Ordensnachrichten 5/2012 - Jochen Ressel

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ORDENSNACHRICHTEN Seite 2 Themenvielfalt bei den Ordensveranstaltungen und hochkarätige Gäste Oberstleutnant OSR Alexander Eidler, Erzbischof Prof. Dr. Aydin und Hans Harrer mit Senatspräfekt Senator Dir. Schrempf und Großmeister Senator Dir. Ressel Das Große Kapitel des Ordens ist fortlaufend bemüht, höchste Qualität bei den Ordensveranstaltungen zu gewährleisten. Dabei wird der Themenauswahl besonderes Augenmerk geschenkt und es werden Gäste eingeladen, die zu ordensrelevanten Themen höchst interessante und umfassende Informationen geben. Die Themenschwerpunkte korrelieren auf abwechslungsreiche Weise mit den Ordenszielen. Im Mai wurde dem Bereich „Traditionen“ durch den Besuch des Traditionsoffiziers der Garde des Österreichischen Bundesheeres, Oberstleutnant OSR Alexander Eidler, besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Im Hinblick auf die Bereiche „Benehmen und Anstand“ gab Ordens-Schirmherr Hans Harrer detaillierte Informationen über die Tätigkeit des Senats der Wirtschaft als Plattform, die sich der Entwicklung einer gemeinwohlorientierten Wirtschaft widmet. Durch den Besuch des Chorepiskopos der syrisch-orthodoxen Kirche in Österreich, Erzbischof Prof. Dr. Emanuel Aydin, wurden im informellen Gespräch besondere Aspekte des interreligiösen Dialogs in Österreich und die Situation der syrisch-orthodoxen Kirche in unserem Land, aber auch in anderen Regionen der Erde, besprochen. Er wurde eingeladen, bei einer Ordensveranstaltung im Herbst zu Gast sein, um diese Themen detaillierter darzulegen. Er zeigte sich von der Tätigkeit des St.-Josephs-Ritterordens beeindruckt. Dem Bereich „Bekämpfung des Achtfachen Elends“ wurde durch den Besuch der Generalsekretärin des Österrreichischen Paralympischen Committees, Mag. Petra Huber, beim Juni-Jourfixe Ausdruck verliehen. Ein detaillierter Bericht ihres Impulsreferats „Von der Behinderung zur Berufung“ folgt in der nächsten Ausgabe der Ordensnachrichten, die unmittelbar vor den Olympischen Spielen in London erscheinen wird. Mag. Petra Huber (Generalsekretärin des Öst. Paralympischen Committees) bei ihrem Besuch Umrahmt wurden die Referate der hochkarätigen Gäste jeweils durch die einleitenden und themenverbindenden Worte von Senatspräfekt Senator Dir. Thomas B. Schrempf sowie durch die Grundsatzreferate des Großmeisters der Edelherren, Ritter und Damen vom Orden des Heiligen Joseph, Senator Dir. Jochen Ressel, bei denen er philosophisch auf die behandelten Themen einging und einen aktuellen Bezug zur Ordenstätigkeit herstellte. Damit erhalten alle Ordensmitglieder, aber auch alle Leser der Ordensnachrichten, wertvolle und praktisch anwendbare Impulse, die die ideologische Ausrichtung des Ordens des Heiligen Joseph darstellen. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen der Beiträge in der vorliegenden Ausgabe der Ordensnachrichten und freuen uns, wenn diese Informationen möglichst weit verbreitet werden. ORDENSNACHRICHTEN Ausgabe 5/2012
