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Context Nr. 6-7 / Juni/Juli 2013 - Banken (PDF, 5630 kb) - KV Schweiz

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1. 7. <strong>2013</strong>Heft 6/7Das Magazin für Bildung und Beruf<strong>Banken</strong>Hotline eingerichtetGeorges T. RoosÜber die Zukunft der ArbeitMark AlderDer Rhetorik-Europameister


Exklusiver <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>-WettbewerbWellness-Kurzferien und ein iPad zu gewinnenunter swica.ch/de/kvschweizDer richtige Partnerist für uns die beste MedizinDer <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> vertraut, wie bereits 27 000 Unternehmen und Verbände sowie mehr als1 Million Versicherte, auf die führenden Versicherungslösungen von SWICA. Dank dieserPartnerschaft profitieren Mitglieder und deren Familienangehörige von umfassendenSWICA-Vorteilen bei Krankheit und Unfall sowie von attraktiven Prämienrabatten. EntscheidenSie sich jetzt für die beste Medizin. Telefon 0800 80 90 80. swica.ch/de/kvschweiz


EditorialInhalt5 Büro International Mexiko-Stadt, Mexiko6 Unbürokratisch7 Leserbriefe, <strong>KV</strong> in den Medien, Webrating 8 Kurz Swissmem/Coop-GAV/Zuwanderung/Dresscode9 Kolumne Von Daniel Jositsch10 Delegiertenversammlung Engagement für die Bankangestellten14 Monatsinterview Zukunftsforscher Georges T. Roosüber die Zukunft der ArbeitIn den letzten Jahren habe ich verschiedenethematische Konferenzen besucht,die einen sehr spannend, die anderenweniger. Ein Tag zu einem Thema mitinteressanten Referenten, einem Steh-Lunch oder Steh-Apéro und einer Gemeinsamkeit:Das gesammelte Wissender Teilnehmenden der Konferenz konntenicht genutzt werden, weil alle – ein bisschenwie vor dem Fernseher – nur konsumiertenund zuhörten.Es freut mich sehr, Sie nun auf eineKonferenz aufmerksam machen zu können,die bewusst andere Wege geht.24thinkpark bringt am 23./24. Augustzum Thema «Arbeitswelt der Zukunft»verschiedenste Menschen mit unterschiedlichstemWissen zusammen, dieaktiv mitgestalten wollen. Niemandschläft bei einem Vortrag ein, denn es gibtkeinen.Die Konferenz bringt Menschenzusammen, die sich so im Normalfallnicht treffen, denn gute Ideen sind nichtan Hierarchien gebunden. Während 24Stunden wird diskutiert und entwickelt.Die Konferenz stellt eine inspirierendeArbeitsumgebung zur Verfügung, wählteine vielfältige Teilnehmerschaft aus,stellt eine professionelle Moderationsicher, organisiert das Catering und trägtalle Ergebnisse zusammen.Interessiert? Lesen Sie das Interviewmit dem Zukunftsforscher Georges T.Roos (S. 14). Und bewerben Sie sich für24thinkpark.18Dossier <strong>Banken</strong>Verunsicherung bei Bankangestellten23 FAQ25 Kommentar Daniel Jositsch26 Bündig Buchtipp/Schreibtisch/24thinkpark/veb.ch27 Kolumne Von Franziska Hügli28 ArbeitsintegrationEine unkonventionelle Beratungsstelle hilft32 Entscheiden Eine Ausstellung zur Qual der Wahl34 Laufbahn Mark Alder, Rhetorik-Europameister38 Ratgeber Büroalltag/Jugend/Recht/HR40 <strong>KV</strong>-Aktuell/Sektionen Veranstaltungen und Informationen44 Impressum 45 Rätsel Reka-Checks zu gewinnen46 Cartoon Von Ruedi Widmer Peter Kyburz – CEO <strong>KV</strong>-<strong>Schweiz</strong>-Gruppepeter.kyburz@kvschweiz.chcontext 6/7 – <strong>2013</strong>


PUBLIREPORTAGEZusatzversicherte der KPT erhalten21 Millionen Franken zurückDie genossenschaftlich organisierte KrankenkasseKPT lässt die in den Spitalkostenversicherungenseit 2012 aufgelaufenen Überschüssean ihre Versicherten zurückfliessen.Als eine der ersten Krankenversicherer hat siesofort auf die neue Situation bei der Spitalfinanzierungreagiert und einen Überschussfondszugunsten ihrer Versicherten gebildet. Damitstellt sie sicher, dass ihre Versicherten nicht zuhohe Prämien bezahlen müssen.Seit Anfang 2012 gelten bei Spitalbehandlungenneue Spielregeln. Neben der Einführung vonFallpauschalen wurden auch die Spitalstrukturengrundlegend geändert. Statt öffentlicheund private gibt es nur noch Listen- und einigewenige Vertragsspitäler. Die obligatorischeGrundversicherung muss sämtliche Behandlungskosteneines Listenspitals, und dazu zählenjetzt fast alle Privatspitäler, bezahlen. Diesbedeutet, dass die Spitalkostenversicherungenspürbar entlastet werden.Während der Einführungszeit der neuen Spitalfinanzierungist es noch nicht möglich, die Folgenfür die Spitalkostenversicherungen genau abzuschätzen.Die Grundlagen zur Festsetzung einerkostengerechten Prämie fehlten. Als Folgedavon erzielen die SpitalkostenversicherungenÜberschüsse.Die KPT hat deshalb dafür gesorgt, dass ihre Zusatzversichertennicht zu kurz kommen. Mitte<strong>Juni</strong> wird sie ihren Versicherten 21 MillionenFranken als Prämienrückerstattung aus demÜberschussfonds ausbezahlen. Dabei wird jederVersicherte mindestens zehn und je nach Versicherungsdeckungbis zu 20 Prozent seiner 2012bezahlten Prämien für die Spitalkostenversicherungzurück erhalten.Online und einfachSparen Sie Zeit und Geld mit der Online-Versicherungder KPT. Mehr dazu erfahren Sie aufwww.kpt.ch/onlineProfitieren Sie vomKollektivrabatt der KPTAls Mitglied von <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> erhalten Siebei der Krankenkasse KPT Zusatzversicherungenzu besonders attraktivenPreisen. Insgesamt winken Ihnenmehr als 25 % Rabatt. Lassen Sie sichpersönlich und unverbindlich beraten:Telefon 058 310 98 70 oder berechnen Sieschnell und einfach Ihre Online-Kollektivprämie:www.kvschweiz.kpt.chPublireportage


Büro international5Mexiko-Stadt, MexikoSalvador Torres Cisneros ist Schatzmeisterund Mitglied im Leitungsgremium desFruchtsaftkonzerns Pascual – einem vonwenigen Unternehmen in Mexiko, das vonder Be legschaft selbst organisiert ist.Interview und Fotos Knut HenkelHatten Sie als Kind einen Traumberuf?Ja, ich wollte Lehrer werden.Welchen Beruf übten Ihre Eltern aus?Meine Eltern waren einfache Bauernaus dem Bundesstaat Hidalgo. Ich habesechs Geschwister und mit sieben Jahrendas Haus meiner Eltern verlassen, um imNachbarort zur Schule zu gehen.Was arbeiten Sie?Ich gehöre zu jenem Gremium, dasbeim mexikanischen GetränkeunternehmenPascual die grundsätzlichen Entscheidungenfällt.Welche Ausbildung haben Sie gemacht?Ich habe Wirtschaft studiert, weilmein Vater mir immer gesagt hat, dass ichohne Bildung nicht weiterkomme.Seit wann sind Sie hier tätig?Ich habe 1980 hier angefangen, alseinfacher Arbeiter und parallel dazu warich als Student eingeschrieben.Was produziert Ihre Firma?Wir produzieren Fruchtsäfte und Erfrischungsgetränkeund sind damit einerder drei Marktführer in Mexiko. Im Unterschiedzur Konkurrenz geben hierjedoch die Arbeiter den Ton an.Wie lange brauchen Sie von IhremWohn- zu Ihrem Arbeitsort?Ungefähr eine halbe Stunde.Welche Qualitäten sind inIhrem Beruf gefragt?Wir müssen umsichtig agieren, erkennen,wo Zukunftsoptionen liegen unddiese auch vermitteln können. Denn dieGrundsatzentscheidungen werden vonden Mitgliedern der Genossenschaft,rund 1200 Arbeitern, gefällt und nichtvom Leitungsgremium.Was schätzen Sie an Ihrem Beruf?Die Möglichkeit, etwas zu gestalten,zu entwickeln und die gemeinsame Umsetzung.Woran stören Sie sich?Da muss ich passen, ich habe Spass andem, was ich mache.Wie sind Sie auf Ihre Stelleaufmerksam geworden?Ich bekam einen Tipp von einemKollegen.Arbeiten Sie hauptsächlich imTeam oder allein?Bei Pascual arbeiten wir im Team,besprechen, was besser laufen kann,machen Vorschläge und diskutieren – dasist Teamwork von oben bis unten.Wie viele Stunden pro Wochearbeiten Sie?Das ist unterschiedlich, aber 60 Stundensind es wohl.Können Sie Geld auf die Seite legen?Ja, das kann ich.Wie viele Personen müssen von IhremEinkommen leben?Meine Frau und ich, denn die Kindersind fast schon aus dem Haus.Sind Sie gegen Krankheit versichert?Ja, das bin ich.Haben Sie eine Altersvorsorge?Die gibt es auch.Würden Sie gerne mehr verdienen odersind Sie zufrieden?Wer würde nicht gern mehr verdienen,aber ich bin ausgesprochen zufrieden mitdem, was ich habe.Was möchten Sie beruflich nocherreichen?Ich möchte, dass Pascual kontinuierlichund im Interesse der Arbeiter wächst.Da sind wir derzeit auf einem guten Weg.Was soll aus Ihren Kindern einmalwerden?Das müssen sie selbst entscheiden,aber eine gute Ausbildung ist der Schlüsselfür die Zukunft.Stec<strong>kb</strong>rief PersonName Salvador Torres CisnerosAlter 55 JahreZivilstand verheiratetWohnform AppartementWohnort Mexiko Hauptstadt-DistriktStec<strong>kb</strong>rief MexikoMexiko-Stadt ist die Hauptstadtund hat etwas über 8,8 MillionenEinwohnerEinwohner 112 Millionen EinwohnerArbeitslosenquote 5,39% – aber dieUnterbeschäftigung liegt bei rund 25%Durchschnittseinkommen 10 153 US-Dollar pro Jahr (9420 Franken)Gewerkschaftlicher Organisationsgradrund 10% der ökonomischaktiven BevölkerungWichtigste Exportartikel MaschinenundTransportzubehör, Erdöl, Benzinsowie Schmiermittel, Nahrungsmittelund lebende Tierecontext 6/7 – <strong>2013</strong>


6UnbürokratischBuchbinderin Ursula Fischlin sucht in ihrem Atelier in Zürich farbige Buchleinen für Bestellungen aus. Foto: Atelier MFM/Ex-Presscontext 6/7 – <strong>2013</strong>


Leserbriefe«Die Artikel sind immer sehr interessantund passen zu den Themen der Zeit.»<strong>KV</strong> in den Medien7context 5 – <strong>2013</strong>Ihr habt – wie übrigens ausnahmslos immer,was ich bemerkenswert finde – wiederein supergutes <strong>Context</strong> gemacht! DieArtikel sind immer sehr interessant, gutgeschrieben und passen nicht nur im«Zeit-Heft» gut zu den aktuellen Themender heutigen Zeit. Herzlichen Dank dafürund ein grosses Kompliment an euer gesamtesTeam!Chantal HuwilerUmstrittenes AnliegenWas momentan in der <strong>Schweiz</strong> abläuft, isteinfach nur noch haarsträubend! Womitist es eigentlich gerechtfertigt, dass einePerson pro Monat 50-mal mehr verdientals eine andere?Überlegen wir uns doch einmal, wasdas hingegen heissen würde: 12-mal mehrverdienen als der am schlechtesten bezahlteAngestellte, ist das wirklich so wenig?In den meisten Grossunternehmenliegt das tiefste Einkommen bei ungefähr3800 Franken. Das 12-fache würde also45 600 Franken betragen, was immerhindem Gehalt eines Bundesrats entspricht.Die Juso ist nicht generell dagegen,dass jemand viel verdient, theoretischdürfte jemand auch eine halbe Millionverdienen, nur, dass dies gerechtfertigtwäre, müsste ein Mindestlohn von ungefähr41 500 Franken ausbezahlt werden.Auf diese Version kommt aber seltsamerweiseniemand.Selbst ein Geschäftsführer oder Inhabereines Kleinunternehmens, beispielsweiseeiner Schreinerei oder Bäckerei,verdient häufig nicht viel mehr als 15 000Franken monatlich. Auch in grossen Unternehmenbeträgt der Faktor zwischendem tiefsten und dem höchsten Lohnhäufig nicht mehr als das Zehnfache.Oder anders gesagt: Dem Chef einesGrossunternehmens, würde es wohl nichteinmal gelingen, auch nur die dreifacheArbeitsleistung seiner Angestellten auftiefster Ebene zu leisten. Wenn beispielsweisedie Putzfrau fünf Räume pro Stundereinigen kann, dann müsste der Chef 15Räume putzen, was wohl eher unrealistischist. Von den Berufen Maurer, Maleroder Plattenleger ganz zu schweigen, dadiese zu den strengsten Berufen überhauptgehören und vollen Körpereinsatzverlangen. In diesen Berufen könnte nichteinmal die doppelte Leistung erbrachtwerden.Übrigens wären erfolgreiche Sportleroder Künstler nicht von «1:12» betroffen,weil sie von eigenen Einkünften oder vonSponsoren leben und somit ihr Einkommenauch nicht im Verhältnis zu einemschlecht bezahlten Angestellten steht.Die Möglichkeit, mehr als andere zu verdienen,steht also auch nach der Annahmeder Initiative «1:12» jedem nachwie vor offen.Lou S. Renggli, Mauensee<strong>Context</strong> freut sich über Ihren Leserbrief!Bitte mit Vor-/Nachnamen sowie Wohnort an:context@kvschweiz.ch, oder an<strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>, <strong>Context</strong>, Postfach, 8027 ZürichBei <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> zeigt man sich erstaunt,dass über 10 000 Lehrlingsplätzevor den Sommerferien nochfrei sind: «Das sind sehr viele», soSprecher Ingo Boltshauser. Er sagt,dass ein regelrechter «Kampf umTalente» entbrannt ist.17.6.<strong>2013</strong>Wie glücklich Jugendliche mit ihrerAusbildung sind, hängt offenbarnicht nur vom Betrieb, der Bezahlungund der Motivation des Lehrlingsselbst ab. Wie eine neue repräsentativeStudie der Jacobs Foundationzeigt, tut sich ein tiefer Röstigrabenauf. (…) «Wenn die Aussichten aufeine Stelle nach der Lehre schlechtsind, sehen die Jugendlichen ihreAusbildung kritischer», sagt MichaelKraft, zuständig für Jugendpoliti<strong>kb</strong>eim <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.16.6.<strong>2013</strong>Daniel Jositsch, Präsident des KaufmännischenVerbandes <strong>Schweiz</strong> undSP-Nationalrat, hat deshalb in Berneinen Vorstoss eingereicht. Dieserwill wieder den 1. November alsStichtag für Lehrvertragsabschlüsseeinführen, und zwar verbindlich.15.6.<strong>2013</strong>WebratingWie frei können Sie über Ihre Zeit verfügen?Völlig frei: 15 %Mehr oder weniger: 62 %Praktisch nicht: 23 %Jetzt abstimmen:www.kvschweiz.chFällt es Ihnen leicht,Entscheidungen zu treffen?> Ja> Nein> TeilweiseDaniel Jositsch, SP-Nationalrat undZentralpräsident des KaufmännischenVerbands, sieht rund um dieArbeit zu Hause nicht nur Klärungsbedarfbei der Entschädigung für dieNutzung der Infrastruktur, sondernauch punkto Kontrolle der Arbeitszeit.Letzteres schütze den Arbeitgeber vorLohnnachforderungen und könne dasRisiko von gesundheitsschädlicherSelbstausbeutung durch allzu pflichtbewussteMitarbeiter minimieren.12.6.<strong>2013</strong>context 6/7 – <strong>2013</strong>


8KurzVereinbarkeit von Beruf undFamilie wird verbessertDer <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> freut sich über den erfolgreichen Abschluss des Gesamtarbeits vertrages inder Maschinenindustrie. Besonders stark hat sich der Verband für Verbesserungen bezüglichVereinbarkeit von Beruf und Privatleben eingesetzt.Der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> hat sich für Väter engagiert.Für den <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> ist der neue Gesamtarbeitsvertrag(GAV) in vielerleiHinsicht zukunftsorientiert, insbesonderewas die Rahmenbedingungen derMEM-Branche betrifft. Der GAV verleihtder Maschinenindustrie mehr Flexibilitätund liefert sinnvoll überarbeitete Spielregeln,wie mit Kapazitätszyklen, Innovationsschübensowie wirtschaftlichenSchwierigkeiten umzugehen ist. Die Arbeitnehmendenund ihre Verbände werdenstärker als bisher in die Analyse undDiskussion der wirtschaftlichen Rahmenbedingungender Branche einbezogen.Erstmals enthält der GAV auch regionalabgestufte Mindestlöhne (siehe Box).Im Gegenzug für die Mindestlöhnegewährt der GAV den Arbeitgebern mehrFlexibilität bei der Arbeitszeit. Sie könnenkünftig bis zu 200 Stunden Überzeit insneue Jahr übertragen. Bisher waren es 100.Ausserdem wird der sogenannte «Krisenartikel»vereinfacht, insbesondere die Re-gelung zu der in klar definierten Situationenerlaubten Arbeitszeiterhöhung. ImWeiteren haben die Arbeitnehmerverbändebei länger andauernden Massnahmenin jedem Fall ein Mitwirkungsrecht.5-tägiger VaterschaftsurlaubIn den oft sehr schwierigen Verhandlungenhat der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> – mit Unterstützungder anderen Sozialpartner Unia,Angestellte <strong>Schweiz</strong>, Syna und <strong>Schweiz</strong>erKader Organisation – erreicht, dass derGAV an moderne gesellschaftliche Entwicklungenangepasst worden ist. Sowurde dank der Beharrlichkeit des <strong>KV</strong><strong>Schweiz</strong> eine bessere Vereinbarkeit vonBeruf und Familienleben festgehalten.Hervorzuheben ist hier der neu verbindlichzuge sicherte 5-tägige Vaterschaftsurlaub.Zudem können Jugendliche fürausserschulische Tätigkeiten bezahltenUrlaub bis zu einer Woche erhalten. Besonderserfreulich ist für den <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>auch, dass der GAV ein klares Bekenntniszur dualen Berufslehre enthält: Lernendesollen nach der Lehre weiterbeschäftigtwerden.Im neuen GAV ist nun eine neue Sichtweiseauf die Arbeitnehmenden erkennbar:Attraktive Fachkräfte beiden Geschlechtskönnen nur noch gewonnenbeziehungsweise gehalten werden, wennsie Beruf und Privatleben besser aufeinanderabstimmen können. Empfehlungenzur Flexibilisierung von Arbeitszeitmodellen,zur ausserfamiliärenKinderbetreuung sowie zur speziellenFörderung von Jugendlichen und Frauenin der MEM-Industrie sind Schritte in dierichtige Richtung. Ausserdem werden dieBestimmungen zur Ehe auf Konkubinatund eingetragene Partnerschaft ausgeweitet,und Stief- und Pflegekinder werdenleiblichen und adoptierten Kinderngleichgestellt.Kommunikation <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>Neu: Mindestlöhneund LohnkriterienDer neue GAV enthält zum ersten MalMindestlöhne für ungelernte und –indirekt – für gelernte Arbeitskräfte.Abgestuft sind sie nach drei Regionen,um die Unterschiede in der Wirtschaftskraftzu berücksichtigen:3850 Franken in den Kantonen Zürich,Schaffhausen und Genf, in grossenTeilen der Kantone Waadt und Aargausowie in einzelnen Bezirken der KantoneSchwyz und Thurgau3600 Franken im übrigen Mittelland,im grössten Teil der Inner- und Ostschweiz3300 Franken in den Kantonen Tessin,Jura und Neuenburg sowie Südbünden,in einzelnen Bezirken im KantonBern und in der WaadtUm sich an die Mindestlöhne anzupassen,haben die 560 dem GAV unterstelltenFirmen drei Jahre Zeit. ImTessin, wo der Lohndruck aus derLombardei besonders hoch ist, beträgtdie Frist fünf Jahre.Sehr bedeutsam für den <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>ist, dass der GAV für qualifizierte Arbeitnehmendeneu Kriterien benennt,die es bei der Lohngestaltung zu beachtengilt. Dazu gehören u.a. dieausgeübte Funktion, die hierfür erforderlicheberufliche und fachlicheQualifikation sowie Aus- und Weiterbildung.Die konkrete Ausgestaltung verbleibtdabei – richtigerweise – bei den einzelnenUnternehmen. Bei Lohnkonfliktenstärken die Vorgaben aber indirektdie einzelnen Angestellten unddie Rolle der Personalvertretungen.context 6/7 – <strong>2013</strong>


Höhere BerufsbildungFür faire FinanzierungKolumne9Dualstark, die Konferenz der Berufs- undhöheren Fachprüfungen, fordert ein einheitlichesund zukunftsfähiges Finanzierungsmodellfür die höhere Berufsbildung.Der (Fach-)Hochschul-Bereich wirddirekt und umfassend subventioniert.Die Verantwortung für die Finanzierungder höheren Berufsbildung hingegen liegtzum grossen Teil bei den Privaten, hältDualstark in einer Medienmitteilung fest.Dies führe bei der höheren Berufsbildungund insbesondere bei den Vorbereitungskursenfür eidgenössische Prüfungen zuunterschiedlicher öffentlicher Finanzierungder einzelnen Angebote – ohne klardefinierte Regeln und Kriterien. Derkantonale Entscheid, ob und in welchemAusmass die Anbieter von Vorbereitungskursenmit öffentlichen Geldern subventioniertwerden, sei bis zu einem gewissenGrad willkürlich, erklärt Dualstark. DieseZuwanderungEntwarnungDie Zuwanderung ausländischer Arbeitnehmerhat laut KOF der ETH Zürich die ansässigenBeschäftigten nicht verdrängt.Eine neue KOF-Studie widmet sich derFrage, ob die Zuwanderung von ausländischenErwerbstätigen aus den EU- undNicht-EU-Ländern in der Periode von2002 bis 2011 zum Nachteil der ansässigenErwerbsbevölkerung gewesen ist.Die Ergebnisse der Studie weisen aufpositive Effekte der Zuwanderung aufdem schweizerischen Arbeitsmarkt hin.So reduzierte die Zuwanderung die Arbeitslosigkeitder ansässigen Bevölkerung.Gleichzeitig hatte die Zuwanderungkeine negativen Auswirkungen auf dieBeschäftigung, die durchschnittlichenLöhne oder die Arbeitsmarktbeteiligungder Ansässigen. Zudem finden die Autoren,dass die Zuwanderung einigen ansässigengering- und mittelqualifiziertenErwerbstätigen ermöglicht hat, beruflichaufzusteigen. Diese positiven Effektekommen zustande, obwohl die Studieausklammert, dass durch Bevölkerungswachstumauch ein Grössenwachstumder Volkswirtschaft erzeugt wird, welcheswiederum zu Beschäftigungswachstumführt. pdIntransparenz stelle für die Attraktivitätder eidgenössischen Berufs- und höherenFachprüfungen ein Problem und eine Benachteiligungdar.Unterschiedliche kantonale Finanzierungslösungenseien ineffizient und fürdie Beteiligten undurchschaubar, kritisiertDualstark weiter. Im Sinne einer einheitlichenund damit für die Absolventinnenund Absolventen transparentenFinanzierung der Vorbereitungskurse zuden eidgenössischen Prüfungen setzt sichDualstark deshalb für eine harmonisierteLösung ein. Den<strong>kb</strong>ar sei eine Bundeslösungoder auch ein kantonales Konkordat.Nur eine nachfrageorientierte Finanzierung,die harmonisiert ist, garantiere sowohlallen Anbietern wie auch Nachfragernvon Vorbereitungskursen gleichlange Spiesse und schaffe Transparenz,erklärt Dualstark. pdKleiderwahlDresscode beachtenKleider beeinflussen den Verlauf von Berufskarrieren.Befördert wird, wer sich besonders für dieFirma einsetzt, einen fundierten Leistungsausweisund Sozialkompetenz mitbringt.Oder reicht das alleine doch nichtaus? Wie sich in einer von OfficeTeam, einemPersonaldienstleister für Fachkräfteim Büro- und Assistenzmanagement,durchgeführten Studie gezeigt hat, ist derKleidungsstil der Mitarbeitenden ein weitererwesentlicher Faktor für die Beurteilungder Entwicklungschancen. 64% derbefragten <strong>Schweiz</strong>er HR-Manager gabenan, dass die Kleidung einen gewissen odergar erheblichen Einfluss auf eine potenzielleBeförderung hat. In einer vergleichbarenStudie in den USA betonten sogar80% der Befragten den Zusammenhangzwischen Outfit und Karrierechancen.Wer mit einer Beförderung liebäugelt,sollte darauf achten, dass seine Kleidungder angestrebten Tätigkeit angepasst ist.HR-Fachleute empfehlen, sich zunächstam Dresscode der Firma zu orientierenund das eigene Outfit dann eine Note konservativerzu wählen. Oder man nimmtsich Arbeitskollegen auf höheren Hierarchiestufenzum Vorbild. pdDie Sorgen kleinerSektionenVon Daniel JositschAm 1. <strong>Juni</strong> fand in Winterthur die Delegiertenversammlungdes <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>statt. An diesem Anlass wurde auch derAntrag einer kleinen Sektion behandelt,mit dem diese erreichen wollte, dass denkleinen Sektionen zulasten des <strong>KV</strong><strong>Schweiz</strong> oder der grösseren Sektionenmehr Finanzen zufliessen sollten. DerAntrag wurde mit grosser Mehrheit abgelehnt,aber er hat richtigerweise dasThema der Verteilung der Finanzen innerhalbdes Verbands aufgeworfen.Die Ablehnung des Antrags hat damit zutun, dass mittlerweile die Meinung vorherrscht,dass erstens die MitgliederDienstleistungen in hoher Qualität verlangenund zweitens eine gewisse kritischeGrösse erreicht werden muss, damiteine Sektion dazu in der Lage ist. Das bedeutetnicht, dass kleine Sektionen keineExistenzberechtigung haben; im Gegenteilsind sie oft wichtig, da die Mitgliedergerade in kleinen Sektionen sich mitdiesen oft stark identifizieren.Es ist selbstverständlich, dass kleine Sektionennicht in der Lage sind, das Dienstleistungsniveaugrösserer Sektionen zuerreichen. Das hat natürlich mit Ressourcenzu tun. Allerdings bringt es nichts,diese von den grösseren in die kleinerenSektionen zu lenken. Damit würde mandie grossen und ihr Dienstleistungsniveauschwächen, die kleineren dagegenwären auch mit etwas mehr Mitteln nichtin der Lage, das Niveau der grossen zu erreichen.Entscheidend ist vielmehr, dassdie kleinen Sektionen die Unterstützungder grossen Sektionen erhalten und damitfür ihre Mitglieder das notwendigeDienstleistungsniveau erhalten können.Daniel Jositsch ist Nationalrat undPräsident des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.daniel.jositsch@kvschweiz.chcontext 6/7 – <strong>2013</strong>


