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Zeitung AWO 50-09 Druck:Zeitung AWO 50-09 ... - AWO - Thüringen

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nformativ<br />

Eine Zeitschrift der Arbeiterwohlfahrt<br />

Landesverband <strong>Thüringen</strong> e.V.<br />

Titelthema:<br />

Christoph Matschie<br />

im Interview<br />

Sachthemen:<br />

Gesundheitsmanagement<br />

Gesundheitsservice<br />

<strong>AWO</strong><br />

Projekt:<br />

Computer „HOROS „HOROS“<br />

“<br />

für Senioren<br />

Einrichtung:<br />

Pößnecker<br />

Werkstätten<br />

versus Krise<br />

LJW<br />

Bildungswerk<br />

Ausgabe <strong>50</strong> 05 / 20<strong>09</strong>


2<br />

Interview<br />

Titelthema <strong>AWO</strong><br />

Titelthema 3<br />

Im Interview: Christoph Matschie<br />

Im Interview: Christoph Matschie<br />

Interview<br />

20<strong>09</strong> ist das Jahr zahlreicher Wahlen. Auf die Europaund<br />

Kommunalwahlen im Juni folgen die Landtags -<br />

wahlen und im September die Bundestagswahlen. <strong>AWO</strong><br />

informativ hat mit dem SPD-Landesvorsitzenden und<br />

Spitzenkandidaten Christoph Matschie gesprochen.<br />

<strong>AWO</strong> informativ: Altersarmut und Kinderarmut sind große<br />

Probleme, besonders in den neuen Bundesländern. Unser<br />

Sterntalerfonds für bedürftige Kinder oder unser Kinder -<br />

sozial kaufhaus wirken wie ein Tropfen auf den heißen Stein.<br />

Was wird die Regierungspartei SPD tun, um die Schere<br />

zwischen Arm und Reich zu schließen?<br />

Christoph Matschie: Vielen Menschen mussten in letzten<br />

Jahren mit niedrigem Verdienst und langer Arbeitslosigkeit<br />

leben. Deshalb müssen die Renten Ost und West angeglichen<br />

und die Zeiten langer Arbeitslosigkeit bei der Rente<br />

deutlich höher angerechnet werden. Für Geringverdiener<br />

wollen wir die Rente nach Mindesteinkommen ermöglichen.<br />

Das hat die SPD im Bundeswahlprogramm festgeschrieben.<br />

Außerdem brauchen wir einen gesetzlichen Mindest -<br />

lohn. Denn ein besserer Verdienst führt zur Steigerung der<br />

Rentenansprüche. Dass mehr als 60.000 Thüringer Kinder<br />

von Armut betroffen sind, ist eine bittere Tatsache. Der wichtigste<br />

Ansatz sind Einkommensteigerungen für die Eltern.<br />

Dazu braucht es Unterstützung für die Gewerkschaft ebenso<br />

wie einen gesetzlichen Mindestlohn. Weitere Vorschläge<br />

wie dem Essenfonds und der Kinderpauschale hat die<br />

CDU-Landesregierung immer wieder abgebügelt. Die CDU-<br />

Sozialministerin belässt es bei bloßen Ankündigungen. Wir<br />

werden nach der Landtagswahl sicherstellen, dass bedürftige<br />

Kinder eine warme Mahlzeit in den Kindergärten und<br />

Schulen bekommen.<br />

<strong>AWO</strong> informativ: <strong>Thüringen</strong> sieht sich zunehmend mit den<br />

demografischen Herausforderungen in der Pflege und in<br />

der Betreuung von Menschen mit Demenz konfrontiert.<br />

Was will die SPD in diesem Bereich tun?<br />

Christoph Matschie: Wir wollen, dass auch pflegebedürf -<br />

tige Menschen möglichst lange im gewohnten Umfeld bleiben<br />

können, deshalb werden ambulante Angebote eine<br />

wachsende Rolle spielen. Stationäre Pflege muss in hoher<br />

Qualität gesichert bleiben. Für Demenzkranke hat die SPD<br />

deutliche Verbesserungen durchgesetzt. Wir wollen ein flächendeckendes<br />

Netz an Pflegestützpunkten aufbauen.<br />

Pflegebedürftigen und deren Angehörigen soll eine wohn-<br />

ortnahe Anlaufstelle zur Verfügung stehen. Die Beratung<br />

muss kompetent sein und neutral bleiben. Dies wird durch<br />

unabhängige Pflegestützpunkte geboten. Aber auch die<br />

Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals müssen verbessert<br />

werden.<br />

Für die Pflegeleistung selbst muss ausreichend Zeit bleiben<br />

– im Sinne der zu pflegenden Menschen, aber auch der<br />

Pflegerinnen und Pfleger. Wenn wir unnötige Bürokratie ab -<br />

bauen und die Arbeitsbedingungen verbessern, profitieren<br />

nicht nur die Pflegebedürftigen, auch die Pflegeberufe werden<br />

attraktiver.<br />

<strong>AWO</strong> informativ: Welche Ziele verfolgt die SPD, um jungen<br />

Menschen in <strong>Thüringen</strong> eine Perspektive für Ausbildung<br />

und Beruf zu bieten, die den Freistaat attraktiv macht? Viele<br />

möchten ja <strong>Thüringen</strong> gar nicht verlassen?<br />

Christoph Matschie: Der Abwanderung aus <strong>Thüringen</strong><br />

wollen wir attraktive Ausbildungs- und Studienbedingungen,<br />

neue Arbeitsplätze und gute Löhne entgegensetzen. Wir<br />

wollen, dass junge Menschen eine Perspektive in <strong>Thüringen</strong><br />

haben. Sie sollen in ihrer Heimat gern und gut leben und<br />

eine Familie gründen können.<br />

Gute Bildung, solide Berufsausbildung und ein Studien ab -<br />

schluss sind der sicherste Weg zu einem anspruchsvollen<br />

Arbeitsplatz. Wir wollen die duale Ausbildung mit bundesweit<br />

anerkannten Abschlüssen als wesentlichen Bereich der<br />

Berufsausbildung ausbauen und in ihrer Qualität verbessern.<br />

Berufsorientierung und Berufswahlvorbereitung sollen<br />

konsequent an allen Thüringer Schulen angeboten werden.<br />

Die Zugänge zu beruflicher Bildung und Ausbildung für leis -<br />

tungsschwächere Jugendliche werden wir durch Förder -<br />

ange bote gezielt verbessern. Jeder Jugendliche soll einen<br />

Ausbildungsplatz erhalten.<br />

Wir sorgen dafür, dass für ein Studium keine Gebühren er -<br />

hoben werden, auch kein Verwaltungskostenbeitrag. Die<br />

jun gen Menschen sollen an attraktiven Hochschulen unabhängig<br />

vom Geldbeutel ihrer Eltern studieren können. Wir<br />

setzen uns für einen jährlichen Inflationsausgleich des<br />

BAföG ein. Die Studienplatzkapazität in <strong>Thüringen</strong> wollen<br />

wir trotz deutlich sinkender eigener Abiturientenzahlen er -<br />

hal ten und mit attraktiven Studienbedingungen Studierende<br />

aus anderen Ländern anwerben.<br />

<strong>AWO</strong> informativ: Ein abschließender Aspekt: Was wird die<br />

SPD tun, um rechtsextremistischen Tendenzen und Demo -<br />

kra tie-Entfernung, gerade bei Jugendlichen, entgegen<br />

zutreten? Was halten Sie zum Beispiel von der Senkung<br />

des Wahlalters, um junge Menschen an der gesellschaftspolitischen<br />

Meinungsbildung stärker teilhaben zu lassen?<br />

Christoph Matschie: Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und<br />

Antisemitismus dürfen unser Land nicht vergiften. Wir wollen<br />

eine Null-Toleranz-Strategie durchsetzen und haben<br />

dem Landtag ein Landesprogramm gegen Rechts extre mis -<br />

mus vorgelegt. Gemeinsam mit allen Akteuren des öffentlichen<br />

Lebens wollen wir verhindern, dass sich Extremisten<br />

beispielsweise in Sport- und Feuerwehrvereine, Verbände<br />

oder Betriebsräte einschleichen.<br />

Junge Menschen sollen sich in die Gesellschaft einbringen<br />

und mitbestimmen können, deshalb ist auch die Senkung<br />

des Wahlalters ab 16 bei Kommunalwahlen bereits in vielen<br />

Bundesländern umgesetzt. Das ist für uns auch in Thürin -<br />

gen denkbar.<br />

Wir setzen uns für ein stärkeres Mitspracherecht Jugend -<br />

licher ein und haben deshalb durchgesetzt, dass Jugend -<br />

liche ab 14 Jahre über einen Einwohnerantrag ihre Vor -<br />

stellungen in die Kommunalparlamente einbringen können.<br />

Das Gefühl, keinerlei Einfluss auf das politische Geschehen<br />

zu haben, ist zu weit verbreitet. Daher ist politische Bildung<br />

notwendiger denn je, wir werden sie stärker fördern.<br />

Um die Mitbestimmungsrechte für die Bürger insgesamt zu<br />

stärken, haben wir mit Erfolg das Gesetz des Volksbe geh -<br />

rens "Mehr Demokratie in Thüringer Kommunen" und damit<br />

bessere Bedingungen für Bürgerentscheide durchgesetzt.<br />

<strong>AWO</strong> informativ: Herr Matschie, vielen Dank für das Inter -<br />

view. Die <strong>AWO</strong> <strong>Thüringen</strong> wünscht Ihnen viel Kraft und<br />

Erfolg in den kommenden Monaten.<br />

Christoph<br />

Matschie


4<br />

Sachthema <strong>AWO</strong><br />

Betriebliches<br />

Gesundheitsmanagement<br />

<strong>Thüringen</strong>weites Pilotprojekt „Gesunder Arbeitsplatz“<br />

Für zwei Einrichtungen der <strong>AWO</strong> wurden Vereinbarungen mit den Krankenkassen geschlossen<br />

