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TOP News - KV Schweiz

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April 2013Nummer 1informativzeitgemässlehrreichspannendaltersgerecht<strong>TOP</strong> <strong>News</strong>Ketten und Freiheit 4Auschwitz aus ungewohnter Perspektive 7Innovative Köpfe - Das Interview 10Generalversammlung, 13. Mai 2013 13Junge Talente stellen sich vor 15


<strong>TOP</strong> <strong>News</strong> 1/20132Inhaltsverzeichnis5EditorialWorte des Präsidenten <strong>KV</strong> AG Ost 3Junge Talente braucht das Land! 3Ketten und Freiheit 4ReisetippUnterwegs auf der Wettinger Klosterhalbinsel 557LesetippAuschwitz aus ungewohnter Perspektive 7WeiterbildungiKMU: „Die mobile Revolution ...“ 8Innovative Köpfe – Das Interview 108In eigener SacheAdressen, Lieferungen 12Rechtsdienst 12Generalversammlung, 13. Mai 2013 13Veranstaltungen«Auch verstehen, was nicht gesagt wird.» 14Junge TalenteSimon Matter, der coole DJ-Freak 15Sandra Fliri, die ehrgeizige Autorin 1614Jugend & Senioren<strong>KV</strong> und dann? 18Neumitglieder 19Gratulationen 19Impressum 2015816FEEDBACK


6<strong>TOP</strong> <strong>News</strong> 1/2013


<strong>TOP</strong> <strong>News</strong> 1/20138WeiterbildungiKMU: „Die mobile Revolution wird immer schneller.“Die achte KMU-Fachtagung des zB. Zentrum Bildungstand im Zeichen mobiler Technologien. Mobile Deviceswie Smartphones und Tablets eröffnen KMUs Möglichkeiten,stellen diese aber auch vor neue Herausforderungen.„Verkauft es mehr Seife?“ fragte Frank Biernat vonApple <strong>Schweiz</strong> zu Beginn seines Referates. Bedeutet:Macht etwas wirklich wirtschaftlichen Sinn für eineFirma? Dies sei die entscheidende Frage, welche sichdas Publikum stellen müsse. Zahlreiche Geschäftsprozessekönnen zwar mobilisiert werden, aber genauan diesem Punkt müsse zuerst die Frage beantwortetwerden, ob eine Firma dank der Neuerung tatsächlichmehr Umsatz generiere, betonte der BusinessDevelopment Manager von Apple <strong>Schweiz</strong>.Frank Biernat, Apple <strong>Schweiz</strong>Biernat präsentierte einige erfolgreiche Beispiele, beidenen die Mobilisierung der Arbeitsprozesse Sinnmachte. So stellt General Electrics seinen Aussendienstmitarbeitendendie Verkaufsunterlagen fürKundenbesuche nur noch auf dem iPad zur Verfügung.Die Dauer der Verkaufsgespräche konnte dank dermodernen Präsentation verlängert und damit dieWahrscheinlichkeit eines Verkaufsabschlusses deutlichgesteigert werden.Lidl überprüft seine Ladeeinrichtungen vor Ort nurnoch mittels iPad. Auf dem Tablet führen die Kontrolleurealle Pläne bei sich. Gibt es Neuerungen,können diese mit nur einem Knopfdruck auf alle iPadsgleichzeitig geladen werden. Stellen die KontrolleureUnregelmässigkeiten fest, machen sie ein Foto undkönnen dieses direkt zur Abklärung mailen.Bei Siemens schleppen die Servicetechniker nichtmehr Manuals in Form von zirka 25 Kilogramm Papierdas Windkraftwerk hoch, sondern nur noch das iPad.Kommen sie nicht weiter, können sie direkt viaInternet mit einem Experten telefonieren und beiBedarf ein Foto der Problemstelle mailen.Arbeitsprozesse werden deutlich effizienter„Meinen Laptop habe ich seit zig Monaten nicht mehrgebraucht“, erzählt Claudio Hintermann, CEO derAbacus Research AG, dem Publikum. Er arbeite nurnoch mit der „Tischmaschine“ und dem Tablet. „Diemobile Revolution wird immer schneller“, sagte derComputerfachmann überzeugt. 27 Prozent der<strong>Schweiz</strong>erinnen und <strong>Schweiz</strong>er besässen bereits einTablet. Ein Grossteil arbeite nur noch mit Smartbeziehungsweise Mobile Devices, also Tablets oderSmartphones.Arbeitsprozesse können deutlich effizienter gestaltetwerden. Dies demonstrierte das Team von Abacuseindrücklich anhand der Abwicklung eines Serviceauftragesauf dem iPad. Alle Daten können direkt beimKunden verbucht werden, selbst die Arbeitszeit desServicetechnikers. Die Daten werden anschliessend mitdem ERP, also der Firmensoftware zur Verwaltung derRessourcen, übertragen.Die neue Mobilität bringt aber nebst den zahlreichenVorteilen für Firmen auch neue Herausforderungen.Auf diese machte Dave Gleixner, Leiter CorporateBusiness Unit, Data Quest <strong>Schweiz</strong>, aufmerksam:„Früher verliessen keine Geräte, sprich Computer, dieFirma. Heute hingegen besitzen die Mitarbeitendenmobile Geräte, nehmen diese mit nach Hause undhäufig vermischen sich dabei die Daten aus Berufs-


<strong>TOP</strong> <strong>News</strong> 3/2012 1/2013Weiterbildung9und Privatleben. Die Firmen müssen ihr Sicherheitsmanagementvollständig überarbeiten. Der Expertemachte aber den Anwesenden Mut und verkündete,dass es bereits Lösungen für diese neuen Herausforderungengäbe.ConnetedDrive bei BMWAuch vor der Automobilbranche macht die mobileRevolution keinen Halt. Andreas Helfmann, LeiterProduct Marketing, BMW <strong>Schweiz</strong> AG, berichtete vonder technologischen Entwicklung bei BMW. Der Automobilherstellerpräsentierte bereits 1980 den erstenBordcomputer. Dieser konnte damals lediglich dieAussentemperatur erfassen. 1994 folgte das erste festintegrierte Navi, 2001 das erste internetbasierteFahrzeugportal und seit 2012 ist es möglich, Texte zudiktieren und so seine Mails nicht nur im Auto vorlesenzu lassen, sondern auch gleich zu beantworten.Helfmann berichtete von etlichen weiteren Neuerungenund Entwicklungen, welche die Fahrfreude weiter fördernwerden. Wir dürfen gespannt sein.Fachsimpeln mit den ExpertenAustausch und NetworkingDie BMWs von der J. Stocker AG, NeuenhofMagie und drei glückliche GewinnerModeriert wurde der Anlass vom bekannten iPad MagierSimon Pierro. Seine Videos auf YouTube generiertenbisher über zehn Millionen Klicks. Pierro liess Tennisbälleaus dem iPad hüpfen, welche wenige Sekundenspäter wieder ins iPad zurückwanderten. Der Magierpustete einer virtuellen Wetterfee kräftig ins Haar undsorgte so für eine Frisur und goss auch ein Glas Milchüber den Kopf einer virtuellen Person, ohne dass dabeinur ein einziger Tropfen Milch auf dem Boden landete.Ganz ohne Magie verlief dann die Auslosung der dreiglücklichen Gewinner eines iPad 4, eines iPad mini undeines Wochenendes im BMW-Cabrio. Gesponsertwurden die Preise von Data Quest <strong>Schweiz</strong> und derBMW- und Mini-Vertretung J. Stocker AG in Neuenhof.Text: Sandra KohlerBilder: Erwin ZügerSimon Pierro, iPad Magier


