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Context Nr. 3 / März 2013 - 50 Jahre SIB (PDF, 3761 kb) - KV Schweiz

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25. 03. <strong>2013</strong>Heft 3Das Magazin für Bildung und Beruf<strong>SIB</strong><strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> Einsatzfür WeiterbildungSylvie DurrerÜber sexuelle BelästigungCRMWie man Kunden pflegt


Wir gratulierendem <strong>SIB</strong> <strong>Schweiz</strong>erisches Institut fürBetriebsökonomiezum <strong>50</strong>-Jahr-Jubiläumund wünschen unserer HöherenFachschule nur das Beste!


EditorialInhaltDer Kaufmännische Verband bietet AusundWeiterbildung im kaufmännisch-betriebswirtschaftlichenUmfeld, von derklassischen <strong>KV</strong>-Lehre bis zum diplomiertenBetriebswirtschafter HF am <strong>SIB</strong> oderdem Bachelor und Master an der HWZ,unserer Fachhochschule.In dieser Nummer feiern wir <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong><strong>SIB</strong> <strong>Schweiz</strong>erisches Institut für Betriebsökonomie.1963 gegründet, ist das <strong>SIB</strong>heute mit rund <strong>50</strong>0 Studierenden diegrösste Höhere Fachschule für Wirtschaftin der <strong>Schweiz</strong>. Das <strong>SIB</strong> wollte immermehr sein als einfach ein Weiterbildungsinstitut.Es hatte und hat den Anspruch,eine Pionierrolle einzunehmen und dieEntwicklung der Weiterbildung aktiv zugestalten. Und diesen Anspruch erfülltdas <strong>SIB</strong>!Der Kaufmännische Verband kannstolz sein auf das <strong>SIB</strong>. Ich möchte an dieserStelle dem Direktor, Peter Petrin, undseinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiternsowie allen Dozentinnen und Dozentenganz herzlich für ihren Einsatz danken.Sie alle sind der Schlüssel zum Erfolgdieses Institutes und ihnen ist die positiveEntwicklung in den letzten <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n zuverdanken.Wir freuen uns auf die Innovationender nächsten <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> und wünschen dem<strong>SIB</strong> alles Gute!5 Büro International Tartu, Estland6 Unbürokratisch7 Leserbriefe/<strong>KV</strong> in den Medien, Webrating 8 Kurz Home Office/Jobportal/Führung/Arbeitsmarkt9 Kolumne Von Daniel Jositsch10 Abzockerinitiative Vor der Umsetzung12 SitzordnungBeeinflusst die Kommunikation14 Monatsinterview Sylvie Durrer über sexuelle Belästigung18Dossier <strong>SIB</strong>Das Weiterbildungsinstitut feiert sein <strong>50</strong>-jähriges Bestehen22 Regula Berger23 Yvonne Marti24 Florian Galliker25 Interview mit <strong>SIB</strong>-Direktor Peter Petrin26 Bündig Buchtipp/Schreibtisch/Nachhaltigkeit/Duale Bildung/Vorsorge27 Kolumne Von Franziska Hügli28 GeschäftsreisenWichtig für den Erfolg30 CRM Damit die Kunden nicht abspringen32 Krank Psychische Probleme am Arbeitsplatz nehmen zu34 Laufbahn Christof Eberle – vom Weibel zum Direktionsassistenten37 Ratgeber Büroalltag/IT/Bildung/Jugend/Bewerbung40 <strong>KV</strong>-Aktuell/Sektionen Veranstaltungen und Informationen44 Impressum 45 Rätsel Reka-Checks zu gewinnen46 Cartoon Von Ruedi Widmer Peter Kyburz – CEO <strong>KV</strong>-<strong>Schweiz</strong>-Gruppepeter.kyburz@kvschweiz.chTitelbild und Dossier: Dieter Seeger fotografierte im Zürcher Sihlhof.context 3 – <strong>2013</strong>


Büro international5Tartu, EstlandAari Arike arbeitet als Design-Beraterin beiRoosimari Gardinen und Heimtextilien.Interview Nele Meikar/Fotos Karmen LumikHatten Sie als Kind einen Traumberuf?Als ich 4 oder 5 <strong>Jahre</strong> alt war, wollte ichKindergärtnerin werden. Später interessierteich mich für Psychologie.Welche Berufe übten Ihre Eltern aus?Meine Mutter arbeitete im Bereich derNähtechnologie. Mein Vater war Schlosser.Was arbeiten Sie?Ich bin Design-Beraterin. Ich bin verantwortlichfür die persönliche Beratungunserer Kunden im Atelier und erstelleKonzepte für Fenstergestaltung undHeimtextilien. Dazu gehören auch Preiskalkulationen.Ebenso pflege ich Kontaktzu unseren Geschäftspartnern und bestelleneue Verkaufsartikel.Welche Ausbildung haben Sie gemacht?An der Kunstschule von Tartu habeich Textilkunst studiert.Was produziert Ihre Firma?Roosimari Gardinen und Heimtextilienbietet individuelle Fensterdekorationenund verkauft verschiedene Heimtextilien.Wir beraten die Kunden vor Ort, dieGardinen werden auf Bestellung angefertigt.Wir verkaufen und montieren auchVorhangschienen.Welche Qualitäten sind in Ihrem Berufgefragt?Da ich Menschen berate, muss ichkontaktfreudig sein und eine gute Menschenkennerin.Natürlich brauche ich eingutes Farbgefühl und Talent für Raumgestaltung,aber auch ingenieurtechnischesDenken ist gefragt. Ohne Mathematikkenntnisseist meine Arbeit unden<strong>kb</strong>ar.Was schätzen Sie an Ihrem Beruf?Es freut mich, wenn ich schöne Lösungenfinde, die auch die Kunden zufriedenstellen. Wenn ein grosses Projekt zuEnde geht, ist es immer ein wunderbaresGefühl.Woran stören Sie sich?Bei der Arbeit bin ich sehr konzentriertund so kommt es aber leider oft vor,dass ich andere Verpflichtungen vergesse.Wie sind Sie auf Ihre Stelle aufmerksamgeworden?Ein Familienmitglied des Firmeninhabershat mir die Mitarbeit angeboten.Arbeiten Sie hauptsächlich im Teamoder allein?Einen grossen Teil meiner Arbeit macheich zusammen mit Kunden. Wir sindin der Firma zu zweit und besprechen unsoft. Dazu kommt noch die Arbeit mit denNäherinnen – das Resultat ist also Teamarbeit.Wie viele Stunden pro Wochearbeiten Sie?Das variiert, durchschnittlich sind es35 Stunden. Es kann sein, dass ich amMorgen erst um elf anfange, aber manchmalbin ich noch um neun Uhr abendsbeim Kunden.Wie oft machen Sie Ferien?Ich habe vier Wochen Ferien im Jahr.Wie viel verdienen Sie pro Jahr?Umgerechnet sind es ungefähr 6900Franken.Können Sie Geld auf die Seite legen?Nein, ich bin eher knapp bei Kasse.Wie viele Personen müssen von IhremEinkommen leben?Wir haben noch keine Kinder, meinPartner arbeitet auch Vollzeit und verdientmehr. Ab und zu unterstütze ichmeine Mutter.Sind Sie gegen Krankheit versichert?Ja, Krankenversicherung gilt für alle,die eine Arbeit haben.Haben Sie eine Altersvorsorge?Wir haben eine obligatorische Rentenversicherung.Was möchten Sie beruflich nocherreichen?Ich will mich noch weiterbilden, derzeitbesuche ich einen Englischkurs.Stec<strong>kb</strong>rief PersonName Aari ArikeAlter 34Zivilstand freie PartnerschaftWohnform lebt mit ihremPartner und einem Hund ineinem EinfamilienhausWohnort Dorf Lemmatsi in derNähe von TartuStec<strong>kb</strong>rief EstlandTartu liegt im Süden Estlands und istmit 98 522 Einwohnern die zweitgrössteStadt Estlands. Die UniversitätTartu wurde 1632 gegründet.Einwohner Estland hat rund 1,3 MillionenEinwohnerArbeitslosenquote 5,7%Durchschnittseinkommen rund 11<strong>50</strong>Franken pro MonatGewerkschaftlicher Organisationsgradca. 8%Wichtigste Exportartikel Maschinenund Maschinenteile, Holz und Holzproduktewie Möbel, Textilien, Metalleund Metallproduktecontext 3 – <strong>2013</strong>


6UnbürokratischHeinrich Lippuner, wissenschaftlicher Mitarbeiter der EMPA in Dübendorf , macht sich Notizen zu einem Versuch. Foto: Atelier MFM/Ex-Presscontext 3 – <strong>2013</strong>


Leserbriefe«Ich selbst wagte den Schritt nachÜbersee zweimal und bereue es nicht.»<strong>KV</strong> in den Medien7context 1 – <strong>2013</strong>Rückkehr aus dem Ausland/RatgeberBüroalltagIch finde diesen Artikel sehr gut. Wenn jemandfünf <strong>Jahre</strong> in Übersee gelebt hat,handelt es sich normalerweise um jemanden,der den Drang spürte, eine andereKultur und eine andere Sprache kennenzulernen.Damit er sich am fremden Ortwohlfühlt, muss er sich bemühen, sichdort möglichst gut einzuleben. Das heisst,dass er die Sprache rasch und gut lernt,damit er sich korrekt mündlich undschriftlich ausdrücken kann. Das tut eram besten, indem er täglich eine lokaleZeitung liest, Radio hört und das lokaleTV schaut sowie Sprachunterricht nimmt.Auch soll er die Geschichte seines Gastlandesstudieren und Interesse an der lokalenPolitik zeigen. Dazu gehört fernerauch, dass er versucht, an einheimischenAnlässen teilzunehmen. Damit integrierter sich peu à peu ins lokale Leben undfühlt sich nach zwei bis drei <strong>Jahre</strong>n wie zuHause.Aber wenn der Expat sich nach fünf<strong>Jahre</strong>n bestens eingelebt hat und einenFreundes- und Bekanntenkreis aufgebauthat, wieder packen und in die <strong>Schweiz</strong> zurückkehrenmuss, dann ist das sehr hart.Der Anfang kommt ihm fast wieder wie ineinem fremden Land vor. Da er seinenHorizont beträchtlich erweitert und vielFremdartiges erlebt und schätzen gelernthat, stellt er fest, dass sich seine neuen Arbeitskollegenum banale Sachen kümmern,mit denen er sich nicht abgebenwill. Wenn jemand während seines Auslandaufenthaltsdie fremde Kultur fest assimilierthat, braucht er Zeit, bis er sichwieder umgestellt hat.WebratingWelche Erfahrungen haben Sie mitE-Learning gemacht?Gute: 45 %Schlechte: 17 %Keine: 38 %Als ich vor <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n nach fünf <strong>Jahre</strong>nassimiliertem Aufenthalt im NordostenBrasiliens und Reisen durch Südamerikawegen der schlechten Wirtschaftslage dieZelte abbrechen musste, erging es mir wieoben beschrieben. Damals erschienen imKaufmännischen Zentralblatt glücklicherweisenoch regelmässig Ausschreibungenfür offene Stellen in Übersee. Ichbewarb mich und reiste im folgenden Jahrmit einem dreijährigen Vertrag nachGuayaquil, wo ich assimiliert bin undmich dank des guten Tropenklimas wohlfühle.Mit der <strong>Schweiz</strong> bleibe ich in Kontaktdank Swissinfo, <strong>Context</strong> und «Finanzund Wirtschaft».Zum Ratgeber Büroalltag «Weg ausmeinem Dilemma»: Der Fragestellernennt sein Alter nicht. Wenn er noch relativjung ist (bis ca. 35), würde ich an seinerStelle hinreisen und mir die Firma anschauen,insbesondere ihre finanziellenVerhältnisse und die Umgebung, in dersie operiert, sowie das Verhältnis von Einkommenzu Lebenskosten und Steuern.Und wenn alles stimmt, würde ich denSprung wagen und bis zur Abreise, fallsnötig, Sprachunterricht nehmen. Wernichts wagt, gewinnt nichts. Ich selbstwagte den Schritt nach Übersee zweimal,und ich bereue es nicht. Hans Forrer, Guayaquil, Ecuador<strong>Context</strong> freut sich über Ihren Leserbrief!Bitte mit Vor-/Nachnamen sowie Wohnort an:context@kvschweiz.ch, oder an<strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>, <strong>Context</strong>, Postfach, 8027 ZürichJetzt abstimmen:www.kvschweiz.chWelche Erfahrungen habenSie mit Geschäftsreisengemacht?> Angenehme> Unangenehme«Die <strong>KV</strong>-Lehre ist nach wie vor sehrbeliebt», bestätigt Michael Kraft, verantwortlichfür Jugendfragen beimVerband <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>. Oft sei die Nachfragesogar grösser als das Angebot.«Längst nicht jeder, der eine Stelle im<strong>KV</strong>-Bereich will, wird fündig», sagtKraft. So seien 2011 und 2012 zwischen97 und 99 Prozent aller angebotenenLehrstellen besetzt worden.9.3.<strong>2013</strong>An einer ausserordentlichen Hauptversammlungim November wurdeden Mitgliedern die Vorteile einerFusion des <strong>KV</strong> Rheintal mit dem <strong>KV</strong>Ost aufgezeigt. […] Die seitdem vomVorstand in Zusammenarbeit mit denVerantwortlichen des <strong>KV</strong> Ost geleisteteVorarbeit zahlte sich nun an derordentlichen Hauptversammlung aus.Die Argumente überzeugten, der Fusionsvertragwurde einstimmig angenommen.5.3.<strong>2013</strong>Barbara Gisi, Zentralsekretärin beim<strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>, gibt zu bedenken, dassdie Heimarbeit in vielen Unternehmennoch nicht fix geregelt ist. «DieSpielregeln sind unklar.» So seibeispielsweise der Umfang nicht festgelegt.[...] Ungeklärt sind für Gisivielerorts auch Dinge wie die Arbeitszeiterfassungund die Erreichbarkeitder zu Hause Arbeitenden.27.2.<strong>2013</strong>Die Weiterbildungsangebote der <strong>KV</strong>Business School und der Wirtschaftsschulen<strong>KV</strong> Winterthur, Uster undWetzikon werden mit Beiträgen ausder Staatskasse unterstützt. Sie erfüllendie gesetzlichen Anforderungenbetreffend die Subventionierung vonAngeboten der allgemeinen Weiterbildungzur Integration von Personenin die Berufs- und Arbeitswelt.15.2.<strong>2013</strong>context 3 – <strong>2013</strong>


8KurzHome Office im GegenwindYahoo lanciert die Diskussion über Home Office neu. Der kalifornische Konzern verbietetseinen Mitarbeitenden Telearbeit. Von Rolf MurbachNur schon einen Tag zu Hause zu arbeiten, hat einen positiven Einfluss auf die Gesundheit.Die Nachricht hat viele erstaunt. MarissaMayer, die Chefin des Internet-UnternehmensYahoo, hat Ende Februarentschieden, dass Home Office imkalifornischen Konzern nicht mehr möglichist. Es gehe unter anderem darum, dieUnternehmenskultur zu stärken, konnteman in verschiedenen Medien lesen.Über Vor- und Nachteile von HomeOffice wird seit <strong>Jahre</strong>n diskutiert. In welchenFällen ist es sinnvoll und möglich,die Arbeit von zu Hause aus zu tätigen?Wer profitiert davon? Wer will es?Beschäftigte für TelearbeitMit dem für viele fragwürdigen Entscheidvon Mayer ist das Thema wieder ins Gesprächgekommen. Verschiedene Umfragenzeigen, dass zahlreiche MitarbeitendeHome Office bereits praktizierenbzw. begrüssen würden. Der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>hat in einer Erhebung festgestellt: Rund45% der befragten Mitglieder arbeiten ineinem Betrieb, der seinen Mitarbeitendengrundsätzlich die Möglichkeit gibt, einenTeil ihrer Arbeit zu Hause zu verrichten.Und mehr als jeder Zweite macht von dieserMöglichkeit auch unregelmässig (31%)oder regelmässig (23%) Gebrauch. Meistenswerden allerdings nur einige Stundenbis zu einem Tag pro Woche zu Hausegearbeitet. 60% der Mitglieder, die nichtzu Hause arbeiten dürfen, würden dieseMöglichkeit sehr schätzen. Von jenen, dieHome Office leisten können, ist die grosseMehrheit (69%) mit dem Pensum zufrieden,rund ein Viertel würde es gerne erhöhen.Lediglich 5% der Befragten würdengerne weniger zu Hause arbeiten.Entlastung der VerkehrssystemeHome Office ist in den letzten <strong>Jahre</strong>n auchwegen der kollabierenden Verkehrssystemeverstärkt ins Gespräch gekommen.In Zügen und Trams finden die Pendlerkeine Sitzplätze, auf den Strassen stehensie regelmässig im Stau. Das ist nervenaufreibendund ungesund. Arbeiteten einpaar Tausend Arbeitnehmende nur einenTag pro Woche von zu Hause aus, würdedies Strassen, Züge, Trams und Busseenorm entlasten und auch den CO2-Ausstosssenken.Gegner von Home Office argumentierengerne damit, der spontane und informelleAustausch zwischen den Mitarbeitendensei bei Telearbeit nicht mehrgewährleistet. Natürlich sind vier oderfünf Tage Home Office zu viel. Aber diesverlangt auch niemand. Die meisten Beschäftigten,die Home Office betreiben,tun dies einen oder zwei Tage pro Woche.So sind neben der virtuellen Kommunikationimmer noch viele persönliche Begegnungenmöglich, die tatsächlich unersetzbarsind. Darüber sind sich wohl diemeisten einig. Wichtig ist der richtige Mix.Studien der Hochschule für AngewandtePsychologie der FachhochschuleNordwestschweiz (FHNW) haben zudemgezeigt: Ein oder zwei Tage zu Hause arbeitenhat einen positiven Einfluss auf dieArbeitsleistung wie auch auf die Gesundheit.Und: Vor allem konzeptuelle Arbeiteneignen sich besonders für zu Hause.Man wird nicht alle elf Minuten unterbrochen,wie das an Büroarbeitsplätzen imDurchschnitt der Fall ist.<strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> für Home OfficeAuch der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> erachtet Home Officegrundsätzlich als eine gute Sache.Barbara Gisi, Leiterin Angestelltenpolitik,sagt: «Entscheidend dabei ist, dass Arbeitgeberund Arbeitnehmer fair miteinanderumgehen. Die Spielregeln müssen klarfestgelegt sein – so dass zu Hause wederzu viel noch zu wenig gearbeitet wird.»Und auch in Bezug auf das Pensum, dasausserhalb des Firmenarbeitsplatzes geleistetwird, hat Barbara Gisi klare Vorstellungen:«Arbeitnehmer sollten mehrals die Hälfte ihrer Arbeitszeit im Büroverbringen. Darüber hinaus sollten sie Arbeitszeitund -ort frei einteilen können.Der Rahmen des Arbeitsrechts gilt dabeiselbstverständlich auch für Home Office.»Empfehlungen des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> zu Home Office aufwww.kvschweiz.ch (bei «Suche» Home Officeeingeben). Viele wertvolle Tipps für Arbeitnehmendeund Arbeitgeber.context 3 – <strong>2013</strong>


JobportalFür ältere ArbeitssuchendeKolumne9Eine neue Online-Plattform vermittelt projektbezogeneEinsätze zwischen älterenArbeitnehmenden und Arbeitgebern.Das Jobportal experience4u.ch ist seitrund einem Monat aufgeschaltet. Es richtetsich an Arbeitnehmende ab <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>nund bereits pensionierte Personen, diesich weiterhin aktiv ins Berufsleben einbringenwollen und auf der Suche nachProjektarbeit sind. Dabei wird auf ihreStärken, die jahrzehntelange Berufserfahrungund das umfassende Know-howgesetzt.Die Anmeldung ist unkompliziert. DieProfile sind schnell angelegt. Dabei könnendie Arbeitswilligen auch gewünschteEinsatzorte, -zeiten und Arbeitsaufgabenangeben. Die Daten bleiben so langeanonym, wie es die Suchenden möchten.Sehen sie ein auf sie zugeschnittenesAngebot, genügt ein Klick und ihr Interesseist angemeldet. Ebenso kann einArbeitgeber mit einem Mausklick einenpassenden Kandidaten oder eine pas-FührungFrauenanteilstagniertImmer mehr Frauen in der <strong>Schweiz</strong> verfügenüber einen Hochschulabschluss.Aber sie wählen häufiger frauenspezifischeAusbildungen und arbeiten oft Teilzeit.In Führungspositionen stagniert derFrauenanteil bei einem Drittel. Dies zeigendie Gleichstellungsindikatoren, diedas Bundesamt für Statistik (BFS) im Hinblickauf den internationalen Tag der Frauvom 8. <strong>März</strong> publiziert hat.Eine positive Entwicklung bilanziertdas BFS insbesondere beim Bildungsniveau,das sich zwischen den Geschlechterntendenziell angleicht. So hat sich derAnteil Frauen zwischen 25 und 64 <strong>Jahre</strong>nmit einer Hochschulbildung seit 1999mehr als verdoppelt: von 9 auf 21,7 Prozentim Jahr 2011.Bei den Männern stieg der Anteil derHochschulabsolventen in bescheideneremAusmass von 20,1 auf 27,6 Prozent.Betrachtet man nur die 25- bis 34-Jährigen,sind punkto Bildungsstand keinenennenswerten Unterschiede zwischenden Geschlechtern mehr festzustellen. pdsende Kandidatin kontaktieren. Erstwenn sich sowohl Arbeitssuchende wieArbeitgeber mit dem Austausch der gegenseitigenDaten einverstanden erklären,werden persönliche Angaben ersichtlichund können die Möglichkeiten einerZusammenarbeit besprochen werden.Arbeitgeber finden auf experience4u.chgut ausgebildete Fachleute mit langer Berufs-und Lebenserfahrung. Die Arbeitnehmendensind dank ihrem ausgeprägtenVorwissen schnell einsatzbereit undzuverlässig für punktuelle Projekte einsetzbar.Die Plattform beschränkt sich dabeiauf eine reine Vermittlerrolle. Sie ist aufDeutsch oder Englisch abrufbar. Hinterdem Angebot steht selbst ein Wochenend-Rentner. Die Suche ist gratis, ebenso dieProfilerstellung. Eine Mitgliedschaft istfür 3, 6, 9 oder 12 Monate möglich: Kostenfür Arbeitnehmende ab 14 Franken proMonat, für Arbeitgeber ab 75 Frankenmonatlich. pdArbeitsmarktStabilisation beiAnstellungenDen Ergebnissen des Manpower-Arbeitsmarktbarometers<strong>Schweiz</strong> für das 2. Quartal<strong>2013</strong> zufolge rechnen 8% der 754 befragtenArbeitgeber mit einer Zunahmeihres Personals, während 8% einen Rückgangund 83% keine Veränderung erwarten.Die saisonbereinigte Netto-Arbeitsmarktprognosebeträgt -2% und erreichtzum zweiten Mal seit dem 4. Quartal 2009einen Wert im Negativbereich. Das Ergebnisentspricht im Quartalsvergleicheinem Rückgang um 3 Prozentpunkte, im<strong>Jahre</strong>svergleich um 2 Prozentpunkte.«Die unsicheren Witschaftsaussichten derEurozone veranlassen Arbeitgeber dazu,ihren Personalbestand zu stabilisieren»,erklärt Charles Bélaz, Generaldirektor adInterim von Manpower <strong>Schweiz</strong>.Drei der sieben Regionen weisen fürdas 2. Quartal <strong>2013</strong> positive Netto-Arbeitsmarktprognosenauf. Spitzenreiter ist dieRegion Zürich (+10%), welche neben derhöchsten Netto-Arbeitsmarktprognoseauch den grössten Anstieg im Quartalsund<strong>Jahre</strong>svergleich aufweist. pdWir fördernWeiterbildungVon Daniel JositschDer <strong>KV</strong> engagiert sich als Berufsverbandund als Träger zahlreicher Schulen im Bereichder kaufmännischen Ausbildungseit Jahrzehnten für gute Möglichkeitenbei der beruflichen Weiterbildung. Weiterbildungist notwendig, damit Arbeitnehmerinnenund Arbeitnehmer guteChancen im Arbeitsmarkt haben. Sie istaber auch von der Wirtschaft erwünscht,da in Zeiten des Fachkräftemangels gutausgebildete Berufsleute gefragter sinddenn je. Soweit besteht über alle Parteigrenzenhinweg Einigkeit. Wenn es aberum die praktische Umsetzung geht, wirdes schwieriger. Ein wesentlicher Faktor,der die berufliche Weiterbildung erschwert,sind die Kosten. Während dieHochschulbildung finanziell vom Staatstark gefördert wird, fallen die Kosten fürdie berufliche Weiterbildung bei denAngestellten respektive den Arbeitgebernan. Gegen die finanzielle Förderung derHochschulbildung ist selbstverständlichnichts einzuwenden. Es sollen die verschiedenenAusbildungsmöglichkeitennicht gegeneinander ausgespielt werden.Aber wenn die berufliche Weiterbildungtatsächlich gefördert werden soll, wie esalle wollen, dann muss auch finanzielleine Entlastung erfolgen. Der <strong>KV</strong> kämpftdeshalb seit <strong>Jahre</strong>n an vorderster Frontdafür, dass die Weiterbildungskosten wenigstensvon der Steuer abgezogen werdenkönnen. Der lange Kampf hat sich gelohnt.Das Parlament hat entschieden,dass ein solcher Abzug in Zukunft möglichsein soll. Das ist natürlich erfreulich.Aber damit ist nur ein erster Schritt gemacht.Die Förderung beruflicher Weiterbildungmuss weiter gehen.Daniel Jositsch ist Nationalrat undPräsident des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.daniel.jositsch@kvschweiz.chcontext 3 – <strong>2013</strong>