Die <strong>AWO</strong> und die AOK PLUS haben<br />

Anfang März im Erfurter <strong>AWO</strong> Se nio -<br />

ren pflegeheim „Haus zu den vier Jah -<br />

res zeiten“ eine Pilotvereinbarung zum<br />

so genannten „Betrieblichen Gesund -<br />

heits management“ unterzeichnet. Der<br />

Vertrag wurde von AOK Regional ge -<br />

schäftsführer Matthias Dusel und <strong>AWO</strong><br />

AJS Geschäftsführer Michael Hack<br />

unterschrieben. Bereits zwei Tage später<br />

folgte eine ähnliche Vereinbarung<br />

mit BARMER Regionalgeschäftsführer<br />

Markus Tempes für die integrative<br />

Kindertagesstätte „Am Buchenberg“,<br />

ebenfalls in Erfurt.<br />

Die beiden Vereinbarungen gelten<br />

zunächst für ein Jahr und insgesamt<br />

87 Mitarbeiter. „Bei entsprechendem<br />

Erfolg wollen wir aber in allen unseren<br />

Thüringer Einrichtungen ein solches<br />

Gesundheitsmanagement einführen“,<br />

sagte Hack. Das würde dann knapp<br />

2.<strong>50</strong>0 Mitarbeitern zu Gute kommen.<br />

Beim betrieblichen Gesundheits mana -<br />

gement geht es darum, durch viele<br />

Ein zel maßnahmen einen insgesamt<br />

gesünderen Arbeitsplatz zu schaffen.<br />

Zunächst werden die Ursachen für<br />

Krankheiten und Krankenstände analysiert.<br />

Anschließend soll diesen mit<br />

Präventionsangeboten oder neuen<br />

technischen Hilfsmitteln vorgebeugt<br />

werden. Vor allem die Zahl der Lang -<br />

zeitkranken soll so dauerhaft gesenkt<br />

bzw. die Rückkehr nach langer Krank -<br />

heit erleichtert werden.<br />

Regionalgeschäftsführer Matthias<br />

Dusel erklärte das Engagement der<br />

AOK PLUS so: „Immer mehr Thüringer<br />

Unternehmen erkennen, dass die Ge -<br />

sundheit ihrer Mitarbeiter ein wichtiger<br />

Faktor ist, wenn es um Pro duk ti vi tät<br />

und Wettbewerbsfähigkeit geht. Ge -<br />

nau dafür bieten wir unsere Hilfe an.<br />

Die direkte Beteiligung der Mit arbeiter<br />

an den Veränderungen ist dabei eine<br />

wichtige Vorraussetzung für den Er -<br />

folg. In dem neu gestarteten Projekt<br />

werden unsere Spezialisten die <strong>AWO</strong><br />

Pflegeeinrichtung ausführlich beraten<br />

und begleiten. Geplant sind zunächst<br />

betriebsbezogene Analysen. Daraus<br />

werden gemeinsam Verän de rungs -<br />

stra tegien entwickelt und umgesetzt.<br />

Wir unterstützen mit qualitätsgesicherten<br />

Gesundheits angeboten und leisten<br />

Unterstützung bei der Erfolgs kon -<br />

trolle.“<br />

Für die <strong>AWO</strong> ist das betriebliche Ge -<br />

sundheitsmanagement eine wichtige<br />

Zukunftsinvestition. „Wenn unsere Mit -<br />

ar beiter in Zukunft bis 67 in Pflege -<br />

heimen oder Kindergärten arbeiten<br />

sollen, müssen wir etwas tun, damit<br />

sie diese schwere Arbeit körperlich<br />

und psychisch überhaupt bewältigen“,<br />

so Hack. Die beiden Pilotprojekte mit<br />

der AOK PLUS und der BARMER<br />

seien dazu die ersten kleinen Schritte<br />

eines langen Weges.<br />

Die erfolgreiche Gründung des Elternund<br />

des SeniorenService der <strong>AWO</strong><br />

waren Anlass, ein weiteres Dienst leis -<br />

tungs angebot der <strong>AWO</strong>, den Bereich<br />

der Eltern-Kind-Kuren, zu bündeln und<br />

den GesundheitsService zu gründen.<br />

Der GesundheitsService <strong>AWO</strong> ist ein<br />

bundesweiter Zusammenschluss von<br />

Kurkliniken, die gesundheitsfördernde<br />

Angebote in unterschiedlichen Be rei -<br />

chen bereit halten. Durch die Zu sam -<br />

menarbeit zwischen den Kurkliniken<br />

und den Kurberatungsstellen innerhalb<br />

der <strong>AWO</strong> ergibt sich eine deutschlandweite<br />

Vernetzung, die es ermöglicht,<br />

ein modernes und vielfältiges Dienst -<br />

leistungsangebot anzubieten.<br />

Die Kurberatungsstellen der <strong>AWO</strong>, so<br />

auch in <strong>Thüringen</strong>, beraten Familien<br />

Am 12. März wurde in Köln der rote Teppich ausgerollt und<br />

dem Berufsfeld der Altenpflege ein außergewöhnlicher<br />

Treffpunkt geboten. Das Bundesministerium für Familie,<br />

Senioren, Frauen und Jugend hatte zu einem Festival der<br />

Altenpflege eingeladen und bedankte sich für die Leistun -<br />

gen und das Engagement für unsere Gesellschaft. Unter<br />

den geladenen Gästen befanden sich auch Mit arbeiter des<br />

<strong>AWO</strong> Wohn- und Pflegeheimes in Triebes.<br />

Die Intention des bundesweiten Wettbewerbes „Moderne<br />

Altenpflege heute“ war es, das Image der Altenpflege be rufe<br />

zu stärken. Die Idee zu einem Filmbeitrag hatte Gabriele<br />

Quast, Einrichtungsleiterin des <strong>AWO</strong> Wohn- und Pflege -<br />

heimes in Triebes. Nächtelang bearbeitete und schnitt<br />

Denny Schuer, Sozialbetreuer der Einrichtung, das Film -<br />

material und hinterlegte es mit der passenden Musik. Das<br />

Anliegen des Teams war es, negative Vorurteile und Stereo -<br />

type in der Altenpflege aufzugreifen und dem Wissen und<br />

der Kompetenz der Pflegekräfte in ihrer täglichen Arbeit<br />

gegenüberzustellen.<br />

Heraus kam ein Beitrag, mit dem sich die <strong>AWO</strong> Einrichtung<br />

an der Kampagne beteiligte. Dass der Film mit dem Titel<br />

„Was wir können, das können nur wir“ zum Sieger der<br />

Kategorie „Moderne Altenpflege verdient gute Rahmen be -<br />

din gungen“ gekürt wurde, erfüllt alle Beteiligten mit Stolz.<br />

Unter www.die-moderne-altenpflege.de, Rubrik „Festival<br />

der Altenpflege“, ist der Film aufzurufen.<br />

über die Möglichkeiten einer Kur maß -<br />

nahme. In den Gesprächen werden<br />

da bei Erwartungen, Ziele, Wünsche<br />

und offene Fragen geklärt. Weiterhin<br />

wird über das Antragsverfahren informiert<br />

und die Familien gegebenenfalls<br />

bei der Be an tragung und Finanzierung<br />

der Eltern-Kind-Kur unterstützt. Neben<br />

dem Angebot der Beratungs stel len der<br />

Gliederungen der <strong>AWO</strong> unterhält der<br />

GesundheitsService eine Kurbera -<br />

tungs hotline für alle Fragen rund um<br />

das Thema Kur.<br />

Der GesundheitsService der <strong>AWO</strong> hat<br />

als besonderes Angebot ein Nach sor -<br />

ge programm entwickelt. Grundlage<br />

hierfür bilden die Nachsorge emp feh lun -<br />

gen, die während der Kur mit den Fa -<br />

milien entwickelt werden. Das Pro -<br />

Sachthema 5<br />

<strong>AWO</strong><br />

GesundheitsService der <strong>AWO</strong><br />

gramm sieht vor, dass innerhalb von 14<br />

Tagen nach Kurende eine geschulte<br />

Be raterin persönlich Kontakt mit der Fa -<br />

milie aufnimmt und Hilfe bei allen auf -<br />

tretenden Fragen in der konkreten Um -<br />

setzung der Nachsorgeempfeh lun gen<br />

an bietet. Die Beraterin motiviert die Fa -<br />

milie, ihre Ziele im Blick zu be halten<br />

und weist auf weiterführende Hilfs an ge -<br />

bote vor Ort hin. Damit bietet das Pro -<br />

gramm eine wichtige Brücke zwischen<br />

der Kur und dem Alltag der Familien.<br />

Weitere Informationen können unter<br />

www.gesundheitsservice-awo.de<br />

abgerufen werden. Die Kurberatung<br />

ist unter der Hotline 01803 344723<br />

erreichbar.<br />

Susanne Dornaus-Bätzel<br />

<strong>AWO</strong> Pflegeheim<br />

Triebes gewinnt<br />

Bundeswettbewerb<br />

„Moderne Alten -<br />

pflege heute“<br />

Das Team des Wohn- und Pflegeheimes<br />

nach der Auszeichnung<br />

Einrichtungsleiterin<br />

Gabriele Quast


6<br />

Sachthema <strong>AWO</strong><br />

Ausbau der Krippenplätze<br />

wird fortgesetzt<br />

Kinderprogramm Grußwort der Bürgermeisterin<br />

Tamara Thierbach<br />

Die <strong>AWO</strong> und die Stadt Erfurt eröffneten Anfang April in der<br />

Kindertagesstätte „An der schmalen Gera“ eine neue Klein -<br />

kindergruppe für Kinder ab einem Jahr. Das Angebot des<br />

Kindergartens wird damit um acht Plätze für diese Alters -<br />

gruppe erweitert.<br />

Auch in Erfurt gibt es eine riesige Nachfrage nach Krippen -<br />

plätzen und Kleinkinderbetreuung. Die <strong>AWO</strong> ist daher ge -<br />

meinsam mit der Stadtverwaltung ständig auf der Suche<br />

nach intelligenten und kreativen Lösungen. So wurden für<br />

die Erweiterung der Kita „An der schmalen Gera“ Büro -<br />

räume der direkt angrenzenden <strong>AWO</strong> Geschäftsstelle frei<br />

gezogen und komplett umgebaut. Bereits zwei Tage nach<br />

der offiziellen Eröffnungsfeier zogen die ersten drei Kinder<br />

in das neue Domizil. Alle acht Plätze waren binnen kurzer<br />

Zeit belegt.<br />

<strong>AWO</strong><br />

Das Konzept der <strong>AWO</strong>, in Zusammenarbeit mit Thüringer<br />

Firmen Betriebskindergärten zu etablieren, zeigt Erfolge.<br />

Nachdem im vergangenen Jahr mit dem Schwedischen<br />

Möbelhaus IKEA eine Kooperation mit der <strong>AWO</strong> Kinder -<br />

tages stätte in Bindersleben vereinbart wurde, übernimmt<br />

die <strong>AWO</strong> nun auch die Trägerschaft für den neu gebauten<br />

Betriebskindergarten der E.ON Thüringer Energie in Erfurt.<br />

Das Angebot an Krippenplätzen soll auch in Zukunft weiter<br />

ausgebaut werden. In Erfurt entstehen beispielsweise in der<br />

<strong>AWO</strong> Kita „Am Fuchsgrund“, die derzeit völlig neu errichtet<br />

wird, ebenfalls Plätze für eine Kleinkindergruppe. Auch die<br />

<strong>AWO</strong> Kita „Am Buchenberg“ wurde entsprechend ausgebaut.<br />

Für eine Erweiterung der Krippengruppen im Zuge<br />

einer umfassenden Sanierung im „Haus der bunten<br />

Träume“ in der Erfurter Sofioter Straße sucht die <strong>AWO</strong> derzeit<br />

mit der Stadtverwaltung nach einer Lösung.<br />

Gesprächsmöglichkeiten dazu boten sich während der Er -<br />

öffnung in der „Schmalen Gera“ mit Erfurts Bürger meis terin<br />

Tamara Thierbach und Vertretern des Jugendamtes. Die<br />

„großen“ Kita-Kinder präsentierten ein lustiges Pro gramm,<br />

bevor die Gäste die neue Einrichtung besichtigten und die<br />

Miniaturmöbel für die Kleinkinder bewundern konnten.<br />

<strong>AWO</strong> Konzept der „Betriebskita“ erfolgreich<br />

Übernahme der Trägerschaft für E.ON Betriebskindergarten<br />

Die <strong>AWO</strong> setzte sich mit ihrem zweisprachigen Betreu ungs -<br />

konzept und einem naturwissenschaftlichen Bildungs -<br />

schwer punkt gegen insgesamt neun Bewerber durch. Für<br />

die rund 700 Mitarbeiter der E.ON in Erfurt werden <strong>50</strong> Kin -<br />

der gartenplätze für Kinder ab einem Jahr angeboten. Die<br />

Kindertagesstätte wurde direkt neben dem Firmen gelände<br />

des Energieversorgungsunternehmens errichtet und ermöglicht<br />

jungen Eltern damit eine gute Erreichbarkeit. Voraus -<br />

sicht licher Eröffnungstermin ist im August 20<strong>09</strong>.<br />

Tamara Thierbach, AJS Aufsichtsrats vor -<br />

sitzender Wolfgang Metz und Kita Leiterin<br />

Andrea Scheidt eröffnen das Objekt<br />

Die <strong>AWO</strong> ist mit ihrem Betriebskindergarten-Konzept derzeit<br />

mit weiteren Firmen im Gespräch und stößt auf ein großes<br />

Interesse. Zunehmend suchen Firmen nach Möglichkeiten,<br />

ihr Unternehmen familienfreundlich zu gestalten. Das er -<br />

leich tert nicht nur den Müttern eine optimale Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf, sondern bringt für das Unternehmen<br />

den Vorteil, dass junge Arbeits- und Führungskräfte schneller<br />

wieder zur Verfügung stehen und Arbeitsausfälle eingeschränkt<br />

werden.<br />

Die Kindertagesstätte in Bindersleben bietet hier seit gut<br />

einem Jahr erfolgreich eine Betreuung von zwanzig „IKEA<br />

Kindern“ an, die in Abstimmung mit den IKEA Mitarbeitern<br />

auch an Samstagen und nach 17.00 Uhr betreut werden.<br />

Dazu wurde der Tagesablauf für die Kinder individuell ihren<br />

Bedürfnissen angepasst und verschiedene Service-Leis tun -<br />

gen für die Eltern entwickelt.<br />

Intern 7<br />

<strong>AWO</strong> Kreisvorsitzende<br />

Dagmar Becker (vorn links),<br />

die frisch gewählte<br />

Vorsitzende des Ortsvereins<br />

Eyleen Böttger und die<br />

Vertreterin des <strong>AWO</strong><br />

Landesverbandes, Steffi<br />

Lange, gemeinsam mit den<br />

Vorstandsmitgliedern des<br />

Ortsvereins Nordhausen und<br />

<strong>AWO</strong> Kreisgeschäftsführerin<br />

Gründungsveranstaltung<br />

Ramona Große (hinten links)<br />

<strong>AWO</strong> Ortsverein in Nordhausen gegründet<br />

Über 20 Mitglieder der Arbeiter wohl fahrt das ehrenamtliche Engagement in der den <strong>AWO</strong> Kindertagesstätten. Wir<br />

gründeten im Beisein der Vor stands - Stadt Nordhausen fördern“, sagte möch ten Menschen gewinnen, die sich<br />

vorsitzenden des Kreisver ban des Nord - Eyleen Böttger, die zur Vorsitzenden in ihrer Stadt Nordhausen aktiv einbrin-<br />

hausen, Dagmar Becker, und der Kreis - des Vereins gewählt wurde. „Vor allem gen und soziale Arbeit mitgestalten wol-<br />

geschäftsführerin, Ramona Große, im der Bereich der Jugendhilfe liegt den len. Menschen, die ihre Fähigkeiten und<br />

April den <strong>AWO</strong> Ortsverein Nord hausen. enga gierten Mitgliedern am Herzen, ihre Erfahrungen zur Verfügung stellen,<br />

denn derzeit engagieren sich Ehren amt - ehrenamtlich mitarbeiten oder unsere<br />

„Wir wollen die Zusammenarbeit mit an - liche vorwiegend in den Bereichen Arbeit mit ihrem Mitgliedsbeitrag unter-<br />

deren sozialen Initiativen ausbauen und Seniorenbetreuung und Pflege sowie in stützen.“<br />

<strong>AWO</strong> Geschäftsführer im Ilm-Kreis verabschiedet<br />

Der Name von Peter Nowak ist in der<br />

<strong>AWO</strong> ein Begriff. Sein Gesicht kennen<br />

fast alle.<br />

Mit einer Feierstunde wurde am 06. Mai<br />

der Geschäftsführer des <strong>AWO</strong> Ilm-<br />

Kreises festlich in den Ruhestand verabschiedet.<br />

Zahlreiche Gäste, u.a. Werner<br />

Griese, Landesvorsitzender der <strong>AWO</strong><br />

<strong>Thüringen</strong>, und Landes geschäftsführer<br />

Ulf Grieß mann, sowie Vertreter aus<br />

Politik und Wirtschaft, nah men an der<br />

kleinen Veranstaltung teil. Sie kamen,<br />

um Peter Nowak für die gute und langjährige<br />

Zusammen arbeit zu danken und<br />

für den neuen Lebensabschnitt alles<br />

Gute zu wünschen. So viel Anteilnahme<br />

freute den scheidenden Geschäftsführer<br />

natürlich, machte ihm den Abschied<br />

aber nicht leichter.<br />

Mit der Gründung des <strong>AWO</strong> Kreis -<br />

verbandes am 14.03.1990 in Arnstadt<br />

hatte Peter Nowak noch nichts zu tun.<br />

Er begann seine zunächst auf zwei<br />

Jahre befristete Tätigkeit als Koordi na tor<br />

erst im Dezember 1991 über eine ABM.<br />

Anschließend schloss er einen Arbeits -<br />

vertrag mit der <strong>AWO</strong>, den er nun erst<br />

zum 30. April 20<strong>09</strong> durch seinen Eintritt<br />

in den Ruhestand been dete.<br />

Auf fast 18 Jahre Arbeit bei der <strong>AWO</strong> im<br />

Ilm-Kreis kann er zurückblicken. Als er<br />

an den Start ging, war die <strong>AWO</strong> weitgehend<br />

unbekannt. Es existierten 6 Orts -<br />

ver eine mit 670 Mitgliedern und eine<br />

Sozialstation, zwei Begegnungs stätten<br />

sowie eine Kleiderkammer mit insgesamt<br />

20 Mitarbeitern auf ABM Basis.<br />

Es ist zweifellos Peter Nowak zu verdanken,<br />

dass der Kreisverband nach<br />

zehn Jahren bereits Träger von 18 Ein -<br />

richtungen war und in 12 Orts ver einen<br />

1.083 Mitglieder vereinte.<br />

Peter Nowak (r)<br />

Unermüdlich setzte sich Peter Nowak<br />

für Mitglieder und Mitarbeiter ein und<br />

erreichte durch eine stete Öffentlichkeitsarbeit<br />

einen hohen Bekannt heits -<br />

grad der <strong>AWO</strong> und ein großes ehrenamtliches<br />

Engagement im Kreis.<br />

Gute Mitstreiter begleiteten ihn auf diesem<br />

Weg, genannt seien stellvertretend<br />

für viele andere an dieser Stelle Rudi<br />

Richter, Siegfried Pfitzer, Erika Wagner<br />

und Wolfgang Stürmer.<br />

Viel Arbeit bewältigte Peter Nowak in<br />

den Jahren. Egal ob Förder mittel suche,<br />

fachliche Konzepte, Markt- und Bedarfs -<br />

analysen, Sanierungen oder Bau vor -<br />

haben, Arbeitsagentur und ARGE, so -<br />

zial politische Statements – Peter Nowak<br />

nahm jede Heraus for de rung an und<br />

setzte die Pläne der <strong>AWO</strong> um. Der<br />

Kreis verband schrieb zu jeder Zeit<br />

schwarze Zahlen.<br />

Sicher wird er auch zukünftig im Ehren -<br />

amt weiter für die <strong>AWO</strong> und ihre Men -<br />

schen tätig werden.