<strong>TOP</strong> <strong>News</strong> 1/201310Innovative Köpfe – Das InterviewName Benno BruggisserAlter 64Zivilstand verheiratet, Dominik (23) und Moritz (25)Beruf/Funktion Deutsch- und Geschichtslehrer (seit 1973)Besondere Interessen Literatur, Kunst, Architektur,Fotografie, Hintergründe zum aktuellen ZeitgeschehenE-Mail benno.bruggisser@zentrumbildung.chSie sind der dienstälteste Lehrer im <strong>KV</strong> Baden. Wie hatIhre Berufskarriere vor 40 Jahren angefangen?Ich bin 1973 als Stellvertreter für Herrn Speck eingesprungen,und zwar im Fach Wirtschaftsgeografie. Nacheinem halben Jahr habe ich angefangen, in eigenenKlassen Staatskunde und Deutsch zu unterrichten.Daneben habe ich oft Stellvertretungen übernommen inFächern wie Rechnungswesen, Wirtschaftskunde, jasogar Tastaturschreiben. In Abendschulkursen erteilteich einige Jahre lang Mundartunterricht und an der HKG(heute HFW, Höhere Fachschule für Wirtschaft)Deutsch. Ich habe damals sozusagen als „Multitalent“ausser Fremdsprachen und Sport alles unterrichtet unddamit mein Studium finanziert. Nun beende ich meineBerufskarriere mit Deutsch und Geschichte im E- undM-Profil.Wie ist der heutige Deutschunterricht im Vergleich zufrüher?Am Anfang war ich selber ein Lernender. Im Laufe derZeit haben sich vor allem die Lehrmittel sehr stark verändert.Ich weiss noch, dass wir während der Reformphase,d.h. während sechs bis acht Jahren, keinrichtiges Lehrmittel hatten. Dies war für uns Deutschlehrereine grosse Herausforderung. Die Situation hatsich zum Glück geändert. Nun verfügen wir über einrichtiges, gutes Lehrmittel, ein echtes Instrument.Was hat sich im Deutschunterricht konkret verändert?Früher hatten wir mit den Berufslernenden wenigerMotivationsprobleme und die meisten hatten auch bereitseine Ahnung von Grammatik, wenn sie zu uns ins<strong>KV</strong> kamen. Sie machten auch gerne Grammatik. Ichkonnte sie dort gut abholen. Man merkt vermehrt, dassin der Grundschule gewisse Fertigkeiten, die früherselbstverständlich waren, nicht mehr beigebracht werden.Die Berufslernenden erzählen oft, dass sie bishernur „Projekte“ gemacht hätten. Was ich aber nichtunterschreiben würde, ist, dass die Berufslernendengrundsätzlich besser waren. Heute holt man sie vomBuch weg mit Play-Station, Apps, Games, Facebook,Twitter usw.. Die Berufslernenden werden durch dieheutigen technischen Kommunikationsmittel dazu verführt,keine ganzen Sätze zu bilden. Dazu kommen dieMundartisierung und englische Begriffe in den deutschsprachigenMedien. Das Niveau der Berufslernendennimmt dadurch zusätzlich ab. Ich beobachte zweiEntwicklungen. Die erste Entwicklung: Die Schriftspracheverliert im Alltag immer mehr an Bedeutung.Die zweite Entwicklung: Eine Abwanderung an dieKantonsschule. Dies führt auch zur Niveausenkung anunserer Schule.Früher hatte ich mehr Zeit, andere Themen, auchphilosophische Fragen zu behandeln. Ich erinnere michdaran, dass wir „Haben oder Sein“ von Erich Frommgelesen haben. Daraus entstanden sehr gute Diskussionen.Heutzutage ist dies nicht machbar. Der Stoffplanist zu aufgeblasen. Präsentationen, Medienkunde,Kommunikation und IPERKA nehmen viel Zeit inAnspruch und beschränken unsere Freiheiten. Früherhatten wir als Lehrpersonen mehr Freiheiten undkonnten diese gut nutzen.Das Interesse, bestimmte Zeitfragen wie Asyl oderDrogen zu thematisieren und besser zu verstehen, istseitens der Berufslernenden absolut da. Solche Themensind ein fester Bestandteil der Allgemeinbildungund prägen die Jugendlichen und ihre Ansichten fürdas weitere Leben sehr stark.Wie beurteilen Sie die Sprachkompetenz und dasLeistungsniveau der Berufslernenden im Allgemeinen?Ich habe Verständnis, dass sich die Sprachkompetenzder heutigen Berufslernenden im Vergleich zu früherstark verändert hat. Selbst der Wortschatz hat sichstark verändert. Die „Standardsprache“ Deutsch istihnen nicht mehr „bewusst“. Sie haben grosse Mühe,einen Text zu erfassen und zu sehen, wo was steht,geschweige den Inhalt richtig zu verstehen. Die Konzentrationauf das Wesentliche fehlt oft. Die Berufslernendenhaben tatsächlich grosse Mühe, sich auf einThema einzulassen. Um dies tun zu können, brauchtes Konzentration, Ruhe und Zeit. Leider fehlen ihnenall diese Dinge. Ein Grund dafür ist u.a. auch dieextreme Ablenkung durch die heutigen Freizeitverlockungenmit den „Social Media“. Man kann sichersagen, dass das Niveau unserer Berufslernenden langsam,aber stetig sinkt. Das M-Profil ist heute dort, wosich früher das E-Profil befand.Haben Sie dazu vielleicht ein eindrückliches Beispiel?Leider ja! Bei mündlichen Geschichtsprüfungen hattenbis vor wenigen Jahren mindestens 10 % der Berufslernendeneinen Sechser, das erlebe ich heute nichtmehr. Früher gab es in meinen Klassen drei bis viersogenannte „Überflieger“. Auch das ist heute passé.Wie bereiten Sie sich auf den Geschichtsunterrichtvor?Weil ich im Geschichtsunterricht das Zeitgeschehenbespreche, kann ich kein Lehrbuch verwenden undsomit ist für mich kein Schuljahr wie das andere. Sobleibt der Unterricht für mich und für meine Klassenimmer spannend. Dies beginnt aber damit, dass ichdas Zeitgeschehen ständig verfolge, um à-jour zubleiben