10DelegiertenversammlungEngagement für dieBankangestelltenAm 1. <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> fand die Delegiertenversammlung des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> in Winterthur statt.Die Delegierten verabschiedeten eine Resolution, wonach Bankangestellte vorungerechtfertigter Strafverfolgung zu schützen sind. Text Therese Jäggi / Fotos Michele LiminaWeitgehende Zustimmung: 74 Delegierte waren in Winterthur anwesend.Der <strong>KV</strong> Winterthur feiert dieses Jahrsein 150-jähriges Bestehen. Daraufging Zentralpräsident Daniel Jositsch inseiner Eröffnungsrede zunächst ein. Ergratulierte der Sektion zu ihrem Jubiläum.Es sei ihr Verdienst, in Winterthur diekaufmännische Grundausbildung undWeiterbildung aufgebaut zu haben undinsbesondere, diese auch heute noch zubetreiben. Bezüglich des letzten Punktesbetonte Daniel Jositsch, dass die Existenzder Schulen, und zwar derjenigen des <strong>KV</strong><strong>Schweiz</strong> wie auch derjenigen der einzelnenSektionen, von zentraler Bedeutungfikationsrahmen diskutiert wird, der dieVergleichbarkeit der verschiedenen Bildungswegeverbessern soll. Der <strong>KV</strong><strong>Schweiz</strong> stehe klar hinter diesem Prozess,betonte er.Am Schluss seiner Rede überreichteDaniel Jositsch dem CEO der <strong>KV</strong>-<strong>Schweiz</strong>-Gruppe, Peter Kyburz, einen <strong>KV</strong>-Pin. PeterKyburz hatte seine Tätigkeit als Generalsekretärbeim <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> vor genaufünf Jahren aufgenommen. Zwar wird dieEhrennadel sonst nur für eine 50-jährigeMitgliedschaft beim <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> verliehen.Die Ausnahme von der Regel befürden Verband seien. «Es ist daher dasZiel des Zentralvorstands, den Bildungsbereichder <strong>KV</strong>-Sektionen zu stärken»,sagte Jositsch.Einen weiteren Schwerpunkt setzteJositsch bei der dualen Berufsbildung.«Mittlerweile geben sich ausländischeDelegationen, die sich für unser Systeminteressieren, die Klinke in die Hand»,stellte er fest. Im Widerspruch dazu jedochstehe die Tatsache, dass die höhereBerufsbildung international zu wenig Akzeptanzfinde. Jositsch begrüsste, dass aufinternationaler Ebene über einen Quali-context 6/7 – <strong>2013</strong>


11Ecknauer+Schoch ASWErfolgreiches GeschäftsjahrNach dem Referat von Mauro Dell‘Ambrogiopräsentierte Sascha M. Burkhalter,Finanzdelegierter des Zentralvorstands,die Jahresrechnung 2012. Bei einem Gesamtumsatzvon 19,2 Mio. Franken unddirekten Aufwänden von knapp 10 Mio.Franken resultierte im Jahr 2012 ein Bruttoergebnisvon 9,2 Mio. Franken. Die Abweichungensowohl im Umsatz, welcherim Vorjahr 26,4 Mio. Franken betrug, alsauch in den direkten Aufwänden – 15,8Mio. Franken im 2011 – sei vor allem aufdas deutlich tiefere Umsatzvolumen ausdem Verkauf der SBB-Gutscheine zurückzuführen,erklärte Sascha M. Burkhalter.Insgesamt wertete der Finanzdelegiertedas Geschäftsjahr 2012 als positiv. Seinbesonderer Dank ging an die Finanzabteilungdes <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> unter der Leitungvon Gabriela Lenherr. Die Delegiertenstimmten dem Geschäftsbericht 2012, derJahresrechnung 2012 sowie dem Revisionsberichtzu und erteilten dem ZentralvorstandDécharge. Und ebenso akzeptiertensie am Nachmittag das wiederumvon Sascha M. Burkhalter präsentierteBudget <strong>2013</strong> und die Finanzplanung 2014.Dann stand die Wahl eines neuen Mitgliedsfür den Zentralvorstand an. VorgegründeteJositsch damit, dass Peter Kyburzin den vergangenen fünf Jahrendoch einige schwierige Situationen zumeistern hatte, so dass diese problemlosals gefühlte 50 Jahre gelten könnten.Bildungsstandort WinterthurIn seiner Rede ging Peter Fischer, der Präsidentdes <strong>KV</strong> Winterthur, auf den erfolgreichenWandel Winterthurs vom Industriestandortzur Dienstleistungs- undBildungsstadt ein. Winterthur verzeichnetein den letzten Jahren ein kontinuierlichesWachstum. 2008 konnte man den100 000sten Einwohner feiern. «Dass inWinterthur um 23 Uhr Polizeistunde ist,gehört längst der Vergangenheit an»,sagte Peter Fischer. Auch der WinterthurerStadtpräsident, Michael Künzle, begrüsstedie Delegierten mit einer kurzenRede. Das Wachstum um jährlich 1500Personen mache die Regierung stolz,sagte er. Die Tatsache sei als Indiz fürhohe Lebensqualität zu werten. «Anderseitsbringt ein solches Wachstum auchInfrastrukturkosten mit sich, und diesesGeld haben wir nicht», bekannte Künzleund bezeichnete dies aber als «kleineresDilemma».Optimale Chancen für JugendlicheNach den Eröffnungsreden begann mitder Genehmigung der Traktandenlistedie eigentliche Delegiertenversammlung.Peter Kyburz gab bekannt, dass 74 stimmberechtigeDelegierte anwesend waren,zusammen mit den Gästen nahmen insgesamt120 Personen an dem Anlass teil.Das Hauptreferat hielt MauroDell’Ambrogio. Der Staatssekretär für Bildung,Forschung und Innovation SBFI,bezeichnete den <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> als wichtigenAnsprechpartner und bedankte sichfür dessen Engagement. «Die Bildungslandschaftentwickelt sich erfreulich»,sagte er. Universitäten und Fachhochschulenverzeichneten zunehmende Studierendenzahlen.Gerade für letzteresei Winterthur ein gutes Beispiel. An derZürcher Hochschule für AngewandteWissenschaften (ZHAW) absolvierenjährlich rund 9000 Studierende ihr Studium.Die höhere Berufsbildung erachtetDell‘Ambrogio als Ergänzung und Entlastungder universitären Laufbahn. Siesolle ihren Weg gemäss der Formel «andersaber gleichwertig» fortsetzen undweiterhin Wert auf Praxisnähe legen.Bezüglich der Finanzierung dürfe sie gegenüberdem Hochschulstudium nichtbenachteiligt werden, betonte der Staatssekretär.Die duale Bildung bezeichnete MauroDell‘Ambrogio als wichtiges Instrumentfür die berufliche Integration. Voraussetzungdafür sei aber auch hier eine adäquatefinanzielle Unterstützung. Er wiesdarauf hin, dass der Bund die Mittel fürdie Bildungsausgaben der Periode <strong>2013</strong>-2016 wesentlich erhöht hat. «Mit Investitionenin die Bildung können wir den Jugendlichenoptimale Chancen bieten,dass sie sich entwickeln und Fuss fassenkönnen in der Gesellschaft.» Als Zielnannte er, dass 95% der Jugendlichen übereinen Abschluss verfügen sollten. Er wiesdarauf hin, dass sich die Anforderungenan Berufseinsteiger erhöht haben und erwähntein diesem Zusammenhang dievon <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> jährlich durchgeführteLehrabgänger/innen-Umfrage. Er bezeichnetesie als wichtiges Instrument,um die Arbeitgeber zu sensibilisieren.version internetABACUSVersion Internet –führend in BusinessSoftwareNeu! ABACUS goes mobile:AbaSmart – die iPad-App fürmehr Effizienz bei denGeschäftsprozessenABACUS Business Softwarebietet alles, für jedes Business,jede Unternehmensgrösse:> Auftragsbearbeitung> Produktionsplanung und-steuerung> Service-/Vertragsmanagement> Leistungs-/Projektabrechnung> E-Commerce> E-Business> Adressmanagement> Workflow> Archivierung> Rechnungswesen/Controlling> Personalwesen> Electronic Banking> Informationsmanagementwww.abacus.chcontext 6/7 – <strong>2013</strong>


12Delegiertenversammlungschlagen vom <strong>KV</strong> Bern wurde GiovannaBattagliero. «Wir würden uns gerne vermehrtund direkt auf gesamtschweizerischerEbene einbringen», erklärte der <strong>KV</strong>Bern seine Nomination. Giovanna Battaglierowurde im Mai 2012 als Präsidentindes <strong>KV</strong> Bern gewählt. Sie ist Fürsprecherinund arbeitet im Bundesamt fürSozialversicherungen. Und sie engagiertsich als SP-Grossrätin des Kantons Bern,vorher war sie acht Jahre lang Stadträtin.Giovanna Battagliero wurde einstimmiggewählt.Bedeutung der SchulträgerschaftAnschliessend stellten Daniel Jositschund Peter Kyburz drei Anträge des Zentralvorstandesvor. Zum einen ging es umeine Statutenänderung bezüglich der Zusammensetzungdes Zentralvorstands.Neu sollen neben dem Zentralpräsidentenund dem Finanzdelegierten die weiteren5 bis 7 Mitglieder mehrheitlich ausden Präsidien der Sektionen besetztwerden. Beim zweiten Antrag ging esum die Schulträgerschaft. Laut dem Zentralvorstandist – wie Daniel Jositschbereits einleitend betont hatte – die Schulträgerschaftder Kaufmännischen Berufsschulenvon höchster strategischer Bedeutung.Daraus folgt, dass die freiwilligeAbgabe der Schulträgerschaft durch eineSektion vom Zentralvorstand bewilligtwerden muss. Der dritte Antrag bezogsich auf das von einer interdisziplinärenArbeitsgruppe verfasste politische Positionspapier.Darin sind elf Grundsätze definiert,an welchen sich die politische Arbeitder Verbandsmitarbeitenden inZukunft orientieren wird. Handlungsleitenddabei sind die Interessen der Mitglieder.– Alle drei Anträge wurden von denDelegierten angenommen.Nach dem Mittagessen und musikalischenEinlagen des Organisten DominikBlum und der Gruppe Gumboot Rednexpräsentierte Daniel Jositsch die zu verabschiedendeResolution. Zunächst begründeteer die am Vorabend durch denZV getroffene Entscheidung, aus dem Gesamtarbeitsvertragmit den <strong>Banken</strong> auszusteigen.Ausschlaggebend war die Verhandlungzum Thema Lieferung vonMitarbeiterdaten an die USA, welche derBankpersonalverband unter Ausschlussdes <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> mit der Arbeitgeberseiteausgehandelt hatte. In der Resolutionsteht, dass es jetzt nicht nur um die Zukunftdes Finanzplatzes <strong>Schweiz</strong> gehe.«Von mindestens gleicher Bedeutung istder Schutz der Bankangestellten vor ungerechtfertigterStrafverfolgung und weiterenmassiven Nachteilen.» (Mehr zumThema siehe Dossier.)Know-how für kleine SektionenDann wurde über einen Antrag verhandelt,der vom <strong>KV</strong> Wetzikon-Rüti eingegangenwar. Dabei ging es um die Reduzierungder Zentralverbandsbeiträge um 50Prozent für alle Sektionen mit weniger als1000 Mitgliedern. Als Konsequenz darausverspricht sich Philipp Daniel Vontobel,der Präsident der Zürcher OberländerSektion, «mehr finanzielle Freiheit für dieSektionen». Daniel Jositsch empfahl denAntrag abzulehnen, was dann auch geschah.Es sei zweckmässiger, die kleinenSektionen mit Know-how zu unterstützenals mit Geld, lautete Jositschs Begründung.Schliesslich wählte die Delegiertenversammlungmit Barbara Gisi noch einneues Ehrenmitglied. Barbara Gisi warsieben Jahre lang als Leiterin Beruf undBeratung beim <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> tätig undwechselt nun zum <strong>Schweiz</strong>er Tourismus-Verband, wo sie die Funktion der Direktorinübernehmen wird. In seiner Laudatiobedauerte Peter Kyburz den Abgang vonBarbara Gisi. Er bezeichnete Fachwissen,Beharrlichkeit und Humor als herausragendeEigenschaften von Barbara Gisi. Essei ihr im Laufe ihrer Tätigkeit gelungen,den <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> in der Sozialpartnerschaftverstärkt zu positionieren und ihrEngagement in der Sache mit Eloquenzauch nach aussen zu vertreten. Nebenden jeweiligen Präsidenten – früher MarioFehr und jetzt Daniel Jositsch – sei BarbaraGisi das bekannteste Aushängeschilddes <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> gewesen.Die Versammlung war früher als geplantzu Ende. Daniel Jositsch bedanktesich bei allen, die zu einem tadellosen Ablaufder Veranstaltung beigetragen hatten.Ein spezieller Dank ging an Susanne Bührervom <strong>KV</strong> Winterthur sowie an NathalieAvanthay von <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.Der Geschäftsbericht 2012 ist verfügbar unterwww.kvschweiz.ch > Über uns > OrganisationTherese Jäggi ist <strong>Context</strong>-Redaktorin.therese.jaeggi@kvschweiz.chMichele Limina ist Fotograf in Uhwiesen.info@art4press.chYOURIT HEARTBEAT«Dank unserer Zusammenarbeitmit der iSource brauchen wiruns nicht einmal mehr umdie Weiterentwicklung unserer ITGedanken zu machen. Dies passtgenau zu unserer Einstellungzur IT: Wir wollen uns auf unsereKernkompetenzen konzentrieren,die IT ist dabei wie ein Gebrauchsgegenstand,der einfach zu funktionierenhat.»Markus WagnerFinanzchef ALUWAG AGOUTSOURCING SERVICESCONSULTING ENGINEERINGIT SERVICE CENTERZahlreiche Kunden aus den unterschiedlichstenBranchen verlassen sich täglich auf dielangjährige Erfahrung und die ausgewiesenenSpezialisten von iSource. www.isource.chcontext 6/7 – <strong>2013</strong>


13Führt durch die DV: Daniei Jositsch. Seit fünf Jahren beim <strong>KV</strong>: Peter Kyburz. Erläutert Finanzen: Sascha M. Burkhalter.Stolz auf das Wachstum von Winterthur: Stadtpräsident Michael Künzle.Rüc<strong>kb</strong>lick auf 150 Jahre <strong>KV</strong> Winterthur: Peter Fischer.Erfreut über die Bildungslandschaft: Staatssekretär Mauro Dell’Ambrogio.Neu in den Zentralvorstand gewählt: Giovanna Battagliero.Musikalisches Zwischenspiel: Gumboot Rednex.Ehrenmitgliedschaft zum Abschied: Barbara Gisi.context 6/7 – <strong>2013</strong>


14Monatsinterview«Es gibt noch viel Potenzial»Zukunft Georges T. Roos hält das Internet der Dinge für eine zukunftsweisende Entwicklung.Und er geht davon aus, dass wir in den nächsten Jahren ganz wegkommen von Bildschirmund Tastatur. Interview Therese Jäggi / Foto Georg Anderhub<strong>Context</strong>: Welches sind – ganz generell –Merkmale der aktuellen Arbeitswelt?Georges T. Roos: Die Beschäftigungssituationin der <strong>Schweiz</strong> ist erfreulich.Die Erwerbslosenquote bewegt sich auftiefem Niveau. Unsere Bevölkerung ist gutausgebildet und legt bezüglich Bildungsniveauimmer mehr zu. Man kann davonausgehen, dass bis im Jahr 2020 die Hälfteder Erwerbstätigen über einen tertiärenAbschluss verfügen wird. Aus- undWeiterbildung sind – neben der Rechtssicherheit– zentral für den Erfolg der<strong>Schweiz</strong>, und sie werden es auch in einerzunehmend globalisierten Welt weiterhinsein.Wir leben in einer beschleunigten Welt.Stimmt dieser Eindruck?Wir befinden uns in der Phase einesBeschleunigungsschubs. Das hat es aberfrüher auch schon gegeben, beispielsweisewährend der Industrialisierung.Und es gab auch damals schon ähnlicheDiskussionen über die negativen Auswirkungender Beschleunigung. Neben derBeschleunigung beobachten wir eine zunehmendeFlexibilisierung des herkömmlichenArbeitsverhältnisses.Wo zeigt sich das konkret?Wir leben in einer Wissensgesellschaft.Die Leute arbeiten projektbezogenund zielorientiert. Da ist die Erfüllung beziehungsweiseErfassung einer fix vorgegebenenAnzahl von Wochenarbeitsstundenkein taugliches Instrument mehr. DieGrenze zwischen Arbeit und Freizeit löstsich immer mehr auf. Ein relativ neuesPhänomen ist Homeoffice. Laut einerSchätzung der Universität St. Gallen übencontext 6/7 – <strong>2013</strong>


Georges T. Roos (50) ist Gründer und Leiter des ZukunftsinstitutsRoos, Trends & Futures in Luzern. Der studierte Pädagogeverbrachte den Anfang seiner beruflichen Laufbahn im Journalismus,zuletzt als Mitglied der Redaktionsleitung einer mittelgrossenTageszeitung. Ab 1997 war er Mitglied der Geschäftsleitungdes Gottlieb Duttweiler Instituts, bis er sich 2000selbstständig machte.15450 000 Personen eine Tätigkeit aus,welche zumindest teilweise auch von zuHause aus erledigt werden könnte.Wie wirkt sich Homeoffice auf dasVerhältnis zwischen Arbeitgebernund Angestellten aus?Die Kommunikation verändert sich.Der Chef kann nicht mehr einfach nebenanins Büro treten und sagen, was ergerade in den nächsten fünf Minutenbraucht. Es muss besser geplant werden.Homeoffice setzt aber auch und vor allemsehr viel Vertrauen seitens der Arbeitgeberin ihre Mitarbeitenden voraus.Wird Homeoffice zunehmen?Ja, das Potenzial ist noch längst nichtausgeschöpft. Die Vorteile sind ja auch offensichtlich.Es gibt ökologische Gründe,die dafür sprechen. Die Pendlerströmekönnten massiv reduziert werden. Homeofficeträgt aber auch wesentlich zur Arbeitszufriedenheitder Mitarbeitendenbei, und nicht zuletzt wird dadurch dieProduktivität gesteigert. Im Büro wirdman laut Untersuchungen rund alle elfMinuten unterbrochen.Aus unternehmerischer Sicht gibt esanscheinend auch Gründe gegen Homeoffice.So hat die Chefin von Yahookürzlich entschieden, dass Homeofficenicht mehr toleriert wird.Bei Yahoo haben die Leute offenbarpraktisch nur noch zu Hause gearbeitet.Darauf hat Marissa Mayer jetzt reagiert.An dem Punkt sind wir aber noch langenicht. Die Kunst besteht darin, das richtigeVerhältnis zwischen Büropräsenzund Homeoffice zu finden. Das hängt vonder jeweiligen Tätigkeit und der Unternehmenskulturab.Wie sieht der Arbeitsplatzder Zukunft aus?Es gibt interessante Beispiele imDienstleistungsbereich, die zeigen, inwelche Richtung es gehen könnte. Nehmenwir das Beispiel von Google in Zü-rich. Dort arbeiten Digital Natives, alsojunge Leute, die mit der IT aufgewachsensind. Diese erwarten an ihrem Arbeitsplatzmehr als nur einen Schreibtisch undeinen Laptop. Sie haben Ansprüche, dieweitgehend auch in der Freizeit gelten.Dazu gehören Zeitsouveränität, gute Kollegen,Spass. Diese Bedürfnisse bildensich bei Google in der Bürogestaltung ab,welche sich förderlich auf Begegnungenund kreative Prozesse auswirken soll.Wenn die von Ihnen erwähnten Aspekte –Zeit, ein gutes Team, Spass – wichtigerwerden, verlieren dann traditionelleWerte wie Status und Geld tendenziell anBedeutung?Immer mehr junge, gut ausgebildete«Ich hoffe, dass sich unser weitgehend auf den Bildschirmbeschränkter Blick wieder öffnen wird.»Menschen sagen Nein zu einer Karriereim herkömmlichen Sinn. Sie wollen sichnicht bedingungslos in den Dienst einesUnternehmens stellen und sich mit Hautund Haaren auffressen lassen. Das erscheintihnen einfach nicht erstrebenswert.Und damit verlieren gewisse traditionelleStatussymbole wie Luxusautound Einfamilienhäuschen an Bedeutung,was aber nicht heisst, dass Geld keineRolle mehr spielt. Die Höhe des Lohns istnach wie vor wichtig.An welchem Punkt befinden wir uns bezüglichkünstlicher Intelligenz?Im Alltag merken wir davon nochnicht viel. Ich muss froh sein, wenn der PCmir nicht dauernd Wörter vorschlägt, dieich gar nicht schreiben will. In welcheRichtung es gehen könnte, sehen wir amBeispiel von Watson. Das ist ein von IBMentwickeltes Programm, das Fragen beantwortenkann, die in natürlicher Sprachegestellt werden. Das Programmwurde 2011 im Rahmen der QuizsendungJeopardy eingesetzt und gewann gegenzwei menschliche Gegner. Das interessantean Watson ist, dass es sich nicht umein vorprogrammiertes Modell handelt,sondern dass das Programm selber Hypothesenbildet und diese verifiziert.Wie könnte ein solches Programm inder Arbeitswelt eingesetzt werden?Überall dort, wo riesige Datenströmeeingehen und daraus aufgrund der herkömmlichenProgramme gar keine vernünftigenSchlüsse gezogen werden können.Da gibt es auch bereits Versuche in<strong>Banken</strong>, dass Watson die neuen Informationenpermanent auswertet und basierendauf dieser Grundlage beispielsweiseAnlagetipps liefert.Welche anderen Entwicklungensind zukunftsweisend?Spannend finde ich das Internet derDinge. Es geht darum, dass reale Gegenständemit einer virtuellen Repräsentationdirekt mit dem Internet verknüpftwerden.Wie muss ich mir das vorstellen?Der Blumentopf schickt Ihnen einSMS, wenn er Wasser braucht.Werden weitere Gegenstände in unsererUmgebung an Intelligenz zulegen?Im Bereich Gesundheitspräventiongibt es einige interessante Ansätze. Beispielsweiseein Bürostuhl mit eingebautemSensor, der sich meldet, wenn dieKörperhaltung nicht optimal ist, odereine Brille, die ein Signal aussendet, wennderen Träger – beispielsweise ein Chauffeur– kurz vor dem Einnicken ist.context 6/7 – <strong>2013</strong>


