I love Hohenfelde - St. Remberti Gemeinde Bremen
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Der Weg ist das Ziel. Pilgerreisen im Kino<br />
Filmreihe „Explizit: Religionen im Film“ im <strong>Remberti</strong>Kino<br />
Mit dem Sommer kommt die Urlaubszeit. Menschen<br />
machen sich auf den Weg, um fern der<br />
Heimat etwas zu finden, was sie für mancherlei<br />
Entbehrungen des Alltags entschädigt. Im<br />
religiösen Kontext sind solche Reisen oft (und<br />
heute wieder) Pilgerreisen. Im aktuellen Abschnitt<br />
unserer Reihe zu „Religionen im Film“<br />
geht es um drei religiös motivierte Reisen.<br />
Den Anfang macht der Film LOURDES der<br />
österreichischen Regisseurin Jessica Hausner.<br />
Eine an Multipler Sklerose erkrankte junge<br />
Frau erhofft sich von einer Pilgerreise mit einer<br />
von Maltesern betreuten Gruppe in Lourdes<br />
eine „Wunderheilung“. Die Erwartungen und<br />
Erfahrungen provozieren bei ihr wie auch bei<br />
ihren Mitreisenden widersprüchliche Gefühle.<br />
Der streng komponierte Film fängt mit distanziertem<br />
Blick das Treiben am Wallfahrtsort<br />
Lourdes und die Dynamik innerhalb der Pilgergruppe<br />
ein. Dabei scheinen satirische Spitzen<br />
angesichts der ritualisierten und kommerzialisierten<br />
Religionsausübung auf, ohne dass die<br />
Ernsthaftigkeit der Sinn- und Heilssuche der<br />
Gläubigen diskreditiert würde. Am Schicksal<br />
der eindringlich gespielten Protagonistin entfaltet<br />
sich eine doppelbödige, herausfordernde<br />
Reflexion über die „Zumutung“ des Glaubens<br />
angesichts von Leid und Unglück.<br />
Im Juni läuft DIE GROSSE REISE. Nachdem<br />
sein älterer Bruder unter Alkoholeinfluss einen<br />
Unfall verursacht hat, muss ein 19-jähriger<br />
Franzose arabischer Abstammung seinen Vater,<br />
der seine Pilgerreise antreten will, mit dem<br />
Auto nach Mekka fahren. Da der junge Mann<br />
mit Religion und Traditionen wenig im Sinn hat,<br />
ist der Ärger für die lange Reise vorprogrammiert.<br />
Ein bewegendes Road Movie, an dessen<br />
Ende eine teilweise Annäherung, Versöhnung<br />
und Verstehen zwischen den Generationen<br />
stattgefunden haben. Formal überzeugt der<br />
Film durch brillante Darsteller und eine faszinierende<br />
Musik, die als mystischer Kontrapunkt<br />
gesetzt ist.<br />
<strong>Remberti</strong>Kino<br />
Im August, während andere selber unterwegs<br />
sind, können Daheimgebliebene ERLEUCH-<br />
TUNG GARANTIERT von Doris Dörrie sehen.<br />
Zwei Brüder, die in einer Lebenskrise stecken,<br />
reisen nach Japan, um in einem Zen-Kloster<br />
Ruhe und Frieden zu finden. In Tokio verlieren<br />
sie sich, ihr Geld und ihre Papiere und irren tagelang<br />
durch die <strong>St</strong>adt. Aber auch das Leben im<br />
Kloster stellt sie vor harte Proben. Ein Film, der<br />
zwischen Komödie und Home-Video, Einführung<br />
in den Zen-Buddhismus und fernöstlichem<br />
Road Movie oszilliert. Dabei berührt nachhaltig<br />
die Ernsthaftigkeit, mit der die spirituelle Kraft<br />
meditativer Aufmerksamkeit thematisiert wird<br />
und existenzielle Töne anklingen.<br />
Vor Beginn der Filme gibt es eine kurze Einführung,<br />
anschließend ein Gespräch. Der Eintritt<br />
ist frei.<br />
Dirk von Jutrczenka<br />
<strong>Remberti</strong>Kino<br />
Jeweils montags um 19.30 Uhr<br />
im <strong>Gemeinde</strong>haus,<br />
Albert-Schweitzer-Saal<br />
18. Juni:<br />
LOURDES<br />
(Österreich/Frankreich/Deutschland 2009,<br />
Regie: Jessica Hausner)<br />
16. Juli:<br />
DIE GROSSE REISE<br />
(Frankreich/Marokko 2004,<br />
Regie: Ismaël Ferroukhi)<br />
6. August:<br />
ERLEUCHTUNG GARANTIERT<br />
(Deutschland 1999, Regie: Doris Dörrie)<br />
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