Sperber 2/08 - BirdLife St.Gallen
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2/<strong>08</strong><br />
Delegiertenversammlung
Editorial<br />
Inhalt Liebe Leserin, lieber Leser<br />
1 Editorial<br />
2 Aktuell<br />
3 DV 20<strong>08</strong><br />
10 Sonderschau an der<br />
REMA<br />
12 Seltene Gäste<br />
13 Aktives Vereinsleben<br />
15 Auerhuhnschutz<br />
17 Private Initiativen<br />
18 Artenschwund<br />
19 Wendehals<br />
20 Hilferuf aus Leserbrief<br />
21 Brasilien-Reise 3. Teil<br />
23 Aus dem Amt für Jagd<br />
und Fischerei<br />
„Der Biber im Kanton<br />
<strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>“<br />
26 Amphibien<br />
29 In eigener Sache<br />
30 Agenda<br />
32 Adressen<br />
Kürzlich haben sich in Bonn Politiker und Fachleute<br />
aus der ganzen Welt versammelt, um wieder<br />
einmal wirksame Massnahmen zum <strong>St</strong>opp des<br />
Artenschwundes zu diskutieren.<br />
Im Jahr 2001 hat der Europarat die Initiative "Countdown<br />
2010" lanciert, mit der der Artenschwund bis<br />
2010 gestoppt werden sollte. Auch die Schweiz hat<br />
sich mit ihrer Unterschrift dazu verpflichtet. "Countdown<br />
2010" hat seither zahlreiche lokale und Länder<br />
übergreifende Initiativen ausgelöst. Im Gegensatz<br />
zur Mehrheit der unterzeichnenden Länder hat<br />
die Schweiz seither nichts getan. Nichts. Im vergangenen<br />
Mai haben SVS / <strong>BirdLife</strong> Schweiz und<br />
WWF Schweiz die Konsequenzen gezogen und<br />
die Schweiz vor dem Europarat wegen Missachtung<br />
der eigenen Verpflichtung angeklagt.<br />
Ebenfalls konsequent ist der Bauernverband, wenn<br />
er die ökologischen Verpflichtungen bei Direktzahlungen<br />
wieder lockern möchte. Und das nur<br />
wenige Monate, nachdem eine <strong>St</strong>udie vorgestellt<br />
wurde, die zeigt, dass die Leistungen der Landwirtschaft<br />
für den Artenschutz ungenügend sind und<br />
die Ökobeiträge ihr Ziel verfehlt haben. Dass sich<br />
der Bauernverband heute eine solche Forderung<br />
leisten kann, zeigt den geringen <strong>St</strong>ellenwert des<br />
Naturschutzes in der öffentlichen Meinung. Ist es<br />
wirklich so, dass es der Mehrheit der Schweizer<br />
egal ist, wie es um unsere Artenvielfalt steht? Eine<br />
Antwort erhalten wir bei der Abstimmung über die<br />
Abschaffung des nationalen Verbandsbeschwerderechts<br />
im November. Es liegt an Ihnen, die öffentliche<br />
Meinung zu beeinflussen.<br />
Da freuen wir uns gerne über die vielen Meldungen von rufenden Kuckucken oder die<br />
erfolgreiche Rückkehr des Bibers in den Kanton <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>. Gehen Sie hinaus, schauen<br />
Sie sich die verbliebene Artenvielfalt heute an!<br />
Mit besten Wünschen für einen unvergesslichen Sommer<br />
Jonas Barandun<br />
2 Der <strong>Sperber</strong> 2/<strong>08</strong> 1
Aktuell<br />
Aktuell<br />
Neues von der Feuerbrandfront<br />
Jonas Barandun<br />
Im April hat das Bundesgericht eine Beschwerde<br />
von <strong>St</strong>.Galler Obstbauern gegen<br />
Rodungsverfügungen des Kantons<br />
gut geheissen und damit klar gemacht,<br />
dass Rodungen in der heutigen Situation<br />
nur noch in der unmittelbaren Umgebung<br />
von Niederstammkulturen und bei<br />
konsequenter Eliminierung sämtlicher<br />
Keime zweckmässig sein kann. Zudem<br />
muss die Verhältnismässigkeit gewahrt<br />
sein.<br />
Das Urteil zwingt nun den Kanton, seine<br />
erst im Februar erlassene <strong>St</strong>rategie erneut<br />
zu überdenken. Ungeachtet dessen<br />
ist auch im Kanton <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> an zahlreichen<br />
Orten erstmals <strong>St</strong>reptomycin zur<br />
vorsorglichen Bekämpfung des Feuerbrandes<br />
in Niederstammkulturen eingesetzt<br />
worden. Die Massnahme ist vor<br />
allem psychologisch von grosser Bedeutung.<br />
Das nasskühle Wetter hat entscheidend<br />
dazu beigetragen, dass es<br />
dieses Jahr bisher eher ruhig geblieben<br />
ist an der Feuerbrandfront.<br />
Die an der Delegiertenversammlung von<br />
<strong>BirdLife</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> verabschiedete Resolution<br />
wurde vom <strong>St</strong>.Galler Landwirtschaftsamt<br />
zur Kenntnis genommen und<br />
Vertreter des Verbandes zu einer Aussprache<br />
eingeladen. Auch wenn das<br />
Gespräch bis heute noch nicht zustande<br />
gekommen ist, setzt <strong>BirdLife</strong><br />
<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> Hoffnungen in die Weiterentwicklung<br />
der <strong>St</strong>rategie des Kantons und<br />
unterstreicht die Bereitschaft zu einem<br />
2<br />
lösungsorientierten Dialog.<br />
Nach wie vor bleiben Obstbaumbesitzer<br />
ausserhalb von Schutzzonen sich selbst<br />
überlassen. Die Unsicherheit im Umgang<br />
mit befallenen Bäumen ist gross. Naturschützer<br />
können deshalb vor Ort viel zu<br />
einer Entspannung des Klimas beitragen<br />
und zu einem zukunftorientierten <strong>St</strong>reuobstbau<br />
beitragen.<br />
Eine Karte mit den Feuerbrand-Schutzzonen<br />
ist auf www.geoportal.ch aufgeschaltet.<br />
Verbandsbeschwerderecht:<br />
Abstimmung am 30.11.20<strong>08</strong><br />
Jonas Barandun<br />
Leider sind wir noch einmal gefordert, uns<br />
für das Verbandsbeschwerderecht einzusetzen<br />
- diesmal auf nationaler Ebene.<br />
Diesmal geht es um viel mehr als bei<br />
der kantonalen Abstimmung. Obwohl die<br />
Zürcher FDP politisch ziemlich allein<br />
dasteht, kann sie mit schwergewichtiger<br />
Unterstützung durch Grossunternehmen<br />
und Neoliberale rechnen. Planen Sie<br />
schon jetzt Aktionen für den Abstimmungskampf<br />
im Herbst. Wir zählen<br />
auf Sie.<br />
2 Der <strong>Sperber</strong> 2/<strong>08</strong>
DV 20<strong>08</strong><br />
5. Delegiertenversammlung des <strong>St</strong>.Galler Natur- und Vogelschutzes,<br />
<strong>BirdLife</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />
vom 19. April 20<strong>08</strong>, 15.00 Uhr, Im Restaurant Sonne, Wolferswil / Degersheim<br />
Anwesende Personen: 47<br />
Vertretene Sektionen: 22 von 33<br />
Delegierte des SVS: Bruno Blöchliger, Alfred Bühler<br />
Ehrenmitglieder: Kurt Moor, Kurt Anderegg, Hans Schäpper, Erich Müller<br />
Vertreter des SVS: Werner Müller, Konrad Müller<br />
Entschuldigt: Dieter Weideli SVS -Delegierter, Ruedi Hasler NSG Gams<br />
Entschuldigte Sektionen: OV Wartau, OV Rüthi<br />
Anwesende Sektionen:<br />
NG Alta Rhy Diepoldsau, OV Buchs, NV Bütschwil, OV Degersheim, NV Ebnat-<br />
Kappel+Krummenau-Nesslau, OV Eschenbach, OV Ganterschwil, OV Goldach,<br />
NV Gossau, OV Grabs, NV Kirchberg, OV Kronbühl-Wittenbach, OV Mels, OV<br />
Mosnang, NV Oberhelfenschwil, NV Rapperswil-Jona, VVV Rheineck, OV Sargans,<br />
Schänner Natur, OV Walenstadt, Nathur Wattwil Krinau Lichtensteig, OV Widnau<br />
1. Begrüssung<br />
Jonas Barandun begrüsst alle Anwesenden zur fünften Delegiertenversammlung des<br />
SGNV Birdlife <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>. Speziell begrüsst er die Vertreter des SVS, Werner Müller<br />
und Konrad Müller.<br />
Die Traktandenliste kann ohne Änderungen bearbeitet werden.<br />
Herr Hartmann, Gemeindepräsident von Degersheim, stellt seine Gemeinde vor.<br />
2. Präsenzkontrolle<br />
Die Anwesenden tragen sich in das Präsenzblatt ein.<br />
3. Wahl der <strong>St</strong>immenzähler<br />
Vorgeschlagen werden Kuno Feurer und Bruno Blöchliger als <strong>St</strong>immenzähler. Beide<br />
werden einstimmig gewählt.<br />
4. Protokoll der 4. Kant. Delegiertenversammlung des SGNV (siehe <strong>Sperber</strong><br />
Nr. 2 / 2007)<br />
Das Protokoll der Delegiertenversammlung vom 21.April 2007 gibt keinen Anlass<br />
zur Diskussion.<br />
2 Der <strong>Sperber</strong> 2/<strong>08</strong> 3
DV 20<strong>08</strong><br />
5. Jahresbericht für das Jahr 2007 (siehe <strong>Sperber</strong> 1 / 20<strong>08</strong>)<br />
Jonas Barandun ergänzt den Jahresbericht:<br />
-Referendum Verbandsbeschwerderecht<br />
Im Kantonsrat <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> wurde dieses mit einer Mehrheit abgelehnt. Nun<br />
müssen sich die Naturschutzorganisationen für das nationale Verbands<br />
beschwerderecht stark machen.<br />
-Uferschwalbenprojekt:<br />
Die Kartierung wird weitergeführt, zusammen mit dem Amt für Jagd und<br />
Fischerei.<br />
-Rebbergkartierung:<br />
Auch im 20<strong>08</strong> wird die Rebbergkartierung im Seeztal, Bad Ragaz und Jona<br />
weiter geführt.<br />
-Kuckuckprojekt:<br />
Die Rückmeldungen im vergangenen Jahr waren zahlreich. Im laufenden Jahr<br />
wird die Bestandesaufnahme weitergeführt.<br />
-Feuerbrand:<br />
Im 2007 war der Befall der Obstbäume sehr stark. In diesem Jahr könnte er<br />
wegen des nasskalten Wetters weniger stark sein.<br />
-<strong>St</strong>atistikformular:<br />
Das überarbeitete Formular wurde den Sektionen zugeschickt. Noch ausste<br />
hende <strong>St</strong>atistiken sollten bis Ende April zurückgesendet werden. Das Formu<br />
lar kann neu elektronisch und als Papierausdruck ausgefüllt werden. Es wird<br />
allen Sektionen nahe gelegt, die <strong>St</strong>atistik elektronisch auszufüllen.<br />
Der Jahresbericht wird genehmigt.<br />
6. Jahresrechnung 2007 (siehe <strong>Sperber</strong> 1 / 20<strong>08</strong>)<br />