16MonatsinterviewWir sitzen täglich stundenlang vor demBildschirm. Was werden spätere Generationenüber diese Art von Beschäftigungdenken?Die werden Mitleid haben mit unsund sich fragen, wie wir das nur ausgehaltenhaben. Aber dieses Problem ist erkannt.Man sucht nach neuen Lösungenund ich hoffe, dass sich unser weitgehendauf den Bildschirm beschränkter Blickwieder öffnen wird. Ich halte es für realistisch,dass wir in den nächsten zehn Jahrenganz wegkommen von Bildschirmund Tastatur. Wir sollten dann Informationenvon irgendwoher bekommen, undzwar genau dann, wenn wir sie brauchenund egal, wo wir uns befinden. Es kanndann – zum Beispiel mit Sensoren, Sendernund Projektoren in den Fingerspitzen– jede beliebige Fläche die Funktioneines Bildschirms und der Tastatur übernehmen.Es wird auch kein Problem mehrdarstellen, die Schnittstelle zwischenanalog und digital zu überwinden.Heute kämpfen wir ja vielfach noch mitProgrammen, die nicht gerade benutzerfreundlichsind.Auch das wird sich verändern. DieProgramme der Zukunft werden keinestundenlangen Schulungen oder das Studiumvon umfangreichen Handbüchernmehr voraussetzen. Die Technologie solluns die Arbeit erleichtern. Wenn ihr diesnicht gelingt, ist sie noch nicht ausgereift.Da gibt es noch viel Entwicklungspotenzial.Die Richtung gibt das Smartphonevor. Da ist praktisch alles selbsterklärend.Die erwerbstätige Bevölkerung wirdimmer älter. Was bedeutet das für dieUnternehmen?Sie tun gut daran, wenn sie sich aufdiese Tatsache einstellen. Es gibt interessanteAnsätze bei gewissen Firmen, welcheberücksichtigen, dass es im Lebenvon Arbeitnehmenden verschiedene Phasengibt. Es ist ihnen bewusst, dass über50-Jährige andere Stärken haben alsZwanzigjährige. Diese altersbedingtenStärken betonen und nutzen sie, anstattdie älteren Mitarbeitenden – wie dies leiderauch häufig passiert – ständig mit ihrenDefiziten gegenüber Jüngeren zu konfrontieren.Sie glauben, dass bezüglich der Wertschätzungvon älteren Mitarbeiternein Umdenken stattfinden wird?Ja, davon bin ich überzeugt. Geradewenn man bedenkt, dass wir in dennächsten zwanzig Jahren das Pensionsalterwohl leicht werden erhöhen müssen.Da kommt man doch gar nicht darum herum,die Arbeitsprozesse neu zu organisierenund auch in ältere Mitarbeitendezu investieren, beispielsweise was dieWeiterbildung anbelangt. In der Vergangenheitsagte man sich da vielleichtschnell einmal: Das lohnt sich nicht mehr,dieser Mitarbeiter bleibt sowieso nichtmehr lange im Unternehmen. Heutige65-Jährige sind eigentlich noch sehr leistungsfähig,wenn sie nicht gerade ausgebranntoder zermürbt sind. Und sie sindin der Regel auch noch sehr interessiert.Ich kenne einige, die sich auf die Pensionierunggefreut haben, doch nach einergewissen Zeit stellten sie fest, dass sie eigentlichdoch gerne weiterhin in reduziertemPensum arbeiten würden. Dafürdie passenden Angebote zur Verfügungzu stellen, ist eine Herausforderung, dersich die Unternehmen stellen müssen.Dies gerade auch, weil die Arbeitskräftewegen der demografischen Entwicklungknapp werden könnten.Ist das fixe Pensionsalter einAuslaufmodell?Anstatt sich mit 65 pensionieren zulassen und Rente zu beziehen, könnteman einen Teil dieser Rente vorbeziehenund sich zweimal während eines Jahres,zum Beispiel mit 35 und mit 52, einer grösserenWeiterbildung widmen und stattdessenbis 67 arbeiten.Den sicheren Arbeitsplatz gibt es heutepraktisch nicht mehr. Das wird vermutlichauch in Zukunft nicht anders sein.Die Lebensarbeitsstelle gehört wohlder Vergangenheit an. Der Soziologe RichardSennett sagt, dass man dreimal imLeben von Grund auf einen Beruf lernenmuss, um erfolgreich durch 45 Jahre Berufslebenzu kommen. Vielleicht trifftdies bei uns nicht genauso zu, aber sicherist, dass man sich immer wieder neu qualifizierenmuss. Anforderungen, Unsicherheiten,Tempo, Druck und Stress sindhoch. Damit müssen wir leben. Nur gelingtdies nicht mehr allen. Es muss unsmit Sorge erfüllen, dass die vorwiegendeUrsache von neuen IV-Fällen psychischeErkrankungen sind. Burnout und Depressionenstehen sicher nicht nur, aber häufigauch in einem Zusammenhang mit derSituation am Arbeitsplatz. Bedenklich istauch, wie viele junge Menschen bereitsbetroffen sind.Welche Fähigkeiten sind inZukunft wichtig?Ich halte die Selbstkompetenz füretwas vom wichtigsten. Dort sollten wirinvestieren. Selbstkompetenz hilft, dievielfältigen Herausforderungen des Arbeitslebenszu meistern und ebenso, denvielfältigen Verführungen zu widerstehen,die eine schnelllebige Welt bereithält.Wichtig ist, dass man seine psychischenund physischen Ressourcen nichtmissbraucht, sondern ganz im Gegenteil,dass man diese stärkt und pflegt. Und wirmüssen einen guten Rhythmus findenzwischen Beschleunigung und Entschleunigung.Diesen Anspruch sehenwir ja bereits abgebildet in der modernenBüroarchitektur. Dort gibt es zwischenden Arbeitszonen immer auch Inseln derRuhe und Entspannung.Therese Jäggi ist <strong>Context</strong>-Redaktorin.therese.jaeggi@kvschweiz.chGeorg Anderhub ist Fotograf in Luzern.geanderhub@bluewin.ch› Management undFührungZum Beispiel: hkvaarau.ch/nds-fuehrungFinde uns auf Facebook: www.facebook.com/H<strong>KV</strong>Aaraucontext 6/7 – <strong>2013</strong>


17suchtVordenker / inzum Thema: Arbeitswelt der ZukunftDein Alter, Status und beruflicher Hintergrund sind unwichtig.Bewirb dich, wenn du Mut zu einer ungewöhnlichen Konferenz hast!Dein Profil− Du hast etwas zu sagen− Du willst frische Köpfe treffen und aus Ideen Lösungen schmieden− Du glaubst an interdisziplinäre ZusammenarbeitUnsere Anforderungen− Du hast am 23. / 24. August Zeit nach Zürich zu kommen− Du kannst 24 Stunden durcharbeiten− Du bist bereit 600 CHF * in die Teilnahmen zu investieren* Studenten erhalten Reduktion oder können sich bei uns einen Sponsor suchenWir bieten− Inspirierende Arbeitsatmosphäre− Spannende Gesprächspartner− Dokumentation aller ErgebnisseAchtung!Wir nehmen nur die 100 frischesten Köpfe *!* Leute die einfach mal reinschauen wollen, bitte nicht bewerben.Bewerbung und Kontaktwww.24thinkpark.comWir sind die unkonventionellste Konferenz der <strong>Schweiz</strong> und werden unterstützt durchOrganisatorFolge uns auf facebook.com / 24thinkpark 24thinkpark


18Dossier <strong>Banken</strong>UnsichereZeitenDas Parlament hat die Lex USA verworfen. Das Risiko fürBankmitarbeitende, ungerechtfertigt und unkontrolliert in denFokus der amerikanischen Justiz zu geraten, ist gestiegen.Von Rolf MurbachDie Aufregung in den letzten Wochen war gross. US-Deal:ja oder nein. Die Frage spaltete Parteien und Vertreterder Finanzwirtschaft. Immer wieder tauchten neueArgumente für oder gegen den Deal auf. Experten meldeten sichim Tagestakt zu Wort und beeinflussten die Debatte. Spekulationenschossen ins Kraut. Es ist die Rede von bis zu 10 MilliardenBussgeld, das die <strong>Banken</strong> für ihr fehlbares Verhalten den USAzahlen sollen. Man klagt über das imperiale Gehabe der Amerikaner,die einzelne unserer <strong>Banken</strong> «ausknipsen» wollen. DieFinanzministerin wurde angefeindet, weil sie «einknickte», mitdem Sondergesetz den Rechtsstaat in Frage stellen und andereLänder dazu einladen würde, es den Amerikanern gleichzutun.Im Bundeshaus fand ein Hearing nach dem anderen statt, damitsich die Parlamentarier ein Bild machen konnten, worübersie im Eiltempo zu befinden hatten. Doch vieles blieb und ist unklar,Spekulation eben. «Wir haben die Wahl zwischen Choleraund Pest», sagten die Volksvertreter zerknirscht und stimmtenab. Der Ständerat überraschend für und der Nationalrat gegendas Sondergesetz. Risikoabwägung, kleineres Übel, Zukunft<strong>Banken</strong>platz und Rechtsstaat waren die Stichworte.Viele Kundendaten bereits überwiesenVieles ist auch nach dem Nein-Entscheid des Parlamentes offen.Wie frei können die <strong>Banken</strong> ohne das Sondergesetz mit den US-Behörden verhandeln? Liefern die Finanzinstitute den Amerikanernweitere Daten von Mitarbeitenden, Rechtsanwälten undTreuhändern und vor allem die Leaver-Listen, also die Listen,die zeigen, zu welchen <strong>Banken</strong> Kunden ihr Vermögen von dercontext 6/7 – <strong>2013</strong>


19Vieles bleibt auch nach dem Nein-Entscheid des Parlaments offen.context 6/7 – <strong>2013</strong>


20Dossier <strong>Banken</strong>UBS transferiert haben? Hunderte von Kundendaten haben die<strong>Banken</strong> ja bereits überwiesen. Machen sie sich dadurch in der<strong>Schweiz</strong> in jedem Fall strafbar? Können sich <strong>Banken</strong> und die US-Behörden einigen oder werden Finanzinstitute angeklagt mitmöglicherweise existenziellen Konsequenzen? Was bedeutet esfür Bankmitarbeitende, wenn sie auf einer US-Liste stehen?Vieles ist also unklar. Sicher ist nur:Das Bankgeheimnis, von dem der frühereFinanzminister Hans-RudolfMerz vor wenigen Jahren noch gesagthat, wer es attackiere, würde sich dieZähne ausbeissen – dieses Bankgeheimnis gibt es so nicht mehr.Die <strong>Schweiz</strong> bewegt sich aufgrund des internationalen DrucksRichtung automatischen Informationsaustausch. Selbst die Abgeltungssteuerscheint Makulatur.«Daten von mir wurden bereitsan die USA geliefert.»Schutz vor willkürlicher DatenlieferungDas Parlament hat die Lex USA also abgelehnt. «Für den <strong>KV</strong><strong>Schweiz</strong> ist der Parlamentsentscheid gegen die Lex USA ausrechtsstaatlicher Sicht sehr gut nachvollziehbar», sagt DanielJositsch, Präsident des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>. «Das Risiko für Bankmitarbeitende,ungerechtfertigt und unkontrolliert in den Fokus deramerikanischen Justiz zu geraten, ist damit aber noch einmalgestiegen. Die Vorlage hätte einen gewissen, wenn auch marginalenSchutz vor willkürlicher Datenlieferung geboten.» Hinzukommt, dass nun die zwischen dem Arbeitgeberverband der<strong>Banken</strong> und dem <strong>Banken</strong>personalverband getroffene Vereinbarungzum Mitarbeitendenschutz dahinfällt, denn deren Inkrafttretenwar an die Bedingung geknüpft, dass das Programm derUS-Behörden von der <strong>Schweiz</strong> unterstützt wird.Um für jene Bankangestellten, die nicht gestaltend und aktivins US-Geschäft verwickelt waren, eine gewisse Rechtssicherheitzu schaffen, macht sich der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> nun bei den Sozialpartnernfür neue Verhandlungenstark. Die betroffenen Mitarbeitendensollen bei Datenlieferungen besser geschütztwerden. «Zudem muss dasmassiv erschütterte Vertrauen zwischenMitarbeitenden und Arbeitgebern wieder gestärkt werden»,sagt Daniel Jositsch.Besorgte BankangestellteWie beschädigt das Vertrauen in den eigenen Arbeitgeber beiden <strong>Banken</strong> zurzeit ist, zeigt eine Umfrage, die der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>vor kurzem bei seinen Mitgliedern, die in einer Bank arbeiten,durchgeführt hat. Was beschäftigt die Bankangestellten? Welchessind ihre Sorgen? Wie schätzen sie die Zukunft des <strong>Banken</strong>platzes<strong>Schweiz</strong> ein? Die Antworten zeigen: Viele Mitarbeitendesind verunsichert, wütend und haben das Vertrauen in Verantwortlicheund Politik verloren. Wir veröffentlichen hier eineAuswahl der Antworten.> > Ich bin im Risk Management tätig und war eine Zeitlangauch im US-Business engagiert. E-Mails und andere Datenvon mir wurden bereits an die USA ausgeliefert. Es war, wieDie Zukunft aller <strong>Banken</strong>plätze der <strong>Schweiz</strong> ist ungewiss.context 6/7 – <strong>2013</strong>


man mir sagte, nicht zu verhindern. Ich brauchte mir aberkeine Sorgen darüber zu machen, da Hunderte von Namengemeldet worden seien.> > Ich bin mit grosser Wahrscheinlichkeit von der Datenauslieferungbetroffen, da ich wenige US-Kunden betreute. Ichhabe nicht vor, in die USA zu reisen.> > Da ich bereits freigestellt bin, kannich an der Umfrage leider nicht mehr«objektiv» teilnehmen. Ich denkeaber, dass die Verunsicherung unterden Bankangestellten gross ist.> > Mir machen nicht die Drohungen aus den USA Sorgen, sonderndie Inkompetenz und Naivität der Politiker.> > Man muss versuchen, den USA Einhalt zu gebieten, undzwar mit allen Mitteln – auch wenn wir uns dadurchNachteile einhandeln.> > Einmal mehr werden wir von unseren Arbeitgebern imStich gelassen. Die Manager werden nicht zur Verantwortunggezogen, das Fussvolk büsst.> > Ich bin vermutlich als Mitarbeiter nicht direkt betroffen.Ich mache mir aber Sorgen über den <strong>Banken</strong>platz <strong>Schweiz</strong>.> > Meine grösste Sorge gilt dem Rechtsstaat. Die Lex USA hättediesen bedroht. Wenn unzählige Mitarbeiter strafbareHandlungen begangen haben, hat das Management versagt,weil es Regeln nicht durchgesetzt hat.> > Der Worst Case wäre für Bankangestellte, dass sie nicht mehrin die USA reisen und sogar die <strong>Schweiz</strong> nicht mehr verlassenkönnten. Im Falle eines internationalen Haftbefehlswürden andere Länder betroffene <strong>Schweiz</strong>er wohlden USA ausliefern.> > Ich, IT-Mitarbeiter, wurde «outgesourced». Nun mache ichmeinen bisherigen Job zu viel schlechteren Konditionen.> > Der Verrat der «Oberen» an den «Ameisli» ist historisch.Die Verantwortlichen retten die eigene Haut.> > Der Druck auf die <strong>Banken</strong> ist enorm, und zwar von vielen«Wir werden von unserenArbeitgebern im Stich gelassen.»Seiten. Das wirkt sich auf die Arbeitsstimmung und die Arbeitsbedingungenaus. Viele Bankangestelltesind am Limit, machenDutzenden von Überstunden, werdenteilweise depressiv, weil siedem Druck nicht standhalten. Nervenzusammenbrüchehäufen sich. Das Management sieht zuund kassiert. Ich nenne das moderne Sklaverei.> > Diejenigen, die die USA-Geschichte betrifft, werden nurlückenhaft informiert. Man fühlt sich von der Bank imStich gelassen.> > Ich habe den Eindruck, dass alle Akteure ihre persönlichenInteressen verfolgen und nicht im Interesse der <strong>Schweiz</strong>bzw. des Finanzplatzes handeln. Wie auf der Titanic: Rettesich, wer kann.> > Die Politik hat keine Erfolge erzielt, und die Arbeitgeber habenihre Mitarbeitenden verpfiffen, damit sie den eigenenHals aus der Schlinge ziehen können.> > Was heisst heute schon Vertrauen? Jeder versucht seine Hautzu retten – oft auf Kosten der anderen.> > Alle Bankangestellten werden in einen Topf geworfen. Früherwar Bankangestellter ein angesehener Beruf. Heute muss mansich fast schon entschuldigen, wenn man seinen Beruferwähnt. Der Verband müsste eine Image-Kampagne lancieren.Die schönen Worte der <strong>Banken</strong> sind unglaubwürdig.21Chronologie des Steuerstreits mit den USA2007Im Zuge der Finanzkrise geriet die UBS ins Visier der US-Behörden.Das US-Justizministerium forderte die Namen von Kunden,die ihr Geld in der <strong>Schweiz</strong> vor dem Fiskus versteckt hielten.2008Der ehemalige UBS-Banker Bradley Birkenfeld erklärte sichschuldig, für UBS-Kunden Geld am Fiskus vorbeigeschleust zuhaben. Die USA beantragten im Sommer ein Amtshilfeverfahrenin der <strong>Schweiz</strong>, um an die Daten der Bankkunden zu gelangen.2009Die <strong>Schweiz</strong> und die USA einigten sich auf einen Vergleich: DieUSA sollten 4450 UBS-Kundendaten erhalten. Die UBS zahltezudem eine Busse von 780 Mio. Dollar.2010Das Bundesgericht befand die Herausgabe der Daten als rechtmässig.Nach deren Erhalt zog die US-Steuerbehörde ihre Klagegegen die UBS zurück.2011Die USA nahmen weitere <strong>Banken</strong> ins Visier – darunter die CreditSuisse, die HSBC <strong>Schweiz</strong>, die Basler und Zürcher Kantonalbanken,<strong>Juli</strong>us Bär und die Bank Wegelin. Das US-Justizministeriumverlangte Kundendaten und die Herausgabe von Namenvon Kundenberatern.2012Der Bundesrat entschied, dass codierte Bankdaten ans US-Justizministeriumgeliefert werden dürfen. Den Schlüssel zur Dekodierungsollen die USA erst erhalten, wenn eine Lösung im Steuerstreitvereinbart ist. Der Bundesrat erlaubte dann aber den<strong>Banken</strong> die Herausgabe auch von uncodierten Mitarbeiterdaten.Das Bundesverwaltungsgericht hingegen stoppte auf die Klageeines CS-Kunden hin die Lieferung von Kundendaten der CreditSuisse an die USA, weil seiner Ansicht nach das amerikanischeAmtshilfegesuch den Anforderungen nicht genügte.<strong>2013</strong>Die Bank Wegelin bekennt sich in den USA schuldig, Beihilfe zurSteuerhinterziehung geleistet zu haben. Die Busse beläuft sichauf 74 Mio. Dollar. Auf ein präziser formuliertes Amtshilfegesuchder US-Steuerbehörde hin erlaubt das Bundesverwaltungsgerichtnun doch die Lieferung von Kundendaten der Credit Suissean die USA. Der Bundesrat legt dem Parlament ein dringlichesGesetz vor, das es den betroffenen <strong>Banken</strong> erlaubt, sich mit Datenlieferungenund Ablasszahlungen an die USA freizukaufen.Die Lex USA wird vom Nationalrat am 19. <strong>Juni</strong> bachab geschickt.Quellen: Tages-Anzeiger, Handelszeitungcontext 6/7 – <strong>2013</strong>


22Dossier <strong>Banken</strong>> > Die eigentliche Entlassungswelle bei den <strong>Banken</strong> geht in derÖffentlichkeit komplett unter. Die Grossbanken wollen diesauch nicht öffentlich thematisieren, da ansonsten ein Sozialplananstehen würde.> > Wegen des Verhaltens von einigen wenigen wird ein ganzerBerufszweig verteufelt. Ich hatte noch nie etwas mit unversteuertenKundengeldern zu tun gehabt.> > In der Vergangenheit haben verschiedene Top-Kader mitdieser verantwortungslosen Strategie ihren Bonus zu maximierenversucht. Diese Personen sowie die inkompetentenLeiter der Rechtsabteilungen der betroffenen <strong>Banken</strong> müssenzurücktreten.Vorsicht vor US-ReisenEin Gespräch mit einem Kundenberater einer Grossbank bestätigtdie Eindrücke aus der Umfrage. Hannes S.* ist seit überzwanzig Jahren im Geschäft. Er betreut in Übersee domizilierteKunden. Selber war er nie geschäftlich in die USA gereist, abervon Beratern, die zu US-amerikanischen Kunden in die VereinigtenStaaten gereist sind, weiss er, dass sie stark verunsichertsind. «Sie haben Angst und wissen nicht, ob ihre Daten ausgeliefertworden sind oder noch werden.» Auf die interne Kommunikationsei im Zweifelsfall kein Verlass, die Abläufe und Vorkommnisseintransparent. «Ob und wann Daten geliefertwerden, erfahren die Mitarbeitenden eher durch die Medien alsdurch den Arbeitgeber», sagt er. Und: «Ich kenne Leute, die imUS-Crossborder-Business tätig waren und es deshalb nicht mehrwagen, in den USA Ferien zu machen. Sie sagen: ‹Ich stehe bestimmtauf irgendeiner Liste.›»Hannes S. ist besorgt darüber, wie schlecht sein Arbeitgeberdie Angestellten informiert hat und vor allem zweifelt er daran,dass die Finanzinstitute ihre Mitarbeitenden bei Schwierigkeitenmit US-Behörden wirklich effektiv unterstützen werden. «Jederist dann wohl auf sich gestellt.» Was die Entwicklung des<strong>Banken</strong>platzes anbelangt, so ist Hannes S. skeptisch. Er befürchtetin den nächsten Jahren einen massiven Stellenabbau aufdem <strong>Banken</strong>platz <strong>Schweiz</strong> und die weitere Auslagerung von Geschäftennach Asien. Er war aus rechtsstaatlichen und Souveränitätsgründengegen den US-<strong>Banken</strong>deal und sagt: «Ich schlies senicht aus, dass einige kleinere <strong>Banken</strong> mit hohem Refinanzierungsbedarfin US-Dollar sowie Rechtsanwälte, Treuhänderund Notare wegen der Leaver-Listen in arge Bedrängnis kommenkönnten.» Auch wenn er sieht, dass <strong>Schweiz</strong>er Finanzinstitutegrosse Fehler gemacht haben, so ärgert er sich dochüber «das unangemessene und imperialistische Gehabe derUSA».Dürftige InformationÄhnlich äussert sich ein Informatik-Angestellter* einer Grossbankin einem Mail an <strong>KV</strong>-<strong>Schweiz</strong>-Präsident Daniel Jositsch:«Ich habe mich sehr geärgert über den Beschluss der internenMitarbeitervertretung, dem Ansinnen der Geschäftsleitung zuzustimmen,umfangreiche Mitarbeiterdaten an die USA zu liefern.Einzige Information an die Mitarbeiter war jeweils einedürre Mitteilung auf dem Intranet, die ungefähr einen Tag aufgeschaltetwar und seither nicht mehr auffindbar ist. Aus Kontaktenmit der Mitarbeitervertretung habe ich erfahren, dass dieDatenlieferungen so umfangreich gewesen (!) sein sollen, dassselbst jemand aus der Informatik möglicherweise in den Unterlagenerwähnt wird.»Die <strong>Banken</strong>krise wird uns noch lange beschäftigen, und dieUnsicherheit unter den Mitarbeitenden wohl andauern. Vielesist offen: Wie hoch die Bussen für die fehlbaren Finanzinstitutesein werden, ob es einzelnen <strong>Banken</strong> wie Wegelin ergeht, die ihrenBetrieb einstellen musste, und mit welchen KonsequenzenBankmitarbeitende rechnen müssen, deren Daten in die USA geliefertwurden. Es kann nicht sein, dass sie die Zeche bezahlenund dass die Verantwortlichen nicht zur Rechenschaft gezogenwerden. Und es ist zu hoffen, dass die betroffenen <strong>Banken</strong> ausdem Schlamassel etwas lernen. Das allerdings kann man sichnach den Erfahrungen der letzten Jahre schwer vorstellen.*Namen der Redaktion bekanntRolf Murbach ist <strong>Context</strong>-Redaktor.rolf.murbach@kvschweiz.chPrüfungsausschreibung 2014Berufsprüfung für Fachleute imFinanz- und Rechnungswesen (BP)Prüfungsordnung vom 25.6.2010Schriftliche Prüfungen: 25. bis 27. März 2014Prüfungsgebühren: CHF 1800.– (inkl. Hilfsmittel)Zur Prüfung anmelden – ab 2. August <strong>2013</strong> unterwww.examen.chHöhere Fachprüfung für Expertinnen und Expertenin Rechnungslegung und Controlling (HFP)Prüfungsordnung vom 10.11.2008 mit dem Änderungsbeschlussvom 16.2.2010Fallstudie: 11. März 2014Übrige Fächer: 12. bis 14. März 2014Mündliche Prüfungen: 10. und 11. April 2014Prüfungsgebühren: CHF 2700.– (inkl. Hilfsmittel)Unterlagen einsenden – Verein für höhere Prüfungenin Rechnungswesen und ControllingPostfach 1853 | 8027 ZürichAnmeldeschluss ist der 15. September <strong>2013</strong>Thomas Ernst, Präsident der Prüfungskommission<strong>Juni</strong> <strong>2013</strong>context 6/7 – <strong>2013</strong>


