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Begründung B-Plan 56, Teil 2 (Umweltbericht) - WIR-Brunsbuettel.de

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Stadt BrunsbüttelBegründung zum vorhabenbezogenenBebauungsplan Nr. <strong>56</strong>„Kohlekraftwerk an <strong>de</strong>r Holstengrenzezwischen SAVA und Kernkraftwerk“<strong>Teil</strong> IIUMWELTBERICHTeinschließlich Bilanzierung <strong>de</strong>r Eingriffe in Natur und Landschaft undDarstellung <strong>de</strong>r Kompensationsmaßnahmen)Stand: Behör<strong>de</strong>nbeteiligung und öffentliche Auslegung, 07.02.2008Auftragnehmer und Bearbeitung:Dipl.-Ing. Reinhold EngberdingFalkenried 74 a, 20251 HamburgTel. 040 460955-60, Fax -70, mail@elbberg.<strong>de</strong>, www.elbberg.<strong>de</strong>


Stadt BrunsbüttelVorhabenbezogener B-<strong>Plan</strong> Nr. <strong>56</strong>: Begründung <strong>Teil</strong> II <strong>Umweltbericht</strong>1 EinleitungGemäß § 2 Abs. 4 Baugesetzbuch (BauGB) ist für die Belange <strong>de</strong>s Umweltschutzes nach§ 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB und § 1a BauGB eine Umweltprüfung durchzuführen, in <strong>de</strong>r die voraussichtlichenerheblichen Umweltauswirkungen ermittelt und in einem <strong>Umweltbericht</strong> nach<strong>de</strong>r Anlage zum BauGB beschrieben und bewertet wer<strong>de</strong>n. Dabei ist gemäß Satz 4 das Ergebnis<strong>de</strong>r Umweltprüfung in <strong>de</strong>r Abwägung zu berücksichtigen.Gemäß § 1 Abs. 5 BauGB sind die Gemein<strong>de</strong>n ausdrücklich verpflichtet, mit <strong>de</strong>m Instrument<strong>de</strong>r Bauleitplanung dazu beizutragen, eine menschenwürdige Umwelt zu sichern und dienatürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und zu entwickeln.Unter <strong>de</strong>n natürlichen Lebensgrundlagen sind sowohl die Leistungs- und Funktionsfähigkeit<strong>de</strong>s Naturhaushaltes als auch die Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie <strong>de</strong>r Erholungswertvon Natur und Landschaft gemäß § 1 Bun<strong>de</strong>snaturschutzgesetz (BNatSchG) zu verstehen.In diesen <strong>Umweltbericht</strong> wird als geson<strong>de</strong>rtes Kapitel die Eingriffs- / Ausgleichsbilanz miteinem ausgearbeiteten Konzept für <strong>de</strong>n extern notwendigen Ausgleich aufgenommen.2 Kurzdarstellung <strong>de</strong>s Inhalts und <strong>de</strong>r Ziele <strong>de</strong>r Bauleitplanung2.1 FlächennutzungsplanDer gültige Flächennutzungsplan stellt für das Kraftwerksgrundstück <strong>de</strong>s Bebauungsplans(B-<strong>Plan</strong>s) Industriegebiet dar. Südlich dieses Gebietes schließt <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sschutz<strong>de</strong>ich zurElbe an. Die Fährstraße (K 75) auf <strong>de</strong>r Nordseite ist als Straßenverkehrsfläche dargestellt.Östlich <strong>de</strong>s Gebietes befin<strong>de</strong>n sich die als Son<strong>de</strong>rgebiet dargestellten Flächen <strong>de</strong>s KernkraftwerkesBrunsbüttel sowie die als Versorgungsfläche Elektrizität dargestellten Flächen<strong>de</strong>r SAVA.2.2 Inhalte und wichtigste Ziele <strong>de</strong>s B-<strong>Plan</strong>sDer Bebauungsplan Nr. <strong>56</strong> hat drei <strong>Teil</strong>geltungsbereiche (TGB 1, TGB 2 und TGB 3). Der<strong>Teil</strong>geltungsbereich 1 umfasst das Kraftwerksgrundstück mit ca. 33,9 ha; dieses Gebiet befin<strong>de</strong>tsich ca. 200 m hinter <strong>de</strong>m Elb<strong>de</strong>ich in unmittelbarer Nähe <strong>de</strong>s Elbehafens Brunsbüttelsüdlich <strong>de</strong>r Fährstraße (K 75). Die <strong>Teil</strong>geltungsbereiche 2 und 3 umfassen zwei Flächen für<strong>de</strong>n externen Ausgleich mit ca. 10,77 ha nahe <strong>de</strong>r B 5, an <strong>de</strong>r Abfahrt Brunsbüttel-Zentrum.Geplant sind die Errichtung und <strong>de</strong>r Betrieb eines Steinkohlekraftwerkes. Der Zweck <strong>de</strong>sgeplanten Kraftwerkes ist die Erzeugung von elektrischer Energie mit einer Leistung von 2 x800 - 900 MW brutto. Das <strong>Plan</strong>recht für dieses Vorhaben soll über diesen vorhabenbezogenenBebauungsplan hergestellt wer<strong>de</strong>n.Von <strong>de</strong>r Gesamtfläche sind im TGB 1 etwa 31,83 ha als Industriegebiet, 0,88 ha als Straßenverkehrsflächenund 1,2 ha als Fläche für <strong>de</strong>n Wasserabfluss sowie in <strong>de</strong>n TGB 2 und 3ca. 10,77 ha als externe Ausgleichsfläche dargestellt.Die festgesetzte Grundflächenzahl von 0,8 kann durch die in § 19 Absatz 4 Satz 1 BauNVO1990 bezeichneten Anlagen um 0,1 bis zu einer Grundflächenzahl von 0,9 überschrittenwer<strong>de</strong>n (Garagen, Stellplätze, Nebenanlagen, Tiefgaragen u. ä.). Im Industriegebiet sindmin<strong>de</strong>stens 10 von Hun<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r Flächen zu begrünen.Im Bereich <strong>de</strong>r mit einem Geh- und Fahrrecht zugunsten <strong>de</strong>s Sielverban<strong>de</strong>s zu belasten<strong>de</strong>nFläche hat <strong>de</strong>r zuständige Sielverband das Recht die Fläche zur Unterhaltung <strong>de</strong>s Vorfluterszu nutzen. Die Fläche ist von jeglicher Bepflanzung und Bebauung freizuhalten.4


Stadt BrunsbüttelVorhabenbezogener B-<strong>Plan</strong> Nr. <strong>56</strong>: Begründung <strong>Teil</strong> II <strong>Umweltbericht</strong>Die Prüfung <strong>de</strong>r Umweltverträglichkeit erfolgt daher sowohl in diesem Bebauungsplan alsauch zusätzlich auch in nachfolgen<strong>de</strong>n Zulassungsverfahren (z. B. nach BImSchG o<strong>de</strong>r nach<strong>de</strong>m WHG). Gemäß § 17 Abs. 3 <strong>de</strong>s Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung(UVPG) soll die Umweltverträglichkeitsprüfung in <strong>de</strong>n nachfolgen<strong>de</strong>n Zulassungsverfahrenauf zusätzliche o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re erhebliche Umweltauswirkungen <strong>de</strong>s Vorhabens beschränktwer<strong>de</strong>n.Zu diesem Vorhaben „Kohlekraftwerk Brunsbüttel“ ist eine FFH-Verträglichkeitsuntersuchungerstellt wor<strong>de</strong>n, in erster Linie um die Auswirkungen auf Natura 2000-Gebiete 1 abzuschätzen.Zur abschließen<strong>de</strong>n Betrachtung <strong>de</strong>r FFH-Verträglichkeit <strong>de</strong>s Vorhabens ist eine Überprüfung<strong>de</strong>r Prognoseergebnisse im Rahmen <strong>de</strong>s BImSchG-Verfahrens vorgesehen.Zusätzlich zu <strong>de</strong>m regulären Arbeitsumfang eines <strong>Umweltbericht</strong>es ist hier als eigenes Kapiteldie Kompensationsermittlung für Eingriffe in Natur und Landschaft (Eingriffsregelung) eingefügt(Kap. 4.2). Der sog. „Gemeinsame Run<strong>de</strong>rlass“ <strong>de</strong>s Innenministeriums und <strong>de</strong>s Ministeriumsfür Umwelt Natur und Forsten <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Schleswig-Holstein vom Juli 1998 regeltdas Verhältnis <strong>de</strong>r naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung zum Baurecht und beschreibtdas notwendige Berechnungsverfahren getrennt nach <strong>de</strong>n einzelnen Schutzgütern. Das Ergebnisist eine differenzierte Beschreibung <strong>de</strong>r zu erwarten<strong>de</strong>n Eingriffe, ihrer weitest möglichenVermeidung und Minimierung sowie schließlich eine Kompensationsplanung.3.1 Schutzgut Menschen, einschließlich <strong>de</strong>r menschlichen GesundheitZu <strong>de</strong>n Grundbedürfnissen <strong>de</strong>s Menschen gehört das Wohnen und Arbeiten unter gesun<strong>de</strong>nUmweltbedingungen sowie die Ausübung von Freizeit- und Erholungsaktivitäten.Durch § 50 Bun<strong>de</strong>s-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) sind bei raumbe<strong>de</strong>utsamen <strong>Plan</strong>ungenund Maßnahmen die für eine bestimmte Nutzung vorgesehenen Flächen einan<strong>de</strong>rso zuzuordnen, dass schädliche Umwelteinwirkungen auf die ausschließlich o<strong>de</strong>r überwiegend<strong>de</strong>m Wohnen dienen<strong>de</strong>n Gebiete sowie auf sonstige schutzbedürftige Gebiete soweitwie möglich vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.Das Schutzgut Menschen, einschließlich <strong>de</strong>r menschlichen Gesundheit ist über zahlreicheWechselbeziehungen mit <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Schutzgütern verbun<strong>de</strong>n. Menschen beziehen ihreNahrung aus <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Produktion, die letztlich von <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>neigenschaftenabhängig ist. Über die Atemluft sind Wechselwirkungen mit <strong>de</strong>m Schutzgut Luft vorhan<strong>de</strong>n.Auswirkungen, die zunächst bei an<strong>de</strong>ren Schutzgütern erscheinen, können über die Nahrungsketteo<strong>de</strong>r über die Trinkwassergewinnung und -nutzung Rückwirkungen auf die Menschenhaben. Zwischen <strong>de</strong>r Erholungsnutzung und <strong>de</strong>m Schutzgut Landschaft (<strong>Teil</strong>funktionLandschaftsbild) besteht zu<strong>de</strong>m ein enger Zusammenhang.3.1.1 Bestandsaufnahme / BewertungDas <strong>Plan</strong>gebiet (TGB 1) ist insgesamt <strong>Teil</strong> <strong>de</strong>s Industriegebiets Brunsbüttel mit mehrerengrößeren Industriebetrieben wie z.B. das Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Firma Bayer im Nor<strong>de</strong>n, das KernkraftwerkBrunsbüttel im Osten und die Son<strong>de</strong>rabfallverbrennungsanlage (SAVA) im Westenaber auch <strong>de</strong>m Klärwerk und <strong>de</strong>m Elbehafen. Diese genannten Betriebe sind als vorbelastendfür Lärm- und Luftschadstoffemissionen anzusehen. Die Immissionsprognose (<strong>Teil</strong> I,Anlage 8) hat dies in ihrer Berechnung berücksichtigt.Die nächstgelegene Wohnbebauung befin<strong>de</strong>t sich in Brunsbüttel-Süd an <strong>de</strong>r StraßeWestertweute in ca. 1,3 km Entfernung westlich vom Gebiet dieses Bebauungsplans. Darüberhinaus gibt es zu berücksichtigen<strong>de</strong> Wohnbebauung in <strong>de</strong>r Gorch-Fock-Straße in ca.2,3 km Entfernung nordwestlich sowie Einzelwohnhäuser in <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Büttel in ca. 2,3km Entfernung östlich und in ca. 2,6 km Entfernung nordöstlich. Die genannten Bereiche sindin <strong>de</strong>r Schalltechnischen Vorprüfung (<strong>Teil</strong> I, Anlage 7) berücksichtigt wor<strong>de</strong>n.1 FFH-Gebiete und EGV-Gebiete sind <strong>Teil</strong>e <strong>de</strong>s län<strong>de</strong>rübergreifen<strong>de</strong>n Schutzgebietssystems Natura2000. Natura 2000 umfasst die Schutzgebiete nach <strong>de</strong>r Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie)von 1992 und die Schutzgebiete gemäß <strong>de</strong>r Vogelschutzrichtlinie (EGV-Gebiete) von 1979.6


Stadt BrunsbüttelVorhabenbezogener B-<strong>Plan</strong> Nr. <strong>56</strong>: Begründung <strong>Teil</strong> II <strong>Umweltbericht</strong>3.1.2 Umweltauswirkungen <strong>de</strong>r <strong>Plan</strong>ung3.1.2.1 LärmemissionenDer Baubeginn ist für Anfang 2009 geplant. Insgesamt wird eine Bauzeit von ca. fünf Jahrenangenommen. Eine Inbetriebnahme kann nach <strong>de</strong>m <strong>de</strong>rzeitigen <strong>Plan</strong>ungsstand 2012/2013erfolgen. In <strong>de</strong>r Betrachtung <strong>de</strong>r Lärmemissionen wird unterschie<strong>de</strong>n in Lärm während <strong>de</strong>rBauzeit und Betriebslärm.3.1.2.1.1 Lärm während <strong>de</strong>r BauzeitIn allen drei Bauphasen (im Wesentlichen: Erdbau/Baugrundverbesserung, Fundamentbau/Rohbau,Stahlbau/Montage) wird es vermehrten Fahrzeugverkehr geben. Der Großteil<strong>de</strong>r Transporte wird über <strong>de</strong>n Lkw-Verkehr abgewickelt, für Schwerkomponenten und <strong>Teil</strong>emit Übermaß ist auch <strong>de</strong>r Antransport per Schiff <strong>de</strong>nkbar. Die insgesamt benötigten Lkw-Transporte für die verschie<strong>de</strong>nen Bauphasen sind in <strong>de</strong>r FFH-Verträglichkeitsuntersuchung(<strong>Teil</strong> I Anlage 9) dokumentiert.Die Regelarbeitszeit ist montags bis samstags von 07:00 bis 20:00 Uhr, Nacht- und Wochenendarbeitfin<strong>de</strong>t in <strong>de</strong>r Regel nicht statt. In Bauphasen, die nicht unterbrochen wer<strong>de</strong>ndürfen (z.B. Schalungs- und Betonierarbeiten), sind Nacht- und Wochenendarbeiten für einenZeitraum von ca. 4-8 Wochen zu erwarten.Über die zusätzliche Verkehrsbelastung hinaus wird während <strong>de</strong>r Bauzeit Baulärm überRammarbeiten entstehen. Die Rammarbeiten zum Einbringen <strong>de</strong>r Pfähle wer<strong>de</strong>n bei konservativenAnnahmen <strong>de</strong>r Rammleistung und einer Einsatzzeit von 13 Stun<strong>de</strong>n am Tag (beigleichzeitigem Einsatz von sechs Rammen) insgesamt etwa 160 Tage in Anspruch nehmen.Für die Gebäu<strong>de</strong>teile, die unterhalb <strong>de</strong>s Wasserspiegels errichtet wer<strong>de</strong>n, sowie für Anlagenin <strong>de</strong>r Elbe wie die Kühlwassereinlauf- und -auslaufbauwerke wer<strong>de</strong>n neben alternativenBauverfahren (Caissontechnik, Unterwasserbeton) auch das Errichten von Spundwän<strong>de</strong>nerfor<strong>de</strong>rlich sein. Bei einem Einsatz von zwei Rammen und einem kontinuierlichen Einsatzwährend <strong>de</strong>r Tagzeit wer<strong>de</strong>n die Rammarbeiten etwa 80 Tage in Anspruch nehmen. NächtlicheRammarbeiten sind zur Zeit nicht vorgesehen.3.1.2.1.2 Betriebsbedingter LärmWährend <strong>de</strong>r Betriebsphase entstehen Schallemissionen durch <strong>de</strong>n Kraftwerksbetrieb selbstsowie <strong>de</strong>n Lieferverkehr per Lkw.VerkehrslärmDie verkehrliche Erschließung <strong>de</strong>s <strong>Plan</strong>gebietes (TGB 1) erfolgt von Nor<strong>de</strong>n über die Fährstraße(K 75). Im Bereich <strong>de</strong>r Zufahrt wird eine Überquerung <strong>de</strong>s bestehen<strong>de</strong>n Vorfluterserfor<strong>de</strong>rlich.Im Rahmen <strong>de</strong>r <strong>Plan</strong>ung <strong>de</strong>s Steinkohlekraftwerks wur<strong>de</strong> ein Verkehrsgutachten (<strong>Teil</strong> I, Anlage5) erstellt. Zur Bestimmung <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Verkehrsbelastung und <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>nVerkehrsverteilung im Zuge <strong>de</strong>r Fährstraße wur<strong>de</strong>n manuelle Verkehrszählungen durchgeführt.Das zusätzliche Verkehrsaufkommen <strong>de</strong>s geplanten Steinkohlekraftwerkes an <strong>de</strong>rFährstraße wur<strong>de</strong> anhand <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n Betriebsbeschreibung sowie ergänzen<strong>de</strong>r Angabenüber <strong>de</strong>n Schichtbetrieb berechnet. Als Prognosehorizont für die Verkehrsberechnungwur<strong>de</strong> das Jahr 2025 angesetzt.Die prognostizierte mögliche Verkehrszunahme dort macht jedoch keine weiteren Untersuchungeno<strong>de</strong>r Maßnahmen erfor<strong>de</strong>rlich.Näheres ist in <strong>de</strong>r beiliegen<strong>de</strong>n Verkehrsuntersuchung (<strong>Teil</strong> I, Anlage 5) dargestellt.KraftwerksbetriebIn <strong>de</strong>r Schalltechnischen Untersuchung (Müller BBM, 2007 – <strong>Teil</strong> I, Anlage 8) wird in einemkonservativen Ansatz ein kontinuierlicher Betrieb aller Anlagenteile unterstellt. In diesem An-7