8<br />

Einrichtung <strong>AWO</strong><br />

Die Lage bei der Pößnecker Werkstätten gGmbH<br />

Nachgefragt:<br />

Die Pößnecker Werkstätten gGmbH ist<br />

die einzige Werkstatt der <strong>AWO</strong> in Thü -<br />

ringen. Hier arbeiten 200 Menschen, die<br />

auf Grund ihrer Behinderung nicht auf<br />

dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig sein<br />

können.<br />

Hauptgesellschafter der gGmbH ist der<br />

<strong>AWO</strong> Kreis ver band Saale-Orla e.V., Mit -<br />

gesellschafter der <strong>AWO</strong> Landesverband<br />

<strong>Thüringen</strong> e.V. Zu der anerkannten<br />

Werk statt für behinderte Menschen ge -<br />

hört ein Förderbereich mit in dividueller<br />

Schwerstbehin derten be treuung. Die<br />

Werk statt ist nach der international<br />

anerkannten Qualitätsnorm DIN EN ISO<br />

9001:2000 zertifiziert. In der WfbM sind<br />

nach modernsten Ge sichts punkten Be -<br />

dingungen geschaffen worden, die es<br />

er möglichen, eine große Palette verschiedener<br />

Produkte von be hinderten<br />

Menschen termin- und qualitätsgerecht<br />

fertigen zu können. Unter An leitung speziell<br />

ausgebildeter Be treuer werden von<br />

den behinderten Ar beitnehmern entsprechend<br />

ihrer verschiedenen Fähig -<br />

kei ten eine Vielzahl von unterschiedlichen<br />

Arbeiten durchgeführt, z.B. all ge -<br />

meine Montage-/Ver packungs arbeiten,<br />

Metallbearbeitung bzw. Konfektionier ar -<br />

beiten.<br />

<strong>AWO</strong> informativ sprach mit Werk -<br />

statt leiter Winfried Wöckel:<br />

<strong>AWO</strong> informativ: Herr Wöckel, welche<br />

Auf gaben hat die Werkstatt in Pöß neck?<br />

Winfried Wöckel: Die Pößnecker Werk -<br />

statt arbeitet nach den Prinzipien des<br />

SGB 12 und 9 und legt ihr Haupt augen -<br />

merk auf die Vor bereitung der behinderten<br />

Mitarbeiter auf den ersten Arbeits -<br />

markt. Das beinhaltet zunächst eine<br />

umfangreiche be rufliche Bildung, die im<br />

Arbeitsprozess fortgesetzt wird. Durch<br />

ständige technologische Neue run gen<br />

können wir unsere behinderten Mitar -<br />

beiter optimal fördern – das ist ja unser<br />

wichtigstes Ziel.<br />

<strong>AWO</strong> informativ: Unter welchen Bedin -<br />

gungen findet die tägliche Produktion<br />

statt?<br />

Winfried Wöckel: Auch wir unterliegen<br />

industriellen An for derungen, d.h. Ter min -<br />

druck bei höchs ter Qualität, Flexi bi lität<br />

und der Fähigkeit, Probleme der Wirt -<br />

schaft befriedigend zu lösen. Die Kom -<br />

plexität der Aufträge ist ein Beispiel<br />

dafür. Ein ständiger Preiskampf findet<br />

ge rade auch im Bereich der Auf trags -<br />

vergabe für einfachste Montage pro -<br />

zesse statt, da die Industrie diese Ar -<br />

beitsplätze insgesamt nicht vorhält. Der<br />

Vorteil unserer Werk statt ist die hohe<br />

Flexibilität der am Pro dukt arbeitenden<br />

behinderten Mit ar bei ter gepaart mit der<br />

Leistung des Be treu ungspersonals. Ent -<br />

sprechend unserer Konzeption steht bei<br />

allem Produk tions druck der zu betreuende<br />

behinderte Mit arbeiter im Mittel punkt.<br />

<strong>AWO</strong> informativ: Wie ist die derzeitige<br />

Auftragslage?<br />

Winfried Wöckel: Der Start zum Jah res -<br />

beginn war an fangs sehr verhalten.<br />

Stammkunden haben ihre Aufträge<br />

reduziert. Neue Partner sind jedoch im<br />

Laufe der Zeit dazugekommen. Die derzeitige<br />

Situa tion ist so, dass in allen<br />

Bereichen ausreichend Aufträge vorhanden<br />

sind. In einigen Bereichen haben<br />

wir sogar Ka pa zitätsengpässe.<br />

<strong>AWO</strong> informativ: Sie spüren also noch<br />

keine Auswirkungen der Wirtschafts -<br />

krise in Ihrer Werkstatt?<br />

Winfried Wöckel: Das kann man so<br />

sagen, denn wir ha ben in unserer Werk -<br />

statt einen breiten, zuverlässigen Kun -<br />

den stamm. Dies ist natürlich kein Ga -<br />

rant für die Zukunft, aber meiner Mei -<br />

nung nach hemmt Pessimismus die<br />

Wirtschaft. Das Thema Entlassungen<br />

steht bei uns nicht an. Auch in Zeiten der<br />

Wirtschaftskrise steht der Mensch im<br />

Vordergrund unserer pä dagogischen<br />

Ansätze.<br />

<strong>AWO</strong> informativ: Danke für das Ge -<br />

spräch.<br />

Rote Leuchtdioden als Augen und ein Lächeln auf einer<br />

schwarzen Metallplatte formen das Gesicht von „Horos“.<br />

Kameras, Sensoren und Mikros sind geschickt versteckt .<br />

Wie ein Bauchladen trägt der Roboter einen Flach bild -<br />

schirm mit Bedienelementen vor sich her.<br />

„Horos“ – der Name steht für „Home Robot System“. Der<br />

kleine Roboter für zu Hause ist im Moment allerdings noch<br />

eine Forschungsplattform, mit der Wissenschaftler der TU<br />

Ilmenau Daten sammeln.<br />

Wie muss ein Roboter beschaffen sein, der künftig vor allem<br />

jenen Menschen helfen soll, die in ihren eigenen vier<br />

Wänden leben und Unterstützung benötigen? Das ist die<br />

Frage, die die Forscher bewegt.<br />

Sie planen, einen interaktiven Roboter zu entwickeln, der<br />

ältere Menschen und Demenzkranke bei einer selbstbestimmten<br />

Lebensweise unterstützt. Er soll die individuellen<br />

Anforderungen seines Nutzers registrieren und im Alltag<br />

helfen.<br />

Im April waren „Horos“ und die Mitarbeiter des Projektes<br />

das erste Mal zu Gast bei den Senioren in der <strong>AWO</strong> Service<br />

Wohnanlage „Am Krämpferufer“ in Erfurt.<br />

Wie würden die Senioren auf einen Roboter reagieren? Im<br />

Begegnungsraum der Wohnanlage trafen zwei Welten aufeinander.<br />

Die Senioren waren sehr gespannt, skeptisch,<br />

aufgeregt und neugierig zugleich.<br />

„Horos“ stand derweil ungerührt in der Ecke des Begeg -<br />

nungs raumes und schaute dem Treiben zu, während die<br />

Wissenschaftlerin Dr. Andrea Scheidig den staunenden<br />

Senioren zunächst Innenleben, Forschungsziel und Fähig -<br />

keiten des Roboters erklärte.<br />

Damit „Horos“ für ältere Menschen von Nutzen ist, benötigen<br />

die Forscher die Unterstützung der Senioren der Wohn -<br />

anlage. Denn der Roboter erkennt und versteht seinen Be -<br />

sitzer nur, wenn er einen Datensatz mit typischen Be we -<br />

gungen und Gesichtsausdrücken gespeichert hat. „Horos“<br />

muss allerdings noch viel lernen, daher erfolgten in den letzten<br />

Wochen bereits verschiedene erste Auf zeich nungen,<br />

zum Beispiel bei dem wöchentlichen Senio ren sport und<br />

beim Tischdecken zum gemeinsamen Mittag essen. So<br />

konn ten sich bereits alle Bewohner des Hauses mit Kamera<br />

und moderner Technik anfreunden.<br />

Einrichtung 9<br />

„HOROS“<br />

zu Gast in der<br />

<strong>AWO</strong> Service Wohnanlage in Erfurt<br />

Dabei wurden die Mimik und Gestik der Senioren erfasst.<br />

Diese Da ten sätze werden nun mit einer speziellen Software<br />

für „Horos“ verarbeitet.<br />

Die Senioren der Wohnanlage sind gern bereit, das Projekt<br />

zu unterstützen, auch wenn der Roboter ihnen wohl nicht<br />

mehr dienen wird. Bis zum fertigen Produkt werden noch<br />

viele Jahre vergehen.<br />

Die Europäische Kommission fördert das Projekt an der<br />

Ilmenauer Universität im Fachbereich Neuro-Informatik und<br />

kognitive Robotik. Insgesamt sind 18 Forscherteams aus<br />

sieben Ländern an der Entwicklung von „Horos“ beteiligt.<br />

Natürlich soll „Horos“ auch dann kein Ersatz für pflegende<br />

Menschenhände und für aufmerksame Betreuer sein. „Auf<br />

keinen Fall“, sind sich Dr. Andrea Scheidig und die Leiterin<br />

der <strong>AWO</strong> Wohnanlage, Gudrun Schneider, einig. Denn<br />

Technik vermag menschliche Zuwendung nicht zu ersetzen.<br />

Gudrun Schneider<br />

Senioren der Service Wohnanlage mit Roboter<br />

„HOROS“ und Wissenschaftlern der TU Ilmenau


10<br />

Projekt <strong>AWO</strong><br />

Die Gewinner<br />

stehen fest<br />

Die <strong>AWO</strong> hatte im vergangenen Jahr zwei Gestaltungs pro -<br />

jekte für Seniorenpflegeeinrichtungen ausgeschrieben. Es<br />

handelte sich um Gestaltungsvorschläge für ein optimales<br />

Pflegebad zu einem „Wohlfühlbad“ und zur Gestaltung des<br />

„Zimmers zur besonderen Verwendung“ als ansprechendes<br />

Bewohnerzimmer.<br />

Mit der Ausschreibung stellte die <strong>AWO</strong> AJS gGmbH die<br />

Pflegebäder und Bewohnerzimmer ihrer Altenpflege ein rich -<br />

tungen angehenden Ergotherapeuten als Projektobjekte zur<br />

Verfügung. Der Wettbewerb ist zugleich der Auftakt für eine<br />

dauerhafte Ko ope ration mit regionalen Ergotherapie- und<br />

Gesund heits schulen.<br />

Nun stehen die drei Gewinner der Ausschreibungen fest.<br />

Eine Jury zur Prämierung der besten Gestaltungsideen traf<br />

im April ihre Entscheidung. Die Gewinnerteams präsentieren<br />

im Juni ihre Beiträge nochmals vor dem <strong>AWO</strong> AJS<br />

Aufsichtsrat und kämpfen dort um die Festlegung der<br />

Platzierung als erster, zweiter oder dritter Sieger und die<br />

damit verbundenen Preisgelder in Höhe von <strong>50</strong>0 Euro, 300<br />

Euro oder 100 Euro.<br />

Zur Präsentation wurden die Auszubildenden der Staat -<br />

lichen Medizinischen Fachschule Bad Salzungen, welche<br />

im <strong>AWO</strong> Altenpflegeheim „Haus Altenstein“ in Bad Lieben -<br />

stein ein Wohlfühlbad konzipierten, die Studenten der Aka -<br />

de mie für Ergotherapie in Bad Wildungen, die im Alten -<br />

pflege heim „Haus Lebensbrücke“ in Berka/Werra ein<br />

Bewoh nerzimmer an Hand eines Modells gestalteten, und<br />

Bereits seit November 2008 sind im<br />

<strong>AWO</strong> Pflegeheim „Hüttenholz“ mehrere<br />

zusätzliche Beschäftigte in der Be -<br />

treuung von demenzkranken Bewoh -<br />

nern tätig. Deren Einsatz wurde durch<br />

die Erweiterung des Pflege ver siche -<br />

rungsgesetzes ermöglicht. In Zusam -<br />

men arbeit zwischen der Arbeits agen -<br />

tur, der ARGE und der IKL GmbH „Am<br />

Vogelherd Ilmenau“ wurde die Ausbil -<br />

dung für die Mitarbeiterinnen der beiden<br />

<strong>AWO</strong> Heime in Ilmenau organisiert<br />

und durchgeführt. Allein im Pflegeheim<br />

die Auszubildenden der Bildungsgesellschaft für Gesund -<br />

heits- und Sozialberufe in Zwickau, die eine Gestaltungs -<br />

idee für die Umgestaltung eines Pflegebades in ein Wohl -<br />

fühlbad entwarfen, eingeladen.<br />

Die Beteiligten haben sich für das Projekt sehr engagiert. So<br />

starteten die angehenden Ergotherapeuten der Aka demie<br />

für Ergotherapie in Bad Wildungen in drei verschiedenen<br />

Senioreneinrichtungen Umfragen über die Wün sche und<br />

Bedürfnisse der Bewohner an deren Wohn situation im stationären<br />