Die Jahresrechnung schliesst mit einem Gewinn von Fr. 6'433.62. Das Vermögen<br />
betrug am 31.12.2007 Fr. 32'756.06. Die Diskussion wird eröffnet, Erklärungen werden<br />
jedoch keine verlangt.<br />
7. Revisorenbericht<br />
Anton Koller und Susanne Züger (OV Eschenbach) haben die Rechnung geprüft.<br />
Anton Koller verliest den Revisorenbericht und unterbreitet der Versammlung folgende<br />
Anträge:<br />
-Die Jahresrechnung 2007 sei zu genehmigen und dem Kassier Hans Leuzinger<br />
unter bester Verdankung Entlastung zu erteilen.<br />
-Dem gesamten Vorstand unter Leitung von Jonas Barandun sei für die geleistete<br />
uneigennützige Arbeit Dank und Anerkennung auszusprechen.<br />
Die Anträge werden einstimmig angenommen.<br />
4<br />
2 Der <strong>Sperber</strong> 2/<strong>08</strong>
DV 20<strong>08</strong><br />
8. Informationen aus dem SVS<br />
Werner Müller, Geschäftsführer SVS, erläutert einige wichtige Projekte des SVS:<br />
Er freut sich über die Namensänderung des Verbandes in Birdlife <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>.<br />
Kampagnen<br />
-Die Biodiveritäts Kampagne läut weiter. Im 20<strong>08</strong> sind weitere Aktionen zu diesem<br />
Thema geplant. 2010 ist das Jahr der Biodiversität.<br />
-28. April bis 11. Mai ist Politiktag. Die Sektionen sind aufgerufen, mit den Behör<br />
den in Kontakt zu treten und sie über Naturschutzanliegen zu informie ren.<br />
-Der Vogel des Jahres ist der Turmfalke.<br />
-Zwischen 25. Mai und <strong>08</strong>. Juni können Schulklassen bei Exkursionen mit Ornitho<br />
logen die Umgebung ihrer Schule erkunden.<br />
Projekte Schweiz<br />
-Habitate: Wald und Kulturland<br />
-Initiativen: Landschaftsinitiative<br />
-Gebiete: Rothenturm, Bolle di Magadino: Delta Vivo.<br />
-Arten: Kibitz, nur noch 80 Brutpaare in der Schweiz.<br />
Wachtelkönig, 7 Bruten im 2007 festgestellt.<br />
-Aktionsplan Auerhuhn, Mittelspecht, <strong>St</strong>einkauz Ausbreitung und Zunahme<br />
-Jagdgesetzrevision: Eingriff auf Kormorane werden vom SVS kritisiert. Auch Gänse<br />
säger, und Graureiher werden verunglimpft. Aber der Schutzstatus wird nicht gelockert.<br />
-Landschaftsinitiative: Bis zum 19. April 20<strong>08</strong> wurden bereits 10'402 Unterschriften<br />
gesammelt. Damit wurde das Soll von 10'000 bereits überschritten. Das Ziel ist nun<br />
12'000 Unterschriften zu sammeln.<br />
Projekte International<br />
-Weltweit: Sumatra<br />
-Osteuropa: z.B. Georgien<br />
-Zugvögel: Projekt Flyaway<br />
4. Motivation<br />
-Naturschutzzentren: La Sauge und das Neeracherriet<br />
-Aus- und Weiterbildung<br />
-Anlässe<br />
-Zeitschriften: "Ornis" und "Ornis junior" sowie "Info Birdlife Schweiz"<br />
5. Netzwerk auf allen Ebenen<br />
Werner Müller bedankt sich bei allen Mitgliedern und Sektionen im Kanton <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>.<br />
2 Der <strong>Sperber</strong> 2/<strong>08</strong> 5
DV 20<strong>08</strong><br />
9. Programm 20<strong>08</strong><br />
Verbandsbeschwerderecht:<br />
Das restliche Geld des <strong>St</strong>.Galler Abstimmungskampes von 2007 soll für die<br />
nächste Verbandsbeschwerde-Abstimmung eingesetzt werden.<br />
Kuckuck:<br />
Die Kuckuckkartierung dauert bis ins Jahr 2009. Jeder gesehene oder gehörte<br />
Kuckuck sollte Birdlife <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> gemeldet werden.<br />
Rebbergkartierung:<br />
Die Kartierungen im Seeztal, in Bad Ragaz und in Jona werden im gleichen<br />
Rahmen wie 2007 weitergeführt.<br />
Monitoring Uferschwalben und Dohlen:<br />
In Zusammenarbeit mit der Vogelwarte Sempach werden die Bestände der<br />
Uferschwalben und Dohlen genau aufgenommen. In der Burg Oberriet wurden<br />
für die Dohlen Nisthilfen eingebaut.<br />
Präsidium Birdlife <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>:<br />
Voraussichtlich auf das Jahr 2010 wird Jonas Barandun das Präsidium von<br />
Birdlife <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> niederlegen. Er weist darauf hin, wie wichtig es ist, genügend<br />
Personen für die Vorstandsarbeit zu gewinnen. Denkbar wäre auch die<br />
Zusammenarbeit mit anderen Kantonen.<br />
Kampagne Countdown 2010:<br />
Anhand von Wanderausstellungen, Lesungen, Vorträgen und weiteren Aktivitäten,<br />
soll die Bevölkerung im Jahr 2010 auf die Artenvielfalt (Biodiversität)<br />
aufmerksam gemacht werden.<br />
Feuerbrand:<br />
Die Anwesenden der Delegiertenversammlung vom 19. April 20<strong>08</strong> haben eine<br />
Resolution zur Erhaltung der Hochstammobstbäume verabschiedet. Sie fordern<br />
die Verantwortlichen des Kanton <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> auf, die folgenden vier<br />
Massnahmen einzuleiten:<br />
-Zur langfristigen Erhaltung von Hochstammobstbäumen ist eine Beratung<br />
anzubieten.<br />
-Rodungen sind zu streichen.<br />
-Die Ersatzpflanzung gerodeter Hochstammobstbäume ist zu fördern und finanziell<br />
zu unterstützen.<br />
-Versuche zur umweltverträglichen Bekämpfung des Feuerbrandes sind zu<br />
fördern.<br />
Sektionsmitglieder sind ebenfalls aufgerufen, Landwirte und Gemeinden auf den<br />
Erhalt der Hochstammobstbäume aufmerksam zu machen.<br />
10. Anträge<br />
Es sind keine schriftlichen Anträge eingegangen.<br />
6<br />
2 Der <strong>Sperber</strong> 2/<strong>08</strong>
Adressen DV 20<strong>08</strong><br />
11. Allgemeines, Umfrage<br />
Kurt Anderegg bedankt sich bei den Anwesenden für die Rückmeldungen auf sein<br />
Buch: "Sesshafte und Weltenbummler". Weiter erwähnt er, beim Besuch der<br />
Internetadresse: www.wasservögel.ch können Lachmöwen auf der Kiesinsel im<br />
Oberen Zürichsee bei Rapperswil beim Brüten beobachtet werden.<br />
Jürg Sonderegger aus Altenrhein macht auf die Gewerbe Ausstellung vom 19. -<br />
27.April 20<strong>08</strong> aufmerksam.<br />
Vreni Lehnherr vom OV Degersheim bedankt sich bei den Anwesenden für den<br />
Besuch in ihrer Gemeinde.<br />
Rapperswil, 2. Mai 20<strong>08</strong><br />
Die Aktuarin: Christine Hunziker<br />
Exkursion<br />
Rosmarie Mayer<br />
Interessierte Zuhörer<br />
Kloster Magdenau<br />
Etwa 30 Personen trafen sich trotz des<br />
Regen verheissenden Wetters pünktlich<br />
vor dem Restaurant "Klosterhof" in<br />
Magdenau. Pius Hungerbühler, der "Amphibienvater"<br />
des Gebietes Magedenau,<br />
und Jonas Barandun informierten die<br />
Teilnehmer über die drei Weiher des Klosters<br />
Magdenau und die darin lebenden<br />
zahlreichen Amphibien.<br />
Noch in den Neunzigerjahren lebten hier<br />
Hunderttausende von Erdkröten, Grasfröschen<br />
und Bergmolchen. Mit der Zu-<br />
nahme des Verkehrs wurden sie stark<br />
dezimiert, da sie bei ihrer Laichwanderung<br />
viel befahrene <strong>St</strong>rassen überqueren<br />
müssen. Heute sind es noch etwa<br />
13'000. Seit etwa fünf Jahren schützt ein<br />
gross angelegtes Amphibienleitwerk die<br />
Tiere bei ihrer Wanderung aus den Wäldern<br />
der Umgebung zu den Weihern.<br />
Entlang der <strong>St</strong>rasse Flawil-Degersheim<br />
wurde eine niedrige Mauer gebaut. Zwei<br />
Tunnels zwingen die Amphibien, unter<br />
der <strong>St</strong>rasse hindurch zu den Weihern zu<br />
gelangen. Die Tunnelröhren müssen dabei<br />
einen Mindestdurchmesser (etwa so<br />
gross, dass ein Kind durchschlüpfen<br />
kann, ohne stecken zu bleiben) aufwei-<br />
2 Der <strong>Sperber</strong> 2/<strong>08</strong> 7
DV Adressen 20<strong>08</strong><br />
sen und am Ende muss Licht sichtbar<br />
sein. Sonst benützen ihn die Tiere nicht.<br />
Amphibienleitwerk<br />
die temporären Amphibiensperren errichtet<br />
und täglich nach in den Eimern gestrandeten<br />
Tieren abgesucht. Ein Krötenpaar<br />
und einen Bergmolch, noch etwas<br />
starr von der morgendlichen Kälte, brachte<br />
Pius Hungerbühler gleich mit. Sie<br />
wurden denn auch gebührend bestaunt.<br />
Hinter dem grössten der drei Weiher liegt<br />
das Schulhaus. Wenn im Juni die Jungen<br />
den Weg aus dem Wasser suchen,<br />
war früher der ganze Schulplatz, oft auch<br />
Schulzimmer und Korridore mit kleinen<br />
Kröten übersät. Mit Schaufeln und Eimern,<br />
sogar mit einem eigens dafür konstruierten<br />
<strong>St</strong>aubsauger wurden die Jungtiere<br />
damals eingesammelt. Jetzt müssen<br />
die Amphibien das Schulareal umgehen.<br />
Versuch, dem Tunnel auszuweichen<br />
Zugang zum Tunnel<br />
Hier wurde der unterirdische Weg aber<br />
von den Erdkröten, Grasfröschen und<br />
Bergmolchen akzeptiert. Wo der Bau<br />
einer permanenten Mauer aus Rücksicht<br />
auf die landwirtschaftlich genützten Wiesen<br />
nicht möglich ist, werden jedes Jahr<br />
8<br />
Nach der instruktiven Begehung des<br />
Amphibienleitwerks führte Beni Egger<br />
vom örtlichen Vogelschutzverein die Teilnehmer<br />
hinauf ins Hochmoor "Rotmoos".<br />
Hochmoore entstehen auf nassen Böden<br />
oder aus Flachmooren. Auf feuchtem<br />
Grund überwuchern zarte Torfmoose die<br />
anderen Pflanzen: Während die Spitze<br />
2 Der <strong>Sperber</strong> 2/<strong>08</strong>
DV 20<strong>08</strong><br />
des Mooses wächst, stirbt das untere<br />
Ende ab und vertorft. So entwickelt sich<br />
langsam eine mächtige Torfschicht, die<br />
sich über den Grundwasserspiegel erhebt<br />