<strong>TOP</strong> <strong>News</strong> 1/2013Innovative Köpfe – Das Interview11bleiben. Ich passe meine Unterlagen ständig an. Diesist natürlich sehr aufwändig. Pro Tag verbringe ich 1 ½bis 2 Stunden nur mit Nachrichten Lesen (AZ, NZZ),Radio Hören und Tagesschau Schauen. Dazu lese ichselbstverständlich Hintergrundlektüre. Schlussendlichbreche ich alle notwendigen Informationen auf dieSchülerebene und auf das jeweilige Profil hinunter.Wie ist der heutige Geschichtsunterricht im Vergleichzu früher?Bei mir im Geschichtsunterricht mache ich keineQuellenkritik, es gibt auch keine Daten zum Auswendiglernen.Die traditionelle Art, die Geschichte „Schichtfür Schicht“ zu erklären, gibt es bei mir nicht. Ichkonzentriere mich auf Konflikte von heute. Die Berufslernendensollen lernen, woher ein Konflikt kommt,dessen Ursachen verstehen und sich Gedankenmachen, wohin dieser Konflikt in Zukunft führenkönnte. Auf diese Art habe ich beispielsweise dieJugoslawien-Krise, den Basken-, Nordirland-, Zypern-Nahost- und Kurdenkonflikt und den Fundamentalismusim Islam behandelt. Auch der europäische Einigungsprozessund die Entwicklung in China stehen auf demProgramm.Wie reagieren Ihre Klassen auf Ihren Unterricht?Ich mache regelmässig Umfragen über meinen Unterricht.Ich habe durchwegs begeisterte Rückmeldungen.Viele Berufslernende bemerken, dass sie nun überaktuelle Fragen besser informiert sind als vorher.Ist der Geschichtsunterricht überhaupt notwendig?Unbedingt. Unsere Berufslernenden gehen zum Teil andie Fachhochschule, sie werden im Verlaufe ihresBerufslebens im mittleren Kader Verantwortung übernehmen.Sie werden auch mit Börsen, mit dem weltweitenHandel, mit dem Tourismus beispielsweise imNahen Osten, allgemein mit der Globalisierung zu tunhaben und dabei müssen sie die Zusammenhängeverstehen und dementsprechend richtig handeln können.Wahrscheinlich wird keiner von unseren Berufslernendenein Geschichtsstudium beginnen. Deshalb ist esumso wichtiger, dass sie auf unserer Stufe über dieAktualität eine Ahnung haben, die historischen Zusammenhängegut verstehen, die Ursachen für gewisseSituationen wie beispielsweise bei den Banken in derEU nachvollziehen und auch für die Zukunft möglicheEntwicklungen erkennen können.Wie ist das Interesse seitens der Schüler an IhremGeschichtsunterricht?Das Interesse ist absolut da. Die Berufslernenden sindsehr an Hintergrundinformationen interessiert. Ich erwartevon meinen Berufslernenden, dass sie einmal amTag ein seriöses Medium anschauen, hören bzw. lesen.In meinem Unterricht gibt es immer einen Rückblickauf die wichtigsten Ereignisse der vergangenen Woche.Im ersten Lehrjahr melden sich nur ein bis zwei Berufslernende.Im 2. Lehrjahr sind es oft 1/3 bis 1/2 derKlasse.Worauf sprechen die Berufslernenden an?An der Lokalpolitik sind sie nicht besonders interessiert.Es ist auch eine „Milieufrage“. Wenn die Elternregelmässig Zeitung lesen, dann sind ihre Kinderdementsprechend besser informiert. Ein Phänomen sinddie neuen Medien. Die Berufslernenden haben denfreien Zugang zu einem ungeheuren Wissen. Trotzdieser Tatsache herrscht in der Gesellschaft einegefährliche Ignoranz gegenüber bestimmten Themenwie z.B. beim Atomausstieg, obwohl wir in einemKanton leben, der die grösste AKW-Dichte hat, odergegengegenüber dem Klimawandel, der uns alle angeht.Über solche Themen haben sie zum Teil keinerleiAhnung. All dies zeigt, wie wichtig der Geschichtsunterrichtist. Ich nehme mir im Unterricht die Freiheit,zeitgenössische Geschichte zu unterrichten.Wie beurteilen Sie die Beziehung zwischen Berufslernendenund Lehrpersonen?Sie ist offener geworden. Die Berufslernenden nehmendie Lehrpersonen viel „normaler“, aber immer noch mitRespekt wahr. Sie haben nicht wie früher Hemmungen,etwas zu fragen oder eine kritische Meinung zuhaben.Im Lehrerzimmer wird immer häufiger über problematischeBerufslernende und Klassen diskutiert. DieBerufslernenden sind in einem bestimmten gesellschaftlichenUmfeld eingebettet, wir als Lehrpersonenund Schule können die Ursachen nicht bekämpfen.Eine Resignation ist aber nicht angebracht. Wir dürfennicht vergessen, je häufiger und länger eine Lehrpersonein Fach unterrichtet bzw. ein Thema behandelt,desto einfacher kommen ihr bestimmte Dinge vor. Wirmüssen uns bewusst sein, dass den Berufslernendennicht alles so selbstverständlich vorkommt, wie unsdies erscheinen mag.Sie haben ja bisher mehrere Reformen miterlebt. Wiebeurteilen Sie diese Reformen?Ich beurteile nicht jede Reform positiv. Die neue Reformhat beispielsweise im DE-Unterricht wenig geändert.Das Model 3-2-1 ist sicher von Vorteil. DerKompetenzwürfel, der gut gemeint ist, ist nach meinerMeinung eher ein „Papiertiger“ geblieben. Von derintellektuellen Entwicklung der Berufslernenden odervon ihrer persönlichen Sozialkompetenz merkt mannicht sehr viel, da müssen wir ehrlich sein. Allgemeinkann man aber sagen, dass sich die Berufsbildung sehrpositiv entwickelt hat. Dank der Durchlässigkeit durch„Passarellen“ haben die Berufslernenden viel mehrMöglichkeiten, nach ihren individuellen Bedürfnissendie richtige Richtung einzuschlagen. Dieser Entwicklungsollte man unbedingt Sorge tragen. Während derReform war vor allem die ausserschulische Belastungrecht gross. Nun ist es im „Tagesgeschäft“ mehrheitlichruhiger geworden. Die Belastung ist machbar. Michbelasten zum Beispiel die Elternabende mehr als allesandere.Wie sollte die Schule der Zukunft aussehen?Grundsätzlich kann ich sagen, dass sich die Schule imVerlaufe der letzten 40 Jahre massiv verbessert hat.Mit dem Engagement seitens der Lehrpersonen ist vielgeschehen. Ich selber habe das <strong>KV</strong> abgeschlossen undkann dies mit der heutigen Schule sehr gut vergleichen.Gute Schulen brauchen Lehrpersonen, dieihre Berufslernenden auf ein Fach/einen Bereich neugierigmachen, das riesige Netz an Wissen richtignutzen und ihr Fach selber mit Begeisterung unterrichtenkönnen. Es braucht Persönlichkeiten mit einembreiten Horizont. Die Lehrpersonen müssen als Vorbildergegen die vorherrschende Ignoranz ankämpfen.Hier sind in erster Linie Schulleitungen gefordert, dieVisionen haben und mit der richtigen Personalpolitikdie Weichen für die Zukunft stellen können.Was werden Sie am meisten vermissen?Selbstverständlich Schule zu geben, die ständigePräsenz und die geistige Beweglichkeit im Umgang mitHerausforderungen. Der Unterricht verlangt jederLehrperson eine ständige Präsenz ab. Das Lehrerdaseinist sehr anspruchsvoll, bedingt eine intensiveVorbereitung und ist eine geistige und intellektuellePar


