Ordensnachrichten 5/2012 - Jochen Ressel
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ORDENSNACHRICHTEN Seite 6<br />
Die Aufgabe der Garde als Traditionserhalter<br />
Am 15. Mai 1957 wurde das Gardebataillion als Ehren- und Wachtruppe, aber auch als<br />
infanteristischer Kampfverband errichtet, der auf den 1802 von Franz I. gegründeten<br />
Verband zurückgeht, der ins Leben gerufen wurde, um die Hofburg zu sichern. Die heutigen<br />
Aufgaben sind vielseitig und liegen außer im militärischen und repräsentativen,<br />
auch im sozialen und kulturellen Bereich. Dem Traditionserhalt wird durch die Position<br />
eines Traditionsoffiziers besonders Ausdruck verliehen. Oberstleutnant OSR Alexander<br />
Eidler, der diese Funktion im Rahmen der Garde ausübt, berichtete bei seinem Besuch<br />
über die Aufgaben, Tätigkeiten und über die Wirkung der Garde des Österreichischen<br />
Bundesheeres in und für die Gesellschaft.<br />
Nicht zuletzt durch die aktuell geführten Debatten über die künftige Funktion, Struktur und<br />
Aufgabe ist das Bild des Österreichischen Bundesheeres in der Öffentlichkeit nicht optimal.<br />
Halb-, mangelnd- oder auch falschinformierte Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und<br />
Gesellschaft geben ihre mehr oder weniger qualifizierten Meinungen zum Besten und daraus<br />
entwickelt sich ein Gesellschaftsspiel, das an zwei grundsätzlichen Wahrheiten und Fakten vorbeigeht:<br />
1. Österreich, einst eine der bestimmenden politischen Kräfte der Welt, verfügt über<br />
eine lange militärische Tradition. 2. Nach wie vor zählen Sicherheit und Frieden zu den Kernanliegen<br />
unserer Gesellschaft. Die Garde des Österreichischen Bundesheeres adressiert diese<br />
beiden Aspekte auf direkte Weise.<br />
ÖSTERREICHISCHE MILITÄRTRADITION<br />
Am 30. November 2004 wurde in der Maria Theresien-Kaserne, dem Stützpunkt der Garde, ein<br />
Traditionsraum errichtet. Sinn und Zweck ist es, ein Bindeglied zwischen dem militärischen<br />
Gestern, Heute und Morgen herzustellen, indem Vergangenheit wie Gegenwart und Zukunft<br />
des Verbandes dokumentiert werden.<br />
In der Tradition der k.u.k. Trabantenleibgarde steht die heutige Fahne der Garde im Mittelpunkt<br />
des Raumes. Darüber hinaus werden die seit 1955 geführten Bände der Bild- und Textchronik<br />
bis heute vom jeweiligen Adjudanten der Garde betreut und historische Uniformen<br />
gezeigt. Zahlreichen Besuchern aus dem In- und Ausland, aber auch der jungen Bevölkerung<br />
unseres Landes, die den Grundwehrdienst in der Garde antritt, wird auf diese Weise die Möglichkeit<br />
geboten, die Geschichte unseres Landes im Hinblick auf die militärische Bedeutung<br />
kennen zu lernen. Dieses Wissen ist unerlässlich, um die Aufgaben im Rahmen der aktuellen<br />
Gegebenheiten richtig einordenen und verstehen zu können.<br />
SOZIALE AUFGABEN<br />
Bei vielen Assistenzleistungen gibt die Garde Zeugnis über ihre Vielseitigkeit. Ob bei Katastrophenseinsätzen,<br />
wie z. B. dem Hochwasser 2002 in der Wachau und 2006 im Marchfeld, den<br />
immer wiederkehrenden Schneekatastrophen, oder bei der Sicherung der Fußball-EM 2008.<br />
Darüber hinaus leisten Gardisten wertvolle Tätigkeiten im Rahmen der Aktionen „Licht ins<br />
Dunkel“, „Nachbar in Not“ und „Rettet den Stephansdom“.<br />
ORDENSNACHRICHTEN<br />
Ausgabe 5/<strong>2012</strong>