10AbzockerinitiativeDie Kunst der UmsetzungNach der Annahme der Abzockerinitiative ist klar, dass die Meinungen über deren Umsetzungweit auseinandergehen. Im besten Fall dürfte das Gesetz Anfang 2015 in Kraft treten.Von Therese JäggiIn einem sind sich die Kommentarenach dem Abstimmungssonntag einig:Dieses überwältigende Mehr ist vorwiegendAusdruck von Gefühl und wenigerdas Resultat von sachlichen Überlegungen.Die Bürgerinnen und Bürger wolltenein Zeichen setzen, ein Statement abgeben,ihre Empörung über überrisseneManagergehälter zum Ausdruck bringen.«Dass im Abstimmungsverhalten dieEmotionen im Vordergrund stehen, istnichts Neues», sagt Daniel Jositsch, Präsidentdes <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> und Nationalrat.Dies sei in jüngster Vergangenheit ebensoder Fall gewesen bei der Verwahrungs-,der Ausschaffungs- oder der Minarettinitiative.Laut Jositsch dürfte sich diesesPhänomen voraussichtlich auch in Zukunftzeigen, etwa bei der «Pädophilen-Initiative» oder der «1:12-Initiative».Die Kunst besteht jetzt darin, denVolkswillen umzusetzen. Wie dies geschehensoll, darüber gehen die Meinungenweit auseinander. Klar ist: Der Bundesratmuss bis spätestens am 2. <strong>März</strong>2014 eine Verordnung erlassen, welchedie Anliegen des neuen Verfassungsartikelsumsetzt. «Die Verordnung sollte einerseitsso konkret wie möglich sein, anderseitsaber auch genügend Spielraumoffenlassen für die bevorstehenden Diskussionenim Parlament», umschreibtDaniel Jositsch das Dilemma.Ungewisse DauerUnd es soll schnell gehen. Das betonenParlamentarier/innen von links bis rechts.«Wir müssen jetzt vorwärtsmachen»,sagte BDP-Präsident Martin Landolt inder «Sonntagszeitung». «Wenn wir Glückhaben, kann das Gesetz Anfang 2015 inKraft treten», meint Daniel Jositsch.Die Umsetzung ist laut dem <strong>KV</strong>-Präsidentenin mehreren Punkten problematisch,zum Beispiel im Zusammenhangmit der Stimmabgabe von Pensionskassen.Die Initivative verpflichtet die Pensionskassen,im Interesse ihrer Versichertenabzustimmen. «Es ist jetzt Aufgabedes Parlaments zu definieren, was dasheisst», sagt Daniel Jositsch. Viele kleinePensionskassen verfügten gar nicht überBis zur Umsetzung fliesst noch viel Wasser über den Rheinfall.die nötigen Ressourcen, um dieser Verpflichtungnachzukommen. Dieser Meinungist auch Stephan Hostettler von derBeratungsfirma Hostettler Kramarsch.«Die meisten Pensionskassen dürften dieAusübung ihrer Stimmrechte an Stimmrechtsvertreterdelegieren», sagte er im«Tages-Anzeiger». Ob dies die Aktionärsdemokratiestärke, ist seiner Meinungnach mehr als fraglich.Ein weiterer problematischer Punktbezüglich der Umsetzung sind die Sanktionen.Die Initiative sieht bei Verstössengegen die Initiativbestimmungen Freiheitsstrafenvon bis zu drei <strong>Jahre</strong>n zwingendvor, was laut Jositsch schlicht einUnsinn ist.Umstrittene BonussteuerDie SP forderte bereits eine Woche vordem sonntäglichen Ja eine Rückkehr zurBonussteuer. Diese soll bewirken, dassFirmen Vergütungen ab einer Höhe vondrei Millionen Franken nicht mehr alsGeschäftsaufwand von der Steuer abziehenkönnen. Über die Bonussteuer wurdeim Parlament bereits bei der Erarbeitungdes Gegenvorschlags diskutiert. «Ichhabe die Idee einer Bonussteuer damalsgut gefunden», sagt Daniel Jositsch. Sie seivon Bedeutung gewesen, um mit dem Gegenvorschlagder Initiative möglichstnahe zu kommen. Doch jetzt, wo die Initiativeangenommen ist, würden die Bürgerlicheneiner Bonussteuer sicher nichtmehr zustimmen.Nach der Annahme der Abzockerinitiativewerden jetzt auch Bedenken geäussert,dass die <strong>Schweiz</strong> ihre Attraktivitätfür ausländische Firmen verliere. «Ichrechne mittelfristig mit einer Abwanderungvon börsenkotierten Gesellschaften»,sagte Balz Hösly, Verwaltungsratspräsidentvon Greater Zurich Area, ineinem Interview mit dem «Tages-Anzeiger».Grosse Firmen würden ihren Standortregelmässig überprüfen, dabei spieltenFaktoren wie Rechtssicherheit und einliberales Aktienrecht eine wichtige Rolle.Nicht alle teilen diese Ansicht. DanielJositsch glaubt nicht dass es zu einer Abwanderungkommt, möglicherweise aberwerde die Ansiedlung von ausländischenUnternehmen gebremst, denn fest stehtlaut Jositsch: «Das Aktienrecht nach derUmsetzung wird deutlich restriktiver seinals vorher, und auch restriktiver als im europäischenAusland.»context 3 – <strong>2013</strong>


MarketingSchöne AussichtenGewinnen Sie mit dem Ferienverein und dem <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> einWochenende in einem der Hotels des Ferienvereins. Einfach dieFrage in der Bildlegende beantworten und einschicken.Welches Ferienverein-Hotel befindet sich auf der zweitgrössten Mittelmeerinsel, wenige Schritte von dieser Badebucht entfernt?auFLöSung deS Letzten rätSeLS:Schicken Sie ihre antwortmit dem Betreff «Ferienverein» und dem richtigen Lösungswort an:bilderraetsel@kvschweiz.ch oder<strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>, <strong>Context</strong>-Bilderrätsel, Postfach 1853, 8027 ZürichEinsendeschluss: 3. Mai <strong>2013</strong>Zu gewinnen gibt es eine Übernachtung für zwei Personen im gesuchten Hotelinklusive Halbpension.gewinnerin des letzten rätsels: amalia Pajarola, LachenDas Foto in der Januarausgabe zeigte den FerienortCrans-Montana im Winter mit dem Ferienverein-HotelValaisia.context 3 – <strong>2013</strong>


12SitzungDie Konstellation am TischVor jeder Sitzung stellt sich die Frage: Wer sitzt wo? Auch wenn es meist keine detaillierteSitzordnung braucht, lohnt es sich, darüber nachzudenken. Von Kristin KranenbergAuch im Ständerat wirkt sich die Sitzordnung auf die Kommunikation aus.Die Sitzung wurde korrekt vorbereitet:Alle Teilnehmenden habenrechtzeitig eine Traktandenliste mit deutlichformulierten Themen bekommen.Das Ziel ist klar, die Sitzungsleiterin siehtder Besprechung zuversichtlich entgegen.Aber es kommt anders: Zwei Teilnehmerinnen,die nebeneinander sitzen, verfallenimmer wieder in konspiratives Geflüster.Die Sitzungsleiterin verliert dieKonzentration und kann die Zeitplanungnur mit Mühe einhalten.«Störungen, die von den Teilnehmendenan der Sitzung ausgehen, sindschlimm», sagt Daniel <strong>Schweiz</strong>er, Trainerder Beratungsfirma Servus in Rüti (ZH).Nebengeräusche, wie sie von den zweierwähnten Sitzungsteilnehmerinnenverursacht werden, untergraben denZusammenhalt der Gruppe. Wer als Sitzungsleiterseine Pappenheimer kennt,darf sich ruhig zur Begrüssung an die Türstellen, um die Plätze zu verteilen, wieDaniel <strong>Schweiz</strong>er betont: «Das ist durchauslegitim.»Anliegen durchboxenIn den Checklisten für eine Sitzungsvorbereitunghaben die Zielvorgaben unddas Timing zwar Priorität. Die Tischordnungsollte aber ebenfalls in die Überlegungeneinbezogen werden, so <strong>Schweiz</strong>er.«Darüber wird zu wenig nachgedacht.»Nehmen die Beteiligten an Routinebesprechungenimmer den gleichen Stammplatzein, lohne es sich, ab und zu einenRaumwechsel durchzuführen. Dennneue Konstellationen geben neue Impulse.Dies weiss auch Irène Windisch, Mitarbeiterinim Generalsekretariat beimKrankenversicherer Sympany. Windischorganisiert und protokolliert die wöchentlichenSitzungen der sechsköpfigenGeschäftsleitung des Unternehmens.Manchmal belegt sie bewusst ein Sitzungszimmerausserhalb der Chefetage.Die Führung zeige auf diese Weise ihrePräsenz im Haus und mit dem Tapetenwechselgebe es zugleich eine neueDurchmischung am Tisch, so Windisch.Vor einigen <strong>Jahre</strong>n habe ein Berater sogarexplizit empfohlen, ab und zu eine Rochadeam Sitzungstisch des Führungsgremiumszu machen, fügt sie hinzu.Die Protokollführerin wiederummuss darauf achten, dass sie mit ihremLaptop in der Nähe einer Steckdose sitzt.Aber wo würde Windisch sich hinsetzen,wenn sie als Teilnehmerin an einerSitzung ein Anliegen durchzuboxenhätte? «In der Nähe des Sitzungsleiters,nachdem ich ihn vorher eingeweiht habe.»context 3 – <strong>2013</strong>


13Von gelungenen Sitzungen hat Windischeine klare Vorstellung. Eine Besprechungsei dann erfolgreich, wenn niemand anschliessendsagt: «Das ist mir auch nocheingefallen.»Für Gäste das BesteSolche Meldungen im Nachhinein dürftenausbleiben, wenn alle in die Diskussioneinbezogen werden. Ein Sitzungsleiterhabe die Anwesenden auf ausgewogeneWeise abzufragen, bestätigt Andreas Keller,Generalsekretär im Departement fürInneres und Volkswirtschaft des KantonsThurgau. «Niemand sollte eine Sitzungmit dem Gefühl verlassen, nicht angehörtworden zu sein».Auf der Wochenagenda des Juristenstehen in der Regel 10 bis 20 Sitzungen,die meisten leitet er selbst. Dabei setzt ersich an die Stirnseite des Tisches. Meisthaben die Beteiligten freie Platzwahl. Nurwenn Gäste dazu stossen, sorgt Keller dafür,dass diese einen Platz mit Aussichtauf die Fachwerkhäuser der FrauenfelderInnenstadt bekommen. Mit der spontanenSitzordnung sei es wie im Café, sagtKeller, der in seiner Funktion auch zahlreichepolitische Sitzungen miterlebt.«Die Leute suchen sich die Tischnachbarnaus, die ihnen sympathisch sind.»RevierverhaltenAuch Claudio Caramazza, Leiter der FilialeElgg der Zürcher Kantonalbank, lässtseinen vier bis acht Mitarbeitenden an derwöchentlichen Filialsitzung die freieWahl. «Es geht mir um den Inhalt der Beiträge.Für mich spielt es keine Rolle, werwo sitzt.» Wichtig sei aber, dass alle amTisch Blickkontakt miteinander aufnehmenkönnten, betont Caramazza. Ratgeberweisen zudem auf das menschlicheRevierverhalten hin: Jeder braucht amTisch genügend Platz, damit man sich mitden Unterlagen nicht ins Gehege kommt.Handkehrum sind allzu grosse Zwischenräumezu vermeiden, damit die Gruppegeschlossen bleibt.Die Sitzungsleitung sollte den eigenenPlatz am Tisch bewusst auswählen, sagtMichael Oefner. Je nachdem, für welchePosition man sich entscheidet, vermitteltman ein anderes Bild. Der Kommunikationscoachmit der Firma TALKtrainer inWölflinswil (AG) verweist in Trainingsgern auf Bilder des amerikanischen PräsidentenBarack Obama. Zwischen seinenMinistern sehe man Obama am Tischende.«Dieser Platz drückt Autorität aus,das war schon bei Gotthelf so und es giltauch für unseren eigenen Esstisch». TrifftObama hingegen mit Delegationen ausder Bevölkerung zusammen, sitze derPräsident am Konferenztisch in der Mitteder Längsseite, so Oefner. «Dann lautetdie Botschaft: Ich bin einer von euch.»Ritter der TafelrundeSteht eine Kampfsitzung mit verschiedenenLagern an, verschärft es die Stimmung,wenn die Opponenten an gegenüberliegendenTischenden Platz nehmen.«Der Feind soll nicht weit weg sitzen»,schmunzelt Oefner. Als Sitzungsleiterhole man die Widersacher möglichst nahzu sich heran, um sie buchstäblich imGriff zu behalten. Apropos Konflikt oderHarmonie: Hier kann sogar die Tischformeine Role spielen, weil sie bestimmte Assoziationenweckt. Lange, rechteckige Tischewerden mit Sachlichkeit und Verhandlungenverknüpft, bei denen sich dieDelegationen gegenüber sitzen. Rundeund ovale Modelle rufen eher ein Gefühlder Gemeinsamkeit hervor. Oefner:«Nicht umsonst gibt es den runden Tischoder die Ritter der Tafelrunde.»Allzu gemütlich sollte es am Sitzungstischaber nicht zugehen, lautet eine weitereDevise. Denn sobald das Geplauderanfängt, ist es mit der Effizienz dahin.Eine Frage des TypsEine amerikanische Studie charakterisiertevor einigen <strong>Jahre</strong>n Menschenaufgrund ihrer Position am Sitzungstisch.So würden sich extrovertierteTypen gern mitten ins Geschehen setzen,während ruhige Analytiker dieEckplätze bevorzugten. Links oderrechts des Sitzungsleiters seien amehesten Jasager anzutreffen. SelbstbewussteKritiker dagegen hätten esauf den «Powersitz» gegenüber demChef abgesehen. Ob der Sitzordnungsoviel Bedeutung zufällt, sei dahingestellt.Aber die Position vis-à-vis derLeitung hat es in sich, wie die befragten<strong>Schweiz</strong>er Profis bestätigen. Werhier Platz nimmt, muss über ein gesundesSelbstbewusstsein verfügen.Wer nicht möchte, dass sich die Anwesendennach hinten lehnen, kann ein Meetingauch im Stehen abhalten. Voraussetzungdafür ist allerdings eine kurzeTraktandenliste. Solche «Stehungen» eignensich beispielsweise für eine Kurzbesprechungder Nachrichtenlage, so wie esFilialleiter Caramazza täglich einberuft.Immer gefragt an Sitzungen ist übrigensFlexibilität. Der Thurgauer GeneralsekretärKeller erlebte einst, wie jemand wegenRückenproblemen eine Sitzung im Liegenleitete. Die anderen Anwesenden sassenam Tisch, während die Anweisungen vomBoden kamen. «Nach einer Viertelstundehatten wir uns zwar daran gewöhnt.»Trotzdem würde er es nicht als Methodeempfehlen.Kristin Kranenberg ist freie Journalistin in Basel.kranenberg@bluewin.ch› FührungsakademieHF AarauZum Beispiel: hkvaarau.ch/hfwFinde uns auf Facebook: www.facebook.com/H<strong>KV</strong>Aaraucontext 3 – <strong>2013</strong>


14Monatsinterview«Sexuelle Belästigung wird nichtlänger als Bagatelle abgetan»Sensibilisieren Viele Arbeitnehmende werden am Arbeitsplatz sexuell belästigt. Sylvie Durrer,Direktorin des Eidgenössischen Büros für die Gleichstellung von Frau und Mann, klärt darüberauf und hat Lösungen parat. Interview Andrea Mašek / Foto Béatrice Devènes<strong>Context</strong>: Frau Durrer, auf Twitterund in den Medien wird seit Wochenüber sexuelle Belästigung diskutiert.Das Thema bewegt – auch Sie?Sylvie Durrer: Das Thema bewegt dasEidgenössische Büro für die Gleichstellungvon Frau und Mann schon seit einigen<strong>Jahre</strong>n. Die Prävention und Bekämpfungvon sexueller Belästigung ist einerunserer Schwerpunkte, unter anderemhaben wir 2008 eine Studie zu diesemThema gemacht. Europaweit gibt eswenige Untersuchungen, wo Personenkonkret gefragt wurden, ob sie je sexuellbelästigt worden sind. Unsere Zahlen warendann auch erstaunlich: Beispielsweisegaben 28 Prozent der Frauen und 10Prozent der Männer an, am Arbeitsplatzschon sexuelle Belästigung erfahren zuhaben.Die Studie ergab, dass sexuelle Belästigungam Arbeitsplatz alltäglich ist.Muss man nun aus der aktuellenDebatte folgern, dass sich seither nichtsgeändert hat?Nein, das wäre ein falscher Schluss.Zum einen gibt es keine weitere Studie,die das belegen würde. Zum anderenzeugt die Debatte nicht unbedingt davon,dass es mehr sexuelle Belästigung gibt.context 3 – <strong>2013</strong>


Sylvie Durrer (52) ist seit 2011 Direktorin des EidgenössischenBüros für die Gleichstellung von Frau und Mann. Die Sprachwissenschaftlerinlehrte und forschte an den Universitäten Zürich undLausanne sowie als Co-Direktorin am Graduiertenkolleg für GenderStudies in Genf/Lausanne und leitete bis zu ihrem Amtsantritt dasBüro für die Gleichstellung von Frau und Mann des Kantons Waadt.15Viel eher deutet sie darauf hin, dass dieMenschen für das Thema sensibilisiertsind und solche Belästigungen nicht längerdulden oder als Bagatelle abtun. Sogesehen ist die Debatte ein gutes Zeichen.Und sie ist wichtig – auch deshalb, weilnicht nur Frauen darüber diskutieren.Wenn Sie mittwittern würden, waswürden Sie schreiben?An die Adresse der Betroffenen: Ihrmüsst sexuelle Belästigungen nicht akzeptieren.Ihr seid nicht schuld. Undauch: Ihr seid nicht alleine. Alle Menschensollten sich dagegen wehren, esbraucht ein allgemeines, kollektives Bewusstsein.Hat die Debatte direkte Auswirkungenauf Ihr Büro?Ja, wir haben deutlich mehr Telefonanrufeerhalten. Arbeitnehmende wollenAufklärung und Informationen. Unternehmenmelden sich und erkundigen sichüber den richtigen Umgang mit der Problematik.Und es melden sich wöchentlichBetroffene, die Rat suchen.Was gilt genau als sexuelle Belästigung?In Artikel 4 des Gleichstellungsgesetzesist sie folgendermassen definiert: Alssexuelle Belästigung gilt jedes belästigendeVerhalten sexueller Natur oder aufgrundder Geschlechtszugehörigkeit, dasdie Würde von Frauen und Männern amArbeitsplatz beeinträchtigt – insbesondereDrohungen, das Versprechen vonVorteilen, das Auferlegen von Zwang unddas Ausüben von Druck zum Erlangeneines Entgegenkommens sexueller Art.Die Arbeitnehmenden und vor allem dieArbeitgebenden müssen dieses Gesetzkennen.Da muss ich dennoch nachfragen: Wasgilt nun als Belästigung und was nicht?Der zentrale Punkt ist die Unerwünschtheit:Unter sexueller Belästigungversteht man jedes unerwünschte Verhal-ten mit einem sexuellen Bezug. Die Leutesollen also flirten dürfen, wenn beide Seitendas wollen. Es ist nicht das Ziel des Gesetzes,Flirts und Liebesbeziehungen zuverhindern oder zu verbieten, sonderndie Chancengleichheit am Arbeitsplatz zugewährleisten.Welche Art von Belästigung kommt amArbeitsplatz am häufigsten vor?Gegenüber Frauen in erster LinieWitze mit sexuellen Anspielungen. Dannauch unangenehme Blicke sowie ungehörigeKommentare darüber, wie sie aussehenoder sich kleiden. Bei Männernsind es belästigende Mails oder Telefonanrufe.Ich erinnere mich aber auch an einenganz speziellen Fall, in dem sich eine Frauüber einen erotischen Kalender beklagte,der nahe bei der Kaffeemaschine hing. Soetwas hätte in einer Verwaltung nichts zusuchen, meinte sie. Man antwortete ihr,sie sei puritanisch, die Bilder seien schön.Die meisten Kolleginnen und Kollegenäusserten sich aber nicht dazu. Das Beispielzeigt, dass man alleine oft nichtsausrichten kann, man braucht Unterstützung– jene der Chefetage, aber auch jeneder Mitarbeitenden und zwar von beidenGeschlechtern.Woher kommt diese Haltung?Das ist schwer zu sagen. Vielleicht findenMänner solche Vorkommnisse nichtso schlimm oder so unangenehm wieFrauen. Männer fühlen sich eventuellauch nicht im gleichen Masse betroffenoder in Frage gestellt. Spricht man hingegenmit ihnen, sehen sie schnell ein, dassetwas dagegen getan werden muss. EineStudie der Universität von Lausanne wirdhier hoffentlich hilfreiche Resultate liefern.Auch die Betroffenen schweigen meistens.Die Leute sind sehr oft unsicher.Wenn Sie sich bei uns melden, sagen sienicht, so ist es, sondern: Ich habe das Gefühl,dass… Immer wieder erleben wir,dass jemand sagt, seit einem halben Jahrverhalte sich der Kollege so oder so, obdas normal sei. Viele suchen die Schuld«Wir wollen nicht Flirts verbieten, sondern dieChancengleichheit am Arbeitsplatz gewährleisten.»zuerst bei sich. Die meisten versuchenauch, das Problem zuerst alleine aus derWelt zu schaffen. Sie warten jeweils sehrlange, bevor sie zur Personalabteilungoder zu Vorgesetzten gehen. Dies haternsthafte Folgen: Betroffene werden oftkrank, können nicht mehr arbeiten.Was sollen Betroffene also tun?Sie sollen zuerst mit guten Kolleginnenund Kollegen darüber sprechen. Vielleichtgibt es darunter ja Personen, dieauch schon sexuelle Belästigungen erlebthaben. Man ist stärker, wenn man nichtalleine ist. Zusammen muss man versuchen,diese Belästigungen zu unterbinden.Es gibt eine interessante Broschüreaus dem Gesundheitswesen. Zentral istdarin eine Dreierregel, die ich persönlichsehr gut finde: Zuerst muss der oder dieBetroffene die Situation gegenüber demTäter oder der Täterin beschreiben. Zweitenssollen die Betroffenen klarstellen,dass sie das nicht wollen und drittens sollensie ihre Erwartungen äussern. Wenndas nicht genügt, kann man zu den Personalverantwortlichenoder Vorgesetztengehen, und wenn dies alles nichts nützt,vor Gericht.context 3 – <strong>2013</strong>


