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Sudan: Probleme nicht militärisch lösen - Die Linke. im Bundestag

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Union), UN und die Regierung in Khartum. <strong>Die</strong> Opposition, bzw. die Rebellen inDarfur hätten kein Vertrauen. Um deren Vertrauen zu gewinnen, müsste UNAMIDihr Mandat erfüllen und tatsächlich Hilfe ermöglichen und Zivilisten schützen, wiees in der UNSCR 1919 formuliert sei. Aber das würde sie in Konflikt mit derZentralregierung (GoS, Governement of <strong>Sudan</strong>) bringen.Mark S<strong>im</strong>mons von der Organisation Fellowship African Relief (FAR), erklärt:»Weiträumige Patrouillen ohne Absprache mit der Regierung könnten die Sicherheitslageverbessern. Aber die Begleitung der NGOs mit Militär lehnen wir ab.Das gefährdet unsere Neutralität.«Angelita Caredde von Terre des Hommes bestätigt die Einschätzung. Das Bild seiin allen Teilen des Landes dasselbe: Wer lokal die Macht habe, beschränke denZugang der Hilfsorganisationen nach eigenem Ermessen und Interesse.Sie ergänzt: »UNAMID hat viele Ressourcen. Da sie ihr Mandat <strong>nicht</strong> erfüllenkönnen und <strong>nicht</strong> wissen, wohin mit den Ressourcen, machen sie mandatsfremdeProjekte (humanitäre Hilfe). Damit arbeiten sie praktisch für die Regierung, derenArbeit sie übernehmen.«Ein weiterer Vertreter, der <strong>nicht</strong> namentlich genannt werden wollte, betont, dassdie Hilfe gerade in Kampfregionen selten ankäme. Und wenn die Regierung ihreAktivitäten zuließe, würden sie sie instrumentalisieren. Er berichtet von einemFall, bei dem ihr Projekt zu einem Sammelpunkt für Rebellen und Anwohner ineiner Kampfregion wurde. <strong>Die</strong> Regierung nutzte die Gelegenheit und bombardiertedas Areal. Dafür hätte die Regierung weißlackierte Flugzeuge genutzt, damit eswie ein Angriff der UNO aussehe.Alle berichten übereinst<strong>im</strong>mend, dass ihre Organisationen meist nur Zugang zuvon der Regierung kontrollierten Gebieten haben. Ihre Hilfsleistungen könnendeswegen von der Regierungspropaganda genutzt werden. <strong>Die</strong> Arbeit der Hilfsorganisationenwird von der GoS manipuliert.Mark S<strong>im</strong>mons fasst zusammen: »Das Dilemma der Hilfsorganisationen ist, dasssie, wenn sie helfen wollen, zu Stützen der Regierung, und damit automatisch zurKonfliktpartei, werden. Das ist kein spezifisches Problem in Darfur. <strong>Die</strong> SPLM <strong>im</strong>Südsudan wendet dieselben Methoden an wie die NCP <strong>im</strong> Norden. Auch sieinstrumentalisiert die NGOs.«<strong>Die</strong> NGOs erwarten nach dem Referendum <strong>im</strong> Süden ein Aufflammen der Gewaltin Darfur. <strong>Die</strong> Rebellenchefs sind momentan <strong>im</strong> Süden und bereiten sich aufKämpfe vor, falls der Bürgerkrieg <strong>im</strong> Süden wieder aufflammt. Andererseitswürden die Verteilungskämpfe <strong>im</strong> Osten und in Darfur vermutlich stärker, solltedie Abtrennung des Südens problemlos vonstatten gehen.50

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