<strong>TOP</strong> <strong>News</strong> 1/201312Parforceleistung. Unser Beruf fordert von jedemEinzelnen eine enorme Beweglichkeit, um täglich mitneuen Herausforderungen fertig zu werden. Nach allenFerien habe ich mich auf das Unterrichten gefreut. Ichmuss gestehen, dass ich vor jeder Lektion immer nochein bisschen „Lampenfieber“ habe. All diese Dingewerde ich nach meiner Pensionierung vermissen.Was hat Sie bisher am meisten gestört?Eigentlich nichts. Ich hatte eine tolle Berufskarriere.Ich habe dabei immer die richtigen Entscheidungengetroffen, gerade im <strong>KV</strong>, speziell im <strong>KV</strong> Baden. Der„Geist“ des <strong>KV</strong> Baden hat sehr viel dazu beigetragen.Dessen Grundstein wurde vom ehemaligen RektorHans Reist in Herzberg gelegt und später in Saig weitergepflegt.Obwohl die intellektuelle Herausforderungan der Kanti mir gut gefallen hat, ich unterrichtetesechs Jahre an der Kanti Wettingen und ein Jahr an derKanti Baden, war ich am <strong>KV</strong> freier. Dank den richtigenEntscheidungen der Schulleitung zur Schulentwicklung,dank guten Lehrerkolleginnen und -kollegen, diezu Freunden geworden sind, fühle ich mich in meinerSchule wohl.Wie bereiten Sie sich auf die Zeit „danach“ vor?Letzten Sommer habe ich mich in meinem Urlaub aufdie Zeit nach der Schule ein bisschen eingestellt. Ichhabe glücklicherweise sehr viele Interessen, die ichintensiv pflegen werde. Ich werde mir eine Tagesstrukturgeben.Interview und Bilder: suIn eigener SacheDa wir immer häufiger den Informationskanal der E-Mail nutzen, sind wir darauf angewiesen, aktuelleAdressen zu haben.Leider wechseln diese Adressen von Mitgliedern miteinem entsprechenden Berufs- und/oder Stellenwechsel.Wir bitten Sie deshalb, uns Ihre private Mailadresse(wechselt weniger) mitzuteilen. Sie können diesaber auch direkt über www.kvschweiz.ch/login erledigen.Herzlichen Dank für Ihre Mithilfe.LieferungenWir machen darauf aufmerksam, dass wir Bestellungenjeweils montags bearbeiten und versenden.Sollten Sie eine ganz dringende Bestellung haben, sokönnen Sie diese direkt bei der Geschäftsstelle währendden Bürozeiten abholen.SommerferienDie Geschäftsstelle bleibt vom Montag, 22. Juli 2013bis Freitag, 9. August 2013 geschlossen. Ab Montag,12. August 2013 sind wir wieder zu den gewohntenZeiten erreichbar.RechtsdienstSie erreichen diesen wie folgt:Rechtsdienst <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>: 044 283 45 10 oderrechtsdienst@kvschweiz.chTelefonzeiten: Montag bis Freitag, 9.30 bis 11.30 Uhrund 13.30 bis 15.30 UhrRoger HuggenbergerGeschäftsführer <strong>KV</strong> Aargau Ost


<strong>TOP</strong> <strong>News</strong> 1/201313Einladungzur140. Verbands- und SchulgeneralversammlungzB. Zentrum BildungWirtschaftsschule <strong>KV</strong> BadenSchulhaus Kreuzliberg, Tool 2, Aula 0.15400 BadenMontag, 13. Mai 2013, 19.00 UhrDer VorstandTraktanden1. Protokoll der 139. Generalversammlung vom 21. Mai 20122. Jahresberichte2.1 Verband2.2 Schule3. Jahresrechnungen 2012 und Revisorenberichte, Budget 20133.1 Kaufmännischer Verband Aargau Ost3.1.1 Jahresrechnung3.1.2 Budget3.2 zB. Zentrum Bildung – Wirtschaftsschule <strong>KV</strong> Baden3.2.1 Jahresrechnung3.2.2 Budget4. Wahlen4.1. Vorstand <strong>KV</strong> Aargau Ost 2013 - 20154.2. Präsident4.3. Revisoren5. Ehrungen6. Anträge7. VerschiedenesReferatThomas Benz, CEO Lägere Bräu, Wettingen«Ein Jungunternehmen in einem hart umkämpften Markt»Nach der GV offeriert der <strong>KV</strong> Aargau Ost einen Apéro riche.Der Vorstand freut sich über Ihre Teilnahme an der Generalversammlung.Aus organisatorischen Gründen bitten wir Sie, sich für die Generalversammlung anzumelden.Die Anmeldung und den Bestelltalon für die Detailunterlagen (GV-Protokoll vom 21. Mai 2012,Jahresberichte, Jahresrechnungen 2012, Budgets 2013 und Ehrungen) finden Sie unten.Anmeldung zur GV vom Montag, 13. Mai 2013, 19.00 UhrOOOJa, ich nehme an der GV teil.Ja, ich nehme gerne am Apéro riche teil.Ich bin leider verhindert und entschuldige mich.Bitte senden Sie mir die Dokumentation zur Generalversammlung O Per Post O Per E-MailName ………………………………………………………………………… Vorname ……………………………………………………………………Strasse ………………………………………………………………………… PLZ/Ort ……………………………………………………………………Telefon ………………………………………………………………………… E-Mail ……………………………………………………………………<strong>KV</strong> Aargau Ost, Postfach 2114, 5430 Wettingen oder E-Mail info@kvagost.ch oder Fax 056 437 19 10