Was passiert mit den Daten?Die Lex USA ist gescheitert. Nach wie vor stellen sich insbesondere Bankangestellten vieleFragen. Rainer Mössinger, Leiter Beratungsdienst des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>, beantwortet die wichtigsten.23Darf mein Arbeitgeber meine Daten herausgeben?In datenschutzrechtlicher Hinsicht bedarf die Herausgabe vonMitarbeiter daten eines Rechtfertigungsgrundes. Als Rechtfertigungsgründegelten, ab gesehen von der Einwil ligung derbetroffenen Per son, entweder ein überwiegendes privates oderöffentliches Interesse oder eine gesetzliche Grundlage. Für dieDatenherausgabe an die USA fällt allerdings ein überwiegendesprivates Interesse ausser Betracht, weil die USA über keine angemesseneDatenschutzgesetzgebung verfügen und das Datenschutzgesetzin einem solchen Fall ein überwiegendes öffentlichesInteresse voraussetzt. Der Datenschutzbeauftragte hat fürim Jahr 2012 von solchen Datenlieferungenbetroffene <strong>Banken</strong> in generellerHinsicht ein überwiegendesöffentliches Interesse bejaht.Mit der nun abgelehnten LexUSA hätte eine gesetzliche Grundlage dafür geschaffen werdensollen, dass <strong>Banken</strong>daten von Personen, die Geschäftsbeziehungenmit US-Personen organisiert, betreut oder überwachthaben, herausgegeben werden dürfen, wenn <strong>Banken</strong> von denUSA dazu verpflichtet werden. Die Ablehnung des Gesetzes bedeutetletztlich, dass in genereller Hinsicht kein überwiegendesöffentliches Interesse an einer Datenherausgabe angenommenwerden kann. Ob bei einer – mit oder ohne Einzelbewilligung –trotzdem vorgenommenen Datenherausgabe im Einzelfalltrotzdem ein Rechtfertigungsgrund vorliegen würde, müsste imStreitfall aufgrund der konkreten Umstände gerichtlich entschiedenwerden.«Die Bank ist verpflichtet, Mitarbeitendeim Voraus zu informieren.»Was passiert, wenn dem so ist?Es besteht das Risiko einer strafrechtlichen Verfolgung bzw. Anklagein den USA. Wie hoch dieses Risiko ist und mit welchenSanktionen gerechnet werden müsste, kann nicht eingeschätztwerden und hängt ohnehin stark vom konkreten Einzelfall ab.Ist US-Recht höher zu gewichten als <strong>Schweiz</strong>er Recht?Selbstverständlich gilt in der <strong>Schweiz</strong> die schweizerischeRechtsordnung und damit der Persönlichkeitsschutz gemäss Arbeitsvertrags-und Datenschutzrecht. In diesem Rahmen musseine Interessenabwägung zwischen öffentlichen Interessen sowieden Interessen des Arbeit geberseinerseits und dem Schutz der Persönlichkeiteines betroffenen Mitarbeitersoder einer betroffenen Mitarbeiterinandererseits vorgenommenwerden. Die abgelehnte Lex USA hat das öffentliche Interesse inBezug auf die Datenherausgabe als höher gewichtet.Kann ich als <strong>Schweiz</strong>er/in in den USA überhaupt strafverfolgtwerden?Wie jeder Staat können die USA Ausländer, die gegen ihreRechtsordnung verstossen haben, strafrechtlich verfolgen.Muss ich dann vor Gericht erscheinen?Solange Sie sich in der <strong>Schweiz</strong> aufhalten, werden die USA Ihrpersönliches Erscheinen nicht erzwingen können.Welchen Schutz bietet die Vereinbarung, die der Bankpersonalverbandmit den <strong>Banken</strong> ausgehandelt hat?Die Vereinbarung war an die Bedingung geknüpft, dass das Gesetzangenommen wird. Offen ist zur Zeit, ob die Vereinbarunggleichwohl beibehalten werden soll. Die Vereinbarung basiertauf den Vorgaben der abgelehnten Lex USA. Im Rahmen der vorgängigenInformationspflicht im Falle einer beabsichtigtenDatenherausgabe sieht die Vereinbarung insbesondere vor, dassdie <strong>Banken</strong> eine Anlaufstelle für das Auskunfts- und Einsichtsrechteinrichten. Zudem verpflichten sich die <strong>Banken</strong>, die Anwaltskostenvon Mitarbeitenden zu übernehmen, die in den USAstrafrechtlich angeklagt werden. Weiter soll ein Härtefallfondsvon 2,5 Millionen Franken eingerichtet werden für Mitarbeitende,die durch die Datenlieferungen in eine persönlich, finanzielloder wirtschaftlich schwierige Situation geraten. Als Diskriminierungsschutzist vorgesehen, dass die <strong>Banken</strong> imRahmen von Anstellungsgesprächen keine Fragen stellen zurBetroffenheit eines Stellen bewerbers durch Datenlieferungenund dass die Herausgabe von Daten eines Mitarbeiters keinenKündigungsgrund darstellen darf.Wie weiss ich, ob meine Daten den USA übergeben worden sind?Die Bank ist verpflichtet, Mitarbeitende im Voraus zu informieren,wenn sie betreffende Daten herausgibt.Wir sind für Sie da!Haben Sie ein Anliegen im Zusammenhang mit der Lex USA?Machen Sie sich Sorgen und wären froh um eine Beratung?Oder brauchen Sie eine Rechts-Auskunft? Rufen Sie uns anunter:0800 090 090Die <strong>Banken</strong>-Hotline ist für Mitglieder offen von: Montag bisFreitag, 9.30 bis 11.30 Uhr und 13.30 bis 15.30 Uhr.Keinen Rechtsschutz können wir bei allfälligen Strafverfahrenin den USA bieten.In allgemeinen arbeits- und sozialversicherungsrechtlichenFragen können sich <strong>KV</strong> Mitglieder sonst jederzeit bei ihrerSektion oder direkt beim <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> kostenlos beraten lassen.Und wenn es hart auf hart kommt, profitieren sie von derRechtsschutzversicherung.context 6/7 – <strong>2013</strong>


24Dossier <strong>Banken</strong>Ich war nur Befehlsausführende/r. Wird das in Betrachtgezogen?Gemäss der abgelehnten Lex USA hätten nur Daten von Personen,die Geschäftsbeziehungen mit Bezug zu einer US-Personentweder organisiert, betreut oder überwacht haben, herausgegebenwerden können. Auch ohne Lex USA könnte im Falle einerDatenherausgabe eine widerrechtliche Persönlichkeitsverletzungbejaht werden, wenn der betroffene Mitarbeitende in untergeordneterStellung tätig war und auf Weisung seiner vorgesetztenStelle gehandelt hat.Müssten nicht meine Vorgesetzten dafür zur Rechenschaftgezogen werden?In der Tat wird das Gerechtigkeitsempfinden gestört, wenn diejenigenFührungsverantwortlichen in den Direktionsetagen, dienicht direkt im operativen Geschäft tätig waren, jedoch letztlichdie gegen US-Recht verstossende Geschäftstätigkeit zu verantwortenhaben, unbehelligt bleiben, während ihnen unterstellteMitarbeiter zur Rechenschaft gezogen werden.Werde ich als Bankangestellte/r künftig weiterhin unbehelligtin die USA reisen können oder muss ich dort mit einerVerhaftung rechnen?Wenn Sie von einer Herausgabe Ihrer Daten betroffen sind, bestehtdurchaus die Gefahr einer Verhaftung.Bin ich auch als ehemalige Mitarbeitende betroffen?Ja, auch ehemalige Mitarbeitende können von einer Datenherausgabebetroffen sein. Auch diese müssen jedoch grundsätzlichvorgängig informiert werden. Die Vereinbarung, die derBankpersonalverband abgeschlossen hat, enthält allerdings dieEinschränkung, dass dies nur insoweit erforderlich ist, als dieseInformation mit verhältnismässigem Aufwand möglich ist.Falls es zu einer Anklage kommt, wer bezahlt den Anwalt?In der abgelehnten Lex USA war vorgesehen, dass in diesem Falldie Bank als Arbeitgeberin die Anwaltskosten übernehmenmuss. Auch ohne dieses Gesetz lässt sich aus der arbeitsvertraglichenFürsorgepflicht nach Art. 328 OR eine Pflicht zur Übernahmesolcher Kosten ableiten. Letztlich sind indessen auchhier die konkreten Umstände des Einzelfalles zu prüfen. Ein höhererleitender Angestellter mit massgeblicher Entscheidungsbefugnis,der ein rechtswidriges Verhalten in Kauf genommenhat, kann nicht mit einer Kostenübernahme rechnen.Kann ich gegen meinen Arbeitgeber wegen Verletzung desPersönlichkeitsrechts klagen?Rechtliche Ansprüche wie insbesondere Schadenersatz- oder Genugtuungsansprüchewegen Persönlichkeitsver letzung setzen voraus,dass die Persönlichkeitsverletzung widerrechtlich ist. Wenneine zulässige Datenherausgabe vorliegt, welche also insbesondereauf einer entsprechenden gesetzlichen Grundlage basiert,muss insofern die Widerrechtlichkeit grundsätzlich verneintwerden. Trotz zulässiger Datenherausgabe kann aber nicht ausgeschlossenwerden, dass im Einzelfall aufgrund spezifischerUmstände gleichwohl eine widerrechtliche Persönlichkeitsverletzungbejaht werden müsste. Vorstellbar ist etwa, dass ein betroffenerMitarbeiter eine nach US-Recht unzulässige Tätigkeitaufgrund einer Weisung seines Vorgesetzten vorgenommen hatund ein Gericht unter diesem Gesichtspunkt eine arbeitsvertraglichePersönlichkeitsverletzung bejahen könnte.Kann mir in solch einer Situation gekündigt werden?Die abgelehnte Lex USA hat einen Schutz vor Entlassung vorgesehen,wenn ein Mitarbeitender oder eine Mitarbeitende im Zusammenhangmit einer Geschäftsbeziehung zu einer US-Personeine Diskriminierung glaubhaft macht. Ohne dieses Gesetzmuss ein betroffener Mitarbeiter beweisen können, dass einemissbräuchliche Kündigung im Sinne von Art. 336 OR vorliegt.Kommt ein Gericht etwa zum Schluss, dass eine Kündigung lediglichdeshalb ausgesprochen wurde, weil der betroffene Mitarbeitersich gegen eine Datenherausgabe gewehrt hat, so kannes eine Entschädigung in der Höhe von einem bis sechs Monatslöhnenzusprechen.Kann man den Konflikt nicht auch ohne Datenherausgabe lösen?Die Meinungen gehen hier weit auseinander. Insbesondere sinddie Folgen für die <strong>Schweiz</strong> und die <strong>Schweiz</strong>erischen <strong>Banken</strong>nicht abschätzbar, wenn die von den US-Behörden verlangtenDaten nicht herausgegeben würden.SpecialWeiterbildung undKarriere <strong>2013</strong>Grossauflage mit rund 50 000 ExemplarenDie ideale Plattform für alle Anbieter auf dem WeiterbildungsmarktDie <strong>Nr</strong>. 8 erscheint am 26. August – Reservieren Sie sich noch heuteIhren Platz!Anzeigenschluss:7. August <strong>2013</strong>Rolf Graber berät Sie gerne:Telefon 043 322 60 30context@c-media.chCreative Media GmbHZürichstrasse 1358910 Affoltern am Albiscontext 6/7 – <strong>2013</strong>


Nach der Lex USA: Bankmitarbeitersind keine Manövriermasse!25Es darf nicht sein, dass unbescholtene Bankangestellte die Suppe auslöffeln müssen, die unsein paar fehlgeleitete Bankmanager eingebrockt haben. Von Daniel JositschDie Lex USA hat das Parlament in der Sommersession intensivbeschäftigt. Worum geht es eigentlich? Die schweizerischeBankgesetzgebung hat es bekanntlich erlaubt, dass<strong>Banken</strong> unversteuertes respektive konkret durch Steuerhinterziehungeinem ausländischen Staat entzogenes Geld annehmen.In den USA sollen die <strong>Banken</strong> noch weitergegangen sein undKunden aktiv angeworben und bei der Steuerhinterziehung unterstützthaben. Das führte dazu, dass die USA mit Strafverfahrengegen verschiedene schweizerische <strong>Banken</strong> drohen.Der Bundesrat führte während rund zwei Jahren Verhandlungenmit den USA, um eine sogenannte Globallösung zu finden.Diese Bemühungen blieben jedoch unfruchtbar. Mit derLex USA nun wollte der Bundesrat den <strong>Banken</strong> ermöglichen, dievon den USA verlangten Unterlagen über Kunden und Bankmitarbeiterauszuliefern. Das hörte sich auf den ersten Blick gut an.Doch rasch wurde klar, dass die Lex USA verheerende Auswirkungengehabt hätte. Mit diesem Gesetz sollten alle Bestimmungen,die bei der internationalen Rechtshilfe Schutz bieten, ausserKraft gesetzt werden. Das heisst, dass Daten über Kundenund vor allem über Mitarbeitende an die USA hätten geliefertwerden können, ohne dass sich die Betroffenen wirkungsvoll dagegenhätten zur Wehr setzen können.Der Rechtsstaat wäre im Nachhinein ausser Kraft gesetztworden und die Daten von Mitarbeitenden, die nur schon in derOrganisation oder Verwaltung solcher Kundendaten tätig waren,wären der US-Justiz ausgeliefert worden. Und das notabene auchfür Handlungen im Rahmen der beruflichen Tätigkeit von Bankangestellten,die damals im Einklang mit der schweizerischenRechtsordnung erfolgte.Der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> kann als Angestelltenverband ein solchesVorgehen nicht gutheissen. Es darf nicht sein, dass unbeschol-tene Bankangestellte die Suppe auslöffeln, die uns von einigenfehlgeleiteten Bankmanagern eingebrockt wurde. Der Bankpersonalverbandhat ohne Absprache mit dem <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> mit derArbeitgeberseite eine Vereinbarung unter zeichnet, in dem er derin der Lex USA vorgeschlagenen Vorgehensweise zustimmte,um damit einige flankierende Massnahmen zu erhalten. ZumBeispiel sollte ein Fonds in der Höhe von 2,5 Mio. Franken geschaffenwerden. Angesichts der für die Mitarbeitenden drohendenKosten ist dieser Betrag lächerlich und darüber hinaus einHohn: Die Mitarbeitenden werden ans Messer geliefert, aber dafürwerden ihnen die Anwaltskosten bezahlt! Damit ist den Mitarbeitendenaber nicht geholfen. Dies nur schon deshalb, weildieses Gesetz nur ein Jahr gelten sollte. Nachher wäre es mit denflankierenden Schutzmassnahmen vorbei gewesen.Der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> lehnte daher diese Vereinbarung mit den<strong>Banken</strong> ab und ist konsequenterweise aus dem Gesamtarbeitsvertragmit den <strong>Banken</strong> ausgetreten. Für die im <strong>KV</strong> organisiertenBankmitarbeitenden ergibt sich dadurch in jedem Fall keinNachteil.Nach der Ablehnung der Lex USA ist das Problem für dieBankmitarbeitenden natürlich nicht gelöst. Der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>macht deshalb konkrete Vorschläge, wie die Mitarbeitenden indieser Bereinigungsphase des schweizerischen <strong>Banken</strong>platzesgeschützt werden sollen (siehe dazu unten stehende Box). DieseVorschläge sollen mit den <strong>Banken</strong> diskutiert werden und zu einerVereinbarung führen, die die Mitarbeitenden tatsächlichschützt.Daniel Jositsch ist Nationalrat und Präsident des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.daniel.jositsch@kvschweiz.chSozialpartnerschaft <strong>Banken</strong> – wie weiter?Für den <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> ist in der gegenwärtigenSituation zentral, dass die Rechte derBankangestellten bestmöglich gewahrtwerden. Gegenüber den <strong>Banken</strong> hat er deshalbbereits seine Bereitschaft signalisiert,erneut in Verhandlungen einzutreten. Diesobwohl er den Gesamtarbeitsvertrag perEnde Jahr gekündigt hat – was übrigens für<strong>KV</strong>-Mitglieder keine umittelbaren Folgenhat.Neben einer Fortsetzung der langjährigenSozialpartnerschaft ist der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> inerster Linie daran interessiert, die Regelungenrund um die Lieferung von Mitarbeiterdatenins Ausland neu zu verhandeln. Zentralsind dabei folgende Punkte:Geltungsbereich: Die anzustrebende Vereinbarungmuss zeitlich und geografischuneingeschränkt gelten, denn es ist zu befürchten,dass andere Länder ähnlicheWege beschreiten werden wie die USA. IhrInkrafttreten darf nicht von allenfalls nochfolgenden politischen Entscheiden abhängiggemacht werden.Informationspflicht und Rechtsschutz: Mitarbeitende,deren Daten im Zusammenhangmit Strafuntersuchungen ausgeliefertwerden sollen, müssen vorgängig informiertwerden. Widerspruchsmöglichkeiten und-fristen müssen so ausgestaltet werden,dass Angestellte eine realistische Chanceerhalten, die Datenherausgabe zu verhindernund den Rechtsweg zu beschreiten.Ehemalige Mitarbeitende: Die Schutzbestimmungenmüssen analog auch für ehemaligeMitarbeitende gelten; die Massnahmen,wie diese ausfindig gemacht werdenmüssen, sind zu definieren.Schutz vor Entlassung: Vermuten Betroffene,dass sie aufgrund einer Geschäftsbeziehungmit dem Ausland entlassen werden,muss ihnen ein effektiver Kündigungsschutzgewährt werden.Härtefälle: Das in der jetzt hinfällig gewordenenVereinbarung festgesetzte Fonds-Kapitalvon 2.5 Millionen Franken muss substanziellerhöht werden.Mehr Infos auf www.kvschweiz.chcontext 6/7 – <strong>2013</strong>


26BündigKeine Angst vor dem AuftrittViele Menschen haben Mühe, vor Publikum zu sprechen. Ein neuer Ratgeber des Verlags S<strong>KV</strong>zeigt, worauf es beim Reden vor Publikum ankommt.Man steht alleine vorne und voreinem sitzen Dutzende von Menschen,die gespannt auf die Ausführungenwarten. Die Hände sind feucht, manvernimmt ein leichtes Zittern am Körperund das Gefühl, das man empfindet, istdumpfe Angst. Wenn der Auftritt dochnur schon vorüber wäre, denkt man. Aberman darf nicht flüchten, man muss dadurch. Vielen Menschen geht es so oderähnlich. Sie haben Mühe, vor Publikumzu sprechen, es liegt ihnen nicht, sich zuexponieren. Lieber tauschen sie sich imkleinen Kreis aus und überlassen die öffentlicheRede anderen.Und doch gehört der Auftritt vor Publikumzu den meisten Jobs in der heutigenBerufswelt. Man kommt nicht darum herum,muss seine Arbeiten und Projektepräsentieren, über Ereignisse informierenund Arbeitsergebnisse vorstellen.«Reden ist ein Handwerk, das man lernenkann», sagt Michael Oefner, der denRatgeber «In 20 Schritten zum Redeprofi»verfasst hat. Das Entscheidende sei dieÜbung. Nur wer sich regelmässig vor Publikumexponiere, lerne es. Und wer sichmit den einschlägigen Techniken vertrautmache.Der neue Ratgeber des Verlags S<strong>KV</strong>gibt in kompakter Weise einen Überblicküber die wichtigsten Aspekte der Rhetorikim Alltag und viele wertvolle Tipps.Wie bereitet man sich auf eine Rede vor?Welche Hilfsmittel eignen sich: ausgeschriebenesManuskript, Power-Point-Präsentation oder Kärtchen? Was tut mangegen Lampenfieber, und wie referiertman möglichst frei? Michael Oefner plädiertfür gehaltvolle und gleichzeitig lebendigeund spannende Vorträge. Mandürfe sein Publikum auf keinen Fall langweilen.Der Autor zeigt auch auf, was einengelungenen Auftritt auszeichnet, wie manin eine Rede einsteigt, anschaulich erzählt,auf Gestik und Mimik achtet, mitPausen und wechselvoller Stimme arbeitet.Denn: Es gilt immer, Aufmerksamkeitzu erzeugen und das Publikum für eineneinzunehmen.Eine Musterrede, Checklisten zu Vorbereitung,Ausarbeitung des Manuskriptsund zu Dos and Don’ts beim Auftritt vorPublikum ergänzen die Ausführungen.Rolf MurbachMichael Oefner:In 20 Schritten zumRedeprofi. VerlagS<strong>KV</strong> <strong>2013</strong>. CHF 32.–Bestellung Online-Shop:www.verlagskv.chSchreibtischTheo Schwarz, Leiter Technik/Sicherheit. Foto: Reto Schlatter / Zürcher Presseladen.context 6/7 – <strong>2013</strong>


TagungKonferenz der anderen ArtAm 23./24. August findet in Zürich ein24-Stunden-Event zur Zukunft der Arbeitsweltstatt. Der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> ist Partner derzukunftsweisenden Veranstaltung.Eintreffen der Gäste, Kaffee, Vortrag 1,Vortrag 2, Mittagessen, Podiumsdiskussion– so oder ähnlich sehen die Programmevon Veranstaltungen in der Regelaus.Nicht so bei 24thinkpark: Bei diesemAnlass in der Papierhalle in der ZürcherSihlcity ist die Welt nicht zweigeteilt inVortragende und Zuhörende. Während24 Stunden arbeiten rund 100 Köpfe zusammen,tauschen sich aus, entwickelngemeinsam Ideen. Und das Ganze hierarchiefrei,interdisziplinär und ohne Powerpoint-Präsentationen.Gesucht sind für diese VeranstaltungPersonen aus möglichst vielen Bereichen.Solides Fachwissen ist dabei weniger zentralals Kreativität, die Bereitschaft, gedanklichausgetretene Pfade zu verlassenund der Wille, 24 Stunden aktiv mitzuwirken.Sehr bewusst setzen die Veranstalterauf ein möglichst breites Spektrum anBuchhaltungKein MilchbüchleinDer veb.ch empfiehlt KMU, eine minimaledoppelte Buchhaltung zu führen.Mit dem neuen Rechnungslegungsrechtkönnen sich Kleinstunternehmen auf dasFühren einer Einnahmen-Ausgabenrechnungund der Vermögenslage beschränken.Von diesem «Milchbüchlein» rät derveb.ch ab. Er empfiehlt, eine minimaledoppelte Buchhaltung zu führen.Seit der Inkraftsetzung des neuenRechnungslegungsrecht per 1. Januar<strong>2013</strong> reicht für Einzelunternehmen undPer sonengesellschaften mit weniger als500 000 Franken Umsatzerlös im letztenGeschäftsjahr eine einfache Einnahmen-Ausgabenrechnung sowie eine Aufstellungüber die Vermögenslage. Dies istvom Parlament als Entlastung der KMUgedacht, der veb.ch, der grösste <strong>Schweiz</strong>erVerband für Rechnungslegung, Controllingund Rechnungswesen, jedochsieht mehr Nach- denn Vorteile: Das«Milchbüchlein» erfülle beispielsweisedie formellen Anforderungen für die Abrechnungder Mehrwertsteuer nur mangelhaft,und die stillen Reserven könntenTeilnehmenden. Von Architektur und ITüber die Forschung bis zum Personalwesensollen möglichst alle Stimmen vertretensein, die einen Beitrag leisten können.Neben arrivierten Teilnehmenden – unteranderem haben sich bereits MatthiasMölleney und Prof. Dr. Sybille Sachs vonder Hochschule für Wirtschaft Zürich angemeldet– werden gezielt auch jungeTeilnehmende gesucht.Der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> hat sich entschieden,bei dieser Veranstaltung als Partner aufzutreten,denn er ist von ihr gleich in doppelterHinsicht überzeugt. Einerseits willder <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> möglichst frühzeitig überEntwicklungen in der Arbeitswelt aufdem Laufenden sein und diese aktiv mitgestalten.Andererseits ist er begeistertvom innovativen Konzept der Veranstaltung,das völlig neue Denkansätze hervorbringenkann.Interessiert?Noch hat es freie Plätze. Weitere Informationenund Anmeldung unter: http://24thinkpark.comunter Umständen nicht vollständig zuGunsten des Steuerpflichtigen ausgeschöpftwerden. Bei der Vermögensaufstellungdrohten den Betrieben sogar aufwendigeErhebungen im Nachhinein.Für den veb.ch liegen die Vorteile derFührung einer minimalen doppeltenBuchhaltung auf der Hand: Die Fehleranfälligkeitnimmt deutlich ab, die Transparenzsteigt und die tatsächliche finanzielleLage ist besser nachvollziehbar. Derveb.ch zeigt mit einem Leitfaden, wie einKleinstunternehmen mit einem minimalenKontenrahmen ohne grösseren Aufwanddie Buchhaltung führen kann.Der Leitfaden zur Einnahmen-Ausgabenrechnungist unter: www.veb.ch, Publikationen,Rechnungswesen, abrufbaroder kann als Broschüre bei veb.ch, Postfach1262, 8021 Zürich kostenlos bestelltwerden. Mit Inkraftsetzung des neuenRechnungslegungsrechts im OR per 1. Januar<strong>2013</strong> hat der veb.ch zudem das Standardwerk«<strong>Schweiz</strong>er KontenrahmenKMU» neu überarbeitet. Das Buch erscheintim Herbst im Verlag S<strong>KV</strong>. pdKOLUMNEMobilität totalVon Franziska HügliMeine Kollegin war hin und her gerissen.Unter dem Motto «Totale Mobilität» hatteihr Arbeitgeber Anfang April den mobilenArbeitsplatz eingeführt. Anstelle desfix zugewiesenen Arbeitsplatzes galt nun:Bei Arbeitsbeginn fasst jeder seinen Rollkorpusund installiert sich, wo immer esgerade passt. Sogar der Chef mache mit,erzählte sie. Einzig die Rechtsabteilung,die Personalabteilung und der Finanzchefhätten noch fixe, abgetrennte Arbeitsplätze– aus Diskretionsgründen.Das Motto «Totale Mobilität» fand meineKollegin eigentlich verlockend. Sie reistohnehin jeden Tag fast anderthalb Stundenzur Arbeit und hält sich für veränderungsbereit,neugierig, kontaktfreudigund kann sich auch bei Lärm gut konzentrieren.Und die berühmte Yucca-Büropalmeund die zahlreichen Familienfotos,die auf und in den schmalen Rollmöbelnkeinen Platz mehr finden, hatten ihr nieviel bedeutet.Doch wenn sie sich in der Firmenzentralenun umhörte, war die Anzahl jener, diein der Kaffeepause über das neue Regimefluchten, grösser als jene, die sich klaglosoder gar freudig darauf eingelassen hatten.Ein Arbeitskollege hatte es lautihren Schilderungen drastisch formuliert:«Unter totaler Mobilität verstehe ichnun, da man mir das letzte StückchenHeimat in dieser rasanten Berufswelt genommenhat, die Freiheit, mich auchnach ausserhalb des Unternehmens zuorientieren.»Das brachte meine Kollegin ins Grübeln.Wie konnte es sein, dass die gesamteLoyalität zum Unternehmen an diesemSymbol des eigenen Bürotisches hing?Da musste, mutmasste sie, vorher schoneiniges an Wertschätzung gefehlt haben.Franziska Hügli ist Unternehmensberaterinund Verwaltungsrätin.mail@huegliconsulting.ch27context 6/7 – <strong>2013</strong>


