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jung & liberal - Junge Liberale Kreisverband Rhein-Sieg

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Liberal<br />

Liberal<br />

Der wahre Staatsmann<br />

Barack Obama gilt als das politische Wunderkind der Demokraten und will nun Präsident<br />

werden. Sollten wir ihm die Daumen drücken?<br />

> von Julian Kirchherr<br />

18<br />

19<br />

Er ist ein großer, gutaussehender<br />

Mann mit einem einnehmenden<br />

Lächeln und vielleicht hat deshalb<br />

kein anderer Kandidat in diesem<br />

Wahlkampf mehr Geld einsammeln<br />

können als er. Als den „schwarzen<br />

Kennedy“ feiert ihn die US-Presse;<br />

seine Eloquenz sei atemberaubend.<br />

Der 46-Jährige wirkt frisch und ehrlich<br />

und er zieht die Massen an. Zwanzigtausend<br />

lauschten ihm, dem <strong>Liberale</strong>n,<br />

in der konservativen Hochburg<br />

Austin, Texas, fünfundvierzigtausend<br />

kamen nach Atlanta: „Barack! Barack<br />

Obama for President!“ Der Afroamerikaner<br />

ist ein Ausnahmetalent und<br />

wer sich die Zeiten zurückwünscht,<br />

Suche nach<br />

eigener Identität<br />

in denen Deutschland und die Vereinigten<br />

Staaten vertraute Verbündete<br />

waren, muss Barack Obama die<br />

Daumen drücken.<br />

Alles begann in Honolulu, Hawaii.<br />

Seine Mutter war Amerikanerin, sein<br />

Vater Kenianer, und doch verbrachte<br />

er einen Großteil seiner Kindheit in<br />

Indonesien. Mit zehn Jahren kehrte<br />

er in die Staaten zurück, schon damals<br />

mit einer ungewöhnlichen, kosmopolitischen<br />

Perspektive. In der Jugend<br />

suchte er nach seiner Identität<br />

als „halber Schwarzer“, manchmal<br />

unterstützen ihn dabei Wodka, Gras<br />

und Kokain, aber er fing sich wieder.<br />

In New York und Kalifornien studierte<br />

Obama dank Stipendium schließlich<br />

„Internationale Beziehungen.“ Als er<br />

fertig war, wusste er nicht, was nun.<br />

„Ich wollte Menschen helfen“, erzählt<br />

Obama im Rückblick. Und so<br />

verschlug es ihn nach einiger Zeit in<br />

die schwarzen und verarmten Vorstädte<br />

Chicagos, wo er die Arbeit<br />

als community organizer begann.<br />

Er lernte viel über die Probleme der<br />

Unterschicht, begann Bürgerinitiativen,<br />

versuchte seinen „Brüdern“ eine<br />

Stimme zu geben. Kann ein möglicher<br />

Präsident der Vereinigten Staaten einen<br />

besseren Job gehabt haben?<br />

Später nahm Obama ein Studium<br />

der Volkswirtschaftslehre und<br />

Rechtswissenschaften in Harvard<br />

auf. 1996 bewarb er sich erfolgreich<br />

für das Abgeordnetenhaus in Illinois.<br />

Acht Jahre später zog er in den amerikanischen<br />

Senat ein.<br />

Obama kennt das Leben und das<br />

hat seine politischen Überzeugungen<br />

geprägt. Er ist kein Ideologe,<br />

sondern ein Pragmatiker. „Ich stehe<br />

ein für eine Politik der freien, dynamischen<br />

Marktwirtschaft, aber zuallererst<br />

stehe ich ein für eine Politik,<br />

die funktioniert“, erklärt er leidenschaftlich.<br />

Solche Sätze lassen auch<br />

das Herz der deutschen <strong>Liberale</strong>n höher<br />

schlagen. Während die anderen<br />

Kandidaten sich darum bemühen,<br />

das Land weiter auseinander zu treiben,<br />

will Obama es wieder vereinen.<br />

Studium in Harvard<br />

Er mag zwar der Kandidat der links<strong>liberal</strong>en<br />

Demokraten sein, aber er<br />

findet auf Grund seines Pragmatismus<br />

ebenso viele Sympathisanten<br />

bei den konservativ-<strong>liberal</strong>en Republikanern.<br />

Doch wie macht sich<br />

Obama im Vergleich zu den anderen<br />

Mitfavoriten?<br />

Die als verbissen und machtbesessen<br />

geltende Demokratin Hillary<br />

Clinton liegt in den Umfragen noch<br />

wenige Prozent vor Obama. Die linke<br />

Dame fordert u. a. wirtschaftlichen<br />

Protektionismus und verschärfte<br />

staatliche Überwachung. Den Republikaner<br />

Rudolf Giuliani umgeben<br />

mehr Skandale als so manchen<br />

altehrwürdigen Rockstar. Das englische<br />

Wikipedia musste deshalb vor<br />

einigen Tagen die Seite „Controversies<br />

of Rudy Guiliani“ entfernen. Und<br />

John McCain? Er ist pleite.<br />

Carter und Clinton sind die amerikanischen<br />

Präsidenten der Nachkriegsgeschichte,<br />

zu denen die deutschen<br />

<strong>Liberale</strong>n die besten Kontakte pflegen<br />

konnten. Der intellektuelle Carter bildete<br />

mit dem damaligen Außenminister<br />

Hans-Dietrich Genscher ein<br />

starkes Duo, ebenso unterhielt der<br />

pragmatische Clinton hervorragende<br />

Beziehungen zu Klaus Kinkel.<br />

Linke Dame Clinton<br />

Die deutschen <strong>Liberale</strong>n haben sich<br />

mit cleveren Machern an der Spitze<br />

der Supermacht immer leicht getan<br />

- „birds of a feather flock together.“<br />

Und nun bewirbt sich ein Kandidat<br />

um das höchste Amt, der all die guten<br />

Eigenschaften, die den deutschen<br />

<strong>Liberale</strong>n in der Vergangenheit so<br />

viel Freude bereiteten, in sich vereint.<br />

Was bleibt uns anderes übrig, als Barack<br />

Obama die Daumen zu drücken?<br />

Julian Kirchherr (18) ist Kreisvorsitzender<br />

der JuLis Soest, Bezirksvorstandsmitglied<br />

der JuLis Westfalen-Süd<br />

und Pressesprecher in<br />

Werl. Ihr erreicht ihn unter Julian-<br />

Kirchherr@gmx.net<br />

<strong>jung</strong> & <strong>liberal</strong> Ausgabe 3|2007<br />

Foto: Peter Howe / flickr.com

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