<strong>TOP</strong> <strong>News</strong> 1/201314Veranstaltungen«Auch verstehen, was nicht gesagt wird.»Als Peter Locher, Kommunikationstrainer und Theaterpädagogeaus Wohlen AG, am Abend des 20. März„befahl“, standen 80 Personen neugierig stramm …… lachten herzlich über die Mimik und Gestik desehemaligen Mitglieds von Mummenschanz … liessensich brav maskieren …Sein Kommunikationsmodell basiert auf den siebenFeldern des Zen Buddhismus, welches sogar die… um dann „spielerisch“ und „unterhaltsam“ ein raffiniertesKommunikationsmodell kennen zu lernen!… staunten, was eine schwarze Schachtel auf demKopf ohne Worte bewirken kann …Körpersprache und KommunikationWenn Sie Lust auf einen einmaligen, spannendenAbend haben, dann melden Sie sich rechtzeitig an,damit Ihr Platz gesichert ist! Anmeldung bitte an:Kaufmännischer Verband Aargau OstPostfach 2114, 5430 Wettingenoder E-Mail info@kvagost.ch oder Fax 056 437 19 10Wann:Wo:Dauer:Mittwoch, 16. Oktober 2013, 19.00 UhrzB. Zentrum Bildung Wirtschaftsschule<strong>KV</strong> Baden, Tool 2, Raum 0.1ca. 2 Std., anschliessend Diskussion & ApéroKosten: Mitglieder <strong>KV</strong> Aargau Ost: kostenlosNichtmitglieder: Fr. 15.-Anmeldung zur öffentlichen Veranstaltung «Körpersprache und Kommunikation»Name ………………………………………………………………………… Vorname ……………………………………………………………………Strasse ………………………………………………………………………… PLZ/Ort ……………………………………………………………………Telefon ………………………………………………………………………… E-Mail ……………………………………………………………………Anzahl Mitglieder ……………Anmeldeschluss ist Mittwoch, 9. Oktober 2013In Begleitung von Nichtmitgliedern ……………


<strong>TOP</strong> <strong>News</strong> 1/2013Junge Talente15Simon Matter – ein cooler DJ-FreakAlter: 18Ausbildung: Detailhandelsfachmann,3. Lehrjahr, AutobrancheLehrgeschäft: Garage Matter AG,NeuenhofHobbies: DJ, FussballRomero“ und „Afrojack“.Sie sind seit einigenJahren in Ihrer Freizeitals DJ tätig. Wiekamen Sie auf dieIdee und welcheVorbilder haben Sie?Über YouTube undüber die Musik inmeiner Familie. MeinVater spielt seit langemin einer Rockbandnamens „FaceFace“. Ich liess michmit 15 Jahren auchvon „SebastienBenett“ und „DJBL3ND“ inspirieren.Mich hat einfach dieTätigkeit als DJ sehrfasziniert. MeineVorbilder sind „NickySeit wann und wo sind Sie in Ihrer Freizeit als DJ tätig?Seit Februar 2012 lege ich regelmässig auf. Ich habewie alle klein angefangen und bin zuerst nur in diversenJugendtreffs aufgetreten. Ich trete nun regelmässigjeden Monat einmal im Club „Halli Galli“ in Brugg auf.Dort lege ich zusammen mit einem Kollegen währendsieben Stunden auf. Dies ist sehr anspruchsvoll. Neutrete ich im Club „X-Tra“ in Zürich auf. Für michbedeutet dies einen wichtigen Aufstieg, da „X-Tra“einen sehr guten Namen geniesst und der Marktführerin der Deutschschweiz ist. Durch ein DJ-Voting aufFacebook kam ich zu diesem Auftrag. Dort lege ichwährend einer halben bis zu einer Stunde auf.Machen Sie selber auch Musik?Ich mache mit Hilfe eines PC und mit einem Musikprogrammmeines Vaters Musikstücke. Das Einfachstewäre aber auf einem Mac mit einem sogenanntenLogic-Programm Musik zu kreieren. Das ist das Besteauf dem Markt, was Programme anbelangt. DasProgramm kostet zwar nur Fr. 200.-, aber der passendeApple-Computer dazu kostet Fr. 2‘800.-. Im Momentfehlt mir dieses Geld. Ich habe bereits sieben sogenannte„Mashups“ gemacht. Ich habe zwei Lieder in einA-cappella-Stück mit Elektroliedern zusammengemixt.Ich lege sie bei meinen Auftritten auf, sie kommenrecht gut an. Sie sind aber nicht im Verkauf, da ichsonst wegen den Lizenzen Probleme bekommen würde.Auf „SoundCloud“ kann man sie hören.Was ist überhaupt ein „Mashup“, wie muss man sichIhre Musik vorstellen?Es wird auch „Bastard Pop“ genannt und entstandbereits Mitte der 90er Jahre. Es ist eine Musikcollage,die aus Stücken von einem oder verschiedenen Interpretenzusammengemixt wird. Oft werden die Gesangspureneines Titels und die Instrumentalspuren einesanderen Titels miteinander kombiniert. Der Reiz desMashups besteht dabei darin, dass unterschiedlicheStile zu einem neuen Musikstück gemixt werden. BevorzugteQuellen sind dabei der „Glam Rock“ der 70er,„New Wave“ der 80er und „One-Hit-Wonder“ der 90erJahre. Diese Ohrwürmer werden meist mit einemaktuellen, tanzbaren Titel aus den sogenannten Chartsgemischt.Ich spiele in den Clubs bis Mitternacht hauptsächlich„House“, „Electro“ und „Charts“, dies ist immerabhängig von der Zeit und Anzahl Leute. Gegen Endeder Parties lege ich „Minimal“ und „Techno“ auf.Wie bereiten Sie sich auf Ihren Auftritt vor?Als Standardausrüstung verwende ich ein DJ-Pult imWert von Fr. 1‘200.- und einen Profikopfhörer. Dazuhabe ich eine Sammlung von ca. 150 CD’s mit je fünfLiedern. Ich habe diese Lieder auch auf einem USB-Stick gespeichert, den nehme ich mit, wenn ich beispielsweiseim Club „X-Tra“ auftrete. Ich übe jedenTag mit den sogenannten Übergängen, die beim Auflegenabsolut perfekt sein müssen. Der Aufwand beträgtmindestens ein bis zwei Stunden, dies natürlich ohneAuflegen. Zweimal in der Woche suche ich im Netzzum Beispiel in „Bleed House Music“, „Dutch HouseMusic“ oder vor allem in „SoundCloud“ nach neuestenMusikstücken. „SoundCloud“ ist übrigens eine tolleOnline-Plattform für den Austausch und zur Distributionvon Audiodateien. Sie dient auch als Werbeplattformfür Musiker. Als DJ ist es wichtig, dass manimmer aktuell ist, die neuesten Trends mitverfolgt undPräsenz zeigt.Weshalb nennen Sie sich „DJ Nine“?Ich spiele Fussball im FC Wettingen bei denA-Junioren. Früher spielte ich in der Mannschaft U-13mit der Nummer 9. Damals brachte mir diese Nummersehr viel Glück und ich schoss fast bei jedem Spiel einTor. Ausserdem sieht es optisch sehr gut aus. Ich habeagestaltet und auf Deutsch und Englisch ins Internetgestellt. Simon Matteram DJ-Pult