16MonatsinterviewSind denn im Gesundheitswesen dieBelästigungen besonders hoch?Im Gesundheits- und Sozialwesenarbeiten mehrheitlich Frauen, weshalbdie Zahlen dort wohl höher sind. UnsereErhebung hat aber auch gezeigt, dass sichPersonen aus Branchen wie persönlicheDienstleistungen, Chemie und Nahrungsmittelindustriemehr belästigt fühlen.Die Ergebnisse sind wichtig, aber siesind mit Vorsicht zu geniessen. Ichmöchte nicht die eine oder andere Branchestigmatisieren. Vielleicht sind dieLeute in diesen Branchen einfach sensibilisierter.Wer belästigt?Aus der Erhebung geht hervor, dass esvor allem Arbeitskollegen und Arbeitskolleginnensind. An zweiter Stelle folgenKunden und an dritter Stelle Vorgesetzte.Was Frauen anbelangt, so geht in dreiVierteln der Fälle die Belästigung vonMännern aus. Männer ihrerseits werdenzur Hälfte von Männern, zu einem Viertelvon Frauen und zu einem Viertel vongemischten Gruppen belästigt. Frauenwerden häufiger durch Vorgesetzte, Männerdurch Untergebene belästigt.Wer trägt eigentlich die Verantwortung?Die Führung eines jeden Unternehmens.Das Gesetz gibt klar vor, was erlaubtist und was nicht. Die Führung mussdies genauso deutlich weitergeben. Esmuss den Arbeitnehmenden zudem klargemachtwerden, an wen sie sich im Fallevon sexueller Belästigung wenden können.Wenn es keine Personalverantwortlichengibt, können auch aussenstehendeFachpersonen beigezogen werden. UnserBüro hilft auch hier, Lösungen zu finden.Nehmen die Unternehmen in der <strong>Schweiz</strong>diese Verantwortung wahr?Unsere Erhebung zeigt, dass diegrossen Firmen dies zunehmend tun. Siesind sich des Problems immer mehr bewusstund informieren und sensibilisieren.Und kleinere Firmen?Bei den KMU ist es schwieriger. Es gibtsolche, die sich des Themas nicht bewusstsind, andere wissen nicht, wie sie vorgehensollen. Es ist auch schwieriger, einesexuelle Belästigung in einem KMU anzusprechenals in einem grösseren Unternehmen.In einem KMU sind die Beziehungenviel enger. Weiter ist es nichteinfach, eine neutrale Drittperson zufinden, mit der man sprechen kann.Wie sieht die Hilfe seitens IhresBüros aus?Wir bieten Arbeitgebenden und Arbeitnehmendenverschiedenste Informationenund Ratgeber. Wir verschicken aufAnfrage unsere Broschüren und Faltblätterzum Thema. Wir haben eine Checklisteentwickelt, anhand derer Unternehmengenau sehen, was sie machenmüssen, um das Gesetz zu respektierenund die Situation im Betrieb zu verbessern.Wir besitzen auch Material zur Ausbildungvon Personalverantwortlichenund Führungskräften. Auf unserer Websitekann vieles davon heruntergeladenwerden. Unser Informationsmaterialwird sehr geschätzt.Offenbar auch im Ausland.Die <strong>Schweiz</strong> ist diesbezüglich eineMusterschülerin. Als in Frankreich dieAffäre Dominique Strauss-Kahn hoheWellen warf, zeigte man sich erstaunt, wiegut wir mit Materialien zum Thema geradeauch für Unternehmen ausgestattetsind. Viele französische Medien interessiertensich für unsere Checklisten.Strauss-Kahn endete vor Gericht.Wie viele Fälle enden in der <strong>Schweiz</strong>vor Gericht?Wenige. In Bezug auf Gleichstellungdreht sich die Mehrheit der Gerichtsfälleum Lohnungleichheit und erst an zweiterStelle um sexuelle Belästigung.Wie sind die Chancen vor Gericht?Nicht sehr hoch. Das Gleichstellungsgesetzkennt zwar eine Beweislasterleichterung,diese gilt aber nicht für die Geltendmachungvon sexueller Belästigung.Vor Gericht muss man Indizien für dasVorliegen einer sexuellen Belästigungdarlegen und das ist schwierig. Gibt eskeine Mails oder Ähnliches, steht Aussagegegen Aussage.Kann auch der Arbeitgeber belangtwerden?Ja. Das Verbot der sexuellen Belästigunggemäss Gleichstellungsgesetznimmt die Arbeitgebenden beziehungsweisedie Unternehmensführung in diePflicht. Diese gesetzliche VerantwortungE+S ASWversion internetABACUS Business Software – Version Internet> Vollständig neu in Internetarchitektur entwickelte ERP-Gesamtlösung> Skalierbar und mehr sprachig > Rollenbasiertes Benutzerkonzept > Unterstützungvon Software-as-a-Service (SaaS) > Lauffähig auf verschiedenenPlattformen, Datenbanken und Betriebssystemenwww.abacus.chcontext 3 – <strong>2013</strong>


17kommt zum Beispiel ins Spiel, wenn dasUnternehmen nicht beweisen kann, dasses zu diesem Thema die nötigen Informationengeliefert respektive Präventionsmassnahmenergriffen hat. Doch sind dieBussen nicht sehr hoch. Den Betroffenenmüssen vielleicht sechs schweizerischeMonatsgehälter, also rund 40 000 Frankenausbezahlt werden. Schlimmer istjedoch der Imageverlust für ein Unternehmen.Deshalb nehmen die grösserenFirmen das Thema auch ernst, weil siewissen, dass es ihnen allenfalls schadenkönnte.Aus Ihrer Studie geht aber hervor, dassvor allem in grösseren Firmen Belästigungenstattfinden. Was läuft da falsch?Nichts, die Erhebung zeigt nur, dasssich die Leute in grösseren Unternehmenbewusster sind, was sexuelle Belästigungist und diese auch thematisieren. Offenbarsind die Mitarbeitenden gut informiert.Die Unternehmen sind verpflichtet,eine Grundsatzerklärung zu unterschreibenund die Mitarbeitenden darüber inKenntnis zu setzen, was sexuelle Belästigungist. Sie müssen festlegen und bekanntmachen,wie im Falle einer Belästigungvorzugehen ist. Sie müssen auchüber Sanktionen wie Kündigungen orientieren.Die Betriebe haben weiter diePflicht, regelmässig zu informieren, Leitlinienalleine genügen nicht.Wer das Thema sexuelle Belästigung nichtsehr ernst nimmt, tut dies auch nicht mitder Lohngleichheit. Stimmt das?Ja, noch sind es nicht genug Unternehmen,die sich dafür engagieren. Sie tragenzu einer Wettbewerbsverzerrung bei:Wenn eine Firma ihre Angestellten nichtrichtig bezahlt und dadurch weniger Kostenhat, ist das nicht fair. Interessant istauch hier, dass die ganze Gesellschaft involviertist. Wenn eine Frau weniger verdient,fehlt das Geld ihrem Partner, denKindern, der Familie – auch im Alter. Wirhaben auf diesem Gebiet ebenfalls einkollektives Interesse daran, eine Lösungzu finden. Mit kollektiv meine ich vorallem auch die Männer: Lohngleichheitist nicht nur eine Frauenfrage.Lohndiskriminierung ist seit <strong>Jahre</strong>n einThema und es scheint nicht vorwärts zugehen. Wieso?Es geht nicht so schnell, wie wir es unswünschen, aber es geht vorwärts. Es gibtimmer mehr Druck, Druck aus der Politik,von Frauenvereinigungen, vom Bundesrat.Dieser Druck ist wichtig, damit dieBetriebe etwas unternehmen. Es ist jaauch in ihrem eigenen Interesse. DerLohngleichheitsdialog läuft nur noch bisEnde 2014. Dann verlangt der BundesratErgebnisse.Wie engagiert sich Ihr Büro in dieserFrage?Mit Logib haben wir zum Beispiel einSelbsttestinstrument entwickelt, das esUnternehmen erlaubt, ihre Lohngleichheitzu überprüfen. Ein Tool für KMU istin Vorbereitung. Wir unterstützen dieZertifizierung Equal Salary und denLohngleichheitsdialog. Wir informierenund sensibilisieren.Gehen deshalb mehr Frauen vor Gericht?Ja, sie sind sich ihrer Rechte bewusst.Es ist einerseits ein trauriges Zeichen,dass man deshalb vor Gericht muss. Aberes ist auch ein gutes Zeichen: Es beweist,dass die Leute ihre Rechte kennen unddafür kämpfen.Trotzdem sind es wenige, die effektivvor Gericht gehen.In der <strong>Schweiz</strong> versucht man, andereLösungen zu finden. Zudem haben vieleAngst, beispielsweise vor einem Arbeitsplatzverlust.Vor Gericht gehen meistnur jene, deren Arbeitsbedingungen soschlecht sind, dass sie nichts mehr zu verlierenhaben. Ihre Chancen stehen dort<strong>50</strong> zu <strong>50</strong>.Wann kommt die Lohngleichheit?In einigen <strong>Jahre</strong>n. Wo ein Wille ist, istauch ein Weg: Es könnte schnell gehen,wenn es den politischen und unternehmerischenWillen gäbe. Dieser ist sehrsehr wichtig: Die Arbeitgebenden müssendie Lohngleichheit ernst nehmen.Andrea Mašek ist <strong>Context</strong>-Redaktorin.andrea.masek@kvschweiz.chBéatrice Devènes ist freie Fotografin in Bern.bdevenes@bluewin.chYOURIT HEARTBEAT«Bei iSource hat die Chemievon Anfang an gestimmt, wasfür eine gute Zusammenarbeitunumgänglich ist: Die Spezialistenhaben uns auf Anhiebverstanden und konnten unsereAnforderungen in kurzer Zeitumsetzen. Wir sind sehr zufriedenmit der Leistung der Server-Infrastruktur von iSource undfühlen uns gerüstet, zukünftigeBusiness-Anforderungenunseres wachsenden Unternehmenszu erfüllen.»Daniel GrobLeiter ICT, HIAG Handel AGOUTSOURCING SERVICESCONSULTING ENGINEERINGIT SERVICE CENTERZahlreiche Kunden aus den unterschiedlichstenBranchen verlassen sich täglich auf dielangjährige Erfahrung und die ausgewiesenenSpezialisten von iSource. www.isource.chcontext 3 – <strong>2013</strong>


18Dossier <strong>SIB</strong>Das <strong>SIB</strong> wird <strong>50</strong>1963 gründete der <strong>Schweiz</strong>erische Kaufmännische Verband das<strong>SIB</strong> als Weiterbildungsinstitut für interessierte Kaufleute. Heutekonzentriert sich das Institut auf das Bildungsniveau HöhereFachschule und bietet ein vielfältiges Seminarangebot.Text Therese Jäggi / Fotos Dieter SeegerAm 29. Juni 1988 fand im Zürcher Kongresshaus ein feierlicherAnlass statt. Grund dafür war das 25-jährigeBestehen des <strong>SIB</strong> <strong>Schweiz</strong>erisches Institut für Betriebsökonomie.Nach der Begrüssung durch den Direktor, HugoE. Götz, referierte die Ständerätin und Generalsekretärin des<strong>Schweiz</strong>erischen Kaufmännischen Verbandes, Monika Weber,zum Thema «Bildung anbieten, Bildungschancen nutzen». DieFestansprache hielt Alfred Defago, Direktor des Bundesamtesfür Kulturpflege. In seiner Rede ging es um «Die Bedeutung derFreizeit im Zeitalter der modernen Technologie». Anschliessendbegab sich die Festgesellschaft zum Mittagessen auf Seerundfahrtund kehrte um 16 Uhr zum Bürkliplatz zurück, was auf demProgramm mit «Happy Landing» vermerkt war.1963 wäre in Zürich – wenigstens während einer gewissenZeit – an eine Seerundfahrt nicht zu denken gewesen. Es warsehr kalt, der Zürichsee zugefroren. Auch die politische Grosswetterlagewar frostig. Es herrschte die Zeit des kalten Krieges.Das beginnende Jahrzehnt war geprägt vom Mauerbau in Berlin(1961), der Kubakrise (1962) und dem Kennedy-Attentat (1963).In der <strong>Schweiz</strong> waren die Verhältnisse vergleichsweise beschaulich.Wirtschaftlich ging es seit einigen <strong>Jahre</strong>n aufwärts.Grosse NachfrageEnde der 19<strong>50</strong>er-<strong>Jahre</strong> bot der <strong>KV</strong> Zürich erste «Kurse für kaufmännischenFührungsnachwuchs» an. Die Nachfrage war gross.Deshalb gründete der S<strong>KV</strong> als Dachverband das «<strong>SIB</strong> <strong>Schweiz</strong>erischesInstitut für höhere kaufmännische Bildung». In derStartphase wurde es geführt von Rektor Albert Märki und VictorBataillard, Nationalökonom und Hauptlehrer am <strong>KV</strong> Zürich.Der Berliner Mauerbau dürfte für das <strong>SIB</strong> unbedeutend gewesensein. Ganz anders der Fall der Mauer im Jahr 1989. Daraufreagierte das Zürcher Institut mit der Gründung einer Niederlassungim Osten von Berlin. Die Öffnung machte deutlich,dass es auf dem Gebiet der betriebswirtschaftlichen Ausbildungenin der ehemaligen DDR einen grossen Nachholbedarf gab.Die Berliner Filiale des <strong>SIB</strong> blieb bis 2002 bestehen.context 3 – <strong>2013</strong>


19Das <strong>Schweiz</strong>erische Institut für Betriebsökonomie ist ein Bildungspionier der ersten Stunde.context 3 – <strong>2013</strong>


20Dossier <strong>SIB</strong>Pionierleistung mit FolgenZurück in die 1960er: Während diesen <strong>Jahre</strong>n entstand dasBedürfnis, interessierten Kaufleuten eine Weiterbildung anzubieten,die dem Niveau einer Höheren Technischen Lehranstalt(HTL) entsprach. 1968 – jetzt mit Victor Bataillard als Direktor –gründete das <strong>SIB</strong> die Höhere Wirtschafts- und Verwaltungsschule(HWV) und nahm mit 81 Studierenden und 17 nebenamtlichenDozierenden seine Lehrtätigkeit an der ZürcherSchöntalstrasse auf.Daniel C. Schmid, Leiter des Bereichs Seminare und Beratung,bezeichnet die Gründung derHWV als Pionierleistung mit weitreichendenKonsequenzen für die Gegenwart:«Damit wurde das Fundamentfür die heutige School ofManagement der ‹ZHAW Züricher Hochschule für angewandteWissenschaften› sowie für die ‹HWZ Hochschule für WirtschaftZürich› gelegt.» Laut Schmid waren die jeweiligen Phasen in derGeschichte des <strong>SIB</strong> immer auch stark geprägt von ihren Direktoren.Victor Bataillard war die treibende Kraft hinter dem <strong>SIB</strong>-Führungsmodell. Es handelte sich dabei um die praktischeinzige Alternative zur militärischen Führungsausbildung inder <strong>Schweiz</strong>. Das <strong>SIB</strong>-Führungsmodell etablierte sich als innovativesKonzept, indem es die Prinzipien des «Management byDelegation» (Harzburger Modell) und des «Management byObjectives» (Peter F. Drucker) miteinander verband.Das <strong>SIB</strong> führte bis 2002 eineFiliale in Berlin.Fernschulung mit AttestAus der Übersicht von 1975 geht hervor, dass das <strong>SIB</strong> neben vielenanderen Seminaren eine «Fernschulung für Führungsnachwuchs»anbot und damit schon früh auf eine Vermittlungsformsetzte, die sich erst in späteren <strong>Jahre</strong>n durchsetzte. Der «Lehrgangfür die Vorbereitung auf Vorgesetztenposten» dauerte dreiSemester und die Absolventen schlossen mit einer Attestprüfungab. Das Kursgeld betrug monatlich 105 Franken bzw. 98Franken für <strong>SIB</strong>-Stammkunden und <strong>KV</strong>-Mitglieder. «Wer sichsorgfältig und umsichtig auf einen Vertrauensposten vorbereitethat, ist eher in der Lage, sich in einer Kaderstellung durchzusetzen»,lautete das Argument, mit dem das <strong>SIB</strong> auf den Lehrgangaufmerksam machte.Auf der Umschlagseite der 32 Seiten umfassenden Seminarübersichtwar eine Werbung für «<strong>SIB</strong>-Extract» platziert. Dabei handelte essich um eine Idee, die auch heute noch– wenn auch von einem anderen Anbieter– erfolgreich betrieben wird, damalsaber ebenfalls einzigartig gewesen sein dürfte. Mit «<strong>SIB</strong>-Extract»wollte das <strong>SIB</strong> Managern Unterstützung bei der Lektüre vonFachartikeln bieten. Dafür wurden 1<strong>50</strong> betriebswirtschaftlichePublikationen weltweit ausgewertet, auch solche in japanischer,koreanischer und russischer Sprache, wie es heisst. Pro Artikellieferte «<strong>SIB</strong>-Extract» eine A4-Seite, geordnet nach acht Sachgebieten.Niemand könne sich mehr leisten, «die aktuellen Geschehnisseund neuen Erkenntnisse ungeachtet an sich vorbeigehenzu lassen», steht in der Anzeige.Aber auch den Ehefrauen der Manager wollte das <strong>SIB</strong> etwasbieten. Ein zweiteiliger Kurs mit dem Titel «Die aktuelle Diskussion»und «Bewusst leben – planen» sollte den Teilnehmerinnen«Anregung, Hilfe und Hinweise bieten, wie sie aktive Gefährtinwerden kann». In der Ausschreibung stand, dass manche Frauenwegen familiären Verpflichtungen unfreiwillig in einer gewissenIsolation lebten. Und: «Obwohl sich die Frau sehr interes-Kommunikation ist am <strong>SIB</strong> in jeder Beziehung wichtig.context 3 – <strong>2013</strong>


siert, ist sie zum Teil recht hilflos im Labyrinth von Informationen,Begriffen und Neuerungen im Bereich Wirtschaft,Management, Industrie und Politik.»Neuland InformatikDie Ära mit Victor Bataillard als Direktor sowie als Rektor derHWV dauerte bis 1976. Während der 13 <strong>Jahre</strong> seiner Tätigkeitoptimierte er das <strong>SIB</strong>-Führungsmodell kontinuierlich undpasste es den Erfordernissen einer zukunftsorientierten Führungsarbeitan, wie Daniel C. Schmid sagt. Zahlreiche innovativeAngebote in den Bereichen ElektronischeDatenverarbeitung (EDV),Rechnungswesen und Controlling, welchein Zusammenarbeit mit AlbrechtDeyhle, Leiter der Controller-AkademieGauting, entstanden, fanden grossen Zulauf. Auf Victor Bataillardfolgte Peter Buser. Der neue Direktor setzte Schwerpunktewie beispielsweise das «Nachdiplomstudium zum BetriebsingenieurISZ/<strong>SIB</strong>» und die «Wirtschaftsinformatikschule <strong>Schweiz</strong>WISS».Ab <strong>März</strong> 1983 erschien zweimal jährlich die Hauszeitung <strong>SIB</strong>SPOT. In der ersten Ausgabe schreibt der <strong>SIB</strong>-Geschäftsleiter,dass es einen Mangel an einheimischen Informatikspezialistengebe. «Die Entwicklung der Computertechnik hat zu einer derartigenLeistungssteigerung geführt, dass sich heute fast jedeUnternehmung eine eigene Einheit leisten kann; die Abhängigkeitvon Rechenzentren und Grossanlagen ist im Schwinden begriffen.»Eine Dezentralisierung sei aber nur möglich, wenn entsprechendausgebildetes Kader- und Betriebspersonal ingenügender Zahl zur Verfügung stehe. Diese Kompetenzen zuvermitteln, war das erklärte Ziel der WISS.Fragen zu FrauenförderungIm Herbst 1979 wollte das <strong>SIB</strong> laut eigenen Angaben «bildungshungrigenFrauen» die Türen öffnen und gründete das <strong>SIB</strong> Bildungsinstitutfür die Frau (<strong>SIB</strong>BIF). Führungsausbildungen abjetzt also auch für die Frau? Weit gefehlt: Das erste Programmumfasste die Themen «Praxisbezogene Allgemeinbildung», «SozialesUmfeld der Frau», «Denkprozesse, Kommunikation, Ausdruck»,«Kultur».Kultur schien zu jener Zeit als weibliches Spezialgebiet zugelten. So wurde Monika Weber, Generalsekretärin des S<strong>KV</strong>, inder Hauszeitung <strong>SIB</strong> SPOT gefragt, ob ihr bei ihren kulturellenAmbitionen die Tatsache zu Hilfe komme, dass sie eine Frau sei.Ihre Antwort: «Das will ich nicht so pauschal beantworten. DieEinteilung Mann=Technik – Frau=Kultur wäre zu einfach. Sicher,ich bin eine grosse Freundin der schönen Künste, aber diese Neigungals typisch weiblich zu werten, ginge zu weit.»Im Februar 1980 erschien die erste Ausgabe der Zeitschrift«Jetzt». Produziert wurde sie von Frauen aus den Seminaren des<strong>SIB</strong>. Erklärtes Ziel war: zu anderen Frauen eine Brücke schlagen.Im ersten Jahr ihres Bestehens verschickte die «Jetzt»-Redaktionan 67 «der bedeutendsten Firmen» einen Fragebogen zumThema Frauenförderung. Gefragt wurde beispielsweise, wiehoch der Frauenanteil auf Kaderstufe sei, ob es ein Programmzur Förderung weiblicher Kaderanwärter gebe, und ob Frauengleichberechtigt in die jeweiligen Weiterbildungsprogrammeeingeschlossen seien. Die Auswertung zeigt, dass von den 67 angefragtenFirmen nur gerade 23 den Fragebogen beantworteten.Mit dieser Umfrage hatten sich die <strong>SIB</strong>-Frauen möglicherweiseziemlich weit aus dem Fenster gelehnt. Jedenfalls wurdedie Zeitschrift «Jetzt» – auf Druck der Institutsleitung, wie MoniqueR. Siegel schreibt – schon Ende 1982 wieder eingestellt.Ausbau und UmzugGegen Ende der 80er-<strong>Jahre</strong> wurden die Räumlichkeiten in Zürich-Altstetten,wo das <strong>SIB</strong> seit 1973 an der Badenerstrasse 694domiziliert war, zu knapp. 1991 zog das Institut an die Auenstrassenach Zürich-Stettbach. Aufgrund der grossen Kursnachfragein diversen Ausbildungsbereichen (HKG, Fach- und Berufsprüfungen)fehlte es aber auch dort bald an Räumlichkeiten. 2003bezogen HWZ und <strong>SIB</strong> gemeinsamdas Schulungszentrum Sihlhof, einenNeubau beim Zürcher Hauptbahnhof.Heute führt das <strong>SIB</strong> mit rund <strong>50</strong>0Studierenden die grösste Höhere Fachschule für Wirtschaft(HFW) der <strong>Schweiz</strong>. Das Institut konzentriert sich denn auch aufdas Bildungsniveau Höhere Fachschule und deren Nachdiplomstufe.Die Positionierung des <strong>SIB</strong> als Bildungspionier wurdedurch den aktuellen Direktor Peter Petrin seit 2005 weiter gefestigt,so hat das <strong>SIB</strong> 2008 als erste schweizerische Bildungsinstitutiondie Höhere Fachschule für Marketing (HFMK) gegründet.<strong>2013</strong> haben die HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich und das<strong>SIB</strong> gemeinsam das «House of Marketing and Communication»lanciert. Hier können sämtliche Marketing- und Kommunikationsthemenvom Berufseinstieg bis hin zum Master studiertwerden.Daneben bietet das <strong>SIB</strong> noch immer ein vielfältiges Seminarangebotsowie massgeschneiderte Firmentrainings in vierSprachen an. Laut Daniel C. Schmid nimmt die Nachfrage nachsolchen, den individuellen Bedürfnissen der Kunden entsprechendenWeiterbildungen denn auch zu. Er selber sieht sich alsVermittler, der für die Kunden aus einem Pool von 200 Dozentendie jeweils am besten geeigneten aussucht. Vieles habe sichim Laufe der Zeit geändert, stellt Schmid fest, aber die Kernthemenseien noch immer dieselben und werden es seiner Meinungnach auch in nächster Zukunft sein: Führungsverständnis,Teamentwicklung, Konfliktmanagement.Das <strong>SIB</strong> hat ein neues Führungsmodelllanciert und ausgebaut.Quelle: Diverse Materialien aus dem Archiv des <strong>SIB</strong> sowie Publikationen vonDaniel C. Schmid, Mitglied der Geschäftsleitung des <strong>SIB</strong>.www.sib.chTherese Jäggi ist <strong>Context</strong>-Redaktorin.therese.jaeggi@kvschweiz.chDieter Seeger ist Fotograf in Zürich.d.seeger@bluewin.chDie Zukunft der Führung. Eine Trendstudieverfasst von Detlef Gürtler,GDI Gottlieb Duttweiler Institute, imAuftrag des <strong>SIB</strong> anlässlich seines<strong>50</strong>-jährigen Bestehens. Die Studiewird im Rahmen des Jubiläumsanlassesam 18. April im GDI in Rüschlikonvorgestellt. Sie ist kostenlos undkann vorbestellt werden unter:info@sib.ch.21context 3 – <strong>2013</strong>