und Wasser deshalb ausschliesslich<br />
durch Regen erhält - daher auch der Name<br />
"Hochmoor". Ein Hochmoor ist nass, sauer<br />
und nährstoffarm. Auf solch kargen<br />
<strong>St</strong>andorten können nur Pflanzen gedeihen,<br />
die sich diesem Lebensraum angepasst<br />
haben.<br />
Hochmoor Rotmoos<br />
Die Hochmoore allgemein sind sehr gefährdet,<br />
das Rotmoos wegen seiner Kleinflächigkeit<br />
ganz besonders. Auf dem von<br />
Heidepflanzen (vor allem Heidelbeeren)<br />
dicht bewachsenen Boden gedeihen vor<br />
allem Fichten. Ohne menschliches Zutun<br />
entstünde innert ein paar Jahren ein dichter<br />
Fichtenwald. Die Wassertümpel würden<br />
austrocknen, und das typische Moorgebiet<br />
existierte bald einmal nicht mehr.<br />
Durch Ansägen der alten Tannen und Ausreissen<br />
der Schösslinge kann einiges<br />
bewirkt werden. Dass heute nicht mehr<br />
Torf gestochen wird, ist beinahe eine<br />
Selbstverständlichkeit. Denn Abbau und<br />
Zerstörung der Hochmoore kann für immer<br />
sein. Deshalb stehen sie unter besonderem<br />
Schutz.<br />
Die kurze Wanderung führte ins Dorf<br />
Wolfertswil, wo nach dem Mittagessen<br />
ein weiterer Höhepunkt wartete, nämlich<br />
der<br />
Vortrag von Bert Inäbnit, Schönried:<br />
"Der Kuckuck im Berner Oberland"<br />
Unterstützt mit einmaligen selbst aufgenommenen<br />
Bildern wusste Bert Inäbnit<br />
in urchigem Berner Oberländer Dialekt<br />
äusserst Spannendes vom Kuckuck zu<br />
erzählen.<br />
Dass dieser Vogel seine Eier in fremde<br />
Nester legt, ist hinlänglich bekannt. Dass<br />
diese aber je nach der Farbe der Wirtsvogeleier<br />
gefärbt sind, dürften die wenigsten<br />
Zuhörer gewusst haben. Auch haben<br />
die Kuckuckseier eine härtere Schale<br />
als die Singvogeleier. Oft kann das<br />
Kuckucksweibchen nicht auf den Nestrand<br />
sitzen, um das Ei abzulegen. So<br />
legt es dieses auf den Boden und trägt<br />
es nachher im Schnabel zum ausgewählten<br />
Nest, wo es dann nicht immer<br />
sanft hinein fällt. Ein Singvogelei wird vom<br />
Kuckucksweibchen entfernt (oft gefressen),<br />
sodass die Wirtsvögel nicht merken,<br />
dass ein fremdes Ei im Nest liegt.<br />
Ein Kuckuck-Junges schlüpft ca. 2 Tage<br />
früher als die Singvögel. Zehn <strong>St</strong>unden<br />
nach dem Schlupf, stösst es mit ungeheurer<br />
Kraftanstrengung, blind und nackt<br />
wie es ist, die andern Eier aus dem Nest.<br />
Und zwar eines ums andere, weil es dazwischen<br />
jeweils etwa 20 Minuten ausruhen<br />
muss. Und dann hat es dauernd<br />
Hunger. Es sperrt seinen Schnabel und<br />
lässt sich von den Wirtseltern füttern.<br />
Denn diese merken erstaunlicherweise<br />
2 Der <strong>Sperber</strong> 2/<strong>08</strong> 9
Sonderschau an der REMA<br />
nicht, dass sie ein fremdes Kind aufziehen.<br />
Ein Kuckucksjunges verzehrt gleich<br />
viel Nahrung wie vier Singvogeljunge. Oft<br />
füttern die Vogeleltern das Kuckucksjunge<br />
noch mehrere Wochen in der Umgebung<br />
des Nestes, wenn es schon<br />
längst flügge geworden ist. Die Hauptnahrung<br />
besteht aus (vor allem behaarten)<br />
Raupen und Insekten. Wenn seine<br />
Magenhaut mit Raupenhaaren voll<br />
gepiekst ist, kann er diese ausstossen.<br />
Im Spätsommer ziehen die Kuckucke in<br />
wärmere Gefilde (Südafrika). Im Frühling<br />
finden sie nicht nur den Weg wieder zurück.<br />
Sie suchen auch wieder ein Nest<br />
des gleichen Wirtsvogels auf, bei dem<br />
sie ausgeschlüpft sind. Werden Kukkuckseier<br />
zu früh ins fremde Nest gelegt,<br />
überbaut der Wirtsvogel das Ei. Bei<br />
nochmaligem späten Wintereinbruch<br />
frisst das Kuckucksweibchen oft Gelege<br />
aus fremden Nestern. Da es alle zwei<br />
Tage ein Ei legt (und pro Jahr zwischen<br />
10 und 21 Eier!), braucht es sehr viel Energie.<br />
Leider ist der Kuckucksbestand in der<br />
Schweiz rückläufig. Am häufigsten finden<br />
sie sich in Höhenlagen zwischen<br />
1'600 und 1'800 m über Meer. Der höchste<br />
Brutnachweis zeigt sogar 2'500 Meter!<br />
Bert Inäbnit erntete viel Applaus für seinen<br />
hoch interessanten Vortrag. Nebst<br />
der detaillierten Beobachtung von<br />
Kuckucken ist er auch ein passionierter<br />
Pilzsammler. Deshalb trägt sein eben<br />
heraus gegebenes Buch den Titel "Morchel…….",<br />
enthält aber vieles über die<br />
bei der Pilzsuche angetroffenen Tiere,<br />
eben auch über den Kuckuck.<br />
Unsere Bitte: Melden Sie auch dieses<br />
Jahr die gehörten Kuckucksrufe an Gaby<br />
Schneeberger, Flawil (Tel. 071 393 65 05<br />
/ artenschutz@gmx.ch).. Für die Kartierung<br />
ist eine Anleitung auf dem Internet<br />
bereit gestellt (birdlife-sg.ch).<br />
Kuckuck (Bild SVS)<br />
10<br />
Gemeinsames Projekt von Natur- und<br />
Vogelschutz, Fischereiverein und<br />
Jagd im Rheintal an der RHEMA<br />
Text und Bild: Hansruedi Wieser<br />
Eine Sonderschau auf 500 Quadratmeter<br />
Ausstellungsfläche an der Rheintal<br />
Messe (Rhema) vom 19. bis 27. April<br />
20<strong>08</strong> rief eindrücklich in Erinnerung, welche<br />
Naturschätze das Rheintal auch heute<br />
noch birgt.<br />
Über 80'000 Personen besuchten die<br />
diesjährige Rhema und zumeist auch die<br />
Sonderschau "lebensraum-rheintal.ch",<br />
die viel Lob erntete. Verantwortlich für dieses<br />
<strong>St</strong>ück Natur in einer Messehalle war<br />
der Verein Lebensraum Rheintal unter<br />
2 Der <strong>Sperber</strong> 2/<strong>08</strong>
Adressen Sonderschau an der REMA<br />
dem Vorsitz von Förster Alfred Kuster,<br />
Diepoldsau. Dieser Verein dürfte in der<br />
Schweiz ein Novum darstellen, denn in<br />
ihm sind alle Organisationen von Naturschutz,<br />
Waldwirtschaft, Jagd und Fischerei<br />
im <strong>St</strong>. Galler Rheintal zusammengeschlossen.<br />
Die Vertreter dieser<br />
Organisationen sind sich einig, dass das<br />
Miteinander dazu beiträgt, überholte<br />
Feindbilder abzubauen und die Zusammenarbeit<br />
zu fördern. Das Ausstellungskonzept<br />
für die Sonderschau wurde erarbeitet<br />
von Raphael Lüchinger, dipl. Ing.<br />
ETH, Kantonsförster-<strong>St</strong>ellvertreter im st.<br />
gallischen Volkswirtschaftsdepartement,<br />
dem Balgacher Landschaftsplaner Thomas<br />
Oesch, dipl. Ing. ETH, dem Rapperswiler<br />
Gestaltungsbüro 2ndwest.ch<br />
und Mitgliedern des OK aus allen Sparten<br />
der Teilnehmerorganisationen und -<br />
vereine.<br />
Jahre präsidierte Oesch den Verein Balger<br />
Natur, dem er noch heute als Vorstandsmitglied<br />
angehört. "Im Verein "Lebensraum<br />
Rheintal" sind zwar Naturschutz,<br />
Forst, Jagd und Fischerei unter<br />
einem Dach zusammengeschlossen,<br />
"das heisst jedoch nicht, dass von Fall<br />
zu Fall nicht voneinander abweichende<br />
Meinungen zu einem bestimmten Problem<br />
geäussert werden", räumt Thomas<br />
Oesch ein. Das betrifft unter anderem<br />
Naturschutzgebiete, die zumeist auch<br />
Pachtgebiete für die Jagd und die Fischerei<br />
sind. "Einig sind wir uns vor allem bei<br />
grossen <strong>St</strong>rassenprojekten, respektive<br />
deren Auswirkungen auf die Landschaft."<br />
Denn der Nutzungsdruck auf die Landschaft<br />
nimmt entsprechend zu. "Wenn<br />
man sich nicht um den Schutz zumindest<br />
einzelner Flächen kümmert, verlieren<br />
wir die letzten Ruhezonen", beklagt<br />
Oesch die Situation.<br />
Viel- statt Einfalt<br />
"Dem Verein "Lebensraum Rheintal" liegt<br />
als Organisation sehr viel daran, dass<br />
alle an der Natur interessierten Kreise<br />
miteinander im Gespräch sind", erklärte<br />
Thomas Oesch im Vorfeld der Rhema in<br />
einem Zeitungsinterview. Während vieler<br />
Blickfang der Sonderschau war eine 16<br />
Meter breite Panoramawand, auf welcher<br />
aus jeder Gemeinde ein Thema behandelt<br />
wurde. Vor allem wurde der Fokus<br />
auf gelungene Projekte zwischen Lienz<br />
und Rheineck gerichtet. Es wurde aufgezeigt,<br />
dass die Erhaltung der noch ver-<br />
2 Der <strong>Sperber</strong> 2/<strong>08</strong> 11
Seltene Adressen Gäste<br />
bliebenen natürlichen Landschaftsinseln<br />
von grosser Bedeutung ist.<br />
Biberstand<br />
Und die Besucherinnen und Besucher<br />
erfuhren, wie wichtig es ist, auch grenzüberschreitend<br />
zu denken und zu lenken.<br />
Gerade für die Vogelfreunde war die<br />
Botschaft wichtig, dass man im Rheintal<br />
noch einen artenreichen Wald mit einer<br />
guten Durchmischung der verschiedenen<br />
Baumarten kennt. Freude<br />
herrscht, dass im Rheintal vermehrt<br />
Turmfalken und Schleiereulen brüten, für<br />
die speziell Nistkästen angebracht wurden.<br />
Einzelne Brutpaare können im<br />
Internet unter www.pro-riet.ch beobachtet<br />
werden.<br />
langen Weg vom Winterquartier zurück ins<br />
Brutgebiet eine Rast eingelegt. Bezüglich<br />
Maienkäfer kann man aus men-schlicher<br />
Sicht geteilter Meinung sein. Die einen<br />
verdammen den Käfer, der Bäume teilweise<br />
kahl frisst und dessen Larven mancher<br />
Wiese und manchem Garten zusetzen<br />
können. Für andere ist es ein faszinierendes<br />
Insekt, ja sogar ein Glücksbringer und<br />
das nicht nur in Scho-koladenform. In der<br />
Tierwelt hingegen scheint die Bedeutung<br />
der dicken Brummer unbestritten. Sind sie<br />
doch sowohl für Säugetiere als auch für<br />