Stadt BrunsbüttelVorhabenbezogener B-<strong>Plan</strong> Nr. <strong>56</strong>: Begründung <strong>Teil</strong> II <strong>Umweltbericht</strong>satz wird ferner davon ausgegangen, dass auch während <strong>de</strong>r Nachtzeit Kohle angeliefertund zur Kohlehal<strong>de</strong> und gleichzeitig von <strong>de</strong>r Hal<strong>de</strong> zum Kraftwerk geför<strong>de</strong>rt wird.Die berechneten Schallimmissionspegel für drei <strong>de</strong>r vier Immissionsorte unterschreiten diefür die Nacht gelten<strong>de</strong>n Immissionsrichtwerte <strong>de</strong>r TA Lärm um min<strong>de</strong>stens 11 dB(A). Ammaßgeblichen Immissionsort IO 2, an <strong>de</strong>r Straße Westertweute, wird bei Zuordnung <strong>de</strong>snächtlichen Immissionsrichtwertes von 45 dB(A) das Irrelevanzkriterium nach TA Lärm ebenfallserfüllt. Dabei wur<strong>de</strong> vom Schall-Gutachter <strong>de</strong>r in Deutschland normal übliche Stand <strong>de</strong>rLärmmin<strong>de</strong>rungstechnik in Großkraftwerken vorausgesetzt.Verkehr (Anlieferung und Abtransport)Die Steinkohle wird ausschließlich per Schiff antransportiert (ca. 80 Schiffe pro Jahr), imsüdwestlich gelegenen Elbehafen umgeschlagen und über Transportbandanlagen auf dasKohlelager <strong>de</strong>s Kraftwerkes transportiert.Die Verkehrsprognose <strong>de</strong>r Projektbeschreibung (<strong>Teil</strong> I, Anlage 4) geht - um <strong>de</strong>n ungünstigstenFall zu berücksichtigen - davon aus, dass alle an<strong>de</strong>ren Betriebs- und Kraftwerksnebenprodukte,außer <strong>de</strong>r Steinkohle selbst, per Lkw angeliefert und abgefahren wer<strong>de</strong>n. EineAusnahme stellt die Anlieferung von Ammoniak dar, die aus Sicherheitsgrün<strong>de</strong>n vorzugsweiseüber die Schiene erfolgen soll.Für <strong>de</strong>n Abtransport <strong>de</strong>r anfallen<strong>de</strong>n Flugasche und <strong>de</strong>s Gipses wird alternativ <strong>de</strong>r Binnenschiff-als auch <strong>de</strong>r Hochseeschifftransport geprüft. Der <strong>de</strong>rzeit zu Grun<strong>de</strong> gelegte Straßentransportstellt jedoch <strong>de</strong>n ungünstigsten Fall für die Umweltauswirkungen bezüglich Verkehr,Luftschadstoffen und Lärm dar.Bei einer An- und Abfuhr an 5 Tagen/Woche und 50 Wochen/Jahr sowie <strong>de</strong>r Annahme vonDurchschnittswerten erfor<strong>de</strong>rt dies an <strong>de</strong>n Betriebstagen etwa 117 -123 Lkw-Fahrten proTag. Die notwendigen Leerfahrten sind hinzu zu addieren, so dass im ungünstigsten Fall 234- 246 Lkw-Fahrten auf <strong>de</strong>m Straßennetz entstehen können. Diese Verkehrsmenge kann vomStraßennetz ohne weiteres aufgenommen wer<strong>de</strong>n.Die Anbindung an das überörtliche Straßennetz (B 5) ist über <strong>de</strong>n Straßenzug Fährstraße(K 75) / Holstendamm (K 72) / Westzubringer (K 74 / K 69) gegeben. Ein <strong>Teil</strong> <strong>de</strong>s Verkehrswird auch <strong>de</strong>n nach Osten verlaufen<strong>de</strong>n Straßenzug <strong>de</strong>r K 63 durch die OrtsdurchfahrtenBüttel und St. Margarethen nutzen. Kreisstraßen sind explizit zur Aufnahme <strong>de</strong>s überörtlichenVerkehrs bestimmt.Die prognostizierte mögliche Verkehrszunahme dort macht jedoch keine weiteren Untersuchungeno<strong>de</strong>r Maßnahmen erfor<strong>de</strong>rlich.3.1.2.2 Emission von LuftschadstoffenBei Nennlastbetrieb emittieren bei<strong>de</strong> Kraftwerksblöcke über <strong>de</strong>n gemeinsamen Schornsteinstündlich eine Abgasmenge von ca. 4,0 Mio. m 3 i N. bei einem Restsauerstoffgehalt im Abgasvon ca. 5%. Wesentliche Emissionen sind in Anlehnung an die 13. BImSchV Stäube,Kohlendioxid, Kohlenmonoxid, Stickstoffmonoxid und Stickstoffdioxid, Schwefeldioxid undSchwefeltrioxid sowie Quecksilber. Detaillierte Angaben zu <strong>de</strong>n emittierten Stoffen und zu<strong>de</strong>n spezifischen Emissionen lassen sich <strong>de</strong>r Immissionsprognose entnehmen (Müller-BBM,13.12.2007 – <strong>Teil</strong> I, Anlage 8).Diffuse Emissionen gehen vor allem vom Umschlag <strong>de</strong>r Steinkohle (Entladung <strong>de</strong>r Kohlevom Schiff und Abwurf auf eine Hal<strong>de</strong>) sowie durch Abwehungen vom Kohlelager aus. Durchgeeignete Maßnahmen wie (z.B. Optimierung <strong>de</strong>r Umschlagvorgänge, Minimierung <strong>de</strong>r Abwurfhöhen,Befeuchtung <strong>de</strong>r Kohle etc.) wer<strong>de</strong>n diese Emissionen vermin<strong>de</strong>rt.Folgen<strong>de</strong> Emissionsquellen wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Ausbreitungsrechnung berücksichtigt:- <strong>de</strong>r doppelzügige Schornstein für bei<strong>de</strong> Blöcke- die Kohlehal<strong>de</strong>- Schiffsentladung- Silo für Kalksteinmehl8


Stadt BrunsbüttelVorhabenbezogener B-<strong>Plan</strong> Nr. <strong>56</strong>: Begründung <strong>Teil</strong> II <strong>Umweltbericht</strong>3.2 Schutzgut Tiere, Pflanzen, Biologische Vielfalt3.2.1 Bestandsaufnahme/ BewertungDas Gesamtgebiet <strong>de</strong>s Bebauungsplans hat eine Größe von 33,9 ha. Die für Bebauung undbegleiten<strong>de</strong> Maßnahmen (Regelung <strong>de</strong>s Wasserabflusses und Leitungstrassen) in Anspruchgenommene Fläche beträgt ca. 31,8 ha. Im Bereich dieser Bauflächen ist von einem Totalverlust<strong>de</strong>r Biotop- und Vegetationsstrukturen auszugehen.Gesetzlich geschützte BiotopeGesetzlich geschützte Biotope nach §§ 25 Lan<strong>de</strong>snaturschutzgesetz Schleswig-Holstein(LNatSchG) sind nicht vorhan<strong>de</strong>n.Es sind neben Biotopen von geringer bis keiner Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n Naturschutz (zusammenca 11,6 ha) überwiegend Flächen mit allgemeiner Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n Naturschutz (ca. 19,6ha) betroffenFlächen von beson<strong>de</strong>rer Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n NaturschutzBiotope dieser Kategorie sind im <strong>Plan</strong>gebiet (TGB 1) nicht vertreten.Flächen von allgemeiner Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n NaturschutzDer weitaus größte <strong>Teil</strong> <strong>de</strong>s TGB 1 wird heute als bewei<strong>de</strong>tes Grünland genutzt. Nahezu diekomplette Fläche <strong>de</strong>s zukünftigen Kraftwerksgelän<strong>de</strong>s ist Aufspülungsfläche, nur ein sehrkleiner Bereich im Nordosten hat ein weitgehend natürliches Bo<strong>de</strong>nprofil.Auf ca. 6,4 ha ist mesophiles Grünland, von Grüppen geglie<strong>de</strong>rt, (GMg) zu fin<strong>de</strong>n; auf weiterengut 12 ha weist dieses Grünland hoch anstehen<strong>de</strong>s Stauwasser auf (GMg (NS) = mesophilesGrünland - auf sumpfigem Gelän<strong>de</strong>).Ca. 1,1 ha nehmen Gehölzflächen unterschiedlicher Kategorie ein: Baumreihen und Alleen(HGr und HGa) sowie naturferne und –nahe Feldgehölze als Grenzbepflanzung (HGx/y).Mit <strong>de</strong>m Vorfluter, <strong>de</strong>m großen Graben an <strong>de</strong>r K 75 zusammen ergeben sich 0,7 ha offenerWasserflächen mit mäßig ausgeprägter Uferstau<strong>de</strong>nflur (FG (NUs))Flächen von geringer Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n NaturschutzIn diese Kategorie fallen in erster Linie die <strong>Teil</strong>e von Industrieflächen (ca. 1,8 ha) auf Aufspülungsflächen,die heute als Lagerfläche genutzt wer<strong>de</strong>n und Ansätze ru<strong>de</strong>raler GrasundStau<strong>de</strong>nflur aufweisen. (SLi (RHm)).Der an <strong>de</strong>r West- und Nordgrenze aufgeschüttete begrünte Wall hat eine Fläche von 2,5 ha.Wertmin<strong>de</strong>rnd muss hier das Material <strong>de</strong>s Walles bewertet wer<strong>de</strong>n (u.a. Klärschlamm undElbtreibsel – siehe Kap. 3.4.1). (SVd (SLk))Der Anteil <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Vorfluter im Nor<strong>de</strong>n begleiten<strong>de</strong>n Grünfläche beträgt 2,1 ha. (SD)Flächen ohne Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n NaturschutzAuf gut 7,3 ha gibt es heute schon versiegelte o<strong>de</strong>r zumin<strong>de</strong>st teilversiegelte Flächen, dieseaber auf aufgespülten Flächen, die ohne Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n Naturschutz sind: Schotterwegeund –flächen mit eingeschlossenen Betonfundamenten für Funkmasten und Windkraftanlagen,sowie voll befestigte Industrieflächen (SVv und SIi).Entsprechend <strong>de</strong>r Wertigkeit <strong>de</strong>r Biotope auf <strong>de</strong>r Gesamtfläche ist <strong>de</strong>r Eingriff als nicht erheblichzu bezeichnen.3.2.2 Umweltauswirkungen <strong>de</strong>r <strong>Plan</strong>ungDie baulichen Anlagen verursachen eine anlagenbedingte Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Raumstruktur. Folgendieser Anlagen können ‚visuelle Effekte‘, ‚Barrierewirkung‘ und ‚Hin<strong>de</strong>rnisse im Luftraum‘sein.10


Stadt BrunsbüttelVorhabenbezogener B-<strong>Plan</strong> Nr. <strong>56</strong>: Begründung <strong>Teil</strong> II <strong>Umweltbericht</strong>Visuelle Effekte können auf Tiere wirken, die die Anlage wahrnehmen. Insbeson<strong>de</strong>re hoheGebäu<strong>de</strong>teile wie z. B. <strong>de</strong>r Schornstein und die Kesselhäuser sind weithin sichtbar. StrukturelleÄn<strong>de</strong>rungen im Wahrnehmungsbereich <strong>de</strong>r Tiere können irritierend wirken, Vogelartenhalten teilweise Min<strong>de</strong>stabstän<strong>de</strong> zu hohen Strukturen ein.Eine Barrierewirkung kann von einer verän<strong>de</strong>rten Raumstruktur ausgehen, wenn Baukörper(insbeson<strong>de</strong>re hohe Anlagenbestandteile) in <strong>de</strong>r räumlichen Verbindung zwischen <strong>Teil</strong>lebensräumenerrichtet wer<strong>de</strong>n. Gebäu<strong>de</strong> können eine Barriere für ziehen<strong>de</strong> Vögel darstellen.Hin<strong>de</strong>rnisse im Luftraum können insbeson<strong>de</strong>re Wirkungen auf Vögel darstellen. MöglicheAuswirkungen sind Kollisionen („Vogelschlag“) <strong>de</strong>r Tiere mit <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Anlagenbestandteilen.Als Hin<strong>de</strong>rnis kann das Vorhaben zu direkten, mechanischen Einwirkungen auf Organismenführen, d.h. zu Verletzung o<strong>de</strong>r Tötung. Die Barrierewirkung führt hingegen zu einer Einschränkung<strong>de</strong>r Verbindung von <strong>Teil</strong>lebensräumen o<strong>de</strong>r damit zu einer Zerschneidung vonLebensräumen. Dies kommt einem Lebensraumverlust gleich bzw. kann einen erhöhten E-nergiebedarf <strong>de</strong>r Organismen zur Folge haben, die von einem <strong>Teil</strong>lebensraum in <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>renwechseln.Baubedingte visuelle Effekte, die Auswirkungen auf Arten <strong>de</strong>r Natura 2000-Gebiete habenkönnen, wer<strong>de</strong>n durch die Anwesenheit von Menschen und Maschinen verursacht, die landundwasserseitig an <strong>de</strong>r Errichtung <strong>de</strong>r Anlagen beteiligt sind. Hierzu gehört auch <strong>de</strong>r baubedingteTransportverkehr zur Anlieferung von Baumaterial bzw. Abfuhr von Bo<strong>de</strong>nabtragper Lkw-, Schienen- und Schifftransport. Bei empfindlichen Tierarten kann es im Wirkradiusdurch ungewohnte visuelle Effekte zu Störungen und Meidungsverhalten kommen. Durch dieLage <strong>de</strong>s B-<strong>Plan</strong>s im Industriegebiet Brunsbüttel und die Vorprägung <strong>de</strong>s Gelän<strong>de</strong>s durcheine sehr große Windkraftanlage (Nabenhöhe 120 m, Gesamthöhe 183 m) und drei weiterenkleineren Windkraftanlagen am südlichen Rand, ist von einer hohen Vorbelastung auszugehen.Es wird somit in diesem Verfahren, bezogen auf die Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Raumstruktur, vonkeinen wesentlichen zusätzlichen Störungen durch die geplanten Baukörper ausgegangen.Durch <strong>de</strong>n Betrieb von Maschinen und das Rammen während <strong>de</strong>r Bauzeit können sowohllandseitig als auch wasserseitig Erschütterung / Vibration verursacht wer<strong>de</strong>n, die Störungenvon Tieren hervorrufen können. (siehe hierzu auch <strong>Teil</strong> I, Anlage 9).Als baubedingte Auswirkung ist an dieser Stelle auch auf die Schallimmissionen für das VogelschutzgebietDE 2121-402 „Vorland St. Margarethen“ durch Rammarbeiten hinzuweisen.Auswirkungen auf maßgebliche Bestandteile <strong>de</strong>s EGV-Gebietes DE 2121-402 Vorland St.Margarethen durch diesen Bauschall wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r FFH-VU im nachfolgen<strong>de</strong>n BImSchG-Verfahren untersucht.3.3 Bo<strong>de</strong>nDer größte Eingriff <strong>de</strong>s Vorhabens erfolgt durch Versiegelung bisher offener Bö<strong>de</strong>n, allerdingsmit oberflächennahem Stauwasserstand und geringen Versickerungseigenschaften.Mit <strong>de</strong>m Verlust bzw. <strong>de</strong>r Versiegelung <strong>de</strong>s gewachsenen und belebten Bo<strong>de</strong>ns gehen auchseine Filterfunktionen, seine Funktion als Lebensraum und Standort für Tiere und Pflanzenund seine Fähigkeit, umweltschädliche Stoffe aufzunehmen und zu neutralisieren (Pufferfunktion),verloren.3.3.1 Bestandsaufnahme/ BewertungIm <strong>Plan</strong>gebiet (TGB 1) befin<strong>de</strong>t sich an <strong>de</strong>r West- und an <strong>de</strong>r Nordgrenze ein Wall bestehendaus Restmaterial aus einem Kompostierungswerk, das bis Mitte <strong>de</strong>r 90-ger Jahre auf <strong>de</strong>mGelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Hafengesellschaft Brunsbüttel betrieben wor<strong>de</strong>n ist.11