28Arbeitsintegration«Grundsätzlich ist jederMensch vermittelbar»Der Verlust der Arbeitsstelle wiegt schwer und kann sogar krank machen. Die nachhaltigeArbeitsvermittlung durch Ingeus in Zürich hat sich zum Ziel gesetzt, Betroffenen mit einerunkonventionellen Beratung wieder zu einer Stelle zu verhelfen. Text und Bild Stefan HartmannBegegnung auf Augenhöhe: Ingeus-Beraterin mit einem Kunden.lich in Australien gegründete Privatunternehmenhat sich zum Ziel gesetzt,Arbeitslosen und Menschen mit gesundheitlichenProblemen wieder eine bezahlteTätigkeit zu vermitteln, und zwarim ersten Arbeitsmarkt. Die Ingeus-Methodefindet Anklang und zeigt gute Erfolge.«Open Space»-BüroIm Ingeus-Grossraumbüro in Zürich-Oerlikon geht es ungezwungen zu undher. Die Ambiance ist angeregt. An sechs«Inseln» arbeiten Beraterinnen und Beratervon Ingeus mit ihren Kunden. Sielesen CVs, bereiten ein Bewerbungsgesprächvor oder arbeiten am Bildschirm.Im hinteren Teil des «Open Space»-Bürosgibt es eine «Job-Station» mit einem Dut-Eine Arbeitsstelle zu haben, ist für jedenMenschen von zentraler Bedeutung.Der Job gibt das Gefühl, ein wertvollesMitglied der Gesellschaft zu sein. Waseine Stelle bedeutet, merkt man erst,wenn man sie verliert, aus welchen Gründenauch immer. Ohne Arbeit zu sein undlänger stempeln zu müssen, nagt amSelbstbewusstsein. Dies kann zu psychischenStörungen oder Ernährungs- undSchlafproblemen führen. Je länger dieserZustand andauert, desto grösser wird dieGefahr der Arbeitsunfähigkeit. Wer aufgrundvon Krankheits- oder Unfallfolgenin seiner Arbeitsfähigkeit eingeschränktwird oder bereits Rentenleistungen bezieht,den schicken die IV, die SUVA oderdie Privatversicherer zu einer Arbeitsvermittlungsstellewie Ingeus. Das ursprüngzendComputern samt Telefongeräten,Scannern, Druckern. Hier können Kundenselber arbeiten – Angebote von Job-Börsen checken, Anrufe erledigen, Bewerbungenentwerfen. Am Rand desBüros gibt es auch mit Glaswänden abgetrennteEinzelbüros, wo man sich beiBedarf zum Gespräch zurückziehen kann.Man wähnt sich eher in einem modernenUnternehmen als in einer Beratungs- undArbeitsvermittlungsstelle.Das schlägt sich auch im Umgang mitden Klienten nieder. Ingeus spricht vonKunden, nicht von «Fällen». «Wir begegnenden Kunden auf Augenhöhe», betontIngeus-Geschäftsleiter Daniel Sieber.«Wer aus gesundheitlichen Gründen oderwegen einer Kündigung ohne Arbeit istund zu Ingeus kommt, erhält bei uns Ratcontext 6/7 – <strong>2013</strong>


29und tatkräftige Unterstützung.» Ziel sei,Ratsuchenden im regulären Markt raschwieder eine Stelle zu verschaffen. «Wirnehmen sie als Individuen ernst und gehenauf ihre spezifische Situation ein»,sagt Sieber weiter. Grundsätzlich sei jederMensch vermittelbar.Selbstmarketing stärkenIngeus startete 2009 zusammen mit demBundesamt für Sozialversicherungen(BSV) und der IV-Stelle der SozialversicherungsanstaltSVA Zürich ein dreijährigesPilotprojekt. Hintergrund des Projektesbildet die 6. IV-Revision, die zumZiel hat, 17 000 IV-Bezüger wieder in denArbeitsprozess zu integrieren. Im Pilotprojekt,das von 2009 bis 2012 dauerte,betreute Ingeus rund 1100 Kunden, derenDossier nach vier bis fünf Jahren Rentenzahlungennochmals angeschaut wurde,um zu prüfen, ob eine Reintegration imArbeitsmarkt möglich ist. Es waren auchLeute darunter, die kein Anrecht mehr aufeine Rente hatten. «Der Situation entsprechendsind diese Leute oft auf einem Tiefpunkt»,sagt Daniel Sieber. «Sie habennicht selten einen regelrechten Massnahmenmarathonhinter sich, waren beimRAV und haben viele Kurse besucht. OhneErfolg.» Ingeus will diese Kunden aus dem«Loch» herausholen, in das sie gefallensind.Das Klima bei Ingeus sei anders als beieiner Sozialbehörde, wo die Beratung oftvon Bürokratie und Kontrolle begleitetwerde, sagt Daniel Sieber. Wer zu Ingeuskomme, erhalte einen festen Ansprechpartneraus dem zwölfköpfigen Ingeus-Beraterteam. Dieses sei ein «kreativerMix» aus Hochschulabsolventen verschiedensterFachrichtungen, Mitarbeiternaus psychosozialen Berufen oderQuereinsteigern aus der Wirtschaft, erklärtTeamleiter Olivier Tezgören. IhrUmgang mit den Kunden sei daher auchanders als bei einer Sozialbehörde. DieBeratenden verstünden es, ungeahnte Berufs-Potenzialezu orten, die währendJahren oder Jahrzehnten brach gelegenseien. «Wir bauen unsere Kunden auf,schauen, dass sie sich im Coaching wohlfühlenund helfen beim Selbstmarketing.»Keine Quoten-JobsDie Firma begleitet die Kunden auch imneuen Job, manchmal bis zu mehr als 100Tage nach Stellenantritt. Ein Umstand,den die Firmen laut Olivier Tezgören sehrschätzten. Und Daniel Sieber erklärt: «Wirloten den Stellenmarkt ständig aus undgehen auch auf Firmen zu, die sich zur Sozialverantwortungbekennen. Wir suchenreguläre Stellen und nicht Quoten-Jobs.»Jeder Kunde wird bei Ingeus individuellbetreut. Zentral ist zunächst dieStandortbestimmung des Kunden, ähnlicheiner medizinischen «Anamnese»:Wie ist der Kunde in die Situation geraten?Wo liegen seine verborgenen Fähigkeiten?Wo kann man ihn noch schulen?Parallel dazu werden Gesundheitsmassnahmendurch Fachleute aus Psychologieund Physiotherapie eingeleitet, diezur emotionalen Bewältigung der Situationbeitragen, die Sozialkompetenz undSelbst sicherheit fördern und bei Schlaf-,Stress- oder Ernährungsproblemen helfen.Es gilt auch abzuklären, wie es umdie körperliche Belastbarkeit steht undwie diese trainiert werden kann. Das Beratungsunternehmenbietet den KundenKurse für Pilates oder Nordic Walking,auch nachdem sie eine neue Stelle gefundenhaben.Erfolgreiche BeratungWie steht es mit der Erfolgsquote von Ingeus?«Wir konnten beim Pilotprojekt fast40 Prozent der Kunden auf dem ersten Arbeitsmarktvermitteln», freut sich DanielÜBER 200 BEWERBUNGENJahrzehntelang kam Buchhalter RolandH.* mit seiner psychischen Störung weitgehendzurecht. Er war zuverlässig undgewissenhaft, fehlte so gut wie nie ander Arbeit. Niemand merkte etwas, wenner gerade eine depressive Phase durchlebte.Doch dann verliert er mit Mitte50 wegen Umstrukturierungen seineStelle. Und damit auch den Boden unterden Füssen. Nach Selbstmordversuchenerhält er eine IV-Rente zugesprochen.Mit 59 Jahren kommt Roland H. zuIngeus. Er will den Wiedereinstieg in denArbeitsmarkt versuchen.Mit Hilfe seiner Beraterin startet RolandH. behutsam erste Bewerbungsaktivitäten.Stelleninserate werden besprochen,Bewerbungsschreiben aufgesetzt undein neuer Lebenslauf entworfen. Daserste Vorstellungsgespräch trainierensie in einem Rollenspiel. Es klappt zwarnicht mit der Stelle, aber Roland H.Sieber. Daneben konnten viele ein befristetesPraktikum oder einen sogenannten«Arbeitsversuch»in einer Firma absolvieren.Bewähren sie sich an der Stelle, bekommensie oft einen Vertrag. Für einigeKunden wurde auch eine Lösung im geschütztenBereich gefunden. Im Durchschnittwandten die Ingeus-Berater sechsMonate pro Kunde auf.Inzwischen kann Ingeus die Kooperationmit den IV-Stellen fortführen. In einemFolgeprojekt werden Personen vermittelt,die krankheits- oder unfallbedingtSchwierigkeiten haben. Diese Personenkönnen noch in einem ungekündigtenArbeitsverhältnis stehen, sind schon längerarbeitslos oder beziehen sogar schonRentenleistungen der Invalidenversicherung.Ein weiterer Zweig der Firma ist dasOutplacement von Angestellten von Firmen,welche den Austritt ehemaliger Angestelltensozialverträglich gestalten undeine erfolgreiche Neuplatzierung ermöglichenmöchten. Daniel Sieber: «Wir sinddafür besorgt, dass diese Leute eine reelleChance im Arbeitsmarkt haben.»Stefan Hartmann ist freier Journalist im ZürcherPresseladen. sthartmann@presseladen.chmerkt, dass sich der Arbeitsmarkt dochnoch für ihn interessieren könnte. Erarbeitet weiter an der Körperhaltung undam Sprechfluss. Roland H. gibt sein Bestes.Nach 205 Bewerbungen, 17 Vorstellungsgesprächenund neun Monaten Ingeus-Programm klappt es mit einem Arbeitsvertrag– einen Monat nach seinem60. Geburtstag. Roland H. tritt eine50%-Stelle als Buchhalter in einem kleinenBetrieb an. Seine Kompetenzen undsein grosser Erfahrungsschatz überzeugtenoffenbar; Roland H. hat fast 100 andereBewerber ausgestochen. Die Firmaist sehr zufrieden und erhöht nach sechsMonaten sein Arbeitspensum auf 70%.Roland H. fühlt sich wohl in der Firmaund unter den wesentlich jüngeren Kollegen.Er freut sich jeden Tag auf die Arbeit.Schlaftabletten braucht er nunkeine mehr. (*Name geändert)context 6/7 – <strong>2013</strong>


Er folgreichNach einer anspruchsvollen Ausbildung und bestandener Prüfung feiertenam 8. <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> — 593 Fachleute im Finanz- und Rechnungswesen und 111Expertinnen und Experten in Rechnungslegung und Controlling ihre Fachausweiseund Diplome. Dazu gratulieren wir herzlich!Fachleute im Finanz- und Rechnungswesen mit eidg. FachausweisAebi Carline • Aegerter Corinne • AeschlimannRuedi • Affolter Jacqueline • Aggeler Corinna •Aggeler-Blees Marie-Theres • Alioski Muzafer •Allemann Tazio • Ammann Raphael • AmmannSvetlana • Anarat Kerem • Anderegg Daniel •Anderegg Monika • Anderegg Ramona • AndradeGarcés Nancy Angélica • André Virgile • AndreyLoïc • Arango Chois Sandra Lorena • Arcuri Sara• Arn Pamela • Attiger Karin • Babou Ahmed •Bachofen Nadja • Badrutt Viviane • BagnoudLéonard • Ballmer Christian • Bangerter Martina• Barbieri Pina • Barciaga Martin • Baroni Flavia• Barrat Virginie • Barthoulot Nelly • BattistonRaffaella • Bauert Tobias • Baumann Thomas •Baumann Barbara • Baumgartner Stéphanie •Baumgartner Bianca • Baumgartner-SchwitzerAndrea • Beaud Daniela • Beauverd Cédric • BenSaid Samira • Benninger Ramon • BergerSéverine • Bernard Sandy • Bernet Natalia •Bersier Nathalie • Berthouzoz Laurent • BertolaPierfrancesco • Bertschinger Fabio • BetschartAndrea • Bettahar Karim • Beyeler Adrian •Bianchi Rodolfo • Billato Nathalie • BillaudelIvone • Birrer Séverine • Bizzarro Raffaele •Bleiker Ramona • Blum Corinne • BlunschiFabienne • Boccalero Mario • Bodinaku Nevila •Boillat Nicolas • Boimond Alexis • Boletini Granit• Boller Daniela • Bolliger Jasmin • BomhardtKevin • Bonnevaux Myriam • Bono Giovanni •Bosch Peissard Bhanumi • Bottazzini Marcel •Bourgeois Didier • Boutoille Cédric • BouveratDominique • Bovet Vanessa • Brand Josef •Brechbühl Sara • Brennwald Tamara • BrodardNoémie • Bron Laura • Brügger Graziella •Brunner Franziska • Brunner Dominique •Brunner Irene • Brunner Samantha • BrütschJeannette • Bucher Johann • Buchs Christine •Bühler Vanessa • Bünter Prisca • Büttiker DanielJürg • Caetano Suzana • Capt Stéphanie • CastilloEstrada Karla Teresa • Cattin Benjamin • CattinChristelle • Cereghetti Genny • Cerutti <strong>Juli</strong>e •Chau Krystin • Chédel Patricia • ChevalleySandra • Chevalley Natacha • ChiappettaAnnamaria • Christen Thomas • Christen Tamara• Cinquemani Aurelia • Cipriano Alessandra •Cirelli-Leoni Eliane • Clemente Caroline • ClercDiane • Conigliaro Darija • Coniglione Carmelo •Coric Zeljka • Corminboeuf Fabrice • Coupy Anaïs• Coutaz Florence • Cretegny Tiffanie • Croci-Torti Claudia • Cuccagna Samuel • Da SilvaEsteves Marcio • Dagnello Nadia • Dali-YoucefKarim • Dällenbach Christian • Dalvai Peter •Dasen Kevin • De Battista Fabio • De CamilliDaniele • De Cia Giovanni • de Coulon-ZehnderNathalie • De Iaco Kevin • De Jesus Catia • DeMarco Antonello • Degen Marco • Demir Semra •Depaz John • Desqueyroux - Alberti Hervé •Dettwiler Eva • Dévaud Marielle • Di Iorio Anica •Diethelm Deborah • Dimopoulos Joannis •Diriwächter Tanja • Donlic Samra • Dos SantosCordeiro Marta Sofia • Dückers Andrea • DurkaSilke • Eder Regula • Egger Samuel • Egli Marlis •Eicher Rebekka • Eiholzer Martina • ElzingreJonathan • Engelking Sabine • Enzler Mario •Erard Cyril • Eschle Miriam • Fanconi Flavio • FäsMatthias • Fässler Niklaus • Felchlin Khira •Felder Karin • Feller Linda • Fiechter Lars •Filippini Sabina • Fluri Patrick • Fontana Mathias• Förster Wenke • Fournier Carole • Franz Pascal• Frauenfelder Gloria • Freymond Renaud •Fröhlicher Marco • Fuchs Yvo • Fumasoli Luigi •Furrer Yolanda • Gabioud Bastien • GalassiniArielle • Gall Sarah • Galliker David • Galliker Liz• Gallina Fabio • Gallo Andrea • Garbiec Robert •Gargasole Walter • Gartwyl Marco • GattlenMichèle • Gautschi Sabine • Gautschi Isabella •Gehrig Romina • Gemperle Mario • Gerber-UlrichFabienne Chantal • Gerner Natascha Maria •Gholampour-Fahandari Sabrina • Giommi Carole• Girardet Lucie • Gisler Angela • Gnesa Lindsay• Gobat <strong>Juli</strong>en • Gogovska Sofija • GonzalezDavid • Graber Petra • Graf Jael • Graf Nadine •Grandjean Annabelle • Gremion Fabrice •Grignola-Tappa Jérôme • Grin Corina • GrobJasmin • Grosjean Medea • Gruber Thomas •Grünenwald Nicole • Gstöhl Matthias • GuidouxValérie • Guignard Jérôme • Guillaume Pascal •Guillet Murielle • Guillet Richard • Güler Sonja •Gulino Giuseppina • Güner-Yilmaz Leman •Gusmerini Roberta • Güzelaydin Yasemin • GysinClaudia • Haas André • Hämmerli Remo • HampelRudolf • Hänggi Raïna • Hänni Sarina • HansenFrauke • Häring Géraldine • Hartmann Daniel •Hasler Dan • Haueter Elisabeth • HausammannCarmen • Hediger Sandro • Hefti Corinne •Hegner Tobias • Henchoz Marine • Hess Monika• Hess Martin • Hess Pascal • HeubergerMichaela • Heytens Yonni • Hirschi Tobias •Hirschi Sandra • Hochstrasser René • Hofer-Aeberhardt Susanna • Horvath Christine •Hosang Michaela • Houriet Lucie • HowaldKathrin • Hubacher Brigitte • Huber Désirée •Huber Michelle • Hug Christof • Imfeld Michèle •Imhof Bruno • Ineichen Martina • Ingold Caroline• Ipser Nicole • Isch Ursula • Isufi Sandrine • ItenRené • Jakovljevic Vesna • Jauslin Lukas •Jeannet Aurélie • Jecker Carina • Jenni Daniel •Jordan Ariane • Jost <strong>Juli</strong>en • Jud Michaela Maria •Jud Andreas • Jung Fabio Yannick • Jungo Martin• Jutzi Martina • Kaltenrieder Marc • KamberiIrfan • Känel-Girard Claudine • KathrinerRamona • Kaufmann Sonja • Kaya Ilyas • KeistRemo • Kiener Peter • Kim Ok-Sun • KleinerSascha Daniel • Koch Benedikt • Kohler Miriam •Kohns Frank • Koller Charles • Koller Roman •Komarova Elisaveta • Kopyl Inna • KrähenbühlAnita • Kramer Manuela • Kresko Snjezana •Kuhn Jonas • Kühne Markus • Kull SeidlerRosmarie • Kümmerli Regula • Küng Evelyne •Kunz Thomas • Kunz Philipp • Kurth Nadine •Küttel Robert • Lam To Nhung • Lancia Sarah •Lanter Vanessa • Lauber Florence • LehmannFrédéric • Lehmann-Richard Joëlle • LeuenbergUrsula • Leuthold Martina • Lilg Alexandra • LiviSabrina • Loretz Marcel • Lucas Marc • LucionRémi • Ludi Roland • Lüscher Moira • Lüthi Karin• Lutz Renato • Magnin Aline • Malant Delphine •Manetsch Viviane • Mangold Sarah Vanessa •Marchello Claire • Marchionno Luca • MarianiAlessia • Marioni Nadia • Martin Nathalie •Martinelli Sarah • Martins Alagöz Raquel •Märzke-Wenk Nina • Mastrandrea Liana • MatterCorinne • Mattle Samuel • Mayer Andreas •Mazzariello Americo • Mazzei Laura • MedagliaAurelia • Meeres Sonia • Meier Regula • MeisterNatalie • Merz Alisa • Messerli Nadine • MeyerDaniel • Meyer Claudia • Miani Debora • MichoudSylvain • Miodragovic Danijel • Mock Hua •Mondada Simona • Mooser Michael • MorelMartine • Morello Samuele • Morger Alain •Moser Sibille • Moser Nicole • Mugny Magali •Mulaku Hyseni Edona • Müller Patrik • MüllerHelena • Murati Valentina • Murisier Jérôme •Nadarajah Peramina • Naeher Michel • Näf Dinah• Naina Halid • Nardella Tiziano •Neuenschwander Hansruedi • N’ Guessan TettyLarissa Christiane • Niederberger Silvia • NizzaFrancesco • Noël-Chardonnens Natacha •Noorjan Shérine • Nyfeler Jean-Marc • OberhänsliChristoph • Obrist Silvia • Oertle Lucian • OlczykBettina • Osterwalder Patricia • Page Véronique• Palmieri Sarah • Parolini Boris • Pasche <strong>Juli</strong>en• Pasta Giuliana • Pedrazzi Patrizia • Peikert


32AusstellungDie Qual der WahlDas Stapferhaus in Lenzburg präsentiert in seiner aktuellen Ausstellung einen grossartigenSupermarkt der Entscheidungsmöglichkeiten. Von Andrea MašekNoch 18 Sekunden, bis sich das Torzur Ausstellung «Entscheiden»öffnet. Der Entscheid ist innert zwei Sekundengefällt, wir gehen in 16 Sekundenhindurch – ohne uns vorher um Ausstellungsführeroder ähnliches zu kümmern.Bezahlen müssen wir sowieso erst beimAusgang.Die Tür öffnet sich, wir betreten einendunklen Raum. Bilder flackern hoch überunseren Köpfen über die Leinwände. Sieerzählen die Geschichte der Menschheitrespektive die Geschichte des Entscheidens.Essen oder nicht essen? Das war dieerste Entscheidung, die getroffen werdenmusste. Adam und Eva entschlossen sichfürs Essen – und wurden aus dem Paradiesverbannt.Nicht immer sind Entscheidungenaber schlecht oder so folgeträchtig. Wieim Stapferhaus in Lenzburg aufgezeigtwird, ist das Problem der heutigen Zeiteher die Qual der Wahl. In so vielen Bereichendes Lebens befinden wir uns in einemSupermarkt der Möglichkeiten: Wirkönnen aus x Apfelsorten auswählen, wirdürfen uns zwischen x Bildungswegenentscheiden, wir haben die Wahl von x Familienformen,unsere Schönheit und Jugendlichkeitkönnen wir uns auf x Artenbewahren.Fragen über FragenMacht uns eine grössere Auswahl glücklicher?An einer ersten Station in der Ausstellungerkennen wir, dass dem nicht soist. Es ist besser, «nur» zwischen sechsstatt 30 Pralinés zu wählen. Mit einer Tasche– die Besucherinnen und Besuchermüssen sich für eines von vier Motivenentscheiden – und einem ganz speziellenLadenführer ausgestattet, ziehen wir los.In die Abteilung Liebe, ins Lager Arbeitsmarkt,in die Ecke Politik.Es gibt viel zu lesen, zu lauschen, zusehen in diesen drei Themenbereichen.Wir staunen etwa über die Rangliste derKündigungsgründe und die ersten dreiPlätze: zu viele Aufgaben, Klima, Karriereplanung.Und wir dürfen ganz vieleFragen zu uns selber beantworten. ZumBeispiel in Sachen Job. Wollen wir einensicheren Arbeitsplatz oder bevorzugenDie grössere Auswahl macht nicht glücklicher: Ausstellungsvitrine mit Pralinés.wir es, von Job zu Job zu hüpfen? Fühlenwir uns eher der Firma oder der Karriereverpflichtet? Ist die Arbeit für uns zentral?Wie wichtig ist uns Karriere? Denken wireher in der Gegenwart oder schauen wirstets in die Zukunft?Nachdenkliche MomenteUnsere Antworten werden auf Strichcodesfestgehalten, die wir auf den Ladenführerkleben. Beim Ausgang dürfen wirselber Kassiererin oder Kassierer spielenund die Codes mit einem Scanner einlesen.Anstelle eines Kassenzettels erhaltenwir eine Analyse unserer Entscheidungsfreudigkeit.Diese gibt – wie viele Teile derAusstellung – Anlass zur Reflektion überuns, über das Leben.In einer Umkleidekabine werden wirdazu angeregt, über unseren Lebenswegnachzudenken. Am Glücksrad erkennenwir, dass nicht alle Menschen auf der Weltvon einem solchen Supermarkt profitieren.Im Lastwagenanhänger treffen unsschwerwiegende Entscheidungen, wieVorgeburtstests und Freitod. Auf demSchragen hören wir beklemmende Aussagenvon Menschen, denen das Entscheidenzu viel geworden ist und die deshalbkrank geworden sind. Früher sei vielesvorgegeben worden, sagt EntscheidungsberaterLukas Niederberger, doch heuteseien wir frei – und das ist eben auch nichtunproblematisch. In gewissen Lebenssituationenhat der Mensch jedoch keineChance sich zu entscheiden. In der dunklenDachkammer des Supermarkts wirduns dies auf eindrückliche Art vor Augengeführt. Personen, die an Krebs erkrankenoder Unfälle erleiden, können oft nureinen Weg gehen und müssen ihr Schicksalakzeptieren.Kopf oder BauchIm Stapferhaus-Supermarkt hat es aberauch Platz für die süssen Momente desLebens, des Entscheidens: Insbesondereschmunzeln die Besucherinnen und Besucherüber die Kinder, die sich entscheidenmüssen, ob sie ein Marshmallow sofortessen oder warten, bis die Lehrerinzurückkehrt und dann ein zweites süssesDing erhalten. Einfach köstlich!Später erfahren wir selbst wie es ist,zwischen Kopf und Bauch entscheiden zumüssen. Wir haben jedenfalls das Gefühl,als ob wir das immer mal wieder tun.Hirnforscher Gerhard Roth jedoch behauptet,rein rationale Entscheidungengebe es nicht. Und auch unser Kassenzettelgibt uns folgenden Tipp mit auf denWeg: «Folge dem ersten Impuls: Höreauch auf dein Bauchgefühl!»Die Ausstellung dauert bis zum 30. November <strong>2013</strong>.Für Details: www.stapferhaus.chcontext 6/7 – <strong>2013</strong>