Vögel ein wichtiger Nahrungsbestandteil,<br />
vor allem jetzt, wo viele Tiere ihre Jungen<br />
aufziehen. Das starke Maikäferaufkommen<br />
hat in diesem Jahr eine seltene<br />
Greifvogelart zu einem längeren<br />
Zwischenhalt im Sarganserland veranlasst:<br />
Eine Gruppe von bis zu zwölf Rotfussfalken<br />
hält sich seit Anfang Mai in<br />
der Rheinau auf. Vor allem am Abend<br />
lassen sie sich bei der Jagd auf Maikäfer<br />
beobachten. Der lateinische Name<br />
Falco vespertinus deutet auf diese Aktivität<br />
in der Dämmerung hin, während sich<br />
die deutsche und die englische Bezeichnung<br />
offensichtlich auf die Fussfarbe<br />
bezieht.<br />
Seltene Gäste in der Rheinau<br />
Medienmitteilung<br />
Das starke Maikäferflugjahr sorgt für einen<br />
besonderen "Besuch" in der Rheinau:<br />
Eine Gruppe Rotfussfalken hat auf ihrem<br />
12<br />
Rotfussfalke (Bild Vogelwarte Sempach)<br />
2 Der <strong>Sperber</strong> 2/<strong>08</strong>
Aktives Adressen Vereinsleben<br />
Eine Besonderheit des Rotfussfalken ist<br />
die Wahl des Zugweges vom Winterquartier<br />
in Süd- und Südwestafrika in die Brutgebiete,<br />
die vor allem in Ungarn, Russ-land<br />
und in der Ukraine liegen. Während die<br />
Falkenart im Herbst den Weg über Israel<br />
und Ägypten zurück ins Winterquartier<br />
wählt, verläuft die Heimreise im Schleifenzug<br />
über eine westliche Route, die normalerweise<br />
über Italien und Griechenland<br />
zu den Brutgebieten führt. Rotfussfalken<br />
ziehen in jedem Frühling auch durch die<br />
Schweiz. Obwohl in der Schweiz gemäss<br />
Aufzeichnungen der Vogelwarte Sempach<br />
vor allem die Magadinoebene und das<br />
Rheintal als Zugwege benutzt werden, sind<br />
Beobachtungen relativ selten. Das diesjährige<br />
Aufkommen dieser Falkenart ist<br />
ausser-gewöhnlich. Gemäss einer Pressemitteilung<br />
der Vogelwarte Sempach<br />
wurden seit 1990 nicht mehr so viele<br />
Rotfussfalken gezählt. Am Pfingstwochende<br />
waren es schweizweit ca. 200<br />
Individuen. Mit dem Abklingen des<br />
Maikäferfluges wird die Rotfussfalkengruppe<br />
in der Rheinau wohl bald in<br />
Richtung Osteuropa verschwinden. Vielleicht<br />
bringt das nächste Berner Flugjahr<br />
in drei Jahren sie wieder zurück ins<br />
Sarganserland.<br />
Nach dem interessanten Grundkurs "Vogelkunde<br />
leicht gemacht" mit Fredi Bühler<br />
an zwei Samstagnachmittagen folgten<br />
Exkursionen zur Vogelbestimmung<br />
ins Feld. Mitte März versammelten sich<br />
die Teilnehmer am Werdenberger- Seeli.<br />
Anschliessend verschob man sich ins<br />
Gebiet des <strong>St</strong>einbruchs Campiun-<br />
Ranser Holz. Trotz Nieselregen konnte<br />
die Singdrossel wegen des häufigen<br />
Wiederholens ihres Gesangs erkannt<br />
werden. Singdrossel und Misteldrossel<br />
zeigten sich sogar auf dem gleichen<br />
Baum. Unverkennbar aber auch der Gesang<br />
des Rotkehlchens, das von Ast zu<br />
Ast flog. Wintergoldhähnchen, Zaunkönig,<br />
Kleiber, Schwanzmeisen, Blau- und<br />
Kohlmeisen, Buntspecht und der krächzende<br />
Ruf des Eichelhähers waren zu<br />
sehen und zu hören. Am Wiesenhang<br />
konnte man Rehe beim Äsen beobachten.<br />
Eichhörnchen zeigten ihre Kletterakrobatik<br />
beim Wechseln von Baum zu<br />
Baum. Über dem Tal kreisend konnte ein<br />
<strong>St</strong>einadler beobachtent werden und in<br />
nächster Nähe hörte man das typische<br />
miauende "hi-ääh": Schrei eines Mäusebussards.<br />
Die interessierten Hobbyornithologen<br />
waren erfreut über die Vielfalt<br />
der Vogelwelt.<br />
Aktives Vereinsleben<br />
Ornithologischer Verein Buchs<br />
Exkursion Grundkurs<br />
Bild und Text: Ludwig Altenburger<br />
Trotz Regen interessiert<br />
2 Der <strong>Sperber</strong> 2/<strong>08</strong><br />
13
Aktives Adressen Vereinsleben<br />
Exkursion Fisch und Vogel<br />
Text: Ludwig Altenburger<br />
Fotos: Edith Altenburger<br />
Trotz nasskalter Witterung konnte Edith<br />
Altenburger über 30 interessierte Personen<br />
bei der Aufzuchtanlage und Brutanstalt<br />
des Fischereivereins Buchs<br />
begrüssen. Die Anliegen und Ziele beider<br />
Vereine, sich für die Natur und Umwelt<br />
einzusetzen ist gegeben. Herbert<br />
Ertl, der Präsident des Fischereivereins,<br />
wies die Anwesenden gleich zu Anfang<br />
auf ein "Schauspiel" der besonderen Art<br />
hin: Eine Bachforelle beim fressen einer<br />
Äsche. Dann erläuterte er die Problematik<br />
gewisser "<strong>St</strong>offe" in Medikamenten<br />
(Hormone- Östrogen), Shampoos oder<br />
beim Pneuabrieb hin und die beschränkte<br />
Möglichkeit, die neuen Produkte auf alle<br />
problematischen "<strong>St</strong>offe" für den Ökokreislauf<br />
zu testen. Das Zusammenspiel<br />
der Tierarten in der Natur basiert zu einem<br />
grossen Teil, darauf, dass sich die<br />
einen Arten von den anderen ernähren.<br />
Dieses Raubtier- Beute-System führt zu<br />
Nahrungsketten und Nahrungsnetzen.<br />
Sie werden dann gestört, wenn der<br />
Mensch als Nutzer die Natur bedroht. Es<br />
gibt deshalb kein "Fisch oder Vogel", nur<br />
"Fisch und Vogel".<br />
Am Beispiel des Sevelerbachs zeigte er<br />
ferner die Problematik von Gewässerabsenkungen.<br />
Bei mehreren Bauprojekten<br />
fehlt die Absprache der Einleitungen. Am<br />
revitalisierten Teilstück des WBK konnte<br />
man dafür ein "plätscherndes" Gewässer<br />
hören. Es wurden Holzhindernisse<br />
befestigt, die eine völlig neue<br />
Fliessdynamik ergibt. Der Fischereiverein<br />
hofft, dass es den Äschen und den<br />
"Rucksackforellen" im Werdenberg gefällt.<br />
Es ist ein Beispiel zur Förderung<br />
der Biodiversität oder der Erhaltung und<br />
Aufwertung der biologischen Vielfalt. Der<br />
Erfolg zeigte sich dort nach kurzer Zeit<br />
und wurde beim Abfischen bestätigt. Dies<br />
bestätigt auch das Vorkommen des Eisvogels<br />
am Binnenkanal. Beeindruckend<br />
war auch die Fischaufzuchtanlage und<br />
Brutanstalt des Fischervereins Werdenberg.<br />
Es ist für uns fast eine Wissenschaft,<br />
wie bei der Brutanlage und deren<br />
Äschenaufzucht vorgegangen werden<br />
muss.<br />
Der <strong>St</strong>olz eines Fischers<br />
Vogelschützer an der Fischzucht<br />
14<br />
12<br />
2 Der <strong>Sperber</strong> 2/<strong>08</strong>
Auerhuhnschutz<br />
Pfingstexkursion<br />
Text: Ludwig Altenburger<br />
Fotos: Edith Altenburger<br />
Eine grosse Schar interessierter Mitglieder<br />
der Abteilung Natur- und Vogelschutz<br />
des OV Buchs traf sich am Montag zur<br />
traditionellen Pfingstexkursion. Vom<br />
<strong>St</strong>artpunkt Mauren (Liechtenstein) ging<br />
es entlang des Kneippwegs bergwärts<br />
Richtung Vogelsang. Wir bestaunten die<br />
Wildbienenwand von Herr Meier. Gut beobachten<br />
konnten wir einen Kleiber der<br />
im Takt sein Vogelhaus besuchte.<br />
Wir genossen die wundervolle Aussicht<br />
ins Liechtensteiner Unterland ,Werdenberg<br />
und weiter bis zum Schloss Balzers.<br />
Der Weg führte dann durch Buchen- und<br />
Eichenwald bis zur Aussichtstelle direkt<br />
über der Felswand, wo ein Wanderfalke<br />
in die Höhe zog. War er auf der Jagd<br />
nach Felsenschwalben?<br />
Wir lauschten im Wald den herrlichen<br />
Vogelstimmen: Zilpzalp, Mönchsgrasmücke,<br />
Berglaubsänger, Rotkehlchen,<br />
Zaunkönig, Singdrossel, und der<br />
Buntspecht trommelte. An einem Baum<br />
konnte man die ovalen Löcher von einem<br />
Schwarzspecht erkennen. Fast am Ziel,<br />
genossen wir die wunderbare Aussicht<br />
ins Rheintal mit der Alpsteinkette. Jemand<br />
will sogar gesehen haben wie sich<br />
das neue Drehrestaurant auf dem Hohen<br />
Kasten bewegte! Der Rückweg führte uns<br />
über den Schellenberg wieder an den<br />
Ausgangspunkt zurück.<br />
Aufmerksamkeit ist gefragt<br />
Wildbienenhotel<br />
Auerhuhnschutz ist nur mit Sachkenntnis<br />
erfolgreich<br />
Das Auerhuhn ist ein <strong>St</strong>ück Kulturgut<br />
Franz Rudmann<br />
An der Jahresversammlung der Interkantonalen<br />
Arbeitsgemeinschaft<br />
Raufusshühner mahnte Wildmeister Dieter<br />
Bertram, ein Gast aus dem Sauerland,<br />
dass die Jägerschaft sich nicht nur<br />
um die Bejagung von Schalenwild und<br />
2 Der <strong>Sperber</strong> 2/<strong>08</strong> 15<br />
14
Auerhuhnschutz<br />
Wildschweinen kümmern darf, sondern<br />
auch die ethische Pflicht zur Erhaltung<br />
der nicht mehr jagdbaren Raufusshühner<br />
mit vollem Engagement wahrnehmen<br />
soll. Eine ausgestorbene Auerhuhnpopulation<br />
kann kaum mehr wieder hergestellt<br />
werden.<br />
Wissen als Voraussetzung für Effizienz<br />
Dr. Kurt Bollmann stellte das neu gestartete<br />
Projekt zur Untersuchung der Regionalpopulation<br />
Toggenburg vor. Die Wissenschaft<br />
arbeitet heute mit der genetischen<br />
Analyse von Kotproben. Für das<br />
Schwägalpgebiet besteht eine Kotsammlung<br />
seit dem Jahr 2000, welche<br />
auf verschiedene Fragen der Bestandesentwicklung,<br />
der Lebenserwartung, des<br />
Bruterfolges usw. eine Antwort geben<br />
kann. Gut fundierte Kenntnisse sind<br />
wichtig, um beim Auerhuhnschutz keine<br />
Blindschüsse abzugeben, welche zwar<br />
den Zaunkönig aber nicht das Auerhuhn<br />
fördern. Nur gezielte Massnahmen am<br />
richtigen Ort im richtigen Massstab sind<br />