Bereich und ließen diese Erkenntnisse in die Ge -<br />

staltung des Bewohnerzimmers einfließen. Liebe voll eingerichtet<br />

und unter Einbeziehung individueller Biografien und<br />

Prägungen der alten Menschen soll das Zimmer ein Gefühl<br />

von „Zuhause“ vermitteln und das Einleben in einer Pflege -<br />

einrichtung erleichtern.<br />

Lebensfreude erhalten<br />

Frau Gritta Fritz hat nach längerer<br />

Arbeitslosigkeit eine sinnvolle Beschäftigung<br />

gefunden, die ihr Freude bereitet<br />

„Hüttenholz“ leben derzeit über 60 Be -<br />

wohner mit der Diagnose Demenz. Mit<br />

den zusätzlichen Mitarbeiterinnen<br />

konnte das Beschäftigungsangebot<br />

wesentlich erweitert werden, was zu<br />

einer höheren Lebensqualität beiträgt<br />

und so manche „Beruhigungspille“ einsparen<br />

lässt.<br />

Peter Kürschner<br />

Zahlreiche<br />

Bewerbungen<br />

gingen ein<br />

Information 11<br />

Neues <strong>AWO</strong> Pflegeheim in Apfelstädt eröffnet<br />

Bereits über 25 Anmeldungen<br />

Das neue Pflegeheim der <strong>AWO</strong> in Apfel -<br />

städt ist fertig. Schon im Mai zo gen die<br />

ersten Bewohner ein. Bereits An fang<br />

April hatte die <strong>AWO</strong> alle In teressierten<br />

zu einer Informations ver anstaltung in<br />

das Bürgerhaus in Apfel städt eingeladen<br />

und dort das Haus und sein Pflege -<br />

konzept vorgestellt.<br />

„Wir hatten bereits im Vorfeld über 25<br />

An meldungen“, sagte Heimleiter Ale -<br />

xan der Zscheile. „Das sind natürlich<br />

Vorschusslorbeeren, denen wir jetzt ge -<br />

recht werden müssen.“ Dass das klap -<br />

pen wird, da ist sich die <strong>AWO</strong> ganz<br />

sicher. Schließlich wurde ein hervorragendes<br />

Team von Mit arbeitern zu sam -<br />

mengestellt.<br />

Am 12. Mai wurde das Pflegeheim der<br />

<strong>AWO</strong> offiziell eröffnet. Zahlreiche Gäste<br />

<strong>AWO</strong> Seniorenresidenz<br />

Neue <strong>AWO</strong> Seniorenresidenz im<br />

Landkreis Sonneberg<br />

Zahlreiche Senioren und Interessenten<br />

nutzten bereits Mitte April die Einladung<br />

der <strong>AWO</strong> Sonneberg zu einem ersten<br />

öffentlichen Besichtigungstermin in der<br />

neuen Seniorenresidenz „Rennsteig -<br />

schlösschen“ in Lauscha / Ortsteil Ernst -<br />

thal. Zwar wurde in einigen Bereichen<br />

noch fieberhaft gearbeitet, aber insgesamt<br />

war viel von dem, was das Haus<br />

aus macht, schon zu erkennen. Die<br />

Gäste hatten vor Ort auch Gelegenheit,<br />

sich über den Einzug in das Pflegeheim<br />

zu informieren und sich von den anwesenden<br />

<strong>AWO</strong> Pflegeexperten beraten zu<br />

lassen. Zahlreiche Fragen rund um das<br />

Thema Pflege und Pflegebedürftigkeit<br />

konnten hier individuell geklärt werden.<br />

Die offizielle Eröffnung des „Rennsteig -<br />

schlösschens“ erfolgte Ende Mai. Die<br />

ersten Bewohner konnten der feierlichen<br />

Veranstaltung mit der symbolischen<br />

Übergabe des Schlüssels vom<br />

Bauherren an den Träger bereits bei-<br />

besuchten das Haus und wohnten der<br />

feierlichen Schlüsselübergabe bei. Der<br />

Bürgermeister des Ortes pflanzte für die<br />

Bewohner einen Apfel baum, um, wie er<br />

betonte, dem Namen des Ortes „Apfel -<br />

städt“ gerecht zu werden. Auch die<br />

ersten Bewohner nahmen an der Eröff -<br />

nungsveranstaltung teil. Ein Name für<br />

das Haus ist schon gefunden: „Senio -<br />

ren residenz Drei Glei chen“, so wird das<br />

Pflegeheim zukünftig genannt.<br />

Die Einrichtung ist als ein Pflegeheim<br />

der vierten Generation konzipiert und<br />

verfügt über 64 Plätze in vier separaten<br />

Wohnbereichen. Insgesamt wurden<br />

rund fünf Millionen Euro investiert, das<br />

Deutsche Hilfswerk unterstützte den<br />

Bau mit einer Summe von 400.000<br />

Euro. Es entstanden 30 neue Arbeits -<br />

plätze.<br />

wohnen, sie zogen seit Anfang des<br />

Monats in ihr neues Zuhause. Stolz präsentierte<br />

die Vorsitzende der <strong>AWO</strong><br />

Sonneberg, Lore Mikolajczyk, das neue<br />

Objekt. Insgesamt stehen 64 Pflege -<br />

plätze in vier Wohngemeinschaften in<br />

dem neuen Haus zur Verfügung. Bereits<br />

vor dem Start lagen 56 Anmeldungen vor.<br />

Am Nachmittag besuchten zahlreiche<br />

Interessenten das Haus im Rahmen<br />

eines kleinen „Volksfestes“ und nutzten<br />

die Möglichkeit, das Haus zu besichtigen,<br />

ihren Blutdruck kontrollieren zu lassen<br />

bzw. zu Beratung und Information<br />

Petra Dobenecker<br />

Bürgermeister Werner Germat<br />

beim Pflanzen des Baumes<br />

mit der Pflegeleitung. Auf der Terrasse<br />

sorgte eine Bigband für Unterhaltung<br />

und es gab Gelegenheit, sich mit einer<br />

Bratwurst und einem Getränk zusam -<br />

menzusetzen und die Eindrücke zu verarbeiten.<br />

Pflegedienstleiterin Petra Dobenecker<br />

be rät auch weiterhin gern zu persönlichen<br />

Fragen rund um das Thema<br />

Pflege, nimmt unter<br />

Telefon: 03679 756<strong>50</strong> Anmeldungen<br />

ent gegen und hilft bei An trägen zu<br />

Pflege stufen.<br />

Seniorenresidenz „Rennsteigschlösschen“ in Lauscha


12<br />

Information <strong>AWO</strong><br />

„Gemeinsam statt einsam“<br />

1. Interner Fachkongress in Zeulenroda<br />

AJS Geschäftsführer Achim Ries<br />

mit Mitarbeitern des „Stausee“<br />

Ende März 20<strong>09</strong> fand im Senioren zen -<br />

trum „Zum Stausee“ in Zeulenroda der<br />

1. Interne Fachkongress statt. Auf diesem<br />

Fachkongress wurden die Ergeb -<br />

nisse des Projektes „Gemeinsam statt<br />

einsam“ vorgestellt.<br />

In der Vergangenheit traten bei der<br />

Ein nahme von Mahlzeiten wiederholt<br />

Schwierigkeiten auf, weil innerhalb<br />

eines relativ kurzen Zeitabschnittes<br />

Bewohner mit sehr unterschiedlichen<br />

Pflegebedarfen gleich zeitig versorgt<br />

werden müssen. Ziel des Projektes<br />

war es also, die Ein nahme der Mahl -<br />

zeiten auf einem Wohn bereich nach<br />

den Bedürfnissen und dem pflegerischen<br />

Aufwand der Bewohner zu<br />

struk turieren und damit eine „neue“<br />

Esskultur zu entwickeln. Es entstanden<br />

sogenannte Ess grup pen nach<br />

Ver sorgungsgrad, welche zu unterschiedlichen<br />

Zeiten an zum Teil verschiedenen<br />

Orten ihre Mahl zei ten einnahmen.<br />

Das Projekt wurde von Herrn<br />

Dr. Plümpe vom Institut für Geron to -<br />

logie und Bildung aus Berlin wissenschaftlich<br />

begleitet.<br />

Um die positiven Ergebnisse auch auf<br />

die drei anderen Wohnbereiche der<br />

Einrichtung übertragen zu können,<br />

ent stand die Idee eines internen Fach -<br />

kongresses. Dazu wurden alle Mit ar -<br />

bei ter, aber auch Bewohner und Ange -<br />

<strong>AWO</strong><br />

<strong>AWO</strong>: Rentengarantie ist<br />

Schritt in die richtige Richtung<br />

<strong>AWO</strong> Landesgeschäftsführer<br />

Ulf Grießmann<br />

Die <strong>AWO</strong> <strong>Thüringen</strong> begrüßt die Ren -<br />

ten garantie der Bundesregierung als<br />

Schritt in die richtige Richtung. „Wir<br />

befürchten vor allem in <strong>Thüringen</strong> eine<br />

stark steigende Altersarmut in den<br />

kommenden Jahren“, sagt <strong>AWO</strong> Lan -<br />

desgeschäftsführer Ulf Grießmann.<br />

Bereits in den letzten Jahren sei die<br />

Zahl der Thüringer Rentner, die auf die<br />

staatliche Grundsicherung zusätzlich<br />

zur Rente angewiesen ist, um 42 Pro -<br />

zent gestiegen, während die Gesamt -<br />

zahl der Rentner im gleichen Zeitraum<br />

lediglich um 12 Prozent zugenommen<br />

hat. Das geht aus Daten des statistischen<br />

Landesamtes hervor.<br />

hörige des Hauses, eingeladen. Die<br />

Mitarbeiter des Wohnbereiches stellten<br />

ihren Kollegen den Projekt ver lauf<br />

und die Ergebnisse sehr transparent<br />

dar. Danach bestand noch die Mög -<br />

lichkeit, sich in verschiedenen Work -<br />

shops fachlich auszutauschen und zu<br />

diskutieren.<br />

Insgesamt war dieser 1. Interne Fach -<br />

kongress ein großer Erfolg. Die rund 40<br />

Mitarbeiter, welche der Einladung folgten,<br />

waren begeistert und konnten für<br />

ihre weitere Arbeit zahlreiche An -<br />

regungen mitnehmen. Neben den Mit -<br />

arbeitern nahmen auch Achim Ries,<br />

Ge schäftsführer der <strong>AWO</strong> AJS<br />

gGmbH, Herr Dr. Plümpe und zwei Be -<br />

wohner teil. Zukünftig will die Einrich -<br />

tung jedes Jahr einen Inter nen Fach -<br />

kon gress zu unterschiedlichen The -<br />

men veranstalten.<br />

Christian Boettcher<br />

„Es ist eine Frage des Respekts und<br />

des Anstandes, der Generation, die<br />

die ses Land aufgebaut hat, nun im<br />

Ruhestand einen vernünftigen Le -<br />

bens standard zu ermöglichen“, sagt<br />

Grießmann. Ein weiteres Sinken des<br />

Rentenniveaus müsse deshalb verhindert<br />

werden.<br />

Das Bundeskabinett hatte im Mai eine<br />

sogenannte Rentengarantie beschlossen.<br />

Damit soll sichergestellt werden,<br />

dass die Renten für die rund 20 Mil lio -<br />

nen Ruheständler in Deutschland<br />

auch bei rückläufigen Löhnen nicht<br />

sin ken.<br />

<strong>AWO</strong> Saalfeld<br />

bietet Hausnotruf an<br />

Möglichst lange in den eigenen vier Wänden wohnen – das<br />

wollen viele. Aber Ältere oder Kranke und deren Angehörige<br />

machen sich auch Sorgen: Was passiert, wenn plötzlich ein<br />

Notfall eintritt, jemand stürzt, sich nicht mehr allein behelfen<br />

kann? Hilfe und Sicherheit gibt da das Hausnotrufsystem der<br />

<strong>AWO</strong> Saalfeld. Das wird seit November 2008 angeboten und<br />

seitdem im Landkreis flächendeckend eingeführt. Die <strong>AWO</strong><br />

hat sich mit „Vitakt“ einen seit Jahren in der Branche erfolgreichen<br />

Partner gesucht.<br />

Ein Zusatzgerät an einem normalen Telefon und ein kleiner<br />

Notsender, genannt "Funk-Finger", bieten Sicherheit. Ein<br />

Knopfdruck genügt, und der Notruf wird ausgelöst. 365 Tage<br />

im Jahr und rund um die Uhr nimmt den die <strong>AWO</strong>-Hausnot -<br />

rufzentrale entgegen. Über das Freisprech-Gerät am Telefon<br />

erlaubt das System den Kontakt, auch wenn jemand, z.B. im<br />

Bad, stürzen sollte und das Gerät im Wohnzimmer steht.<br />

Zudem passiert auch bei einem Stromausfall nichts – inte -<br />

grierte Akkus halten das Haus notrufsystem in Betrieb. Und<br />

falls keine Antwort erfolgt, wird ein mit dem Kunden abgestimmter<br />

Notfall-Plan aktiviert; der auch Verwandte, Nachbarn<br />

oder den Pflege dienst alarmiert.<br />

Das System wird vom <strong>AWO</strong> Personal installiert, das auch vertragliche<br />