22Dossier <strong>SIB</strong>«Mit Studierenden Probleme lösen»Regula Berger ist mit grosser Begeisterung Rechtsdozentin am <strong>SIB</strong>. Für sie ist das Unterrichtenmehr Spass denn Arbeit. Sie liebt es, mit ihren Klassen aktuelle Fälle zu besprechen.Hauptberuflich arbeitet Regula Berger als Juristin bei der Zürcher Kantonalbank.Das <strong>SIB</strong> sei ein sehr gut organisierterArbeitgeber, lobt Regula Berger. Sieist hier seit Juni 2011 Dozentin für diverseRechtsgebiete – und dies voller Leidenschaft.«Ich schätze es sehr, dass ich denLehrplan mitgestalten und auch sonst vieleinbringen kann.» Sie sagt, die Studierendenkämen sehr gerne ans <strong>SIB</strong>, und es macheviel Freude, sie zu unterrichten. Undobwohl die Leute aus den verschiedenstenTeilen der <strong>Schweiz</strong> kämen, herrsche am<strong>SIB</strong> eine wohltuend familiäre Atmosphäre.Angefangen hat Berger, die bei der ZürcherKantonalbank (ZKB) als Juristin angestelltist, mit öffentlichem Recht. Einlangjähriger Dozent des <strong>SIB</strong> hatte sieempfohlen. «Für mich war es spannend,weil ich im Gemeinderat aktiv war undsehr viele aktuelle Fälle präsentierenkonnte. Das gefällt den Studierenden.»Heute unterrichtet die 30-Jährigeauch Privat-, Arbeits- und Gesellschaftsrecht,dies einmal pro Woche, abendsoder an Samstagen. Sie versucht, die Interessender Studierenden soweit es geht zuberücksichtigen. Deshalb variieren ihreUnterrichtstechniken von Klasse zuKlasse. «Ich finde es auch spannend, dieKlassendynamiken zu verfolgen, die sichjeweils über ein Jahr ergeben», sagt sie.Die Praxisnähe ist ihre Stärke, vonVorteil ist da auch ihre Tätigkeit als Friedensrichterin.«Ich liebe es, mit StudierendenProbleme zu lösen und ihr direktesFeedback zu erhalten. Es gibt immerwunderbare Gespräche», erklärt sie. Dassei nicht Arbeit, sondern mache enormSpass.» Es bringe sie zudem persönlichweiter.Dass sie sich für ihren Unterricht undfür ihr Amt als Friedensrichterin inSachen Recht auf dem Laufenden haltenmuss, sei gut für die Studierenden, sichselbst – «es ist eine stetige Weiterbildung»– und die ZKB. Dort ist sie stellvertretendeAbteilungsleiterin Dokumentation Handelsprodukte.Ihre Dozententätigkeitmuss sie aber ausserhalb ihrer Arbeitszeiterledigen, eine Konkurrenzsituation darfnicht entstehen und das Team darf nichtbeeinträchtigt werden; so lauten dieRegeln.Sechs <strong>Jahre</strong> ist Regula Berger bereitsbei der ZKB in Zürich. Während des Studiumsder Rechtswissenschaften war sienoch ein Jahr Assistentin bei der <strong>Schweiz</strong>erischenÜbernahmekommission. IhreFreude an der Politik und ihr Interesse amdynamischen Wirtschaftsleben habensie in die Bankenbranche gezogen. Aufstellerfür sie an ihrer jetzigen Stelle sinddas Team und die Atmosphäre. «Das istfür mich zentral.» Sie schätzt es auch,dass sie Inputs geben darf, die meist aufgenommenwerden. ajmcontext 3 – <strong>2013</strong>


«Vieles ist in meine Arbeit eingeflossen»Yvonne Marti hat am <strong>SIB</strong> kürzlich den Lehrgang Marketingmanagement abgeschlossen. Sie hatberuflich wie auch persönlich sehr von dieser Weiterbildung profitiert.23Bei Globus ist Yvonne Marti als Junior Buyer angestellt. Sie ist verantwortlich für Leder- und Textilaccessoires.Sie erinnere sich noch gut, erzähltYvonne Marti, «es war an einemSonntag in der Badi, als ich das Inserat des<strong>SIB</strong> sah und fand, der Lehrgang Marketingmanagerwäre ideal». Sie war zu jenerZeit als Einkaufsassistentin Fashion beiSportXX tätig, sah dort aber keine Aufstiegsmöglichkeit.«Laufbahnberatungenzeigten, dass ich auf dem richtigen Wegwar, aber ich wollte weiterkommen.»Die mode-affine 30-Jährige hatte nachihrem <strong>KV</strong>-Abschluss an der Hotelhandelsschuleeine Weiterbildung zur Textilfachfrauangehängt. Als sie den Informationsabendim <strong>SIB</strong> besuchte, war ihr sofortklar: «Das ist es.» So besuchte sie bald jedenDienstagnachmittag, -abend undDonnerstagabend die Schule, neben ihrem100-Prozent-Pensum. «Die Feriengingen für die Weiterbildung drauf», sagtsie, fügt jedoch an: «Wenn man etwas älterist, ist es etwas anderes, zur Schule zugehen. Man ist sehr zielstrebig.»Mittendrin wechselte sie auch nochihre Stelle, wurde Junior Buyer bei Globus.Das heisst, sie kauft Leder- und Textilaccessoireswie Taschen, Gürtel, Schals undKopfbedeckungen ein. Ihr Job beinhaltetzudem das Budgetieren, die Beschaffung,Entwicklung und Umsetzung der Eigenmarkemit dem Stylingteam, Sortimentspräsentationenfür die Filialen sowie diePlanung und Durchführung von Aktionen.Immer ernst genommenObwohl sie nun ein 80-Prozent-Pensumhatte, verlangte das Einarbeiten viel vonihr ab. Ihr Arbeitsort ist Spreitenbach, sieist aber oft unterwegs, trifft Lieferanten imIn- und Ausland, besucht Messen in europäischenModemetropolen. «Alles zusammenwar sehr anstrengend, oft habe ichbis ein Uhr nachts gearbeitet.» Zum Glückhabe Globus ihr viel Freiheit gewährt.Marti betont, der dreijährige Lehrgangsei tatsächlich das Richtige für sie gewesen.Sie habe viel gelernt und vieles davonsei sofort in die Arbeit für Globus geflossen– als Anerkennung wurde ihr von Globusein Teil der Studienkosten bezahlt,und sie konnte nach dem Studium dasPensum aufstocken und zusätzlich einenneuen Bereich übernehmen. Auch dieGruppenarbeiten seien wertvoll gewesen.Begeistert äussert sie sich über ihre Mitstudierendenund sagt, zum Glück seiendie meisten eher älter gewesen.Die Lage des <strong>SIB</strong> sei natürlich ideal,meint Marti – aber im Sommer werde esdort sehr warm. Sie bescheinigt dem<strong>SIB</strong>, dass es sich viel Mühe gegeben habemit dem neuen Lehrgang. Besonderslobend erwähnt sie StudienbetreuerinJessica Christen und sagt schmunzelnd,auch der Leiter der Diplomstudien, MichelVinzens, habe ihnen schon mal Kaffeegebracht. «Man hat uns immer ernst genommen,hat auch unsere Meinung hörenwollen.» ajmcontext 3 – <strong>2013</strong>


24Dossier <strong>SIB</strong>«Den Umstieg ermöglicht»Florian Galliker gehört zu den vielen Alumni des <strong>SIB</strong>, an das er beste Erinnerungen hat. Nochheute pflegt er den Kontakt zu einer seiner Dozierenden und mit einem Studienkollegen.Mit dem Personalleiterkurs am <strong>SIB</strong>hat Florian Galliker die Basis fürseine Laufbahn gelegt. Heute ist er LeiterHuman Resources beim <strong>Schweiz</strong>er Radiound Fernsehen. Von 1989 bis 1991 besuchteGalliker den berufsbegleitenden Lehrgangam <strong>SIB</strong>, damals noch in Zürich Altstetten.«Ich befand mich in einer Phaseder Berufsfindung», erzählt der 53-Jährige.Als Englischlehrer wollte er, der Englischund Geschichte studierte hatte,nicht weiter arbeiten. Es zog ihn ins Personalwesen.Und ins <strong>SIB</strong>: «Das hat sichfast aufgedrängt, denn ich war zu dieserZeit beim <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> Assistent von GeneralsekretärinMonika Weber.»Für Galliker war der <strong>SIB</strong>-Lehrgang optimal,da er stärker als andere ähnlicheKurse auf betriebswirtschaftliche und organisationstechnischeThemen ausgerichtetwar. «In diesen Bereichen hatte ichLücken», sagt er. Die Weiterbildung habeihm sehr viel gebracht, sehr viel genützt,«sie hat mir den Umstieg ins Personalwesenermöglicht».Sehr gute DozierendeWährend seiner <strong>SIB</strong>-Zeit zügelte das Institutnach Zürich Stettbach, und «modernisiertesich komplett», wie Galliker beschreibt.Besonders in Erinnerunggeblieben ist ihm einer der älteren Dozenten,auf dessen Lektionen sich die Studierendenstets sehr gefreut hatten. «Er hatteeinen enormen Fundus an Erfahrungengehabt, von denen wir im Berufsleben, inder Praxis bestens profitieren konnten.»Ein von diesem Dozenten empfohlenesBuch steht heute noch im Büro von Gallikerin Zürich. Mit einer anderen Dozentinhat der HR-Leiter nach wie vor Kontaktund nimmt ihre Dienstleistungen ab undzu in Anspruch.Galliker absolvierte später noch verschiedeneeintägige Weiterbildungen am<strong>SIB</strong>, etwa zum Thema Auftrittskompe-tenz. Für ihn war der Personalleiterkursjedoch «das Kernstück». Eine Zeit langwar er sogar Mitglied der dafür zuständigenPrüfungskommission.Die Studienkollegen hat er mit den<strong>Jahre</strong>n – mit einer Ausnahme – aus denAugen verloren. Auch das <strong>SIB</strong> sei in den1990er-<strong>Jahre</strong>n etwas verschwunden,meint Galliker. Dank des Umzugs in denSihlhof und der neuen Leitung werde esnun aber wieder wahrgenommen.Er selbst arbeitete sechs <strong>Jahre</strong> als HR-Leiter an der die <strong>Schweiz</strong>er Börse, für dieer diesen Bereich zuvor aufgebaut hatte.Auf der Suche nach einer neuen Herausforderungwechselte er im Jahr 2000 alsHR-Leiter zum <strong>Schweiz</strong>er Radio DRS. Beider Fusion von Radio und Fernsehen vordrei <strong>Jahre</strong>n bewarb er sich um seine heutigeStelle – und bekam sie. Und heutekönnte er es sich auch wieder vorstellen,als Dozent zu arbeiten, vielleicht baldbeim <strong>SIB</strong>? ajmSeit 2010 ist Florian Galliker Leiter Human Resources beim fusionierten <strong>Schweiz</strong>er Radio und Fersehen.context 3 – <strong>2013</strong>


«Praxisnahes Studium»Das Wissen ist der Schlüssel zum Können, sagt Peter Petrin, Direktor des «<strong>SIB</strong> <strong>Schweiz</strong>erischesInstitut für Betriebsökonomie». Von Rolf Murbach25<strong>Context</strong>: Was zeichnet die Ausbildungenam <strong>SIB</strong> aus?Peter Petrin: Unser methodisch-didaktischesKonzept ist handlungsorientiert.Wir gestalten unsere Studiengängeso, dass die Studierenden das Gelerntenicht erst am Ende, sondern bereits währendder Ausbildung im Job umsetzenkönnen. Fallstudien und Dozierende ausder Berufswelt allein reichen unserer Ansichtnach nicht für eine praxisnahe Ausbildungaus. Es braucht mehr.Was bedeutet das für den Unterricht?Wir fragen uns, welche Anforderungenunsere Studierenden im Berufslebenerfüllen müssen, welche Aufgaben bewerkstelligen.Sie müssen zum BeispielKonzepte erarbeiten, Präsentationen halten,Lösungsentwürfe formulieren. SolcheAufgaben treffen sie dann auch in unserenStudiengängen an. Die Personalführungzum Beispiel erproben sie unter anderemin Rollenspielen, im Marketing schreibensie ein Konzept für ein Produkt aus ihremeigenen Betrieb. Die Studierenden könnensich so nicht nur in der Schule, sondernauch in ihrer Firma profilieren. Auchdie Diplomarbeiten ergeben einen unmittelbarenNutzen für den Arbeitgeber.Viel praxisorientierter Unterricht, dafürwenig Abfrage von Wissen?Das Wissen ist der Schlüssel zum Können.Deshalb ist beides wichtig. Natürlichmüssen unsere Studierenden auch Prüfungenschreiben, und zwar verteilt überdas ganze Studienjahr. Die Prüfungensind sowohl wissensbasiert wie auchhandlungs- bzw. praxisorientiert. Damitfördern wir den Lernprozess und die Studierendensind zudem kontinuierlich gefordert.Wie sieht die Vernetzung des Lernstoffsim Studium aus?Am Schluss der Ausbildung arbeitendie Studierenden über längere Zeit aneiner Fallstudie. In der Betriebswirtschaftführen sie zum Beispiel in Gruppen eineAirline. Sie müssen in der Branche recherchierenund als Mitglieder der Geschäftsleitungauf diverse Ereignisse reagieren.Ein neuer Anbieter tritt auf, oder einerverschwindet vom Markt. Die Studierendensind dadurch mit komplexen Problemenkonfrontiert und wenden ihre Kompetenzenin den einzelnen Fachgebietenim Case an. Und sie erproben ein weiteresMal Teamarbeit. Am Schluss verfassen sieein Dossier und präsentieren das ganzeProjekt.Das <strong>SIB</strong> bietet neben vielen Seminarenund einigen Nachdiplomstudiengängendie zwei sechssemestrigen berufsbegleitendenHF-Studiengänge zum Betriebswirtschafterbzw. zum Marketingmanageran. Wie gross ist der Aufwand fürdie Studierenden und welches Pensumim Beruf ist neben der Ausbildungmöglich?Der Präsenzunterricht beträgt 12 Lektionenpro Woche. Hinzu kommen rund10 Stunden für die Vor- und Nachbereitung.Wir bieten die Studiengänge in dreiVarianten an: 80% Berufstätigkeit, 90%und 100%. Wer neben dem Studium 100%arbeitet, hat natürlich ein intensives Pensumzu bewältigen. Er besucht zum Beispielimmer am Samstag die Schule. Interessantist, dass wir in der Leistung derStudierenden keine Unterschiede feststellen– unabhängig davon, welche Studienvariantesie wählen.Welche Praxiserfahrung bringendie Studierenden derDiplomstudiengänge mit?Bei den Betriebswirtschaftern sinddie Teilnehmenden meist jung mit den gefordertenzwei <strong>Jahre</strong>n Berufspraxis nachLehrabschluss, bei den Marketingmanagernliegt das Alter höher. Der Druck, sichweiterzubilden, hat in den letzten <strong>Jahre</strong>nzugenommen. Viele sind sich bewusst,dass sie sich weiterbilden müssen, um inder Arbeitswelt zu bestehen. Auffallendist auch, dass die Studierenden die Kostenfür ihre Weiterbildung zunehmend selberübernehmen. Seit der Krise sind die Unternehmenweniger bereit, die Ausbildungskostenihrer Mitarbeitenden zuzahlen.Wie hat sich dies auf Ihr Angebotausgewirkt?Trotz Krise legen wir zu. Bei den Diplomstudiengängenverzeichnen wir seitacht <strong>Jahre</strong>n ein markantes Wachstum.Unterdessen sind wir mit Abstand diegrösste Höhere Fachschule für Wirtschaft.2005 führten wir insgesamt 6 Klassen,heute sind es 27 mit über <strong>50</strong>0 Studieren-den. Bei den Nachdiplomstudiengängenbauten wir das Angebot von einem NDSauf sechs NDS aus. Die Firmenseminare,meist ein- bis mehrtägige Veranstaltungen,haben ebenfalls stark zugenommen.Allerdings erlebten wir im letzten <strong>Jahre</strong>inen Buchungsrückgang.Das <strong>SIB</strong> ist bekannt für seine Führungsausbildung.Was ist Ihnen bei der Ausbildungkünftiger Führungskräfte wichtig?Neben der Vermittlung verschiedenerFührungsmodelle und -stile stehen diesogenannten weichen Kompetenzen,wie Motivationsfähigkeit, Umgang mitschwierigen Situationen und Konflikten,Umgang mit ganz unterschiedlichenMenschen und Talenten im Mittelpunktder Ausbildung. Wir sensibilisieren dieStudierenden auf diese Themen. Anwendungskompetenzenin Kommunikationund Psychologie sind für Führungskräftebesonders wichtig.Wie erfolgreich sind die Absolventinnenund Absolventen des <strong>SIB</strong>?Aus Umfragen wissen wir, dass einGrossteil unserer Studierenden bereitswährend der Ausbildung einen Karriereschrittmacht. Über 80% der Befragtensagen, dass sie nach der Ausbildung daserreicht hätten, was sie sich gewünschthaben. Ein Vorteil unserer Studierendenist natürlich, dass sie schon während derAusbildung einen Job ausüben. Ich sageihnen jeweils: Wir geben euch mit unserenHF-Studiengängen einen Passepartout,der euch enorm viele Türen öffnet.Die Türen aufschliessen müsst ihr aberselber.Peter Petrin ist Direktor des <strong>SIB</strong> <strong>Schweiz</strong>erisches Institutfür Betriebsökonomie. Mit rund <strong>50</strong>0 Studierendenist das <strong>SIB</strong> die grösste Höhere Fachschule fürWirtschaft in der <strong>Schweiz</strong>.context 3 – <strong>2013</strong>


26BündigFamilienarbeit ist weiblichHausarbeit und Kinderbetreuung wird heute zunehmend geteilt. Die GeschlechterforscherinTomke König hat nachgefragt, wie es in der Praxis aussieht.Wie organisieren Familien die anfallendeArbeit? Dieser Frage gehtTomke König in ihrem Buch «Familieheisst Arbeit teilen» nach. Die Soziologinhat dabei im Rahmen eines Forschungsprojektsan der Universität Basel Interviewsmit Paaren – einzeln und zusammen– geführt und ausgewertet. Allengemeinsam waren Kinder unter 10 <strong>Jahre</strong>n.Zuerst macht König die Ergebnissezum Thema Hausarbeit sichtbar. Theoretischsind die befragten Paare für eine gerechteAufteilung, doch die Praxis siehtanders aus: Hausarbeit wird vor allem vonden Frauen verrichtet. Und nach wie vorbleibt sie eine gesellschaftlich wenig anerkannteTätigkeit. Auffällig ist, dass dieHausarbeitsteilung zur Verhandlungssachewird. Aushandeln bedeute dann auchKonflikte, stellt König fest. Andererseitsgewinne die Hausarbeit eine andere Bedeutung,wenn Männer sich beteiligen.Auch die Sorge um die Kinder wirdnicht mehr als alleinige und zentrale Aufgabeder Mütter angesehen. Dennoch hatsie weniger Wert als der Beruf des Vaters.Und nicht überraschend übernehmen dieFrauen auch hier den Grossteil der Arbeit.Hausmänner ihrerseits werden nach wievor diskriminiert und sozial ausgegrenzt.Berufswelt ist männlichKönig zeigt auf, dass Familienarbeit nachwie vor weiblich kategorisiert wird unddie Berufswelt männlich ist. Die befragtenPaare seien sich der Unerreichbarkeitgeschlechtlicher Ideale bewusst. Einegleichwertige Verteilung und Gewichtungder verschiedenen Arbeiten im Privatenwie in der Erwerbsarbeit sei nachwie vor weitgehend eine Utopie, kommtKönig zum Schluss.«Familie heisst Arbeit teilen» ist ein informativesBuch über Hausarbeit und denWandel der Geschlechterordnung – respektivedas Verharren in alten MännerundFrauenrollen. Gerade letzteresstimmt nachdenklich, widerspiegelt jedochzum Beispiel das Abstimmungsresultatvon Anfang Monat über die Familienpolitik.König meint, in der Politikmüsste auf eine bewertende Differenzierungdes Beruflichen und Privaten verzichtetwerden. ajmTomke König:Familie heisst Arbeitteilen. Transformationender symbolischenGeschlechterordnung.UVK Verlagsgesellschaft,2012. CHF 40.90SchreibtischKatharina Hoby, Pfarrerin. Foto: Reto Schlatter / Zürcher Presseladen.context 3 – <strong>2013</strong>


NachhaltigkeitDie <strong>Schweiz</strong> soll global lernenKOLUMNE27Das nationale Kompetenzzentrum Bildungfür eine Nachhaltige Entwicklung hat seineArbeit aufgenommen.Seit Anfang Jahr treten die Stiftung Bildungund Entwicklung (SBE), die Stiftungfür Umweltbildung <strong>Schweiz</strong> (SUB) unddie Fachstelle Filme für eine Welt gemeinsamunter dem neuen Namen «éducation21»auf. Diese neue Stiftung hat dieTrägerschaft des neuen nationalen KompetenzzentrumsBildung für NachhaltigeEntwicklung (BNE) übernommen. DessenHauptsitz ist in Bern, es hat aber zusätzlichregionale Stellen in Lausanne,Zürich und im Tessin. Insgesamt beschäftigtes rund 40 Mitarbeitende.Ziel des Zentrums ist es, die Integrationvon Bildung für Nachhaltige Entwicklungin das formale BildungssystemVernehmlassungDuale BildungDie Kommission für Wirtschaft und Abgabendes Nationalrates (WAK-N) schlägtvor, im öffentlichen Beschaffungswesenkünftig die Ausbildung von Lernendenals Kriterium zu berücksichtigen. Das erstteilweise auf Verordnungsstufe umgesetzteAnliegen muss nun gesetzlich verankertwerden.In seiner Vernehmlassungsantwortbegrüsst der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> den Vorschlag.«Das System der dualen Berufsbildung ist,wie die Kommissionsmehrheit richtigfestgestellt hat, ein schweizerisches Erfolgsmodell»,schreibt der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.Trotzdem sei dieses heute einem gewissenDruck ausgesetzt und deshalb – woimmer möglich – zu stärken, zu fördernund dadurch zu erhalten. Die Lage aufdem Lehrstellenmarkt habe sich zwarverbessert, doch sei es in gewissen Regionenund Branchen nach wie vor nicht immereinfach, eine Lehrstelle zu finden.Dem WAK-Vorschlag sei insbesonderedeshalb zuzustimmen, weil hiermit Unternehmeneinen Punktevorteil im Vergabeprozesserhalten könnten, die durchihre Ausbildungstätigkeit wirtschaftlicheund gesellschaftliche Verantwortungübernähmen. «Diese Firmen leisten einenunverzichtbaren Beitrag für dieNachwuchsförderung ihrer Branche.»<strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>der <strong>Schweiz</strong> zu ermöglichen. Es unterstütztSchulen und Pädagogische Hochschulenbei der Realisierung von dieserspeziellen Art von Bildung. Konkret gehtes um folgende Themen: globales Lernen,Demokratie, Menschenrechte, Umweltbildung,Gesundheit, Wirtschaft und politischeBildung. Bisherige Angebote derVorgänger-Stiftungen werden erweitertund weiterentwickelt.Die Unterstützung beinhaltet auf dereinen Seite die Aus- und Weiterbildungvon Lehrpersonen. Auf der anderen Seitebietet das Zentrum Beratungen an undstellt zusätzlich Material zur Verfügung.Auf diese Weise wird das Verständnisfür BNE geweckt und vor allem auch diepraxisgerechte Umsetzung im Schulalltaggefördert. pdVorsorgePK-Rechnung lesen<strong>Jahre</strong>srechnungen von Pensionskassenlesen und diese richtig interpretieren istkompliziert. Eine im April in Bern undZürich stattfindende Veranstaltung desPK-Netzes 2. Säule will zum besseren Verständnisbeitragen. Ziel der Veranstaltung:Die Teilnehmenden kennen nachder Ausbildung den Aufbau einer <strong>Jahre</strong>srechnungeiner Pensionskasse mit dendrei Teilen Bilanz, Betriebsrechnung undAnhang, sie können diese richtig lesenund kennen die wichtigsten Kennzahleneiner Pensionskasse wie beispielsweiseCashflow oder Deckungsgrad.Ausserdem sollen sie die <strong>Jahre</strong>srechnungihrer Kasse richtig interpretierenlernen und auch wissen, welche Informationenaus der <strong>Jahre</strong>srechnung herausgelesenwerden können, und welche abereben auch nicht. Weitere Fragen, die thematisiertwerden: Wo sieht der StiftungsratHinweise für eine ordnungsgemässeBuchführung? Wie ist ein ordentlichesTestat der Revisionsstelle aufgebaut? Referent:Urs Ackermann, PFS Pension FundServices AG. <strong>KV</strong>-Mitglieder zahlen 120statt 170 Franken. pdBern: 24. April <strong>2013</strong>, 14.15 – 17 Uhr.vatter Business Center, Bärenplatz 2Zürich: 25. April <strong>2013</strong>, 14.15 – 17 Uhr.HWZ, Lagerstrasse 5www.pk-netz.chWir bleiben dranVon Franziska HügliUnsere regelmässigen Mittagessen untervier ehemaligen Studienkolleginnen verlaufenjeweils angenehm unaufgeregtund thematisch vielfältig. Doch diesesMal war alles anders.Die mediale Polemik um das Timingder Schwangerschaft der neuen Chefineines Stromkonzerns; der bürgerliche Politiker,der sich einen halben Tag in derWoche um die Kinder kümmert unddann öffentlich nicht mehr dazu steht,weil ihm das offenbar nicht zum Vorteilgereicht; der Grossverleger, der seinereinzigen deutschsprachigen Chefredaktorinkrumm nimmt, dass sie sich öffentlichfür die Frauenquote in Verwaltungsrätenund Geschäftsleitungen einsetzt;die Topmanagerin aus Deutschland, diein ihrem Buch «Ganz oben» nur anonymvom Überleben in der Männerwelt berichtetund der Bundesbeschluss zurFamilienpolitik, dem auf der Zielgeradenin der Abstimmung der Schnauf ausgeht.An diesem Lunch drehte sich alles um dieGleichberechtigung zwischen Mann undFrau in der Berufswelt.Wohl auch, weil am Vortag zusätzlichnoch der Equal Pay Day stattgefundenhatte. Wir diskutierten kontrovers undfür einmal monothematisch. Und warenam Ende in einem Punkt sehr einig: Jedevon uns hatte auf ihre Art «Karriere» gemachtund sich dabei eingeredet, dasThema Gleichberechtigung sei im persönlichenBerufsalltag nicht dominant.Allfällige Unzulänglichkeiten, Missverständnisseund unterschiedliches Gebarenam Arbeitsplatz: Das gab es einfach.Aber all die Denkstösse von aussen liessenuns reflektieren. Und wir entschieden,dem Thema fortan wieder grössereBeachtung zu schenken.Franziska Hügli ist Unternehmensberaterinund Verwaltungsrätin.mail@huegliconsulting.chcontext 3 – <strong>2013</strong>


