Restaurant, Café, Tanzlokal - Bad Muskau
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8 MUSKAUER ANZEIGER NR. 260 VOM 13. APRIL 2012<br />
Marstall werden die Ergebnisse des grenzübergreifenden<br />
Forschungsvorhabens der DBU zum Thema „Die Vielfalt des<br />
verwendeten Gehölzsortiments Carl Eduard Petzolds im 19.<br />
Jahrhundert“ vorgestellt. Das Projekt, das von der Deutschen<br />
Bundesstiftung Umwelt kofinanziert wird, verfolgt mit dem<br />
Hintergrund des Verlustes von biologischer Vielfalt in unseren<br />
Kulturlandschaftsräumen, die Bewahrung vor allem in den<br />
historischen Gärten und Landschaften. Mit der Erforschung bis<br />
heute überkommener Gehölzbestände in polnischen, tschechischen,<br />
niederländischen und deutschen Gärten sowie dem<br />
Kultivieren von Derivaten in der <strong>Muskau</strong>er Gärtnerei, zielt das<br />
Projekt auf den Erhalt der Arten- und Sortenvielfalt historischer<br />
Gehölzsortimente. Interessenten haben die Möglichkeit, sich<br />
bis zum 20. April 2012 unter pr@muskauer-park.de oder per<br />
Fax unter 035771/52014 anzumelden. Der Unkostenbeitrag<br />
beträgt 50,00 €. Mit einer Exkursion am 28. April 2012 wird<br />
diese Tagung beendet.<br />
Am 10. Mai 2012, 18.30 Uhr stellt Beate Mansfeld von der<br />
Wilhelm-Wagenfeld-Stiftung Bremen in einem Vortrag das<br />
Wirken Wilhelm Wagenfelds unter dem Thema Schönheit für<br />
den täglichen Gebrauch - Industrieformen von Wilhelm Wagenfeld<br />
in der Bibliothek des Neuen Schlosses vor.<br />
Daran schließt sich am 11. Mai 2012, 15.00 Uhr die feierliche<br />
Eröffnung der Sonderausstellungsräume im 2. Obergeschoss im<br />
Westflügel des Neuen Schlosses mit einer umfangreichen Ausstellung<br />
zum Leben und Wirken des Bauhaus-Glasdesigners<br />
Wilhelm Wagenfeld in Weißwasser an. Als Gast wird auch<br />
seine Tochter Meike Noll-Wagenfeld anwesend sein.<br />
Im Tourismuszentrum kann man dann auch ausgewählte, von<br />
Wilhelm Wagenfeld gestaltete Vasen und Gebrauchgegenstände<br />
käuflich erwerben.<br />
Von Wilhelm Wagenfeld gestaltete Vasen<br />
Karten für die Vorträge und Veranstaltungen sind im Tourismuszentrum<br />
täglich von 10.00 - 18.00 Uhr sowie an der Abendkasse<br />
erhältlich.<br />
Stiftung „Fürst-Pückler-Park <strong>Bad</strong> <strong>Muskau</strong>“<br />
Froschlurch des Jahres im Liebesrausch<br />
Bufo bufo ist der wissenschaftliche Name der zum Froschlurch<br />
des Jahres 2012 gekürten Erdkröte. Sie ist nicht unbedingt<br />
schön zu nennen. Die in verschiedenen Braun- und Grautönen<br />
variierende Oberseite des gedrungenen Krötenkörpers ist mit<br />
vielen runden, warzigen Hautdrüsen bedeckt, die giftige<br />
Sekrete enthalten. Auffallend hübsch sind dagegen die „güldenen“<br />
Augen mit waagerechten schwarzen Pupillen. Die ganze<br />
Vegetationsperiode hindurch ist die Kröte eher träge und langsam<br />
in ihren Bewegungen. Hobbygärtner müssen Obacht<br />
geben, dass sie diese erdbraunen Gesellen nicht für<br />
Erdklumpen halten und versehentlich darauf treten.<br />
Die männliche Erdkröte klammert beim Laichgang ein Weibchen.<br />
Der Einzelgänger versucht indes immer wieder vergeblich,<br />
den Rivalen abzuwerfen.<br />
Wenn die ersten warmen Sonnenstrahlen den Boden erwärmen,<br />
erwacht das Fortpflanzungsbestreben in der Erdkröte. Sie<br />
kriecht aus ihrem Winterquartier heraus und zieht schnurstracks<br />
über Autostraßen, durch Zäune und andere Hindernisse zu<br />
ihrem Geburtspfuhl. Weit ausschreitend werden die letzten<br />
Meter vor dem nassen Element zurückgelegt. Immer wieder<br />
verharrt die Kröte regungslos und lauscht den leisen metallisch<br />
klingenden Balzrufen ihrer Artgenossen: „öng – öng – öng“. Im<br />
heimatlichen Laichgewässer sind schon einige Erdkröten versammelt,<br />
Männchen und Weibchen. Sie versuchen putzmunter<br />
im nassen Element sich einen Partner zu erhaschen. Sie tauchen,<br />
schwimmen durcheinander, springen sich an und verharren<br />
wieder reglos, bis das Spiel von neuem beginnt. Bei dem<br />
Überschuss an männlichen Erdkröten gelingt es nicht allen,<br />
sich ein Weibchen zu krallen und für Nachwuchs zu sorgen.<br />
Nach dem Ablaichen wandern die ortstreuen Erdkröten in ihre<br />
Sommerquartiere, in krautreiche Wälder, trockene bis feuchte<br />
Wiesen und Gärten, wo sie sich von einer Vielzahl von Insekten<br />
ernähren. Aus dem abgelegten Laich entwickeln sich wie bei<br />
den Fröschen nach einigen Tagen schwarze Kaulquappen, die<br />
sich am Ende ihrer Entwicklungszeit oft gemeinsam auf den<br />
Weg begeben. „Froschregen“ bezeichnete man im Volksmund<br />
solche Massenwanderungen. Sie ziehen in die „große weite<br />
Welt“, um dann im Frühjahr nach zwei, drei Jahren als<br />
geschlechtsreife Erdkröten in ihren Geburtstümpel zurückzukehren<br />
– wenn er noch da ist!<br />
Brigitte Haraszin