<strong>TOP</strong> <strong>News</strong> 1/201316Junge Talentealles selber entworfen und in der <strong>Schweiz</strong> ist dieserName bisher einzigartig. Ich habe übrigens meinenAuftritt, d.h. meine Homepage www.djnine.ch selbergestaltet und auf Deutsch und Englisch ins Internetgestellt.Welches sind die grössten Schwierigkeiten des DJ-Daseins?Die vielen Betrunkenen und das Augenbrennen vomRauch in den Clubräumen. Ich trinke während derArbeit nicht und mit Rauchen habe ich nie angefangen.In der Beziehung gelte ich im DJ-Business sicher alsuntypisch!Ausserdem haben wir, wenn wir während sieben Stundenauflegen müssen, viel zu wenig Pausen. Da spürtman die Müdigkeit extrem. Gegen Ende der Parties, z.B.morgens um drei Uhr wird von den wenigen Gästen oft„Minimal“ verlangt. Dies ist sehr ermüdend und dieseMusik ist dann für mich – ehrlich gesagt - fast zumEinschlafen. Dies ist eben die Kehrseite dieser Tätigkeit.Welche Ziele verfolgen für Ihre Zukunft?Ich möchte diesen Sommer meine Lehre als Detailhandelsfachmannerfolgreich abschliessen und danacheine <strong>KV</strong>-Lehre anfangen. Ich möchte mich als DJ aberweiterentwickeln.deeiÜber meine Schwester habe ich den Manager von „SirColin“ kennengelernt. Er wird im Mai sein neues Albumvorstellen. Vielleicht habe ich dann Gelegenheit dortaufzulegen und bei seiner Agentur „PPM“ (Park’in PlaceMusic) unter Vertrag zu kommen. Diese Agentur bietetjungen Nachwuchs-Künstlern die Chance, von einemprofessionellen Team betreut und gefördert zu werden.In dieser Agentur sind auch Berühmtheiten wie DJ „X-Ray“ oder DJ „Ackua“ unter Vertrag. Ich möchte dortgerne unter Vertrag genommen werden. Ein Vertragbei dieser Agentur wäre für mich eine einmaligeGelegenheit und diese möchte ich gerne packen.Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und viel Durchhaltevermögenauf Ihrem Weg zum DJ-Gipfel!Text und Bild links: suSandra Fliri – eine ehrgeizige AutorinBevor ich meine jetzige Lehre anfing, habeich im Verein „Lernwerk“ in Turgi eine Ausbildungals Küchenangestellte abgeschlossen.Meinen zweiten Ausbildungsganghabe ich wegen den besseren beruflichenChancen angefangen.Haben Sie irgendwelche Vorbilder?Mein wichtigstes Vorbild ist Sibylle LuiseBinder. Mir gefällt vor allem ihre Art zuschreiben, die meiner Art sehr ähnelt. Ichlebe nach dem Motto: „Ich lebe meineTräume und lass sie mir nicht vermiesen.“Was gefällt Ihnen am Schreiben?Alter: 21Ausbildung: Detailhandelsassistentin, 1. Lehrjahr, FleischwirtschaftLehrgeschäft: Metzgerei Arnold, Bad ZurzachHobbies: Lesen, Schreiben, Reiten, Fotografieren, AutofahrenIn eine eigene Welt einzutauchen, dieFiguren selber zu kreieren, Geschichten zuentwickeln und selber zu entscheiden, waspassiert. Ich fühle mich dabei frei.Sie sind seit einiger Zeit als Autorin tätig. Wie kamenSie zum Schreiben?Ich habe damit mit neun Jahren angefangen. In derPrimarschule wurde ich ständig gemobbt. Da habe ichaus Einsamkeit angefangen zu schreiben. Anfänglichwaren es Kurzgeschichten. In der 4. Realklasse hatteich die Idee längere Geschichten zu schreiben. Meineerste längere Geschichte namens „Cobra, legendäreKrieger – Die Legende von Myrana“ mit bisher 131Seiten Umfang stammt aus der Zeit. Sie ist noch nichtzu Ende.Kürzlich habe ich meinem Wirtschaftslehrer und meinerDeutschlehrerin einen Teil dieser Fantasy-Geschichtezum Lesen gegeben, über das Feedback der beiden binich gespannt.Wie lange und wie oft schreiben Sie an Ihren Geschichten?Ich schreibe nicht jeden Tag. Oft schreibe ich vonDonnerstag bis Sonntag, vier bis fünf Stunden. Eskommt immer darauf an, ob ich eine gute Idee habeund bei den laufenden Geschichten den Faden wiederfinde. Es gibt aber auch Momente, wo ich gar nichtsschreibe. Ich habe dann vielleicht eine Schreibblockade,keine Ideen, oder gar keine Zeit. Manchmalnehme ich mir auch eine „Auszeit“, um zu einerGeschichte Abstand zu gewinnen und so auf andereGedanken zu kommen, dies ist meine Strategie. Diemeiste Zeit schreibe ich am Laptop. Mehrheitlichschreibe ich zu Hause, manchmal auch in der Schule,selbstverständlich nicht im Unterricht sondern in denPausen.