Gehen Sie mit der erfolgreichen Autorin undKommunikationstrainerin Angelika Ramer neueWege der Korrespondenz! Sie zeigt Ihnen, wieSie für Ihre Briefe die passende Kommunikationsstrategiewählen – je nach Informationsbedürfnis:«Brief», «Briefing» oder «Mikro-Wording».Die Kommentare zu jedem Mustertext veranschaulichen,was in der jeweiligen Situation«in» und was «out» ist.Ein wichtiger Schwerpunkt widmet sich demThema Begleitschreiben zur Bewerbung.Wie gebe ich meinem Bewerbungsbriefingeine persönliche Stimme?Aus dem Inhalt:> Brief- und E-Mail-Vorlagen zu Top-Themenwie Kundenanfragen, Offerten, Rechnungen,Mahntexte, interne Kommunikation> Bewerbungsbriefe mit mehr Aussage> Amtliche Schriftstücke: Es geht auch ohneBürokratie!> Antworten auf häufig gestellte Fragen rundum die Briefsprache> Praktische Tipps zum Thema Korrespondenz> «Vier-Stufen-Methode»: Programm für dieErstellung eines internen Sprachleitbildes«Neue Wege der Korrespondenz» ist einunentbehrlicher Begleiter auf dem Weg zueiner lebendigen Briefsprache – für alle, dietopaktuelle Vorlagen für den Büroalltag suchen,aber auch für Vorgesetzte, die verantwortlichsind für eine innovative Unternehmenssprache.ISBN 978-3-286-51471-3www.verlagskv.chSo schreiben Sie einegute Semester-, BacheloroderMasterarbeitUnterhaltsam und doch fundiert erläutert AlexanderHunziker, worauf es beim Verfassen einer wissen schaftlichenArbeit ankommt.Ein Leitfaden für alle, die eine gute Semester-, BacheloroderMasterarbeit schreiben möchten.Alexander W. Hunziker: Spass am wissenschaftlichen Arbeiten5. überarbeitete Auflage <strong>2013</strong> (Sept.), 200 Seiten, broschiertISBN 978-3-286-51225-2Souverän schreibenohne FloskelnKorrespondenz braucht Strategie und Aufmerksamkeit:«Die Briefsprache» zeigt den Weg zu einer zielführendenKommunikation. Kommentierte Brief- und E-Mail-Beispiele zu verschiedenen Korrespondenz-Situationen,viele hilfreiche Alternativen zu standardisierten Formulierungenunterstützen Sie auf diesem Weg. LernenSie, wie Sie eigene und fremde Texte wirkungsvoll undschnell überarbeitenAngelika Ramer: Die Briefsprache1. Auflage 2007, 150 Seiten, gebundenISBN 978-3-286-51431-7www.verlagskv.chISBN 978-3-286-30580-9Michael McGarty, Informatiker und Telematiktechniker HF, ist Lehrer am Gymnasium /Wirt schafts mittelschule Thun-Schadau,an der WirtschaftsSchule Thun und an derHSO Wirtschaftsschule <strong>Schweiz</strong>.Max Sager, Betriebsökonom FH, ist Lehreram Gymnasium / Wirtschaftsmittelschule Thun-Schadau. Er ist Mitglied im Normenkomitee«Postalische Dienstleistungen» der <strong>Schweiz</strong>erischenNormenvereinigung und Ehrenpräsidentdes Verbandes Lehrende IKA.Georges Thiriet war 32 Jahre Hauptlehrerund Fachvorstand an der Handelsschule<strong>KV</strong> Basel. Er ist Ehrenpräsident des VerbandesLehrende IKA.Ralf Turtschi ist Typograf, dipl. polygrafischerTechniker HF, dipl. PR-Berater und Autor meh -rerer Bücher und Broschüren zu typo gra fischenThemen. Er ist Inhaber der Agenturtschi,visuelle Kommunikation, Adliswil.Wirtschaftswissen. Seit 1925.In 20 Schritten zum RedeprofiRhetorik für die Praxis• Sie erhalten kompaktes Fachwissen sowie praktischeTipps und Tricks zu erfolgreichen Auftritten.• In einer kommentierten Musterrede erfahren Sie,was Sportwagen-Design und Rhetorik verbindet.• Unterziehen Sie Ihren Auftritt mit praktischenChecklisten einem Schnell-Check.m.llis, estgetlla nonurusodosemdosemagnisraesentleo.m.Michael Oefner In 20 Schritte zum RedeprofiMichael OefnerIn 20 Schrittenzum RedeprofiRhetorik für die Praxis• Eine Zitaten-Schatzkiste hilft Ihnen, Ihre Rede mitdem passenden Zitat noch effektvoller zu gestalten.Michael Oefner1. Auflage <strong>2013</strong>, 104 Seiten, brosch.ISBN 978-3-286-51083-8CHF 32.–ISBN 978-3-286-51083-8Exklusiv für Mitglieder des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>:15 % Rabatt auf alle Titel des Verlags S<strong>KV</strong>Korrespondenz im ArbeitsalltagNeue Wege der KorrespondenzAngelika RamerAngelika RamerNeue Wegeder KorrespondenzBriefeE-MailsBewerbungenKennen Sie die neuesten Regeln der Brief darstellung?Sind Sie vertraut mit den wichtigstenUmgangs regeln für das Internet? BeherrschenSie die Grundregeln der Typografie?Die schweizerischen Regeln, knapp, klar undhandlich. Zum Nach schlagen, Lernen und Lesen– in der Schule oder im Büro. Ein prak tischerWegweiser für Ihre tägliche Korrespondenz.Das erfolgreiche und bewährte Standardwerkin 20. Auflage: vollständig aktualisiert, umwesentliche Inhalte erweitert und komplettneu gestaltet.Regeln für das ComputerschreibenMichael McGarty, Max SagerGeorges Thiriet, Ralf TurtschiDas erfolgreiche StandardwerkRegeln für dasComputerschreiben:Neue Wege der KorrespondenzBriefe, E-Mails, BewerbungenAngelika Ramer1. Auflage 2010, 168 Seiten, geb.ISBN 978-3-286-51471-3CHF 45.—Regeln für das ComputerschreibenMichael McGarty, Max Sager,Georges Thiriet, Ralf Turtschi20. Auflage <strong>2013</strong>, 132 Seiten, brosch.ISBN 978-3-286-30580-9CHF 28.—Verlag S<strong>KV</strong> AG, Postfach 1853, CH-8027 Zürich | Telefon 044 283 45 21 | Fax 044 283 45 65 | info@verlagskv.ch | www.verlagskv.ch


34Laufbahncontext 6/7 – <strong>2013</strong>


Begnadeter RednerMark Alder, 43, ist Rhetorik-Europameister. Ob als Lehrer, Jurist, Dozent, Moderatoroder Fernstudienleiter, seine Redekunst ist in seiner beruflichen Laufbahn sehr wichtig.Text Andrea Mašek / Foto Reto Schlatter35Wenn die Midlife Crisis humorvollin eine spannende Rede verpacktwird, ist sie nur noch halb so schlimm.Genau dies hat Mark Alder gemacht, dadurchdie Krise wunderbar gemeistertund damit sogar einen Europameistertitelgeholt. «So ein erster Platz vermitteltein super Gefühl», sagt der ausgezeichneteRhetoriker aus Zürich. Und dennochbeschleicht ihn auch sofort Wehmut: Ermuss die Rede, mit der er gewonnen hat,beiseite legen und wieder mit etwasNeuem beginnen.Ideen fliegen ihm jedoch schnell zu.Er schöpft sie meist aus seinem Alltag.Das Alter war es dieses Jahr, inklusiveWechsel von der Sonnen- zur Lesebrille.2012 inspirierte ihn Ungereimtes amSchwarzsee, wo er Ferien verbrachte, zueinem Vizemeisterstück. Und seine Patenkinder– er hat fünf an der Zahl, dieeine sehr wichtige Rolle in seinem Lebenspielen – verhalfen ihm zur Rede «HelloKitty» und zu einem ersten Europameistertitel.Vom Internet fasziniertZur Rhetorik respektive zum RhetorikClub Zürich hat Alder erst vor rund dreiJahren gefunden. Obschon ihn die Kunstder Beredsamkeit praktisch schon seinganzes Berufsleben lang begleitet. Seineerste grosse Liebe gehörte jedoch der Philosophie.Er begann auch mit einem Studiumin diesem Fach, sah aber bald, dassdies «nirgendwo- und überallhin führte».Deshalb wechselte er zu Jus. «Das ist auchPhilosophie, aber eine gelebte», meint er.An der Universität Bern erlebte er in StrafrechtsprofessorGunther Arzt einen brillantenRhetoriker, der ihn zum Assistentenam Institut für Strafrecht undKriminologie machte.In Bern fühlte sich der junge Glarner –er stammt ursprünglich aus dem kleinenDorf Obstalden – wohl. Vier Jahre arbeiteteer als Assistent, machte sein Doktoratund befasst sich intensiv mit dem amerikanischenStrafzumessungsrecht. Mitdem Aufkommen des Internets, das Aldersehr interessierte, vertiefte er sich zudemins IT-Recht. Deshalb zögerte er nicht, alsihm der TelekommunikationsanbieterSunrise ein Stellenangebot machte.Fortan beschäftigte er sich als ProduktManager mit ADSL sowie Gratisinternetzugangund übernahm Schulungen vonMitarbeitenden in Verkaufsstellen undCallcentern. «Bei all diesen Jobs brauchteman rhetorische Fähigkeiten», sagt Alder.«In der Juristerei hatte ich gelernt, strukturiertzu denken, das half.» Die Ausbildungstätigkeitgefiel Alder bei Sunrise ambesten.Die Pädagogik gewähltNach fünf Jahren wechselte er an die ZürcherHochschule für Angewandte Wissenschaften(ZHAW) in Winterthur. Erübernahm die Leitung des StudiengangsWirtschaftsstrafrecht an der School ofManagement and Law. Der Job reizte ihnunter anderem, weil er auch Unterrichtstätigkeitbeinhaltete. Alder dozierte Wirtschaftsrechtund später zusätzlich Rhetorik.Erfahrung brachte er nicht nur ausseinem vorherigen Job mit. Nach der Maturahatte er das Lehrerseminar besuchtund dann ein Jahr lang als Primarlehrergearbeitet. «Da war die Zukunft bis zurPension absehbar, das war irgendwienichts für mich.» Trotzdem sollte ihm die«Wenn die Studierenden intensiv miteinbezogenwerden, macht dies den Unterricht anregender.Interaktivität und Spannungsbögen sind wichtig.»pädagogische Ausbildung später sehrdienlich sein.Neben der Tätigkeit für die ZHAWfungierte er nämlich auch mehrere Jahreals Schulungsleiter und Dozent an derWeblaw AG. Die Organisation bietet juristischeWeiterbildungen an. Zur Kundschaftzählen Rechtsdienste von Unternehmen,Universitäten, Anwälte undNotare, Bank-, Versicherungs- und Verwaltungsjuristen,Treuhänder, wissenschaftlicheMitarbeiter sowie juristischesHilfspersonal.Seit Alder sich im Rhetorik Club alsToastmaster – so nennen sich die Clubmitglieder– betätigt, unterrichtet er anders.Seine Reden im Club und an Meisterschaftendauern zwar «nur» fünf bissieben Minuten, trotzdem kann er dieselbenPrinzipien auf die 90-minütigen Unterrichtslektionenanwenden. Er hält denSpannungsbogen aufrecht und setzt aufInteraktivität: «Wenn die Studierendenintensiv miteinbezogen werden, machtdies den Unterricht anregender.»Für gute Stimmung besorgtIm Zuge des Umbaus und der Reorganisationdes Bachelorstudiengangs an derZHAW, musste sich Alder auch mit densich stetig verändernden Lern- und Lehrweltenbefassen. So ist es nachvollziehbar,dass der Jurist innerhalb der Schule imFebruar dieses Jahres die Position wechselte:Er ist nun der Verantwortliche fürDistance Learning. Dazu gehören beispielsweiseauch Vorlesungen auf Video.context 6/7 – <strong>2013</strong>


36LaufbahnHier kommen dann wieder MarkAlders Rhetorikkenntnisse zum Tragen.Er weiss, wie die Aufmerksamkeit desPublikums gewonnen und gehalten wird,und zwar optisch, formal und inhaltlich.Nicht nur Dozierende und Studierendeder ZHAW profitieren von seiner Kunst.Alder gibt auch ausserhalb der SchuleWorkshops und Weiterbildungen in Rhetorik,Moderation und Pitching (Wettbewerbspräsentationenvon Werbeagenturenfür potenzielle Kunden). Es geht dabeilebhaft zu und her, schon den Einstieggestaltet der Profi «knallig», vielleicht mitStegreifreden, um die Teilnehmenden sofortabzuholen. Das sorge für gute Stimmung.Auf der Bühne zu HauseDas Gleiche gilt für Reden: «Eine Redemuss gut aufgebaut sein, sie muss intellektuellund emotional packen. Das Wichtigsteist, eine Geschichte zu erzählen miteinem Anfang, einem Ende und einem rotenFaden. Zwischendurch gilt es, gezieltPointen zu setzen und Beispiele zu nennen»,verrät Alder.Er versucht den Leuten zu vermitteln,dass sie während einer Rede stets sichselbst bewusst sein sollen, sich nicht verlierendürfen. Mit Humor geht alles leichter– und die Redner und Rednerinnenkommen beim Publikum als sympathischrüber. «Wenn gelacht wird, gibt dasden Rednern auch Selbstsicherheit», erklärtAlder. Und sie finden dann zur richtigenStimmung.Es kommt eben nicht nur auf den Inhalt,sondern ebenso auf die Wiedergabean. Alder, der regelmässig als Moderatorund Speaker gebucht wird, lehrt dieWorkshopteilnehmerinnen und -teilnehmer,wie sie sich auf einer Bühne verhaltenmüssen. Auf den Brettern, die die Weltbedeuten, war er selber schon früher sehraktiv – er hat Schauspiellektionen genommenund viel in Laientheatern mitgemacht– und ist er heute in seinem Element.Im Gegensatz zu einemSchauspieler bewahre man als Rhetorikerjedoch seine Authentizität, erklärt Alder.«Ja, man gibt einiges von sich preis», bekennter. «Ich spiele mich selbst, aberselbstverständlich dosiert.»«Ja, man gibt einiges von sich preis. Ich spiele michselbst, aber selbstverständlich dosiert.»Mit den Händen redenEr braucht jeweils die ganze Bühne fürseine Auftritte. Bei seiner Meisterrede«Hello Kitty» zum Beispiel stieg er x-malüber seine imaginäre Patentochter hinweg,die am Boden vor einem Geschäft«täubelete» – auch wenn er schon längstzu anderen Themen abgeschweift war.Das Publikum lachte jedes Mal. «Am bestensetzt man sich bei einem Auftritt gewissePunkte, an denen man einstudierteGesten macht», rät der Profi. Um gewisseWorte und Inhalte zu untermalen, benützter Utensilien wie Brillen und Ballone.Er redet mit Händen, Armen undBeinen. Und er legt sich auch schon malauf den Boden.Fit hält er sich mit Wandern in denBergen und Joggen. Wenn er an der Limmatentlang läuft, kann er gleichzeitigwunderbar an seinen Reden «arbeiten».Seit zwei Jahren schwimmt der grossgewachseneAlder zudem regelmässig: «AlsAusgleich zum Reden, weil ich im Poolden Mund halten muss», sagt er augenzwinkernd.Sein Crawlkurs war auchschon Thema einer Rede. Gehen ihmüberhaupt je die Worte aus? Nur wenn erbewusst Pausen einlegt. «Schwafeln kannman immer», meint er und falls doch einmalder unwahrscheinliche Fall eintritt,dass er nach Worten sucht, ist der Jurist inihm zur Stelle, der Argumente dafür,dann dagegen bringt und schliesslich einUrteil fällt.Im Café arbeitenStegreifreden liegen Alder jedochnicht besonders – weil ihm die guten Sachenimmer erst später einfallen, wie ererklärt. Bewertungsreden, in denenToastmaster Kolleginnen und Kollegenspontan beurteilen müssen, mag er hingegeneher. Das sind zwei von vier Typenvon Reden, die in den Rhetorik Clubs gepflegtund trainiert werden. Mit einer vorbereitetenund einer humorvollen Rede –die anderen zwei Typen von Reden – hatAlder seine EM-Titel gewonnen. Er magden rhetorischen Wettbewerb, auch wenner sich sonst als überhaupt nicht kompetitivbezeichnet.An seinen vorbereiteten und humorvollenReden feilt Alder bis zu vier Monate.Immer wieder trägt er Versionen vor,nimmt Reaktionen auf und verbessert dasProdukt. Dies macht er gerne in einemCafé. «Ich mag es, wenn um mich herumArbeitsatmosphäre herrscht. Die anderenGäste dürfen aber nicht allzu laut sein,damit ich nicht abgelenkt werde.»Ins Lernen vertieftIn einem dieser Cafés findet er zudem seinenbevorzugten Lesestoff: Sachbücher.Momentan vertieft sich Alder insbesondereins Thema Lernen und liest überneue Technologien auf diesem Gebiet.Mit Sprachwissenschaft hat er sich auchschon befasst, als er Chinesischkurse besuchte.«Sprachen reflektieren unserDenken und beeinflussen so unser Weltbild»,führt er aus. Der Zusammenhangzwischen den verschiedenen Zeiten einerSprache und dem Umgang mit Geld einesVolkes, das diese Sprache spricht, wirdvielleicht einmal in eine seiner Reden verpackt.Oder in seinen Blog. Mit dem Schreibenhat er es auch. Auf Markdot.com – ernennt sich deshalb Mark. Alder – verbreiteter Ideen, die das Leben besser machen.Hinter den Ideen stecken aber immerMenschen, deren Geschichten und Leidenschaftenihn interessieren. Für Aldersind und waren Menschen in seiner Laufbahnimmer etwas vom Wichtigsten. Siebegutachtet er nun allerdings nicht mehrnur durch seine trendige Sonnenbrille,sondern – im Alter von «doch schon» 43Jahren – leider auch durch eine Lesebrille.Womit wir wieder am Anfang angekommensind, bei seiner Rede übers Altern,die den Titel «Hallo Wirklichkeit» trägt.Über letztere philosophiert der bloggendeAlder: «Was die Realität ausmacht ist einWirken, man müsste also treffender wohlvon einer Wirkenlichkeit sprechen.»Andrea Mašek ist <strong>Context</strong>-Redaktorin.andrea.masek@kvschweiz.chReto Schlatter ist freier Fotograf imZürcher Presseladen.mail@retoschlatter.chcontext 6/7 – <strong>2013</strong>


MarketingSchöne AussichtenGewinnen Sie mit dem Ferienverein und dem <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> einWochenende in einem der Hotels des Ferienvereins. Einfach dieFrage in der Bildlegende beantworten und einschicken.Welches <strong>Schweiz</strong>er Ferienverein-Hotel liegt in dieser Seenlandschaft in den Bündner alpen? Bild Christof SondereggerSchicken Sie ihre antwortmit dem Betreff «Ferienverein» und dem richtigen Lösungswort an:bilderraetsel@kvschweiz.ch oder<strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>, <strong>Context</strong>-Bilderrätsel, Postfach 1853, 8027 ZürichEinsendeschluss: 5. September <strong>2013</strong>Zu gewinnen gibt es eine Übernachtung für zwei Personen im gesuchten Hotelinklusive Halbpension und unbeschränktem Eintritt in das Solbad.Weitere informationen unter: www.kvschweiz.ch/mitgliedercontext 6/7 – <strong>2013</strong>


38RatgeberRatgeberHaben Sie Fragen rund ums Thema Arbeitsplatz? Die Experten des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> geben denMitgliedern Auskunft. > beratung@kvschweiz.ch oder www.kvschweiz.ch/beratungBüroalltagCarla Weber arbeitet als Psychologinbeim <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.> carla.weber@kvschweiz.chUnliebsame AufgabenWie motiviereich mich?Ich mache meine Arbeit gerne,aber wenn ich etwas hasse,dann sind es Statistiken. Ichkann es nicht gut mit Zahlenund finde, dass Statistikenzwar die Quantität, aber nichtdie Qualität der geleistetenArbeit erfassen. Für mich istdas Erstellen der monatlichenTabellen daher eine lästigePflicht, die ich oft erst erledige,wenn es Reklamationen gibt.Wie kann ich mich für etwasmotivieren, das mir widerstrebt?In jedem Beruf gibt es bekanntlichAufgaben, die unangenehmoder gar nervig sind. Fürderen Erledigung braucht esmeist äussere Anreize, z. B. Lohn,Anerkennung oder Druck. DochInteresse lässt sich auch wecken.Wenn dies gelingt, sind wir «intrinsisch»motiviert und tun etwas,weil es uns Spass macht.Mihaly Csikszentmihalyi, derbekannte Erfinder des Begriffs«flow» (engl. fliessen), befasstesich eingehend mit dem Zustand,bei dem man in einer Tätigkeitvollkommen aufgeht und die Zeitvergisst. In seinem Buch «Lebegut!» schildert er ein eindrücklichesBeispiel: Es geht um Joe,einen Fabrikarbeiter. Sein Arbeitsplatz,eine schmutzige undlärmige Fertigungshalle fürSchweissarbeiten, war allesandere als einladend. Die meistenseiner Arbeitskollegen hasstenihre monotone Arbeit undsehnten sich nach dem Feierabend.Joe hingegen setzte essich zum Ziel, jeden einzelnenGegenstand in der Fabrikausrüstung,vom Kran bis zum Computermonitor,in seiner Funktion zuverstehen und reparieren zu können.An dieser Aufgabe hatte ergrossen Spass und schon baldwurde er zum bewunderten undgefragten Experten.Vielleicht versuchen Sie einmal,wie Joe an Ihre Aufgabe heranzugehen.Hier einige Fragenund Anregungen, die Ihnen dabeihelfen könnten:> > Seien Sie neugierig: Suchen Sienach Personen, die sich für Statistikenbegeistern können. FragenSie nach dem Grund dieserBegeisterung. Was finden anderespannend und interessant?Diskutieren Sie mit Kolleginnenund Kollegen auch überfachliche Fragen. Wie erstellenandere ihre Tabellen oder interpretierendie Ergebnisse?> > Stellen Sie einen Bezug zu sichher: Worüber würden Sie gerneeine Statistik führen? Vielleichteine Statistik über gute Rückmeldungenvon Kunden? Gibt es beiIhren Statistiken Aspekte, dieSie spannend finden? WelcheDaten würden auch Sie erheben?Was fänden Sie sinnvoll?> > Setzen Sie sich eigene Zieleund nutzen Sie Ihren Gestaltungsspielraum:Dieses Mal erledigeich die Statistik in kürzererZeit als letztes Mal. DiesesMal werte ich neue Aspekteaus. Oder dieses Mal liefere icheine neue Interpretation.Indem Sie Ihr Interesse weckenund eigene Ziele setzen,können Sie Ihre Motivationwirkungsvoll und langfristig steigern.Wenn dies nicht gelingt,bleibt Ihnen nichts anderes übrig,als sich mit Tricks zu motivieren:Sie können sich belohnen,sich positiv einstellen, unliebsameAufgaben sofort erledigen,eine unangenehme zwischenzwei angenehme Arbeiten einbetten,Fortschritte festhaltenund sichtbar machen, eine Aufgabein Teilschritte zerlegen, sichErfolgserlebnisse verschaffen,usw. Solche Tipps funktionieren,helfen in der Regel aber nur kurzfristig.Immerhin!JugendMichael Kraft ist der Verantwortlichefür Jugendpolitik und -beratung des<strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.> michael.kraft@kvschweiz.chLohnMuss ich Geldzu Hause abgeben?Nach den Sommerferienbeginne ich meine Lehre alsKaufmann. Ich freue mich totaldarauf und werde endlichmeinen ersten Lohn erhalten!Nun haben aber meine Elternangekündigt, dass ich einenTeil davon zu Hause abgebensoll. Das finde ich echt unfair,dieses Geld gehört doch mir?Richtig, dieses Geld gehört dir– das ist sogar gesetzlich festge-halten, und zwar im Zivilgesetzbuch(Art. 323). Dort heisst esaber auch, dass die Eltern einen«angemessenen Beitrag» an denUnterhalt verlangen können,sofern das Kind zu Hause wohnt.Die Frage stellt sich nun, wasdenn «angemessen» bedeutet.In erster Linie hängt das davonab, wie hoch dein Lohn in derLehre ist und welche Ausgabendu sonst noch selbst zahlenmusst. Die Budgetberatung<strong>Schweiz</strong> geht meistens voneinem Anteil von 10–20% desLohnes aus.Machen wir zwei Beispiele:Bei einem Lohn von Fr. 750.– imersten Lehrjahr empfiehlt dieBudgetberatung einen Betragvon etwa Fr. 130.–, der für dieauswärtige Verpflegung oder fürden Anteil an Kost und Logis zurVerfügung steht. Daneben istauch ein Betrag für die Handyrechnung,für Kleider und Schuheoder das Taschengeld vorgesehen,während beispielsweise dieKrankenkasse nach wie vor vonden Eltern übernommen wird.Etwas anders sieht es im 3. Lehrjahrund bei einem Lohn vonFr. 1450.– aus: Die Budgetberatungempfiehlt dann, dass derLernende alle Kosten selbst tragenkann. Die Abgabe an dieEltern bleibt mit rund Fr. 140.–jedoch etwa gleich hoch.Die für euch passende Lösungmüssen deine Eltern und dugemeinsam finden. Unter www.budgetberatung.ch kannst du dirMusterbudgets und Richtlinienherunterladen, die als gute Basisfür eure eigene Variante dienenkönnen. So erhältst du ganz nebenbeieine Vorstellung davon,für was dein Lohn bereits reichtund du lernst schon früh, mit deinemGeld verantwortungsbewusstumzugehen. Übrigens: Inden Musterbudgets ist immercontext 6/7 – <strong>2013</strong>