Erfolg versprechend. Wir sind auf das<br />
Resultat gespannt.<br />
Auerhuhnim Winter<br />
Anschliessend referierte Forstingenieur<br />
Beat Fritsche über die Entwicklung der<br />
16<br />
Wälder auf der Schwägalp im 20. Jahrhundert<br />
und ihre Bedeutung für den Lebensraum<br />
des Auerhuhns.<br />
Als Ursache für die starke Abnahme der<br />
Auerhuhnbestände im letzten Jahrhundert<br />
wird hauptsächlich die Veränderung<br />
des Waldes als Lebensraum genannt.<br />
Beat Fritsche hat in seiner Diplomarbeit<br />
den relativ eng umgrenzten Lebensraum<br />
der Wälder im weiteren Bereich der<br />
Schwägalp anhand von Luftbildern von<br />
1932/35, 1960 und 1999 nach verschiedenen<br />
massgebenden Faktoren, welche<br />
gesamthaft die Habitateignung kennzeichnen,<br />
untersucht, um die wesentlichen<br />
Veränderungen nachzuweisen. Die<br />
statistische Auswertung der sehr detaillierten<br />
Erhebungen ergab aber, dass sich<br />
die geeignete Habitatfläche über den<br />
gesamten Untersuchungszeitraum nur<br />
schwach verringert hat. Diese leichte<br />
Abnahme kann kaum den sehr starken<br />
Rückgang des Auerhuhnbestandes erklären.<br />
Er vermutet, dass eine Kombination<br />
der drei Faktoren Habitatverlust,<br />
<strong>St</strong>örungen und Prädation für den Rückgang<br />
der Auerhuhnpopulation verantwortlich<br />
ist. Im genannten Gebiet werden<br />
heute grosse Anstrengungen unternommen,<br />
um die Lebensräume aufzuwerten.<br />
Für das Kreisalpengebiet besteht seit<br />
2004 ein Sonderwaldreservat. Auch der<br />
Kanton Appenzell Ausserrhoden hat ein<br />
Artenförderungsprojekt Auer- und Birkhuhn<br />
im angrenzenden Gebiet erarbeitet<br />
und mit dessen Umsetzung begonnen.<br />
In beiden Gebieten wird mit entsprechenden<br />
Schutzverordnungen versucht,<br />
die <strong>St</strong>örungen durch Besucherlenkungen<br />
zu minimieren. Leider konnte bis jetzt<br />
das Problem der stark erhöhten Bestän-<br />
2 Der <strong>Sperber</strong> 2/<strong>08</strong>
Private Initiativen<br />
de der Fressfeinde (vor allem Fuchs)<br />
nicht angegangen werden, obwohl die<br />
Zeit drängt. Die Arbeit von Fritsche zeigt,<br />
dass auch dieser Faktor unvoreingenommen<br />
einbezogen werden muss, bevor es<br />
zu spät ist.<br />
Private Initiativen<br />
Gieri Battaglia<br />
Vorschlag für Samstag, den 14. Juni?<br />
Das Schweizer Riet befindet sich auf<br />
österreichischem <strong>St</strong>aatsgebiet und liegt<br />
auf Lustenauer Boden. Frühes reines<br />
Bauernland ist es heute ein beliebtes<br />
Naherholungsgebiet, das durch seine<br />
Vielfalt und Schönheit weit herum bekannt<br />
wurde. Die sorgfältige und nachhaltige<br />
Bewirtschaftung (beispielsweise<br />
Heu, <strong>St</strong>reue, Zuckerrüben, Herbst-Mahd<br />
gegen die Verbuschung) obliegt den vier<br />
Rheintaler Ortsgemeinden Schmitter,<br />
Diepoldsau, Widnau und Au, die ihrerseits<br />
den Boden an einheimische Landwirte<br />
verpachtet haben.<br />
Das Gebiet (während des Krieges wurden<br />
in den bis zu sechs Meter tiefen Torflagern<br />
zu Heizzwecken noch Schollen<br />
gestochen) ist einerseits botanisch abwechslungsreich<br />
und interessant: Nebst<br />
zahlreichen Binsen und Seggen,<br />
Wollgräsern und Spierstauden, Sumpfgladiolen<br />
und Gilbweiderichen wachsen<br />
dort auch schöne Iris und zahlreiche Orchideenarten<br />
wie beispielsweise das<br />
Breitkölbchen oder Orchis morio, Orchis<br />
fuchsii und Orchis conopea.<br />
Andrerseits kann man mit etwas Glück<br />
( und geeignetem Wetter) verschiedenste<br />
Tierarten wie Feldhasen, Ringelnattern,<br />
Eidechsen, Prachtlibellen, Rehe<br />
und Vögel (etwa Pirol, Turmfalke, Milan,<br />
Kuckuck, Rohrsänger, Brachvogel oder<br />
Kiebitz) beobachten.<br />
Wer interessiert ist, dieses Gebiet (das<br />
lange durch die S18-Linienführung bedroht<br />
war und darum weit herum Schlagzeilen<br />
machte) zu besuchen, reserviere<br />
sich den Samstagvormittag 14. Juni. Der<br />
versierte Biologe Josef Zoller wird Erwachsene,<br />
Jugendliche und Kinder während<br />
gut drei <strong>St</strong>unden durch dieses erhaltenswerte<br />
und seit vielen Jahren ökologisch<br />
aufgewertete Gebiet führen.<br />
Besammlung mit dem Velo um <strong>08</strong>.00 Uhr<br />
bei der Badi Bruggerhorn in <strong>St</strong>. Margrethen.<br />
Weitere Auskünfte erteilt Telefon<br />
071 855 38 51 (Zoller).<br />
Oder lieber Freitag, 30. August?<br />
Wer im Sommer mit seinem Auto in den<br />
Süden (nach Italien oder Spanien etwa)<br />
fährt, muss unterwegs seinen Tank immer<br />
wieder auffüllen. Der Motor braucht<br />
Treibstoff. Nicht anders ist es bei denjenigen<br />
Vogelarten, die den Winter in Afrika<br />
verbringen. Auch sie müssen auf ihrem<br />
Flug (beispielsweise von Finnland<br />
aus via <strong>St</strong>rasse von Gibraltar nach Zentralafrika)<br />
Halt machen und immer wieder<br />
"auftanken". Ein wichtiger Aufenthaltsort<br />
befindet sich unmittelbar vor unserer<br />
"Haustüre": Es ist das Rheindelta<br />
im österreichischen Vorarlberg. Dort lassen<br />
sich, vor allem im August und September,<br />
tausende von Vögeln nieder, um<br />
sich von ihrem strapazenreichen Flug zu<br />
erholen und sich mit Pflanzen, Würmern,<br />
Schnecken oder Muscheln "vollzufressen".<br />
Dieser Aufenthalt dauert viel-<br />
2 Der <strong>Sperber</strong> 2/<strong>08</strong> 17
Artenschwund<br />
leicht nur einige <strong>St</strong>unden, meist jedoch<br />
ein paar Tage, selten wenige Wochen.<br />
Bei der Nahrungsaufnahme können diese<br />
Vögel oft ganz nahe beobachtet und<br />
bestimmt werden. Für weitere Distanzen<br />
sind Feldstecher und Fernrohr geeignete<br />
Hilfsmittel. Besonders interessant<br />
(und beliebt) sind natürlich Beobachtungen<br />
von Regenpfeifern, Wasserläufern,<br />
Schnepfen und Brachvögeln. Der erfahrene<br />
Ornithologe Walter Gabathuler aus<br />
Rheineck verfolgt die Vogelwelt seit vielen<br />
Jahrzehnten, besonders auch im<br />
Rheintal und im Rheindelta. Auf seiner<br />
naturkundlichen Exkursion am Samstagnachmittag<br />
30. August (Dauer ca. drei<br />
<strong>St</strong>unden) wird er sämtliche Beobachtungen<br />
fachgerecht kommentieren und viel<br />
Wissenswertes und Interessantes erzählen.<br />
Besammlung um 16.00 Uhr am Bahnhof<br />
Rheineck. Weitere Auskünfte unter Telefon<br />
071 744 48 79 (Battaglia).<br />
Artenschwund hat weitreichende<br />
Folgen<br />
Magenbrüterfrösche entdeckt. Diese brüten<br />
ihren Nachwuchs im Magen aus. Damit<br />
die Ungeborenen nicht durch Magensäure<br />
zersetzt werden, sondert der Magen<br />
ein Sekret ab. Forscher schöpften<br />
Hoffnung, daraus ein neues Medikament<br />
gegen Magengeschwüre entwickeln zu<br />
können. Doch konnten die <strong>St</strong>udien nicht<br />
fortgesetzt werden, weil die Magenbrüterarten<br />
ausstarben.<br />
Oder die Giftfrösche: Eine Giftfroschart<br />
produziert eine Substanz, welche den<br />
Herzmuskel stärkt. Dieser kann sich so<br />
besser kontrahieren, und das Herz<br />
schlägt kräftiger. Aber die Giftfrösche sind<br />
vom Aussterben bedroht.<br />
Oder: Eine Kröte sondert ein Gewebehormon<br />
ab, das Bluthochdruck lindern<br />
kann.<br />
Eine Substanz aus Bärengallenblasen<br />
hilft, <strong>Gallen</strong>steine aufzulösen.<br />
Bestimmte Schneckenarten sondern<br />
Substanzen ab, die das Absterben von<br />
Gehirnzellen bei mangelndem Blutzufluss<br />
verhindern.<br />
Rosmarie Mayer<br />
In einer <strong>St</strong>udie zur Artenvielfalt warnt das<br />
UNO-Umweltprogramm vor den alarmierenden<br />
Folgen des Artenschwundes in<br />
der Tier- und Pflanzenwelt. Nicht nur, dass<br />
Nahrungsketten unterbrochen und das<br />
biologische Gleichgewicht massiv gestört<br />
werden; sogar die Herstellung lebensrettender<br />
Medikamente für die Humanmedizin<br />
ist gefährdet. Die erwähnte<br />
<strong>St</strong>udie nennt dazu Beispiele:<br />
In Australien wurden in den 80er-Jahren<br />
Ginkozweig<br />
18<br />
2 Der <strong>Sperber</strong> 2/<strong>08</strong>
Wendehals<br />
Adressen<br />
Auch vom Aussterben bedrohte Pflanzen<br />
könnten für die Medizin nützlich sein. So<br />
reduziert der Saft des geschützten<br />
Gingkobaumes im Nervensystem altersbedingten<br />
Gedächtnisverlust.<br />
Zu lange hat die Menschheit ungebremst<br />
Raubbau betrieben, ohne sich bewusst<br />
zu sein, damit die Quellen des eigenen<br />
Wohlbefindens zu zerstören. Bleibt zu<br />
hoffen, dass die jetzt weltweit laufenden<br />
Kampagnen zugunsten der Artenvielfalt<br />
(Biodiversität) noch Wirkung entfalten,<br />
bevor es zu spät ist. Es zeigt aber auch,<br />
wie wichtig das Engagement für den<br />
Schutz und die Förderung bedrohter Arten<br />
ist.<br />
Wendehals - der mit der Leimrutenzunge<br />
Rosmarie Mayer<br />
Der Vogel des Jahres, der Wendehals,<br />
kämpft ums Überleben. Als ausgeprägter<br />
Zugvogel überwintert er südlich der<br />
Sahara im tropischen Afrika. Bei uns lebt<br />
er von Anfang April bis ungefähr Ende<br />
August. Obwohl der den Spechten verwandte<br />
Vogel nur sperlingsgross und mit<br />
seinem rindenfarbenen Gefieder unauffällig<br />
ist, kommt er im Schweizer Mittelland<br />
kaum mehr vor. Es sind wohl weniger<br />