28GeschäftsreisenReisen gut managenGeschäftsreisen sind ein Schlüsselfaktor für den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen.Das Verbesserungspotenzial ist aber noch hoch. Von Andrea MašekNach einem Tief im Jahr 2009 hat sich der Geschäftsreisemarkt wieder erholt. Es wird auch wieder Businessklasse geflogen.Einmal pro Woche gehen die <strong>Schweiz</strong>erinnenund <strong>Schweiz</strong>er auf eintägigeGeschäftsreisen. Rund neunmal imJahr schicken Unternehmen ihre Leuteauf Businesstrips bis zu drei Nächten,sechsmal auf längere Reisen. Dies gehtaus verschiedenen Studien hervor. Zwischen12 <strong>50</strong>0 und 40 000 Geschäftsreisenjährlich verbuchen grosse internationaleKonzerne, wie eine <strong>Context</strong>-Umfrage ergab.Die Gesamtzahl in der <strong>Schweiz</strong> beläuftsich auf rund 2,4 Millionen.Tagesreisen finden vorwiegend innerhalbder <strong>Schweiz</strong> statt. Längere Trips führenmehrheitlich ins Ausland; in Europameist nach Deutschland, Frankreich undItalien. Mit mehr als 800 000 Reisen jährlichsind die <strong>Schweiz</strong>er die zweitwichtigsteGeschäftsreisegruppe in Deutschland.Angestellte von internationalenFirmen verreisen in die ganze Welt, sehrund Lieferanten verteilen sich heute aufdem ganzen Globus. Diese Beziehungenebenso wie Geschäftsabschlüsse wollenpersönlich gepflegt respektive unter Dachund Fach gebracht werden. «Man lerntGeschäftspartner und deren Arbeitsumfeldkennen. Ohne sein Gesicht zu zeigen,vor allem in Asien oder im Mittleren Osten,würde wahrscheinlich kaum ein Geschäftzustande kommen», sagt B.K.*, derim Bankensektor tätig ist. Kleiner ist derAnteil an Promotionsreisen: Darunter fallenBesuche von Kongressen, Konferenzen,Seminaren, Messen und Ausstellungen.Im Zusammenhang mit Projektenmüssen Mitarbeitende zudem für Montagenund Inbetriebsetzungen verreisen.Die Frage nach dem Kostenpunkt vonBusinesstrips bleibt trotzdem bestehen.In diesem Zusammenhang kennen knapp70 Prozent der Firmen in der <strong>Schweiz</strong> Reihäufigin die USA, aber auch nach Südamerikaund Asien.Der Geschäftsreisemarkt ist extremvom aktuellen Konjunkturverlauf abhängig.Nach dem Tief im Jahr 2009 hat er sicheinigermassen stabilisiert. In der <strong>Schweiz</strong>scheint die Pharmabranche auch in Bezugauf Geschäftsreisen ein sicherer Wertzu sein.Gute GründeEin Zeichen, dass es aufwärts geht, ist diezunehmende Buchung von Flügen in derBusinessklasse – <strong>Schweiz</strong>er Geschäftsreisendekommen mehr als andere in diesenGenuss, insbesondere auf Überseeflügen.Das für Geschäftsflugreisen liegt in der<strong>Schweiz</strong> bei rund 3 Milliarden Franken.Je länger je mehr werden Geschäftsreisenals unabdingbares Investment imglobalen Markt angesehen. Kundinnencontext 3 – <strong>2013</strong>


29Wichtiger Joker«Der Termin- und Erfolgsdruck auf Geschäftsreisenbelastet», berichtet B.K.Nicht immer leicht ist es, Regeln einesfremden Landes befolgen zu müssen, undzum Beispiel etwas zu essen, das einemwiderstrebt. Jetlag und Zeitverschiebungenkönnen sich negativ auswirken, sowohlphysisch wie psychisch. Verdauungsproblemeoder Schlafstörungen sinddie Folgen. R.B. meint, dass eintägige Geschäftsreisenebenfalls an die Substanzgehen können. Sie müsse vor 4 Uhr aufstehenund komme sehr spät wieder zurück.Für Privates haben Geschäftsreisendepraktisch keine Zeit. Vielleicht reicht esfür einen Besuch im hoteleigenen Fitnessstudiooder Pool. «Hätte man an einemWochenende doch etwas Zeit für Sightseeing,ist man oft zu erschöpft», weiss B.K.Sollten Geschäftsreisen künftig nochwichtiger werden im globalen Markt,muss die Zufriedenheit der reisendenMitarbeitenden gesteigert werden, kommenStudien zum Schluss. ZufriedeneAngestellte arbeiten besser, sind motiserichtlinien.Sie betreffen u.a. Transportmittel– auch ob Taxis erlaubt sind,Buchungsklassen oder Unterkünfte, Essensentschädigungenund Spesen. Sieverweisen auf bereits gebuchte Kontingenteund Deals, die mit Flug- und Bahngesellschaften,Hotels und Autovermieternabgeschlossen werden konnten.Geregelt werden teils auch Umweltschutz-Aspekte,allen voran die CO₂-Kompensationszahlungen.Travel ManagerDie Balance zwischen Kostenreduzierungund Qualität sowie Unterstützungder Reisenden werde zusehends zu einerHerausforderung. Gleiches gilt für denVergleich mit Reiseangeboten im Internet,sagen Travel Manager. Sie sind in grösserenBetrieben für Reiserichtlinien und dieImplementierung von regionalen undglobalen Initiativen zuständig. Sie sorgenfür gute Reiseinfrastrukturen, dazu gehörenIntranet-Sites, Internet-Buchungstoolsoder Firmenkreditkarten. Sie führenVerhandlungen mit Reisebüros und anderenDienstleistungserbringern. Sie übernehmenteils die Organisation von weitenReisen und holen Visa ein. Dies erleichtertdie Vorbereitung der Reisen, aber auchderen Verlauf – unter anderem ist die Sicherheitein wichtiges Thema.Buchen müssen die Geschäftsreisendendie Trips aber grösstenteils nach wievor selbst. Optimal scheint dies nicht zusein. Studien belegen, dass Geschäftsreisendedurchschnittlich 48 Minuten proDienstreise verlieren, weil die Planungunzureichend ist, die Anschlussverbindungenschlecht sind oder die Lage derUnterkunft viele Extrafahrten nötigmacht. Das kostet schlussendlich die Unternehmen– Zeit und Geld.Zeitverlust und AbenteuerlustR.B.*, die im Modebusiness tätig ist, entgegnet,mit der Zeit wisse man, wo manam besten unterkomme. Andererseitsmüsse sie aufs Budget schauen. Für siekein Problem: «Meist ist ein Hotelzimmernur für eine Nacht, da ist die Qualitätnicht so wichtig.» Wie sie zeigen sichGeschäftsreisende weltweit mehrheitlichzufrieden.Wer einen Job antritt, weiss um dieReisen und ist bereit dafür. Man sollteaber allgemein gerne reisen, extrovertiertund neugierig sein und bereit, sich mitfremden Kulturen und Sprachen auseinanderzusetzen,sagt B.K. Gerade letzteresReisebüros sind gefordertist für ihn ein positiver Aspekt am Ganzen.Für ihn haben Reisen manchmal noch einenreizvollen Hauch von Abenteuer. Under schätzt die Autonomie auf Reisen.Über ein Drittel aller Geschäftsreisendenjedoch beklagt sich über zu viele Verpflichtungenund zu wenig Rechte. Siekönnen die Zeit auf ihren Reisen oft nichtflexibel gestalten. Dabei wird gerade ihnengrösstmögliche Flexibilität und Anpassungsvermögenabverlangt. Es gibt häufigkurzfristige Absagen, Terminverschiebungenund Programmumstellungen.vierter und fühlen sich enger ans Unternehmengebunden. Im Hinblick auf denFachkräftemangel könnten optimal organisierteGeschäftsreisen ein wichtiger Jokerim Kampf um die besten Mitarbeitendenwerden.*Name der Redaktion bekannt.Quellen:Für die <strong>Schweiz</strong>er Reisebüros ist der Geschäftsreisemarktsehr wichtig, wie WalterKunz, Geschäftsführer des <strong>Schweiz</strong>erischenReisebüro-Verbands, bestätigt.Einige Mitglieder sind ausschliesslich indiesem Segment tätig. Die grösste Herausforderungfür die Reisebüros ist lautKunz die permanent zunehmende Komplexitätder Reisen.Die fehlenden Standards bei Fluggesellschaftenerschweren die Arbeit. DiePreise sind zwar tief, doch werdenimmer mehr Leistungen separat verrechnet.Beispiele sind: Treibstoffzuschlag,Flughafentaxen, Gepäck, Sitzplatzreservationenund Verpflegung. Dies gereichtden Reisebüros aber auch zum Vorteil,weil Unternehmen deswegen gerne dieDienste der Reisebüros in Anspruch nehmen,meint Kunz.Eine weitere Herausforderung für Reisebürosist die Verrechnung ihrer Leistungen.Wie können sie den permanent steigendenMehraufwand berechnen, deru.a. durch Flugplanänderungen oderFlugstreichungen anfällt? Wer bezahltdie Einsätze von Mitarbeitenden, wenndiese bei speziellen Ereignissen wieeiner Aschewolke über Europa am Wochenendearbeiten müssen?Marktinformation <strong>Schweiz</strong> <strong>2013</strong>,www.germany.travelStudie «Chefsache Business Travels»des Deutschen ReiseVerbandsStudie «International Travel ManagementStudy 2012» von AirplusAndrea Mašek ist <strong>Context</strong>-Redaktorin.andrea.masek@kvschweiz.chvolkshochschulezürichKommunikation• Sich durchsetzen• Wirkungsvoll kritisieren• Kommunikationstypen• Nonverbale Kommunik.• Work-Life-Balance• Selbst-Präsentationkurseab 6. mai <strong>2013</strong>Sprachen• Englisch• Französisch• Italienisch• Spanisch• Chinesisch• RussischUnd mehr!Programm 044 205 84 84www.vhszh.ch info@vhszh.chcontext 3 – <strong>2013</strong>


30CRMNähe zum KundenInnerhalb des Marketings ist in den letzten <strong>Jahre</strong>n das Kundenbeziehungsmanagement immerwichtiger geworden. Ein neues Berufsbild ist entstanden: der Customer Relationship Manager.Von Rolf MurbachSeit kurzem erhalte ich bei fast jedemEinkauf in der Migros einen Bonus-Coupon. Mit diesen Coupons werdenmir bei den nächsten Einkäufen zwei-,drei- oder fünffache Cumulus-Punktegut geschrieben. Und das KleidergeschäftSchild schickt mir regelmässig Gutscheineim Wert von 20 bis <strong>50</strong> Franken –offenbar weil ich ein wichtiger Kunde bin.Aber ich bekomme nicht nur Gutscheine,sondern vor wenigen Wochen und zumersten Mal: einen Anruf. Die Frühlingskollektionsei nun eingetroffen, meldetemir der Verkäufer. Schliesslich haben mirdie Mitarbeiterinnen des Strudelhauses,wo ich ab und zu mittagesse, ein Stempelkärtchenüberreicht. Nach zehn Besuchenesse ich einmal gratis. Man bemühtsich um mich als Kunde, wohl mit Erfolg.Customer Relationship Managementnennt man das oder auf Deutsch: Kundenbeziehungsmanagement.Dies wird immerwichtiger, denn auf den Märkten istMAS CRMDas ZHAW-Programm «Master of AdvancedStudies in Customer RelationshipManagement» (MAS CRM) richtet sichan (angehende) Spezialistinnen undSpezialisten des Kundenbeziehungsmanagementsin Marketing, Vertrieb undService. Häufig sind es Absolventeneiner höheren Fachschule in den BereichenMarketing, Verkauf, Informationstechnologieund Organisation.Der berufsbegleitende Studiengangdauert vier Semester und schliesst miteinem Weiterbildungsmaster ab. DieTeilnehmenden werden mit Instrumenten,Methoden, Modellen und Denkweisendes Kundenbeziehungsmanagementsvertraut gemacht. Im Zentrumstehen Kundenfindung, Kundenentwicklungund Kundenwiedergewinnung.Die Ausbildung richtet sich nach demZHAW-CRM Framework der School ofManagement and Law der Zürcher Hochschulefür Angewandte Wissenschaften.die Konkurrenz beträchtlich. Über guteProdukte zu verfügen oder hervorragendeDienstleistungen anzubieten ist ein Faktorfür Erfolg. Aber nicht der einzige. DieMarketingstrategien der Unternehmenwerden immer ausgeklügelter und vorallem: Firmen, Institutionen und Verbändebemühen sich um ihre Kunden undMitglieder und verschaffen ihnen Vorteile.Sonst laufen sie ihnen davon, gehen zurKonkurrenz, künden ihr Abo oder die Mitgliedschaft.Im Customer RelationshipManagament geht es darum, wie manneue Kunden gewinnt und – ebenso wichtig– wie man sie behält oder, wenn sieabspringen, zurückgewinnt. Im Jargon:Akquisition, Entwicklung und Retention.Umdenken bei den FirmenDas war nicht immer so. In den letztenzehn <strong>Jahre</strong>n hat sich im Marketing vielesverändert. Die Kundenpflege ist ins Zentrumgerückt. «Es hat ein Umdenken statt-Diesem Modell liegen die folgendenÜberlegungen zugrunde: Aus Sicht desUnternehmens ist nicht jeder Kunde einprofitabler Kunde. In einem erstenSchritt müssen die Kunden bewertet undkategorisiert werden. Ein verbessertesVerständnis der Kundenbedürfnisse istVoraussetzung für die Definition und diePlanung eines spezifischen ProduktundDienstleistungsangebotes. Pläneund Ziele, die während der Durchführungder Analysen und in der Angebotsentwicklungerarbeitet worden sind,bestimmen dann die Kundenmanagement-Aktivitätenentlang des gesamtenKundenlebenszyklus’. Wichtig ist auchdie Zufriedenheit der eigenen Mitarbeitenden,da sich dies unmittelbar auf dieKundenbeziehungen auswirkt.Informationen:www.sml.zhaw.ch (MAS – MAS CustomerRelationship Management)gefunden», sagt Frank Hannich von derZürcher Hochschule für AngewandteWissenschaften (ZHAW), Marketingdozentund Studiengangleiter des MASCustomer Relationship Management.«Die Kundenbeziehung ist ein entscheidenderErfolgsfaktor. Unternehmen sindunter anderem deshalb wertvoll, weil sieviele kaufkräftige Kunden haben.» EinExtrembeispiel ist hier Facebook mitseinen Millionen von Mitgliedern. Die Erkenntnishat sich offenbar in den meistenBranchen durchgesetzt. «Früher pflegtenvor allem Banken, Versicherungen, Telekommunikations-und Softwarefirmenein ausgeprägtes Customer RelationshipManagement. Heute ist CRM praktischüberall anzutreffen, so zum Beispiel inder Industriegüterproduktion, in Non-Profit-Organisationen oder an den Hochschulen»,sagt Hannich.CRM ist also bei vielen Unternehmenund Berufsleuten ein Thema; das zeigtauch die Nachfrage nach Studienplätzen.Das Institut für Marketing Managementder ZHAW führt den viersemestrigenberufsbegleitenden MAS-Studiengang(Master of Advanced Studies) seit zehn<strong>Jahre</strong>n durch. Im Gegensatz zu vielen anderenNachdiplomausbildungen kommtder MAS jedes Jahr zustande. Rund zwanzigFrauen und Männer absolvierenjeweils die Ausbildung. Sie kommen ausden unterschiedlichsten Berufen, vieleaus dem Marketing und der IT. Für dieWeiterbildung greifen sie tief in die Tasche.Die Kosten betragen knapp 30 000Franken. Häufig übernehmen die Arbeitgebereinen Teil der Gebühren.Neues BerufsfeldMit dem CRM ist innerhalb des Marketingsein neues Berufsfeld entstanden: derCustomer Relationship Manager. DieCRM-Spezialisten werten Daten von Kundenaus und erhalten so Informationenüber Verhaltensweisen und Einstellungen.Die Spezialisten entwickeln dadurchein Verständnis der Marktsituation sowieder Kundenbedürfnisse, legen eine Strategiefest und planen sogenannte operativeKundenmanagementaktivitäten wiecontext 3 – <strong>2013</strong>


31Events, Loyality-Programm, Vergünstigungenoder Social-Media-Massnahmen.Zudem sind sie zuständig für die Beschaffungund Weiterentwicklung der immerkomplexeren CRM-Informationssysteme,mit denen Daten verwaltet und ausgewertetwerden.An der ZHAW lernen die Studierendendie Grundlagen des CRM kennen. Siebefassen sich mit Analyse, Planung undKundenperspektive. Sie erarbeiten sichWissen in Prozessmanagement undE-Business, beschäftigen sich mit Kommunikation,IT und Datenschutz. AmSchluss des Studiengangs schreiben sieeine Masterthesis. «Die Ausbildung istpraxisbezogen. Die Studierenden kommenaus unterschiedlichen Branchen,von kleinen, mittleren und grossen Firmen,und sie sind alle im CRM tätig. Wirprofitieren dadurch gegenseitig von unse-ren Erfahrungen», sagt Ursina Thöni, dieim 3. Semester an der ZHAW studiert.Informatik und ProzesswissenDie Customer Relationship Managerinarbeitet beim <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>, wo sie für dasKundenbeziehungsmanagement verantwortlichist, insbesondere für die Weiterentwicklungdes CRM-Systems. Wenneinzelne Sektionen zusätzliche Anforderungenan das Informationssystem haben,richtet dies Ursina Thöni ein. Dazumuss sie einiges von Informatik verstehen.Unterdessen programmiert sie dieSeiten teilweise selber. Das Wissen dazuhat sie sich in den letzten <strong>Jahre</strong>n on thejob angeeignet. Sie kümmert sich aberauch um all die Prozesse, die dem CRMzugrunde liegen. Wie läuft das EintrittsundAustrittsmanagement ab? Was istbeim Beschwerdemanagement wichtig?Welche Massnahmen sind sinnvoll, umeine Abwanderung von Mitgliedern zuvermeiden?Ebenfalls zu ihrem Job gehört dieSchulung der Mitarbeitenden in den verschiedenen<strong>KV</strong>-Sektionen im CRM-System.Immer geht es darum, die Datenqualitätzu optimieren. «Wir versuchen,unsere Kunden und deren Wünsche möglichstgut zu identifizieren», sagt UrsinaThöni. «Dadurch kann der Verband dieDienstleistungen für seine Mitgliederlaufend verbessern.»Rolf Murbach ist <strong>Context</strong>-Redaktor.rolf.murbach@kvschweiz.chÜberlassen SieIhre Karriere nichtdem Zufall!400 WeiterbildungenJetzt anmeldenund im Mai starten!DAS BILDUNGSANGEBOT I Kaufmännische Basis I Sprachschule IInformatikschule I Rechnungswesen/Treuhand/Finanzdienstleistung IMarketing/Verkauf/PR I Personal + Sozialversicherung I Management + Führungwww.kvz-weiterbildung.chcontext 3 – <strong>2013</strong>


32ArbeitsbedingungenPsychisch krank im JobDie Zahl der IV-Renten als Folge psychischer Probleme hat in den letzten <strong>Jahre</strong>n stark zugenommen.Ob unsere Arbeitsbedingungen vermehrt «krank machen», bleibt umstritten. Tatsache istaber, dass der Job eine zentrale Rolle für die psychische Verfassung spielt. Von Jürg ZulligerIn fast allen westlichen Ländern nehmen psychische Probleme am Arbeitsplatz zu.Nehmen wir als Beispiel Christine W.(Name geändert): Die 43-jährigeSachbearbeiterin bei einer kommunalenBehörde arbeitet seit mehreren <strong>Jahre</strong>n miteinem 80-Prozent-Pensum. Kurz hintereinanderwechselte ihr Arbeitsgebiet, siemusste sich bei der EDV umstellen, undUnterstützung fürMitgliederMitglieder des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>, die sich ineiner schwierigen beruflichen Situationbefinden, haben Anspruch aufpsychologische Kurzzeit-Beratung.Melden Sie sich telefonisch bei IhrerRegion oder Sektion gemäss der Listeauf: www.kvschweiz.ch/beratung.Verschiedene TypenUnter den steigenden IV-Fällen aus psychischenGründen machen sogenannte«Persönlichkeitsstörungen» den grösstenTeil aus. Im Betriebsalltag äussern sichdie Symptome so, dass die betroffenenPersonen als «schwierig» wahrgenommenwerden. Sie reklamieren, geben anderendie Schuld, zeigen gegenüber eigesiewurde einem neuen Chef zugeteilt. Siefühlte sich hin- und hergeschoben, übergangen,sie erhielt keine positiven Feedbacks.In der Pause hörte sie, wie andereWitze über sie machten. Konflikte zuHause belasteten sie zusätzlich. Vor einerwichtigen Sitzung fand sie ihre Dossiersplötzlich nicht mehr. Eines Tages hatte sieeinen Zusammenbruch, anschliessendwar sie zwei Wochen in einer psychiatrischenKlinik. Dann ging sie wieder zurArbeit, erholte sich, bis Ende Jahr die Mitarbeiterbeurteilunganstand. Ihr Chef beurteilteihre Leistung als unzureichend,ihr würden zu viele Fehler unterlaufen.«Ich hatte damit gerechnet, jetzt karrieremässigzurüc<strong>kb</strong>uchstabieren zu müssen.Aber einen solchen schonungslosen Tiefschlaghabe ich wirklich nicht erwartet»,sagt sie.Ursachen und HintergründeIn fast allen westlichen Ländern nehmenpsychische Probleme am Arbeitsplatz zu.Niklas Baer, Leiter Fachstelle für PsychiatrischeRehabilitation bei der PsychiatrieBasel-Land, sagt dazu: «Natürlichkann es vorkommen, dass schwierige Arbeitsbedingungenpsychisch verletzlicheMenschen krank machen kann. Es wäreaber falsch, die heutigen Arbeitsbedingungenpauschal als Ursache für psychischeErkrankungen zu sehen.» Zutreffenderist nach seiner Ansicht die These, dasssich der Umgang und die Sensibilität gegenüberpsychischen Problemen veränderthaben. «Heute geht es den Menschenpsychisch nicht schlechter als früher», soder Experte. Vielleicht habe sich aber dieToleranz gegenüber Problemen bestimmterMitarbeitenden oder die Einschätzungihrer Arbeitsfähigkeit verändert.Eine entscheidende Rolle am Arbeitsplatzkommt den Vorgesetzten zu. Stressoder Zeitdruck wird sich in vielen Betriebenkaum vermeiden lassen. Wie gut oderwie schlecht die Mitarbeitenden damitzurande kommen, hängt stark vom Verhaltender Vorgesetzten ab. Ein Klima derOffenheit oder Signale, dass die Tür desChefs oder der Chefin immer offen ist,sind der psychischen Befindlichkeit sicherzuträglich. Natürlich können sehrselbstbewusste, robuste Personen bessermit Problemen umgehen. Wer aber eherverunsichert ist, weiss einen guten Drahtund ein offenes Gesprächsklima zu vorgesetztenPersonen zu schätzen. «BestimmtePersonen haben rasch einmaldas Gefühl, dass sie der Chef nicht magoder ihre Arbeit nicht schätzt, wenn sienicht regelmässig ein Feedback bekommen»,erläutert Baer.context 3 – <strong>2013</strong>


