Lebenslinien Nr. 2/2015
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Im Atelier unter dem Dach von Haus<br />
Abraham läuft leise das Radio. Elf<br />
Menschen sitzen an ihren Arbeitsplätzen<br />
mit einem schon begonnenen<br />
Kunstwerk, einer leeren Leinwand<br />
oder einem weißen Blatt Papier. Der<br />
eine geht frisch ans Werk. Ein anderer<br />
arbeitet da weiter, wo er aufgehört<br />
hat. Jemand sitzt sinnend vor der Leinwand.<br />
Jemand anders versunken, die<br />
Hände zu einer nachdenklichen Pose<br />
verschränkt.<br />
Es ist eine angenehme, fast meditative<br />
Atmosphäre. Unter fachlicher Anleitung<br />
und einfühlsamer Begleitung entstehen<br />
so phantasievolle Kunstwerke, wie sie<br />
unterschiedlicher nicht sein können:<br />
luftige Aquarelle, kunstvolle Radierungen,<br />
fragile Bleistiftzeichnungen,<br />
kräftige Acrylgemälde, filigrane<br />
Mandalazeichnungen oder<br />
rustikale Brandmalereien.<br />
Die Menschen, die sich hier<br />
regelmäßig zur Kunsttherapie<br />
treffen, eint die Erfahrung<br />
der Suchterkrankung. Soziale<br />
Kontakte, die Gesundheit und das<br />
eigene Wohbefinden haben durch<br />
die Suchterkrankung über einen<br />
längeren Zeitraum hinweg stark<br />
gelitten.<br />
Viele Fähigkeiten wurden verschüttet.<br />
Beim gemeinsamen Malen finden sich<br />
Menschen, die Kunst lieben und sich<br />
weiterentwickeln wollen. Die gemeinsame<br />
Betrachtung ihrer Kunstwerke und<br />
die Reflexion helfen ihnen dabei. Zu<br />
erleben, wie unter ihren Händen etwas<br />
Schönes, Kostbares entsteht, ist eine<br />
wertvolle Erfahrung.<br />
Ergebnisse dieses fortlaufenden<br />
Prozesses sind demnächst im Haus<br />
Abraham zu sehen. Die Ausstellung ist<br />
bis zum 21. August zu sehen. Besichtigungen<br />
nach Vereinbarung.<br />
Tel.: 0421/61 90-220