seine Feinde, die ihm zu schaffen<br />
machen. Durch rationalisierte Landwirtschaft<br />
und das Verschwinden vieler Obstgärten<br />
wurden seine Lebensräume zunehmend<br />
eingeschränkt. Er ernährt sich<br />
hauptsächlich von Wiesenameisen, die<br />
am Boden ihre Hügelnester bauen, und<br />
von deren Puppen, daneben auch von<br />
andern Insekten und Spinnen. Für seine<br />
in der Regel aus sieben bis zehn Eiern<br />
bestehende Brut benötigt ein Wendehalspaar<br />
täglich bis zu 12'000 Ameisenpuppen.<br />
Offene, besonnte und mit Einzelbäumen,<br />
Hecken und lichten Gehölzen<br />
bestandene Gelände bilden seine<br />
bevorzugte Wohnlage. Im Rahmen der<br />
Artenförderung wird nun in dreizehn über<br />
die ganze Schweiz verteilten Vernetzungskonzepten<br />
durch reichere <strong>St</strong>rukturierung<br />
der Landschaften bessere Lebensbedingungen<br />
für den Höhlenbrüter<br />
mit der langen Leimrutenzunge schaffen.<br />
Dazu gehört beispielsweise auch, dass<br />
zahlreiche Weinberge in der Bündnerherrschaft<br />
mit Büschen und Trockenmauern,<br />
Kurzhalten der Vegetation zwischen<br />
den Rebzeilen, Anbringen von<br />
speziellen Nistkästen, Fördern von<br />
Magerwiesen in der Umgebung aufgewertet<br />
werden. Dank dem Engagement beteiligter<br />
Rebbauern und vieler Freiwilliger<br />
zeigen sich bereits erste Erfolge, nämlich<br />
geglückte Bruten beim Wendehals.<br />
Wendehals, fotografiert von Urs Niggli<br />
2 Der <strong>Sperber</strong> 2/<strong>08</strong> 19
Private Adressen Initiativen<br />
Wanderfalke - ist die <strong>St</strong>adt zu<br />
lärmig?<br />
Rosmarie Mayer<br />
In unmittelbarer Nähe der <strong>St</strong>adt <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong><br />
gibt es im Sittertobel und an der<br />
Urnäsch an den Felswänden in 60 bis<br />
80 m Höhe von Wanderfalkenpaaren<br />
regelmässig bewohnte Horste. Im letzten<br />
Jahr wurden nach Beobachtungen von<br />
Peter Hochstrasser, <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> mindestens<br />
drei Jungvögel erfolgreich aufgezogen.<br />
Die Türme der Kathedrale böten<br />
sich für Horste und die Aufzucht von Jungen<br />
geradezu an. Bis jetzt aber wurde<br />
dieser extra eingerichtete Wohnort von<br />
den scheuen Wanderfalken verschmäht.<br />
Sind die Türme zu wenig hoch? Oder ist<br />
die <strong>St</strong>adt zu lärmig? Auf Drei Weihern<br />
jedenfalls können mit etwas Geduld die<br />
schnellen Flugkünstler immer mal wieder<br />
bei der Futtersuche beobachtet werden.<br />
Interessant ist dabei die Beuteübergabe<br />
vom jagenden Männchen an das<br />
Weibchen. Auf den Ruf des Männchens<br />
fliegt das Weibchen auf es zu, dreht sich<br />
in der Luft auf den Rücken, schnappt<br />
sich die Beute aus seinen Fängen und<br />
fliegt damit zurück in den Horst.<br />
Wanderfalke, fotografiert v.Benoît Renevey<br />
20<br />
Klimawandel: Vögel brüten früher<br />
Rosmarie Mayer<br />
Weil die Frühlingstemperaturen im<br />
Schnitt deutlich höher sind als früher,<br />
können an vielen Orten bereits im April<br />
brütende Vögel beobachtet werden. Vor<br />
allem bei den Meisenarten zeigt sich dieses<br />
Phänomen: Die Meisen bevorzugen<br />
als Nahrung Raupen. Im warmen Wetter<br />
schlüpfen die Raupen etwa zwei Wochen<br />
früher als vor Jahren. Der Aufzucht der<br />
Jungvögel steht somit ein reiches<br />
Nahrungsangebot zur Verfügung.<br />
Hilferuf aus einem Leserbrief an die<br />
Redaktion des "<strong>Sperber</strong>"<br />
Taucherli im Hafen Rorschach<br />
Ingrid Haack<br />
Ich weiss nicht genau, wer zuständig ist<br />
und helfen kann. Ich habe am Freitag folgende<br />
Beobachtung gemacht:<br />
Ein Taucherpärchen befand sich in einer<br />
misslichen Lage. Es hatte sich ausgerechnet<br />
ein Motorboot im kleinen Hafen<br />
gleich neben Badeanstalt und Minigolfplatz<br />
zum Nestbauen ausgesucht. Unermüdlich<br />
schleppte das Männchen<br />
Zweige und Holzstücke heran und schob<br />
sie auf den Motor. Ein richtiges Nest<br />
konnte es aber so nicht bauen. Die Hölzer<br />
trieben nur unbefestigt im Wasser.<br />
Inzwischen versuchte das Weibchen<br />
zwei Eier einigermassen sicher auf dem<br />
am Boot angebrachten Tritt unter sich<br />
zu schieben und zu brüten. Und das auf<br />
blankem, hartem Holz! Die beiden taten<br />
2 Der <strong>Sperber</strong> 2/<strong>08</strong>
Brasilienreise Adressen 3. Teil<br />
mir in ihrem vergeblichen Bemühen so<br />
leid. Und was ist, wenn der Bootsbesitzer<br />
am Wochenende ausfahren möchte?<br />
Können Sie den beiden helfen? Ich habe<br />
keine Ahnung, ob und wie man die beiden<br />
mitsamt den Eiern an einen günstigeren<br />
Ort umquartieren kann. Warum sie<br />
sich nur eine solch unbequeme Brutstätte<br />
ausgesucht haben?<br />
Bericht über meine Brasilien-Reise<br />
(3. und letzter Teil)<br />
Rosmarie Mayer<br />
Iguaçu-Wasserfälle<br />
Der Fluss Iguaçu ist ein über 1'300 km<br />
langer Fluss, der während der letzten Kilometer<br />
bis zu seiner Mündung die Grenze<br />
bildet zwischen Argentinien und Brasilien.<br />
Sein Name bedeutet in der Sprache<br />
der Indianer "grosses Wasser".<br />
Iguaçu-Fälle Nr. 1<br />
2 Der <strong>Sperber</strong> 2/<strong>08</strong><br />
Wenige Kilometer vor der Mündung in den<br />
Fluss Parana liegen die breitesten Wasserfälle<br />
der Welt. Auf der Gesamtbreite<br />
der Fälle von 2'700 m stürzen die Wasser<br />
in zwei <strong>St</strong>ufen bis zu 75 m hinab.<br />
Beidseits der Wasserfälle liegen<br />
Nationalpärke, die auf der Welterbeliste<br />
der UNESCO stehen. Sie schützen einen<br />
der letzten Reste des Atlantischen<br />
Regenwaldes. Sie sind ein wichtiger<br />
Rückzugsraum für die Artenvielfalt auf<br />
dem Gebiet des Iguaçu. Hier leben allein<br />
etwa 800 verschiedene Schmetterlingsarten!<br />
Wilderei durch ärmere Bevölkerungsteile<br />
stellt allerdings ein Problem<br />
dar im Nationalpark. Durch die Wachsamkeit<br />
der Park-Ranger werden aber<br />
doch einige Arten in ihrem Bestand gesichert.<br />
Dennoch scheint der Riesenotter<br />
bereits ausgerottet worden zu sein. Besonders<br />
begehrt ist die Haut der Kaimane,<br />
die daher entsprechend geschützt<br />
werden.<br />
1999 wurde der brasilianische Teil des<br />
Parks auf die Rote Liste des gefährdeten<br />
Welterbes gesetzt, weil Anwohner<br />
eine bei der Einrichtung des Parks geschlossene<br />
<strong>St</strong>rasse wieder eröffneten.<br />
Die 17,5 km lange <strong>St</strong>rasse, die den Park<br />
in Nord-Süd-Richtung in zwei Hälften<br />
zerteilt, ersparte den Anwohnern einen<br />
Umweg von 130 km. 2001 wurde, nachdem<br />
Bundesgerichte die Schliessung<br />
durchgesetzt hatten, der Nationalpark<br />
wieder von der Roten Liste gestrichen.<br />
Hinter den Wasserfällen leben und brüten<br />
die Russsegler im Fels, der einzigartige<br />
Schutz des Wassers bewahrt sie<br />
vor allen natürlichen Feinden. Die einzige<br />
Gefahr droht der Population bei Hochwasser<br />
während der Regenzeit. Die Flugkünste<br />
unter stiebendem Wasser hindurch<br />
sind einzigartig.<br />
21
Brasilienreise Adressen 3. Teil<br />
Iguaçu-Fälle Nr. 2<br />
22<br />
Zuerst durchwanderten wir auf der argentinischen<br />
Seite in etwa drei <strong>St</strong>unden einen<br />
kleinen Teil der Waldlandschaft. Immer<br />
wieder boten sich neue Ausblicke<br />
auf die tosenden Wasser. Vogelgezwitscher<br />
war unter diesen Umständen<br />
selbstverständlich nicht zu hören.<br />
Schmetterlinge jeglicher Grösse und neugierige<br />
Nasenbären aber begleiteten uns<br />
auf den verschlungenen Pfaden. Für Touristen<br />
sind die Wege eingezäunt, damit<br />
die Natur nicht allzu sehr gestört wird.<br />
An bestimmten <strong>St</strong>ellen sind die Wege<br />
so breit, dass niedrige, elektrisch angetriebene<br />
Allradfahrzeuge auch Gehbehinderten<br />
den Zugang zu diesen unvorstellbaren<br />
Wassermassen ermöglichen können.<br />
Unterwegs gibt es aus Holz errichtete<br />
Türme zur Vogelbeobachtung. Da wir<br />
aber um die Mittagszeit dort waren, liessen<br />
sich leider nur wenige Vögel blikken.<br />
Am zweiten Tag näherten wir uns den<br />
Fällen von der brasilianischen Seite her.<br />
Hier gibt es ein Dschungelbähnchen, das<br />
ein <strong>St</strong>ück weit in den Wald hinein führt.<br />
Trotzdem ist der zu Fuss zurück zu legende<br />
Weg bis zur <strong>St</strong>elle des höchsten<br />
Wasserfalls noch einige <strong>St</strong>unden lang.<br />
Auf dem Rückweg warteten dann aber<br />
zur Belohnung mit zwei Motoren angetriebene<br />
Gummiboote. Diese bestiegen<br />
wir - wohlweislich nur mit Badekleidern -<br />
und wurden über <strong>St</strong>romschnellen und<br />
unter Fällen hindurch so nah wie möglich<br />
an den Hauptfall heran gefahren.<br />
Dass alle dabei patschnass wurden, hat<br />
niemanden gestört, zu fantastisch war<br />
das Schauspiel.<br />
Iguçu-Fälle Nr. 3<br />
Am nächsten Morgen fuhren wir mit einer<br />
etwas nostalgisch anmutenden Bahn<br />
durch den Regenwald hinauf auf etwa<br />
1'000 m über Meer nach Curitiba und hinter<br />
dem Hügelzug wieder hinunter an die<br />
Küste. An diesem Tag erlebten wir, was<br />
Regenwald auch ist: Nebel, Nieselregen,<br />