Details regelt. Monatlich kostet der Service 18,36<br />

Euro, die – wie auch die 10,49 Euro Ein rich tungs gebühr – bei<br />

vorhandener Pflegestufe über die Kran ken kasse erstattet<br />

werden.<br />

Für nähere Informationen steht Anja Fötsch,<br />

Telefon: 03671 563200 oder unter<br />

anja.foetsch@awo-saalfeld.de,<br />

gern zur Verfügung.<br />

<strong>AWO</strong><br />

Die <strong>AWO</strong> in Erfurt eröffnete am 24. April einen neuen Fami lien -<br />

treff in der Thomasstraße 59. Zukünftig können sich hier Fa -<br />

milien aus dem umliegenden Wohngebiet treffen und bei einer<br />

Tasse Kaffee austauschen bzw. beraten lassen. Für die Kinder<br />

stehen ein Spielzimmer und ein Be wegungsraum zum Austo -<br />

ben bereit. Auch eine Haus aufgabenbetreuung wird in den<br />

Räumen des TiP angeboten.<br />

Der Familientreff ist ein gemeinsames Projekt von <strong>AWO</strong> und<br />

KOWO. Die Wohnungsgenossenschaft stellt die Räum lich -<br />

keiten zur Verfügung. Betrieben wird das Projekt zukünftig von<br />

drei ehrenamtlich Beschäftigten in Trägerschaft der <strong>AWO</strong>. Die<br />

Aktion Mensch Lotterie hat das Projekt mit einer An schub -<br />

finanzierung in Höhe von knapp 4.000 Euro erst ermöglicht.<br />

„Es ist uns hier gemeinsam mit der KOWO und vielen engagierten<br />

Unterstützern gelungen, eine lebendige Gemein we -<br />

sen arbeit und eine wirkliche Hilfe für sozial Schwache aufzubauen“,<br />

sagte die <strong>AWO</strong> Kreisvorsitzende Bärbel Fox. Denn der<br />

Familientreff TiP ist bereits das dritte Projekt, das die <strong>AWO</strong> in<br />

der Thomasstraße realisiert. Gleich nebenan befinden sich die<br />

<strong>AWO</strong> Kontaktstelle, in der ehrenamtliche Arbeit koordiniert<br />

wird und das Kindersozialkaufhaus „Bummi-Kaufhaus“.<br />

In Zukunft ist der Familientreff immer Montag bis Donners tag<br />

von 14 bis 18 Uhr geöffnet.<br />

Aktion 13<br />

KOWO und <strong>AWO</strong> eröffnen<br />

gemeinsamen<br />

Familientreff<br />

Bärbel Vox, Vorsitzende des Kreisverbandes<br />

Erfurt, bei der Eröffnung


14<br />

Einrichtung <strong>AWO</strong><br />

Die gute Nachricht:<br />

Justizministerin Walsmann<br />

übergab Lottomittel an <strong>AWO</strong> Heim<br />

Die Thüringer Justizministerin Marion<br />

Wals mann übergab im März 2.800 Euro<br />

aus Lottomitteln für „Haus Neubeginn“,<br />

ein betreutes Wohnen für haftentlassene<br />

Männer. Von dem Geld wird eine<br />

neue Küche gekauft.<br />

„Für uns ist die Gemeinschaftsküche<br />

einer der wichtigsten Räume“, sagte<br />

Einrichtungsleiter Alexander Schaar.<br />

„Hier treffen sich alle, um zu kochen, zu<br />

essen und zu reden.“ Wenn mit der<br />

I N F O R M A T I V E S<br />

neuen Küche jetzt ein wenig mehr<br />

Gemütlichkeit einzieht, diene das letztlich<br />

auch den Zielen der Einrichtung.<br />

Im „Haus Neubeginn“ leben bis zu zwölf<br />

Männer, die vorzeitig aus der Haft entlassen<br />

werden. Durch den Aufenthalt soll<br />

die Integration in die Gesellschaft<br />

ermöglicht oder erleichtert werden. Da -<br />

bei geht es sowohl um sozialpsychologische<br />

Fragen, wie Lebensziele und eine<br />

realistische Selbsteinschätzung, als<br />

Liebe <strong>AWO</strong>-Freundinnen und -Freunde,<br />

auch um ganz praktische Probleme, wie<br />

die Wiedereingliederung auf dem Ar -<br />

beits markt oder die Wohnungssuche.<br />

„Unser Ziel ist, Perspektiven für unsere<br />

Bewohner zu entwickeln, um zu verhindern,<br />

dass sie wieder in die Kriminalität<br />

abgleiten“, erklärte Schaar. „Nur wer<br />

Ziele und etwas zu verlieren hat, lässt<br />

sich auch durch Strafen abschrecken.“<br />

Prävention und Strafverfolgung seien<br />

deshalb kein Widerspruch, im Gegen teil.<br />

„Beides funktioniert nur Hand in Hand.“<br />

immer wieder erreichen uns Anfragen aus den Verbänden, die nach Werbematerial und <strong>Druck</strong>sachen<br />

im Corporate Design fragen. Deshalb möchte „<strong>AWO</strong> informativ“ an dieser Stelle nochmals Material<br />

vorstellen, welches über den Landesverband abrufbar ist.<br />

Wir bieten an:<br />

<strong>AWO</strong> Einladungskarte 0,22 EUR je Stk.<br />

<strong>AWO</strong> Glückwunschkarte 0,22 EUR je Stk.<br />

<strong>AWO</strong> Neutrale Karte Aquarell 0,22 EUR je Stk.<br />

<strong>AWO</strong> Neutrale Karte gelb/blau 0,22 EUR je Stk.<br />

<strong>AWO</strong> Tagungs-/Pressemappen 0,<strong>50</strong> EUR je Stk.<br />

<strong>AWO</strong> Blanco-Plakate A2 0,35 EUR je Stk.<br />

<strong>AWO</strong> Blanco-Plakate A3 0,22 EUR je Stk.<br />

Blanco Briefkopfbögen je Auflage<br />

Bestellung 1x jährlich im November<br />

<strong>AWO</strong> <strong>Thüringen</strong> Imagebroschüren 2,00 EUR je Stk.<br />

<strong>AWO</strong> AJS gGmbH Imagebroschüren 2,98 EUR je Stk.<br />

Leitsatzplakate A2 2,56 EUR je Stk., 25 EUR Satz a`12 Stk.<br />

Bei Bedarfsanfrage Blanco-Visitenkarten möglich. Alle Preise zzgl. MwSt.<br />

Eine bunte Auswahl an Werbematerial finden Sie in den Prospekten vom <strong>AWO</strong> Bundesverband bzw.<br />

Georg-Richter-Werbung und im Internet unter www.awo.org unter dem Button „<strong>AWO</strong>-Shop“ bzw.<br />

www.<strong>AWO</strong>werbung.de .<br />

Nähere Informationen sind erhältlich über <strong>AWO</strong> <strong>Thüringen</strong>, Heike Höfler, Tel.: 0361 / 21031-156.<br />

Lehrerbildung für<br />

„Let`s built democratic education cities – Lasst uns Städte<br />

Demokratischer Bildung errichten“ – hierzu rief Yaacov<br />

Hecht am 3. April 20<strong>09</strong> anlässlich eines internationalen<br />

Pädagogen-Workshops auf, der von der Freien Ganztags -<br />

schule LEONARDO der <strong>AWO</strong> Jena-Weimar organisiert<br />

wurde.<br />

„Demokratisches Lernen“ ist nicht auf das Schulgebäude<br />

beschränkt, so der aus Israel stammende Hecht, sondern<br />

kann überall stattfinden – im Supermarkt, in sozialen Ein -<br />

richtungen, auf der Straße. Soziale Räume sind voller Ange -<br />

bote des Lernens. Dabei greift Hecht auf Erfahrungen aus<br />

Israel zurück, wo es ihm gelang, gemeinsam mit Bürge r -<br />

meistern, die „verrückt genug“ waren, den Weg hin zur<br />

Demokratischen Erziehung zu gehen und Schulen aufzubauen,<br />

die alternative Bildungskonzepte umsetzen. Es war<br />

niemand anders als der Reformpädagoge Janusz Korczak,<br />

dessen Wirken und Schicksal im Warschauer Ghetto ihn<br />

motivierte, „neue“ Schulen zu schaffen. Die erste gründete<br />

er 1987 in Hadera/ Israel. Inzwischen blickt er zurück auf<br />

landesweit bekannte Schulen mit langen Wartelisten,<br />

Aktivitäten im israelischen Bildungsministerium sowie viele<br />

Erfolge, aber auch Miss erfolge, im Versuch, das Bildungs -<br />

wesen Israels zu refor mieren.<br />

Neue Schulen zu bauen, ist nicht der einzige Ansatz, den er<br />

verfolgt. Vielmehr hat er sich zum Ziel gesetzt, durch<br />

Lehrerfortbildung in das bestehende Bildungssystem hineinzuwirken.<br />

Sein Institut für Lehrerfortbildung in Tel Aviv<br />

leistet hierzu einen Beitrag.<br />

„Demokratische Erziehung“ soll auch in Deutschland und<br />

Europa gestärkt und gefördert werden – durch gezielte<br />

Lehrerfortbildung, die Yaacov Hecht gemeinsam mit Arno<br />

Lange, dem Schulleiter der LEONARDO-Schule und vielen<br />

Engagierten aus dem In- und Ausland realisieren möchte.<br />

Über 60 Teilnehmer – Studenten und gestandene Päda -<br />

gogen aus den Niederlanden, der Schweiz, Freiburg, Halle,<br />

Leipzig, Münster, Frankfurt/Main, Berlin und Jena – be -<br />

schäftigten sich drei Tage mit neuen Ansätzen der Lehrer -<br />

bildung und alternativen Schulkonzepten. "Demo kratische<br />

Schulen" verstehen sich dabei als Lern- und Lebensräume,<br />

in denen Schüler ein hohes Maß an Partizi pations mög lich -<br />

Über einen Spendenscheck der Spar -<br />

kasse Altenburger Land in Höhe von<br />

2.<strong>50</strong>0 Euro konnten sich die Kinder der<br />

<strong>AWO</strong> Kita „Zwergenland“ freuen. Das<br />

Workshop 15<br />

„Demokratische Schulen“<br />

LEONARDO-Schule veranstaltet internationalen Pädagogenworkshop<br />

Geld wurde Ende Februar symbolisch<br />

übergeben. Die Kita möchte die<br />

Spende für neue Spielgeräte auf dem<br />

Außengelände einsetzen.<br />

keiten genießen. Allen diesen Schulen ge meinsam ist das<br />

Bemühen um ein partnerschaftliches Arbeits- und Lern-<br />

Klima und ein damit verbundenes anderes Rollen -<br />

verständnis als Lehrer. Hier geht es um Lern beratung und<br />

Coaching zu fachlichem Lernen sowie um das Bemühen,<br />

Selbstständigkeit und positive Demokratie-Erfahrung zu<br />

fördern.<br />

Yaacov Hecht tritt für demokratische Erziehung in Israel ein<br />

Sebastian Pester<br />

Soproner Straße 1B; 99427 Weimar<br />

Tel.: 03643 2499667; Mobil: 0174 3208327<br />

pr@awo-jena-weimar.de<br />

Sparkasse spendete 2.<strong>50</strong>0 Euro an <strong>AWO</strong> Kita „Zwergenland“<br />

Die Kita „Zwergenland“ besteht seit<br />

1985. Derzeit besuchen 52 Kinder den<br />

Kindergarten.


16<br />

Deutscher Verein <strong>AWO</strong><br />

Forum des Sozialen<br />

Seit fast 130 Jahren ist der Deutsche Verein für öffentliche<br />

und private Fürsorge e.V. das Forum für die öffentlichen und<br />

freien Träger der Wohlfahrtspflege. Er ist die bundeszentrale<br />

Vereinigung aller Akteure im Bereich der sozialen Arbeit,<br />

der Sozialpolitik und des Sozialrechts.<br />

Der Deutsche Verein wird getragen von über 2.<strong>50</strong>0 Mit glie -<br />

