innenräumen <strong>mit</strong> erhöhter Luftfeuchte (Küchen, Badezimmer). Prüfung:<br />
nach 3 Stunden Wasserlagerung bei 20°C<br />
D3 Innenbereich <strong>mit</strong> häufiger kurzzeitiger Einwirkung von abfliessendem Wasser oder Kondenswasser<br />
und/oder Einwirkung hoher Luftfeuchte. Aussenbereich, vor der Witterung geschützt.<br />
Zum Beispiel Türen und Treppen<br />
Prüfung: 4 Tage Wasserlagerung bei 20°C<br />
D4 Innenbereich <strong>mit</strong> häufiger lang anhaltender Einwirkung von abfliessendem Wasser oder<br />
Kondenswasser. Aussenbereich, der Witterung ausgesetzt, jedoch <strong>mit</strong> angemessenem Oberflächenschutz.<br />
Zum Beispiel Hallenbäder und Duschkabinen sowie Fenster und Aussentüren <strong>mit</strong><br />
Lasur oder dunklem Anstrich, Leitern oder Treppen. Prüfung: 6 Stunden kochendes Wasser und<br />
anschliessend 2 Stunden Wasserlagerung bei 20°C<br />
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4.3 Klassifizierung von duroplastischen Holzklebstoffen für Nichttragende Anwendungen<br />
nach 12765<br />
Klebstoffe für nichttragende Bauteile zur Verbindung von Holz- und Holzwerkstoffen“ ordnen die<br />
Holzleime in vier verschiedene Beanspruchungsklassen <strong>mit</strong> den Bezeichnungen C1-C4 ein. Die<br />
Prüfdurchführung ist in EN 205 festgelegt. Die Beanspruchungsgruppen klassieren die Leime<br />
nach Mindestscherfestigkeiten und verhalten unter Feuchtigkeits- und Wassereinwirkung.<br />
Klassifizierung<br />
Anforderung<br />
C1 Innenbereich, maximale Holzfeuchte 15 % d.h. beständig in geschlossenen Räumen <strong>mit</strong> im<br />
Allgemeinen niedriger Luftfeuchtigkeit, soweit <strong>das</strong> Freiluftklima auch bez. Temperatur und<br />
Luftfeuchte nicht un<strong>mit</strong>telbar einwirken kann. Zum Beispiel in trockenen Innenräumen (Türen,<br />
Möbel, Verkleidungen). Prüfung: Trocken nach 7 Tagen im Normklima<br />
C2 Innenbereich <strong>mit</strong> gelegentlicher kurzzeitiger Einwirkung von abfliessendem Wasser oder<br />
Kondenswasser und/oder gelegentlicher hoher Luftfeuchte <strong>mit</strong> einem Anstieg der Holzfeuchte<br />
bis 18 %. Zum Beispiel in Innenräumen <strong>mit</strong> erhöhter Luftfeuchte (Küchen, Badezimmer).<br />
Prüfung: nach 24 Stunden Wasserlagerung bei 20°C<br />
C3 Innenbereich <strong>mit</strong> häufiger kurzzeitiger Einwirkung von abfliessendem Wasser oder Kondenswasser<br />
und/oder durch Einwirkung hoher Luftfeuchte. Aussenbereich, vor der Witterung<br />
geschützt. Zum Beispiel Türen und Treppen. Prüfung: 3 Stunden Wasserlagerung bei 67°C und<br />
2 Stunden Wasserlagerung bei 20°C<br />
C4 Innenbereich <strong>mit</strong> häufiger lang anhaltender Einwirkung von abfliessendem Wasser oder<br />
Kondenswasser. Aussenbereich, der Witterung ausgesetzt, jedoch <strong>mit</strong> angemessenem Oberflächenschutz.<br />
Zum Beispiel Hallenbäder und Duschkabinen sowie Fenster und Aussentüren <strong>mit</strong><br />
Lasur oder dunklem Anstrich, Leitern oder Treppen. Prüfung: 3 Stunden kochendes Wasser und 2<br />
Stunden Wasserlagerung bei 20°C<br />
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5. Verleimungsfestigkeiten<br />
Ursache für schlechte Verleimungsergebnisse können in allen Arbeitsschritten auftreten:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Falsche Leimauswahl<br />
