17.06.2015 Aufrufe

BR-Magazin 13/2015

Das hauseigene Magazin des Bayerischen Rundfunks informiert vierzehntägig über die Höhepunkte im Programm. Hier finden Sie Hintergründe zu neuen Produktionen und Veranstaltungen. Außerdem gibt es eine ausführliche Programmübersicht.

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KULTUR & UNTERHALTUNG<br />

Melancholischer<br />

Dandy: Der Ire<br />

Oscar Fingal<br />

O’Flahertie<br />

Wills Wilde<br />

Shades of Gray<br />

Skandalroman und Meisterwerk: Jan Josef Liefers<br />

liest Oscar Wildes „Dorian Gray“<br />

Fotos: mauritius images/JT Vintage, Christian Schulz<br />

Das Bild möge altern – nicht er selbst; das<br />

wünscht der junge und schöne Dorian<br />

Gray beim Anblick seines Porträts, denn<br />

in diesem Moment wird ihm die Vergänglichkeit<br />

seiner Schönheit bewusst. Ein<br />

Wunsch, der auf teuflische Art und Weise<br />

wahr wird. Nicht nur das Alter, auch alle<br />

anderen Spuren von menschlichem Verlust<br />

spiegeln sich von nun an auf der Leinwand,<br />

auch die Grausamkeiten, die Dorian<br />

begeht, seine Rücksichtslosigkeit, sein<br />

Egoismus. Dorians Antlitz dagegen bleibt<br />

unberührt von seinem Leben. Oscar Wilde<br />

(1854 – 1900) huldigte mit seinem Roman<br />

der absoluten Schönheit. Skandal machten<br />

die homoerotischen Anspielungen<br />

zwischen Dorian und seinen Freunden<br />

Lord Henry und Basil Hallward. Jahre nach<br />

Erscheinen des Romans, als dem Autor<br />

Unzucht vorgeworfen wurde, diente das<br />

Buch der Anklage als Beweisstück. Wilde<br />

wurde zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt<br />

– das bittere Ende seines Lebens als<br />

Neue Kollegin, neuer Fall<br />

Kriminalhauptkommissar Hanns von<br />

Meuffels (Matthias Brandt) wird zu einem<br />

bizarr inszenierten Tatort gerufen: zwei eilig<br />

aufgehäufte Gräber auf einer Waldlich-<br />

Hanns von Meuffels und Constanze Hermann<br />

Gesellschaftslöwe. Die schillerndste Figur<br />

des Textes ist sicher Lord Henry, den die<br />

Zeitgenossen als genaues Abbild seines<br />

Schöpfers interpretierten. Ein faszinierender<br />

Taschenspieler der Paradoxe und<br />

Aphorismen, mokant, arrogant, unverbesserlich.<br />

Ein Ton also, der auch leicht<br />

mit dem Schauspieler Jan Josef Liefers<br />

zu assoziieren ist, seit dieser mit großem<br />

Erfolg den Münsteraner Tatort-Dandy<br />

Karl-Friedrich Boerne darstellt. Liefers<br />

Lesung von Wildes „Das Bildnis des<br />

Dorian Gray“ ist zu hören in den radio-<br />

Texten am Donnerstag, ab dem 25. Juni<br />

in drei Folgen.<br />

––<br />

Bayern 2<br />

Donnerstag, 25.6.<strong>2015</strong>, 21.05 Uhr<br />

radioTexte am Donnerstag: Das Bildnis<br />

des Dorian Gray (1/3), 55 Min.<br />

Teil 2: Donnerstag, 2.7., 21.05 Uhr<br />

bayern2.de/radiotexte<br />

Hanns von Meuffels sucht im „Polizeiruf 110“ den Mörder einer Fabrikantin<br />

tung. Die Eigentümerin einer lokalen Möbelmanufaktur<br />

wurde gemeinsam mit<br />

ihrem Schoßhündchen ermordet. Im neuen<br />

„Polizeiruf 110“ ermittelt von Meuffels<br />

mit Constanze Hermann (Barbara Auer),<br />

einer Kollegin, die nach längerer Auszeit in<br />

den Dienst zurückkehrt. Christian Petzold<br />

schrieb das Drehbuch und führte Regie.<br />

––<br />

Das Erste<br />

Sonntag, 28.6.<strong>2015</strong>, 20.15 Uhr<br />

Polizeiruf 110: Kreise<br />

Regie: Christian Petzold, D <strong>2015</strong>, 90 Min.<br />

daserste.de<br />

Filmbildung für Schüler<br />

Wie lehrt man Medienkompetenz?<br />

Gerade ist der zweite Teil der Komödie<br />

„Fack ju Göhte“ abgedreht, in der es auch<br />

um den Bildungsanspruch unserer Gesellschaft<br />

geht. Doch ist all das nur Stoff für<br />

eine Komödie? Ist eine medienbildungspolitische<br />

Offensive nicht wichtiger denn<br />

je, da junge Menschen wie nie zuvor im<br />

Alltag mit Bildern überflutet werden?<br />

Doch in deutschen Schulen fehlt das Fach<br />

Medienkompetenz – ganz anders als in<br />

unseren Nachbarländern. In Paris bietet<br />

die Cinémathèque française, das französische<br />

Filminstitut, regelmäßig für Lehrer<br />

und Studenten Filmreihen an. Hier ist die<br />

Idee, auch praktische Erfahrungen zu<br />

machen, ganz wesentlich, genau wie in<br />

Dänemark. In Kopenhagen gibt es Filmstudios,<br />

die eng mit den Schulen zusammenarbeiten<br />

und praktische Filmerfahrung<br />

lehren. „Kino Kino Extra“ fragt nach<br />

dem Stand der Filmbildung in Deutschland.<br />

––<br />

Bayerisches Fernsehen<br />

Sonntag, 28.6.<strong>2015</strong>, 22.25 Uhr<br />

Fuck You Goethe – Her mit der<br />

Filmbildung! D <strong>2015</strong>, 30 Min.<br />

bayerisches-fernsehen.de/kinokino<br />

<strong>BR</strong>-<strong>Magazin</strong> – 15

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