dern. Zu ihnen zählen u. a. der Bundesverband der Ar bei -<br />

terwohlfahrt, der Deutsche Caritasverband, der Deut sche<br />

Paritätische Wohlfahrtsverband, das Deutsche Rote Kreuz,<br />

das Diakonische Werk, der Deutscher Städtetag, der Deut -<br />

sche Landkreistag, der Deutsche Städte- und Gemeinde -<br />

bund sowie die Bundesländer.<br />

Zu den Hauptaufgaben des Deutschen Vereins gehören<br />

Anregung und Beeinflussung der Sozialpolitik, die Erarbei -<br />

tung von Empfehlungen für die Praxis der öffentlichen und<br />

freien sozialen Arbeit, gutachterliche Tätigkeit auf dem Ge -<br />

biet des Sozialrechts, die Herausgabe von Schriften und<br />

sons tigen Veröffentlichungen zu Fragen der sozialen Arbeit<br />

sowie die Fort- und Weiterbildung von Führungskräften und<br />

Mitarbeiter/innen des sozialen Bereiches.<br />

Mitglieder des Deutschen Vereins profitieren von zahlreichen<br />

Vorteilen:<br />

Expertenwissen<br />

Erstellung von Sozialrechtsgutachten bei ungelösten oder<br />

strittigen Rechtsfragen von allgemeinem Interesse (i. d. R.<br />

kostenfrei)<br />

Planung, Durchführung und Evaluation von Projekten – je<br />

nach vorhandenen Kapazitäten – zu Sonderkonditionen<br />

Vernetzung<br />

Ob in der alle zwei Jahre stattfindenden Mitgliederver -<br />

samm lung, den Fachveranstaltungen oder beim Deutschen<br />

Fürsorgetag (DFT), dem größten Fachkongress der sozialen<br />

Arbeit im deutschsprachigen Raum: Der Deutsche Ver -<br />

ein bietet zahlreiche Möglichkeiten, sich mit anderen Mit -<br />

glie dern zu vernetzen, die relevanten Fachdiskussionen<br />

unmittelbar mitzubestimmen und so die eigenen Vor stel lun -<br />

gen einzubringen.<br />

Preisvorteile<br />

Nutzung des umfangreichen bundesweiten Veranstal -<br />

tungs programms mit einem Preisnachlass von bis zu<br />

25%. Auch die Teilnahme am Deutschen Fürsorgetag<br />

(DFT) ist für Mitglieder preisreduziert.<br />

Mitglieder zahlen für die Produkte des Eigenverlages bis<br />

zu 25% weniger. Mit den Fachzeitschriften und Publi ka -<br />

tionen bleiben Mitglieder in der deutschen und europäischen<br />

Sozialpolitik, der Theorie und Praxis sozialer Arbeit<br />

sowie bei sozialrechtlichen Entwicklungen immer auf dem<br />

neuesten Stand.<br />

Den monatlich erscheinenden Nachrichtendienst des<br />

Deut schen Vereins (NDV) erhalten Mitglieder kostenlos<br />

und sparen damit 21,90 € im Jahr.<br />

Weitere Informationen auf den Internetseiten des Deut -<br />

schen Vereins:<br />

www.deutscher-verein.de<br />

Deutscher Verein<br />

für öffentliche<br />

und private Fürsorge e.V.<br />

Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e. V.:<br />

Aktion<br />

Ende März übergaben die Thüringer<br />

Wohlfahrtsverbände 25.000 Unter -<br />

schriften von Eltern und Erzieherinnen<br />

an den Thüringer Kultusminister Bern -<br />

ward Müller. Die <strong>AWO</strong> sammelte insgesamt<br />

knapp 7.100 Unterschriften in<br />

ihren Kitas. Bereits im Oktober vergangenen<br />

Jahres hatten sich die Ver -<br />

bände mit einem offenen Brief an den<br />

Minister gewandt, um auf die problematische<br />

Personalsituation in den Kin -<br />

der tagesstätten aufmerksam zu ma -<br />

chen.<br />

Die LIGA Verbände begrüßten die Ein -<br />

führung des Thüringer Bildungsplanes<br />

für Kinder von 0 bis 10 Jahren und be -<br />

teiligten sich von Anfang an der Erar -<br />

beitung und Erprobung desselben in<br />

der Praxis. Gleichzeitig wiesen sie<br />

deut lich darauf hin, dass eine erfolgreiche<br />

Einführung des Bildungsplanes in<br />

den Kindertagesstätten verbesserte<br />

Rahmenbedingungen, besonders der<br />

Per sonalschlüssel, erforderlich ma -<br />

chen.<br />

„Der Gesetzgeber kann nicht einerseits<br />

die verbindliche Umsetzung des<br />

Thüringer Bildungsplanes verfügen<br />

und andererseits die Voraussetzungen<br />

für dessen Umsetzung nicht schaffen.<br />

Wir brauchen mehr Personal, um<br />

Bildungsqualität sicher zu stellen.“ so<br />

der LIGA Vorsitzende Eberhard Grü -<br />

ne berg.<br />

Diese Meinung vertritt auch die <strong>AWO</strong>,<br />

die die gemeinsame LIGA-Kampagne<br />

„6 Minuten sind zu wenig“ unterstützt.<br />

Sechs Minuten sind die Zeit, die einer<br />

Erzieherin rein rechnerisch für die Um -<br />

set zung des Bildungsplanes für ein<br />

Kind pro Woche zur Verfügung stehen.<br />

Dass diese Zeit niemals ausreichen<br />

kann, ist leicht nachvollziehbar. Die<br />

Zeit für die Vor- und Nachbereitung der<br />

pädagogischen Arbeit muss von sechs<br />

auf 30 Minuten erhöht werden, um den<br />

Anforderungen des Thüringer Bil -<br />

dungs planes gerecht werden zu können.<br />

Besonders gravierende Verbes -<br />

se rungen sind in der Fachkraft-Kind-<br />

Relation bei den Kindern bis drei<br />

Jahren erforderlich. Die <strong>AWO</strong> fordert<br />

weiterhin die Festlegung eines Min -<br />

dest personalschlüssels von zwei Voll -<br />

zeitstellen für kleine, meist ländliche,<br />

Einrichtungen mit nur einer Gruppe,<br />

um einen ganzjährigen Betrieb der<br />

Kita und eine qualitative Betreuung ge -<br />

währleisten zu können.<br />

Die vielfältigen Bemühungen der<br />

LIGA, die politischen Entscheider zu<br />

einer verbindlichen Reaktion zu be we -<br />

gen, scheiterten jedoch immer wieder.<br />

Aus diesem Grund wandten sich die<br />

Verbände bereits Mitte März mit einer<br />

gemeinsamen Petition zum Thüringer<br />

Kindertagesstättengesetz und zum<br />

Thü ringer Bildungsplan an den Vor sit -<br />

zenden des Petitionsausschusses im<br />

Thüringer Landtag, MdL Wolfgang<br />

Weh ner. Die LIGA forderte in ihrer Pe -<br />

tition den Thüringer Landtag auf, an -<br />

ge sichts der herausragenden Be deu -<br />

tung der frühkindlichen Bildung dahingehend<br />

tätig zu werden, dass eine<br />

Um setzung des Bildungsplanes in<br />

Thü ringen möglich wird.<br />

Neben dem offiziellen Weg einer Pe ti -<br />

tion an den Gesetzgeber eröffnete die<br />

LIGA gleichzeitig ein Weblog als In for -<br />

mations- und Diskussionsforum für die<br />

Öffentlichkeit.<br />

LIGA 17<br />

„Sechs Minuten sind zu wenig“<br />

Übergabe von 25.000 Unterschriften für mehr Kita-Personal<br />

Die Aussagen des Kultusministers<br />

Bern ward Müller blieben jedoch auch<br />

bei den Gesprächen im Zuge der<br />

Übergabe der gesammelten Unter -<br />

schrif ten weiter unkonkret. Das Fazit<br />

der <strong>AWO</strong> und der anderen Verbände<br />

der LIGA lautet daher, den <strong>Druck</strong> auf<br />

die Landesregierung aufrecht zu erhalten<br />

und auch die geplanten vier<br />

Regionalforen hierfür zu nutzen.<br />

Insgesamt ist die LIGA die Interessen -<br />

vertretung für 730 Kindertagesstätten<br />

in <strong>Thüringen</strong>. „Die <strong>AWO</strong> war fassungslos,<br />

dass in der Auftaktveranstaltung<br />

im September 2008 neben dem Frö -<br />

bel zitat „Erziehung ist Vorbild und<br />

Liebe, sonst nichts“ keine weiteren<br />

Aus sagen zu Verbesserungen der<br />

Rahmenbedingungen vorgenommen<br />

wurden. Es wurde der Eindruck vermittelt,<br />

dass mit etwas Mehr an Enga -<br />

gement und Liebe zum Kind der hohe<br />

Anspruch des Thüringer Bil dungs pla -<br />

nes umzusetzen sei. Das ist jedoch in<br />

der Praxis nicht möglich“, so die Ein -<br />

schät zung von Werner Griese, Lan -<br />

des vorsitzender der <strong>AWO</strong> Th ü rin gen.<br />

Fundierte internationale Studien und<br />

Vergleiche belegen eindeutig, dass<br />

der derzeitige Personalschlüssel in<br />

<strong>Thüringen</strong> weit unter dem fachlich ge -<br />

for derten liegt. Zu demselben Ergeb -<br />

nis kommen auch deutsche Wissen -<br />

schaftler.


18<br />

Ehrenamt <strong>AWO</strong><br />

„Ehrenamtliche integrieren – Anerkennungskultur leben“<br />

… unter diesem Thema trafen sich Ende Februar 20<strong>09</strong><br />

ehren amtliche und hauptamtliche Mitarbeiter der <strong>AWO</strong> aus<br />

ganz <strong>Thüringen</strong>. Im TK Bildungszentrum in Hayn wurde der<br />

Einsatz von Ehrenamtlichen in den drei großen Bereichen<br />

Seniorenpflegeheim, Kindertagesstätte und Begegnungs -<br />

stät ten diskutiert. Kernfragen waren: Welche Einsatzbe rei -<br />

che gibt es für Ehrenamtliche? Wo brauchen wir Unter stüt -<br />

zung durch Ehrenamt und welche Themen sollten in hauptamtlicher<br />

Hand bleiben?<br />

In Gruppenarbeit wurden im Anschluss kreative Formen der<br />

Öffentlichkeitsarbeit und der Gewinnung Ehrenamtlicher<br />

entwickelt, so u.a. eine Anzeige auf einer Leinentasche des<br />

örtlichen Supermarkts, mit der nach „Schnäppchenjägern“<br />

als Einkaufshilfe für die Begegnungsstätte bzw. für hilfebedürftige<br />

Senioren geworben wurde. Besonders bei der Ent -<br />

wick lung von Projekten machten sich die Erfahrungen anderer<br />

positiv bemerkbar. Die Rückmeldung der Teilnehmer:<br />

„Es ist schön, sich auszutauschen, zu sehen, wie Dinge in<br />

anderen Regionen funktionieren, sich Rat und Lösungs vor -<br />

schläge zu holen.“<br />

Am zweiten Schulungstag stand das Thema „Anerken nung“<br />

im Vordergrund. Zentrale Erkenntnisse waren, dass es in<br />

der <strong>AWO</strong> <strong>Thüringen</strong> bereits eine Reihe an Möglich keiten<br />

und Veranstaltungen zur Würdigung ehrenamtlichen Enga -<br />

ge ments gibt. Die Teilnehmer kamen aber zu dem Urteil,<br />

dass es oftmals die kleinen Gesten sind, wie z.B. ein persönliches<br />

Dankeschön, die Gratulation zum Geburtstag<br />

oder die moralische Unterstützung im Engagement, die im<br />

Alltag zu mehr und dauerhaftem Ehrenamt motivieren.<br />

Die vollständige Dokumentation zur Schulung kann per<br />

E-Mail unter: hemmann@awo-thueringen.de angefordert<br />

werden.<br />

Elke Hemmann<br />

Engagement-Lotsen Lotsen<br />

G u t e s v o n A n d e r e n l e r n e n<br />

Geschlossene Schulen, Geschäfte,<br />

die mangels Kundschaft aufgegeben<br />

werden, Streichungen im öffentlichen<br />

Nahverkehr, die Abwanderung junger<br />

Menschen… der ländliche Raum Thü -<br />

ringens steht vor erheblichen Heraus -<br />

forderungen.<br />

Die andere Seite: Soziale Netzwerke<br />

sind im ländlichen Raum dichter und<br />

zuverlässiger geknüpft als in der Stadt.<br />

Solidaritätsformen, wie Familie und<br />

Nachbarschaft, funktionieren größtenteils<br />

noch und es gibt ein starkes Maß<br />

an informeller gegenseitiger Hilfe. Ver -<br />

schiedene Studien belegen, dass bei<br />

der Verbesserung der Lebens qua li tät<br />

im ländlichen Raum bürgerschaftliches<br />

Engagement eine wesentliche Rolle<br />

spielt.<br />

Ein neues Modell zur Förderung<br />

ehren amtlichen Engagements in ländlichen<br />

Gebieten wurde in den Bun des -<br />

ländern Sachsen-Anhalt und Hessen<br />

erprobt. Es handelt sich um das Kon -<br />

zept der Engagement-Lotsen (kurz E-<br />

Lotsen). E-Lotsen sind freiwillig engagierte<br />

Bürger. Von den Kommunen<br />

oder den Freiwilligenagenturen in die<br />

ländlichen Regionen entsandt, verhelfen<br />

sie nicht nur Menschen ins Ehren -<br />

amt oder machen öffentlich, wo Unter -<br />

stützung durch freiwillige Helfer ge -<br />

braucht wird. Die E-Lotsen beleben<br />

auch den ländlichen Raum. Sie können<br />

eine Schlüsselfunktion einnehmen,<br />

sozusagen als „Freiwilligen agen -<br />

tur auf zwei Beinen“.<br />

Das Bundesland Hessen ging mit seinen<br />

guten Erfahrungen im Jahr 2008<br />

bereits zum zweiten Mal mit dem E-<br />

Lot sen-Programm an den Start. 60 En -<br />

ga gement-Lotsen in 15 Kommunen<br />

ent wickelten Projekte, organisierten<br />

Freiwilligentage und vermittelten<br />

Ehrenamtliche an Vereine und Initia ti -<br />

ven. „Erfahrungen haben gezeigt,<br />

dass die Projekte gut funktionieren,<br />

wenn die Kommunen einbezogen<br />

sind“, heißt es in der Dokumentation<br />

vom Dezember 2008. Diese Erfah -<br />

rungen nutzte das Land Sachsen-<br />

Anhalt und begann 2006 mit dem<br />

Einsatz von E-Lotsen. Bisher konnten<br />

durch das Projekt u.a. ein Frei willi -<br />

genzentrum in Bobbau aufgebaut<br />

sowie eine regionale Qualifi zierungs -<br />

reihe für E-Lotsen entwickelt und<br />

durchgeführt werden. Durch die Wei -<br />

terführung des Programms erhofft sich<br />

das Land eine zunehmende Stei ge -<br />

rung der Anzahl Engagierter in der<br />

Region.<br />

Lotsen<br />

Lotsen<br />

Lotsen<br />

Wichtig bei der Gewinnung der E-<br />

Lotsen ist, dass diese bereits in das<br />

ländliche Gefüge eingebunden sind, in<br />

dem sie aktiv werden. Das heißt, sie<br />

sollten sich in Vereinen und dem Ge -<br />

meinwesen vor Ort bereits engagieren<br />

oder zumindest gut bekannt sein. Nur<br />

durch Glaubwürdigkeit und das Ver -<br />

trauen der Bevölkerung können weitere<br />

Kontakte aufgebaut und mit den<br />

Menschen vor Ort Ideen und Enga -<br />

gementprojekte entwickelt werden.<br />

Landesjugendwerk 19<br />

Die bagfa (Bundesarbeitsge mein -<br />

schaft der Freiwilligenagenturen e.V.)<br />

ist nun bestrebt, das Konzept auch auf<br />

die anderen ostdeutschen Bundes -<br />

länder auszudehnen. Die <strong>AWO</strong> Thürin -<br />

gen hat bereits einen Projektvorschlag<br />

eingereicht und wird perspektivisch<br />

selbst Engagement-Lotsen in die ländlichen<br />

Gebiete entsenden.<br />

Kein Bock auf Demokratie?<br />

Jugendverbände und besonders das <strong>AWO</strong> Jugendwerk haben den Anspruch, eine Schmiede der Demokratie zu sein. Hier können<br />

junge Menschen lernen, ihre Interessen zu vertreten, zu diskutieren und Kompromisse auszuhandeln. Dass das Lust auf<br />

mehr macht, beweisen die Kandidaturen von Ju gendwerklern für politische Ämter in <strong>Thüringen</strong> im Super wahljahr 20<strong>09</strong>.<br />