Stadt BrunsbüttelVorhabenbezogener B-<strong>Plan</strong> Nr. <strong>56</strong>: Begründung <strong>Teil</strong> II <strong>Umweltbericht</strong>Aus <strong>de</strong>m Jahr 1999 liegt ein Probenahmeprotokoll <strong>de</strong>r Analytik Labor Nord, Dr. SchumacherGmbH, vor, in <strong>de</strong>m 6 Schürfproben vor <strong>de</strong>r Verbringung analysiert wor<strong>de</strong>n sind. 2 Es wird voneinem Kompost-Klärschlammgemisch in einer Gesamtmenge von ca. 20.000 m 3 gesprochen.Die Analyse <strong>de</strong>s Materials hat ergeben, dass alle Werte unterhalb <strong>de</strong>r Grenzwerte lautAbfKlärVO liegen, die eine Ausbringung <strong>de</strong>s Materials ohne beson<strong>de</strong>re Vorkehrungen erlauben.Eine nicht o<strong>de</strong>r kaum überformte Fläche ist im Gesamtgebiet nur noch kleinräumig im Nor<strong>de</strong>nnahe <strong>de</strong>m Wall, parallel zum Vorfluter an <strong>de</strong>r Kreisstraße anzutreffen (<strong>Teil</strong>fläche von1,29 ha).Der weitaus größte <strong>Teil</strong> <strong>de</strong>s Untersuchungsgebiets ist eine sandreiche Aufspülung; auszugehenist von einer Aufspülungshöhe von ca. 2 m; <strong>de</strong>nnoch ist dieser ca. 19,4 ha große Bereichnördlich <strong>de</strong>r kleinen Gräben eine über längere Zeit landwirtschaftlich, weitgehend alsWei<strong>de</strong>grünland genutzte Fläche und somit ein für die naturnahen Bo<strong>de</strong>nfunktionen wertvollerBereich.Der schon durch Aufspülung und <strong>Teil</strong>versiegelung überformte Bereich im Sü<strong>de</strong>n ist ca.9,4 ha groß. Nach Umsetzung <strong>de</strong>r <strong>Plan</strong>ung ist von einer nahezu vollständigen Versieglung<strong>de</strong>r Fläche auszugehen (GRZ 0,8 mit einer möglichen Überschreitung um 0,1 auf 0,9).3.3.2 Umweltauswirkungen <strong>de</strong>r <strong>Plan</strong>ungFür die Baustelleneinrichtungsflächen wer<strong>de</strong>n Flächen in einer Größenordnung von ca. 11ha benötigt. Diese befin<strong>de</strong>n sich voraussichtlich ausschließlich im Geltungsbereich <strong>de</strong>s Bebauungsplans.Auswirkungen durch temporäre Baustelleneinrichtungsflächen, die über diedauerhafte Flächeninanspruchnahme hinausgehen, sind nicht zu erwarten.Nach gegenwärtigem <strong>Plan</strong>ungsstand bleibt <strong>de</strong>r Wall im Wesentlichen erhalten. Lediglich fürdie Herstellung <strong>de</strong>r Grundstückszufahrt und für die Aufstellung von Leitungsmasten ist beabsichtigt,<strong>de</strong>n Wallkörper anzuschnei<strong>de</strong>n.Die Baustelleneinrichtungsflächen für die Baumaßnahmen <strong>de</strong>r Kühlwasserbauwerke wer<strong>de</strong>nim BImSchG-Verfahren bzw. im wasserrechtlichen Erlaubnisverfahren betrachtet.In erheblichem Umfang wird für die Baugrundverbesserung vorhan<strong>de</strong>ner Bo<strong>de</strong>n abgetragenund eine neue Sandschicht aufgefüllt.Laut Immissionsprognose liegt für Staub und weitere Luftschadstoffe, die partikelgebun<strong>de</strong>nsind, das Immissionsmaximum auf <strong>de</strong>m Betriebsgelän<strong>de</strong>. Von <strong>de</strong>n betriebsbedingten Staubemissionenist zu erwarten, dass diese zur Schadstoff<strong>de</strong>position auf <strong>de</strong>n verbleiben<strong>de</strong>n offenenBo<strong>de</strong>nbereichen führen, wenn auch in nicht erheblichem Umfang, da die Flächen nahezukomplett versiegelt sind.Insgesamt ist <strong>de</strong>r Eingriff in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n aber aufgrund <strong>de</strong>s geplanten hohen Versiegelungsgra<strong>de</strong>sals erheblich zu bezeichnen, wenngleich keine Bö<strong>de</strong>n mit beson<strong>de</strong>rer Be<strong>de</strong>utung für<strong>de</strong>n Naturhaushalt betroffen sind.3.4 Wasser3.4.1 Bestandsaufnahme/ BewertungWeitgehend kann hier auf die Bestandsbeschreibung in Kap. 3.3.1 (Bo<strong>de</strong>n) verwiesen wer<strong>de</strong>n.Hier sind Bö<strong>de</strong>n zu fin<strong>de</strong>n, die einen oberflächennahen Stauwasserstand und geringenVersickerungseigenschaften aufweisen. Eine Grundwasseranreicherung in erheblichem Umfangist hier nicht zu erwarten.2 Quelle: Reuther & Klein, 2007, Auswertung <strong>de</strong>s Gutachten <strong>de</strong>r Analytik Labor Nord, Dr. Schumacher GmbH von199912


Stadt BrunsbüttelVorhabenbezogener B-<strong>Plan</strong> Nr. <strong>56</strong>: Begründung <strong>Teil</strong> II <strong>Umweltbericht</strong>Oberflächengewässer sind <strong>de</strong>r Vorfluter im Nor<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Entwässerung <strong>de</strong>r angrenzen<strong>de</strong>nFlächen dient. Dieses Oberflächenwasser wird in die Elbe geleitet. Darüber hinaus gibtes kleine Gräben, die nach Westen hin in einen Zulaufgraben zum o. g. Vorfluter die Flächenentwässern.3.4.2 Umweltauswirkungen <strong>de</strong>r <strong>Plan</strong>ung3.4.2.1 GrundwasserDurch Bebauung und Versiegelung kommt es zu einem erhöhten Oberflächenabfluss unddamit zu einer Reduzierung <strong>de</strong>r Grundwasserneubildungsrate.Bei <strong>de</strong>m im vorigen Kapitel erwähnten Ausmaß <strong>de</strong>r Verän<strong>de</strong>rung gegenüber natürlich gewachsenemBo<strong>de</strong>n im Bestand (Aufspülung von Sand auf <strong>de</strong>n Klei <strong>de</strong>s Marschbo<strong>de</strong>ns) kannallerdings lediglich von einem oberflächennahen Stauwasserhorizont ausgegangen wer<strong>de</strong>n,<strong>de</strong>r lateral in bestehen<strong>de</strong> Gräben abgeleitet wird. Lediglich auf einer <strong>Teil</strong>fläche von 1,29 hakann von natürlich gewachsenem Bo<strong>de</strong>n gesprochen wer<strong>de</strong>n, dieser weist mit hoher WahrscheinlichkeitMarschbo<strong>de</strong>n (Klei) auf, ein Bo<strong>de</strong>ntyp, <strong>de</strong>r auf Grund seiner Dichte nur geringfügigzur Grundwasserneubildung beiträgt. Von einer nennenswerten Grundwasserneubildungim Gebiet kann somit nicht die Re<strong>de</strong> sein.Eine dauerhafte Grundwasserabsenkung zur Sicherung <strong>de</strong>r Kraftwerksanlage ist nicht vorgesehen.Eine temporäre Grundwasserabsenkung durch Wasserhaltung fin<strong>de</strong>t nur kleinflächigam Standort weniger Bauwerksteile statt, die unterhalb <strong>de</strong>s Grundwasserspiegels reichen.3.4.2.2 OberflächengewässerDie Erhöhung <strong>de</strong>s Oberflächenabflusses ist aufgrund <strong>de</strong>s hohen Versiegelungsgra<strong>de</strong>s durch<strong>de</strong>n Kraftwerksbau erheblich. Im Gebiet wird keine o<strong>de</strong>r eine nur sehr geringe Versickerungerfolgen.Eine Rückhaltung im Gebiet ist nicht geplant. Das anfallen<strong>de</strong> Wasser wird in <strong>de</strong>n das Gebietnördlich begrenzen<strong>de</strong>n Vorfluter geleitet.Als betriebsbedingte Auswirkungen sind die Schadstoff<strong>de</strong>positionen im Nahbereich <strong>de</strong>r Anlageund somit auch im Bereich offener Wasserflächen zu nennen.3.4.2.3 WasserversorgungDas Gelän<strong>de</strong> wird an die öffentliche Trinkwasserversorgung angeschlossen. Zu<strong>de</strong>m existierteine öffentliche Industriewasserversorgung, <strong>de</strong>ren Wasser als Prozesswasser (für dieRauchgasentschwefelungsanlage) und als Löschwasser genutzt wer<strong>de</strong>n kann. Möglicherweisewird das Prozesswasser auch aus Brunnen (z. B. als Uferfiltrat) gewonnen. Die Entnahmevon Elbe- o<strong>de</strong>r Grundwasser bedarf einer geson<strong>de</strong>rten wasserrechtlichen Erlaubnis.Die verschie<strong>de</strong>nen Möglichkeiten wer<strong>de</strong>n im Verlauf <strong>de</strong>s separaten BImSchG-Verfahrensbzw. wasserrechtlichen Erlaubnisverfahrens geprüft.Die Hauptmenge <strong>de</strong>s benötigten Wassers ist das Kühlwasser für die Dampfturbinen-Kon<strong>de</strong>nsatoren, das <strong>de</strong>r Elbe entnommen und anschließend erwärmt wie<strong>de</strong>r in die Elbe eingeleitetwird. Die Zulässigkeit und weitere Rahmenbedingungen dieser Wasserentnahme(Menge, Temperaturdifferenz) bedürfen einer geson<strong>de</strong>rten wasserrechtlichen Erlaubnis. DieWasserentnahme erfolgt außerhalb <strong>de</strong>s Bebauungsplangebietes (TGB 1), daher sind auch<strong>de</strong>ren bauliche Anlagen geson<strong>de</strong>rt zu genehmigen.3.4.2.4 AbwasserDie mit Abstand größte Abwassermenge bil<strong>de</strong>t das Kühlwasser, das erwärmt aber bezüglichseiner Inhaltsstoffe unverän<strong>de</strong>rt wie<strong>de</strong>r in die Elbe eingeleitet wird. Weiterhin fallen Betriebsabwässeraus verschie<strong>de</strong>nen Anlagenteilen an, die entwe<strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>r verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>runter Einhaltung <strong>de</strong>r gesetzlichen Einleitbedingungen in die Elbe o<strong>de</strong>r die Kanalisation ein-13


Stadt BrunsbüttelVorhabenbezogener B-<strong>Plan</strong> Nr. <strong>56</strong>: Begründung <strong>Teil</strong> II <strong>Umweltbericht</strong>geleitet wer<strong>de</strong>n. Geson<strong>de</strong>rte Genehmigungen bzw. Erlaubnisse zur Einleitung <strong>de</strong>s Abwasserssind erfor<strong>de</strong>rlich.3.5 Klima und Luft3.5.1 Bestandsaufnahme/ Bewertung 3Brunsbüttel weist ein abgemil<strong>de</strong>rtes Seeklima subatlantischer Prägung auf. In <strong>de</strong>n einzelnenKlimaparametern spiegelt sich die gemäßigte Ozeanität <strong>de</strong>s Untersuchungsraumes wi<strong>de</strong>rmit:- seiner temperaturausgleichen<strong>de</strong>n Wirkung (mittlere wirkliche Lufttemperatur im Jahrzwischen 8° C und 8,5° C)- zumeist unterdurchschnittlichen jährlichen Nie<strong>de</strong>rschlagsmengen (750 - 800mm)- einem Nie<strong>de</strong>rschlagsmaximum im Spätsommer/Frühherbst und- einem Nie<strong>de</strong>rschlagsminimum im (Vor)Frühling- geringer jährlicher Sonnenscheindauer sowie- nahezu ständiger Win<strong>de</strong>inwirkung, vorherrschend aus südwestlichen und westlichenRichtungen (mittlere Windstärke im Jahr zwischen 2 und 2,5 Beaufort)Im langjährigen Mittel sind die Nie<strong>de</strong>rschläge über Sommer- und Winterhalbjahr annäherndgleich verteilt (48,6% zu 51,4%). Die Monatsmittel <strong>de</strong>r Temperatur sind mit 0,2° C (Januar)und 16,1° C (Juli) angegeben. Die Ozeanität zeigt sich ebenfalls im Jahresgang <strong>de</strong>r Temperatur.Im Vergleich zum Lan<strong>de</strong>sdurchschnitt verzögern sich die Maxima <strong>de</strong>r Jahrestemperaturlinieum etwa einen Monat. Die Frühjahr-Sommer-Phase ist relativ kühl, während dieHerbst-Winter-Phase verhältnismäßig warm ist. Dieser relativ spät einsetzen<strong>de</strong> Anstieg <strong>de</strong>rSommertemperaturen und <strong>de</strong>r zeitlich verzögert einsetzen<strong>de</strong> herbstlich-winterliche Abkühlungsprozessist auf <strong>de</strong>n thermisch-regulativen Einfluss <strong>de</strong>r räumlich nahen Wasserkörpervon Nordsee und Elbe zurückzuführen. Südwestliche und westliche Windrichtungen sindvorherrschend. Kennzeichen ist darüber hinaus das seltene Auftreten von Windstille. Einsiedlungstypisches Mesoklima mit einer durch die hohen Versiegelungswerte einhergehen<strong>de</strong>nTemperaturerhöhung bei gleichzeitig geringerer Luftfeuchte und verstärkter Immissionsbelastungist in Brunsbüttel aufgrund <strong>de</strong>r nur eher geringen Ortsgröße und seiner Verzahnungmit <strong>de</strong>m Außenbereich und <strong>de</strong>r lockeren Bebauung mit hohem Freiflächenanteil nichto<strong>de</strong>r nur schwach ausgeprägt. Zu <strong>de</strong>n Kalt- und Frischluftquellgebieten zählen in Brunsbüttelinsbeson<strong>de</strong>re die ausge<strong>de</strong>hnten feuchteren Grünlandflächen im Nordosten. Durch die Entwässerung<strong>de</strong>r ansonsten als ausgesprochene Quellgebiete gelten<strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rmoor- undFeuchtgrünlandbereiche sind diese nur noch als mäßige Kaltluftproduzenten anzusprechen.Als Kaltlufttransportfläche tritt (außerhalb <strong>de</strong>s <strong>Plan</strong>ungsraumes) die Hanglage <strong>de</strong>s Klevs auf.Da die Transportfunktion im Nie<strong>de</strong>rungsbereich nicht behin<strong>de</strong>rt wird, ist die Frischluftzufuhrzu <strong>de</strong>m Ortsbereich nicht eingeschränkt. Durch die exponierte Lage bezüglich <strong>de</strong>r überwiegen<strong>de</strong>nWestwind-Wetterlagen ist eine kontinuierliche Zufuhr von Frischluft gewährleistet.Hierbei ist aber aus lufthygienischer Sicht zu berücksichtigen, dass auch diese Frischluftmassendurch frem<strong>de</strong> Emissionen (Ferntransport) belastet sind. Waldflächen mit ihren bestandstypischenklimahygienischen Funktionen bestehen in Brunsbüttel nur in untergeordnetemUmfang. Aus klimatischer Sicht relevante Bereiche sind die frischen bis feuchten Grünland-und Nie<strong>de</strong>rmoorstandorte.Die reale und potenzielle Belastung von Luft (und Bo<strong>de</strong>n) in Brunsbüttel ist aufgrund <strong>de</strong>rFaktoren Kernkraftwerk, chemische Industrie, Kanal und Verkehr als komplex anzusehen. Eswer<strong>de</strong>n und wur<strong>de</strong>n durch, z. B. das Staatliche Umweltamt Itzehoe (StUA) und auch die Industrieselbst, stichprobenartige und laufen<strong>de</strong> Untersuchungen zur Belastungssituation <strong>de</strong>rUmweltgüter durchgeführt. Weitere lufthygienische Belastungen stellen die Emissionen <strong>de</strong>sSchiffsverkehr, beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>s Nord-Ostsee-Kanals, und <strong>de</strong>r Straßenverkehr innerhalb <strong>de</strong>rStadt Brunsbüttel dar. Die ausgeprägten und dominieren<strong>de</strong>n Westwindlagen dürften aber füreine Dämpfung <strong>de</strong>r spezifischen Immissionen sorgen.3 mit geringen Än<strong>de</strong>rungen aus Landschaftsplan Stadt Brunsbüttel, UAG ● Umweltplanung und –audit GmbH, 200314


Stadt BrunsbüttelVorhabenbezogener B-<strong>Plan</strong> Nr. <strong>56</strong>: Begründung <strong>Teil</strong> II <strong>Umweltbericht</strong>3.5.2 Umweltauswirkungen <strong>de</strong>r <strong>Plan</strong>ungEs ergibt sich eine Beeinflussung <strong>de</strong>s Mikroklimas durch Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Gelän<strong>de</strong>morphologieund durch Versiegelung in einer Größenordnung von ca. 31,8 ha. Durch die geplanteBebauung <strong>de</strong>r aus klimatischer Sicht interessanten Grünlandfläche wird sich kleinräumig dasKlima än<strong>de</strong>rn. Ein höherer Versiegelungsgrad führt zu Temperaturerhöhung bei gleichzeitiggeringerer Luftfeuchte.Bezogen auf die direkt betroffenen Flächen dürften die Auswirkungen auf das Mikroklima alsnicht unerheblich anzusehen sein, wenn auch die ausgeprägten und dominieren<strong>de</strong>n Westwindlagenfür Frischluftzufuhr sorgen dürften. Zu<strong>de</strong>m ist <strong>de</strong>r weitere Verlust von Freiland imZusammenhang mit <strong>de</strong>r fortschreiten<strong>de</strong>n Bebauung für das Stadtklima <strong>de</strong>r Stadt Brunsbüttelvon Be<strong>de</strong>utung.3.6 Landschaft / Landschaftsbild3.6.1 Bestandsaufnahme/ Bewertung 4Das Gebiet <strong>de</strong>r Stadt Brunsbüttel gehört vollständig zum Naturraum <strong>de</strong>r “DithmarscherMarsch”. Im Südosten, dort wo <strong>de</strong>r <strong>Teil</strong>geltungsbereich 1 <strong>de</strong>s B-<strong>Plan</strong>s Nr. <strong>56</strong> liegt, grenztdieser Naturraum an Naturräume verwandter Entstehung an. Die Dithmarscher Marsch ist imWesentlichen Ergebnis <strong>de</strong>r nacheiszeitlichen Meeresspiegelanstiege, aber auch zeitweisenRückgänge sowie <strong>de</strong>r dann stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Ablagerung mariner Sedimente. Durch <strong>de</strong>nDeichbau wur<strong>de</strong>n diese Flächen immer weiter <strong>de</strong>m unmittelbaren Einfluss <strong>de</strong>s Meeres entzogen.Der Bereich <strong>de</strong>r Stadt Brunsbüttel kann <strong>de</strong>r „alten Marsch“ zugeordnet wer<strong>de</strong>n. Die hier zufin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Dwog- und Knickmarschen wer<strong>de</strong>n überwiegend als Grünland genutzt. Auf <strong>de</strong>nstärker meliorierten Bö<strong>de</strong>n wird auch Ackerbau betrieben. An<strong>de</strong>rs als bei <strong>de</strong>n nordfriesischenMarschen han<strong>de</strong>lt es sich bei <strong>de</strong>nen in Dithmarschen um stabile Untergrün<strong>de</strong>. Da die Substratenicht über Torfschichten lagern, die bei Ein<strong>de</strong>ichung und damit sinken<strong>de</strong>m Grundwasserspiegelaustrockneten, sackten die Landoberflächen nicht ein.Marschen haben als wesentliches Merkmal eine ebene, wenig strukturierte Landschaft.Großflächige Grünlandbereiche, geglie<strong>de</strong>rt lediglich durch Gräben und kleinere Gehölze nahe<strong>de</strong>n Hofstellen.Neben <strong>de</strong>n natürlichen Bo<strong>de</strong>nformen stellen innerhalb <strong>de</strong>s Stadtgebietes auch anthropogeneBö<strong>de</strong>n mit einem Flächenanteil von ca. 25 % (Stand 1990) einen wesentlichen <strong>Teil</strong> <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ninventarsdar. Insgesamt wur<strong>de</strong>n etwa 2.000 ha im Raum Brunsbüttel (teilweise außerhalb<strong>de</strong>s Stadtgebietes) als Industrie- und Gewerbestandort ausgewiesen. Weite Bereiche<strong>de</strong>r ehemals natürlichen Landoberfläche wur<strong>de</strong>n durch Aufspülungen mit Elb- und Kanalsedimentenüberprägt. Kleinere Spülflächen mit sandreichen Auflagerungen befin<strong>de</strong>n sichwestlich <strong>de</strong>s Kanals im Bereich Belmermoor / Osterbelmhusen. Die weitaus großflächigerenüberwiegend tonreicheren Sedimente wur<strong>de</strong>n aber zwischen Kanal und Elbe zur Schaffungvon Industrieflächen aufgespült. Die Bo<strong>de</strong>nkarte zeigt für <strong>de</strong>n <strong>Teil</strong>geltungsbereich 1 fast flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>ine Aufspülung mit sandigem Material, lediglich im Westen und Nor<strong>de</strong>n gibtes tonreiche Aufspülungen.Auf ca. 630 ha wur<strong>de</strong>n Elbsedimente bis zu einer maximalen Höhe von 2,2 m über NN aufgespültund erschlossen. Der überwiegen<strong>de</strong> <strong>Teil</strong> wird, wie das geplante Kraftwerksgelän<strong>de</strong>,als „Vorratsfläche“ größtenteils noch landwirtschaftlich genutzt (Beweidung).Insgesamt weist das Gebiet <strong>de</strong>r Stadt Brunsbüttel eine Höhenlage von max. knapp 2 m überNN auf. Die Flächen <strong>de</strong>r so genannten „alten Marsch“ – damit auch das <strong>Plan</strong>gebiet – liegentypischerweise kaum über 0 m über NN. – Erst die o. g. Aufspülungen haben diese Flächeum ca. 2 m erhöht.4 mit geringen Än<strong>de</strong>rungen aus Landschaftsplan Stadt Brunsbüttel, UAG ● Umweltplanung und –audit GmbH, 200315