33nen Fehlern aber keine oder zu wenigEinsicht. Ein Teil dieser Menschen verhältsich sogar aggressiv, einige äussern eherzwanghafte Verhaltensweisen. «DieserTypus lässt sich allgemeinen unter demBegriff der nicht angepassten ErlebensundVerhaltensweisen zusammenfassen»,erläutert Niklas Baer.An zweiter Stelle folgen Depressionen.Eine solche Diagnose wird noch nichtgleich gestellt, wenn jemand mal eine Zeitlang niedergeschlagen oder traurig gestimmtist. Eine ernsthafte Depression,die medizinisch zu einem Problem wird,ist meist erst bei häufig wiederkehrenderNiedergeschlagenheit und Antriebslosigkeitder Fall. An dritter Stelle bei den psychischenErkrankungen folgen Schmerzen,für die keine erkennbare körperlicheUrsache, sondern eine psychisch bedingteUrsache diagnostiziert werdenmuss.Überforderte VorgesetzteAllzu häufig finden Vorgesetzte keinenadäquaten Umgang mit solchen Problemen.Wie im Fall von Christine W.: AnstattHilfe in Anspruch zu nehmen, sichvon aussen beraten zu lassen und gemeinsamnach einer Lösung zu suchen, mussdie betroffene Person in diesem Fall einweiteres Negativerlebnis – die schlechteBeurteilung – verarbeiten.Um einen richtigen Umgang mit psychischenBeeinträchtigungen zu finden,sollten von Vorgesetzten und auch imTeam gewisse Spielregeln beachtet werden.Wenn die Kolleginnen und Kollegenim Team gar nicht oder fadenscheinig informiertwerden, kann kaum die nötigeUnterstützung geboten werden. Der Chefoder die Chefin muss nicht kommunizieren,welche ärztliche Diagnose jemandbekommen hat. Es ist aber sicher hilfreichzu sagen, wenn jemand ein bestimmtesProblem hat und zugleich darüber zu informieren,wie die betroffene Person denUmständen entsprechend richtig eingesetztwerden kann. Das würde konkretheissen, dass man einen Umgang anstrebt,wie er in fortschrittlichen Betriebenauch bei Alkoholmissbrauch als richtigbetrachtet wird. Das heisst: Der Betriebund das Team bieten eine Unterstützungund die Erhaltung des Arbeitsplatzes an,unter bestimmten Bedingungen allerdings.Das können die Inanspruchnahmeeiner ärztlichen Behandlung sowie Entzugsmassnahmensein.Integration durch die IVDie Anzahl psychischer Erkrankungen hat in den letzten <strong>Jahre</strong>nstark zugenommen. Von Jürg ZulligerDie Statistik der Invalidenversicherung(IV) zählt per Ende 2011 rund189 000 Personen, die aus gesundheitlichenGründen eine IV-Rente erhielten.Bei mehr als der Hälfte handelte es sichdabei um psychische Erkrankungen(rund 102 000 Fälle). Vor zehn <strong>Jahre</strong>n lagdieser Anteil noch bei etwas mehr als 40Prozent. Eine ähnlich steigende Tendenzwie in der <strong>Schweiz</strong> verzeichnen die meistenwestlichen Länder.Auch unter den jährlich neu dazukommenden Rentenfällen macht dieGruppe der psychisch bedingten Krankheitenheute etwa die Hälfte aus. Im Rahmender 5. und 6. IV-Revision hat das Parlamentdie Anstrengungen zur Integrationvon Menschen mit gesundheitlichen Problemenverstärkt und spezifische Instrumentefür psychisch Behinderte geschaffen.«Die Integration erweist sich indiesem Bereich als schwieriger als beikörperlich bedingten Einschränkungen»,sagt Rolf Camenzind vom Bundesamt fürSozialversicherungen (BSV). Im Fall einerSehbehinderung ist beispielsweise füralle Beteiligten offensichtlich, welcheHilfsmittel benötigt werden, bei psychischenProblemen hingegen helfen technischeoder betriebliche Anpassungen oftnicht weiter. Das macht auch die Arbeitgeberunsicher und zurückhaltender.Der Job gibt HaltTatsache ist, dass der Arbeitsplatz und dieZugehörigkeit zu einem Team für die psychischeGesundheit oder je nachdem fürdie psychische Heilung ein grosses Gewichthaben. Das offenbart denn einStück weit auch einen paradoxen Aspektunserer Arbeitswelt: Viele Leute glauben,Stress und die hektische Arbeitsweltkönnten krank machen. Ebenso wahr istaber, dass der Verlust des Arbeitsplatzesund keinen Job zu haben erst recht krankmachen können.Im Fall von Christine W. hat man zumindestvorerst einen Kompromiss gefunden:Sie kann noch für 10 Monate anihrem angestammten Arbeitsplatz bleibenund sucht während dieser Zeit eineneue Stelle. Doch die Stellensuche ist bisjetzt noch erfolglos. Eine positive Erfahrungstellt für sie aber die Unterstützungdurch gute Freundinnen dar. Sie hofft, darausneue Lebensenergie schöpfen zukönnen.Jürg Zulliger ist freier Journalist in Zürich.jzulliger@hispeed.comWichtig für die Integration ist darumlaut Camenzind, dass die IV-Stellen heuteeigene Integrationsexperten haben. Dieseberaten und unterstützen Betriebe bei derIntegration. Für Menschen mit psychischenProblemen kommen spezifische Instrumentewie Belastbarkeits- und Aufbautrainingsoder Arbeitsversucheinfrage. Die Arbeitgeber können für denzusätzlichen Betreuungsaufwand entschädigtwerden und die Eingliederungwird von den Fachleuten der IV begleitet.Eine vorgeschriebene Quote kennt die<strong>Schweiz</strong> anders als etwa Deutschland undÖsterreich hingegen nicht. In Deutschlandist es Betrieben ab einer gewissenGrösse vorgeschrieben, dass sie einen bestimmtenAnteil von Menschen mit Behinderungbeschäftigen müssen. Ob diestatsächlich hilft, bleibt bis heute umstritten.Denn anscheinend nehmen in derPraxis viele Betriebe lieber eine Geldbusseder Behörden in Kauf, als dass sie tatsächlichBehinderte anstellen. Vonwelcher Tragweite die Frage der Wiedereingliederungist, zeigen verschiedeneUntersuchungen. Menschen, die von psychischenProblemen betroffen sind, machenim Anschluss an diese Phase wenigerhäufig Karriere und schneiden auch inSachen Lohnentwicklung unterdurchschnittlichab.context 3 – <strong>2013</strong>


34Laufbahncontext 3 – <strong>2013</strong>


Weibel auf dem SprungChristof Eberle, 31, ist seit fünf <strong>Jahre</strong>n Bundesratsweibel, zuvor diente er in der <strong>Schweiz</strong>ergardein Rom. Jetzt hat er als einer von ganz wenigen Männern eine Weiterbildung als Direktionsassistentabgeschlossen. Text Therese Jäggi / Foto Béatrice Devènes35Kommen Sie am Donnerstagnachmittag,dann ist der Chef in derKommissionssitzung, hatte ChristofEberle am Telefon gesagt. Jetzt ist es kurzvor zwei. Wir sind nach dem Fototerminin eisiger Kälte auf dem Bundesplatz zurückin seinem Büro an der Schwanengasse.Hier befindet sich während der Umbauarbeitendes Bundeshaus-Ostflügelsdas Generalsekretariat des Departementsfür Verteidigung, Bevölkerungsschutzund Sport VBS.Als Erstes wirft Christof Eberle einenBlick ins Büro des Chefs, um sich zu vergewissern,dass dieser seinem Terminauch nachgekommen ist. Der Raum istklein und wirkt bescheiden. Keine luxuriösenMöbel, keine schweren Teppiche,keine Kunst an den Wänden. Hinter demSchreibtisch hängt eine grossformatigeFotografie mit Militärradfahrern, gegenüberein Holzgestell mit Kuhglocken, aufdem Tisch ein paar geschnitzte Holztierchenund ein Bergkristall. «Ja», sagt ChristofEberle, «das ist das Büro des Bundespräsidenten».Früh im BüroWenn man sich mit dem 31-jährigen Bundesratsweibelunterhält, kommt man sehrschnell immer wieder auf seinen Chef zusprechen. Die berufliche Tätigkeit desWeibels ist voll und ganz auf den Tagesablaufseines Vorgesetzten ausgerichtet.Am Morgen ist er jeweils um halb siebenUhr im Büro, und um 6.35, spätestens um6.40 trifft Ueli Maurer ein. Als Ersteslüftet der Weibel das Büro des Chefs. Erstartet seinen Computer auf, druckt dasTagesprogramm aus und legt die entsprechendenUnterlagen sowie diverse Tageszeitungenbereit. Und er macht Kaffee. ImLaufe des Tages wird er das noch unzähligeMale tun, aber nicht zu bestimmtenZeiten, und auch nicht, weil der Chef gelegentlicheinen verlange, nein, sagt er,er spüre es einfach, wenn der Chef einenKaffee brauche.Noch vor sieben Uhr wird das Tagesprogrammbesprochen, dann beginnendie ersten Sitzungen oder sonstigen Verpflichtungen.Christof Eberle arbeitet engmit der persönlichen Assistentin von UeliMaurer zusammen und übernimmt auchderen Stellvertretung. Grundsätzlich bestehtseine Aufgabe darin, dem Bundespräsidentenjede Art von Unterstützungzu bieten, damit er plangemäss durch denTag kommt, und er soll ihm die unbedeutendenund trotzdem notwendigen Dingedes Alltags abnehmen. Im Bundeshausstand ihm eine kleine Küche zur Verfügung,wo er für den Chef zwischendurchauch mal ein einfaches Essen zubereitete.Begleitung ins BundeshausWährend der Session oder zur wöchentlichenBundesratssitzung begleitet er denBundespräsidenten am Morgen früh aufdem knapp zehnminütigen Weg hinüberins Bundeshaus und trägt seine Akten.Mit dabei ist er immer auch an offiziellenAnlässen wie beispielsweise dem Neujahrsempfangdes diplomatischen Corps,während eines Staatsbesuchs, an der Eröffnungvon Ausstellungen wie der Mubaoder Olma oder an eidgenössischenSchwing- und Jodlerfesten. Anlässlichsolcher Veranstaltungen erscheint ChristofEberle im Grande Tenue, das heisst inrot-weissem Mantel mit schwarzem Hut.Heute trägt er seine Alltagsuniform:einen grünen Gehrock mit goldenenKnöpfen, weisses Hemd und schwarzeHosen.In der Öffentlichkeit hält er sichimmer in der Nähe von Ueli Maurer auf.Er hat den Ablauf der jeweiligen Veranstaltungim Kopf, kennt die Namen derwichtigen Personen, nimmt GeschenkeWenn man sich mit dem 31-jährigen Bundesratsweibelunterhält, kommt man sehr schnell immer wieder aufseinen Chef zu sprechen.entgegen und weiss im Idealfall immer,was gerade als Nächstes bevorsteht. Erhält seinem Chef den Rücken frei undgreift ein, wenn es in einer Menschenmengezu eng wird. «Ich bin kein Bodyguard,aber wenn einmal etwas wäre,würde ich sicher nicht davonrennen.»Es war aber noch nie etwas. In den gutfünf <strong>Jahre</strong>n seiner Tätigkeit als Weibelmusste er bisher kein einziges Mal vonseinem Pfefferspray Gebrauch machen.Klar gebe es hin und wieder Leute, diekomisch oder mühsam seien, aber niegefährlich. Und manchmal seien eseinfach zu viele, die unbedingt auch nochein Autogramm wünschten oder sich zusammenmit dem Bundespräsidentenfotografieren lassen wollten. Dann müsseer auch mal eingreifen und sagen, jetzt istfertig. «In der Regel aber haben die LeuteRespekt.» Sie sagen Grüessech Herr Bundespräsident,wenn sie ihm auf der Strassebegegnen, und sie kommen auch malmit einem Anliegen oder Ärger auf ihn zu.Dem gegenüber sei aber gerade Ueli Maurergar nicht abgeneigt, im Gegenteil, erschätze den Kontakt zur Bevölkerung undsei in der Stadt ganz selbstverständlichauch mit dem Tram unterwegs. Im Som-context 3 – <strong>2013</strong>


36Laufbahnmer kommt er von seinem WohnortMünsingen mit dem Velo zur Arbeit.Dass jeder Tag wieder anders verläuft,versteht sich von selbst. Das gefällt ChristofEberle denn auch ganz besonders gutan seinem Job. Es wird ihm nie langweilig.Und er hat mit den unterschiedlichstenMenschen zu tun. «Von der Putzfraubis zum König.» Im Mai 2011 kamen derspanische König Juan Carlos und KöniginSofia für einen zweitägigen Staatsbesuchin die <strong>Schweiz</strong>. Für einen solchen Anlassgibt es ein minutiöses Szenario und jederWeibel weiss genau, was er darin für eineRolle zu spielen hat.<strong>KV</strong>-Lehre auf der VerwaltungAufgewachsen ist Christof Eberle zusammenmit drei jüngeren Schwestern in Engelburgim Kanton St. Gallen. Nach derSchule absolvierte er eine kaufmännischeLehre auf der GemeindeverwaltungGaiserwald. Etwas anderes als das <strong>KV</strong> seieigentlich gar nie infrage gekommen, daer handwerklich eher unbegabt gewesensei. Nach der Lehre absolvierte er dieRekrutenschule und ging anschliessendfür zwei <strong>Jahre</strong> als Hellebardier in diePäpstliche <strong>Schweiz</strong>ergarde nach Rom. Inseiner Jugend hatte er eine katholischeSchule besucht und war Ministrant. EinesTages an einem Ministrantenfest berichteteein Ex-Gardist von seiner früherenTätigkeit in Rom. Er habe das spannendgefunden, erzählt Christof Eberle, dieIdee habe ihn nicht mehr losgelassen.Kurz nach seiner Vereidigung imFrühling 2002 erhielt er zusammen mitseinen Eltern die Gelegenheit für eine Privataudienzbei Papst Johannes Paul II.Gedauert habe diese zwar nicht länger als20 Sekunden, und obwohl es nicht zu vielmehr als einer kurzen Vorstellung ihrerseitsgereicht habe, sei es ein intensivesund eindrückliches Erlebnis gewesen. Sonahe kam er dem Papst später nie mehr.Für den Nahschutz sind die Offiziere derGarde zuständig. Und obwohl sich die<strong>Schweiz</strong>ergardisten hauptsächlich anden verschiedenen Dienstposten im apostolischenPalast und an den Zugängenzur Vatikanstadt aufhalten, gehört zurVereidigung das Bekenntnis, dass mansein Leben für den Papst hingebe, «wennes erheischt sein sollte», wie es offiziellheisst. Während sich die Tätigkeit einesGardisten von derjenigen eines Bundesratsweibelgerade in diesem Punkt unterscheidet,gibt es doch auch viele Parallelen:Zuverlässigkeit, Diskretion undVerschwiegenheit sind entscheidende Fähigkeiten.Und auf beiden Posten müsseman bella figura machen.Wechsel nach BernZurück in der <strong>Schweiz</strong> nahm er bei derStaatskanzlei des Kantons St. Gallen eineStelle als Sachbearbeiter an und war stellvertretenderStandesweibel.Er trat der Weibelvereinigung bei,einem Verein von Bundesrats- und Standesweibeln.An einer Veranstaltung kamer mit der damaligen Weibelin von BundesratSamuel Schmid ins Gespräch. Wassie ihm von ihrer Tätigkeit erzählte, fandChristof Eberle spannend und noch bevorer sich ernsthaft Gedanken über einen«Warum soll es nicht auch Führungskräfte geben,die lieber einen Mann als Assistenten einstellen?»solchen Wechsel machen konnte, erreichteihn die Anfrage, ob er interessiertsei. Petra Neff wünschte zurückzutreten,weil sie eine Familie gründen wollte. SeinDossier kam gut an und am 1. Dezember2007 begann er als Weibel von BundesratSamuel Schmid.Keine zwei Wochen später fand dieBundesratswahl beziehungsweise die Abwahlvon Christoph Blocher statt. In derFolge wurden die Bundesräte EvelyneWidmer-Schlumpf und Samuel Schmidaus der Fraktion ausgeschlossen. SamuelSchmid geriet zusätzlich unter Druck wegender Affäre um Armeechef Roland Nef,ebenfalls in diesem Jahr ereignete sichein schwerer Bootsunfall der Armee aufder Kander. Von all diesen Ereignissenwar Christof Eberle persönlich nicht betroffen,aber die Arbeit sei nicht immereinfach gewesen und er habe manchmalmitgelitten. Am 12. November 2008 tratSamuel Schmid zurück.Knapp einen Monat später wählte dieBundesversammlung Ueli Maurer in denBundesrat und Christof Eberle hatteeinen neuen Chef. Dass ein neuer Bundesratjeweils den Weibel seines Vorgängersübernimmt, sei üblich. Es wäre fürihn aber auch kein Problem gewesen,wenn sein neuer Vorgesetzter einer anderenPartei angehört hätte. Als Weibel istman nicht in einer Partei und äussert sichpolitisch auch nicht.Nach ein paar Monaten der Zusammenarbeithabe Ueli Murer mit ihmDuzis gemacht. Im VBS herrsche ein kameradschaftlicherUmgangston, ganzähnlich wie im Militär, findet ChristofEberle, und da gehöre das Du einfachdazu. Im Büro des Weibels hängt eine<strong>Schweiz</strong>erfahne an der Wand. Und immerin Griffnähe sind Militär-Schoggi und-Bisquits.Spannende WeiterbildungVor zwei <strong>Jahre</strong>n kam der Wunsch nacheiner Weiterbildung auf. Er entschiedsich für eine viersemestrige Ausbildungzum Direktionsassistenten. «Es war mirbewusst, dass ich in eine Frauendomäneeinbreche», sagt Christof Eberle. Und genaudavon verspricht er sich auch etwas:«Warum soll es nicht auch Führungskräftegeben, die lieber einen Mann alsAssistenten einstellen?»Die Zeit während der Weiterbildunghat er als streng empfunden. Von UeliMaurer habe er aber viel Unterstützungbekommen. «Er hat mich ermutigt undfand, das sei eine positive Sache.» Öftermal habe der Chef abends auf seine Anwesenheitverzichtet, damit er seinenKurs besuchen konnte. «Das rechne ichihm hoch an.» Und wenn es zwischendurchmal ruhig war, habe er während derArbeitszeit lernen können. Im Januarkonnte er den Fachausweis für die bestandenePrüfung entgegennehmen, zusammenmit drei Männern und 230 Frauen.Jetzt steht die nächste Veränderungbevor: Auf Ende <strong>März</strong> hat er beim VBS gekündigt,und das, obwohl eigentlich allesbestens ist in Bern. Aber nach fünf <strong>Jahre</strong>nzieht es ihn zurück nach St. Gallen. Dorthat er bereits eine Wohnung gemietet.Und beruflich? «Am liebsten wäre mireine Stelle als Direktionsassistent im Verwaltungsbereich.»Seit Anfang <strong>März</strong> arbeitet er seinenNachfolger ein. Dieser ist ebenfalls Ex-Gardist. An seinem letzten Arbeitstag inBern ist Bundesratssitzung. Dann wird erden Chef zum letzten Mal ins Bundeshausbegleiten.Therese Jäggi ist <strong>Context</strong>-Redaktorin.therese.jaeggi@kvschweiz.chBéatrice Devènes ist freie Fotografin in Bern.bdevenes@bluewin.chcontext 3 – <strong>2013</strong>


Ratgeber37Haben Sie Fragen rund ums Thema Arbeitsplatz? Die Experten des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> geben denMitgliedern Auskunft. > beratung@kvschweiz.ch oder www.kvschweiz.ch/beratungBüroalltagCarla Weber arbeitet als Psychologinbeim <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.> carla.weber@kvschweiz.chHochbetriebWie den Überblic<strong>kb</strong>ehalten?Im Frühling herrscht bei unsim Büro jeweils Hochbetrieb.Da heisst es dann fürs ganzeTeam: Überstunden machen,mit Tempo arbeiten undwachsende Berge von Aufgabenabtragen. Letztes Jahrging es mir in dieser Zeit garnicht gut. Viele Pendenzenblieben liegen und ich verlorden Überblick. Auch die Stimmungim Team war gereizt.Ich versuchte so gut wie möglich,mich abzugrenzen.Doch dies gelang mir nichtwirklich. Jetzt steht derAnsturm wieder bevor, wasmir grosse Sorgen bereitet.Was kann ich tun, damitmeine «To-do-Liste» nichtwieder unendlich lang wird?Eine gute Ressourcen-Planungist deshalb Chefsache.Doch selbst mit einer sorgfältigenPlanung lassen sich nichtalle Schwankungen ausgleichen.Oft wird gerade in hektischen Zeitenjemand krank. Oder das Auftragsvolumenist unerwartetgross. Oder jemand kündigt – imungünstigsten Moment.Sie benötigen daher persönlicheStrategien, um mit Zusatzbelastungenzurecht zu kommen.In solchen Situationen könnenSie viel leichter den Überblick behalten,wenn Sie die richtigen Prioritätensetzen und Ihre «Todo-Liste»von Ballast befreien.Machen Sie also eine Art Frühlingsputz!Dies gelingt am besten mitdem Eisenhower-Prinzip, benanntnach dem ehemaligenUS-Präsidenten: Er teilte alleAufgaben nach den Krititerienwichtig/unwichtig und dringend/nicht dringend in vier Kategorienein. Aufgaben, die sowohl dringendals auch wichtig sind, solltenSie sofort bearbeiten. Dazugehören beispielsweise «Notfälle»,die keinen Aufschub zulassen.Aufgaben, die wichtig sind,aber nicht dringend erledigt werdenmüssen, dürfen Sie sorgfältigplanen. Solche Pendenzen gehörenauf Ihre Liste, mit genauenAngaben, wieviel Zeit Sie fürsErledigen benötigen und wannSie dies tun werden.Danach bleiben eigentlich nurnoch Aufgaben übrig, die wenigerwichtig sind. Für dringendeund eher unwichtige Aufgabenhatte Eisenhower ein einfachesRezept: Er delegierte sie. FallsIhnen diese Möglichkeit nichtoffensteht, sollten Sie versuchen,diese Pendenzen so schnell wiemöglich zu erledigen. Routineaufgaben,z. B. gewisse Mail-Antworten,können Sie vielleicht automatisieren.In anderen Fällenlohnt es sich, den Aufwand möglichstgering zu halten, indemSie Ihre Ansprüche herunterschrauben.Es muss nicht immeralles perfekt sein.Und nun kommt der Teil, derwirklich Spass macht: EntledigenSie sich aller Aufgaben, die wederwichtig noch dringlich sind,z. B. «z.K.-Informationen». NehmenSie dazu einen real existierendenoder zumindest einenvirtuellen Papierkorb und werfenSie unnötigen Ballast ab. Das befreit!BildungIT-TIPPDAS RICHTIGE PASSWORTWenn es um das Thema Sicherheit und Computergeht, versuchen wir bestmöglich abgesichertzu sein. Das richtige Antivirusprogrammist nur eine von vielen Möglichkeiten,um uns zu schützen. Was aber meistensvernachlässigt wird, ist die optimale Passwortwahl.Durch ein sicheres Passwort sinkendie Angriffschancen auf Ihre Kontensehr rasant und praktisch auf Null.Wie wählen Sie das optimale Passwort?Halten Sie sich an folgende Richtlinien:> > Zeichenlänge (Mindestens 8 Zeichen)> > Verwenden Sie Gross- und Kleinbuchstaben> > Verwenden Sie Zahlen> > Verwenden Sie SonderzeichenAchten Sie ebenfalls darauf, verschiedenePasswörter zu benutzen und teilen Siediese nach Wichtigkeit der Anwendung zu.Ihr E-Banking-Passwort sollte also nichtdasselbe sein, welches Sie für Ihr Facebook-Konto brauchen.Weitere Tipps: Ändern Sie Ihre Passwörterregelmässig, verwenden Sie keine Namenoder Nummern aus dem persönlichen Umfeldund verwenden Sie keine logischen Zeichenfolgenwie 12345. Ein Paradebeispiel:«iTT1pP!4». Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beider Kreation Ihrer Passwörter.Rachid Salah ist IT-Verantwortlicher des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.rachid.salach@kvschweiz.chGabriel Fischer arbeitet in der AbteilungBildungspolitik des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.> gabriel.fischer@kvschweiz.chHöhere FachschulenWelches ist derrichtige Bildungsgang?Ich habe meine <strong>KV</strong>-Lehrevor einigen <strong>Jahre</strong>n abgeschlossenund arbeite seither inder Finanzabteilung eines Exportunternehmens.Mittlerweiledenke ich, dass es an derZeit ist, eine Weiterbildungcontext 3 – <strong>2013</strong>