<strong>TOP</strong> <strong>News</strong> 1/2013Junge Talente17Sandra Fliri – eine ehrgeizige Autorin (Fortsetzung)Wie heisst Ihre zweite Geschichte?Ich bin eine „Pferdenärrin“, ich reite seit elf Jahrenintensiv, konnte aber nie an Turnieren teilnehmen, daich keine Diplome gemacht habe. Ich hatte eines Tagesfolgendes Schlüsselerlebnis: Ich ritt einmal eines dergrössten Pferde. Ich versuche wie immer – wegenmeiner kleinen Körpergrösse - mit einer Aufstiegshilfeauf das Pferd zu steigen. Dabei bin ich fast gestürzt.Eine Reiterfreundin, die dabei war, sagte: „Sandrasteigt links auf, rechts steigt sie ab!“ Aus dieserkomischen und zugleich lustigen Situation entstandeine tolle Story namens „Gestüt Sonnenhof“. Ich lassemeine eigenen Erfahrungen im Reitsport in diese Geschichteeinfliessen. Sie spielt auf einem Gestüt undentstammt meiner Phantasie. Ich habe Band I und IIbereits fertig. Ich hatte mindestens ein halbes Jahrdaran. Nun ist Band III in Bearbeitung.Auszug aus:COBRA, Legendäre KriegerDie Legende von MyranaKapitel 1: Das Böse erwachtDer Thronsaal war prächtig geschmückt. Heute standwieder ein Fest an und ich musste anwesend sein. MeinVater König Zeron und meine Mutter, Königin Dylara,bestanden darauf. Da ich gut erzogen war, ging ich ohnezu widersprechen. Dennoch war ich nicht immer dieBrave. Meine Freunde kannten mich als abenteuerlustigeund freche Prinzessin Liana-Katharina.Ich war in meinem Gemach und betrachtete mich imSpiegel. Meine Haare fielen mir leicht gewellt über dieSchultern, das Klopfen an der Tür riss mich aus meinenGedanken. „Herein?“, rief ich und meine Kammerzofekam mir entgegen. „Hallo Danja, schön dich zu sehen.Sind schon viele Gäste da?“ „Hallo Lia. Ja, die meistensind schon hier. Wie geht’s es dir?“, wollte sie wissen. DaDanja und ich uns - seit wir kleine Mädchen waren -kennen, war es für mich selbstverständlich, dass sie meineZofe wurde, denn nur ihr vertraute ich meine Träume,Ängste und Sorgen an. Erneut klopfte es …Schreiben Sie auch andere Geschichten?Ich schreibe Kurzgeschichten, die maximal fünf Seitenhaben. Meistens geht es dabei um literarische Gattungenwie Krimis, Fantasy usw., um mich vom Schulstressund vom Geschäftsalltag zu erholen. Bei mirfunktioniert das! Schreiben entspannt mich. EinigeKurzgeschichten von mir sind bereits im Internet aufgeschaltet.Über die Webseite www.testedich.deunter „Fan Fiktion“ und „Top 20“ bin ich unter demPseudonym „CrazyFly“ aufgeführt.Wer unterstützt Sie beim Schreiben?Insbesondere meine Eltern. Meine Mutter meinte: „Duwirst damit kein Geld verdienen können. Aber Träumesoll man nie aufgeben, sondern dafür kämpfen.“ MeinVater unterstütze mich von Anfang an. Die Kreativitäthabe ich von meiner Mutter, sie zeichnet gerne. Mittlerweileunterstützt sie mich auch beim Schreiben.Woher holen Sie sich Ihre Inspirationen?Aus dem Alltag. Ich habe immer einen Notizblock dabei.Wenn ich einen Geistesblitz habe oder zufälligetwas Lustiges oder Auffälliges beobachte, dannnotiere ich dies in Stichwörtern, so sammle ich Ideen.Wenn ich mal gar keine Lust habe zu schreiben, dannlese ich Bücher über Pferde. Ich informiere michimmer wieder in Sachbüchern, z.B. habe ich kürzlichein Sachbuch über die Spezialkommandos derdeutschen Polizei (SEK) gelesen, damit ich weiss, wiepolizeiliche Spezial-einheiten funktionieren. MeineGeschichten sollen schlussendlich auch authentischwirken.Welches sind die grössten Schwierigkeiten als Autorin?Das Hauptproblem ist: Wie formuliere ich etwas? Weiles mir nicht immer sofort die passende Formulierungeinfällt, frage ich meine Eltern und meinen Bruder.Für junge Autoren ist schwierig einen Verlag zu finden.Die Chancen dafür stehen 50 zu 50, damit muss manleben können. Falls man auf eine E-Mail eine positiveAntwort bekommt, ist die erste wichtige Hürde geschafft.Von einem deutschen Verlag habe ich bereitseine positive Antwort erhalten, dass er eine Geschichtegerne veröffentlichen will.Können Sie sich vorstellen, davon später leben zukönnen?Möglich wäre es sicher. Ich müsste einen Verlagfinden, der mich unterstützt und fördert. Ich mussaber realistisch bleiben. Wichtig ist, dass man miteinem Beruf eine Absicherung hat, damit man existierenkann. Mein grösster Wunsch ist es, ein Buchherauszugeben. Dieses Ziel möchte ich auf jeden Fallerreichen.Mir wurde früher in der Schule immer wieder gesagt:„Du kannst gar nicht schreiben.“ Ich sagte mir: „Euchzeig ich es!“. Dann habe ich irgendwann vor der KlasseGeschichten vorgelesen. Meine grössten Widersachermussten kapitulieren. So erreichte ich auch Respekt.Seitdem lasse ich mich nicht unterkriegen. Ich möchteals Frau auch keine Sonderbehandlung. Die Lehre inder Metzgerei, wo die Männer dominieren, hilft mir,mich als Frau zu behaupten. Dies macht mich „stark“im Beruf sowie im Privaten.Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und viel Phantasie alsAutorin!Text und Bilder: su


<strong>TOP</strong> <strong>News</strong> 1/201318Jugend<strong>KV</strong> und dann?In diesem Artikel werde ich Ihnen meinen persönlichenWerdegang von der kaufmännischen Berufslehre im M-Profil bis zum heutigen Zeitpunkt genauer erläutern.Ich hoffe Ihnen mit diesem Text einen Einblick in dieBerufsperspektiven einer <strong>KV</strong>-Absolventin zu vermitteln.Mein Name ist Jessica Mair, ich bin 24 Jahre alt undwohnhaft in Wettingen (AG). Die kaufmännische Lehrehabe ich in den Jahren 2005-2008 bei der Hächler-Gruppe in Wettingen absolviert. Mir bot sich aufgrundmeines Notendurchschnitts in der Bezirksschule dieMöglichkeit, das <strong>KV</strong> mit der Berufsmatura (M-Profil)abzuschliessen. Weshalb sollte ich die Chance nichtergreifen? Von der Bezirksschule her war ich bis anhinbereits gewohnt viel zu lernen und zu leisten. Deshalbentschied ich mich für das M-Profil.Für das Absolvieren einer kaufmännischen Lehre habeich mich bereits früh entschieden. Ich wollte endlich inder Arbeitswelt Fuss fassen und mein eigenes Geldverdienen. Diese Entscheidung habe ich nie bereut. Inder Lehre hatte ich nun nicht mehr nur mit Lehrerinnenund Lehrern zu tun, sondern zusätzlich auch mit Vorgesetzten,Mitarbeitenden und meiner Lehrmeisterin.Das war absolutes Neuland für mich. Durch dieseErfahrungen in der Lehre wurde ich selbständiger, erfahrenerund selbstbewusster.In meinem Lehrbetrieb wechselte ich jedes halbe Jahrvom Sekretariat/Empfang in die Buchhaltung und umgekehrt.Auch war ich in der Hächler-Gruppe für Ferien-Stellvertretungenin den Tochterunternehmungenzuständig und wurde dadurch ebenfalls sehr gefördert.Zusätzlich konnte ich zwei verschiedene Events organisierenund bei deren Planung mithelfen. Ich war für dasWeihnachtsessen der Abteilung Hoch- und Tiefbau derHHächler AG Bauunternehmensowie für den Sicherheitskursdes KSV Kanalsanierungsverbandesverantwortlich.Durch dieseSpezialprojekte habe ichmeine Leidenschaft für dasPlanen und Organisierenvon Events entdeckt. Ichbin meinem Lehrbetriebauch heute noch sehrdankbar, dass ich diese erwähntenVeranstaltungenorganisieren durfte. Ichhabe von meinen Mitschülerinnenund Mitschülernim Laufe der Lehrzeit erfahren, dass ich mich miteinem solchen Lehrbetrieb wirklich glücklich schätzenkonnte. Denn nicht jeder Lehrbetrieb erfüllte seineAufgabe so gut wie meiner.Die Entscheidung das <strong>KV</strong> mit der Berufsmatura abzuschliessenbereue ich überhaupt nicht. Man sollte sichim Klaren sein, dass die Berufsmatura nur nützlich ist,wenn man das Ziel hat die Fachhochschule zu besuchenoder eine vertiefte Allgemeinbildung erhaltenmöchte.Ich ging gerne in die Berufsschule, obwohl die zweiTage vollgestopft waren. Ich hatte von 7.15 Uhr bis17.30 Uhr Schule. Die zwei Tage waren sehr stressigund intensiv. Doch zugleich hatte die Schule aucheinen positiven Aspekt. Ich war in einer genialenKlasse und in diesen drei Jahren sind feste Freundschaftenentstanden. Trotz des Prüfungsstresses, des17:30 Uhr Schule.FEEDBACK ?