Stadt BrunsbüttelVorhabenbezogener B-<strong>Plan</strong> Nr. <strong>56</strong>: Begründung <strong>Teil</strong> II <strong>Umweltbericht</strong>Das <strong>Plan</strong>gebiet (TGB 1) ist zwar einschließlich seiner Umgebung im Flächennutzungsplanals Industriegebiet dargestellt, die <strong>de</strong>rzeitige Situation ist jedoch in <strong>Teil</strong>en (noch) <strong>de</strong>utlichan<strong>de</strong>rs. Heute wird das Bild von einer Mischnutzung aus überwiegend noch landwirtschaftlicherFläche, Lagerfläche und Industriefläche, eingebettet in schon bestehen<strong>de</strong> große Industriebetriebeund Win<strong>de</strong>nergieanlagen bestimmt.3.6.2 Umweltauswirkungen <strong>de</strong>r <strong>Plan</strong>ungDurch die Bebauung wird die <strong>de</strong>rzeit noch durch eine Mischnutzung geprägte (Kultur-) Landschaftmit erheblichen Freiflächenanteilen <strong>de</strong>utlich verän<strong>de</strong>rt. Die bei<strong>de</strong>n Maschinenhäusersind mit einer Höhe von jeweils ca. 40 m und die bei<strong>de</strong>n Kesselhäuser mit je ca. 130 m geplant;<strong>de</strong>r für bei<strong>de</strong> Blöcke gemeinsame zweizügige Schornstein hat eine geplante Höhe vonca. 145 m. Dadurch wird <strong>de</strong>r Blick von <strong>de</strong>r Fährstraße Richtung Elbe teilweise verstellt. DieÜberprägung <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s durch visuelle Wirkungen auf die mittlere und weitereUmgebung ist ebenso als <strong>de</strong>utlich einzustufen.Allerdings ist darauf hinzuweisen, dass die direkten Nachbarflächen (Kernkraftwerk und SA-VA) und darüber hinaus auch die weiteren Betriebe <strong>de</strong>s Industriegebiets Brunsbüttel über dieDichte <strong>de</strong>r Bebauung diesen Bereich schon <strong>de</strong>utlich prägen. Auch in <strong>de</strong>r weiteren Umgebungdominieren hohe Schornsteine, Windkraftanlagen und Industriegebäu<strong>de</strong>.Im Geltungsbereich steht <strong>de</strong>rzeit eine Windkraftanlage, die bei Umsetzung <strong>de</strong>r Bebauungsplanungzurückgebaut wird. Gegenüber <strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>s Kohlekraftwerks vermin<strong>de</strong>rt sich zwardie Höhe <strong>de</strong>s Bauwerks, das Kraftwerk stellt aber eine <strong>de</strong>utliche Verdichtung und Vergrößerung<strong>de</strong>r Baumassen in diesem Gebiet dar.3.7 Kultur- und sonstige SachgüterIm <strong>Plan</strong>gebiet sind keine archäologischen Denkmale bekannt und auch nicht zu erwarten.Wenn während <strong>de</strong>r Erdarbeiten Fun<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r auffällige Bo<strong>de</strong>nverfärbungen ent<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n,ist die Denkmalschutzbehör<strong>de</strong> zu benachrichtigen und die Fundstelle bis zum Eintreffen <strong>de</strong>rFachbehör<strong>de</strong> zu sichern. Verantwortlich hierfür sind gem. § 15 Denkmalschutzgesetz <strong>de</strong>rGrundstückseigentümer und <strong>de</strong>r Leiter <strong>de</strong>r Arbeiten.3.8 Wechselwirkungen zwischen <strong>de</strong>n UmweltschutzbelangenDie unterschiedlichen Schutzgüter können nicht isoliert voneinan<strong>de</strong>r betrachtet wer<strong>de</strong>n. Siesind eng miteinan<strong>de</strong>r verbun<strong>de</strong>n. Die Verflechtungen <strong>de</strong>r Schutzgüter zeigen sich in Formvon Auswirkungsverlagerungen und Sekundärauswirkungen, die sich zum einen addierenund verstärken, aber auch vermin<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r sogar aufheben können. In einigen Fällen lassensich sogar Wirkungsketten über mehrere Schutzgüter hinweg verfolgen. Dieses be<strong>de</strong>utet,dass das ursprünglich betroffene Schutzgut selbst zum Auslöser einer Beeinträchtigung o<strong>de</strong>rVerbesserung eines an<strong>de</strong>ren Schutzgutes wird. Der Anspruch <strong>de</strong>r Richtlinie <strong>de</strong>s EWG-Rates, die Ermittlung, Beschreibung und Bewertung von Wechselwirkungen in Umweltverträglichkeitsstudien„soll sich auf die direkten und etwaigen indirekten, sekundären, kumulativen,kurz-, mittel- und langfristigen, ständigen und vorübergehen<strong>de</strong>n, positiven und negativenAuswirkungen <strong>de</strong>s Vorhabens erstrecken“, ist in <strong>de</strong>r Praxis nur begrenzt möglich, dahäufig wenig über die Verflechtungen <strong>de</strong>r Schutzgüter (beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>r biologischen) untereinan<strong>de</strong>rbekannt ist.Schwerpunkte <strong>de</strong>r Wechselwirkungen im <strong>Plan</strong>gebiet sind die Schutzgüter Bo<strong>de</strong>n und Wasser,Tiere und Pflanzen.Bo<strong>de</strong>nbildung und Vegetation stehen in direkten Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Grundwasserstand.Die bestehen<strong>de</strong> Vegetation hingegen bil<strong>de</strong>t die Lebensgrundlage für verschie<strong>de</strong>neTierarten. Eine Versiegelung o<strong>de</strong>r eine Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Entwässerung hätte direkte Auswirkungenauf schützenswerten Bereiche. Da diese hier nicht angetroffen wur<strong>de</strong>n, die Nachbar-16


Stadt BrunsbüttelVorhabenbezogener B-<strong>Plan</strong> Nr. <strong>56</strong>: Begründung <strong>Teil</strong> II <strong>Umweltbericht</strong>flächen darüber hinaus bereits stark industriell geprägt sind, können zusätzliche o<strong>de</strong>r neueWechselwirkungen ausgeschlossen wer<strong>de</strong>n.Des Weiteren bestehen Wechselwirkungen zwischen <strong>de</strong>m Schutzgut Mensch und <strong>de</strong>mLandschaftsbild, da Wohnqualität und Erholungseignung in direktem Wirkzusammenhang miteiner naturnahen, erlebbaren Landschaft stehen. Das Landschaftsbild unterliegt im Untersuchungsraumaber bereits <strong>de</strong>utlichen Vorbelastungen durch die intensive industrielle Nutzung,Straßen- und Schiffsverkehr, so dass Landschaftserleben und Erholung bereits <strong>de</strong>utlich eingeschränktsind. Negative zusätzliche bzw. neue Wechselwirkungen zwischen diesenSchutzgütern können somit ausgeschlossen wer<strong>de</strong>n.Schließlich gibt es Wechselwirkungen zwischen <strong>de</strong>n Schutzgütern Klima und Luft und <strong>de</strong>rmenschlichen Gesundheit. Die zusätzliche Versiegelung verän<strong>de</strong>rt das Kleinklima, was jedochdurch kräftige und häufige Westwin<strong>de</strong> weitestgehend kompensiert wird. Die Immissionsprognosezeigt zu<strong>de</strong>m, dass sogar unter Worst-Case-Bedingungen (Einhaltung <strong>de</strong>rGrenzwerte nach <strong>de</strong>r 13.BImSchV) nach Einrechnung <strong>de</strong>r Vorbelastung <strong>de</strong>s Gebiets undBerechnung <strong>de</strong>r Zusatzbelastung keine Gefährdung <strong>de</strong>r menschlichen Gesundheit zu erwartenist, da alle Immissionswerte in <strong>de</strong>n relevanten Wohngebieten weit unter <strong>de</strong>n Immissionswerten<strong>de</strong>r TA Luft bzw. <strong>de</strong>r 22. BImSchV liegen.Die im <strong>Teil</strong>geltungsbereich 1 und <strong>de</strong>r näheren Umgebung möglicherweise langfristig entstehen<strong>de</strong>betriebsbedingte Schadstoff<strong>de</strong>position im Bo<strong>de</strong>n ist nach Maßgabe evtl. Auflagen imBImSchG-Verfahren zu überprüfen.Die für die einzelnen Schutzgüter beschriebenen Auswirkungen und die Wechselwirkungensind langfristig und dauerhaft. Sie wären nur für <strong>de</strong>n unwahrscheinlichen Fall teilweise reversibel,dass die anvisierte Bebauung nach <strong>de</strong>r Realisierung wie<strong>de</strong>r vollständig beseitigt wer<strong>de</strong>nwür<strong>de</strong>. Beispielsweise sind die emittierten Luftschadstoffe praktisch nicht wie<strong>de</strong>r rückholbar.4 Darstellung geplanter Maßnahmen zur Vermeidung,Minimierung und zum Ausgleich und ErsatzDie Vermeidung und <strong>de</strong>r Ausgleich <strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m Bebauungsplan verbun<strong>de</strong>nen Eingriffe inNatur und Landschaft (Eingriffsregelung nach <strong>de</strong>m BNatSchG) sind gemäß § 1a Abs. 2 Nr. 2BauGB in <strong>de</strong>r Abwägung nach § 1 Abs. 6 BauGB zu berücksichtigen. Nach <strong>de</strong>n allgemeinenAbwägungsgrundsätzen sind gemäß § 1a Abs. 2 Nr. 1 BauGB die durch <strong>de</strong>n <strong>Umweltbericht</strong>formulierten Belange <strong>de</strong>s Naturschutzes und <strong>de</strong>r Landschaftspflege in die planerische Abwägungentsprechend ihrem Gewicht einzubeziehen.Gemäß § 1a Abs. 3 BauGB kann <strong>de</strong>r Ausgleich <strong>de</strong>r zu erwarten<strong>de</strong>n Eingriffe in Natur undLandschaft durch geeignete Festsetzungen nach § 9 BauGB als Flächen o<strong>de</strong>r Maßnahmenzum Ausgleich erfolgen. Die Maßnahmen können auch an an<strong>de</strong>rer Stelle als am Ort <strong>de</strong>sEingriffs erfolgen, soweit dies mit einer geordneten städtebaulichen Entwicklung und <strong>de</strong>nZielen <strong>de</strong>s Naturschutzes und <strong>de</strong>r Landschaftspflege vereinbar ist. Anstelle von Festsetzungenkönnen vertragliche Vereinbarungen gemäß § 11 BauGB o<strong>de</strong>r sonstige Maßnahmen aufvon <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> bereitgestellten Flächen getroffen wer<strong>de</strong>n.Die geplanten Maßnahmen wer<strong>de</strong>n als <strong>Teil</strong>geltungsbereiche 2 und 3 in <strong>de</strong>n Bebauungsplanaufgenommen. Durch die Festsetzung im Bebauungsplan wer<strong>de</strong>n die landschaftspflegerischenZiele rechtsverbindlich. Die Stadt Brunsbüttel beabsichtigt, die Bereitstellung undPflege <strong>de</strong>r Ausgleichsflächen einschließlich <strong>de</strong>r im Kapitel 4.2.3 geschil<strong>de</strong>rten Maßnahmenauf <strong>de</strong>n Vorhabenträger zu übertragen.4.1 Vermeidung und MinimierungDurch Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen sind gemäß § 19 BNatSchG und gemäߧ 7 LNatSchG die voraussichtlich durch das Vorhaben verursachten Beeinträchtigungen zureduzieren. Die im Bun<strong>de</strong>s- und Lan<strong>de</strong>snaturschutzgesetz verankerte Eingriffsregelung sieht17


Stadt BrunsbüttelVorhabenbezogener B-<strong>Plan</strong> Nr. <strong>56</strong>: Begründung <strong>Teil</strong> II <strong>Umweltbericht</strong><strong>de</strong>n Grundsatz "Vermeidung vor Ausgleich" zwingend vor, da die Vermeidung von Beeinträchtigungenökologisch sinnvoller ist als die Durchführung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen.Gemäß § 7 Abs. 1 LNatSchG sind bei einem Eingriff in Natur und Landschaftvermeidbare Beeinträchtigungen <strong>de</strong>s Naturhaushaltes und <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s zu unterlassen.Die Genehmigung ist zu untersagen, wenn die durch das Vorhaben verursachtenBeeinträchtigungen vermeidbar sind. Daher sind im Rahmen <strong>de</strong>r Vorhabensplanung alleVermeidungsmöglichkeiten zu berücksichtigen, um Eingriffe in Natur und Landschaft soweitwie möglich zu vermei<strong>de</strong>n. Eingriffe, die nicht zu vermei<strong>de</strong>n sind, sind im nächsten Schritt zuminimieren. Unter Minimierungsmaßnahmen sind Maßnahmen zu verstehen, welche dieEingriffsintensität auf die betroffenen Umweltbereiche und Schutzgüter herabsetzen. Sie habenPriorität vor Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen.Eine Vermeidung von Eingriffen ist im Zusammenhang mit diesem geplanten Kraftwerksbaunicht möglich, da zur Vermeidung an diesem Standort ein Alternativstandort gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>nmüsste. Ein alternativer Standort für diesen geplanten Kraftwerksbau existiert nicht.Darüber hinaus wür<strong>de</strong>n sich an einem potentiellen alternativen Standort vergleichbare Umweltauswirkungenergeben. Allerdings sind Maßnahmen zur Minimierung <strong>de</strong>r Eingriffe sinnvollund möglich; diese wer<strong>de</strong>n im Folgen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>tailliert beschrieben.4.1.1 Menschen, einschließlich <strong>de</strong>r menschlichen GesundheitDie Schadstoffemissionen wer<strong>de</strong>n durch die gesetzlich vorgegebenen Grenzwerte <strong>de</strong>r 13.BImSchV minimiert. Diese Emissionsbegrenzungen und die Festlegung einer Min<strong>de</strong>stschornsteinhöhevon ca. 145 m zur Gewährleistung eines ungestörten Abtransports <strong>de</strong>r Abgasein <strong>de</strong>r freien Luftströmung entsprechend <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r TA Luft stellen sicher,dass gesundheitliche Auswirkungen auf <strong>de</strong>n Menschen in nicht erheblichem Maße auftretenwer<strong>de</strong>n.Diffuse Schadstoffemissionen aus an<strong>de</strong>ren Quellen wie Kohleanlieferung und Lagerung könnendurch geeignete Maßnahmen wie z.B. Optimierung <strong>de</strong>r Umschlagvorgänge, Minimierung<strong>de</strong>r Abwurfhöhen, Befeuchtung <strong>de</strong>r Kohle etc. minimiert wer<strong>de</strong>n.Die Stadt Brunsbüttel hat zur Betrachtung zusammenhängen<strong>de</strong>r schalltechnischer Belangefür das Industriegebiet Süd im Dezember 2007 eine schalltechnische Untersuchung vornehmenlassen 5 (<strong>Teil</strong> I, Anlage 6). Ziel <strong>de</strong>r Untersuchung war es, eine gleichmäßige Verteilung<strong>de</strong>r Schallemissionen für die noch vorhan<strong>de</strong>nen freien Industrieflächen zu gewährleisten.Im Rahmen <strong>de</strong>r schalltechnischen Untersuchung wur<strong>de</strong>n die maximalen Gesamtgeräuschimmissionenim Bereich <strong>de</strong>s Industriegebietes Süd <strong>de</strong>r Stadt Brunsbüttel ermittelt. Die Beurteilungerfolgte für die gewerblichen Anlagen nach <strong>de</strong>r TA Lärm. Dabei wur<strong>de</strong> das Untersuchungsgebietin 50 x 50 m große <strong>Teil</strong>flächen unterteilt und die Emissionskontingente für dieeinzelnen <strong>Teil</strong>flächen bestimmt. Abschirmungen durch vorhan<strong>de</strong>ne o<strong>de</strong>r geplante Lärmschutzanlagenwur<strong>de</strong>n zur sicheren Seite nicht berücksichtigt. Etwaige Überschreitungen <strong>de</strong>rOrientierungswerte liegen in <strong>de</strong>m gemäß TA Lärm zulässigen Maß von 1 dB(A).Als Ergebnis <strong>de</strong>r schalltechnischen Untersuchung wer<strong>de</strong>n zum Schutz <strong>de</strong>r angrenzen<strong>de</strong>nWohnbebauung vor Gewerbelärmimmissionen von Flächen innerhalb <strong>de</strong>s <strong>Plan</strong>geltungsbereichs<strong>de</strong>s vorhabenbezogenen Bebauungsplans Nr. <strong>56</strong> Emissionsbeschränkungen in Anlehnung<strong>de</strong>r DIN 4<strong>56</strong>91 festgesetzt. Innerhalb <strong>de</strong>s Geltungsbereichs sind danach nur Anlagenund Betriebe zulässig, <strong>de</strong>ren Emissionen ein Emissionskontingent LEK (bezogen auf 1m²) sowohl tags (6:00 bis 22:00 Uhr) als auch nachts (22:00 bis 6:00 Uhr) von 60 dB(A) nichtüberschreiten.Die zusätzlichen Emissionen <strong>de</strong>r neuen Gewerbefläche wer<strong>de</strong>n damit so begrenzt, dass dieOrientierungswerte, unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r Emissionen aller vorhan<strong>de</strong>nen und neuenGewerbe- bzw. Industrieflächen, eingehalten wer<strong>de</strong>n.5 Schalltechnische Untersuchung zur weiteren industriellen Gebietsentwicklung östlich <strong>de</strong>s Nord-Ostseekanals <strong>de</strong>r Stadt Brunsbüttel, Januar 200818