Ungenügende Feuchtigkeitskontrolle der zu verleimenden Werkstücke, insbesondere<br />
hohe Furnierfeuchte.<br />
Ungenügende Oberflächenqualität der Werkstücke, raue Oberflächen benötigen mehr<br />
Leim<br />
Zu geringer oder ungleichmässiger Leimauftrag. Der Mengenauftrag einer Leimflotte<br />
muss immer in Bezug auf die Oberflächengüte der zu verleimenden Holzflächen gewährt<br />
werden. Mit steigendem Pressdruck geht der Leimbedarf der Fuge zurück<br />
Überschreitung der offenen Wartezeit (vorzeitiges Abtrocknen der aufgetragen Leimflotte).<br />
Sichtbarwerden von Leimrillen der Leimauftragsmaschine, vor allem beim Verleimen<br />
von Folien. Der Leim trocknet oberflächlich an und verliert die Feuchtigkeit, bei Einwirkung<br />
von Wärme oder Druck zu einem gleichmässigen dünnen Leimfilm zu verrinnen.<br />
Parallel dazu kann es auch zu einer ungenügenden Benetzung der nicht beleimten Gegenfläche<br />
kommen.<br />
Benetzungsschwierigkeiten z. B. durch schlechte verleimbare, fette Furniere. (Kap. 6)<br />
<br />
<br />
Ungenügender oder ungleichmässiger Pressdruck<br />
Lange Liegezeit in der offenen Presse ohne Druck, wodurch eine Voraushärtung eintreten<br />
kann. Ursachen sind z. B. lange Belegzeiten bei kleinformatigen Stücken oder lange Pressenschliesszeiten<br />
infolge ungenügender Hydraulikleistung<br />
Zu kurze Presszeit, zu niedrigen Presstemperatur, ungleichmässige Temperatur-<br />
Verteilung (Ausfall einzelner elektrischer Heizelemente), kaltes Holz im Winter<br />
Verhungerte Leimfugen weisen meist nur noch Leimspuren auf, die nicht für eine sichere Verleimung<br />
ausreichen. Ursachen können sein:<br />
<br />
<br />
Zu niedrige Viskosität der Leimflotte<br />
Zu geringer Leimauftrag<br />
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Kürschner sind Stellen, an denen <strong>das</strong> Furnier auf dem Trägermaterial nicht haftet, weil von<br />
vornherein gar keine Verleimung erfolgte. Ursache ist meist eine ungenügende oder gar nicht<br />
erfolgte Benetzung der unbeleimten Gegenseite, was wiederum durch ungenügenden Pressdruck,<br />
Dickendifferenzen im Material, ungünstige Feuchteverhältnisse oder Verschmutzung der<br />
Oberfläche bzw. hydrophobes (wasserabstossendes) Verhalten der nicht beleimten Oberfläche<br />
(Pkt.6) hervorgerufen werden kann. Kürschner treten oft erst bei der Weiterverarbeitung (z. B.<br />
Beizen) auf.<br />
Dampfblasen treten bei Temperaturen über 100°C auf und zeigen in ihrem Querschnitt meist<br />
einen Holzbruch auf. Der Wassergehalt der Leimflotte wird bei diesen hohen Temperaturen zu<br />
Dampf, kann aber während des Pressvorganges nur schlecht entweichen. Beim Öffnen der Presse<br />
kann sich der eingesperrte Dampf plötzlich entspannen, wodurch die angequollene oberste<br />
Trägerplattenschicht aufgerissen werden kann.<br />
Als Abhilfe kann dienen: niedrigere Furnierfeuchte, wenig Wasser in der Leimflotte, niedrigere<br />
Presstemperatur.<br />
6. Benetzung<br />
Die Verleimung von Holzoberflächen beruht einerseits auf Kohäsionskräften innerhalb der<br />
Leimfuge , die durch die Aushärtung des Leimes ausgebildet werden, andererseits auf Adhäsionskräften<br />
zwischen Leim und der Holzoberfläche, wobei diese Kräfte noch durch <strong>das</strong> Eindringen des<br />
