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Pragmatische Ziele und ihre Verwirklichung in der Sprachtherapie

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Schelten-Cornish, S., <strong>Pragmatische</strong> <strong>Ziele</strong> <strong>und</strong> <strong>ihre</strong> <strong>Verwirklichung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><strong>Sprachtherapie</strong>, Jg.18, Ausg. 4, 2010, L.O.G.O.S. Interdiszipl<strong>in</strong>är, 293 – 301.Außerhalb <strong>der</strong> Therapie wurde das Oberbegriffsspiel möglichst täglich gespielt. BeiUnklarheiten im Gespräch baten die Eltern, mit H<strong>in</strong>weis auf das Spiel („Kannst du das sobeschreiben wie bei „Ich seh’ was, was du nicht siehst?“), um Erklärung.Die Lautstärke wurde <strong>in</strong> <strong>der</strong> Therapie zuerst mit Wahrnehmung erarbeitet, damit <strong>der</strong> Jungeden Unterschied zwischen laut <strong>und</strong> leise verstand. Dann wurde dieses Ziel sek<strong>und</strong>är nebendem ersten durch Er<strong>in</strong>nern <strong>und</strong> Anmahnen verfolgt.Ergebnisse: Die Fähigkeit des Erklärens entwickelte sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Therapie stetig aber langsam.Der Junge konnte anfangs e<strong>in</strong>en angedachten Begriff nicht hemmen. Dies musste gelerntwerden, sowie auch dem Gesprächspartner e<strong>in</strong> Nachfragen zu erlauben. Platzte <strong>der</strong> erklärteBegriff doch heraus, so musste e<strong>in</strong> neuer Begriff erklärt werden. Es dauerte sechs Sitzungen,bevor zuverlässig beschrieben werden konnte. Auch später blieb die Leistung etwasstimmungsabhängig. Das an<strong>der</strong>e Beschreibungsspiel war beson<strong>der</strong>s schwer durchzuführen.Spontane Erklärungen <strong>und</strong> Anbieten von H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>wissen bei kle<strong>in</strong>en Erzählungen wurdennach etwa zehn Sitzungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Therapiesituation gelegentlich wahrgenommen.In Unterhaltungen zu Hause mit Eltern <strong>und</strong> Schwester wurde das Zielverhalten protokolliert,wenn auch die erwünschte Häufigkeit nicht erreicht wurde. Dagegen wurden die <strong>in</strong>haltlichen<strong>Ziele</strong> <strong>in</strong> hohem Maße übertragen. Auch vom K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten kamen nach acht Sitzungenunaufgefor<strong>der</strong>t Berichte über e<strong>in</strong>en gesteigerten Wortschatz <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e wachsendeSprechfreude. Lei<strong>der</strong> war nicht festzustellen, ob Andy se<strong>in</strong>e neue Fähigkeit desBeschreibens/Erklärens im K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten mit Gleichaltrigen e<strong>in</strong>setzte.Die nicht angemessene Lautstärke war am Ende <strong>der</strong> Therapie unverän<strong>der</strong>t.Frie<strong>der</strong>ike: 7;9 Jahre: schwere Sprachentwicklungsverzögerung mit deutlichen familiärenKomponenten; als Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>d nach dem FiSchE Konzept behandelt; nach dreijährigerTherapiepause auf Wunsch <strong>der</strong> Lehrer<strong>in</strong> noch e<strong>in</strong>mal vorgestellt. Nach Angabe <strong>der</strong> Mutterhatte das K<strong>in</strong>d ausschließlich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule Probleme: So wurde das Zielverhalten über dieLehrer<strong>in</strong> gef<strong>und</strong>en. Franziska würde oft bei Anweisungen o<strong>der</strong> beim eigenen Vorlesenschlecht verstehen, würde aber nie nachfragen.<strong>Pragmatische</strong>s Ziel: altersgemäßes NachfrageverhaltenL<strong>in</strong>guistische <strong>Ziele</strong>: Wortschatzerweiterung, Syntax, Sprachverständnis. Anwendung von:„Wie heißt ...?“ „Ich verstehe nicht ...“Präl<strong>in</strong>guistisches Verhalten: stabilerer Blickkontakt <strong>und</strong> triangulärer Blick.Methode: Hier wurde nach <strong>der</strong> Methode des „Monitor<strong>in</strong>g“ vorgegangen (Schönauer-

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