ORDENSNACHRICHTEN Seite 3 Gemeinsamkeit in der Vielfalt In London wurde 1998 eine Broschüre mit dem Titel veröffentlicht „New Work Habits For A Radically Changing World“. Bereits damals wurde dort festgestellt: „Eine Wochentags-Ausgabe der Zeitung ‚The Times‘ beinhaltet mehr Information, als eine Person des 17. Jahrhunderts in ihrem gesamten Leben zu verarbeiten hatte.“ Grundsatzreferat von Großmeister Senator Dir. Ressel Welche Bedeutung hat dieser Umstand im Hinblick auf das Thema „Gemeinsamkeit in der Vielfalt“? Wissen ist eine grundlegende Voraussetzung, damit wir das, was wir selbst erfahren, entsprechend wahrnehmen können und um daraus auch Schlüsse ziehen zu können. Information ermöglicht, aus der eigenen und aus der uns bekannten Erfahrungen anderer, neue Ideen zu generieren. Dass wir das laufend tun erkennen wir an den Sätzen, die wir jeden Tag mit den Worten „Ich glaube, dass...“ einleiten. Je mehr Information wir haben, desto klarer ist unser Verständnis über den Umfang des uns bekannten Wissens, des uns bekannten Unwissens (d. h. des Wissens, von dem uns bekannt ist, dass es zwar existiert, über das wir persönlich jedoch noch nicht informiert sind), aber auch des uns unbekannten Wissens (des Bewusstseins, das die Menschheit manche Dinge eben noch nicht weiß) und wir erhalten schlussendlich eine vage Vorstellung über die Dimension des unbekannten Unwissens. Unsere Kenntnis von Zusammenhängen, Tatsachen und Erfahrungen, gepaart mit dem was wir aufgrund dessen glauben und hoffen, bildet die Grundlage für unser individuelles Handeln. Die Summe aller Handlungen aller Individuen einer Gesellschaft ist das, was wir als „Kultur“ bezeichnen. „Kultur“ ist demnach nicht was wir Essen, Trinken und Lesen, wie wir wohnen und was in Oper und Theater geboten wird. Das sind kulturelle Ausdrucksformen. „Kultur“ an sich ist ein gemeinsames Begriffsverständnis, das auf einem gemeinsamen Erfahrungsschatz beruht. Wenn wir z. B. von „Frieden“ sprechen, meinen wir in unserem Kulturkreis damit meist die Abwesenheit von Krieg. Im Vergleich dazu versteht eine Person des Fernen Ostens unter Frieden zu allererst den eigenen Daseinszustand, den inneren Frieden und – in weiterer Folge – das Verhältnis mit der Natur und anderen Lebewesen. Kulturell bedingt wird so der gleiche Begriff mitunter völlig unterschiedlich definiert. Je vielfältiger die eigene Erfahrung und das Wissen, desto kreativer können wir damit neue Ideen hervorbringen und diese in die Wirklichkeit überführen. Kreativität entspringt aus der Vielfalt und bewirkt sie gleichermaßen. Gerade in Wien und in Österreich ist dies im Besonderen sichtbar. Am Schnittpunkt der slawischen, romanischen, germanischen und magyarischen Einflüsse gelegen, entfaltet sich hier eine unglaubliche Vielfalt und Tiefe der Kulturerscheinungsformen – ein schier unfassbarer Schatz an Musik, Literatur, Gemälden, Skulpturen, Bauwerken, usw. Wir wollen in weiterer Folge drei Beispiele herausragender österreichischer Künstler in historischer Reihenfolge kurz betrachten. Dabei wollen wir den Zusammenhang der geographischen Erweiterung des Erfahrungsschatzes mit ihrem kreativen Schaffen besonders beachten und wollen in weiterer Folge Schlüsse für unser Wirken und Handeln heute ziehen. ORDENSNACHRICHTEN Ausgabe 5/2012
Seite 1: ORDENSNACHRICHTEN der Edelherren, R
Seite 5 und 6: ORDENSNACHRICHTEN Seite 5 SCHLUSSFO
Seite 7 und 8: ORDENSNACHRICHTEN Seite 7 KULTURELL
Seite 9 und 10: ORDENSNACHRICHTEN Seite 9 DIE JUGEN

Ordensnachrichten 5/2012 - Jochen Ressel

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