Sperber 2/08 - BirdLife St.Gallen
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Brasilienreise Adressen 3. Teil<br />
mir in ihrem vergeblichen Bemühen so<br />
leid. Und was ist, wenn der Bootsbesitzer<br />
am Wochenende ausfahren möchte?<br />
Können Sie den beiden helfen? Ich habe<br />
keine Ahnung, ob und wie man die beiden<br />
mitsamt den Eiern an einen günstigeren<br />
Ort umquartieren kann. Warum sie<br />
sich nur eine solch unbequeme Brutstätte<br />
ausgesucht haben?<br />
Bericht über meine Brasilien-Reise<br />
(3. und letzter Teil)<br />
Rosmarie Mayer<br />
Iguaçu-Wasserfälle<br />
Der Fluss Iguaçu ist ein über 1'300 km<br />
langer Fluss, der während der letzten Kilometer<br />
bis zu seiner Mündung die Grenze<br />
bildet zwischen Argentinien und Brasilien.<br />
Sein Name bedeutet in der Sprache<br />
der Indianer "grosses Wasser".<br />
Iguaçu-Fälle Nr. 1<br />
2 Der <strong>Sperber</strong> 2/<strong>08</strong><br />
Wenige Kilometer vor der Mündung in den<br />
Fluss Parana liegen die breitesten Wasserfälle<br />
der Welt. Auf der Gesamtbreite<br />
der Fälle von 2'700 m stürzen die Wasser<br />
in zwei <strong>St</strong>ufen bis zu 75 m hinab.<br />
Beidseits der Wasserfälle liegen<br />
Nationalpärke, die auf der Welterbeliste<br />
der UNESCO stehen. Sie schützen einen<br />
der letzten Reste des Atlantischen<br />
Regenwaldes. Sie sind ein wichtiger<br />
Rückzugsraum für die Artenvielfalt auf<br />
dem Gebiet des Iguaçu. Hier leben allein<br />
etwa 800 verschiedene Schmetterlingsarten!<br />
Wilderei durch ärmere Bevölkerungsteile<br />
stellt allerdings ein Problem<br />
dar im Nationalpark. Durch die Wachsamkeit<br />
der Park-Ranger werden aber<br />
doch einige Arten in ihrem Bestand gesichert.<br />
Dennoch scheint der Riesenotter<br />
bereits ausgerottet worden zu sein. Besonders<br />
begehrt ist die Haut der Kaimane,<br />
die daher entsprechend geschützt<br />
werden.<br />
1999 wurde der brasilianische Teil des<br />
Parks auf die Rote Liste des gefährdeten<br />
Welterbes gesetzt, weil Anwohner<br />
eine bei der Einrichtung des Parks geschlossene<br />
<strong>St</strong>rasse wieder eröffneten.<br />
Die 17,5 km lange <strong>St</strong>rasse, die den Park<br />
in Nord-Süd-Richtung in zwei Hälften<br />
zerteilt, ersparte den Anwohnern einen<br />
Umweg von 130 km. 2001 wurde, nachdem<br />
Bundesgerichte die Schliessung<br />
durchgesetzt hatten, der Nationalpark<br />
wieder von der Roten Liste gestrichen.<br />
Hinter den Wasserfällen leben und brüten<br />
die Russsegler im Fels, der einzigartige<br />
Schutz des Wassers bewahrt sie<br />
vor allen natürlichen Feinden. Die einzige<br />
Gefahr droht der Population bei Hochwasser<br />
während der Regenzeit. Die Flugkünste<br />
unter stiebendem Wasser hindurch<br />
sind einzigartig.<br />
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