Leimes in die Holzzellen und die da<strong>mit</strong> verbundene Verankerung unterstützt werden.<br />
Voraussetzung für die Wirkung der Adhäsionskräfte ist eine vollkommene Benetzung der Holzoberfläche<br />
durch den Leim. Diese Benetzungsfähigkeit ist abhängig vor allem von der Eigenschaft<br />
des Leimes (Oberflächenspannung, Viskosität) und den Charakter der Holzoberfläche.<br />
Vorraussetzung einer auf Dauer haltbaren Verleimung sind die Sauberkeit der Holzoberfläche<br />
(frei von Holzstaub, Öl, Fett, Trenn<strong>mit</strong>tel wie z. B. Silikon usw.) und wie schon erwähnt, die<br />
genaue Passung der Fuge.<br />
Benetzungsschwierigkeiten können auftreten<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Durch hydrophobe (wasserabweisende) Extraktstoffe des Holzes, die sich zusätzlich im<br />
Laufe der Zeit an der Oberfläche des Holzes anreichern können<br />
Bei „alten“ Holzoberflächen durch chemische Veränderungen verschiedener Holzinhaltsstoffe<br />
bzw. höhere Konzentrationen von hydrophoben Stoffen an der Oberfläche<br />
Bei künstlichen Verunreinigungen (Fett, Staub)<br />
Bei Harzgallen<br />
Bei Überschreitung der zulässigen offenen Wartezeit<br />
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Abhilfe bei Verleimungsschwierigkeiten infolge schlechter Benetzung:<br />
<br />
<br />
<br />
Verarbeitung von sauberen, staub- und fettfreien Oberflächen<br />
Erhöhen des Pressdruckes.<br />
Kaltverleimungen vermeiden.<br />
Verarbeitung von „frischen“ Oberflächen: Aufrauen oder Abschleifen der Oberflächen in<br />
Faserrichtung kurz vor der Verarbeitung.<br />
Kritische Holzarten können sein: Birke, Ahorn, Kiefer, Palisander, Doussie, Teak u.a.<br />
7. Leimdurchschlag<br />
Leimdurchschlag kann durch folgende Faktoren hervorgerufen werden:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Zu hoher oder ungleichmässiger Leimauftrag<br />
Zu dünne, niedrigviskose Leimflotte<br />
Grobporige und spröde Furniere<br />
Dünne oder ungleich gemesserte Furniere<br />
Keine oder zu kurze offene Wartezeit<br />
Möglichen Abhilfen zur Vermeidung von Leimdurchschlägen:<br />
<br />
Dicke Leimflotte <strong>mit</strong> hoher Viskosität, geringe Wasserzugabe, hohe Mehlzugabe (Flüssigleim).<br />
Geringer Leimauftrag<br />
Zusätzlich kann bei dunkleren Holzarten ein Einfärben der Leimflotte <strong>mit</strong> wässrigen Abtönfarben<br />
oder Farbpigmenten erfolgen. Keine Flüssigbeizen verwenden, diese bringen nicht den gewünschten<br />
Effekt und verändern nur die Viskosität!<br />
Ein Weisseinfärben <strong>mit</strong> Pigment 9800 weiss ist dann von Vorteil, wenn bei hellen <strong>Furnieren</strong> ein<br />
Durchscheinen einer dunklen Trägerplatte wie etwa MDF verhindert werden sollte.<br />
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Auch ein vorsichtiges Wegschleifen des Leimdurchschlages kann eine ansonst unbrauchbare<br />
Oberfläche retten, die Poren des Furniers bleiben aber gefüllt und können sich beim anschliessenden<br />
Beizen und Lackieren oder durch <strong>das</strong> natürliche nachdunkeln abzeichnen.<br />
Die Feinverteilung, der <strong>mit</strong> dem Leimroller aufgetragenen Leimmenge sollte <strong>mit</strong> einer<br />
Zahnspachtel (<strong>Geistlich</strong> <strong>Placol</strong>-Spachtel ) in Schubrichtung und ca. 30°- 45° Stellung abgezogen<br />