38Ratgeberins Auge zu fassen, wobei michdie höhere Fachschule fürWirtschaft (HFW) schon immerinteressiert hat. EinBekannter hat mir jetzt abergeraten, stattdessen ein NDSHF zu absolvieren. Welchesist der Unterschied dieser beidenWeiterbildungen und zuwelchem Weg raten Sie mir?Die Bildungsgänge der höherenFachschulen (HF) sind sehrpraxis- und umsetzungsorientiert.In der Regel wird eine gewisseAnzahl <strong>Jahre</strong> Berufserfahrungvorausgesetzt. Ebenso istdie Mehrheit der Bildungsgängeberufsbegleitend angelegt undes wird eine Berufstätigkeit vonmindestens <strong>50</strong> Prozent verlangt.Dadurch wird sichergestellt, dassdie theoretischen Lerninhaltedirekt in der Praxis angewandtwerden können.Die HFW ist eine konsequenteFortsetzung der <strong>KV</strong>-Lehre undstellt einen generalistischen Wegdar – das heisst, sie ist speziellgeeignet für Berufsleute, die sichnoch nicht auf ein Fachgebietfestlegen möchten. Inhaltlichwird die Allgemeinbildung vertieft,die Berufskenntnisse werdenaufgefrischt und die FachundFührungskompetenzenwerden erweitert. In der Regelerreichen Sie so in sechs Semesternden eidgenössisch anerkanntenAbschluss als dipl. BetriebswirtschafterHF.Möchten Sie sich später in einGebiet vertiefen, gibt es an denhöheren Fachschulen weiterführendeAngebote, die sogenanntenNachdiplomstudiengängeder höheren Fachschulen, dieNDS HF. Wie der Name sagt, stellensie Studiengänge dar, dienach einem Diplom absolviertwerden. NDS erlauben eine weitereVertiefung von Fach- undFührungskompetenzen und führeninsbesondere zu einer Spezialisierungim gewählten Gebiet.HFW und NDS HF stehen somitnicht als eigentliche Alternativennebeneinander. Sie müssen sichalso nicht für ein NDS anstelleder HFW entscheiden, sondernob Sie allenfalls nach demDiplom an einer höheren Fachschulenoch einen NDS absolvierenwollen. Diplom HF unddanach ein NDS stellen somit dasattraktive, zweistufige Systemder beruflichen Höherqualifizierungan den höheren Fachschulendar.JugendMichael Kraft ist der Verantwortlichefür Jugendpolitik und -beratung des<strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.> michael.kraft@kvschweiz.chWeiterbildungEnglisch-Diplomwährend derArbeitszeit?Ich bin nun im 3. Lehrjahrund möchte ein spezielles Englisch-Diplomerlangen, dasmir später sehr nützlich seinwird. An meiner Berufsschulewird dieser Kurs nicht angeboten,deshalb habe ich ihnselbst finanziert. Mein Betriebweigert sich nun, mir einenNachmittag pro Woche fürden Kursbesuch während derArbeitszeit freizugeben.Müsste das gemäss GAV,dem ich unterstellt bin, nichteigentlich möglich sein?Es gibt in diesem Fall zweiWege, wie du gegenüber deinenVorgesetzten argumentierenkannst. Einerseits ist der Arbeitgebergesetzlich dazu verpflichtet,Lernenden einen Halbtag proWoche für Freifächer an der Berufsfachschulefreizugeben. Soferndu nicht noch weitere Kursean deiner Schule besuchst,müsste der Betrieb dir diesenNachmittag eigentlich zugestehen.Denn der gewünschte Abschlussist so an deiner Schule janicht möglich. Für deine künftigeberufliche Laufbahn und die Weiterbildung,die du nach der Lehreplanst, ist er hingegen eine Voraussetzung.Andererseits hast du bereitsangesprochen, dass du als Lernendeteilweise dem in eurerBranche geltenden Gesamtarbeitsvertrag(GAV) unterstelltbist. Die Vereinbarung in der Maschinen-,Elektro- und Metallindustrie(MEM) regelt auch dieWeiterbildung der Mitarbeitenden,allerdings ohne Einbezugder Lernenden. Die Bestimmungensollen dann jedoch «sinngemäss»angewandt werden. Nichtzuletzt da Englisch eine beruflichnützliche Sprache im jetzigenund künftigen Fachgebiet ist,würde dein Kurs die Bestimmungendes entsprechenden Artikelserfüllen. Zu prüfen ist noch, ob esein firmeninternes Ausbildungsreglementgibt, das Näheres regelt.Wir würden dir auf jeden Fallraten, mit diesen Informationenausgerüstet, nochmals mit deinemBerufsbildner zu sprechen.Erfolgversprechend scheint dabeibesonders die erste Argumentationsschienezu sein. Klarist: Der Betrieb sollte dieses ausserordentlichezeitliche und finanzielleEngagement, das duhier leistest, würdigen – eskommt letztlich auch dem Unternehmenzugute.context 3 – <strong>2013</strong>


BewerbungTücken der E-Mail-BewerbungIm kaufmännischen Bereich werden heute rund 90 Prozent aller Bewerbungen als E-Mailverschickt. Für diese gilt genauso wie für die traditionellen Dossiers: Sie müssen einen gutenEindruck machen. Ausserdem sind sie aufschlussreich bezüglich der PC-Kenntnisse vonBewerbenden.39E-Mail-Bewerbungen im Postfach einesPersonalleiters oder einer Personalleiterinsehen auf den ersten Blick alle gleichaus. Umso wichtiger sind die formalenStandards: das kurze, persönliche Abholendes Lesers über den Text im Mail sowieder unkomplizierte, softwareunabhängigeZugang zuerst zum individuellen,firmenspezifischen Motivationsschreiben,dann zu CV und Unterlagen.Die inhaltlichen Anforderungen an Papier- und E-Mail-Bewerbungen sind gleich.> > Eine Bewerbung per E-Mail empfiehltsich besonders, wenn im Inserat gutePC-Kenntnisse gewünscht werden.> > Die inhaltlichen Anforderungen anPapier- und E-Mail-Bewerbungenunterscheiden sich nicht.> > Das Mail ist formell korrekt und nimmteventuell kurz Bezug zu den HauptelementenIhrer Motivation und Bewerbung,verweist als Teaser aber primärauf Schreiben und CV im Anhang.> > Der Betreff enthält drei Elemente:Anlass, Name, Funktion, alsobeispielsweise «Bewerbung von PiaMuster als Sachbearbeiterin CRM».> > Verwenden Sie eine Signatur ohneSchnickschnack, aber mit Name undAdresse sowie einer Telefonnummer,unter der Sie tagsüber gut erreichbarsind.> > Verzichten Sie auf HTML-Formatierungenoder Bilder im Mail (Format«nur Text», Standardschrift wiebeispielsweise Arial oder Verdana,einstellbar in den Optionen desMailprogramms).> > Eine professionelle, neutrale Mailadresseals Absender ist wichtig: zumBeispiel: pia.muster@gmx.ch (keineNick- oder nur Vornamen, keine Mailsdirekt aus Bewerbungsportalen, keineProvider, die den versandten MailsWerbung anhängen, und nicht vomAccount des Arbeitgebers aus).> > Allgemein und insbesondere beiSpontanbewerbungen senden SieIhr Mail an einen personalisiertenAdressaten, nicht an «info@...»> > In den Anhang gehören nur <strong>PDF</strong>-Dateien(kein zip, doc, jpg etc.). SchickenSie wenn möglich Motivationsschreiben,CV, Arbeitszeugnisse, Abschlusszeugnisseund Diplome als eine Datei(in dieser Reihenfolge, jeweils von neuzu alt; Name der Datei z.B. «BewerbungPia Muster»).> > Für das Generieren und Zusammenfügenvon <strong>PDF</strong>s eignen sich Adobe Acrobatoder die Gratissoftware <strong>PDF</strong>Creator.Achten Sie darauf, dass die Option«Schriften einbetten» bei der Erstellungaktiviert ist.> > Die Grösse des gesamten Anhangssollte zwei bis drei MB nicht übersteigen.Korrigieren Sie allenfalls Auflösung,Farbtiefe oder Anzahl der mitgeschicktenUnterlagen (beispielsweisenur Zeugnisse der letzten <strong>Jahre</strong> mitdem Verweis, frühere bei Bedarf nachzusenden).> > Statt einer Datei kann der Anhangauch aufgeteilt werden. Benennen Siedie Elemente kurz und klar, ab dreikann eine Nummerierung helfen: 1Motivationsschreiben, 2 CV, 3 Arbeitszeugnisse,4 Abschlüsse, 5 Diplome.Teilen Sie die Anhänge keinesfalls aufmehrere Mails auf.Falls einige dieser Punkte technischeMöglichkeiten – oder auch Kenntnisse –erfordern, die Sie nicht haben, zögern Sienicht, sich entsprechenden Support zuholen. Die Erwartungen von Personalfachleutenan diese Aspekte von elektronischenBewerbungen sind hoch.Zum Thema hat der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> auch die Info-Schrift «So bewerbe ich mich heute erfolgreich»herausgegeben. Für Mitglieder ist sie gratis, Nichtmitgliederzahlen CHF 18.–. Bezug:www.kvschweiz.ch/info-schriftenPeter Rüesch ist Personalleiter des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.peter.rueesch@kvschweiz.chcontext 3 – <strong>2013</strong>


40<strong>KV</strong> AktuellUnterstützung für GhanaDie Handelsschule <strong>KV</strong> Aarau unterstützt die Finanzierung derletzten Bauarbeiten des Integrated Community Centre forEmployable Skills in Kokoben (Ghana) mit <strong>50</strong>00 Franken.Hans Rudolf Roth (l.) mit Ehefrau Mercy Roth und Erich Leutenegger, Rektor Handelsschule<strong>KV</strong> Aarau, wünschen viel Erfolg.Hans Rudolf Roth, alt Generalkonsulund langjähriges Mitglied des KaufmännischenVerbandes (siehe auch Porträtin <strong>Context</strong> 12/11), hat dieses Gemeinschaftszentrumfür handwerkliche Ausbildungmit viel Enthusiasmus ins Lebengerufen. Es hat im November 2012 mitNachrufJean-Marc MiautonAm 8. <strong>März</strong> ist der Präsident des <strong>KV</strong> Lausanne,Jean-Marc Miauton, im Alter von53 <strong>Jahre</strong>n verstorben.Ursprünglich absolvierte Jean-Marc Miautonein Diplom der höheren Wirtschaftsschuleder SEC Lausanne. In derFolge setzte er sich jahrelang stark fürden Kaufmännischen Verband ein. Ernahm Einsitz in den Vorstand der Sektionund leitete das Gremium acht <strong>Jahre</strong> langbis 2011 als Präsident.Er war einer der Pioniere, der viel zum aktuellenErfolg der SEC Lausanne beigetragenhat. Vor etwas mehr als einem Jahrübernahm er die Geschäftsführung derPraxisfirma Management Training. Er warvon seinen Aufgaben sehr erfüllt.27 Auszubildenden den Betrieb aufgenommen.Heute werden bereits <strong>50</strong> jungeMänner und Frauen in Bauwesen, Holztechnologie,elektrischen Installationenund Damenschneiderei unterrichtet. DieHandelsschule <strong>KV</strong> Aarau wünscht derneuen Berufsschule in Ghana viel Erfolg.Sein plötzlicher Tod ist für alle, den Vorstand,die Arbeitskollegen und Praktikantender Management Training, die Angestelltender SEC Lausanne, Vertretervon anderen Sektionen und des <strong>KV</strong><strong>Schweiz</strong> ein grosser Schock.Wir werden Jean-Marc als eine offene,konstruktive, kontaktfreudige Person,die für die anderen stets ein offenes Ohrhatte, in Erinnerung behalten. Er hinterlässteine Frau und zwei Söhne.Der Vorstand und die Angestellten derSEC Lausanne kondolieren der Familieund den Angehörigen des Verstorbenenherzlich.Christian Freymond, Präsident der SEC LausanneRückerstattungVollzugsbeiträge<strong>KV</strong>-Mitglieder, die im Jahr 2012 den GesamtarbeitsverträgenHolzbau (Zimmereien)oder dem neuen GAV Personalverleihunterstellt waren, können die entsprechendenVollzugsbeiträge für das vergangeneJahr zurückfordern.Beim GAV Holzbau wird das entsprechendeFormular grundsätzlich durchdie Arbeitgeber ausgehändigt. Es kannauch auf der Website des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>www.kvschweiz.ch/vollzugsbeiträge heruntergeladenwerden.Beim GAV Personalverleih gibt es nochkein offizielles Rückerstattungsformularder Vertragsparteien. <strong>KV</strong>-Mitglieder, die2012 über einen Personalverleiher im Einsatzwaren und auf ihrer Lohnabrechnungden Abzug von Vollzugskostenbeiträgennachweisen können, können ihrenAnspruch mit einer Kopie der entsprechendenLohnabrechnungen der Einsatzperiodegeltend machen.In beiden Fällen können die ausgefülltenund unterzeichneten Formulare an den<strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>, Abt. Angestelltenpolitik,Postfach 1853, 8027 Zürich geschickt werden.Bei erstmaligem Gesuch ist die PostoderBankkontoverbindung anzugeben.Angestelltenpolitik <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>Unbeschränkt mobilAls <strong>KV</strong>-Mitglied haben Sie jetzt die Möglichkeit,für sich und Ihre Begleitpersonenwährend zwei Monaten vergünstigteTageskarten zum Halbtax-Abo zu beziehenund zu nutzen. Kaufen Sie online vom2. April bis zum 31. Mai die Tageskartezum Halbtax für die 2. Klasse zum Preisvon CHF 49.– statt CHF 71.–, oder lassenSie es sich in der 1. Klasse zum Preis vonCHF 73.– statt CHF 121.– gut gehen.Die Tageskarte zum Halbtax gilt fürFahrten in Zügen, auf Schiffen und aufPostautolinien sowie auf Tram-/Busstreckenin den meisten <strong>Schweiz</strong>er Städtenund Agglomerationen. Geniessen Siewährend eines ganzen Tages die unbeschränkteNutzung von 24 <strong>50</strong>0 KilometerÖV-Netz schweizweit. Mit der Tageskartezum Halbtax reisen Sie einen Tag langkreuz und quer durch das Land und entdeckenso mit öffentlichen Verkehrsmittelndie schönsten Regionen der <strong>Schweiz</strong>.Steigen auch Sie ein: www.kvschweiz.ch/sbb.Marketing <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>context 3 – <strong>2013</strong>


SektionenRegion Basel-stadt<strong>KV</strong> BaselTelefon 061 271 54 70Fax 061 272 24 41info@kvbasel.chwww.kvbasel.chVereinsversammlungEinladung zur ordentlichen Vereinsversammlung<strong>2013</strong> am Donnerstag,25. April um 19 Uhr im Saal, <strong>KV</strong>-Gebäude,Aeschengraben 15, Basel.Programm:Region Bern<strong>KV</strong> BernTelefon 031 390 60 30Fax 031 390 60 20info@kvbern.chwww.kvbern.chHauptversammlungEinladung zur Hauptversammlungam Dienstag, 7. Mai <strong>2013</strong> ins CasinoTheater Burgdorf, Kirchbühl 14,3402 BurgdorfProgramm:>«Mentaltraining >– steigere deininneres Potenzial» mit AndreasLüthi, Mentaltrainer/Coach;Montag, 29. April 9 bis 17 h>«Interne > Kommunikation – Strategieund Umsetzung in der Praxis»mit Daniel L. Ambühl, PräsidentVerband interne Kommunikation;Donnerstag/Freitag, 16./17. Mai,9 bis 17 hRegion MittellanD<strong>KV</strong> Aargau Ost<strong>KV</strong> BasellandTelefon 061 926 70 10Fax 061 926 70 15info@kvbl.chwww.kvbl.chGeneralversammlungDie Generalversammlung findet amDonnerstag, 30. Mai im Bildungszentrumdes <strong>KV</strong> Baselland in Muttenzin der Aula statt. Die Einladungmit den Traktanden und den <strong>Jahre</strong>sberichterhalten Sie Ende April/AnfangMai per Post.41Grussbotschaft von NationalratProf. Dr. Daniel Jositsch,Präsident <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.Traktanden:1. Protokoll der ordentlichenVereinsversammlung vom26. April 20122. <strong>Jahre</strong>sbericht 2012 und Rechnung2012 von Verein und Handelsschule;Budget <strong>2013</strong> von Vereinund Handelsschule, Revisorenbericht3. Wahl der Revisionsstelle4. Diverses18 Uhr Begrüssung und Eröffnungdurch Giovanna Battagliero, Präsidentin<strong>KV</strong> Bern; Begrüssung durchElisabeth Zäch, StadtpräsidentinBurgdorfStatutarischer Teil derHauptversammlungTraktanden:1. Protokoll der HV vom 2. Mai 20122. <strong>Jahre</strong>sbericht 20123. <strong>Jahre</strong>srechnung 2012 und Berichtder Revisionsstelle4. Mitgliederbeiträge <strong>2013</strong> undVoranschlag <strong>2013</strong>Tel. 056 437 19 16Fax 056 437 19 10info@kvagost.chwww.kvagost.chKochkurs «Wok»Asiatische Küche: Montag, 22. April,18.30 h, Kochburg Lenzburg.Kosten: Mitglieder <strong>KV</strong> Aargau Ost:CHF 60.–, andere: 90.–. Bitte bis13. April anmelden.Handelsschule <strong>KV</strong> Aarauwww.hkvaarau.chVeteranen-KlubFrühlingsausfahrt durch das Mittellandmit Stadtführung in Aarau undMittagessen am Hallwilersee. Donnerstag,18. April. Die Einladungfolgt per Post.AusstellungFührung durch die Picasso-Ausstellungmit anschliessendem Apéro.Dienstag, 7. Mai ab 16.45 Uhr. KostenMitglieder mit Eintritt/Führung/Apéro: CHF 60.–; andere: CHF 70.–.Weiter Infos folgen per Post.Gemäss Art. 21 der Statuten könnenantragsberechtigte Mitglieder Anträgezur Traktandenliste stellen; diesemüssen mit den Statuten in Einklangstehen und dem Vorstandmindestens 14 Tage vor der Versammlung,(d.h. bis Donnerstag,11. April <strong>2013</strong>) mit schriftlicherBegründung eingereicht werden.Gerne laden wir Sie anschliessendzu einem Apéro und Imbiss ein.PensioniertengruppeHalbtagesausflug nach Anwil: AnnekäthiDürrenberger führt durch dieGeschichte einer Posamentenweberinund zeigt am Webstuhl die «Sydebändelweberei».Dauer 1 Stunde,anschliessend Mittagessen. Donnerstag,13. Juni, 9.10 Uhr BahnhofSBB Schalterhalle beim Treffpunkt.Abfahrt 9.31 Uhr (Billette nach Anwilselber lösen) oder 10.30 Uhr direktbeim Restaurant Jägerstübli in Anwil.Kosten: <strong>KV</strong>-Mitglieder CHF 10.–;andere CHF 25.– (exkl. Mittagessen)Bitte anmelden.5. Wahlen; Vorstand: RücktrittBéatrice Stucki. Wahl der Nachfolge/Vorschlagdes Vorstandes:Christoph Grimm, Burgdorf6. Wahl der Revisionsstelle7. Ehrungen8. VerschiedenesAb ca. 19 Uhr: Magische, artistischeund musikalische Delikatessen mitGilbert und Oleg. Anschliessendladen wir alle Teilnehmenden ganzherzlich zum Apéro riche und gemeinsamenAustausch ein. <strong>Jahre</strong>sberichtund <strong>Jahre</strong>srechnung werdenim Aktiv-Magazin publiziert.Anmeldung mittels Einladungskarteaus dem Aktiv-Magazin oder perE-Mail: info@kvbern.ch.Seminare>«Zeit > für eine Rückschau und dieGestaltung Ihrer Lebens(t)räume»mit Barbara Erb Ebener, Coach;Mittwoch, 10. April, 9 bis 17 h>«Protokollführung» >mit BeatriceKrauer, Erwachsenenbildnerin;Donnerstag, 11. April 9 bis 17 hInfoveranstaltungen>Nachdiplomstudium >«Leadership& Management HF»; Dienstag,9. April, 18.30 h>«Dipl. > Event Manager/in H<strong>KV</strong>Aarau»; Dienstag, 30. April, 18 h>«Führungsfachfrau/Führungsfachmannmit eidg. Fachausweis»;>Mittwoch, 3. April, 18.30 hStart Lehrgang«Dipl. Mentalcoach»;Freitag, 12. April<strong>KV</strong> aargau WestTelefon 062 837 65 15info@kvagwest.chwww.kvagwest.chÖffnungszeitenDas Sekretariat ist an folgendenTagen geschlossen;>Frühlingsferien: >Von Montag,15. bis Freitag, 26. AprilDer Frühling blüht – und Sie?Sorgen Sie für neue geistige Nahrung.Weiterbildung ist der Dünger,der Ihre beruflichen Ambitionen zuneuem Leben erwachen lässt. BepflanzenSie Ihren Lebensgartenneu. Wir haben vorteilhaft keimendesSaatgut:>Handelsschule >für Erwachsene abMontag, 8. April>Marketing- >und Verkaufs-Fachleutemit eidg. Fachausweis abMittwoch, 10. April>Technische >Kaufleute mit eidg.Fachausweis ab Samstag,20. AprilWeitere Setzlinge unter:www.bildungszentrumkvbl.ch>Update > – «<strong>KV</strong> Lehre ab 2012 –Bildungsverordnung 2012» mitBeatrix Flury, Ausbildnerin/Coach;Dienstag, 23. April, 13 bis 16.30 h>Sommerferien >(Umbauarbeitendes Pestalozzi-Schulhauses):Von Montag, 10. Juni bis Freitag,16. August.context 3 – <strong>2013</strong>