Stadt BrunsbüttelVorhabenbezogener B-<strong>Plan</strong> Nr. <strong>56</strong>: Begründung <strong>Teil</strong> II <strong>Umweltbericht</strong>SüdWestStrom hat weiterhin eine betriebsbezogene Lärmimmissionsprognose auf Grundlage<strong>de</strong>r TA Lärm durchführen lassen (<strong>Teil</strong> I, Anlage 7). Diese Untersuchung dient <strong>de</strong>m Nachweis,dass das Kraftwerk die festgesetzten Schallpegel auch einhält.Eine <strong>de</strong>taillierte Darstellung aller relevanten Schallleistungspegel kann <strong>de</strong>r SchalltechnischenVorprüfung durch Müller-BBM (<strong>Teil</strong> I, Anlage 7) entnommen wer<strong>de</strong>n.4.1.2 Tiere, Pflanzen und die biologische VielfaltDas Einrichten <strong>de</strong>r Baustelle und das Vorgehen in Bauphasen ermöglicht es, dort ansässigenTierpopulationen nach und nach in an<strong>de</strong>re Bereiche abzuwan<strong>de</strong>rn.Es ist anzunehmen, dass erhebliche Beeinträchtigungen im Bereich von Schallimmissionenwährend <strong>de</strong>r Bauphase bei einzelnen Überschreitungen in Natura 2000-Gebieten durchScha<strong>de</strong>nsbegrenzungsmaßnahmen zu verhin<strong>de</strong>rn sind.4.1.3 Bo<strong>de</strong>nDer Abtrag <strong>de</strong>s Walls am nördlichen und westlichen Rand <strong>de</strong>s Grundstücks, bestehend ausMaterial <strong>de</strong>s früher in <strong>de</strong>r Nähe ansässigen Kompostwerkes (Elbtreibsel und Klärschlamm),wird nicht weiter verfolgt. Lediglich für die Herstellung <strong>de</strong>r Grundstückszufahrt und für dieAufstellung von Leitungsmasten ist beabsichtigt, <strong>de</strong>n Wallkörper anzuschnei<strong>de</strong>n.Für die Baustelleneinrichtungsflächen wer<strong>de</strong>n Flächen in einer Größenordnung von ca. 11ha benötigt. Diese befin<strong>de</strong>n sich ausschließlich im Geltungsbereich <strong>de</strong>s Bebauungsplans.Weitere Flächen wer<strong>de</strong>n voraussichtlich nicht in Anspruch genommen. Auswirkungen durchtemporäre Baustelleneinrichtungsflächen, die über die dauerhafte Flächeninanspruchnahmehinausgehen, sind nicht zu erwarten.4.1.4 WasserDas anfallen<strong>de</strong> Oberflächenwasser wird über die Kanalisation und <strong>de</strong>n Vorfluter im Nor<strong>de</strong>n indie Elbe eingeleitet. Versiegelte Flächen mit potentiellen Verunreinigungen durch wassergefähr<strong>de</strong>n<strong>de</strong>Stoffe erhalten zum Schutz <strong>de</strong>s Entwässerungssystems Abschei<strong>de</strong>r (Kohlestaubabsetzbecken,Ölabschei<strong>de</strong>r).4.1.5 Klima und LuftEin min<strong>de</strong>stens 10%-iger Anteil <strong>de</strong>s geplanten Anlagengrundstücks wird als offener Bo<strong>de</strong>nerhalten, damit nahezu alle Fähigkeiten gewachsenen Bo<strong>de</strong>ns. Darüber hinaus wer<strong>de</strong>n dieseFlächen mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt.4.1.6 LandschaftDer unter 4.1.5. genannte 10%-ige Anteil <strong>de</strong>r Fläche steht auch zur Eingrünung <strong>de</strong>s Anlagengrundstückszur Verfügung. Hier ist in erster Linie eine randliche Eingrünung zu nennen,darüber hinaus eine Bepflanzung <strong>de</strong>r Stellplatzanlagen und an<strong>de</strong>re Freiflächen.4.2 Ausgleich und Ersatz4.2.1 Bilanzierung <strong>de</strong>s geplanten Eingriffs4.2.1.1 Schutzgut Arten und LebensgemeinschaftenBeeinträchtigungen von Flächen mit „allgemeiner Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n Naturschutz“ geltennach <strong>de</strong>m Gemeinsamen Run<strong>de</strong>rlass 6 über die Ausgleichsmaßnahmen für Beeinträchtigungen<strong>de</strong>s Schutzgutes Bo<strong>de</strong>n als ausgeglichen.6 Gemeinsamer Run<strong>de</strong>rlass <strong>de</strong>s Innenministeriums und <strong>de</strong>s Ministeriums für Umwelt, Natur und Forsten Schleswig-Holstein- IV 63 - 510.335/X 33 - 5120 - vom 3. Juli 199819


Stadt BrunsbüttelVorhabenbezogener B-<strong>Plan</strong> Nr. <strong>56</strong>: Begründung <strong>Teil</strong> II <strong>Umweltbericht</strong>4.2.1.2 Schutzgut Bo<strong>de</strong>nGrundlage für die Berechnung bieten die vorhan<strong>de</strong>nen Flächengrößen <strong>de</strong>r Einzelbiotope.Hierbei wird unterschie<strong>de</strong>n zwischen komplett unversiegelten Bö<strong>de</strong>n und heute schon teilweiseo<strong>de</strong>r komplett versiegelten Flächen. Die jeweils zutreffen<strong>de</strong> Zusatzversiegelung wird inAnrechnung gebracht.Berücksichtigt man die im Bebauungsplan festgesetzte GRZ von 0,8 mit einer möglichenÜberschreitung um 0,1 auf 0,9 ist eine Neuversieglung von insgesamt 18,85 ha (bei 1:1) 7 indie Bilanz einzurechnen. Gemäß Run<strong>de</strong>rlass wird hier im Verhältnis 1:0,5 ausgeglichen, waseinen Flächenbedarf von 9,43 ha ergibt.4.2.1.3 Schutzgut WasserDer Gemeinsame Run<strong>de</strong>rlass legt zum Thema Ausgleich für das anfallen<strong>de</strong> Oberflächenwasserfest: „bei Rückhaltung <strong>de</strong>s anfallen<strong>de</strong>n Regenwassers in naturnah gestalteten Beckenkann von einem Ausgleich ausgegangen wer<strong>de</strong>n“. – Auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s geplantenKohlekraftwerks ist eine Rückhaltung nicht möglich und somit auch nicht geplant.Die Berechnung <strong>de</strong>s notwendigen Ausgleich erfolgt nach folgen<strong>de</strong>m Modus: Das auf <strong>de</strong>rzukünftigen Kraftwerksfläche anfallen<strong>de</strong> Oberflächenwasser 8 ergibt ein theoretisch notwendigesRückhaltevolumen von 3.658 m³. Auf <strong>de</strong>r Fläche <strong>de</strong>s Kohlekraftwerks ließe sich wegen<strong>de</strong>r dort anstehen<strong>de</strong>n relativ hohen Wassersättigung im Bo<strong>de</strong>n theoretisch 40 cm bis maximal50 cm Tiefe Wasser rückhalten, das dann nach und nach in <strong>de</strong>n Vorfluter abgeleitetwür<strong>de</strong>. Dies be<strong>de</strong>utet, dass das Volumen auf eine Fläche zu bringen wäre, die ein Anstauvolumenvon 45 cm zulässt. Rechnerisch wäre dies eine Fläche von 8.129 m² (3.658 m³ :0,45 m= 8.129 m²).Da <strong>de</strong>r Eingriff gemäß Run<strong>de</strong>rlass erst mit naturnaher Gestaltung ausgeglichen ist, gibt eswegen notwendigerweise flach ausgezogener Ufer einen Zuschlagfaktor von 0,5-0,8 (=0,65).Daraus ergibt sich ein Ausgleichsflächenbedarf für das Schutzgut Wasser von 1,34 ha(8.129 m² x 1,65 = 13.413 m²).4.2.1.4 Schutzgut Klima / LuftBezogen auf das direkt betroffene Betriebsareal dürften die Auswirkungen auf das Mikroklimaals nicht unerheblich anzusehen sein, allerdings wer<strong>de</strong>n die ausgeprägten und dominieren<strong>de</strong>nWestwindlagen für Frischluftzufuhr sorgen. Im Rahmen <strong>de</strong>s Bauleitplanverfahrensentsteht somit kein zusätzlicher Ausgleichsbedarf.4.2.1.5 Schutzgut LandschaftsbildDer Eingriff in das Landschaftsbild durch die Anlage kann nicht als unwesentlich bezeichnetwer<strong>de</strong>n, er muss jedoch wegen <strong>de</strong>r Vorprägung durch die Windkraftanlagen auf und in <strong>de</strong>rNähe <strong>de</strong>s Grundstücks, <strong>de</strong>s benachbarten Kernkraftwerks und <strong>de</strong>r industriell geprägten Umgebungin seiner Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>utlich heruntergestuft wer<strong>de</strong>n. Ein geson<strong>de</strong>rter Ausgleich <strong>de</strong>rBeeinträchtigungen <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s ist daher nicht erfor<strong>de</strong>rlich.4.2.1.6 Zusammenstellung <strong>de</strong>s AusgleichsbedarfsEs ergibt sich für die im B-<strong>Plan</strong> zu berücksichtigen<strong>de</strong>n Aspekte das in <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Tabelledargestellte Gesamt-Kompensationserfor<strong>de</strong>rnis – die im weiteren Verfahren nach <strong>de</strong>m7 „ … gilt <strong>de</strong>r Ausgleich als hergestellt, wenn min<strong>de</strong>stens im Verhältnis 1 : 0,5 für Gebäu<strong>de</strong>flächen und versiegelteOberflächenbeläge … aus <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Nutzung herausgenommen und z. B. zu einem naturbetontenBiotoptyp entwickelt o<strong>de</strong>r als offenes Gewässer mit Uferrandstreifen wie<strong>de</strong>rhergestellt wer<strong>de</strong>n.“ - (zitiert nach„Hinweise zur Anwendung <strong>de</strong>r naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung in <strong>de</strong>r verbindlichen Bauleitplanung“ –Anhang zu „Verhältnis <strong>de</strong>r naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung zum Baurecht“, Gemeinsamer Run<strong>de</strong>rlass<strong>de</strong>s Innenministeriums und <strong>de</strong>s Ministeriums für Umwelt, Natur und Forsten vom 3. Juli 1998)8 Reuther & Klein, Dezember 200720


Stadt BrunsbüttelVorhabenbezogener B-<strong>Plan</strong> Nr. <strong>56</strong>: Begründung <strong>Teil</strong> II <strong>Umweltbericht</strong>BImSchG möglicherweise hinzukommen<strong>de</strong>n Kompensationserfor<strong>de</strong>rnisse sind zusätzlichund unabhängig zu erbringen.Bo<strong>de</strong>nWasserKlima / LuftLandschaftsbildTiere und Pflanzen:Gesamt:9,43 ha1,34 hakein zusätzlicher Kompensationsbedarfkein zusätzlicher Kompensationsbedarfkein zusätzlicher Kompensationsbedarf10,77 ha4.2.2 KompensationsflächenAuf <strong>de</strong>r Fläche <strong>de</strong>s Kohlekraftwerks selbst gibt es keine Möglichkeiten, <strong>de</strong>n Eingriff auszugleichen;hier können lediglich Maßnahmen zur Min<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Eingriffs realisiert wer<strong>de</strong>n.(siehe Kap. 4.1)In <strong>de</strong>r Gemarkung Brunsbüttel, Flur 32, stehen Flächen zur Verfügung, die sich für <strong>de</strong>n Ausgleich<strong>de</strong>r Eingriffe in die Schutzgüter Bo<strong>de</strong>n und Wasser eignen. Es han<strong>de</strong>lt sich um folgen<strong>de</strong>FlurstückeFlurstückin einer Größe von (gemäß Flurstücksbögen)155/4 7,8471 ha1<strong>56</strong>/3 0,1780 ha1<strong>56</strong>/4 0,9464 ha141 0,2764 ha140/4 2,0364 haGesamt 11,2843 ha 11,28 haGegenüber <strong>de</strong>m erfor<strong>de</strong>rlichen rechnerischen Ausgleichsflächenbedarf von 10,77 ha ergibtsich ein rechnerischer Überschuss von 0,51 ha. Da in <strong>de</strong>m folgen<strong>de</strong>n Verfahren nach <strong>de</strong>mBImSchG eventuell weiterer Ausgleichsbedarf entsteht, wird diese zusätzliche Fläche in <strong>de</strong>rAnlage geson<strong>de</strong>rt dargestellt, sie wird aber bereits zu diesem Zeitpunkt in das Entwicklungskonzepteinbezogen.Charakterisierung <strong>de</strong>r FlächenDie Gesamtfläche liegt nahe <strong>de</strong>r B 5, an <strong>de</strong>r Abfahrt Brunsbüttel-Zentrum; <strong>de</strong>r größere <strong>Teil</strong>liegt östlich, <strong>de</strong>r kleinere westlich <strong>de</strong>r Olof-Palme-Straße. Bei<strong>de</strong> <strong>Teil</strong>flächen sind Ackerflächen.Die <strong>de</strong>rzeitige Nutzung im östlichen <strong>Teil</strong> ist Kohl-Acker, westlich <strong>de</strong>r Straße Grasacker.Der Ausschnitt aus <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nkarte 9 zeigt, dass die gesamte Fläche Aufspülungsfläche mitsandreichem Material ist. Die Aufspülungshöhe beträgt ca. 2 – 2,5 m.Die Flächen wer<strong>de</strong>n sämtlich von im übrigen sehr tiefen Gräben begleitet o<strong>de</strong>r begrenzt;Grüppen wie sie die angrenzen<strong>de</strong>n Bereiche mit natürlich gewachsenem Bo<strong>de</strong>n aufweisen,gibt es hier nicht. Eine Entwässerung <strong>de</strong>r Fläche erfolgt durch Drainagen.Einschätzung mit Blick auf EignungAuszugleichen sind Eingriffe in die Schutzgüter Bo<strong>de</strong>n und Wasser.9 Landschaftsplan Stadt Brunsbüttel, Textteil S. 13, Abb. 421


Stadt BrunsbüttelVorhabenbezogener B-<strong>Plan</strong> Nr. <strong>56</strong>: Begründung <strong>Teil</strong> II <strong>Umweltbericht</strong>Die Aufspülung ist im Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Ausbau <strong>de</strong>s Ostermoorer Hafens vermutlichin <strong>de</strong>n 60-er Jahren erfolgt.Eine seit vielen Jahrzehnten aufgespülte Fläche scheint wegen <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utlichen Profilüberformung<strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns zunächst schwierig für einen Ausgleich für das Schutzgut Bo<strong>de</strong>n zu sein.Doch gera<strong>de</strong> ein solch gestörter, <strong>de</strong>rzeit intensiv bewirtschafteter Bo<strong>de</strong>n bietet die Chancezu einer interessanten Aufwertung.4.2.3 KompensationsmaßnahmenEin Wie<strong>de</strong>rherstellen <strong>de</strong>s ursprünglichen Zustan<strong>de</strong>s (Belmermoor) ist we<strong>de</strong>r sinnvoll nochmöglich. Eher müsste man mit <strong>de</strong>n Maßnahmen auf <strong>de</strong>n seit <strong>de</strong>n 60-er Jahren bestehen<strong>de</strong>nStatus reagieren. Dem entsprechend wer<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Entwicklungen verfolgt:Östlicher <strong>Teil</strong>bereich - Wal<strong>de</strong>ntwicklung- Die vorhan<strong>de</strong>nen Drainagen wer<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>r östlich <strong>de</strong>r Olof-Palme-Straße gelegenen<strong>Teil</strong>fläche sämtlich beseitigt.- Um die dort angrenzen<strong>de</strong>n, weiterhin landwirtschaftlich zu nutzen<strong>de</strong>n Flächen nicht zustören, ist die Anlage eines neuen Grenzgrabens notwendig.- Mit einer Initialanpflanzung von Gehölzen (Erlen, Wei<strong>de</strong>n, Eschen), und darauf folgen<strong>de</strong>rgroßflächiger Sukzession wird als langfristiges Ziel eine Wal<strong>de</strong>ntwicklung angestrebt.- Zum Schutz dieser Fläche in <strong>de</strong>n ersten Jahren <strong>de</strong>r Entwicklung wird die Fläche mit einemumlaufen<strong>de</strong>n Wildverbissschutzzaun geschützt, <strong>de</strong>r nach ca. 5 – 8 Jahren wie<strong>de</strong>rbeseitigt wird.- Die angrenzen<strong>de</strong>n, weiterhin landwirtschaftlich zu nutzen<strong>de</strong>n Flächen sollen unverschattetbleiben; dazu ist es notwendig in regelmäßigen Abstän<strong>de</strong>n die direkt benachbartenGehölzsäume abgestuft herunter zu schnei<strong>de</strong>n.Westlicher <strong>Teil</strong>bereich - Streuobstwiese- Im westlich <strong>de</strong>r Straße gelegenen <strong>Teil</strong>bereich wird eine große Streuobstwiese angelegt.Diese Fläche soll auch die Entwicklung eines interessanten Ortsran<strong>de</strong>s beför<strong>de</strong>rn, <strong>de</strong>rhier weniger gut <strong>de</strong>finiert ist als im östlichen Bereich.- Es wer<strong>de</strong>n nur Lokalsorten und diese nur als Hochstämme gepflanzt.- Die Obstbäume erhalten in <strong>de</strong>n ersten Jahren einen regelmäßigen Erziehungs- und Pflegeschnitt;später wer<strong>de</strong>n diese Maßnahmen nach Bedarf fortgesetzt.- Pflegeschnitte an <strong>de</strong>n Obstbäumen sind in <strong>de</strong>m Umfang vorzunehmen, dass einer vorzeitigenVergreisung vorgebeugt wird. Baumhöhlen sind zu erhalten. Abgängige Bäume dürfennur mit Genehmigung <strong>de</strong>r zuständigen Behör<strong>de</strong> entfernt wer<strong>de</strong>n. Für gleichwertigenErsatz ist zu sorgen.- Die Krautschicht unter <strong>de</strong>n Bäumen (Wiese) ist einmal im Jahr zwischen <strong>de</strong>m 15.06. und<strong>de</strong>m 15.09. zu mähen; ggf. ist zusätzlich ein Pflegeschnitt im Herbst vorzunehmen. DasSchnittgut ist abzufahren.- Jeglicher Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (Insektizi<strong>de</strong>, Fungizi<strong>de</strong>, Herbizi<strong>de</strong> undWuchsstoffe) sowohl für die Wiesen als auch für die Obstbäume ist untersagt.- Düngung und Kalkung, einschließlich Aufbringen von Gülle, Jauche etc. sind nicht zulässig.- Eine Beweidung <strong>de</strong>r Fläche ist nicht gestattet.- In <strong>Teil</strong>bereichen wer<strong>de</strong>n die Rän<strong>de</strong>r dieser Fläche mit unterschiedlich breiten, frei wachsen<strong>de</strong>nHecken eingefasst. – Diese wer<strong>de</strong>n ebenfalls mit einem umlaufen<strong>de</strong>n Wildverbissschutzzaungeschützt, <strong>de</strong>r nach ca. 5 – 8 Jahren wie<strong>de</strong>r beseitigt wird.22