werden um einen gleichmässigen und kontrollierten Leimauftrag zu erhalten. Walzenauftragsmaschinen<br />
sind entsprechend einzustellen.<br />
8. Furnierrisse<br />
Furnierrisse sind eine der unangenehmsten Oberflächenfehler auf furnierten Flächen, vor allem<br />
deshalb, weil sie meist erst nach längerer Zeit, oft erst nach ein oder zwei Heizperioden auftreten.<br />
Die eigentliche Ursache für <strong>das</strong> Auftreten von Furnierrissen liegt aber bereits beim Furniervorgang<br />
selbst in dort herrschenden ungünstigen Feuchteverhältnissen.<br />
Furniere werden oft <strong>mit</strong> zu hoher Feuchtigkeit unter Verwendung von wasserreichen niedrigviskosen<br />
(dünnen) Flotten bei zu hohem Leimauftrag („sichere“ Verleimung) ohne offene Wartezeit,<br />
sehr wohl aber <strong>mit</strong> relativ langer geschlossener Wartezeit, (bis z. B viele kleine Werkstücke für<br />
einen Pressvorgang vorbereitet sind) verarbeitet. Dabei hat <strong>das</strong> Furnier reichlich Zeit, Wasser aus<br />
der Leimflotte aufzunehmen und vor allem quer zur Faserrichtung zu quellen.<br />
Wird dieses gequollene Furnier aber nun auf der Trägerplatte durch <strong>das</strong> Aushärten des Leimes<br />
fixiert, kann <strong>das</strong> Furnier später beim abgeben des aus der Leimfuge aufgenommenen Wassers bei<br />
niedriger Raumluftfeuchtigkeit, vor allem während der Heizperioden, nicht mehr schrumpfen<br />
(Schwind- und Quellmasse von <strong>Furnieren</strong> quer zur Faserrichtung sind nahezu um den Faktor 10<br />
grösser als die Werte für Holzspanplatten). Da<strong>mit</strong> wird aber rasch die Bruchdehnung bei <strong>Furnieren</strong><br />
(Grössenordnung 1 %) erreicht, <strong>das</strong> Furniere reisst. Bei geschälten und gemesserten <strong>Furnieren</strong><br />
treten die Risse vor allem an den Markstrahlen auf, weil hier <strong>das</strong> Holz die geringste Festigkeit hat.<br />
Eine maximale Furnierfeuchte von 8 % sollte bei Heissverleimungen auf keinen Fall überschritten<br />
werden. Durch die Leimflotte wird zu viel Wasser in die Leimfuge eingebracht, vor allen durch<br />
eine zu niedrige Konzentration der Leimflotte (dünne Leimflotte) sowie durch zu hohen Leimauftrag<br />
<strong>mit</strong> dem Leimroller (200-250 g/m²). „Dicke“ Leimflotten, sparsamer Leimauftrag 100-120g/m²<br />
reichen im Allgemeinen für Furnierverleimungen aus. Die aufgetragene Leimmenge <strong>mit</strong> dem<br />
Leimroller sollte durch die Verwendung einer Zahnspachtel (<strong>Geistlich</strong> <strong>Placol</strong> Spachtel) entsprechend<br />
abgezogen werden. Je kürzer die geschlossene Wartezeit ist, desto weniger Zeit hat <strong>das</strong><br />
Furniere für die Feuchtigkeitsaufnahme und für den Quellvorgang.<br />
Eine Raumluftfeuchte von 20-30 % während der Heizperiode über mehrere Monate sind keine<br />
Seltenheit und sollten nicht nur wegen der Gefahr von Furnierrissen, sondern auch aus gesundheitlichen<br />
und wohnhygienischen Gründen vermieden werden. Die Raumluft sollte <strong>mit</strong>tels Luftbefeuchter<br />
auf ca. 60 % relative Luftfeuchte gehalten werden.<br />
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9. Verfärbungen<br />
Oberflächenschäden in Form von Verfärbungen sind sehr unterschiedlichen Ursprungs und<br />