auch ein Teil des Lohnes fürsSparen vorgesehen. Damit lässtsich mit etwas Geduld schon baldeiner deiner grossen Wünsche finanzieren!Bildunggen zu haben, und zweitens istes auf dem Arbeitsmarkt hilfreich,wenn man die erreichtenSprachkompetenzen mit einemanerkannten Diplom nachweisenkann.Die Sprachdiplome orientierensich am europäischenReferenzrahmen, der von A1 bisC2 reicht. Für Englisch gibt esinsbesondere zwei sehr anerkannteDiplomserien. Einerseitsdie Cambridge-Prüfungenmit der Unterscheidung in First(Niveau B2), Advanced (NiveauC1) und Proficiency (Niveau C2)und andererseits die BusinessEnglish Certificates (BEC), dienoch etwas stärker auf den internationalenGeschäftsverkehrausgerichtet sind. Mit dem BECPreliminary (Niveau B1), demBEC Vantage (Niveau B2) unddem BEC Higher (Niveau C1) gibtes auch hier drei Niveaustufen.Für die Einstufung bietetsich ein Einstufungstest an, solchewerden von den meistenAnbietern von Sprachkursenzur Verfügung gestellt. Als Anhaltspunktdienen die Anforderungenbeim QV zum kaufmännischenEFZ. Für das B- und dasE-Profil wird mindestens dasNiveau B1 verlangt, für eineBerufsmaturität das Niveau B2.In etlichen Kantonen dient einerfolgreich bestandenes BECPreliminary, resp. CambridgeFirst Certificate in English alsKompetenznachweis für denLehrabschluss.39Gabriel Fischer arbeitet in der AbteilungBildungspolitik des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.> gabriel.fischer@kvschweiz.chEnglischkurseWelches Diplom?Ich habe auf Anfang Jahrmeine Stelle gewechselt. Neuarbeite ich in einem Betrieb,der sich sehr stark im internationalenHandel betätigt. Deshalbhabe ich jetzt auch vielmit englischsprachigen Kundenzu tun. Um mich dabeinoch etwas wohler zu fühlen,würde ich gerne einen Sprachkursmachen. Welchen Kursoder welches Diplom könnenSie mir empfehlen?Den Fremdsprachen kommtin der heutigen Arbeitswelt eineimmer grössere Bedeutung zu.Während – wie in Ihrem Fall –bei international ausgerichtetenUnternehmen vor allemEnglisch gefragt ist, sind es beiim schweizerischen Markt tätigenFirmen mehr noch Französischund Italienisch.Um sich im täglichen Gebrauchder Sprache sicherer zufühlen, haben Sie die Möglichkeiteinen «Auffrischungskurs»zu besuchen. Solche Kursewerden an den meisten <strong>KV</strong>-Schulen und teilweise auf verschiedenenNiveaus angeboten.Empfehlenswert sind aber insbesonderediejenigen Kurse, dieauf ein international anerkanntesDiplom vorbereiten.Erstens ist es für die Lernmotivationsicherlich förderlich, einkonkretes Ziel – eben das Erreichendes Diploms – vor Au-Situatives InterviewFokussieren Sie auf Lösungen!Praktische Arbeitssituationensind häufig Thema von Bewerbungsgesprächen.Der Interviewerversucht, aus Ihren AntwortenRückschlüsse auf Ihr Arbeitsverhaltenabzuleiten.LohnLassen Sie sich auf das Konkrete der Methodeein: «Ich würde das Problem ansprechen»ist zu allgemein. Erörtern und benennenSie: Was genau ist Ihrer Ansicht nach dasProblem? Worum geht es beziehungsweisewelche Motive und persönlichen Hintergründeschwingen mit? Was wären Ihre genauenWorte? In welcher Tonalität? Wasmöchten Sie damit erreichen? Welche Reaktionenerwarten Sie? Was ist Ihr Plan B? Washätten Sie machen können, damit es gar nichtFür HR-Fachleute gilt es im Rahmen vonBewerbungsgesprächen abzuschätzen, wiejemand in der ausgeschriebenen Muss ich Funktion Geldagiert. Als eine Methode dafür wird das situativeInterview angewendet, bei dem prakti-Nehmen Sie sich im Gespräch Zeit zumso weit gekommen wäre?zuhause abgeben?sche Arbeitssituationen diskutiert werden. Überlegen, so dass Sie Situation, ReaktionEntweder präsentiert der Nach Interviewer den Sommerferieneine Situation,in die sich der beginne Befragte ich versetzen meine Lehre nander als abstimmen können. Fragen Sie sichund das ausgeschriebene Stellenprofil aufei-und erörtern soll, wie er Kaufmann. sich darin verhalten Ich freue mich schon vor dem Gespräch, welche Situationenwürde. Oder der Bewerbende total darauf wird aufgefordert,selbst eine Situation lich vorzustellen, meinen ersten die Lohn er wert sein könnten.und werde end-für die neue Stelle relevant und erwähnens-im Job erlebt hat und die erhalten! zu einem Nun vorgegebenenStichwort oder Thema meine passt. Eltern angekündigt, zu Herausforderungen oder Problemen. Spie-haben aber Häufig gewählte Situationen sind solcheDie Grundannahme dass hinter ich einen dieser Teil Methodeist, dass eine Verhaltensabsicht, zuhause abgeben die soll. Das auch ihre schwierigen Seiten. Fokussieren Siedavon len Sie diese nicht herunter, anerkennen Sieman aufgrund einer geschilderten finde ich echt Situation unfair, dieses dann aber auf Lösungen.äussert, beziehungsweise Geld das gehört gezeigte doch Verhaltenals gute Indikatoren Richtig, dafür dieses gesehen Geld gehört haltung dir und Kollegialität sind wichtige über-mir? Loyalität, Diskretion oder auch Arbeits-werden, wie sich jemand – das in Zukunft ist sogar verhält. gesetzlich festgehalten,die und konkrete zwar im Ein-Zivilgesetz-diese nicht verletzen. Bei einer präsentiertengeordnete Prinzipien. Das Erzählte sollteDen Personaler interessiertzelsituation «nur» indirekt: buch Er (Art. analysiert 323). Dort sie heisst Konfliktsituation esim Team spielt alles mit.in Bezug auf die ihr zugrunde aber auch, liegenden dass die Prinzipien,möchte Ihre Art «angemessenen zu denken und Beitrag» zu stellen, an den ordnen Sie ihnen implizit diejenigenEltern Wenn einen Sie Ihre Interessen in den Vordergrundhandeln darin erkennen. Unterhalt verlangen können, von soferndas ist Kind Ihre zuhause (kriti-wohnt.Sie sich ehrlich, aber ohne die Loyalität ge-anderen Beteiligten unter. PositionierenBei den Arbeitssituationensche) Selbstreflexion von Die zentraler Frage stellt Bedeutung.Welche Überlegungen denn machten «angemessen» Sie sich bedeutet. frage zu stellen.sich nun, genüber was Vorgesetzten und Arbeitgeber in-in oder nach der Situation. In erster Zeigen Linie Sie hängt auf, das davon Beim situativen Interview werden Siedass Sie aus jeder lernen ab, (möchten) wie hoch dein – man Lohn noch in der konkreter fassbar. Vertrauen Sie darauf,kann immer etwas (noch) besser machen. dass Ihnen dies für die künftige Stelle hilft.Ihre sachliche Meinung ist gefragt. VermischenSie diese aber nicht mit persönlichen Peter Rüesch ist Leiter HR des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.Bewertungen.peter.rueesch@kvschweiz.chcontext 6/7 – <strong>2013</strong>


40<strong>KV</strong> AktuellBarbara Gisi verlässt den <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>Sieben Jahre lang hat Barbara Gisi den <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> an vorderster Front mitgeprägt. Nunwechselt sie zum <strong>Schweiz</strong>er Tourismus-Verband, wo sie als Direktorin amten wird.Fragt man in der Öffentlichkeit nach, bekommtman auf das Stichwort «<strong>KV</strong><strong>Schweiz</strong>» sehr oft den Namen BarbaraGisi genannt. Sie war – vielleicht abgesehenvon den jeweiligen Präsidenten, unterdenen sie gearbeitet hat – das mit Abstandbekannteste Gesicht beim <strong>KV</strong><strong>Schweiz</strong>. Im Lauf ihrer sieben Jahre habensich in unserem Medienausschnittsdienstgegen 500 Nennungen gesammelt: Stellungnahmen,Kommentare, Radio- undFernsehinterviews und vieles mehr.Dass Barbara Gisi die Anliegen des <strong>KV</strong><strong>Schweiz</strong> eloquent in den Medien vertretenhat, war aber nur der kleinste Teil ihrerLeistung für den Verband. Als LeiterinBeruf und Beratung hat sie sich unermüdlichfür die Rechte der Angestellten starkgemacht und unzählige Stunden mit unserenSozialpartnern um Verbesserungengefeilscht. Zahlreiche Gesamtarbeitsverträgehaben sich unter ihrer Mitwirkungstark weiterentwickelt.Barbara Gisi hat ihren Fokus dabeiimmer auf die Bedürfnisse unserer Mitgliedergelegt. Ihr ist es zu verdanken,dass viele Unternehmen in den letztenJahren in Work-Life-Themen wie MutterundVaterschaftsurlaub, Kaderteilzeitoder Unterstützung bei Weiterbildungengrosse Fortschritte erzielt haben. DieseErfolge verdanken wir ihrem grossen Verhandlungsgeschick,das Intelligenz undHartnäckigkeit mit feinem Humor undDiplomatie paart.Auf politischer Ebene war Barbara Gisisehr präsent und gut vernetzt: Sie hat unserenVerband in insgesamt vier eidgenössischenKommissionen vertreten: derAHV-Kommission, der Kommission fürFrauenfragen, der tripartiten Kommissionund der Arbeitskommission. In zahlreichenProjekten ist es ihr gelungen, auch aufdieser Ebene die chancenorientierteGrundhaltung des <strong>KV</strong> einzubringen. Nebendem Schutz der Schwachen war es ihrstets auch ein Anliegen, dass sich Erwerbstätigewie Arbeitgeber in einem Klima desVertrauens und gegenseitigen Respektsweiterentwickeln können.Ich bedaure den Weggang von BarbaraGisi sehr; sie wird eine Lücke hinterlassen,die nur schwer zu füllen sein wird.Für ihren weiteren beruflichen Weg alsDirektorin des <strong>Schweiz</strong>er Tourismus-Verbandeswünsche ich ihr nur das Beste.Peter Kyburz, CEO <strong>KV</strong>-<strong>Schweiz</strong>-GruppeHumorvolle Kämpferin: Barbara Gisi.Gefeierte Fachfrauen und ExpertenIn Bern fand am 7. <strong>Juni</strong> die Schlussfeier fürdie Prüfungen in Rechnungswesen undControlling statt.Insgesamt nahmen knapp 1000 Kandidatinnenund Kandidaten an der Berufsprüfungund knapp 170 Kandidatinnen undKandidaten an der Höheren Fachprüfungteil. Die Erfolgsquoten waren wie folgt:> > Berufsprüfung Reglement 2010: Von970 Kandidatinnen und Kandidatenhaben 593 bestanden, was einerQuote von 61,1% entspricht.> > Höhere Fachprüfung Reglement2008: Von 168 Kandidatinnen undKandidaten haben 111 bestanden, waseiner Quote von 66,1% entspricht.Beste Notendurchschnitte> > Berufsprüfung: Der beste Notendurchschnittwurde in der Berufsprüfungmit Note 5.7 erzielt.> > Höhere Fachprüfung: Der beste Notendurchschnittbei der Höheren Fachprüfunglag bei 5.8.Der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> gratuliert allen erfolgreichenAbsolventinnen und Absolventenzur erbrachten Leistung. IhreNotenausweise konnten sie alle an der gemeinsamenSchlussfeier vom 7. <strong>Juni</strong> imKulturcasino Bern entgegennehmen.Marcel Sottas, der scheidende Präsidentder Prüfungskommission, gratuliertezur erfolgreichen Weiterbildungund dankte allen, die an der Durchführungund Organisation der Prüfungen beteiligtwaren.Bevor die Auszeichnungen in Empfanggenommen wurden, brachte dieBand Acoustic Trip kräftig Stimmung inden Saal. Für die reibungslose Abwicklungbeider Examen hatten Dalya Abo ElNor, Laura Luca, Myriam Racine und JörgOchsenbein vom <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> gesorgt. DieTrägerschaft der Prüfungen bilden der <strong>KV</strong><strong>Schweiz</strong> und der Verband für Rechnungslegung,Controlling und Rechnungswesenveb.ch.Die Rangkandidatinnenund -kandidaten:BP Deutschschweiz: 5.7 Rutschi Raphael;5.6 Beyeler Adrian, Gallo Andrea, MeisterNatalie, Ringger Rebecca; 5.5 Gisler Angela,Scaglia Katerina, Schneider Pascal,Umbricht Severin; 5.4 Diriwächter Tanja,Mooser Michael, Strähl Sandra, von GuntenMathias, Willener Reto, Zehnder Nadine;5.3 Anderegg Daniel, Bolliger Jasmin,Diethelm Deborah, Gysin Claudia, HänggiRaïna, Huber Désirée, Mattle Samuel,Roth Fabienne, Schneiter Andrea, TschanzMichael, Wegmüller Nicole, WullschlegerMarinaBP Westschweiz: 5.6 Da Silva EstevesMarcio; 5.5 Bourgeois Didier, VouillamozCindy; 5.4 Zumbrunnen Dominic; 5.3 CoupyAnaïs, Coutaz Florence, Mugny Magali,Pignat Philippe, Reverchon Bastien,Vauclair CélineHFP Deutschweiz: 5.8 Strassmann Andrea;5.7 Koller Rolf 5.6 Spörri Mirjam; 5.3 FurterMarco, Roder Patrick, Schmid MartinHFP Westschweiz: 5.3 Leuenberger LinaresSéverineDienstleistungen Berufsbildung <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>


Tummelplatz für Büro-ProfisAm 11. und 12. September öffnet die SwissOffice Management, Fachmesse für Sekretariatund Management Assistenz, in derMesse Zürich ihre Tore und widmet sich denAnforderungen an eine moderne Assistenzkraft.Die Messe kombiniert Informationen,Weiterbildung und Austausch und bietet soden «Managerinnen der Manager» Neuesund Nützliches für ihren Arbeitsalltag.Ob an den Ausstellerständen oder in denVorträgen der Praxisforen: Hier bietensich den Fachbesuchern viele Möglichkeiten,neue Produkte und innovativeDienstleistungen zu den vielfältigen Bereichen,die das Office Management unddie Assistenzarbeit betreffen, kennenzulernensowie sich Fachwissen zu Themenwie Büroorganisation, Reise- und Veranstaltungsplanungoder Social Media anzueignen.Die Glanzpunkte der Praxisforen sinddie Keynote-Speaker: Meike Wilmowiczetablierte wichtige Werkzeuge für strukturierteAbläufe und funktionierende Organisations-Basicsim Arbeitsalltag. JohannesHennekeuser ist IT-Fachmann undbeschäftigt sich mit der Tyrannei von PCund Co. und wie die Fachbesucher diesemDilemma entkommen können. Vom mehrfachenIronman- und Triathlon-Finisherund somit Lebenskraftexperten SlatcoSterzenbach erfahren die Fachbesucher,wie sie ihren perfekten Tag gestalten könnenund erhalten sofort umsetzbare Technikenfür mehr Energie.Einen wichtigen Platz im Messegeschehennehmen auch der Austausch unddas Netzwerken mit Gleichgesinnten amMeetingPoint ein. Zudem ergänzen zertifizierteWeiterbildungsworkshops das Angebotder Fachmesse: Die praxisnahenKurse sind separat buchbar und dauern je80 Minuten.Weitere Infos: www.swiss-office-management.chMarketing <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>41Ehrenmitglied Hans Lottenbach,Ernen VS, 80 JahreAm 3. <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> feierte Hans Lottenbach (früher Lothenbach)seinen 80. Geburtstag. 1949 trat er als Mitglied dem Verband bei.Als Vorstandsmitglied des Kantonalverbands St.Gallen-Appenzellwar es ihm ein Anliegen, die Region zu stärken. Von 1994 bis2000 war er im Zentralvorstand. 17 Jahre lang (von 1981 bis 1998)leitete und prägte er als Präsident der Aufsichts kommission undMitglied verschiedener Ausschüsse die Handelsschulen des <strong>KV</strong>St. Gallen.In seine Amtszeit als Präsident der Berufsschulkommissionfiel die Zusammenführung der Kaufmännischen Berufsschuleund der Berufsschule für Verkauf aus verschiedenen Standortenin ein gemeinsames neues Schulhaus sowie die Schaffungeiner selbstständigen Fachschule für Weiterbildung, aus derspäter die Akademie St. Gallen hervorging. In all diesen Entwicklungendurften der <strong>KV</strong> und seine Schulen von Hans Lottenbachsgradliniger Führung und engagierter Mitarbeit profitieren.Im Jahr 2000 ernannte ihn die Delegiertenversammlungzum Ehrenmitglied. Wir gratulieren Hans Lottenbach herzlichund wünschen ihm alles Gute für die Zukunft.Peter Kyburz, CEO <strong>KV</strong>-<strong>Schweiz</strong>-GruppeEhrenmitglied Ernst Sigrist,Buchs AG, 80 JahreAm 8. <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> konnte Ernst Sigrist seinen 80. Geburtstag feiern.Der Jubilar hat sich während mehreren Jahrzehnten der Interessenvertretungder Angestellten verschrieben und sich dafür intensivund mit viel Energie in verschiedenen <strong>KV</strong>-Gremien eingesetzt.Seit 1952 ist er Mitglied des Verbands. Die Ernennung zumEhrenmitglied durch die Delegiertenversammlung vom 20. <strong>Juni</strong>1997 in Baden war die würdige Anerkennung seiner Verdienste.Während seiner aktiven <strong>KV</strong>-Zeit ab 1972 war Ernst Sigristbeispielsweise tätig als Sektionspräsident, Geschäftsleiter undals Mitglied des Zentralvorstands des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> (1987 bis 1997).Mit viel Herzblut versah er die Funktionen beim <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> alsPräsident der Finanzkommission, als Stiftungsratspräsident desSolidaritätsfonds, im Verwaltungsrat der <strong>Schweiz</strong>erischenKaufmännischen Stellenvermittlung (SKS) und zeitweise in derGeschäftsleitung der damals noch existierenden VSA. Mitgrosser Vitalität hat sich Ernst Sigrist auch nach seiner Pensionierungweiterhin in verschiedenen Gremien engagiert. Unserebesten Glückwünsche sollen Ernst Sigrist ins neue Lebensjahrzehntbegleiten.Peter Kyburz, CEO <strong>KV</strong>-<strong>Schweiz</strong>-GruppeDer Berg ruft!Savognin Bergbahnen bietet <strong>KV</strong>-Mitgliedernauch im Sommer ein unschlagbaresAngebot.Als <strong>KV</strong>-Mitglied erhalten Sie zwei EasyMountain-Packages zum Preis von einem.Mit der Tageskarte Easy Mountain-Package fahren Sie den ganzen Tag mitden Bergbahnen und können gratis Funsportgeräteoder Mountainbikes benutzen.Zudem erhalten Sie damit freien Eintrittin den Waldseilpark & FlyingFox. Füreinen erlebnisreichen Sommertag mitFreunden oder Familie in der schönenBergwelt Savognins zahlen Sie also alsMitglied mit Ihrer Begleitperson nur CHF55.– statt 110.–. Schneiden Sie einfach denunten stehenden Talon aus, und geben Siediesen mit Ihren Mitgliederdaten beiCUBE Aktive neben der Talstation von Savogninab, und schon erhalten Sie einezweite Tageskarte Easy Mountain-Packagefür Ihre Begleitperson gratis dazu.Wir wünschen Ihnen einen schönenSommerausflug in die Bündner Berge.Den Talon zum Ausdrucken und weitereInformationen zu diesem Angebot findenSie unter: www.kvschweiz.ch/ savogninMarketing <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>2 für 1 Easy Mountain-Packagefür <strong>KV</strong>-MitgliederGeben Sie diesen Talon mit Ihrer Mitgliedernummerbei CUBE Active neben der Talstation in Savogninab. Beim Kauf eines Easy Mountain-Package fürErwachsene (CHF 55.-) erhalten Sie für den gleichenTag ein zweites Package gratis dazu.Gültigkeit: 24. <strong>Juni</strong> - 20. Oktober <strong>2013</strong>Vorname / Name:Mitgliedernummer:Alle Infos unter: www.kvschweiz.ch/savognincontext 6/7 – <strong>2013</strong>✁