Stadt BrunsbüttelVorhabenbezogener B-<strong>Plan</strong> Nr. <strong>56</strong>: Begründung <strong>Teil</strong> II <strong>Umweltbericht</strong>- Sollte sich kein Nutzer für die Streuobstwiese fin<strong>de</strong>n, kann auch <strong>de</strong>r westlich <strong>de</strong>r Straßegelegene <strong>Teil</strong> nach Aufhebung <strong>de</strong>r Drainage und einer Initialpflanzung <strong>de</strong>r Sukzessionüberlassen wer<strong>de</strong>n.Durch diese Maßnahmen ist eine Aufwertung dieser Fläche für die bei<strong>de</strong>n Schutzgüter Bo<strong>de</strong>nund Wasser möglich und sinnvoll.- Ein Verzicht auf Düngung und Pestizid- und Herbizidgaben sowie <strong>de</strong>r Verzicht auf dasBefahren mit schwerem Bewirtschaftungsgerät führen zu einer Verbesserung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nstruktur.- Die Herausnahme <strong>de</strong>r Drainage bewirkt darüber hinaus mittelfristig einen sich nach undnach einpen<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n quasi natürlichen Feuchtegrad <strong>de</strong>r Fläche.- Eine Entwicklung eines Auwald-ähnlichen Gehölzes auf <strong>de</strong>r Fläche wird dadurch beför<strong>de</strong>rt.4.2.4 Kostenschätzung (vorläufig)Die Kostenschätzung umfasst die notwendigen Arbeiten zur Herstellung <strong>de</strong>r Kompensationsmaßnahmenim Bereich bei<strong>de</strong>r <strong>Teil</strong>flächen. Es sind Schätzwerte, die auf Erfahrungenaus an<strong>de</strong>ren ähnlich gelagerten Projekten basieren. Die Kosten für die <strong>Plan</strong>ung <strong>de</strong>r Kompensationsmaßnahmensowie die Kosten für <strong>de</strong>n Grun<strong>de</strong>rwerb und die sonstige dinglicheSicherung sind nicht enthalten.4.2.4.1 Östlicher <strong>Teil</strong>bereich (Flurstücke 155/4 und 1<strong>56</strong>/3)Ziel: Wal<strong>de</strong>ntwicklung durch Initialpflanzung und Sukzession auf ca. 8 ha.Auf einem Viertel <strong>de</strong>r Fläche, also 2 ha wird mit Wei<strong>de</strong>n, Eschen und Erlen in Inseln von ca.100 bis 200 m² eine Initialpflanzung vorgenommen. Pro Pflanze ist mit ca. 2 m² zu rechnen;das ergibt 10.000 Pflanzen. - Davon wer<strong>de</strong>n 2.000 Stück als Heister und 8.000 Stück alsleichte Sträucher gepflanzt.Einmalige Kosten Einheit Kosten je GesamtkostenEinheit in € in €Herausnahme / Aus-<strong>de</strong>r-Funktionstellung <strong>de</strong>r 80.000 m² 0,10 8.000,00DrainageAnlage neuer Grenzgräben zur Sicherung von Nach- 1.000 m 40,00 40.000,00barflächen incl. Abfuhr <strong>de</strong>s MaterialsWildverbissschutzzaun Aufbau u. Abbau nach 1.170 m 9,00 10.530,008 JahrenPflanzung von Eschen, Erlen und Wei<strong>de</strong>n - Heister 2.000 Stück 20,00 40.000,00einschließlich FertigstellungspflegePflanzung von Eschen, Erlen und Wei<strong>de</strong>n 8.000 Stück 2,00 16.000,00l. Sträucher, einschließlich FertigstellungspflegeGehölze freischnei<strong>de</strong>n, 3 Jahre (Entwicklungspflege) 80.000 m² 0,15 12.000,00Einmalige Kosten netto 126.530,00Tabelle 1: Einmalige Kosten für die Herstellung <strong>de</strong>r Kompensationsmaßnahmen auf <strong>de</strong>r <strong>Teil</strong>fläche 1- Sukzessionsfläche / Wal<strong>de</strong>ntwicklungHinzu kommen hier nach Ablauf <strong>de</strong>r Entwicklungspflege folgen<strong>de</strong> jährlich wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong>Kosten:23


Stadt BrunsbüttelVorhabenbezogener B-<strong>Plan</strong> Nr. <strong>56</strong>: Begründung <strong>Teil</strong> II <strong>Umweltbericht</strong>Jährliche Kosten Einheit Kosten je GesamtkostenEinheit in € in €Niedrighalten <strong>de</strong>r Gehölze in direkter Nachbar- 9.000,0 m² 0,50 4.500,00schaft zu landwirtschaftl. Flächen; alle 5 Jahre(auf 1 Jahr gerechnet) in einer Tiefe von 15 mMahd <strong>de</strong>r neuen Uferböschungen (zweijähr- 2.000 m² 0,10 200,00lich, auf 1 Jahr gerechnet) nur eine GrabenseiteJährliche Kosten netto 4.700,00Tabelle 2: Jährliche Kosten für die Entwicklung <strong>de</strong>r <strong>Teil</strong>fläche 1 - Sukzessionsfläche / Wal<strong>de</strong>ntwicklung4.2.4.2 Westlicher <strong>Teil</strong>bereich (Flurstücke 1<strong>56</strong>/4, 141 und 140/4)Ziel: Streuobstwiese auf ca. 3,25 ha.Auf <strong>de</strong>r gesamten Fläche wer<strong>de</strong>n Obstbaum-Hochstämme in ortstypischen, z. T. alten bzw.historischen Sorten gepflanzt, abzüglich einer Ran<strong>de</strong>ingrünung in <strong>Teil</strong>bereichen. Pro Obstbaumist mit ca. 100 m² Fläche zu rechnen; das ergibt 300 Obstbäume. Auf insgesamt ca.2.500 m² wird eine Grenzabpflanzung in unterschiedlicher Tiefe 2-10 m mit Eschen, Erlen,Eichen vorgenommen. Pro Pflanze ist auch hier mit ca. 2 m² zu rechnen; das ergibt 1.250Pflanzen. Davon wer<strong>de</strong>n 250 Stück als Heister und 1.000 Stück als leichte Sträucher gepflanzt.Einmalige Kosten Einheit Kosten je GesamtkostenEinheit in € in €Pflanzung von Obstbaum-Hochstämmen incl. Pfahl 300 Stück 30,00 9.000,00und WildverbissschutzmanschetteErziehungs- und Pflegeschnitt über 3 Jahre 300 Stück 5,00 1.500,00Wildverbissschutzzaun Aufbau und Abbau nach 250 m 9,00 2.250,008 JahrenPflanzung von Eschen, Erlen und Eichen - Heister 250 Stück 20,00 5.000,00einschließlich FertigstellungspflegePflanzung von Eschen, Erlen und Eichen - l. Sträucher 1.000 Stück 2,00 2.000,00einschließlich FertigstellungspflegeGehölze freischnei<strong>de</strong>n über 3 Jahre 2.500 m² 0,15 375,00(Entwicklungspflege)Einmalige Kosten netto 20.125,00Tabelle 3: Einmalige Kosten für die Herstellung <strong>de</strong>r Kompensationsmaßnahmen auf <strong>de</strong>r <strong>Teil</strong>fläche 2 - StreuobstwieseHinzu kommen für diese Fläche nach Ablauf <strong>de</strong>r Entwicklungspflege folgen<strong>de</strong> jährlich wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong>KostenJährliche Kosten Einheit Kosten je GesamtkostenEinheit in € in €Kosten für jährlich einmalige Mahd 3,25 ha 1.000,00 3.250,00Pflegeschnitt <strong>de</strong>r Obstbäume im Herbst 300,00 Stück 3,00 900,00Jährliche Kosten netto 4.150,00Tabelle 4: Jährliche Kosten für die Entwicklung <strong>de</strong>r <strong>Teil</strong>fläche 2 - Streuobstwiese24


Stadt BrunsbüttelVorhabenbezogener B-<strong>Plan</strong> Nr. <strong>56</strong>: Begründung <strong>Teil</strong> II <strong>Umweltbericht</strong>4.2.4.3 Gesamtkosten für bei<strong>de</strong> <strong>Teil</strong>flächenGesamtkosten für bei<strong>de</strong> <strong>Teil</strong>flächen in €He rrichtungskosten<strong>Teil</strong>fläche 1 - Sukzession / Wal<strong>de</strong>ntwicklung - einmalige Kosten 126.530,00<strong>Teil</strong>fläche 2 - Streuobstwiese - einmalige Kosten 20.125,00Summe - Herrichtungskosten (einmalig) netto 146.655,00Wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong> Pflegekosten (jährlich)<strong>Teil</strong>fläche 1 - Sukzession / Wal<strong>de</strong>ntwicklung - jährliche Kosten 4.700,00<strong>Teil</strong>fläche 2 - Streuobstwiese - jährliche Kosten 4.150,00Jährliche Kosten netto 8.850,00Tabelle 5: Gesamtkosten für <strong>Teil</strong>fläche 1 und <strong>Teil</strong>fläche 2 (einmalige und wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong> Kosten)Der bau- und anlagebedingte Eingriff, <strong>de</strong>r im Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Bebauungsplan errechnetwor<strong>de</strong>n ist, kann durch die hier beschriebenen Maßnahmen schutzgutbezogen ausgeglichenwer<strong>de</strong>n.Ein evtl. weiterer über das Verfahren nach BImSchG erfor<strong>de</strong>rlicher Ausgleichsbedarf ist hiervonunberührt. Dieser Bedarf wird im BImSchG-Verfahren ermittelt und gegebenenfalls kompensiert.5 ArtenschutzGemäß § 7a Abs. 3 LNatSchG und § 10 Abs. 2 Nr. 11 BNatSchG ist die Berücksichtigungvon streng geschützten Arten erfor<strong>de</strong>rlich. Darüber hinaus sind die beson<strong>de</strong>rs geschütztenArten auf eine mögliche Gefährdung hin zu untersuchen.Gesetzlich geschützte Biotope nach §§ 25 LNatSchG sind nicht vorhan<strong>de</strong>n. Ebenso sindkeine Biotope von beson<strong>de</strong>rer Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n Naturschutz im <strong>Plan</strong>gebiet vertreten.In <strong>de</strong>r FFH-Verträglichkeitsuntersuchung wird für die bei<strong>de</strong>n FFH-Gebiete „Unterelbe“ und„Schleswig-Holsteinisches Elbästuar und angrenzen<strong>de</strong> Flächen“ folgen<strong>de</strong>s festgehalten:In <strong>de</strong>r FFH-VU im BImSchG-Verfahren wer<strong>de</strong>n Auswirkungen auf maßgebliche Bestandteilewie <strong>de</strong>n Lebensraumtyp (LRT) 1130 „Ästuarien“, und Fische (Finte,Rapfen, Schnäpel, Flussneunauge, Bachneunauge, Meerneunauge und Lachs) untersucht.Bei <strong>de</strong>r Umsetzung <strong>de</strong>r <strong>Plan</strong>ung auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>s vorhabenbezogenenBebauungsplanes Nr. <strong>56</strong> sind jedoch keine unüberwindbaren Verbotstatbestän<strong>de</strong> erkennbar,die ein Genehmigungshin<strong>de</strong>rnis darstellen können.PotenzialabschätzungWe<strong>de</strong>r die Erhebungen zum Landschaftsplan (2003) noch die aktuelle Erhebung <strong>de</strong>r Biotoptypenim Sommer dieses Jahres gaben Anlass zu <strong>de</strong>r Annahme, dass streng geschützteo<strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>rs geschützte Arten im <strong>Plan</strong>gebiet zu fin<strong>de</strong>n sind.Aus <strong>de</strong>r Liste <strong>de</strong>r streng geschützten Arten gemäß § 10 Abs. 2 Nr. 11, BNatSchG mit Angabetypischer Habitate in Schleswig-Holstein (Lan<strong>de</strong>samt für Natur und Umwelt, LANU; Stand11.11.2003) können für das Gebiet keine Biotoptypen/Habitate in Deckung gebracht wer<strong>de</strong>n.Die beson<strong>de</strong>rs geschützten Arten sind in § 10 Abs. 2 Nr. 10 BNatSchG <strong>de</strong>finiert. Demnachgehören dazu:- gemäß Anhang IV <strong>de</strong>r RL 43/92 EWG (FFH-Richtlinie) die meisten Ei<strong>de</strong>chsen und alleFle<strong>de</strong>rmäuse,- alle in Europa natürlich vorkommen<strong>de</strong>n Vogelarten,- gemäß Anlage 1, Spalte 2 und 3, zu § 1 Bun<strong>de</strong>sartenschutzverordnung (BArtSchVO)sonstige einheimische Arten wie Wildbienen, Feldmäuse u.a..25


Stadt BrunsbüttelVorhabenbezogener B-<strong>Plan</strong> Nr. <strong>56</strong>: Begründung <strong>Teil</strong> II <strong>Umweltbericht</strong><strong>Teil</strong>lebensräume von Fle<strong>de</strong>rmäusen stellen u. U. die linearen Gehölzbiotope dar, die <strong>de</strong>n<strong>Teil</strong>geltungsbereich 1 im Westen, Nor<strong>de</strong>n und z. T. im Sü<strong>de</strong>n einfassen. Da zumin<strong>de</strong>st dieElemente im Nor<strong>de</strong>n und Westen nahezu vollständig erhalten bleiben, im Sü<strong>de</strong>n vermutlichnur zum <strong>Teil</strong> zerstört wer<strong>de</strong>n, ist von einer erheblichen Beeinträchtigung <strong>de</strong>s Lebensraumsfür diese Arten jedoch nicht auszugehen. In <strong>de</strong>n übrigen <strong>Teil</strong>geltungsbereichen wer<strong>de</strong>n lineareGehölzstrukturen nicht angetastet.Das Vorkommen von in Europa natürlich vorkommen<strong>de</strong>n Vogelarten ist sehr wahrscheinlich.Auch hier trifft zu, dass von einer erheblichen Beeinträchtigung nicht auszugehen ist.Nachweis <strong>de</strong>r Ersetzbarkeit / AufwertungFür die oben beschriebenen Vögel (und auch für die evtl. vorhan<strong>de</strong>n Fle<strong>de</strong>rmäuse) gilt, dassGehölzstrukturen wenn auch in geringem Umfang auf <strong>de</strong>r Industriefläche und an <strong>de</strong>ren Rän<strong>de</strong>rnneu geschaffen wer<strong>de</strong>n. Ausweichmöglichkeiten für diese Populationen sind insbeson<strong>de</strong>renach Nor<strong>de</strong>n und Osten gegeben.6 FFH-VerträglichkeitsuntersuchungBeim hier betrachteten Bebauungsplan han<strong>de</strong>lt es sich um einen <strong>Plan</strong> im Sinne von§ 10 BNatSchG, für <strong>de</strong>n nach § 34c i. V. m. § 34 BNatSchG eine Überprüfung <strong>de</strong>r Verträglichkeitmit <strong>de</strong>n Erhaltungszielen eines Gebietes von gemeinschaftlicher Be<strong>de</strong>utung o<strong>de</strong>reines Europäischen Vogelschutzgebietes erfor<strong>de</strong>rlich ist. Aufgrund <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>s Bebauungsplaneszu entsprechen<strong>de</strong>n Gebieten ist eine FFH-Verträglichkeitsprüfung durchzuführen.Die Verträglichkeitsuntersuchung vom Büro IBL aus Ol<strong>de</strong>nburg vom 17.01.2008 enthälteine Zusammenfassung, die am En<strong>de</strong> dieses Kapitels wie<strong>de</strong>rgegeben ist.Die Untersuchung beinhaltet auch Aussagen zu bau- und anlagenbedingten Auswirkungenauf das B-<strong>Plan</strong>-Gebiet und die nähere Umgebung. Diese Ergebnisse sind in Kapitel 3 (Beschreibungund Bewertung <strong>de</strong>r Umweltauswirkungen) eingeflossen.Die Ergebnisse <strong>de</strong>r FFH-Verträglichkeitsuntersuchung mit Blick auf die Natura 2000-Gebietewer<strong>de</strong>n im nachfolgen<strong>de</strong>n Verfahren nach BImSchG berücksichtigt. – In diesem nachfolgen<strong>de</strong>nVerfahrensschritt wird auch <strong>de</strong>r aus diesen Ergebnissen sich ergeben<strong>de</strong> zusätzlicheKompensationsbedarf bilanziert und ein Konzept zur Kompensation erarbeitet. – Hier zusammengefasstdie Hinweise auf die zu erwarten<strong>de</strong>n erheblichen Beeinträchtigungen in <strong>de</strong>nFFH- bzw. EGV-Gebieten.Gegenstand <strong>de</strong>r FFH-Verträglichkeitsuntersuchung sind die folgen<strong>de</strong>n im näheren Umfeld<strong>de</strong>s geplanten Vorhabens liegen<strong>de</strong>n Natura 2000-Gebiete:- FFH-Gebiet DE 2323-392 „Schleswig-Holsteinisches Elbästuar und angrenzen<strong>de</strong> Flächen(<strong>Teil</strong>gebiet 6: Elbe bei Brunsbüttel/St. Margarethen)“- FFH-Gebiet DE 2018-331 „Unterelbe“- FFH-Gebiet DE 2021-301 „Ku<strong>de</strong>nsee“- FFH-Gebiet DE 2020-301 „Klev- und Donnlandschaft bei St. Michaelisdonn“- FFH-Gebiet DE 2022-302 „Vaaler Moor und Herrenmoor“- EGV-Gebiet DE 2121-402 „Vorland St. Margarethen“- EGV-Gebiet DE 2121-401 „Unterelbe“- EGV-Gebiet DE 2021-401 „NSG Ku<strong>de</strong>nsee“- EGV-Gebiet DE 2323-401 „Unterelbe bis We<strong>de</strong>l (<strong>Teil</strong>gebiet 1: Neufel<strong>de</strong>r Vorland)“In <strong>de</strong>r ersten Phase (Screening) wur<strong>de</strong> geprüft, ob möglicherweise maßgebliche Bestandteile<strong>de</strong>r Natura 2000-Gebiete betroffenen sein können. Ein wesentliches Kriterium sind die in <strong>de</strong>r26