besonders unangenehm, weil sie <strong>das</strong> äussere Bild eines Möbelstückes stark beeinträchtigen<br />
können. Man unterscheidet im Allgemeinen echte und unechte Verfärbungen.<br />
9.1 Echte Verfärbungen<br />
Echte Verfärbungen sind Farbveränderungen, die sich auf Grund chemischer Vorgänge unter<br />
ganz bestimmten Voraussetzungen im Holz entwickeln. Sie entstehen im Holzgefüge durch<br />
Reaktionen von Holzinhaltsstoffen (z. B. Gerbstoffe, Ligninfarbstoffe u. a.) <strong>mit</strong> Substanzen, die<br />
bei der Verarbeitung dem Holz zugeführt werden (z. B. Härtersäuren), aber auch durch Einwirkung<br />
von Temperatur, Feuchtigkeit vor allem UV- Strahlen. Solche Verfärbungen treten meist<br />
unvermutet auf und enden genauso unvermutet, wenn man die Ursache nicht auf den Grund<br />
geht und sofort unter den gleichen Bedingungen Versuchsfurnierungen <strong>mit</strong> <strong>Furnieren</strong> der gleichen<br />
Holzart, aber von einem oder mehreren anderen Stämmen durchgeführt.<br />
a) Blauverfärbung durch Eisen, vor allem bei Eiche und anderen gerbstoffreichen Hölzern (Mahagoni,<br />
Limba). Verunreinigung durch Eisen kann auch durch eisenhaltiges Schleifpapier, eisenhaltiges<br />
Wasser zum Ansetzen der Leimflotte eintreten.<br />
Abhilfe: Bleichen <strong>mit</strong> Oxalsäurelösung.<br />
b) Rotverfärbungen: vor allem bei Nuss, Eiche, Esche, Kirsch, Kiefer und Lärche. Diese Verfärbungen<br />
treten meist erst bei Temperaturen über 105°C in der Heizpresse auf, vor allem bei langer<br />
Hitzeeinwirkung (z. B. über die Arbeitspause). Das Holz kann in der Presse bei diesen Bedingungen<br />
und bei entsprechend hoher relativer Luftfeuchtigkeit einen Dampfprozess durchmachen,<br />
was Verfärbungen hervorrufen kann. Zum Teil treten solche Verfärbungen auch erst im heissen<br />
Plattenstapel nach dem <strong>Furnieren</strong> auf.<br />
Abhilfe: niedrigere Presstemperaturen, abkühlen der furnierten Platten vor dem Stapeln.<br />
c) Auch Alkalien, Formaldehyddämpfe und Härtersäuren können Verfärbungen, vorwiegend zu<br />
Rot bzw. Rotbraun, verursachen. Solche Rotverfärbungen treten zum Teil erst nach Wochen und<br />
Monaten unter Einfluss von UV- Licht auf.<br />
d) Nachdunkeln des Holzes als Alterserscheinung ist ebenfalls eine Verfärbung, die im Allgemeinen<br />
den Gesamtton des Möbels verändert, aber nicht in ungleichmässigen Flecken oder Streifen<br />
in Erscheinung tritt. Jedoch kann unterschiedliches Nachdunkeln in Kern und Splint auftreten.<br />
9.2 Unechte Verfärbungen<br />
Leimdurchschlag oder Verschmutzung der Oberfläche durch Fremdstoffe, die eine chemische<br />
Reaktion auslösen: Schmutzpartikel, kleinste Farbteilchen. Öl, Schleifstaub, wenn abwechselnd<br />
helle und dunkle Furniere <strong>mit</strong> demselben Band geschliffen werden (Poren des hellen Holzes<br />
füllen sich <strong>mit</strong> dunklem Staub).<br />
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10. Umweltvorschriften<br />
Die Vorschriften und Bestimmungen hinsichtlich der nachträglichen Formaldehydabgabe aus<br />
Holzwerkstoffen wie z. B. Spanplatten. Sperrholz und Tischlerplatten beruhen auf der Empfehlung<br />
des Deutschen Bundes-Gesundheitsamtes im Jahr 1977/1984, die Konzentration an Formaldehyd<br />