42SektionenRegion Basel-stadt<strong>KV</strong> BaselTelefon 061 271 54 70Fax 061 272 24 41info@kvbasel.chwww.kvbasel.chWorkshop«Haben Sie Stress?» mit KleoDemmak, Coach, Organisationsberaterin;Mittwoch, 30. Oktober,17.30 bis 20.30 h. Kosten: CHF 50.–für <strong>KV</strong>-Mitglieder, CHF 100.– fürandere. Bitte anmelden.PensioniertengruppeFührung: «Stadtgärtnerei Basel» –Produktionsbereich, Mittwoch,21. August. Besammlung: 13.20 Uhr,Tramhaltestelle Linie 14, St. Jakob,beim Kiosk oder 13.50 Uhr direkt beider Gärtnerei Unterbrüglingen 3a.Dauer eine Stunde. Kosten: <strong>KV</strong>-MitgliederCHF 10.–, andere CHF 25.–.Bitte anmelden.Region Bern<strong>KV</strong> BernTelefon 031 390 60 30Fax 031 390 60 20info@kvbern.chwww.kvbern.chIMPULSIV – Job Speed DatingJobsuche mal ganz anders: Im 8-Minuten-Taktrenommierte Arbeitgeberaus dem ganzen Kanton Bern kennenlernen,die motivierte, aufgestellteund qualifizierte Mitarbeitendewie Sie suchen. Termine:Kaufleute: Mittwoch, 4. September,14 bis 18 h, Detailhandel:Donnerstag, 5. September, 14 bis 18 hJetzt anmelden: www.kvbern.ch/jobspeeddating>«Protokollführung >– rechtlich,inhaltlich und sprachlich korrekt»mit Daniel L. Ambühl, PräsidentSVIK; Montag und Dienstag,26. und 27. August, 9 bis 17 h>«Erfolgreich >Texten für Online-Medien» mit Dorit Schmidt-Purrmann, iAngels; Donnerstag,29. August, 9 bis 17 hRegion MittellanD<strong>KV</strong> Aargau WESTTelefon 062 837 65 15Fax 062 837 65 19info@kvagwest.chwww.kvagwest.chÖffnungszeitenWegen Umbauarbeiten des Pestalozzi-Schulhausesist das Sekretariatbis Freitag, 16. August geschlossen.Ferienvertretung: <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>,Telefon 044 283 45 30; Rechtsberatung,Telefon 044 283 45 10.WettbewerbeNeue Verlosung: Kinogutscheine zugewinnen. Jetzt mitmachen.Handelsschule <strong>KV</strong> Aarau und Führungsakademiewww.hkvaarau.chInfoveranstaltungen/BeginnLehrgänge>«Führungsfachfrau/Führungsfachmannmit eidg. Fachausweis»;>Donnerstag, 15. August,Beginn: 17. Oktober>Nachdiplomstudium >«Leadership& Management HF»; Mittwoch,21. August, Beginn: 25. Oktober>«Dipl. > Event Manager/in H<strong>KV</strong>Aarau»; Beginn: 18. September>«Dipl. > Mentalcoach»; Beginn:18. Oktoberwerden Sie alles über Ihre Möglichkeitenund Ihre berufliche Weiterbildungerfahren. Wir werden mit Handund Herz Nahrung für Ihren Kopfund Ihren Magen bereit halten.Schöne Sommerferien aufwww.bildungszentrumkvbl.ch<strong>KV</strong> SolothurnTelefon 032 622 31 21Fax 032 622 31 56info@kvsolothurn.chwww.kvsolothurn.chSFW Forum für Weiterbildung,Solothurn | Telefon 032 624 90 50info@sfw.ch | www.sfw.chSeminare>«Praxisseminar >Arbeitsrecht» mitMatthias Miescher; Montag,12. August>«Effizienter >arbeiten mit MS Word»mit Claudia Lüscher; Dienstag,20. August>«MS > Excel für Treuhänder undFinanzfachleute» mit ClaudiaLüscher; Mittwoch, 21. August>«Lohnabrechnung» >mit DanielaHug; Donnerstag, 22. August>«Seminar > Unternehmensbesteuerung»mit diversen Referenten;Dienstag, 3. September>«Praxisseminar >Swiss GAAP FER»mit Christian Froelicher; Donnerstag/Freitag,5./6.September>«Produktivität >steigern mit PEP»mit Darya Haller; Montag,9. September>«Schreibtisch >Management» mitDarya Haller; Dienstag,10. September>«IKS > – Grundlagen für Treuhänderund Finanzfachleute» mit zweiFachreferenten; Mittwoch,11. SeptemberÖffnungszeiten SommerferienDas Sekretariat ist von Montag,22. <strong>Juli</strong> bis Sonntag, 4. Augustgeschlossen.BewerbungscheckFachpersonen prüfen das Bewerbungsdossierund geben Tipps zurVerbesserung. Bitte anmelden.Seminare>«Lernende >rekrutieren und begleiten»;Mittwoch, 21. August,9 bis 17 h>«Kaufmännische >Grundbildung:Umschulung auf Neuerungenab Sommer 2012 in Buchs»;Dienstag, 27. August, 8.30 bis 12 hInfo und Anmeldung: www.kvost.chFreizeitclub 60+Tagesausflug in den Züri-Zoo, miteiner Führung durch die Masoalahalle.Anschliessend individuellerZoorundgang. Mittwoch, 10. <strong>Juli</strong>CELARIS AG Die Schule des <strong>KV</strong> OstAlle Informationen: www.celaris.ch<strong>KV</strong>-Mitglieder erhalten 10% Weiterbildungsrabatt!Infoanlässe>«Handelsschule»; >Montag, 8. <strong>Juli</strong>und 5. August>«HR-Fachfrau/-mann»; >Dienstag,9. <strong>Juli</strong> und Mittwoch, 7. August>«Personalassistent/in»; >Dienstag,9. <strong>Juli</strong> und Mittwoch, 7. August>«Fachausweis >Rechnungswesen»;Mittwoch, 10. <strong>Juli</strong> und Donnerstag,8. August>«Leiter > Finanzen & Dienste»;Mittwoch, 10. <strong>Juli</strong> und Donnerstag,8. AugustSeminareStart Lehrgänge August>Grundkurs > 1: «Einstieg in die kaufmännischeGrundbildung» mitBeatrix Flury, Ausbildnerin; Dienstag,20. August, 8.30 bis 16.30 h>«Berufliche >Neuorientierung oderWiedereinstieg» mit Barbara ErbEbener, Erwachsenenbildnerin,Personalfachfrau; Mittwoch,21. August, 9 bis 17 h>«Businessplan >für Jungunternehmer& Start-ups» mit SaschaGüntert, «AAA» – Beratung;Donnerstag, 22. August, 9 bis 17 h<strong>KV</strong> BasellandTelefon 061 926 70 10Fax 061 926 70 15info@kvbl.chwww.kvbl.chInfoEvent – dieser Anlass ist fürSie. Wegweisend!Nach den Sommerferien begrüssenwir Sie bei uns: am Montag, 26. Augustin Liestal und am Dienstag,27. August in Reinach. Ab 18.30 UhrRegion Ostschweiz<strong>KV</strong> OstTelefon 071 274 36 50Fax 071 274 36 56info@kvost.chwww.kvost.chSekretariat neu im 5. OGAb Montag, 1. <strong>Juli</strong> ist das Sekretariatvorübergehend im 5. Stock. Liftfunktioniert nur mit Schlüssel.>«Personalassistent/in>Zertifikatsprüfung»>«Handelsschule >edupool.ch/<strong>KV</strong><strong>Schweiz</strong>»Freizeitclub 60+«inatura» in Dornbirn – Führungdurch die Erlebnisausstellung überdie Natur Vorarlbergs. Mittwoch,14. August (ganzer Tag)context 6/7 – <strong>2013</strong>


Region Zentralschweiz<strong>KV</strong> LuzernTelefon 041 210 20 44Fax 041 210 78 50info@kvluzern.chwww.kvluzern.chÖffnungszeiten SommerferienWährend den Schulferien ist dasSekretariat von Montag bis Freitagvon 8 bis 12 Uhr und 13 bis 17 Uhrgeöffnet.Tagesseminare in Luzern>«Feedback >– ehrlich und nachhaltig»mit Mona Ziegler; Dienstag,3. September>«Neues > und Bewährtes im BVG mitExkurs Vermögensanlagen» mitDoris Krummenacher und JörgGubler; Dienstag, 12. September>«Körpersprache >erfolgreicheinsetzen» mit Michael Schmidt;Donnerstag, 17. Oktober>«<strong>KV</strong>-Lernende >rekrutieren und begleiten»mit Vera Class-Bachmann;Freitag, 18. Oktober>«45 > Plus – Die Chancen der bevorstehendenBerufsjahre nutzen»mit Elisabeth Steger Vogt;Donnerstag, 24. OktoberTagesseminare in Zug>«Das > Arbeitsverhältnis endet –Rechtsprobleme beginnen»mit Ursula Guggenbühl, Juristin;Mittwoch, 25. September,9 bis 12 h>«MWST-Refresher» >mit MartinSchaer; Donnerstag, 24. Oktober<strong>KV</strong> WillisauTelefon 041 972 66 15Fax 041 972 66 01willisau.bbzw@edulu.chwww.kvwillisau.chInformationen zur GVDie Generalversammlung des KaufmännischenVereins Willisau zumVereinsjahr 2012 fand am Donnerstag,18. April statt. Weitere Informationenauf der Homepage.Region Zürich-Stadt<strong>KV</strong> ZürichTelefon 044 211 33 22Fax 044 221 09 13info@kvz.chwww.kvz.chÖffentliche SeminareJeweils von 9 bis 17 Uhr, Ausnahmenwerden speziell vermerkt. WeitereInformationen auf www.kvz.ch>«Sozialversicherungen >im Überblick– Kompaktseminar für diePraxis» mit Christian Zingg;Mittwoch, 4. September>«Neu: > Führen in Projekten» mitValentina Baviera; Donnerstag,5. September>«E-Mail-Verkehr >– intelligent undzeitsparend» mit Markus Worch;Freitag, 6. September, 13.30 bis17.30 Uhr>«Schwierige >Mitarbeitende – Herausforderungfür Führung undTeam» mit Felix Kobelt; Mittwoch,11. September>«Besser > schreiben – pfiffig undstilsicher formulieren» mitGabriela Baumgartner; Freitag,13. September>«Gezielte > Personalauswahl undInterviewtechnik» mit FabienneSimmen; Montag und Dienstag,16. und 17. September>«Erfolgreich >führen» mit VerenaPortmann; Donnerstag undFreitag, 19. und 20. September>«Weniger > Stress – mehr Lebensqualität»mit Evi Giannakopoulos;donnerstags, 19./26.September/3.Oktober,18 bis 20.30 h(3 Tage)>«Techniken >zur Problemlösung undzum Entscheiden» mit Daniel<strong>Schweiz</strong>er; Dienstag, 24. September>«Management >by Objectives – motivierendeZiele vereinbaren» mitDaniel Neukomm, Mittwoch,25. September>«Das > Gehirn an der Arbeit – WieSie es zu Ihren Gunsten beeinflussenkönnen» mit Stefanie Neuhauser,Donnerstag, 26. SeptemberVeteranen- und Senioren-VereinigungVSV-<strong>KV</strong>Z>Tagesausflug >nach Bregenz. Blickhinter die Kulissen der BregenzerFestspiele. Donnerstag 25. <strong>Juli</strong>,8 Uhr, Carparkplatz Sihlquai,Zürich. Anmeldung erforderlich.>Tagesausflug >zur «Jura Coffeeworld»,Besuch des Roger FedererWalk of Fame und eines Bio-Bauernbetriebs.Donnerstag,22. August, 7.30 Uhr, CarparkplatzSihlquai, Zürich. Anmeldungerforderlich.Weitere Infos: www.kvzvsv.chRegion Zürich-Land –Schaffhausen<strong>KV</strong> SchaffhausenTelefon 052 630 78 78Fax 052 630 78 77info@kv-sh.chwww.kv-sh.chTagesseminare>«Effiziente >Protokollführung» mitDaniel L. Ambühl, Praxis für Unternehmenskommunikation;Donnerstag, 29. August>«Selbstbewusst >und sicher auftreten»mit Mona Ziegler, Mentalcoach;Mittwoch, 11. September>«Die > gelassene Art sich durchzusetzen»mit Ida Stalder, Kommunikationstrainerin;Donnerstag,19. SeptemberFrauennetzBesuch in der Sternwarte Schaffhausen;Donnerstag, 31. Oktober<strong>KV</strong> WETZIKON-RÜTITelefon 044 931 40 69allgemeines@kv-wr.chwww.kv-wr.chNeue HomepageAm Mittwoch, 22. Mai, fand dieGV des <strong>KV</strong> Wetzikon-Rüti statt. Derneue Präsident, Philipp Vontobel,und sein Stellvertreter, Reto Willenegger,präsentierten die neu gestaltete,moderne Homepage, welchedie Aufbruchstimmung widerspiegelnsoll, die in der Sektionherrscht.<strong>KV</strong> WinterthurTelefon 052 269 09 09Fax 052 269 09 08info@kv-winterthur.chwww.kv-winterthur.chÖffnungszeiten SommerferienVon Montag, 15. <strong>Juli</strong> bis Freitag,16. August sind unsere Büros nurmorgens geöffnet: 8 bis 11.45 Uhr,nachmittags geschlossen. Ausnahme:Montag, 29. <strong>Juli</strong> bis Freitag,2. August ist ganztags geschlossen.Seminare>«45plus > – die Chancen der bevorstehendenBerufsjahre nutzen»mit Elisabeth Steger Vogt;Mittwoch, 4. September>«Persönliche >Kommunikation –klar und situationsgerecht» mitDaniel L. Ambühl; Donnerstag,19. SeptemberSie finden unser gesamtes Seminarprogrammauf unserer Homepage.BerufsbildnerNächster Kurs für Berufsbildner/innenin Winterthur: ab 12. September.Details unter www.kv-winterthur.ch/BildungVeranstaltungPrivatvorstellung «Win-win» mitAnet Corti, Mittwoch 18. Septemberin der Alten Kaserne Winterthur.frauenNetzBesichtigung der SternwarteEschenberg. Vorab freiwilligerUmtrunk im Restaurant Eschenberg.Dienstag, 20. August, 20.30 h<strong>KV</strong>-Senioren und BegleitungTagesausflug an den Schwarzsee inFreiburg. Dienstag, 20. August,8 Uhr ab Arch. Anmeldung bis5. August an Kurt Müller, Telefon052 375 17 55.<strong>KV</strong> Bildungsgruppe<strong>Schweiz</strong> AGTelefon 079 388 53 40peter.rueegger@kvbildung.ch,www.kvbildung.ch, Facebook: <strong>KV</strong>Bildungsgruppe <strong>Schweiz</strong>StandorteAarau, Baden, Basel, Bern, Biel-Bienne, Luzern, Thun, Winterthur,Zürich. Die neun Standorte der <strong>KV</strong>Bildungsgruppe <strong>Schweiz</strong> AG wünschenIhnen vergnügliche Sommerferien.Falls Sie während dieser Zeit43context 6/7 – <strong>2013</strong>


44Sektionenan Ihre nächste Weiterbildung denken:Lassen Sie sich aufwww.kvbildung.ch inspirieren.SIB <strong>Schweiz</strong>erischesInstitut für BetriebsökonomieTelefon 043 322 26 66Fax 043 322 26 51info@sib.chwww.sib.chÖffentliche Seminarejeweils von 9 bis 16.45 Uhr>«Persönliche >Produktivität» mitMarkus Worch; Mittwoch, 3. <strong>Juli</strong>>«Mitarbeiterzufriedenheit >vs. -engagement»mit diversenReferenten; Mittwoch, 3. <strong>Juli</strong>>«Protokollführung» >mit MatthiasFrey; Donnerstag, 12. September>«Rekrutieren >mit Social Media» mitStefan Hürlimann; Donnerstag,12. September>«Führungstechnik >und -instrumente»mit Enrico Lombardi;Mittwoch, 18./25. September>«Coaching > für Führungskräfte»mit Matthias Frey; Mittwoch,18./25. September>«Basiskompetenzen >im Personalwesen»mit Jacques Ditesheim;Donnerstag/Freitag,19./20. September>«Unternehmensplanspiel >Management-LS»mit Wolfgang Rathert;Donnerstag, 19. September>«Neue > Wege der Korrespondenz»mit Angelika Ramer; Donnerstag,26. September>«Konzepte >gekonnt entwickeln undumsetzen» mit ThomasSchumacher; Donnerstag,26. September>«Knigge > und Berufsalltag» mitSimone C. Hensch; Donnerstag,26. SeptemberInfoveranstaltungenBeginn jeweils um 18 h>«Dipl. > Business Engineer NDS HF»;Montag, 8. <strong>Juli</strong>>«Dipl. > Betriebswirtschafter/in HF»;Montag, 8. <strong>Juli</strong>>«Dipl. > Controller/in NDS HF»;Dienstag, 9. <strong>Juli</strong>>«Dipl. > Marketingmanager/in HF»;Dienstag, 9. <strong>Juli</strong>>«Dipl. > Personalleiter/in NDS HF»;Mittwoch, 10. <strong>Juli</strong>>«Dipl. > Qualitätsmanager/in NDSHF»; Montag, 19. August>«Dipl. > Marketingmanager/in HF»;Montag, 26. August>«Dipl. > Business Engineer NDS HF»;Montag, 26. August>«Dipl. > Betriebswirtschafter/in HF»;Dienstag, 27. August>«Dipl. > Leiter/in Finanzen & DiensteNDS HF»; Mittwoch, 28. August>«Cert. > Online Marketing Expertbsw/SIB»; Mittwoch,11. September>«Dipl. > Business Engineer NDS HF»;Montag, 16. September>«Management-Diplom >SIB»;Mittwoch, 18. SeptemberImpressum<strong>Nr</strong>. 6/7 – <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong>ISSN 1424-5345Herausgeber<strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>Telefon 044 283 45 45www.kvschweiz.chVerlagsleitungIngo Boltshauser,ingo.boltshauser@kvschweiz.chRedaktionTherese Jäggi (tj)therese.jaeggi@kvschweiz.chAndrea Mašek (ajm)andrea.masek@kvschweiz.chRolf Murbach (mur)rolf.murbach@kvschweiz.chRedaktionsadresseKaufmännischer Verband <strong>Schweiz</strong><strong>Context</strong>Hans-Huber-Strasse 4Postfach 1853, 8027 ZürichTelefon 044 283 45 33context@kvschweiz.chwww.context.chSekretariat: Andrea StoopBildnachweiseTitelbild: Gaetan Bally/Keystone;S. 5: zvg.; S. 8: Odilon Dimier/Keystone;S. 19: Alessandro della Bella/Keystone;S. 20: Gaetan Bally/Keystone; S. 27: zvg.;S. 32: Stapferhaus/Anita Affentranger;S. 40: zvg.Adressänderungen<strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>MitgliederadministrationTelefon 044 283 45 30marketing@kvschweiz.choder im Mitgliederbereich:www.kvschweiz.ch/login>«Cert. > Innovation Manager SIB»;Donnerstag, 19. September>«Dipl. > Betriebswirtschafter/in HF»;Montag, 23. SeptemberStudiengängeBeginn September>«Dipl. > Controller/in NDS HF»>«Dipl. > Personalleiter/in NDS HF»Beginn Oktober>«Dipl. > Marketingmanager/in HF»,verkürzte Studiendauer (2 Jahre)>«Dipl. > Qualitätsmanager/in NDSHF»>«Dipl. > Betriebswirtschafter/in HF»>«Dipl. > Marketingmanager/in HF»>«Cert. > Innovation Manager SIB»ErscheinungsweiseMonatlich (11 Ausgaben)117. JahrgangAuflage: 44 392 Exemplare(WEMF-beglaubigt 2012)Abonnemente12 Monate CHF 48.–AnzeigenCreative Media GmbHZürichstrasse 1358910 Affoltern am Albis ZHTelefon 043 322 60 30context@c-media.chDruckereiVogt-Schild Druck AG4552 DerendingenKonzeption, Layout, DruckvorstufePartner & Partner AG8400 Winterthurwww.partner-partner.com<strong>Context</strong> bekennt sich zum «Code of Conduct»der <strong>Schweiz</strong>er Presse. Werbung undredaktioneller Teil sind klar getrennt.>«Cert. > Online Marketing Expertbsw/SIB»<strong>KV</strong>-Mitglieder erhalten eineErmässigung!<strong>Context</strong> wurde vom Verband<strong>Schweiz</strong>er Presse für das Jahr<strong>2013</strong> mit dem Gütesiegel«Q-Publikation» ausgezeichnet.context 6/7 – <strong>2013</strong>


ätselSTADTTalBERGSeeFlussBerg RegionDorfPass45Der Schöne und der TodVielleicht wissen Sie noch nicht, wohin Ihr nächster Ausflugführen soll. Wir hätten da einen interessanten Tipp. Wohin es geht,müssen Sie allerdings selber herausfinden. Wenn Sie uns dieLösung schicken, nehmen Sie an der Verlosung von 3-mal Reka-Checks im Wert von je CHF 70.– teil.3-mal Reka-Checksim Wert von je CHF 70.–zu gewinnen!Pierre hiess der Skilehrer, der uns zumersten Mal hinauf auf den gesuchten Aussichtspunktbrachte. Beide waren schön,der eine trug und trägt die Schönheit imNamen, der andere erinnerte an Winnetourespektive Pierre Brice, der damalssehr «in» war. Für die kleine Schülerin allerdingswaren die Lektionen eine Qual,weil sie kein Französisch verstand, Pierreaber nur Französisch sprach.So hatte sie keine Augen für dieSchönheit des Aussichtspunktes, der 2543Meter über Meer liegt. Vielmehr ist darübereigentlich auch nicht zu sagen. Doches genügt ja, wenn er schön anzusehen ist.Schönheit spricht bekanntlich für sich.Über und unter dem gesuchten Gipfelaber lauert der Horror. Auf der Nordseite,Richtung liegt die «Tote Ebene». Es handeltsich um einen Gletscher, der von einembekannten Ferienort unterhalb desgesuchten Bergs mittels Gondelbahn erreichbarist. Auf ihm lässt sich auch imSommer noch Ski fahren, im Winter bieteter zusätzlich Langläufern ausgezeichneteLoipen. Allerdings scheint der Namesich mehr als zu bewahrheiten. In einemBeitrag im <strong>Schweiz</strong>er Fernsehen vor einpaar Monaten wurde dem Gletscher derTod bis in 100 Jahren vorausgesagt. Heutebringt er nicht gerade den Tod, aber Überschwemmungen:Vor zwei Jahren machteer durch Ausbrüche von Gletscherseenvon sich reden.Auch südlich-westlich unterhalb desgesuchten Gipfels ist der Teufel los. DieRue du Pont du Diable führt in einen dichtenWald und läuft in einen Wanderwegaus. Die Teufelsbrücke sucht man allerdingsvergeblich. Dafür findet man – mitviel Ausdauer – einen wunderbar gelegenenStausee mit dem allerdings etwaskomplizierten Namen Lac de Tseuzier.Das Idyll war vor Jahren bedroht, denn esgab Pläne, dort einen Autobahntunnel zubauen, der den Kanton Bern mit dem Wallisverbunden hätte. Das Projekt ist aberwieder aufgegeben worden.Dafür machte ein anderes Furore.1950 führte die erste Gondelbahn der<strong>Schweiz</strong> den halben Weg auf den Berg. EinJahr später trug eine Vierergondelbahnmit nur einem einzigen Förderseil – eineweitere Pioniertat – die Sonnen- undSchneehungrigen ganz auf den gesuchtenAussichtspunkt. Allerdings war diese Anlagemit zu vielen Mängeln behaftet, sodass sie später durch eine Grosskabinen-Pendelbahn ersetzt wurde. Da die Bausubstanzder Anlage weitgehend unverändertgeblieben ist, gilt sie heute alsRarität unter den <strong>Schweiz</strong>er Seilbahnen.Andrea MašekWie heisst der gesuchte Gipfel?Schicken, faxen oder mailen Sie dasLösungswort bis spätestens 5.8.<strong>2013</strong> an:Redaktion <strong>Context</strong>Postfach 1853, 8027 ZürichFax 044 283 45 65raetsel@kvschweiz.chGewinnerinnen des letzten Georätsels:Sandra Zuberbühler, BachenbülachSandra Tschanz, BülachHildegard Weissenbacher, HintereggLösungswort <strong>Nr</strong>. 5: Heliport-Grill, Rümlangcontext 6/7 – <strong>2013</strong>


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PublireportagePUBLIREPORTAGEAchtung Ferienzeit: Rechtsschutz ist von VorteilAsphalt-Teufel in High HeelsEigentlich beginnen bei Familie Wagner die Ferienimmer schon auf der Reise. Denn die Fahrtzur wunderschönen Bungalow-Residenz an deritalienischen Riviera führt an einmaligen Landschaftenund Städtchen vorbei. Doch diesmalkam alles ganz anders.<strong>KV</strong>-Mitglieder profitierenvon 15% Rabattauf den Verkehrs- und Privat-RechtsschutzAdriana C. – ein bekanntes italienisches Modellauf dem Weg zu einem Foto-Shooting – sah wederdie Umgebung noch die anderen Verkehrsteilnehmer,die sich brav im zähflüssigen Verkehr dahinschlängelten. Mit überhöhter Geschwindigkeitrechts überholen, wieder in eine andere Kolonne hineindrücken und gleichzeitig am Handy telefonierenwar für die Schöne ein ihr zustehendes Recht.Leider übersah sie dabei den korrekt nach rechtsabbiegenden Herbert Wagner, so dass sie durchdas unfaire Überhohlmanöver ungebremst in seinerechte Vordertüre prallte. Dabei wurde nicht nur der Wagen derWagners beschädigt, auch Erika W. wurde durch den Aufprall amrechten Ellbogen verletzt.Das wütende Modell gab auf der Unfallstelle gegenüber der inzwischeneingetroffenen Polizei in pausenlosem Redefluss die Schuldden ortsunkundigen Touristen und verwies auf ihren Promi-Status.Das Chaos war perfekt. Trotzdem reagierte Herbert Wagner vorbildlich.Nachdem seine Frau von der eingetroffenen Sanität verarztetwurde, bestand Herbert W. darauf, dass die Ordnungshüter die Unfallstellekorrekt dokumentierten. Nachdem die Wagners den erstenSchock allmählich verdaut hatten, riefen sie bei Orion an und schildertenden Fall. Die zuständige Juristin informierte sie kompetentüber wichtige Punkte, die allenfalls noch geregelt werden müsstenund vereinbarte mit den Wagners einen Termin nach ihrer Rückkehrin die <strong>Schweiz</strong>.Aufgrund des lückenlosen Unfallberichtes und mehrerer Zeugen, diedie Schöne während der Fahrt mit dem Handy telefonieren sahen,konnte Orion nach zähen Verhandlungen vor Gericht erreichen, dassdie Kosten der Fahrzeugreparatur, die Heilungskosten von Erika Wagnersowie ein Schadenersatz für die entgangenen Ferien zugesprochenwurde.Der ganze Rechtsstreit – welcher von einem von Orion mandatiertenAnwalt vor Ort in italienischer Sprache geführt wurde– dauerte zwei Jahre und kostete 14‘900 EUR. Diese Kostenwurden von Orion vollumfänglich übernommen, so dass denWagners zumindest kein finanzieller Schaden entstand und sietrotzdem zu ihrem Recht kamen. Da machte es den Wagnersauch nicht viel aus, dass sie in der hiesigen Regenbogenpresse als„streitsüchtige Touristen“ betitelt wurden.Tipps bei Unfällen im Ausland• Bestehen Sie bei Verletzungen auf den Beizug der örtlichen Polizei undnotieren Sie sich die Namen der Beamten.• Bei reinen Sachschäden und klarer Situation füllen Sie daseuropäische Unfallprotokoll aus.• Machen Sie selbst Fotos vor Ort (gegnerisches Fahrzeug mitNummer, Kollisionspunkt etc.).• Verlangen Sie eine Übersetzung, bevor Sie etwas unterschreiben undfotografieren Sie die unterschriebenen Dokumente mit dem Handy sofernSie keine Kopie bekommen.• Besorgen Sie sich die Namen und Adressen von allfälligen Zeugen.• Bewahren Sie alle Belege und Quittungen auf von den durch denUnfall entstandenen Ausgaben (Mietwagen, Arztkosten etc.) .• Wenden Sie sich an Ihre Rechtsschutzversicherung für eineBeratung oder die Kostenübernahme eines allfälligenGerichtsstreits.Der Verkehrs-Rechtsschutz von Orion PRIVATEschützt Sie und Ihre Familie weltweit und übernimmtdie Kosten Ihres Rechtsfalles bis zuCHF 500‘000.www.orion.ch/kv-schweiz


Ich binPolizistinbei der Stadtpolizei Zürich.BewerbenSie sichdoch auchBewerbungsun terlagen unterTelefon 044 411 92 16/17oder www.stadtpolizei.chMaya, 32Schwimmerin

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