Stadt BrunsbüttelVorhabenbezogener B-<strong>Plan</strong> Nr. <strong>56</strong>: Begründung <strong>Teil</strong> II <strong>Umweltbericht</strong>Leitline <strong>de</strong>s StUA (2007) benannten Irrelevanschwellen für Immissionen. Für Schallimmissionenwer<strong>de</strong>n die Kriterien aus KIfL (2007) als Prüfschwelle herangezogen. Für die Natura2000-Gebiete- FFH-Gebiet DE 2020-301 „Klev- und Donnlandschaft bei St. Michaelisdonn“- FFH-Gebiet DE 2021-301 „Ku<strong>de</strong>nsee“- EGV-Gebiet DE 2021-401 „NSG Ku<strong>de</strong>nsee“wer<strong>de</strong>n diese Prüfschwellen unterschritten, sodass Auswirkungen auf die maßgebliche Bestandteiledieser Natura 2000-Gebiete nicht zu erwarten sind. Sie wer<strong>de</strong>n jedoch in <strong>de</strong>r Phase2 <strong>de</strong>r FFH-VU dargestellt, da eine Überprüfung <strong>de</strong>r Ergebnisse im BImSchG-Verfahrenunter Berücksichtigung <strong>de</strong>r Summation und weiterer Wirkfaktoren erfor<strong>de</strong>rlich ist.Die in <strong>de</strong>r zweiten Phase in <strong>de</strong>r FFH-Verträglichkeitsuntersuchung zum B-<strong>Plan</strong> Nr. <strong>56</strong> zubetrachten<strong>de</strong>n Natura 2000-Gebiete im Wirkbereich <strong>de</strong>s Bebauungsplans wer<strong>de</strong>n nachfolgendbeschrieben.FFH-Gebiet DE 2323-392 „Schleswig-Holsteinisches Elbästuar und angrenzen<strong>de</strong> Flächen(<strong>Teil</strong>gebiet 6: Elbe bei Brunsbüttel/St. Margarethen)“Hinsichtlich <strong>de</strong>s FFH-Gebiets „Schleswig-Holsteinisches Elbästuar und angrenzen<strong>de</strong> Flächen(<strong>Teil</strong>gebiet 6: Elbe bei Brunsbüttel/St. Margarethen)“ sind erhebliche Beeinträchtigungen<strong>de</strong>r für die Erhaltungsziele bzw. <strong>de</strong>n Schutzzweck <strong>de</strong>s Gebiets maßgeblichen Bestandteiledurch die betriebsbedingten Stickstoff-, PM 10 - und Schwermetallimmissionen nicht zuerwarten.In <strong>de</strong>r FFH-VU im BImSchG-Verfahren wer<strong>de</strong>n Auswirkungen auf maßgebliche Bestandteilewie <strong>de</strong>n Lebensraumtyp 1130 „Ästuarien“, und Fische (Finte, Rapfen, Schnäpel, Flussneunauge,Bachneunauge, Meerneunauge und Lachs) untersucht. Bei <strong>de</strong>r Umsetzung <strong>de</strong>r <strong>Plan</strong>ungauf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>s vorhabenbezogenen Bebauungsplanes Nr. <strong>56</strong> sind jedoch keineunüberwindbaren Verbotstatbestän<strong>de</strong> erkennbar, die ein Genehmigungshin<strong>de</strong>rnis darstellenkönnen.FFH-Gebiet DE 2018-331 „Unterelbe“Hinsichtlich <strong>de</strong>s FFH-Gebiets „Vaaler Moor und Herrenmoor“ sind erhebliche Beeinträchtigungen<strong>de</strong>r für die Erhaltungsziele bzw. <strong>de</strong>n Schutzzweck <strong>de</strong>s Gebiets maßgeblichen Bestandteiledurch die betriebsbedingten Stickstoff- und Quecksilberimmissionen nicht zu erwarten.In <strong>de</strong>r FFH-VU im BImSchG-Verfahren wer<strong>de</strong>n Auswirkungen auf maßgebliche Bestandteilewie <strong>de</strong>n Lebensraumtyp 1130 „Ästuarien“, und Fische (Finte, Rapfen, Schnäpel, Flussneunauge,Bachneunauge, Meerneunauge und Lachs) untersucht. Bei <strong>de</strong>r Umsetzung <strong>de</strong>r <strong>Plan</strong>ungauf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>s vorhabenbezogenen Bebauungsplanes Nr. <strong>56</strong> sind jedoch keineunüberwindbaren Verbotstatbestän<strong>de</strong> erkennbar, die ein Genehmigungshin<strong>de</strong>rnis darstellenkönnen.FFH-Gebiet DE 2022-302 „Vaaler Moor und Herrenmoor“Hinsichtlich <strong>de</strong>s FFH-Gebiets „Vaaler Moor und Herrenmoor“ sind erhebliche Beeinträchtigungen<strong>de</strong>r für die Erhaltungsziele bzw. <strong>de</strong>n Schutzzweck <strong>de</strong>s Gebiets maßgeblichen Bestandteiledurch die betriebsbedingten Stickstoff- und Quecksilberimmissionen nicht zu erwarten.EGV-Gebiet DE 2121-402 „Vorland St. Margarethen“Hinsichtlich <strong>de</strong>s EGV-Gebietes DE 2121-402 „Vorland St. Margarethen“ sind erhebliche Beeinträchtigungen<strong>de</strong>r für die Erhaltungsziele bzw. <strong>de</strong>n Schutzzweck <strong>de</strong>s Gebiets maßgeblichenBestandteile durch die betriebsbedingten Arsen- und Quecksilberimmissionen nicht zuerwarten.27


Stadt BrunsbüttelVorhabenbezogener B-<strong>Plan</strong> Nr. <strong>56</strong>: Begründung <strong>Teil</strong> II <strong>Umweltbericht</strong>Erhebliche Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r für die Erhaltungsziele bzw. <strong>de</strong>n Schutzzweck <strong>de</strong>s Gebietsmaßgeblichen Bestandteile durch die Auswirkungen von baubedingten Luftschallimmissionensind nicht zu erwarten.EGV-Gebiet DE 2121-401 „Unterelbe“Hinsichtlich <strong>de</strong>s EGV-Gebiets „Unterelbe“ sind erhebliche Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r für dieErhaltungsziele bzw. <strong>de</strong>n Schutzzweck <strong>de</strong>s Gebiets maßgeblichen Bestandteile durch diebetriebsbedingten Stickstoff- und Quecksilberimmissionen nicht zu erwarten.Erhebliche Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r für die Erhaltungsziele bzw. <strong>de</strong>n Schutzzweck <strong>de</strong>s Gebietsmaßgeblichen Bestandteile durch die Auswirkungen von baubedingten Luftschallimmissionensind nicht zu erwarten.EGV-Gebiet DE 2323-401 „Unterelbe bis We<strong>de</strong>l (<strong>Teil</strong>gebiet 1: Neufel<strong>de</strong>r Vorland)“Hinsichtlich <strong>de</strong>s EGV-Gebiets „Unterelbe bis We<strong>de</strong>l (<strong>Teil</strong>gebiet 1: Neufel<strong>de</strong>r Vorland)“ sindkeine erheblichen Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r für die Erhaltungsziele bzw. <strong>de</strong>n Schutzzweck <strong>de</strong>sGebiets maßgeblichen Bestandteile zu erwarten.Zusammenfassen<strong>de</strong> Prognose• Stoffliche Immissionen von Arsen, Quecksilber, PM 10 und Stickstoff wur<strong>de</strong>n näher untersucht.Zwar wer<strong>de</strong>n für einige Natura 2000-Gebiete die Irrelevanzgrenzen nach StUA(2007) bzw. TA Luft überschritten. Da die Erheblichkeitsschwellen jedoch <strong>de</strong>utlich unterschrittenwer<strong>de</strong>n, sind Auswirkungen auf maßgebliche Bestandteile durchgehend nicht zuerwarten.• Die prognostizierten Schallimmissionen liegen weitgehend unter <strong>de</strong>n in Ansatz gebrachtenSchwellen, sodass Auswirkungen auf maßgebliche Bestandteile nicht zu erwartensind. Es ist anzunehmen, dass erhebliche Beeinträchtigungen bei einzelnen Überschreitungendurch Scha<strong>de</strong>nsbegrenzungsmaßnahmen zu verhin<strong>de</strong>rn sind.• In <strong>de</strong>r FFH-VU im BImSchG-Verfahren wer<strong>de</strong>n Auswirkungen auf maßgebliche Bestandteile<strong>de</strong>s FFH-Gebietes DE 2323-392 „Schleswig-Holsteinisches Elbästuar und angrenzen<strong>de</strong>Flächen“ (z.B. Lebensraumtypen <strong>de</strong>s Lebensraumtyp 1130 „Ästuarien“, und aufFische (Finte, Flussneunauge, Meerneunauge und Lachs) untersucht. Für das FFH-Gebiet DE 2018-331 „Unterelbe“ wer<strong>de</strong>n u.a. Auswirkungen auf Fische (Finte, Rapfen,Schnäpel, Flussneunauge, Bachneunauge, Meerneunauge und Lachs) untersucht. Fürdas EGV-Gebiet „Unterelbe bis We<strong>de</strong>l, <strong>Teil</strong>gebiet 1: Neufel<strong>de</strong>r Vorland“ ist gegebenenfalls<strong>de</strong>r Frage nachzugehen, wie sich eventuelle Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Fischbestan<strong>de</strong>s aufdas hier betrachtete Vogelschutzgebiet (z.B. Zwergmöve) auswirken können. Eine Abschätzung<strong>de</strong>r Erheblichkeit möglicher Vorhabenauswirkungen, die im BImSchG-Verfahren betrachtet wer<strong>de</strong>n, ist in Kapitel 6.1.2 <strong>de</strong>r FFH-Verträglichkeitsuntersuchungdargestellt.• Diese Aussagen <strong>de</strong>r FFH-VU zum Bebauungsplan Nr. <strong>56</strong> sind in <strong>de</strong>r FFH-VU imBImSchG- und wasserrechtlich Verfahren unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r Summation undweiterer Vorhabenteile zu überprüfen.• Derzeit ist nicht auszuschließen, dass in <strong>de</strong>r FFH-VU im BImSchG-Verfahren Auswirkungenauf einzelne Natura 2000-Gebiete prognostiziert wer<strong>de</strong>n. Es ist aber davon auszugehen,dass eventuelle erhebliche Beeinträchtigungen durch Scha<strong>de</strong>nsbegrenzungsmaßnahmenzu verhin<strong>de</strong>rn sind. Nur wenn dies nicht möglich ist, ist im Rahmen <strong>de</strong>sBImSchG-Verfahrens ggf. die Umsetzung von geeigneten Kohärenzsicherungsmaßnahmenzu prüfen, um <strong>de</strong>n Erhalt <strong>de</strong>s Netzes Natura 2000 zu sichern. Bei <strong>de</strong>r Umsetzung<strong>de</strong>r <strong>Plan</strong>ung auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>s vorhabenbezogenen Bebauungsplanes Nr. <strong>56</strong> sind28


Stadt BrunsbüttelVorhabenbezogener B-<strong>Plan</strong> Nr. <strong>56</strong>: Begründung <strong>Teil</strong> II <strong>Umweltbericht</strong>jedoch keine unüberwindbaren Verbotstatbestän<strong>de</strong> erkennbar, die ein Genehmigungshin<strong>de</strong>rnisdarstellen können.7 Prognose über die Entwicklung <strong>de</strong>s Umweltzustan<strong>de</strong>s beiNichtdurchführung <strong>de</strong>r <strong>Plan</strong>ungOhne Industriegebietsentwicklung wür<strong>de</strong> das Gelän<strong>de</strong> weiterhin zunächst mehr o<strong>de</strong>r wenigerintensiv als Grünlandfläche bewirtschaftet und in <strong>Teil</strong>en als industriebedingte Lagerflächeo<strong>de</strong>r ähnliches genutzt. Die Umweltbilanz wäre in diesem Falle sicher für diese Fläche günstiger.Allerdings wären an<strong>de</strong>rweitig Flächen auszuweisen, um <strong>de</strong>n Bedarf an Energie zu <strong>de</strong>cken.Eingriffe in <strong>de</strong>n Naturhaushalt und das Landschaftsbild wären auch an solchen an<strong>de</strong>renStandorten im Außenbereich zu verzeichnen, wie Beeinträchtigungen <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns und<strong>de</strong>s Wasserhaushaltes sowie <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s.Auf Grund <strong>de</strong>r Lage im Industriegebiet Brunsbüttel wäre jedoch langfristig trotz<strong>de</strong>m mit einerindustriellen Nutzung zu rechnen.8 Prüfung an<strong>de</strong>rweitiger <strong>Plan</strong>ungsmöglichkeitenZur beabsichtigten Anlagendisposition bestehen keine grundsätzlichen Alternativen. Dieräumliche Anordnung <strong>de</strong>r Betriebseinheiten bei Kohlekraftwerken ist im Wesentlichen gleich.Die wesentlichen in Erscheinung treten<strong>de</strong>n Baukörper Schornstein und Kesselhäuser sindnicht verzichtbar.Die „Prüfung an<strong>de</strong>rwertiger <strong>Plan</strong>ungsmöglichkeiten“ bezieht sich lediglich auf „an<strong>de</strong>rweitigeLösungsmöglichkeiten im Rahmen <strong>de</strong>r beabsichtigten <strong>Plan</strong>ung und innerhalb <strong>de</strong>s <strong>Plan</strong>gebiets“(Mustereinführungserlass zum Gesetz zur Anpassung <strong>de</strong>s Baugesetzbuches an EU-Richtlinien vom 01.07.2004, Abs. 2.4.2.4 d)). Die grundsätzlich auftreten<strong>de</strong> Fragestellungnach an<strong>de</strong>ren Standorten, <strong>de</strong>r Notwendigkeit eines Kraftwerks überhaupt o<strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>r Art<strong>de</strong>r Energieerzeugung (Kohle, Gas, Kernenergie, Solarenergie o. a.) gehen daher über <strong>de</strong>nRahmen dieses <strong>Umweltbericht</strong>es hinaus. Dieser <strong>Umweltbericht</strong> dient gemäß § 2 Abs. 4BauGB <strong>de</strong>r Beschreibung und Bewertung <strong>de</strong>r voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungendieses Bebauungsplans Nr. <strong>56</strong>.9 Methodik, Hinweise auf Schwierigkeiten bei <strong>de</strong>rZusammenstellung <strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rlichen Angaben undKenntnislücken9.1 MethodikDer unmittelbare Untersuchungsbereich ist für die Wirkfaktoren Menschen einschließlich <strong>de</strong>rmenschlichen Gesundheit, Bo<strong>de</strong>n, Wasser, Luft, Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfaltsowie Landschaftsbild auf <strong>de</strong>n Geltungsbereich <strong>de</strong>s Bebauungsplanes und die unmittelbarangrenzen<strong>de</strong>n Grundstücke beschränkt. Die Beschreibung und Bewertung erfolgt verbalargumentativ.Bei <strong>de</strong>r Beurteilung wer<strong>de</strong>n auch vorhan<strong>de</strong>ne Vorbelastungen berücksichtigt.Die sich aus <strong>de</strong>r naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung ergeben<strong>de</strong>n Erfor<strong>de</strong>rnisse wer<strong>de</strong>nauf Grundlage <strong>de</strong>r „Hinweise zur Anwendung <strong>de</strong>r naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung in<strong>de</strong>r verbindlichen Bauleitplanung“ (Anlage zum gemeinsamen Run<strong>de</strong>rlass <strong>de</strong>s Innenministeriumsund <strong>de</strong>s Ministeriums für Umwelt, Natur und Forsten vom 3. Juli 1998 „Verhältnis <strong>de</strong>rnaturschutzrechtlichen Eingriffsregelung zum Baurecht“) ermittelt.Dieser Run<strong>de</strong>rlass regelt das Verhältnis <strong>de</strong>r naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung zumBaurecht und beschreibt das notwendige Berechnungsverfahren getrennt nach <strong>de</strong>n einzelnenSchutzgütern. – Das Ergebnis ist eine differenzierte Beschreibung <strong>de</strong>r zu erwarten<strong>de</strong>n29