42Sektionen<strong>KV</strong> SolothurnTelefon 032 622 31 21Fax 032 622 31 56info@kvsolothurn.chwww.kvsolothurn.chSFW Forum für Weiterbildung,Solothurn | Telefon 032 624 90 <strong>50</strong>info@sfw.ch | www.sfw.chSeminare>«Informationsmanagement >mitMS OneNote» mit Willy Knüsel;Mittwoch, 24. April>«Lohnabrechnung» >mit DanielaHug; Donnerstag, 25. April>«Produktivität >steigern mit PEP»mit Willy Knüsel; Dienstag,30. April>«Effizienter >arbeiten mit Power-Point» mit Claudia Lüscher;Dienstag, 7. Mai>«PowerPoint >für Fortgeschrittene»mit Claudia Lüscher;Dienstag, 14. Mai>«Kundenorientiertes >Verhaltenim Beratungsbereich» mit PiusEberhard; Mittwoch, 15. MaiRegion Ostschweiz<strong>KV</strong> OstTelefon 071 274 36 <strong>50</strong>Fax 071 274 36 56info@kvost.chwww.kvost.chHauptversammlung <strong>2013</strong>Die 1<strong>50</strong>. Hauptversammlung findetam Donnerstag, 18. April <strong>2013</strong>, ab18.30 Uhr im Berufs- und WeiterbildungszentrumToggenburg in Wattwilstatt. <strong>KV</strong>-Ost-Mitglieder sindherzlich eingeladen.<strong>KV</strong>ision«Teilzeit arbeiten – und wo bleibtdie berufliche Vorsorge?» Der <strong>KV</strong> Ostorganisiert am Dienstag, 30. Aprilvon 18 bis 20 Uhr eine Veranstaltungmit Referaten zum ThemaChancen und Risiken bei Teilzeitarbeit.Ort: Forum Pfalzkeller, Regierungsgebäude,Klosterhof 3, 9000St. Gallen. Informationen unterwww.kvost.chSeminare>«Die > gelassene Art sich durchzusetzen»;Mittwoch, 10. April,9 bis 17 h>«Kaufmännische >Grundbildung:Grundkurs»; Dienstag, 16. April,8.30 bis 17 h>«Frauen > in Führungspositionen»;Mittwoch, 17. April, 9 bis 17 h>«Pensionierung >planen – Finanzenoptimieren; was Sie wissensollten»; Dienstag, 23. April,18 bis 21 h>«Sozialversicherungen >im Überblick»;Mittwoch, 24. April,9 bis 17 h>«Gute > Texte schreiben für Zeitung,Flyer, Newsletter...»; Donnerstag,25. April, 9 bis 17 h>«Keinen > Stress bei Reklamationen:Sie sind die Chance zur Kundenbindung!»;Freitag, 26. April,9 bis 17 h>«MWST-Refresher»;>Donnerstag, 2. Mai, 9 bis 17 h>«Das > Arbeitszeugnis»;Montag, 6. Mai, 9 bis 17 h>«Mentaltraining >für den Berufsalltag»;Dienstag, 7. und 14. Mai,jeweils 9 bis 17 hFreizeitclub 60+>Betriebsbesichtigung >bei der GottlieberSpezialitäten AG (Wiederholungfür alle «Ausgeladenen» 2012und neue Club-Mitglieder);Mittwoch, 15. Mai>Tagesausflug >nach Ravensburg miteiner Führung durch die Altstadtund die Stadtgeschichte.Mittwoch, 12. Juni>Tagesausflug >in den Züri-Zoo, miteiner Führung durch die «Masoalahalle».Anschliessend individuellerZoorundgang. Mittwoch,10. JuliBitte anmelden. Weitere Infos:www.kvost.ch – VeranstaltungenCELARISeine Schule des <strong>KV</strong> Ost und des<strong>SIB</strong> <strong>Schweiz</strong>erisches Institut fürBetriebsökonomie ZürichFolgende Lehrgänge starten imApril:>«Fachleute >im Finanz- undRechnungswesen mit eidg. Fachausweis»>«Dipl. > Leiter/in Finanzen undDienste NDS HF (eidg. anerkannt)»<strong>KV</strong>-Ost-Mitglieder erhaltenVergünstigungen!Region Zentralschweiz<strong>KV</strong> LuzernTelefon 041 210 20 44Fax 041 210 78 <strong>50</strong>info@kvluzern.chwww.kvluzern.chGeneralversammlungEinladung zur ordentlichen Generalversammlungam Mittwoch, 15. Maium 18.30 Uhr in der Aula Propsteimattein Luzern. Die Traktandenlisteist in den <strong>KV</strong>-Nachrichten publiziert.Angemeldeten Mitgliedernwerden die Unterlagen zugestellt.Tagesseminare in Luzern>«Briefe > und Mails, die wirken –Aktuelle Korrespondenz»mit Daniel L. Ambühl; Montag,29. April>«Das > Arbeitsverhältnis endet –Rechtsprobleme beginnen» mitEdi Class, Rechtsanwalt; Dienstag,14. Mai, 9 bis 12 h>«Führung > von Lernenden – einebesondere Aufgabe»: Teil 1, mitVera Class-Bachmann; Mittwoch,22. Mai>«Arbeitszeugnisse >– Grundlagen»mit Edi Class, Rechtsanwalt;Dienstag, 4. Juni>«Office-Management >für Profis»mit Susanne Mouret, Montag/Dienstag, 10./11. Juni «Protokollführung»mit Daniel L. Ambühl;Donnerstag, 13. JuniAbendseminar in Luzern«Neue Rechtschreibung» mit DanielL. Ambühl; Dienstag, 16. April,18 bis 21 hTagesseminar in Zug«Life Balance» mit Michael Schmidt;Dienstag, 30. AprilSeniorenclubBesichtigung Ringier Print, Adligenswil,Donnerstag, 25. April,Treffpunkt 13.25 Uhr beim EingangRingier Print.RegionZürich-Stadt<strong>KV</strong> ZürichTelefon 044 211 33 22Fax 044 221 09 13info@kvz.chwww.kvz.chÖffentliche SeminareJeweils von 9 bis 17 Uhr, Ausnahmenwerden speziell vermerkt. WeitereInformationen auf www.kvz.ch>«Lernen > mit List und Lust» mitMonika Bär; Donnerstag, 4. und11. April, 18 bis 20.30 h>«Intuitionstraining >– 6. Sinn –Mentale Erfolgssteuerung» mitAlain Valeh; Mittwoch, 10. April>«Arbeitsrecht >für Berufs- und Praxisbildner/innen»mit Edi Class,Rechtsanwalt, Freitag, 12. April>«Ihrer > Stimme Kraft geben – Präsentationstrainingfür Frauen» mitDana G. Stratil; Dienstag, 16. April>«Pensionierung >planen – Finanzenoptimieren; was Sie wissen sollten»mit Hansheiri Rüegg;Mittwoch, 17. April, 18 bis 21 h>«Jugendliche >im Lehrlingsalter verstehenund begleiten» mit HenryGoldmann und Rolf Butz; Donnerstag,18. April <strong>2013</strong>, 18 bis 20.30 h>«E-Mail-Verkehr >– intelligent undzeitsparend» mit Markus Worch;Freitag, 19. April, 13 bis 17 h>«Unterstützende >Beratungsgesprächeführen» mit Thomas Castelberg;Dienstag, 7. und 14. Mai>«Kritisieren >ohne zu verletzen –die Kunst der konstruktiven Kritik»mit Joachim Hoffmann; Mittwoch,8. Mai>«Auch > unter Druck souveränhandeln – Mentaltraining ausdem Spitzensport» mit RinaldoManferdini; Mittwoch, 15. und22. Maiwir vom service publicBesuch im Bundeshaus: Samstag,4. Mai, Beginn der Führung 9.30Uhr. (Abfahrt Zürich HB 8.02 h). DieKosten für die Bahnfahrt gehen zulastender Teilnehmer. Anmeldungan <strong>KV</strong> Zürich.Veteranen- und Senioren-VereinigungVSV- <strong>KV</strong>ZReferat «Von der Menagerie zum Naturschutzzentrum».Dr. Alex Rübel,Direktor des Zürcher Zoos, erzähltcontext 3 – <strong>2013</strong>


über seine Ziele und Zukunftsvisionen.Montag, 29. April, 14.30 Uhr imKaufleuten, Festsaal, Pelikanplatz,8001 Zürich.Personen im <strong>KV</strong>«Meine Arbeit ist nahe am Alltag der Mitglieder.»43Region Zürich-Land –Schaffhausen<strong>KV</strong> SchaffhausenTelefon 052 630 78 78Fax 052 630 78 77info@kv-sh.chwww.kv-sh.chTagesseminare>«Mental- > und Intuitionstraining»mit Alain Valeh, Management- undErfolgstrainer/Coach; Donnerstag,11. April>«Befreien > Sie sich von Energieräubern»mit Jacqueline Steffen, Trainerin/Coach;Mittwoch, 22. MaiMichael Kraft, 27, Verantwortlicher für Jugendpolitik und Jugendberatung des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>>«Bewerbungsworkshop» >mit InesMarusic, Personalfachfrau undKatrin Graber, MSc UZH; Dienstag,4. Juni>«Das > Geheimnis der Körperspracheentschlüsseln» mit IdaStalder, Kommunikationstrainerin/Coach;Mittwoch, 5. JuniIGKG SHInteressengemeinschaft kaufmännischeGrundbildung«Updatefür <strong>KV</strong>-Lehrmeister und Ausbildungsbeauftragte»;Kurse siehe:www.igkg-sh.chFrauennetz«Sommerabend-Brunnenführung»;Donnerstag, 18. JuniSenioren Club KaufleuteAtelierbesuch beim Künstler BeatKünzler mit Apéro; September(Datum folgt)<strong>KV</strong> WinterthurTelefon 052 269 09 09Fax 052 269 09 08info@kv-winterthur.chwww.kv-winterthur.chÖffnungszeiten FeiertageÜber Ostern, ab Gründonnerstag28. <strong>März</strong>, 16 Uhr bis und mitMontag, 1. April, ist das Sekretariatgeschlossen.Was machen Sie für den <strong>KV</strong>?Einerseits können sich Lernende und junge Berufsleutebei Fragen rund um die Lehre oderden Berufseinstieg an mich wenden, unkompliziertper E-Mail oder Telefon. Dieses Angebotwird oft auch von Berufsbildnerinnen undBerufsbildnern sowie von Eltern genutzt. Danebenveröffentlichen wir allgemeinere Informationenin praktischen Broschüren, Mer<strong>kb</strong>lätternoder Ratgeberkolumnen. Das wichtigstejugendpolitische Projekt ist zurzeit sicherlichdie Lehrabgänger/innen-Umfrage, mit der wirherausfinden möchten, wie der Berufseinstiegbei jungen Kaufleuten funktioniert und wasihre Zukunftspläne sind. Wir äussern uns aberauch zu aktuellen jugend- und lehrpolitischenFragen und veröffentlichen jedes Jahr Lohnempfehlungenfür Lernende und für junge Angestelltenach Lehrabschluss.Was gefällt Ihnen an Ihrer Tätigkeitam besten?Das Allerbeste vorab: Meine Arbeit ist nahe amAlltag unserer Mitglieder und der jungen Angestelltenallgemein. Mit unserem Beratungsangebotkönnen wir ihnen ganz konkret bei kleinerenund grösseren Schwierigkeiten im Berufslebenweiterhelfen – das ist eine sehrschöne Aufgabe! Dennoch haben wir auch entscheidendenEinfluss auf die grösseren Zusammenhängeund die politischen Rahmenbedingungen,die das Leben und Arbeiten von unsallen mitprägen. Oft bringt dieses Zusammenspielvon Politik und Beratung wichtige Anstössefür das jeweils andere Arbeitsgebiet.Schliesslich ist die enge Zusammenarbeit inunserem Team ein grosses Plus für mich: So erhaltenwir immer wieder Einblick in aktuelleFragestellungen anderer Bereiche und könnendavon gegenseitig profitieren.Was haben Sie vorher gemacht?Ich habe ursprünglich in Zürich Geschichte,Geografie und Politikwissenschaft studiert.Während meines Studiums habe ich zwischenzeitlichals Geschichtslehrer unterrichtet undspäter in einer kleinen Non-Profit-Organisationgearbeitet, bei welcher der Schutz des Regenwaldesin Malaysia und die dortige Bevölkerungim Zentrum stehen. Dieser vielseitige Mixist mir heute in der einen oder anderen Formimmer wieder nützlich, sei es im Umgang mitjungen Menschen am Beratungstelefon oderim politischen Alltag eines Verbandes, der sichfür gute Arbeitsbedingungen und die Weiterbildungvon Jüngeren und Älteren einsetzt.Was ist Ihnen im Leben sonst noch wichtig?Seit einigen <strong>Jahre</strong>n engagiere ich mich in meinerFreizeit als Mitglied der SP und versuche so,einen Beitrag für unsere Demokratie und füreine solidarische Welt zu leisten. Meine musikalischeAder drückt sich im Trompetespielenaus, und schliesslich gibt es da noch eine gewisseReise- und Entdeckerlust. Aktuell planenmeine Partnerin und ich eine Zugreise nachOsteuropa, letztes Jahr nahmen wir es mit einigenTagen auf Madeira etwas gemütlicher. Allerdingsmuss es nicht immer weit weg gehen:Ein Wanderwochenende in den Bergen ist inmeinen Augen etwas vom Entspannendstenüberhaupt. Apropos Entspannung: Diese findeich auch gerne beim gemeinsamen Kochenund Diskutieren mit Freunden.context 3 – <strong>2013</strong>


44SektionenGeneralversammlungEinladung zur Generalversammlungam Donnerstag, 16. Mai um 17 Uhrin die Aula der Wirtschaftsschule <strong>KV</strong>Winterthur, Tösstalstrasse 37. Einladungund Traktandenliste wurdenim Februar in den <strong>KV</strong> Nachrichtenpubliziert. Anträge, die dem Vorstand14 Tage vor der Generalversammlungeingereicht werden, werdenauf die Traktandenliste gesetzt.Der Geschäftsbericht erscheint am1. April und kann per E-Mail bestelltoder im Internet heruntergeladenwerden.Seminare>«Arbeitszeugnisse» >mit Edi Class;Montag, 13. Mai>«Führung > von Lernenden – einebesondere Aufgabe Teil 1: Adoleszenz,Rollen, Regeln & Grenzen»mit Vera Class-Bachmann;Donnerstag, 30. Mai>«Führung > von Lernenden – einebesondere Aufgabe Teil 2: LösungsorientierteKommunikation,Konfliktmanagement» mit VeraClass-Bachmann; Freitag, 31. MaiSie finden unser gesamtes Seminarprogrammauf unserer Homepage.BerufsbildnerNächster Kurs für Berufsbildner/innenin Winterthur: ab Montag,15. April. Details unterwww.kv-winterthur.ch/BildungfrauenNetzBetriebsbesichtigung «Maag Recycling»:Mittwoch, 22. Mai, 18 h<strong>KV</strong> Bildungsgruppe<strong>Schweiz</strong> AGTelefon 079 388 53 40peter.rueegger@kvbildung.ch,www.kvbildung.ch, Facebook: <strong>KV</strong>Bildungsgruppe <strong>Schweiz</strong>StandorteAarau, Baden, Basel, Bern, neu Biel-Bienne, Luzern, Thun, Winterthur,Zürich. Über 120 verschiedene Lehrgängeauf www.kvbildung.chAlle Infoveranstaltungen siehewww.kvbildung.ch oder entsprechendeSchulwebsite.Aktuelle Angebote>Aarau: > Das Basismodul «Dipl.Coach» startet am Freitag, 12. Aprilund dauert 3 Monate. Der weiterführendeLehrgang «Dipl. Coach(mit mentalen Inhalten)» dauert12 Monate.>Baden: > Start Lehrgang «Sachbearbeiter/inTourismus und Eventedupool.ch» am Dienstag, 30.April. Auch in Luzern und Zürichim Angebot.>Basel: > Kompakter Infoabend füralle Lehrgänge im Bereich Marketingund Verkauf am Mittwoch,24. April.>Bern: > Infoabend zum Studium«NDS HF – EMBA» (mit 4 Vertiefungsrichtungen)am Montag,29. April.>Biel-Bienne: >Die Bildung FormationBiel-Bienne ist neu in der<strong>KV</strong> Bildungsgruppe <strong>Schweiz</strong>.Siehe www.kvbildung.ch undwww.bfb-bielbienne.ch.>Luzern: > Infoabend zum neuenLehrgang «Dipl. Online MarketingManager/in (inkl. Social Media)»am Dienstag, 28. Mai. Auch inZürich im Angebot.>Thun: > Nächster Infoabend derhfwbern.ch am Mittwoch,24. April. Erfolgreiche «HöhereFachschulen für Wirtschaft» auchan den anderen Standorten.>Winterthur: >Nächster grosser Infoabendfür alle Bildungsrichtungenam Mittwoch, 15. Mai.>Zürich: > Die Bildungsgänge desSPRI <strong>Schweiz</strong>erisches Public RelationsInstitut finden neu an der <strong>KV</strong>Zürich Business School, an derWKS <strong>KV</strong> Bildung Bern und an der<strong>KV</strong> Luzern Berufsakademie statt.Weitere Standorte in Vorbereitung.*Auch an anderen Standorten imAngebot.<strong>SIB</strong> <strong>Schweiz</strong>erischesiNStitut für BetriebsökonomieTelefon 043 322 26 66Fax 043 322 26 51info@sib.chwww.sib.chÖffentliche Seminarejeweils von 9 bis 16.45 Uhr>«Teamentwicklung >für Fortgeschrittene»mit Heinz Wyssling;Donnerstag, 11. April>«Finanzcockpit–Finanzielle >Führung»mit Hanspeter Frischknecht;Donnerstag, 11. April>«Rhetorik-Training» >mit EnricoLombardi; Mittwoch/Donnerstag,17./18. April>«Ressourcenmanagement» >mitMarkus Marthaler; Donnerstag,18. April>«<strong>50</strong>plus > Die alten Meister» mitmehreren Referenten; Dienstag,23. April>«Sitzungen >leiten» mit MatthiasFrey; Mittwoch, 15. Mai>«Arbeitstechnik >und Zeitmanagement»mit Enrico Lombardi;Mittwoch/Donnerstag, 15./16. Mai>«Qualitätsmanagement» >mit HolgerHaarmann; Mittwoch, 22. Mai>«Effektive > Mitarbeiterführung» mitThomas Schumacher; 22. Mai/5. Juni/26. Juni/30. August/18. September>«Social > Media für Unternehmen»mit Ralph Hutter; Donnerstag,23. MaiInfoveranstaltungenBeginn jeweils um 18 h>«Dipl. > Qualitätsmanager/in NDSHF»; Montag, 6. Mai>«Cert. > Innovation Manager <strong>SIB</strong>»;Mittwoch, 15. Mai>«Dipl. > Marketingmanager/in HF»;Dienstag, 21. Mai>«Dipl. > Controller/in NDS HF»;Mittwoch, 22. Mai>«Dipl. > Betriebswirtschafter/in HF»;Montag, 27. Mai>«Dipl. > Personalleiter/in NDS HF»;Dienstag, 28. MaiBeginn Studiengänge <strong>2013</strong>>«Dipl. > Leiter/in Finanzen & DiensteNDS HF»; Beginn April>«Cert. > Online Marketing Expertbsw/<strong>SIB</strong>»; Beginn Mai>«Dipl. > Business Engineer NDS HF»;Beginn Mai>«Dipl. > Schulverwaltungsleiter/in<strong>SIB</strong>/VPZS»; Beginn Mai<strong>KV</strong>-Mitglieder erhalten eineErmässigung!Impressum<strong>Nr</strong>. 3 – <strong>März</strong> <strong>2013</strong>ISSN 1424-5345Herausgeber<strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>Telefon 044 283 45 45www.kvschweiz.chVerlagsleitungIngo Boltshauser,ingo.boltshauser@kvschweiz.chRedaktionTherese Jäggi (tj)therese.jaeggi@kvschweiz.chAndrea Mašek (ajm)andrea.masek@kvschweiz.chRolf Murbach (mur)rolf.murbach@kvschweiz.chRedaktionsadresseKaufmännischer Verband <strong>Schweiz</strong><strong>Context</strong>Hans-Huber-Strasse 4Postfach 1853, 8027 ZürichTelefon 044 283 45 33context@kvschweiz.chwww.context.chSekretariat: Andrea StoopBildnachweiseS. 8: Picture Alliance/Keystone; S. 9: zvg.;S. 10: swiss-image.ch/Christof Sonderegger;S. 12: Keystone/Alessandro della Valle;S. 25/26/27: zvg.; S. 28: Keystone/Gaetan Bally;S. 32: Marja Airio/Keystone;S. 39: Keystone/Ferdinand Ostrop;S. 40: zvg.; S. 43: zvg.Adressänderungen<strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>MitgliederadministrationTelefon 044 283 45 30marketing@kvschweiz.choder im Mitgliederbereich:www.kvschweiz.ch/loginErscheinungsweiseMonatlich (11 Ausgaben)117. JahrgangAuflage: 44 392 Exemplare(WEMF-beglaubigt 2012)Abonnemente12 Monate CHF 48.–AnzeigenCreative Media GmbHZürichstrasse 1358910 Affoltern am Albis ZHTelefon 043 322 60 30context@c-media.chDruckereiVogt-Schild Druck AG4552 DerendingenKonzeption, Layout, DruckvorstufePartner & Partner AG8400 Winterthurwww.partner-partner.com<strong>Context</strong> bekennt sich zum «Code of Conduct»der <strong>Schweiz</strong>er Presse. Werbung undredaktioneller Teil sind klar getrennt.<strong>Context</strong> wurde vom Verband<strong>Schweiz</strong>er Presse für das Jahr<strong>2013</strong> mit dem Gütesiegel«Q-Publikation» ausgezeichnet.context 3 – <strong>2013</strong>


ätselFlussTal stadtSeeBerg RegionDorfPass45Mit europäischer SeeleVielleicht wissen Sie noch nicht, wohin Ihr nächster Ausflugführen soll. Wir hätten da einen interessanten Tipp. Wohin es geht,müssen Sie allerdings selber herausfinden. Wenn Sie uns dieLösung schicken, nehmen Sie an der Verlosung von 3-mal Reka-Checks im Wert von je CHF 70.– teil.3-mal Reka-Checksim Wert von je CHF 70.–zu gewinnen!Das kleine Tal der Einsiedelei ist längstbevölkert. Anstelle eines Einsiedlers lustwandelnnaturverbundene Menschenüber die Fusswege bis zum Eremitageturm,lesen interessiert die Schildchen anBäumen, Büschen und Blumen, geniessendie spezielle Atmosphäre, die maleher mediterran, dann wieder alpin ist.Im kleinen Tal ist nämlich ein botanischerGarten angelegt.Von hier aus gelangt man durch denWald bis zum Chaumont, einem Aussichtspunktmit Panoramaturm. Er bieteteinen wunderbaren Blick auf drei Seenund die Alpen, vom Eiger bis zum MontBlanc. Aber auch auf die Dächer der Stadt,zu der der Botanische Garten wie auchdas Waldgebiet gehören.In diese fährt eine über 100 <strong>Jahre</strong> alteStandseilbahn hinunter. Die Stadt wurdeEnde des 10. Jahrhunderts errichtet, zuFüssen eines Schlosses, das ihr seinenNamen verliehen hat. Das Schloss war einGeschenk von Rudolf dem Dritten, Königvom Burgund, an seine Frau. Heute tagtdort die Kantonsregierung.Ursprünglich lag die gesuchte Stadtnicht am See, doch im Laufe der Zeitrückte sie zum Ufer hin und wurde teilssogar auf künstlich aufgeschüttetemLand gebaut. Zwischen 1700 und 18<strong>50</strong> erlebtesie glanzvolle wirtschaftliche Zeiten,unter anderem dank der Spitzenklöpplerei,Produkten aus gedruckten Baumwollstoffenund der Uhrenindustrie.Der damalige Handelsmann David dePury wurde auch zum Wohltäter, dem einneues Krankenhaus, das Rathaus und vielesmehr zu verdanken ist. Allerdings kamer 2004 in die Schlagzeilen der <strong>Schweiz</strong>erPresse: Wie andere <strong>Schweiz</strong>er Unternehmeraus dem 19. Jahrhundert verdächtigteman ihn des Sklavenhandels.De Pury war auch für die Umleitungdes Seyon, des Flusses durch die Stadt,verantwortlich. Wo der Fluss heute in derTiefe verschwindet, befindet sich ein eindrücklichesIndustriedenkmal: die Mühlendes Gor du Vauseyon. Die Anlagenwurden von 1537 bis Ende des 19. Jahrhundertsgenutzt und sind inzwischen wiederhergerichtet und zu einer Besucherattraktiongeworden.Die Bewohnerinnen und Bewohnerder Stadt sowie des Kantons sind sehr offenund auch sehr progressiv. So gewährtensie zum Beispiel bereits in der Mittedes 19. Jahrhunderts jenen Ausländerndas Stimmrecht, die seit mindestens zehn<strong>Jahre</strong>n im Kanton ansässig waren. DieStadt selbst wurde für ihre europäischeSeele 1998 vom Europarat mit einer Auszeichnunggeehrt. Solche und anderePreise kann die Stadt übrigens mit ihremeigenen Wein begiessen, etwa mit einemChasselas, einem Pinot Noir oder PinotGris aus Rebbergen auf Gemeindegebiet.Andrea MašekWie heisst die Stadt?Schicken, faxen oder mailen Sie dasLösungswort bis spätestens 15.4.<strong>2013</strong> an:Redaktion <strong>Context</strong>Postfach 1853, 8027 ZürichFax 044 283 45 65raetsel@kvschweiz.chGewinner/innen des letzten Georätsels:Roland Mühletahler, LengnauFrowin Schiess, JonaNicole Weber, Stein am RheinLösungswort <strong>Nr</strong>. 2: Cholicontext 3 – <strong>2013</strong>


46cartooncontext 3 – <strong>2013</strong>


<strong>KV</strong>-Mitgliederund Begleitpersonen profitieren!1 Tagunbeschränktmobil auf 24‘<strong>50</strong>0km ÖV-Netz<strong>KV</strong>-Mitglieder reisen günstigerUnterkunft & Verpflegungbis 30% Rabatt inauserlesenen Hotelsder GegendErmässigte Tageskarten zum Halbtax2. Klasse: CHF 49.- statt 71.-1. Klasse: CHF 73.- statt 121.-Kauf und Nutzung vom02. April bis 31. Mai <strong>2013</strong>(Anzahl pro Mitglied unbegrenzt)Kauf online www.kvschweiz.ch/sbb

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