<strong>TOP</strong> <strong>News</strong> 1/2013Jugend & Senioren19vielen Lernens und des Drucks von allen Seiten kannich sagen, dass ich die Zeit in der Berufsschule sehrgenoss. Die Abwechslung zwischen dem Arbeiten unddem Besuch der Berufsschule machte es aus. Ichkonnte die gelernte Theorie in meinem Lehrbetriebpraktisch anwenden.Zurückblickend kann ich für mich persönlich sagen,dass es für meinen Werdegang das Beste war einekaufmännische Lehre zu absolvieren. Es ist mit Abstanddie beste und breiteste Grundausbildung weit und breit.Nach der Lehre stehen den Absolventinnen und Absolventensehr viele Weiterbildungsangebote offen.Nach meiner <strong>KV</strong> Lehre war ich in den Jahren 2008 bis2010 als Anwaltsassistentin bei Voser Rechtsanwälte inBaden tätig. Ich wollte nach der Lehre die Unternehmungwechseln, um eine andere Branche kennen zulernen. Zudem hatte ich neben dem Organisieren undPlanen von Veranstaltungen während der Lehrzeit einezweite Leidenschaft entdeckt, nämlich das schweizerischeRecht. Die 100%-Stelle und die damit verbundenenFälle bereiteten mir stets Freude und ich konnteauch in der Anwaltskanzlei viel für mein weiteres Lebendazulernen. Jedoch merkte ich, dass mir etwas fehlte.Während den zwei Jahren, die ich als Anwaltsassistentintätig war, besuchte ich keine Weiterbildungen. DieScSchule und das Lernen fehlten mir, da ich immergerne die Schulbank drückte. Nach reichlichenÜberlegungen entschied ich mich im September 2010mit dem Betriebsökonomiestudium an der FachschuleNordwestschweiz (FHNW) in Brugg zu beginnen.Zurzeit absolviere ich das 5. Semester des Betriebsökonomiestudiumsan der FHNW mit der VertiefungsrichtungMarketing. Während des 3., 4. und 5. Semestershatte ich eine Aushilfsstelle im Paul ScherrerInstitut, dem grössten Forschungszentrum für NaturundIngenieurwissenschaften in der <strong>Schweiz</strong>.Im Februar 2013 beginnt das letzte Semester meinesStudiums. Dies bedeutet für mich, dass die Bachelorarbeitansteht und ich mich bewerben muss. Mein Zielist es nach dem Betriebsökonomiestudium eine Praktikumsstelleim Bereich Eventmarketing zu absolvieren.Für Fragen und Anregungen können Sie mich unterjessica.mair@students.fhnw.ch erreichen.Jessica MairHerzliche Gratulation!Herzlich Willkommen!NeumitgliederEdith Allemann, TurgiThomas Bachmann, Wohlen AGHans Bohnenblust, Bremgarten AGBeate Bolliger, DöttingenDorine Burgener Sibold, HettenschwilRoger Buschacher, WürenlingenJoel de Buren, WindischSibora Ferizi, OltenSonja Furginé, AarburgLarissa Gämperli, ZofingenElisabeth Gisler-Rimpf, TägerigRalph Güttinger, EgliswilFabienne Heisig, Dättwil AGAlisha Heutschi, RombachSascha Huwyler, NeuenhofRomy Isler, Möriken AGSara Kälin, WürenlosVanessa Kleeb, FislisbachSina Läderach, AarauEvelyne Mayer, BadenPatrizia Meister, WettingenPriska Meyer-Haslimeier, FislisbachKatja Müller, Wohlen AGBruno Restaino, GebenstorfSandra Rohner, HettenschwilThomas Russenberger, LenzburgFilomena Scherer, AristauFabio Smaldore, NeuenhofAna Spasojevic, AarauSandra Stuker, MellingenJesus Manuel Teneiro, BadenAngelika Wassmer, EhrendingenSonja Wiedemeier, UntersiggenthalAnna Wittwer, OensingenLoredana Wüthrich, Muri AGSilke Zehnder, Birmenstorf AG95. Geburtstag30.03.1918 Berta Meier91. Geburtstag03.03.1922 Josef Weber20.04.1922 Werner Neuhaus-Zehnder90. Geburtstag04.02.1923 Eugen Bischof89. Geburtstag16.01.1924 Josef Dietschi01.03.1924 Eugen SchmidFEEDBACK ?20.03.1924 Rolf W. Haller87. Geburtstag17.01.1926 Marcel Zehnder83. Geburtstag01.01.1930 Peter Brehm-Fricker01.01.1930 Manfred Bolliger-Jutz16.03.1930 Hans Ruckstuhl-Tanner01.04.1930 Ernst Brun81. Geburtstag10.01.1932 Karl Frey16.03.1932 Rolf Elsener80. Geburtstag14.01.1933 Ernst Muntwyler30.01.1933 Guido Schmid06.03.1933 Hugo Gehri75. Geburtstag04.01.1938 Bruno Küng08.01.1938 Kurt Indermaur17.03.1938 Waltraud Pauli-Lang11.04.1938 Rolf Lutz70. Geburtstag15.01.1943 Werner Bruderer20.03.1943 Vreni von Felten26.03.1943 Walter Hirt27.03.1943 Heinz Ryser29.03.1943 Silvia Hofstetter15.04.1943 Ernst Wissmann60. Geburtstag10.01.1953 Antonia Dinkel03.02.1953 Sibylla Studer-Wittlin09.02.1953 Bernhard Bolliger22.02.1953 Doris Zehnder04.03.1953 Christoph Heule13.04.1953 Marc Bolli


<strong>TOP</strong> <strong>News</strong> 1/201320ImpressumErscheint dreimal im Jahr (April, August, Dezember) Redaktionsschluss 22.03./28.06./22.11.Herausgeber<strong>KV</strong> Aargau OstRedaktion & LayoutSerdar Ursavaş (su)serdar.ursavas@zentrumbildung.chKorrektoratGisela Baer UrsavaşInserateSerdar UrsavaşDruckHäfliger Druck AG5430 WettingenAuflage1’600 ExemplareKontakt<strong>KV</strong> Aargau Ostc/o Humar und Partner AGZentralstrasse 1205430 WettingenT 056 437 19 16F 056 437 19 10info@kvagost.ch

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