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Sudan: Probleme nicht militärisch lösen - Die Linke. im Bundestag

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Non Violent Peace Force<strong>Die</strong> Organisation Non Violent Peace Force mit Hauptsitz in Brüssel hat langjährigeErfahrung <strong>im</strong> Peacekeeping, Friedenserhalt. Hauptaufgabe von NP ist der Schutz vongefährdeten FriedensaktivistInnen durch Präsenz und die Begleitung von Friedensprozessenauf der lokalen, zivilgesellschaftlichen Ebene. NP geht sozusagen dahin,wo es weh tut. Während sich SONAD auf die Phase vor der Eskalation von Konflikten,auf Friedensbildung und Konfliktprävention, konzentriert, liegt der Schwerpunkt vonNP auf dem Friedenserhalt <strong>im</strong> konkreten Konfliktfall, also dann, wenn ein Konflikteskaliert ist oder unmittelbar zu eskalieren droht. <strong>Die</strong> beiden Frauen, die das Büro inJuba leiten, Tiffany Easthom und Anna Stein, berichten uns, dass NP seit demFrühsommer <strong>im</strong> <strong>Sudan</strong> tätig ist. SONAD hatte sich an NP gewandt, als in der unterentwickeltenRegion Western Equatoria die Gewalt zwischen Viehzüchtern undansässiger Bevölkerung über die saisonal auftretenden Konflikte hinaus massivzunahm. NP kam, analysierte die Situation vor Ort und stellte eine neue Gewaltd<strong>im</strong>ensionin dem bestehenden Konflikt zwischen den Ackerbau betreibenden Mundriund den nomadischen Viehhaltern der Mundari fest. Zwei Monate nachdem NP inden <strong>Sudan</strong> kam, gelang es, Vertreter der Mundri und der Mundari an einen Tisch zubringen. Nach langer Diskussion einigten sich die beiden Gruppen und tratengemeinsam vor ihre Dorfgemeinschaften, um für eine friedliche Koexistenz zuwerben. Auf unsere Frage, wie es denn zwei jungen, blonden Frauen gelingen könnein einer patriarchalischen Gesellschaft Gehör zu finden, lachten beide. Sie erklärtenuns, dass sie selbst keine Missionen vor Ort durchführen, sondern diese lediglichvon Juba aus koordinieren. <strong>Die</strong> lokalen Mitarbeiter von NP seien ausschliesslichMänner, meist aus Kenia oder anderen Ländern der Subsahara. Sie müssen eineAusbildung bei NP durchlaufen, die neben Kommunikationstechniken auch ein sogenanntes Stresstraining beinhaltet, in dem die Trainees auch mit Gewalt konfrontiertund auf ihren Umgang damit gestestet werden. NP, so erklärten uns die beidenMitarbeiterinnen, ist eine Organisation, die ihre Projekte ausschließlich durchSpendengelder finanziert. Dabei ist NP keine kostenintensive Organisation mitenormem Verwaltungsapparat. <strong>Die</strong> Gelder fließen zum großen Teil in die Gehälterder Mitarbeiterinnen. Derzeit arbeitet NP mit insgesamt 20 Mitarbeitern <strong>im</strong> <strong>Sudan</strong>.Wenn die Finanzierung weiterhin gewährleistet werden kann, wird NP <strong>im</strong> <strong>Sudan</strong>bleiben und sich verstärkt um die Ausbildung sudanesischer Mitarbeiter kümmern.Reise nach YeiWichtiges Ziel unserer Reise war ein Besuch der sudanesischen OrganisationReconcile. Reconcile hat ihren Sitz in Yei, der drittgrößten Stadt <strong>im</strong> Südsudan. Yeiliegt nur 180 km von Juba entfernt, unweit der Grenzen zur DR Kongo und Uganda.Eine Reise dorthin kann jedoch je nach Wetterlage und Zustand der Lehmpiste5-8 Stunden dauern.Wie vom Botschaftsvertreter angemahnt, reisten wir <strong>nicht</strong> mit einem, sondern zweiFahrzeugen. Einer davon ein normaler Mietwagen, der andere ein Fahrzeug vonReconcile, ausgestattet mit Funk, so dass <strong>im</strong> Falle eines Zwischenfalls, sei es eine30

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