2 Der <strong>Sperber</strong> 2/<strong>08</strong>
Biber im Kt. <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong><br />
Schauer, Düsternis. Nur was nah an den<br />
Gleisen wächst, ist sichtbar. Diese sind<br />
über weite <strong>St</strong>recken gesäumt von<br />
"Fleissigen Lieschen" in allen Farben,<br />
verschiedenartigen Palmen, mit Lianen<br />
und Orchideen behangenen Bäumen.<br />
Immer wieder überqueren wir auf halsbrecherischen<br />
Viadukten den Iguaçu-<br />
Fluss, der von hier oben kommt. Manchmal<br />
geht die Fahrt auch durch enge dunkle<br />
Tunnels. Kaum zu glauben, dass diese<br />
Bahnstrecke vor 100 Jahren gebaut<br />
werden konnte, und dies mitten im Urwald!<br />
Noch zu berichten wäre über die besuchten<br />
<strong>St</strong>ädte. Dies ist für Naturfreunde<br />
aber sicher nicht so interessant. Deshalb<br />
schliesse ich hier meinen Bericht<br />
über die erlebnisreiche Brasilienreise.<br />
Aus dem Amt für Natur, Jagd und Fischerei<br />
Erarbeitung eines Biberkonzepts für<br />
den Kanton <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />
Guido Ackemann<br />
Der Biber ist auf dem Vormarsch. Seit<br />
einigen Jahren kann unser grösstes einheimisches<br />
Nagetier wieder im Einzugsgebiet<br />
von Thur, Sitter und Rhein beobachtet<br />
werden. Mit der Erarbeitung eines<br />
Management-Konzepts soll nun die<br />
Grundlage für einen optimalen Umgang<br />
mit dem Biber geschaffen werden.<br />
Der Biber auf dem Vormarsch<br />
2 Der <strong>Sperber</strong> 2/<strong>08</strong><br />
Biber<br />
Der Biber wurde im 19. Jahrhundert in<br />
der Schweiz ausgerottet. In den 1960er<br />
Jahren fanden die ersten Freilassungen<br />
im Kanton Thurgau statt, so dass dieser<br />
seltene Nager auch in der Ostschweiz<br />
wieder heimisch wurde. Über 30 Jahre<br />
entwickelte sich der Thurgauer Biberbestand<br />
nur zögerlich, bis dann in den<br />
letzten 10 Jahren ein starkes Ansteigen<br />
der Population beobachtet werden konnte.<br />
Gegenwärtig wird der Bestand in der<br />
Schweiz auf rund 800 Tiere geschätzt.<br />
Allein im Kanton Thurgau geht man von<br />
über 200 Tieren aus.<br />
Die Wiederbesiedlung des Kantons<br />
<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> erfolgte von Nordwesten über<br />
das Gewässersystem der Thur. Die Ausbreitung<br />
des Bibers dürfte durch den<br />
Bestandesanstieg im benachbarten<br />
Thurgau ausgelöst worden sein. Die ersten<br />
sicheren Bibernachweise im Kanton<br />
<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> stammen aus dem Jahr<br />
2000, als der Biber in der Glatt in der<br />
Nähe von Gossau beobachtet wurde.<br />
Schon bald häuften sich die Nachweise<br />
im Unterlauf der Thur. Im Raum Niederbüren<br />
/ Oberbüren hat sich der Biber in<br />
der Zwischenzeit fest niedergelassen.<br />
Das Vorhandensein von Biberbauten ist<br />
23
Biber im Kt. <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong><br />
ein sicheres Indiz für ein Biberrevier. Einiges<br />
Erstaunen löste im Jahr 2006 eine<br />
Beobachtung im Raum Ebnat-Kappel<br />
aus, wo sich ein Biber buchstäblich<br />
durch einen Gartenhag durch frass. Einzelne<br />
"Pioniere" können offenbar weit<br />
umherwandern und auch in abgelegene,<br />
bisher nicht besiedelte Gebiete<br />
vorstossen. So erfolgte ein erster Bibernachweis<br />
am Oberlauf der Sitter. Als man<br />
im Jahr 2006 im Eselschwanz am Alten<br />
Rhein den ersten Biber im <strong>St</strong>.Galler<br />
Rheintal nachweisen konnte, waren aber<br />
doch alle sehr überrascht. Man darf gespannt<br />
sein, wie sich die weitere Ausbreitung<br />
des Bibers entwickelt.<br />
Im Frühjahr 20<strong>08</strong> wurde im Rahmen des<br />
gesamtschweizerischen Bibermonitorings<br />
der Biberbestand auch im Kanton<br />
<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> erfasst. Die vom WWF ausgebildeten<br />
lokalen Biberschützer haben in<br />
Zusammenarbeit mit den zuständigen<br />
Wildhütern die Bestandesaufnahmen<br />
durchgeführt. Man geht derzeit von einem<br />
Bestand von 20 bis 30 Bibern im<br />
Kanton <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> aus.<br />
Ziele des Management-Konzepts<br />
Im Kanton <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> verzichten wir auf<br />
aktive Wiederansiedlungen des Bibers.<br />
Die Situation zeigt, dass der Biber durchaus<br />
in der Lage ist, das ursprüngliche<br />
Verbreitungsgebiet zurückzuerobern und<br />
geeignete Lebensräume selbstständig zu<br />
besiedeln. Viel wichtiger ist es, dass wir<br />
uns gut auf die Rückkehr des Bibers vorbereiten<br />
und günstige Voraussetzungen<br />
für Wiederbesiedlung weiterer Lebensräume<br />
schaffen. Zu diesem Zweck erarbeiten<br />
wir derzeit in enger Zusammenarbeit<br />
mit den Naturschutzorganisationen<br />
WWF und Pro Natura ein Biberkonzept.<br />
24<br />
Ziel des Biberkonzeptes ist es, den Biber<br />
im Kanton <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> zu schützen und<br />
zu fördern sowie Massnahmen zur Minimierung<br />
von Schäden zu erarbeiten. Das<br />
Biberkonzept beinhaltet im Wesentlichen<br />
folgende Themen:<br />
-Bewertung möglicher Biberlebensräume<br />
im Kanton <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />
-Aufzeigen von Defiziten und Auf<br />
wertungsmöglichkeiten in potenziellen<br />
Biberlebensräumen<br />
-Erarbeiten eines Schaden<br />
managements (Konfliktlösung, Schutzmassnahmen)<br />
-Erarbeiten eines Informationskonzepts<br />
Das Biberkonzept wird von den Biologen<br />
Mathis Müller, Pfyn, und Jonas Barandun,<br />
<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>, erarbeitet. Das Projekt<br />
soll bis Ende 20<strong>08</strong> abgeschlossen werden.<br />
2 Der <strong>Sperber</strong> 2/<strong>08</strong>
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inserat Phonak<br />
2 Der <strong>Sperber</strong> 2/<strong>08</strong><br />
25
Amphibien<br />
Amphibien<br />
Amphibienwanderung 20<strong>08</strong> zu den<br />
Schlossweihern in Untereggen<br />
Josef Zoller<br />
Die Schlossweiher in Untereggen sind<br />
ein Amphibienlaichgebiet von nationaler<br />
Bedeutung. Sie sind das Fortpflanzungs-<br />
Zentrum einer sehr grossen Erdkrötenund<br />
Grasfroschpopulation. Alljährlich<br />
wandern einige Tausend Erdkröten und<br />
Grasfrösche aus allen Richtungen zur<br />
Paarung und Laichablage an die<br />
Schlossweiher.<br />
Möttelischloss<br />
Bei dieser Wanderung zum Laichgewässer<br />
überqueren sie <strong>St</strong>rassen und<br />
sind dabei gefährdet. Die Gefährdung<br />
26<br />
besteht ebenfalls bei der Rückwanderung<br />
in den Sommerlebensraum. Mit verschiedenen<br />
Massnahmen versuchten wir<br />
20<strong>08</strong>, das Risiko des Verkehrstodes zu<br />
verringern. Dies vor allem an der stark<br />
befahrenen Untereggerstrasse und auf<br />
den Nebenstrassen rund um das Weihergebiet.<br />
Die Untereggerstrasse führt durch ein<br />
bewaldetes Bachtobel. Das Waldgebiet<br />
ist teilweise Überwinterungsgebiet und<br />
Wandergebiet von Erdkröte, Grasfrosch,<br />
Berg-, Faden- und Teichmolch. Entlang<br />
der <strong>St</strong>rasse besteht auf Gemeindegebiet<br />
von Untereggen seit 1985 eine dauerhafte<br />
Halbsperre mit Betonstellriemen und<br />
verschliessbaren Fangröhren. Diese<br />
Sperre hindert die wandernden Erdkröten<br />
am Überqueren der <strong>St</strong>rasse, ebenso<br />
erfasst sie die Grasfrösche. Grasfroschmännchen<br />
können die Sperre überspringen.<br />
Bei den Molchen erfasst sie einen<br />
Teil der wandernden Tiere. Sie können<br />
aus den Fangröhren hinausklettern und<br />
die Sperre überwinden. Auf der Goldacherstrecke,<br />
wie auch am Müliberg unterhalb<br />
des Schlosses, stellt das Bauamt<br />
Goldach jeweils eine Plastiksperre auf.<br />
Diese Sperre hindert Amphibien wirksam<br />
am Überklettern, Überspringen und Unterkriechen.<br />
Zusätzlich erstellten wir 20<strong>08</strong><br />
entlang der Untereggerstrasse und beim<br />
Zubringer zum Schloss eine 400 m lange<br />
Rückwanderersperre. Diese war teilweise<br />
ein Hindernis für Erdkröten aus<br />
dem Waldgebiet östlich der Untereggerstrasse<br />
und Amphibien, welche die Untereggersperre<br />
überwunden hatten.<br />
Eine weitere, bei Einhaltung eine recht<br />
wirksame Massnahme, war die nächtliche<br />
Sperrung der Verbindungsstrasse<br />
2 Der <strong>Sperber</strong> 2/<strong>08</strong>
Amphibien Adressen<br />
vom Schloss zum Weiler Bettleren -<br />
Iltenriet.<br />
Bei den zeitaufwändigen Massnahmen<br />
der Sperrenkontrollen, besonders auch<br />
der Rückwanderersperre, beteiligten sich<br />
eine Jugendnaturschutzgruppe, Schulklassen<br />
und Freiwillige. Für die Schülerinnen<br />
und Schüler war es eine einzigartige<br />
Gelegenheit, unmittelbaren Kontakt<br />
zu erhalten zu den wandernden Tieren,<br />
ihre Merkmale und Verhaltensweisen<br />
kennen zu lernen.<br />
Bei der diesjährigen Laichgewässerwanderung<br />
erfassten wir an der Untereggerstrasse<br />
3'706 Erdkröten, 7'839<br />
Grasfrösche, 455 Berg-, 29 Teich- und 9<br />
Fadenmolche, insgesamt 12'038 Amphibien.<br />
An der kleinen Mülibergsperre waren<br />
es dieses Jahr 156 Erdkröten, 427<br />
Grasfrösche und 6 Bergmolche, insgesamt<br />