in Aufenthalts- und Wohnräumen <strong>mit</strong> 0,1 ppm (= 0,12 mg/m³) zu begrenzen.<br />
Holzwerkstoffe dürfen demnach nicht in den Verkehr gebracht werden, wenn die durch sie<br />
verursachten Ausgleichskonzentrationen an Formaldehyd in der Luft 0,1 ppm überschreitet. Die<br />
Messung erfolgt in einen Prüfraum (unterschiedliche Grössen zwischen 1 und ca.40m³) bei bestimmten<br />
Klima- (23°C, 45% rel. Luftfeuchtigkeit) und Messbedingungen (1 m² Plattenoberfläche/m³<br />
Luftvolumen,1 Luft-Wechsel/Stunde).<br />
Da die Messung in einem Prüfraum (EN 717-1) sehr zeitaufwendig ist, wurden verschiedene<br />
Laborprüfverfahren zur Messung der nachträglichen Formaldehydabgabe eingeführt:<br />
<br />
Perforatormethode nach EN 120 (für unbeschichtete Spanplatten, MDF und OSB)<br />
Gasanalyse nach DIN EN 717-2 (für Sperrholz, Tischler- und Massiv-holzplatten sowie<br />
furnierte und beschichtete Platten, Prüfung <strong>mit</strong> abge-deckten Seitenkanten)<br />
Die verschiedenen Grenzwerte der nachträglichen Formaldehydabgabe für die unterschiedlichen<br />
Produkte sind in den jeweiligen Normen (insbesondere EN-Normen) sowie verschiedenen nationalen<br />
Vorschriften festgelegt.<br />
Wichtig: Bei gleicher Fläche ist die Formaldehydemission der Schmalfläche etwa fünf Mal höher<br />
als die der Spanplattenoberfläche. Die Formaldehydabgabe von Spanplatten erhöht sich demnach<br />
wesentlich, wenn Plattenzuschnitte im Verhältnis zur Oberfläche eine relativ grosse, unbeschichtete<br />
Kantenfläche aufweisen. Das gleiche gilt, wenn die Mittelschicht der Platten durch umfangreiche<br />
Ausfräsungen, Bohrungen usw. freigelegt wird. Die Formaldehydabgabe verstärkt sich<br />
ebenfalls, wenn die Platten höheren Temperaturen und/oder höheren relativen Luftfeuchtigkeiten<br />
ausgesetzt sind.<br />
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11. Mischtabelle für <strong>Placol</strong> <strong>4506</strong> + 4507<br />
(für Handauftrag <strong>mit</strong> Spachtel oder Roller)<br />
Fläche Wasser Pulver Fläche Wasser Pulver<br />
m² ml g ml m² ml g ml<br />
1 47 78 130 23 1081 1794 2990<br />
2 94 156 260 24 1128 1872 3120<br />
3 141 234 390 25 1175 1950 3250<br />
4 188 312 520 26 1222 2028 3380<br />
5 235 390 650 27 1269 2106 3510<br />
6 282 468 780 28 1316 2184 3640<br />
7 329 546 910 29 1363 2262 3770<br />
8 376 624 1040 30 1410 2340 3900<br />
9 423 702 1170 31 1457 2418 4030<br />
10 470 780 1300 32 1504 2496 4160<br />
11 517 858 1430 33 1551 2574 4290<br />
12 564 936 1560 34 1598 2652 4420<br />
13 611 1014 1690 35 1645 2730 4550<br />
14 658 1092 1820 36 1692 2808 4680<br />
15 705 1170 1950 37 1739 2886 4810<br />
16 752 1248 2080 38 1786 2964 4940<br />
17 799 1326 2210 39 1833 3042 5070<br />
18 846 1404 2340 40 1880 3120 5200<br />
19 893 1482 2470 45 2115 3510 5850<br />
20 940 1560 2600 50 2350 3900 6500<br />
21 987 1638 2730 55 2585 4290 7150<br />
22 1034 1716 2860 60 2820 4680 7800<br />
64 3 Liter 5 kg Sack<br />
* Wassermengen sind Richtwerte<br />
* Wassertemperatur so kalt wie möglich<br />
* Klebstoffverbrauch ca. 125 g/m²<br />
* Für <strong>das</strong> Belegen von HPL kann dem <strong>Placol</strong> 4507 zusätzlich Weissleim beigegeben werden.<br />
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Fax +41 56 624 49 08<br />
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