Stadt BrunsbüttelVorhabenbezogener B-<strong>Plan</strong> Nr. <strong>56</strong>: Begründung <strong>Teil</strong> II <strong>Umweltbericht</strong>Eingriffe, ihrer weitest möglichen Vermeidung und Minimierung sowie schließlich eine Kompensationsplanung.– siehe Kapitel 4.Im Rahmen dieses <strong>Umweltbericht</strong>es als <strong>Teil</strong> II <strong>de</strong>r Begründung zum Bebauungsplan wer<strong>de</strong>nnur die über <strong>de</strong>n Bebauungsplan im engeren Sinne verursachten Auswirkungen und Eingriffebeschrieben und bilanziert.Die abschließen<strong>de</strong> Bewertung <strong>de</strong>r Auswirkungen in <strong>de</strong>r FFH-VU wird im BImSchG-Verfahrenerfolgen. Die daraus folgen<strong>de</strong>n zusätzlichen Ausgleichsbedarfe wer<strong>de</strong>n im nachfolgen<strong>de</strong>nVerfahren bilanziert.Zur Beurteilung verwen<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Fachgutachten:- die FFH-Verträglichkeitsuntersuchung (IBL, 17.01.2008- die Immissionsprognose (Müller-BBM, 13.12.2007)- die Schalltechnische Untersuchung zur weiteren industriellen Gebietsentwicklung östlich<strong>de</strong>s Nord-Ostseekanals <strong>de</strong>r Stadt Brunsbüttel (L Air Consult, 16.01. 2008)- die Schalltechnische Verträglichkeitsuntersuchung (Müller-BBM, 16.01.2008)- das Verkehrsgutachten (WVK, 07.01.2008)- die Projektbeschreibung (SWS, 25.09.2007)weiterhin sind ausgewertet wor<strong>de</strong>n- <strong>de</strong>r Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt Brunsbüttel (UAG • Umweltplanung und -audit GmbH,2003)- die eigene Biotoptypenkartierung (ELBBERG, Sommer 2007)Folgen<strong>de</strong> Gutachten, die <strong>de</strong>rzeit noch in einem Stadium <strong>de</strong>r ersten Abschätzung sind, sindsoweit wie möglich in die FFH-Verträglichkeitsuntersuchung eingeflossen. – Die abschließen<strong>de</strong>nErgebnisse wer<strong>de</strong>n im Rahmen <strong>de</strong>s Verfahrens nach BImSchG berücksichtigt.- Temperaturän<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r Elbe bei Brunsbüttel infolge von Kühlwassereinleitungenbestehen<strong>de</strong>r und geplanter Einleiter (DHI, 01/08)- Fischereibiologisches Untersuchungsprogramm Kraftwerk Brunsbüttel (limnobios,01/08)9.2 Schwierigkeiten und KenntnislückenDie Zulässigkeit <strong>de</strong>s Kraftwerks wird über ein zweistufiges Verfahren hergestellt. Dieser Bebauungsplanbereitet lediglich die planungsrechtliche Zulässigkeit vor. Da es sich um einenVorhabenbezogenen Bebauungsplan han<strong>de</strong>lt, wird die Zulässigkeit nicht für einen Industriebetrieballgemein, son<strong>de</strong>rn ausschließlich für ein Kohlekraftwerk hergestellt. Die Genehmigung<strong>de</strong>r technischen Ausstattung ist jedoch <strong>de</strong>m folgen<strong>de</strong>n BImSchG-Verfahren vorbehalten.Dieser Bebauungsplan kann z. B. die Leistung <strong>de</strong>s Kraftwerks nicht festsetzen, da dieskeine städtebauliche Relevanz hat.Es war daher zu unterschei<strong>de</strong>n zwischen <strong>de</strong>njenigen Umweltauswirkungen, die im Bebauungsplanabschließend behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n können (z. B. Bo<strong>de</strong>nversiegelung, Landschaftsbild)und <strong>de</strong>n sog. betriebsbedingten Auswirkungen, die erst im BImSchG-Verfahren bzw. imwasserrechtlichen Erlaubnisverfahren abschließend behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n (z. B. Schadstoffemissionen,Erwärmung <strong>de</strong>s Elbwassers). Für diese betriebsbedingten Auswirkungen liegt z.B. eine Immissionsprognose vor, die <strong>de</strong>n ungünstigsten Fall betrachtet. Die tatsächlichenEmissionen wer<strong>de</strong>n daher geringer sein, es besteht aber jetzt noch keine Kenntnis darüber,um welchen Betrag die Emissionen geringer sein wer<strong>de</strong>n und ob die Beeinträchtigungendurch die Min<strong>de</strong>rung unerheblich o<strong>de</strong>r irrelevant wer<strong>de</strong>n.30


Stadt BrunsbüttelVorhabenbezogener B-<strong>Plan</strong> Nr. <strong>56</strong>: Begründung <strong>Teil</strong> II <strong>Umweltbericht</strong>10 Geplante Maßnahmen zur Überwachung <strong>de</strong>r erheblichenAuswirkungen <strong>de</strong>r Durchführung <strong>de</strong>s Bebauungsplans aufdie Umwelt (Monitoring)Mit einem Konzept von Maßnahmen zur Überwachung <strong>de</strong>r erheblichen Auswirkungen einerBauleitplanung soll sich die planen<strong>de</strong> Kommune selbst konkrete Handlungsanweisungen fürdie Zukunft geben, um die größenmäßige, zeitliche und räumliche Entwicklung von im <strong>Umweltbericht</strong>dargestellten Auswirkungen über die Durchführung <strong>de</strong>r <strong>Plan</strong>ung hinaus zu ermitteln.Damit sollen insbeson<strong>de</strong>re unvorhergesehene <strong>Plan</strong>ungsauswirkungen erkannt und aufgefangenwer<strong>de</strong>n.Auch das Erreichen o<strong>de</strong>r Verfehlen <strong>de</strong>r umweltbezogenen <strong>Plan</strong>ungsziele im Hinblick auf daseinzelne Schutzgut sollte beobachtet wer<strong>de</strong>n. Die Überwachung <strong>de</strong>r prognostizierten erheblichenBeeinträchtigungen ist wesentlicher <strong>Teil</strong> eines Monitoringkonzeptes (Prognosekontrolle).Weitere Möglichkeiten <strong>de</strong>r Überwachung ergeben sich bei planerisch festgesetzten Ausgleichs-und Schutzmaßnahmen im Bebauungsplan – Vollzugs<strong>de</strong>fizite sowie nachteiligeAuswirkungen auf die Umwelt bei Nichtumsetzung <strong>de</strong>r Maßnahmen können so erkannt wer<strong>de</strong>n(Vollzugskontrolle).Die Überwachung erfolgt im Rahmen fachgesetzlicher Verpflichtungen zur Umweltüberwachungnach Wasserhaushalts-, Bun<strong>de</strong>simmissionsschutz- (Luftqualität, Lärm), Bun<strong>de</strong>sbo<strong>de</strong>nschutz-(Altlasten), Bun<strong>de</strong>snaturschutzgesetz (Umweltbeobachtung) sowie ggf. weitererRegelungen. Damit sollen unvorhergesehene erhebliche nachteilige Umweltauswirkungen,die infolge <strong>de</strong>r <strong>Plan</strong>realisierung auftreten, erkannt wer<strong>de</strong>n. Beson<strong>de</strong>re Überwachungsmaßnahmenim Rahmen <strong>de</strong>s Bebauungsplans sind <strong>de</strong>rzeit nicht vorgesehen. Evtl. Überwachungsmaßnahmenkönnen jedoch im Rahmen <strong>de</strong>s BImSchG-Verfahrens festgelegt wer<strong>de</strong>n.PrognosekontrolleDie im Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Bebauungsplan beschriebenen erheblichen und ausgleichspflichtigenVerschlechterungen (Eingriffe in Bo<strong>de</strong>n und Wasser) wer<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m Bau undsomit <strong>de</strong>r Versiegelung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns abschließend eingetreten sein und sind nicht weiter zubeobachten.Darüber hinaus wer<strong>de</strong>n evtl. weitere Festlegungen im BImSchG-Verfahren für die anlagenundbetriebsbedingten Auswirkungen getroffen.VollzugskontrolleDie vorrangig angestrebte Entwicklung eines auwaldähnlichen Gehölzes auf <strong>de</strong>r Fläche„Belmermoor“ sowie die auf einer <strong>Teil</strong>fläche geplante Entwicklung einer Streuobstwiese erfor<strong>de</strong>rneine fachgerechte Herrichtung <strong>de</strong>r Fläche sowie eine fachgerechte Anpflanzung undBeobachtung in <strong>de</strong>r Anwachsphase. – Hierzu ist nach En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Gewährleistung ein Ortstermindurchzuführen und eine Fotodokumentation zu erstellen. – Der Abbau <strong>de</strong>s Wildverbissschutzzaunshat nach Ablauf von 8 Jahren zu erfolgen.11 Allgemein verständliche ZusammenfassungDieses Kapitel dient <strong>de</strong>r allgemein verständlichen Erläuterung <strong>de</strong>r <strong>Umweltbericht</strong>es zumvorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. <strong>56</strong> „Kohlekraftwerk an <strong>de</strong>r Holstengrenze zwischenSAVA und Kernkraftwerk“, <strong>de</strong>r Darstellung <strong>de</strong>r sich daraus ergeben<strong>de</strong>n Umweltauswirkungenund <strong>de</strong>n Maßnahmen zu <strong>de</strong>ren Min<strong>de</strong>rung und zum naturschutzrechtlichen Ausgleich.Die in <strong>de</strong>n vorangegangenen Kapiteln <strong>de</strong>tailliert dargestellte Ausgangslage, die Wirkzusammenhänge<strong>de</strong>r einzelnen Schutzgüter sowie die zu erwarten<strong>de</strong>n Auswirkungen wer<strong>de</strong>n nachfolgenddargestellt.31


Stadt BrunsbüttelVorhabenbezogener B-<strong>Plan</strong> Nr. <strong>56</strong>: Begründung <strong>Teil</strong> II <strong>Umweltbericht</strong><strong>Plan</strong>erische GrundlagenMit <strong>de</strong>r Aufstellung dieses vorhabenbezogenen Bebauungsplans Nr. <strong>56</strong> wer<strong>de</strong>n die planungsrechtlichenVoraussetzungen für die Errichtung eines Steinkohlekraftwerkes im IndustriegebietBrunsbüttel geschaffen. Der Aufstellungsbeschluss für das <strong>Plan</strong>verfahren wur<strong>de</strong> imJuni 2007 von <strong>de</strong>r Ratsversammlung gefasst.Ein an die wirtschaftliche Lage angepasster weiterer Ausbau <strong>de</strong>s Industrieareals in Brunsbüttelist laut Regionalplan für <strong>de</strong>n <strong>Plan</strong>ungsraum IV <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Schleswig-Holstein zur Stärkung<strong>de</strong>r industriell-gewerblichen Ausstattung <strong>de</strong>s Wirtschaftsraums anzustreben.Im wirksamen Flächennutzungsplan <strong>de</strong>r Stadt Brunsbüttel einschließlich <strong>de</strong>r 29. Än<strong>de</strong>rung ist<strong>de</strong>r <strong>Teil</strong>geltungsbereich 1 <strong>de</strong>s <strong>Plan</strong>gebiets als Industriegebiet nach § 9 Baunutzungsverordnung(BauNVO) dargestellt.Zur Beurteilung <strong>de</strong>r Auswirkungen auf die Schutzgüter wur<strong>de</strong>n die in Kap. 9.1 näher beschriebenenGutachten und Fachplanungen berücksichtigt.BestandDie Bestandsuntersuchungen basieren auf Fachgutachten, zusätzlich wur<strong>de</strong>n eigene Bestandserhebungenvorgenommen.Das Untersuchungsgebiet liegt am südöstlichen Rand <strong>de</strong>r Stadt Brunsbüttel und ist gekennzeichnetdurch Industrienutzung, Reste landwirtschaftlicher Flächen (nach FNP-Ausweisungals Industrieflächen sog. Vorratsflächen) und die Nähe zur Elbe. Aufgrund <strong>de</strong>s Landschaftsraumesmit einer schon relativ stark gestörten industriell geprägten Landschaft und <strong>de</strong>s geringenErlebniswertes bieten sich diese Flächen nicht zur Naherholung an. Deutliche Vorbelastungensind durch eine Reihe von Industriebetrieben gegeben.AuswirkungenDie betriebsbedingten Auswirkungen können nur vorläufig abgeschätzt wer<strong>de</strong>n, da sie sichbis zur notwendigen BImSchG-Genehmigung noch geringfügig än<strong>de</strong>rn können. Sie sind aberim Sinne einer Worst-Case-Betrachtung vollständig betrachtet. Alle betriebsbedingten Belange,insbeson<strong>de</strong>re die ggf. notwendigen Ausgleichsbilanzierungen für Eingriffe in FFH- undEG-Vogelschutzgebiete, wer<strong>de</strong>n abschließend im weiteren Verfahren nach BImSchG bearbeitet.Schutzgut Menschen, einschließlich <strong>de</strong>r menschlichen GesundheitIn Hinblick auf das Schutzgut Menschen, einschließlich <strong>de</strong>r menschlichen Gesundheit sindbau- und anlagenbedingt bei Umsetzung <strong>de</strong>r Minimierungsmaßnahmen nur Auswirkungengeringer Erheblichkeit zu erwarten.Schutzgüter Tier, Pflanzen und die biologische VielfaltIm Hinblick auf die Schutzgüter Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt kommt es bauundanlagenbedingt durch die länger andauern<strong>de</strong>n Störungen, Flächenverluste und Än<strong>de</strong>rungenin <strong>de</strong>r Raumstruktur zu gering erheblichen negativen Auswirkungen.We<strong>de</strong>r die Erhebungen zum Landschaftsplan (2003) noch die aktuelle Erhebung <strong>de</strong>r Biotoptypenim Sommer dieses Jahres gaben jedoch Anlass zu <strong>de</strong>r Annahme, dass streng o<strong>de</strong>rbeson<strong>de</strong>rs geschützte Arten im <strong>Plan</strong>gebiet zu fin<strong>de</strong>n sind.Schutzgut Bo<strong>de</strong>nBaubedingt sind im <strong>Teil</strong>geltungsbereich 1 <strong>de</strong>s B-<strong>Plan</strong>gebietes erhebliche negative Auswirkungenzu erwarten. Auch wenn die Baustelleneinrichtung auf <strong>de</strong>m Kraftwerksgelän<strong>de</strong> zunächstnur ca. 11 ha in Anspruch nehmen wird, wird es schnell zu einer großflächigen Versiegelungdurch <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>s Kraftwerkes kommen.32


Stadt BrunsbüttelVorhabenbezogener B-<strong>Plan</strong> Nr. <strong>56</strong>: Begründung <strong>Teil</strong> II <strong>Umweltbericht</strong>Anlagenbedingt sind aufgrund <strong>de</strong>r nahezu vollständigen Versiegelung für <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>s Kraftwerkeserhebliche Umweltauswirkungen für dieses Schutzgut zu erwarten.Als betriebsbedingte Auswirkungen sind die Schadstoff<strong>de</strong>positionen im Bo<strong>de</strong>n zu nennen,die jedoch wegen <strong>de</strong>r nahezu kompletten Bo<strong>de</strong>nversiegelung nur eine geringe Erheblichkeitaufweisen.Schutzgut WasserEs kommt bau- und anlagenbedingt nicht zu erheblichen negativen Auswirkungen auf Oberflächengewässer.Eine Ausnahme bil<strong>de</strong>t die nicht mögliche naturnahe Rückhaltung <strong>de</strong>s Regenwassers.Als betriebsbedingte Auswirkungen sind die Schadstoff<strong>de</strong>positionen auch im Bereich offenerWasserflächen, zu nennen. Die Erwärmung <strong>de</strong>r Elbe durch das rückgeleitete Kühlwasser imengeren Umfeld <strong>de</strong>s Kühlwasserauslaufbauwerks ist im BImSchG-Verfahren bzw. im wasserrechtlichenErlaubnisverfahren abschließend zu bewerten.Ebenso ist für das Grundwasser bau- und anlagenbedingt nicht mit erheblichen negativenAuswirkungen zu rechnen.Schutzgut Klima / LuftIm Hinblick auf die Schutzgüter Klima und Luft kommt es bau- und anlagenbedingt nicht zuerheblichen Auswirkungen. Die anlagenbedingten klimatischen Auswirkungen bleiben ohnespürbaren Einfluss auf das Stadtklima.Die betriebsbedingt ggf. auftreten<strong>de</strong>n Auswirkungen (Luftschadstoffe) sind Gegenstand <strong>de</strong>snachfolgen<strong>de</strong>n BImSchG-Verfahrens.Schutzgut LandschaftBau- und anlagenbedingt führt das Vorhaben zu negativen Auswirkungen geringer Erheblichkeitdurch die Baumaßnahmen und die zusätzliche technische Überprägung <strong>de</strong>r schonvorbelasteten Landschaft.Die betriebsbedingt notwendige geringe nächtliche Beleuchtung <strong>de</strong>r Anlage beeinträchtigtdie Umgebung kaum.Schutzgut Kultur- und SachgüterMit nachteiligen Auswirkungen in Hinblick auf Kultur- und Sachgüter ist nicht zu rechnen.Minimierung und AusgleichEs ergibt sich nach Minimierung <strong>de</strong>r Eingriffe für die im B-<strong>Plan</strong> zu berücksichtigen<strong>de</strong>n Aspektedas Gesamt-Kompensationserfor<strong>de</strong>rnis in Höhe von 10,77 ha. – die im weiteren Verfahrennach <strong>de</strong>m BImSchG möglicherweise hinzukommen<strong>de</strong>n Kompensationserfor<strong>de</strong>rnisse könnenhier noch nicht berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.Auf <strong>de</strong>r Fläche <strong>de</strong>s Kohlekraftwerks selbst gibt es außer verhältnismäßig geringen Minimierungsmaßnahmendurch die getroffenen Pflanzfestsetzungen keine Möglichkeiten, <strong>de</strong>n Eingriffauszugleichen.Die erfor<strong>de</strong>rliche Kompensation <strong>de</strong>r Eingriffe fin<strong>de</strong>t auf Flächen in <strong>de</strong>r Gemarkung Brunsbüttel,Flur 32, in einer Gesamtgröße von 11,28 ha statt. Im Wesentlichen wer<strong>de</strong>n die Flächennach Initialpflanzung <strong>de</strong>r Sukzession überlassen. Ein kleinerer <strong>Teil</strong> wird als Streuobstwieseentwickelt.Gegenüber <strong>de</strong>m erfor<strong>de</strong>rlichen rechnerischen Ausgleichsflächenbedarf von 10,77 ha ergibtsich ein Überschuss von 0,51 ha. Da in <strong>de</strong>m folgen<strong>de</strong>n Verfahren nach <strong>de</strong>m BImSchG eventuellweiterer Ausgleichsbedarf entsteht, wird diese zusätzliche Fläche in <strong>de</strong>r Anlage geson<strong>de</strong>rtdargestellt, sie wird aber bereits zu diesem Zeitpunkt planerisch einbezogen.33

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