Wir fragen Tanja Thoss (24) aus Gera, Marian Humann (19) aus Lauscha und Denny Möller (29) aus Erfurt.<br />

Was ist notwendig, um jungen Menschen in Thü rin gen<br />

eine Perspektive zu geben?<br />

Tanja: In Gera ist die Abwanderung von Jugendlichen viel<br />

stärker als in anderen Städten. Die BA und die SRH Fach -<br />

hoch schule müssen deutlich gefördert und präsenter für<br />

Studenten werden. Ebenfalls sollte es mehr Ausbildungsund<br />

Arbeits plätze geben, damit die Chance besteht, hier zu<br />

bleiben. Für eine attraktive Freizeitgestaltung und individuelle<br />

Förderung von Kindern und Jugendlichen darf Jugend<br />

verbandsarbeit nicht ständig von Kürzungen bedroht<br />

sein. Wenn jungen Men schen mehr Wertschätzung entgegen<br />

gebracht wird und sie die Möglichkeit bekommen, hier<br />

in <strong>Thüringen</strong> eine Zukunft zu haben, bin ich überzeugt, dass<br />

mehr Jugendliche ihren Le bens mittelpunkt hier wählen.<br />

Marian: Man sollte Akzeptanz für das Handeln junger Leute<br />

aufbauen, Initiativen müssen gefördert, gefordert und<br />

respektiert werden. Außerdem braucht es politische, wirtschaftliche<br />

und gesellschaftliche Perspektiven. Ein wichti-<br />

Lotsen<br />

Lotsen<br />

ger Schritt wäre die Verjüngung der Parteien. Engagierte<br />

Jugendliche haben es schwer, Fuß zu fassen. Hier sollte<br />

Politik Vorbild sein und jungen Menschen Möglichkeiten zur<br />

Mitbestimmung und politischen Verwirklichung liefern. Das<br />

Vereins- und Kulturleben der Jugendlichen benötigt eine<br />

bessere Förderung.<br />

Denny: Perspektiven geben heißt für mich, Vorausset zun -<br />

gen zu schaffen, dass junge Menschen sich selbst verwirklichen<br />

können. In einer Stadt wie Erfurt bedeutet das zum<br />

Beispiel, durch eine beteiligungsorientierte Jugend politik<br />

Orte, Berater und finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen<br />

bzw. Projekte zu unterstützen, die bei der individuellen<br />

Pers pektivsuche helfen. Aber nicht nur das „richtige“ Ver -<br />

teilen von Mitteln ist hier notwendig, sondern auch ein kinder-<br />

und jugendfreundliches Klima in der Stadt. Das hat<br />

weniger mit Geld als vielmehr mit Interesse und Toleranz zu<br />

tun.<br />

Fortsetzung auf Seite 20


20<br />

Landesjugendwerk <strong>AWO</strong><br />

Fortsetzung von Seite 19<br />

Wie kann rechtsextremistischen Tendenzen und Demo -<br />

kratie-Entfernung entgegen getreten werden?<br />

Tanja: Bei diesem Thema sollten alle Parteien einig sein.<br />

Rechtsextremismus darf keinen Platz in unserem Land<br />

haben. Deshalb sollten sich wirklich alle klar dagegen positionieren<br />

und dies auch in die Öffentlichkeit tragen. Eine flächendeckende<br />

Aufklärung über Strategien und das Denken<br />

Rechts extremer muss fester Bestandteil in <strong>Thüringen</strong> werden.<br />

Marian: Eine härtere Strafverfolgung von extremistischen<br />

Taten erachte ich als sinnvoll. Erst vor kurzem wurde unser<br />

Kreisparteisprecher in der Nacht von Rechtsextremen verprügelt.<br />

Das Strafverfahren dafür wurde von der Polizei<br />

noch nicht in die Wege geleitet, obwohl Namen der Täter<br />

bekannt sind.<br />

Denny: In Erfurt wollen wir einen lokalen Aktionsplan gegen<br />

Rechtsextremismus entwickeln und umsetzen. Hier gibt es<br />

bereits gute Ansätze und Projekte gerade von den Jugend -<br />

verbänden, die es zu stärken gilt. Allerdings ist es damit<br />

nicht getan. Wir müssen uns offensiv mit der zunehmenden<br />

Intole ranz und Entsolidarisierung auseinandersetzen.<br />

Bei den Internationalen Jugendbegeg nungen des Landes -<br />

jugendwerks der <strong>AWO</strong> können Jugendliche und junge Er -<br />

wachsene aus <strong>Thüringen</strong> zusammen mit europäischen und<br />

nordafrikanischen Jugendlichen internationale Gemein schaft<br />

neu erleben.<br />

Dafür bieten sich gleich drei Möglich keiten:<br />

Vom 10.–20.7.<strong>09</strong> treffen sich in Frankreich deutsche, französische,<br />

marok kanische und tunesische Ju gendliche (13-15<br />

Jahre). Auf dem Rittergut Lützensömmern kommen vom<br />

25.7.–2.8.<strong>09</strong> Jugendliche (14-17 Jahre) aus Deutschland,<br />

Frankreich, Spanien und Schweden zusammen. Junge<br />

Erwachsene (17-20 Jahre) aus Deutschland, Frankreich,<br />

Groß britan nien und Polen können in Krakau, Polen, vom<br />

Kein Bock auf Demokratie?<br />

Was haltet ihr von einer Senkung des Wahlberech ti -<br />

gungs alters, um junge Menschen mit Blick auf die<br />

demo grafischen Veränderungen an der gesellschaftspolitischen<br />

Meinungsbildung stärker teilhaben zu lassen?<br />

Tanja: Das halte ich für eine sehr gute Idee. Ich bin überzeugt<br />

davon, dass auch unter 18-Jährige das Recht haben<br />

sollten, mitzubestimmen. Und wenn sie eine Stimme be -<br />

kommen und an gesellschaftspolitischen Prozessen partizipieren<br />

dürfen, werden sie auch mehr Lust haben, sich einzubringen.<br />

Schließ lich ist die Jugend unsere Zukunft.<br />

Marian: Da bin ich geteilter Meinung. Ich denke, der überwiegende<br />

Teil der jüngeren Wählerschaft hat sich zu wenig<br />

mit Politik auseinander gesetzt. Oftmals wird erzählt, was<br />

man von zu Hause hört oder es werden die Massenmedien<br />

zitiert. Doch es gibt auch Möglichkeiten der Mitbestimmung<br />

der Ju gend. Ich fände es sinnvoll, schrittweise für verschiedene<br />

Wahl systeme, angefangen bei Stadtratswahlen, das<br />

Wahl be rechtigungsalter zu senken. Im gleichen Zuge müsste<br />

auch die politische Bildung an den Schulen früher und<br />

ernsthafter eingeführt werden.<br />

Denny: Sehr viel. Obwohl ich das nicht am Problem „demografischer<br />

Wandel“ festmachen würde. In unserer repräsentativen<br />

Demokratie ist das „Wählen-dürfen“ elementar.<br />

Wenn wir das Wahlalter senken, wäre Jugendbeteiligung<br />

endlich für alle verbindlich.<br />

Das Interview führte Barbara Lochner.<br />

Der Sommer 20<strong>09</strong> wird international –<br />

Sommer<br />

Noch nichts vor? Dann komm'<br />

20<strong>09</strong><br />

mit!<br />

10.–20.7.<strong>09</strong> Geschichte greif bar erfahren. Die Teilnahme an<br />

den Jugendbegegnungen kostet je weils 99 € – der Spaß<br />

dabei und neue Freundschaften sind aber unbezahlbar!<br />

Weitere Infos und Anmeldungen bei<br />

Christin Voigt<br />

Telefon: 0361 21031-139<br />

landesjugendwerk@awo-thueringen.de<br />

oder im Internet unter www.jw-zukunft.de<br />

– QuaSI –<br />

Bildungswerk 21<br />

Modellprojekt zur Qualifizierung von Schulbegleitern und Schaffung<br />

von Netzwerken für gelungene Integration in <strong>Thüringen</strong><br />

In Deutschland ist die Integration von<br />

Schülern mit Behinderung in das allgemeine<br />

deutsche Schulsystem nach<br />

wie vor eine Vision. Die Quote der integrativ<br />

beschulten Kinder mit sonderpädagogischem<br />

Förderbedarf liegt bei<br />

gerade einmal 12 Prozent. <strong>Thüringen</strong><br />

belegt zusätzlich im bundesweiten<br />

Vergleich einen der letzten Plätze.<br />

Trotz demografischen Wandels und<br />

sinkender Schülerzahlen sind die<br />

Klassenstärken in den Thüringer För -<br />

der schulen gleich geblieben. Dieses<br />

„aussondernde Schulsystem“ verringert<br />

die Möglichkeiten der Kinder mit<br />

sonderpädagogischem Förderbedarf,<br />

inmitten der Gesellschaft aufzuwachsen<br />

und gleiche Voraussetzungen für<br />

einen höheren Bildungsabschluss zu<br />

erhalten. Der Förderschulabschluss ist<br />

ein Schulabschluss, der dem Haupt -<br />

schulabschluss gleichgestellt ist. Dies<br />

führt in der Endkonsequenz für die<br />

Schüler zu einem erschwerten Zugang<br />

zum Arbeitsmarkt bzw. für die Gesell -<br />

schaft zu einer kostspieligen (Wie der)-<br />

Eingliederung. Erklärtes Ziel der<br />

nächs ten Jahre muss es daher sein,<br />

die Zahl der Schüler an Förderschulen<br />

zu senken, der Aussonderung entgegen<br />

zu wirken, gleichzeitig einen integrativen<br />

(gemeinsamen) Unterricht zu<br />

fördern und somit eine gleichberechtigte<br />

Teil habe und nachhaltige Chan -<br />

cen gleich heit aller Schüler in Thürin -<br />

gen zu erhöhen.<br />

Ein wichtiges Instrument zur Unterstüt -<br />

zung gelungener schulischer Integra -<br />

tion sind laut Eva Morgenroth, einer<br />

Mit arbeiterin des Thüringer Kultus mi -<br />

nis teriums, Schulbegleiter, die behinderte<br />

Kinder im Schulalltag unterstützen.<br />

Sie können damit räumliche, personelle<br />

und sächliche Barrieren beheben.<br />

Mit ihrer Hilfe werden zudem<br />

Nach teile ausgeglichen, die sich aus<br />

den verschiedensten Beeinträch ti gun -<br />

gen der Schüler mit Handicap ergeben.<br />

Schulbegleiter gehen auf die individuellen<br />

Bedürfnisse der Schüler mit<br />

Behinderung ein und unterstützen sie<br />

im Unterricht und in den Pausen. Kin -<br />

der mit Behinderung haben im Rah -<br />

Silke Keil, Leiterin von QuaSI (Mitte) mit den Projektmitarbeiterinnen Anne Friedemann (l) und Diana Baier (r).<br />

