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Informativ Ausgabe 59 - AWO - Thüringen

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schwerpunkt /<br />

Fast 200 Azubis bei der<br />

Thüringer <strong>AWO</strong><br />

Das neue Ausbildungsjahr hat begonnen und mit ihm<br />

starten 77 neue Azubis bei der <strong>AWO</strong> <strong>Thüringen</strong> in das<br />

Berufsleben. Insgesamt absolvieren damit derzeit fast<br />

200 junge Menschen eine Berufsausbildung bei der Thüringer<br />

<strong>AWO</strong>.<br />

Der überwiegende Teil lernt den Beruf des Altenpflegers,<br />

aber auch andere Berufe wie Kaufleute im<br />

Gesundheitswesen, Restaurantfachleute, Köche, Bürokaufleute<br />

oder IT-Systemelektroniker sind vereinzelt<br />

vertreten.<br />

Die <strong>AWO</strong> <strong>Thüringen</strong> hat ihre Investitionen in Ausbildung<br />

und Umschulung in den letzten Jahren deutlich<br />

erhöht. Die Zahl der Ausbildungsplätze vor allem in der<br />

Altenpflege wurde dabei mehr als verdoppelt. Aber<br />

auch an der Qualität der Ausbildung wurde gearbeitet:<br />

So gibt es bei der <strong>AWO</strong> AJS gGmbH, der größten Trägergesellschaft<br />

des <strong>AWO</strong> Landesverbandes, ein eigenes<br />

Azubi-Konzept, das die Inhalte der Ausbildung klar<br />

regelt. Die Azubis werden zum Beispiel früh an Fachaufgaben<br />

herangeführt, lernen neben den pflegerischen<br />

auch soziale Qualifikationen wie Teamfähigkeit und<br />

haben feste Ansprechpartner während ihrer gesamten<br />

Ausbildung. Außerdem erhält jeder Azubi vom ersten<br />

Tag an eine Übernahmegarantie bei sehr guten oder<br />

guten Prüfungsergebnissen.<br />

Die Ausbildung und die Umschulung sind damit mit<br />

Abstand die wichtigsten Säulen, um den Fachkräftebedarf<br />

in der Altenpflege zu decken.<br />

Auszubildende in den einzelnen Gliederungen:<br />

<strong>AWO</strong> Greiz 6<br />

<strong>AWO</strong> Gera 1<br />

<strong>AWO</strong> Gotha 1<br />

<strong>AWO</strong> Ilmkreis 2<br />

<strong>AWO</strong> Jena-Weimar 37<br />

<strong>AWO</strong> Nordhausen 3<br />

<strong>AWO</strong> Rudolstadt 12<br />

<strong>AWO</strong> Saalfeld-Rudolstadt 17<br />

<strong>AWO</strong> Saale-Orla 7<br />

<strong>AWO</strong> Saale-Holzland 1<br />

<strong>AWO</strong> Sonneberg 8<br />

<strong>AWO</strong> AJS gGmbH 96<br />

6 informativ 9.11 / schwerpunkt<br />

Deutschland gefällt mir<br />

Tatjana Marenkova ist eine der ersten ausländischen Fachkräfte,<br />

die nach Deutschland gekommen sind, um in einem<br />

Pflegeheim der <strong>AWO</strong> <strong>Thüringen</strong> zu arbeiten. Die Krankenschwester<br />

aus Jelgava, einer kleinen Stadt bei Riga, arbeitet<br />

seit knapp einem Jahr bei der <strong>AWO</strong>. Bisher allerdings nur als<br />

Pflegehilfskraft. Denn die lettische Ausbildung ist der deutschen<br />

zwar sehr ähnlich, um aber als Pflegefachkraft arbeiten<br />

zu können, muss man Deutschkenntnisse auf dem so<br />

genannten B2-Niveau nachweisen. Die 26-Jährige besucht<br />

deshalb neben der Arbeit einen Deutschkurs.<br />

<strong>AWO</strong> informativ hat die junge Frau an ihrer Arbeitsstelle<br />

im <strong>AWO</strong> Seniorenpflegeheim „Haus zu den vier Jahreszeiten“<br />

besucht und mit ihr über die näheren Hintergründe<br />

und ihr Leben in Deutschland gesprochen.<br />

Frau Marenkova, wie kam es zu der Idee, nach<br />

Deutschland zu gehen?<br />

Die wirtschaftliche Lage in Lettland ist schwierig. Überall<br />

herrscht Sozialabbau. Bei uns wurden erst wieder zwei<br />

große Krankenhäuser geschlossen und alle Ärzte und<br />

Krankenschwestern entlassen. Viele suchen deshalb neue<br />

Arbeit im Ausland. Auch die Löhne sind niedrig. Ich habe<br />

oft mit Freunden darüber gesprochen, nach Deutschland<br />

zu gehen, unter anderem mit einem guten Freund, der<br />

selber aus Deutschland kommt. Die Entscheidung fiel<br />

dann nach einem langen Urlaub, den ich hier gemacht<br />

habe. Deutschland gefällt mir. Außerdem bin ich ledig,<br />

erst 26 Jahre alt und habe noch keine Kinder. So ungebunden<br />

fällt eine solche Entscheidung leichter. In der Schule<br />

hatte ich Deutsch gelernt, damit fühlte ich mich gut gerüstet.<br />

Und wie sind Sie die Arbeitssuche angegangen?<br />

Es ging ganz einfach. Ich habe im Internet einfach „Arbeiten<br />

in Deutschland“ eingegeben und so eine Firma gefunden,<br />

die Arbeitskräfte von Lettland nach Deutschland<br />

vermittelt. Die haben die ersten Hinweise und Hilfen<br />

gegeben, um alles in die Wege zu leiten. Schlimm war das<br />

Zusammentragen der ganzen Dokumente, da habe ich<br />

einige Nerven gelassen. Und dann war ich hier.<br />

Wie gefällt Ihnen die Arbeit hier, wie sind die Kollegen?<br />

Das Haus ist sehr schön und komfortabel. Es ist für mich<br />

natürlich eine große Umstellung. Einmal von der Krankenschwester<br />

zur Altenpflegerin und dann sind alle Produkte<br />

und Vorschriften auch ganz anders. Ich lerne hier<br />

jeden Tag etwas Neues. Ich habe sehr gute Kolleginnen<br />

und Kollegen auf meinem Wohnbereich, die erklären mir

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