589 Amphibien.<br />
Mit den Sperren erfassen wir einen Teil<br />
der wandernden Amphibien. Die Zuwanderung<br />
erfolgt ebenfalls von Osten, Süden<br />
und teilweise auch von Norden.<br />
Auf der Rückwanderung erfassten wir insgesamt<br />
6'726 Amphibien. Die Rückwanderung<br />
erfolgt in der Regel in Regennächten.<br />
Beobachtungen in und nach<br />
Regennächten nach Abbruch der Sperre<br />
zeigten, dass die Rückwanderung sich<br />
in den Mai hineinzieht.<br />
Die jungen Erdkrötchen, Grasfröschchen<br />
und Molche sind auf ihrer Wanderung in<br />
ihren Jahreslebensraum verschiedenen<br />
Risiken ausgesetzt: <strong>St</strong>rassen, Jauche,<br />
landwirtschaftlichen Hilfsstoffen und Tieren,<br />
die sich von ihnen ernähren. Teilweise<br />
fehlen auch günstige Kleinstrukturen<br />
auf den Wanderstrecken und<br />
im weitern Weihergebiet.<br />
2 Der <strong>Sperber</strong> 2/<strong>08</strong><br />
Für Erdkröten und Grasfrösche ist das<br />
Weihergebiet ein zentraler Teillebensraum<br />
für die Fortpflanzung und die<br />
Entwicklung der Larven. Ihr Jahreslebensraum<br />
liegt grösstenteils<br />
ausserhalb des Weihergebiets in den<br />
Wäldern und Hecken am Rorschacherberg<br />
und im Goldachtobel, teilweise auch<br />
in naturnahen Gärten des Siedlungsgebietes.<br />
Im Rahmen eines ÖQV-Projektes (Förderung<br />
der Qualität und der Vernetzung<br />
von ökologischen Ausgleichsflächen in<br />
der Landwirtschaft) liessen sich zahlreiche<br />
Aufwertungen zu Gunsten von Amphibien<br />
verwirklichen.<br />
Dank gehört der Sperrenbetreuergruppe,<br />
den zahlreichen Helferinnen und Helfern<br />
bei der Sperrenbetreuung, sowie den<br />
Mitarbeitern der Gemeinden Goldach und<br />
Untereggen, die sich beim Einrichten und<br />
Abbrechen der Sperren beteiligen.<br />
27
Vogelpräparate<br />
Wer sucht Vogelpräparate?<br />
Peter Dörig<br />
Da meine Frau nicht unbedingt ein Freund<br />
von ausgestopften Vögeln und von Vogelnestern<br />
ist, verkaufe ich schweren Herzens<br />
Vogelpräparate (alles Scheibenoder<br />
Autotote) und Vogelnester aus meiner<br />
Sammlung zu einem günstigen<br />
Preis.(siehe einige Bilder dazu). Auf Anfrage<br />
könnte ich auch einige Vogelnester<br />
gratis abgeben, z.B. an Vereine, für ornithologische<br />
Kurse oder Ausstellungen.<br />
Auch hätte ich noch einen Gemskopf zu<br />
verkaufen.<br />
Federpräparat<br />
Rotkehlchen<br />
Zaunkönignest<br />
Kontakt: Peter Dörig, Tel. 071 988 56 27,<br />
abends ab 19.00 Uhr oder peterdoerig@bluewin.ch<br />
28<br />
2 Der <strong>Sperber</strong> 2/<strong>08</strong>
In eigener Sache<br />
Buchtipp<br />
Artenförderung Vögel: Aktionspläne<br />
für die Schweiz 20<strong>08</strong><br />
Die Erhaltung der Artenvielfalt ist ein wichtiges<br />
Ziel der Naturschutzpolitik der<br />
Schweiz. Von den Brutvögeln stehen 40<br />
% bzw. 77 Arten auf der Roten Liste. 50<br />
Arten benötigen für die Erhaltung langfristig<br />
überlebensfähiger Populationen spezifische<br />
Massnahmen. Vor diesem Hintergrund<br />
haben der Schweizer Vogelschutz<br />
SVS / <strong>BirdLife</strong> Schweiz, die<br />
Schweizerische Vogelwarte Sempach<br />
und das Bundesamt für Umwelt BAFU<br />
im Jahr 2003 das Programm "Artenförderung<br />
Vögel Schweiz" gestartet. Für<br />
die Umsetzung von Artenförderungsmassnahmen<br />
werden nationale Aktionspläne<br />
mit fachlich fundierten Grundlagen<br />
und weitere Umsetzungshilfen erarbeitet.<br />
Ende April haben der SVS, die Vogelwarte<br />
und das BAFU einen Ordner mit<br />
den ersten beiden schweizweit gültigen<br />
Aktionsplänen für Vögel, den "Aktionsplan<br />
Mittelspecht Schweiz" und den "Aktionsplan<br />
Auerhuhn Schweiz" herausgegeben.<br />
Der Ordner mit den beiden Aktionsplänen<br />
können beim SVS oder bei<br />
der Vogelwarte bezogen werden. Die Aktionspläne<br />
sind auch im Internet unter<br />
www.artenfoerderung-voegel.ch kostenlos<br />
als pdf herunterladbar.<br />
Autoren:<br />
Ueli Rehsteiner, Schweizer Vogelschutz<br />
SVS/<strong>BirdLife</strong> Schweiz<br />
Reto Spaar, Schweizerische Vogelwarte<br />
Sempach<br />
Ordner zu Fr. 20.00, Bestellnummer UV-<strong>08</strong>03-D<br />
2 Der <strong>Sperber</strong> 2/<strong>08</strong><br />
Haben Sie das neue Erscheinungsbild<br />
unseres <strong>Sperber</strong>s bemerkt?<br />
Wie wirkt der farbige Auftritt auf Sie?<br />
Macht das Durchblättern und Lesen jetzt<br />
noch mehr Spass? Was gefällt Ihnen besonders?<br />
Was vermissen Sie? Lassen<br />
Sie uns Ihre Meinung wissen!<br />
(sperber@birdlife-sg.ch oder Rosmarie<br />
Mayer, Möttelistrasse 11, 9403 Goldach<br />
071 841 51 59)<br />
WWW.BIRDLIFE-SG.ch nicht vergessen!<br />
Unsere Website lebt von Aktualitäten.<br />
Weisen Sie auf naturschützerische Veranstaltungen<br />
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Bericht oder Verbesserungsvorschläge?<br />
Klicken Sie einfach auf<br />
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könnten.<br />
29
Adressen Agenda<br />
Agenda<br />
06.07.20<strong>08</strong> Bergvogel-Exkursion mit dem Ornithologischen Verein<br />
Mels<br />
Treffpunkt: 06.00 Uhr Dorfplatz Mels<br />
Anmeldung an Fredy Wälti, Tel. <strong>08</strong>1 723 35 10<br />
24.<strong>08</strong>.20<strong>08</strong>: "Immer auf dem Sprung" - Heugümper-Exkursion mit René<br />
Güttinger, Wattwil<br />
Anmeldung in Auskunft: Andi Hnatek, Krummenau<br />
(ahnatek@bluewin.ch)<br />
20.09.20<strong>08</strong>: 14.00 Uhr: Präsidententagung im Hotel Thurpark, Wattwil<br />
04. / 05.10.20<strong>08</strong>: Birdwatch-Tage<br />
Bitte melden Sie alle Veranstaltungen zum European<br />
Birdwatch!<br />
Wir beteiligen uns dieses Jahr an der koordinierten Medieninformation<br />
des SVS.<br />
Im letzten Jahr verfolgten in 31 Ländern Europas tausende<br />
Interessierte auf Einladung von <strong>BirdLife</strong> International<br />
den Vogelzug in den Süden. Die Veranstaltungen der nationalen<br />
<strong>BirdLife</strong>-Organisationen bildeten eine über den<br />
ganzen Kontinent verteilte Demonstration für den Schutz<br />
der Vögel und ihrer Lebensräume. In der Schweiz liessen<br />
sich an den 50 Beobachtungsständen des SVS/<strong>BirdLife</strong><br />
Schweiz und seiner lokalen Vereine rund 4000 Personen<br />
vom herbstlichen Vogelzug begeistern.<br />
30<br />
2 Der <strong>Sperber</strong> 2/<strong>08</strong>
Hier könnte Ihr Inserat<br />
platziert werden.<br />
2 Der <strong>Sperber</strong> 2/<strong>08</strong> 31
Adressen<br />
Der <strong>St</strong>. Galler Natur und Vogelschutz SGNV<br />
ist ein Verein mit dem Zweck, Natur- und<br />
Vogelschutz im Kanton <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> zu fördern.<br />
Mitglieder können Vereine und Gruppierungen<br />
werden, die sich für Natur- und<br />
Vogelschutz engagieren. Der SGNV ist<br />
seinerseits Mitglied des Schweizer Vogelschutzes<br />
SVS und Birdlife International.<br />
Der <strong>St</strong>. Galler Natur- und Vogelschutz online:<br />
www.birdlife-sg.ch<br />
Kantonalpräsident<br />
Dr. Jonas Barandun<br />
Lukasstr. 18,90<strong>08</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong><br />
Tel. 071 246 32 42; Fax 071 246 32 41<br />
E-Mail: SGNV@birdlife-sg.ch<br />
Schweizer Vogelschutz SVS /<br />
<strong>BirdLife</strong> Schweiz<br />
Postfach, 8036 Zürich<br />
01 457 70 20<br />
www.birdlife.ch / svs@birdlife.ch<br />
Wichtige Amtsstellen:<br />
Amt für Umwelt und Energie<br />
Lämmlisbrunnenstr. 54, 9000 <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong><br />
071 229 30 88 www.umwelt.sg.ch<br />
Amt für Raumentwicklung und<br />
Geoinformation<br />
Lämmlisbrunnenstr. 54, 9000 <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong><br />
071 229 31 47 www.areg.sg.ch<br />
Rauminformation: www.geoportal.ch<br />
Amt für Natur, Jagd und Fischerei<br />
Davidstr. 35, 9000 <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong><br />
071 229 39 53 www.anjf.ch<br />
Kantonsforstamt <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong><br />
Davidstr. 35, 9000 <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong><br />
071 229 35 02 www.wald.sg.ch<br />
Gesetzessammlung <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>:<br />
www.gallex.ch<br />
32<br />
Der <strong>Sperber</strong> 2/<strong>08</strong><br />
Mitteilungsblatt des <strong>St</strong>. Galler<br />
Natur- und Vogelschutzes SGNV<br />
Erscheint 4 x jährlich<br />
Abonnement<br />
Jahresabo für Mitglieder SGNV Fr. 4.-<br />
für Nichtmitglieder Fr. 20.-<br />
Bank Linth BC 8731Konto 16122347100<br />
Impressum<br />
Redaktion<br />
Rosmarie Mayer<br />
Möttelistr. 11, 9403 Goldach<br />
Tel, 071 841 51 59 / 079 605 57 87<br />
E-Mail: sperber@birdlife-sg.ch<br />
Adressänderungen /<br />
Geschäftsstelle<br />
Hans Leuzinger-Jenny<br />
Tägernaustr. 2, 8645 Jona<br />
Tel. 055 212 13 56<br />
E-Mail: admin@birdlife-sg.ch<br />
Layout<br />
Hans Leuzinger-Jenny<br />
Druck<br />
Apartiva AG für Recyclingpapier<br />
Husenstr. 8<br />
9533 Kirchberg<br />
www.apartiva.ch info@apartiva.ch<br />
Redaktionstermine<br />
15. Februar (Ausgabe März)<br />
15. Mai ( Ausgabe Juni)<br />
15. August (Ausgabe September)<br />
15. November (Ausgabe Dezember)<br />
2 Der <strong>Sperber</strong> 2/<strong>08</strong>