men der Eingliederungshilfe (SGB IX;<br />

XII; VIII) einen Rechtsanspruch auf<br />

Schul begleitung.<br />

Derzeit liegen in <strong>Thüringen</strong> allerdings<br />

keine einheitlichen Wissens grund la -<br />

gen bzw. berufliche Standards für dieses<br />

Tätigkeitsfeld vor. Die aktiven<br />

Schul begleiter stammen aus unterschiedlichsten<br />

Berufsfeldern und ar -<br />

bei ten mit verschiedensten Vorkennt -<br />

nissen (vom Zivildienstleistenden bis<br />

zum Ergotherapeuten). Dies führt zu<br />

inhaltlichen und organisatorischen<br />

Unsicherheiten, sowohl bei den Schul -<br />

begleitern als auch auf Seiten der Leh -<br />

rer, Schüler und Eltern.<br />

Ziel des Projektes „– QuaSI – Modell -<br />

pro jekt zur Qualifizierung von Schul be -<br />

gleitern und Schaffung von Netz wer -<br />

ken für gelungene Integration in Thü -<br />

ringen“ ist es daher, „Schulbegleiter“<br />

zu professionalisieren. In Zusammen -<br />

arbeit mit dem <strong>AWO</strong> Bildungswerk<br />

Thü ringen e.V., dem Thüringer Kultus -<br />

ministerium, dem Beauftragten für<br />

Men schen mit Behinderungen beim<br />

Thüringer Ministerium für Soziales,<br />

Familie und Gesundheit sowie einem<br />

Fachbeirat soll ein detailliertes Curri -<br />

culum für eine Ausbildung erarbeitet<br />

werden, das zukünftig eine einheitliche<br />

Grundqualifikation der Schulbegleiter<br />

sichern soll. Zudem wird mit dem Pro -<br />

jekt umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit<br />

betrieben, um dem Thema „integrative<br />

Beschulung“ mehr Raum in <strong>Thüringen</strong><br />

zu geben und notwendige Entwick lun -<br />

gen voranzutreiben. Eine Kooperation<br />

mit Italien (Südtirol) im Rahmen des<br />

Pro jektes bietet die Möglichkeit, von<br />

einer Region zu lernen, in der gemeinsamer<br />

Unterricht bereits in den 1970er<br />

Jahren per Schulgesetz beschlossen<br />

wurde.<br />

Das neue Projekt des Institutes für<br />

Berufsbildung und Sozialmanagement<br />

(IBS) e. V. startete am 01. Mai. Geför -<br />

dert wird es aus Mitteln des Euro -<br />

päischen Sozialfonds und des Landes<br />

<strong>Thüringen</strong>.<br />

Kontakt:<br />

IBS <strong>Thüringen</strong> e. V.<br />

Susan Ose<br />

Telefon: 0361 21031-522<br />

info@ibs-thueringen.de


22<br />

Qualität <strong>AWO</strong><br />

QUALITÄT KONKRET<br />

...von Audit bis Zertifizierung<br />

„Bei uns steht der Mensch im Mittel -<br />

punkt“. Diese Aussage erhalten wir<br />

häufig, wenn wir nach Qualitätszielen<br />

fragen. In erster Linie ist hierbei der<br />

Kunde gemeint: der Pflegebedürftige,<br />

das Kind, der ratsuchende Klient. Aber<br />

auch unsere Mitarbeiter sind Men -<br />

schen. Sie leisten in den verschiedenen<br />

Fachbereichen der <strong>AWO</strong> schwere<br />

Arbeit und sind zahlreichen physischen<br />

und psychischen Belas tungen<br />

ausgesetzt. Wie können wir mit unserem<br />

kundenorientierten QM-System<br />

Belastungen für die Mitarbeiter minimieren,<br />

sie schützen und geeignete<br />

Arbeits bedingungen schaffen?<br />

Arbeitsbedingte Belastungen bringen<br />

ernstzunehmende Folgen für den Ge -<br />

sundheitszustand und das Wohl be -<br />

finden mit sich. Sie entstehen z. B.<br />

durch Zeitdruck, Personalmangel oder<br />

unzureichende Informations weiter -<br />

gabe. Aber auch mangelnde Mit -<br />

sprache möglichkeiten und geringe Be -<br />

rücksichtigung von Vorschlägen führen<br />

zu Unzufriedenheiten der Mitarbeiter.<br />

Vor allem in sozialen Berufen entstehen<br />

weitere Belastungen durch mangelnde<br />

gesellschaftliche Anerkennung.<br />

Zudem sind Mitarbeiter oftmals auf die<br />

Kooperation mit den Klienten angewiesen,<br />

die häufig nicht im erforderlichen<br />

Rahmen vorhanden sein kann. In Ver -<br />

bindung mit Zeitdruck können dadurch<br />

angestrebte Arbeitsergebnisse nicht<br />

erreicht werden und somit eine psychische<br />

Erschöpfung verursachen.<br />

Zur Intervention auf der Qualitäts ma -<br />

nagementebene schlägt die Berufs ge -<br />

nossenschaft für Gesundheitsdienst<br />

und Wohlfahrtspflege (BGW) das Ins -<br />

tru ment „BGWqu.int.as – Qualitäts -<br />

ma na gement mit integriertem Arbeits<br />

schutz“ vor. Sie verspricht, dass<br />

dieses Instrument dann erfolgreich sei,<br />

wenn Geschäftsführung und Ein -<br />

richtungs leitung davon überzeugt sind,<br />

dass die Mitarbeiter entscheidend zur<br />

Qualität und zum Erfolg beitragen. Es<br />

zielt darauf ab, die Qualität in den<br />

Schlüssel pro zessen und zu gleich die<br />

Arbeits be dingungen der Mit arbeiter<br />

systematisch zu verbessern und nachhaltig<br />

weiter zuentwickeln. Dabei soll<br />

die Ge sundheit der Be schäf tigten<br />

durch Ein haltung der Ar beits schutz vor -<br />

schriften gefördert werden, Strukturen<br />

der Ein rich tung sollen für jeden Mit -<br />

arbeiter trans parent festgelegt werden<br />

und mit fest definierten Arbeits ab läu -<br />

fen soll mehr Zeit für an dere Aufgaben<br />

bleiben. Das zielgerichtete Qualitäts -<br />

ma na gement mit klaren Verantwor tun -<br />

gen und Befugnissen trage zu einer<br />

ho hen Motivation der Mitarbeiter und<br />

ihrer Iden tifikation mit dem Unterneh -<br />

men bei und erhöhe somit die Wettbe -<br />

werbs fähigkeit der Einrichtung insgesamt.<br />

Die Inhalte und Anforderungen der<br />

„BGW qu.int.as“ weichen nicht wesentlich<br />

von unserem bestehenden <strong>AWO</strong>-<br />

QM-System ab. Das Thema „Arbeits -<br />

sicherheit“ soll sich in allen qualitätsrelevanten<br />

Diskussionen und Doku men -<br />

ten wiederfinden, von der Qualitäts -<br />

politik bis hin zu den Auditchecklisten.<br />

Sowohl Qualitätsmanagement als<br />

auch Arbeitsschutz zielen auf die Ent -<br />

wicklung und Verbesserung von Prozessen<br />

in einer Organisation.<br />

Fol gende schriftliche Festlegungen<br />

müssen dazu in das QM-System integriert<br />

werden:<br />

- Ermittlung und Umsetzung gesetzlicher,<br />

berufsgenossenschaftlicher<br />

und behördlicher Anforderungen,<br />

- Arbeitsmedizinische Vorsorge,<br />

- Beurteilung der Arbeitsbedingungen,<br />

- Integration der Arbeitsschutz anfor -<br />

derungen in die Beschaffung,<br />

- Umgang mit Gefahrstoffen,<br />

- Erstprüfung und wiederkehrende<br />

Prüfungen,<br />

- Notfallmanagement.<br />

Da diese Anforderungen hauptsächlich<br />

das Management betreffen, sollten sie<br />

vorrangig im QM-Handbuch Teil II<br />

„Führung und Organisation“ beschrieben<br />

werden.<br />

Zum Aufbau und zur Einführung eines<br />

qu.int.as-Systems stellt die BGW kos -<br />

tenlos zahlreiche Informationen, Bro -<br />

schüren und Leitfäden zur Verfügung.<br />

Diese können unter www.bgw-online.de<br />

abgerufen werden. Ebenfalls finden<br />

sich dort Möglichkeiten zur Refinan zie -<br />

rung bei einer erfolgreichen Zertifizierung.<br />

Dr. Annett Junk<br />

Haben Sie spezielle Wünsche oder<br />

Fragen, dann teilen Sie uns diese mit!<br />

Telefon: 0361 21031-518<br />

E-Mail: junk@awo-thueringen.de<br />

Kurz notiert:<br />

Der offizielle Spatenstich für den Umbau eines ehemaligen<br />

Produktionsgebäudes in der „Grünen Mitte“ in Saal -<br />

feld wurde am 06. Mai gesetzt. Bis September 2010 sollen<br />

hier 25 altersgerechte Wohnungen der <strong>AWO</strong> Saalfeld-Rudol -<br />

stadt entstehen. Rund 130 Interessenten gibt es be reits für<br />

die Wohnungen, deren Bezug allerdings an den Besitz eines<br />

Wohnberechtigungsscheines gebunden ist.<br />

Den Baubeginn für ein Gesundheits- und Pflege zen -<br />

trum mit einem stationären Hospiz plant die <strong>AWO</strong> Jena-<br />

Weimar noch 20<strong>09</strong> in Jena. Damit wäre Jena in <strong>Thüringen</strong><br />

der vierte Standort mit einer stationären Einrichtung zur professionellen<br />

Sterbebegleitung, neben Bad Berka, Meinin -<br />

gen und Neustadt/ Südharz.<br />

Zahlreiche Anträge auf Fördermittel im Rahmen des<br />

Konjunkturpaketes II reichten die <strong>AWO</strong> Gliederungen<br />

bei den Kommunen ein. Spitzenreiter sind die Kinder -<br />

tagesstätten, die die Gelder für dringende Sanierungen und<br />

bauliche Erweiterungen benötigen.<br />

Eine „Bewegungsschule“ gibt es für die Kita-Knirpse in<br />

Stadtilm und Dörnfeld. Sportwissenschaftler Henry Buch -<br />

ber ger hat die Aufgabe übernommen und schult Koordi na -<br />

tionsvermögen, Teamgeist, Kraft und Geschicklich keit der<br />

Vier- bis Sechsjährigen. Kooperationspartner des Pro jektes<br />

sind regionale Sportverbände, die auf diesem Weg erfolgreich<br />

an ihrer Nachwuchsgewinnung arbeiten. Bei Kin dern und<br />

Eltern findet das kostenlose Angebot großen Anklang.<br />

Der <strong>AWO</strong> Ortsverein Stadtilm feierte am 08. März den<br />

Internationalen Frauentag mit über 100 Gästen, vorwiegend<br />

natürlich Vereinsmitgliedern. Fast zwanzig mal wurde<br />

der An lass bereits mit einem bunten Programm, Blumen<br />

und Kuchen begangen. Die Frauen nutzten die Gelegen heit<br />

gern, um Bekannte zu treffen und Neuigkeiten auszu -<br />

tauschen.<br />

Die Schuldnerberatungsstellen der <strong>AWO</strong> befürchten<br />

wegen der Abwrackprämie einen Anstieg der Über -<br />

schul dung in <strong>Thüringen</strong>. Viele Käufer finanzieren den<br />

Neu wagen über Kreditangebote von Banken oder Auto -<br />

häusern. Die Ratenbelastung ist oft zu hoch, besonders bei<br />

unvorhersehbaren Veränderungen der Einkommens situa -<br />

tion, wie Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit, drohe die Überschuldung.<br />

Auch die Folgekosten eines Autos, wie eine<br />

Vollkaskoversicherung, bleiben häufig unberücksichtigt. Die<br />

Schuldnerberatung der <strong>AWO</strong> ist kostenlos. Allerdings sind<br />

inzwischen erhebliche Wartezeiten in Kauf zu nehmen.<br />

Kurznachrichten 23<br />

Ferienzentrum Oberhof erhält<br />

375.000 Euro aus Konjunkturpaket<br />

Das Ferienzentrum Oberhof wird mit 375.000 Euro aus dem<br />

Konjunkturpaket der Bundesregierung unterstützt. Mit dem<br />

Geld soll der Veranstaltungs- und Kongressbereich im<br />

Dach geschoss ausgebaut werden. Hier können dann Ver -<br />

an staltungen mit bis zu 200 Teilnehmern stattfinden. Durch<br />

die vollständige Dämmung des Daches wird außerdem ein<br />

Großteil der Heizkosten eingespart. Baustart ist voraussichtlich<br />

im Juli. Die Fertigstellung ist bereits im Dezember<br />

geplant.<br />

Das Ferienzentrum Oberhof befindet sich in Trägerschaft<br />

der <strong>AWO</strong> SANO <strong>Thüringen</strong>. Gesellschafter sind der <strong>AWO</strong><br />

Lan desverband <strong>Thüringen</strong> und die <strong>AWO</strong> SANO.<br />

Mehr Informationen: www.ferienzentrum-oberhof.de<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

<strong>AWO</strong> Landesverband <strong>Thüringen</strong> e.V.<br />

Pfeiffersgasse 12, 99084 Erfurt<br />

Tel.: 0361 / 21031-0, Fax: 0361 / 21031-149<br />

Verantwortlich:<br />

Ulf Grießmann, Landesgeschäftsführer<br />

Für die inhaltliche Richtigkeit der Bei träge sind die<br />

zustän digen Fachrefe renten, für namentlich gekennzeichnete<br />

Beiträge die Autoren verantwortlich.<br />

Redaktion:<br />

Heike Höfler<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung<br />

der Redaktion. Namentlich gekennzeichnete Artikel<br />

stellen die Meinung des Autors, nicht unbedingt auch der<br />

Redaktion dar. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften<br />

zu kürzen oder Informationen zu ver arbeiten.<br />

Layout / Herstellung:<br />

Löwe Werbung, Erfurt<br />

Auflage:<br />

3.200 Stück<br />

Hausleiter Frank<br />

Wernicke, <strong>AWO</strong><br />

SANO Geschäfts -<br />

führer Michael Bauer<br />

und <strong>AWO</strong> Landes -<br />

geschäfts führer<br />

Ulf Grießmann<br />

Erscheinungsweise:<br />

<strong>AWO</strong> informativ erscheint 4x im Jahr, z.T. mit<br />

Sonderbeilagen, <strong>AWO</strong> <strong>Thüringen</strong> intern.


Anzeige<br />

Der Staat fördert die<br />

Betriebsrente weiter!<br />

Das Bundeskabinett hat Anfang August 2007 die Sozialabgabenfreiheit für die betriebliche<br />

Altersversorgung der Arbeitnehmer in Deutschland unbefristet verlängert.<br />

Miete, Urlaub, Lebensmittel und sonstige Konsumgüter muss jeder vom Nettogehalt bezahlen...<br />

Altersvorsorge über die <strong>AWO</strong> kann jeder Mitarbeiter vom Bruttogehalt einkaufen! Ein großer Teil wird damit durch<br />

eingesparte Steuern und Sozialversicherungsbeiträge finanziert.<br />

Die Vorteile im konkreten Beispiel:<br />

Arbeitnehmer – weiblich, 35 Jahre, verheiratet, Steuerklasse V, jährliches Bruttoeinkommen 24.000 €.<br />

Berechnungs-<br />

Beispiel<br />

Monatlicher Gesamtbeitrag zur Direktversicherung 30,00 €<br />

Davon Arbeitgeberzuschuss 20,00 €<br />

Davon Arbeitnehmeranteil 10,00 €<br />

Monatliche Steuerersparnis des AN* 3,07 €<br />

Monatliche Sozialabgabenersparnis des AN** 2,10 €<br />

Der Arbeitnehmer (AN) zahlt netto 4,83 €<br />

*Werte 2007, **Einkommen liegt unter den Beitragsbemessungsgrenzen.<br />

Rente Monatlich Kapitalabfindung<br />

Garantiert 43,85 € 12.527 €<br />

Gesamt*** 85,10 € 19.842 €<br />

***Inkl. Überschussanteile, Stand <strong>09</strong>/2007 – diese können für die Zukunft nicht garantiert werden<br />

Obwohl im Beispiel vom Arbeitnehmer lediglich 4,83 € Netto aufgewendet werden, fließen insgesamt 30,00 € in die<br />

betriebliche Altersvorsorge.<br />

Nutzen Sie die Alterversorgung der <strong>AWO</strong>, die privat aus dem Nettogehalt so nicht möglich wäre.<br />

n Entgeltumwandlung bedeutet, Bruttogehalt zugunsten der Altersvorsorge mit Hilfe des Arbeitgebers um -<br />

zuwandeln.<br />

n Arbeitnehmer haben von Beginn an einen direkten Anspruch an Ihrer Altersvorsorge.<br />

n Einsparung der Lohnsteuer in der Ansparzeit und NEU: auch über Ende 2008 hinaus der Sozial ver -<br />

sicherungsbeiträge.<br />

n Betriebliche Altersversorgung ist „Hartz IV-Sicher“ – unterliegt somit dem gesetzlichen Pfändungsschutz!<br />

Lassen Sie sich doch einfach individuell berechen, wie Ihr Vorteil aussieht.<br />

Unser Dienstleister, die VEMA GmbH, wird Sie gern ausführlich beraten.<br />

VEMA GmbH<br />

Pfeiffersgasse 13<br />

99084 Erfurt<br />

Telefon 03 61 / 21 03 11 74<br />

Telefax 03 61 / 21 03 11 77<br />

eMail: info@vema-versicherung.de

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