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Magazin - Grüner Kreis

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TEXT: MAG. FRANZISKA ZUSSNER, KLINISCHE PSYCHOLOGIN, JOHNSDORF,<br />

DR. HUMAN UNTERRAINER, KLINISCHER PSYCHOLOGE, PSYCHOTHERAPEUT I.A.U.S., THERAPEUTISCHES LEITUNGSTEAM JOHNSDORF<br />

FOTOS: MAG. FRANZISKA ZUSSNER, DR. HUMAN UNTERRAINER, BERITH SCHISTEK<br />

im Monat ist Hausforum im Rundsaal unter<br />

der Kirche und die Gemeinschaft bespricht<br />

Fragen, die das Haus insgesamt betreff en.<br />

Am Wochenende ist es ruhiger. Es werden<br />

Gemeinschaft saktionen durchgeführt, Wochenendausgänge,<br />

Besuche und nicht zuletzt<br />

das von KlientInnen betriebene Kaff eehaus<br />

tragen dazu bei, dass in Johnsdorf an Samstagen,<br />

Sonn- und Feiertagen eine entspanntere,<br />

familiäre Atmosphäre herrscht.<br />

Das tägliche Miteinander im Arbeits- und Freizeitbereich<br />

birgt erfahrungsgemäß auch Konfl<br />

iktpotential in sich. Vorurteile be- und entstehen,<br />

Berührungsängste und Skepsis kommen<br />

auf. Der konstruktive Umgang mit Konfl ikten<br />

fällt zwar nicht immer leicht, stellt aber für die<br />

KlientInnen einen wichtigen Lernprozess und<br />

oft mals eine Bereicherung dar. Wesentlich ist<br />

in diesem Zusammenhang das Bemühen der<br />

KlientInnen, Verbindendes, Gemeinsames<br />

über Trennendes zu stellen und Brücken zu<br />

bauen, zu fördern und zu unterstützen. Das<br />

Leben in der Gemeinschaft verlangt den Kli-<br />

entInnen zweifelsohne auch ein gewisses Maß<br />

an Frustrations- und Kompromissbereitschaft<br />

ab, bietet aber auch die Möglichkeit, sich als<br />

Teil der Gemeinschaft an- und aufgenommen<br />

zu fühlen, was vielen KlientInnen (in einigen<br />

Fällen erstmals) das Gefühl von Zugehörigkeit<br />

vermittelt. Einen wichtigen Aspekt und Schritt<br />

stellen das Suchen und Finden des eigenen<br />

Platzes in der therapeutischen Gemeinschaft<br />

und später (wieder) in der Gesellschaft dar.<br />

Jeder Tag „auf Th erapie“ (wie viele unserer<br />

KlientInnen die stationäre Th erapie zu nennen<br />

pfl egen) bringt eine Vielzahl an neuen<br />

Erfahrungen, Möglichkeiten und Einsichten<br />

mit sich, aber auch enttäuschte Hoff nungen,<br />

Erwartungen und gemischte Gefühle von<br />

Angst bis Zuversicht – eine breite Palette an<br />

Impressionen, Gedanken und Gefühlen.<br />

Johnsdorf unterscheidet sich von den anderen<br />

Einrichtungen des „Grünen <strong>Kreis</strong>es“ vor allem<br />

durch seine Größe. Das Schloss ist großzügig<br />

angelegt, ein riesiges Grundstück mit Wald<br />

und Teich runden diesen Eindruck ab. Für<br />

viele KlientInnen stellt die wald- und hügelreiche<br />

Umgebung eine wichtige Kraft quelle<br />

dar und bietet auch die Gelegenheit, (wieder)<br />

zu Naturverbundenheit zu gelangen. Vieles<br />

ist noch im Werden, eines hat das „Projekt<br />

Johnsdorf“ allerdings schon gezeigt: Das<br />

Konzept der Th erapeutischen Gemeinschaft<br />

– von vielen schon als veraltet zu Grabe getragen<br />

– funktioniert und das auch in einem<br />

solch großen Rahmen.<br />

Morgen ...<br />

... wächst Johnsdorf weiter. Eine Veranstaltungshalle<br />

und weitere Werkstätten werden<br />

errichtet, zusätzliche bauliche Erweiterungen<br />

sind geplant. Auch die Wissenschaft hat Einzug<br />

in Johnsdorf gehalten. Verschiedene Aspekte<br />

der Suchterkrankung sollen im Auft rag<br />

von ARS – Addiction Research Society hier<br />

erforscht werden.<br />

JOHNSDORF<br />

grünerkreisEinrichtungen |<br />

Sozialhilfeeinrichtung<br />

Die jüngste Einrichtung des<br />

„Grünen <strong>Kreis</strong>es“ wurde am<br />

3.3.2003 eröff net.<br />

A-8350 Fehring, Johnsdorf 1<br />

Tel.: (3155) 519 79<br />

Fax: (3155) 519 79-40<br />

johnsdorf@gruenerkreis.at<br />

Arbeitsmöglichkeiten: Landwirtschaft ,<br />

Garten, Schlosserei, Tischlerei, Kreativwerkstätten,<br />

Büro, Berufsausbildung.<br />

Infrastruktur: Fußballplatz, Volleyballplatz,<br />

Streetballplatz, Fitnessraum, indianisches<br />

Schwitzzelt, Sauna, Schwimmteich.<br />

frühjahr 2007 19

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