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Oecher - Karneval in Aachen

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01| 2011<strong>Oecher</strong>koustnüüßK a rnevals magaz<strong>in</strong>10_Anz_Karn_188x138_4c 27.08.2010 0:21 Uhr Seite 1www.sparkasse-aachen.de„Sengt met wenn ühr <strong>Oecher</strong> söd!“UNTER MITWIRKUNG VON:Er kennt fünf Jahreszeiten.Wir auch.s Sparkasse<strong>Aachen</strong>Geme<strong>in</strong>sames Erleben der „tollen Tage“, wiederkehrende Freude an humorvollen Bräuchen und ausgelassenes Feiern s<strong>in</strong>d für viele Menschen festerBestandteil des gesellschaftlichen Lebens. Damit Frohs<strong>in</strong>n und Geme<strong>in</strong>samkeit ihren festen Platz <strong>in</strong> den Herzen und Köpfen behalten, engagiert sichdie Sparkasse <strong>Aachen</strong> jedes Jahr für das bunte Treiben <strong>in</strong> der fünften Jahreszeit. Sparkasse. Gut für die Region.


EDITORIALLiebe Leser<strong>in</strong>, lieber Leser,Der Start <strong>in</strong> die Session ist mit der Proklamationvon Alw<strong>in</strong> Fiebus erfolgt.Jahrmarkt der Stars, „Sengt met wennühr <strong>Oecher</strong> söd!“, lautet das Motto vonAlw<strong>in</strong> I. Im EUROGRESS flogen dem Narrenherrscherdie Herzen der <strong>Oecher</strong> zu.Jetzt ist sie endlich da, die fünfte Jahreszeit,das Fest der Sehnsüchte, unserFastelovvend.Bis Aschermittwoch ist Frohs<strong>in</strong>n undAusgelassenheit angesagt, da s<strong>in</strong>d wir„Allemole <strong>Oecher</strong> Jonge!“, da gilt die Aufforderung„Drenk doch ene met, stellDich net esue an!“. Und am Aschermittwoch?Ist dann alles vorbei? Ne<strong>in</strong>, dannHerausgeber: Helmut Kochs<strong>in</strong>d wir immer noch <strong>Oecher</strong> Jonge, s<strong>in</strong>dsolidarisch, tr<strong>in</strong>ken mit und lassen mittr<strong>in</strong>ken.Am Aschermittwoch ist Solidaritätund Geme<strong>in</strong>schaftsgefühl nicht vorbei,es geht weiter, nur nicht mehr ganzso jeck! In diesem S<strong>in</strong>ne wünsche ichallen Freunden des Rhe<strong>in</strong>ischen <strong>Karneval</strong>se<strong>in</strong>e schöne Zeit.Oche Alaaf, Ihr / euerHelmut KochHerausgeberJubiläen <strong>in</strong> der Session 2010/20115 x 11 Jahre KG Hooreter Jonge 19565 x 11 Jahre KG Koe Jonge Richterich 1956 e.V.4 x 11 Jahre KG <strong>Oecher</strong> Spritzemänner 1967 e.V.125 Jahre Löstige Elsässer 1885 e. V.25 Jahre KG Nachteulen 198611 Jahre Zentrales <strong>Karneval</strong>sarchiv des AAKImpressum Nummer: 4 (01 | 2011)Grafik: G. Günal, A. ElfantelINHALTNeä Kenger 4vom Allesbesserwisser 5De fönnefde Johreszitt 5Term<strong>in</strong>e Kneipenkarneval 6Alo Emonts 755 Jahre GroSSe Brander 8Pr<strong>in</strong>zengarde Brander Stiere 8Brander Unterbähner 9130 Jahre <strong>Oecher</strong> Storm 10FEN - Europäische Narren 12Die Leuchtenbergs 13Geschichte der Hooreter Jonge 14125 Jahre Löstige Elsässer 15Alaaf dr Öcher Schäng! 1640 Jahre Tropi-Garde 17Interview Wolfgang Oelsner 18Interview Dirk von Pezold 20Vor 100 Jahren 22Historische <strong>Karneval</strong>sfotos 23Interview Uwe Brandt 24plakette für Gitta Haller 25„Marie“ der Spritzemänner 25Pr<strong>in</strong>z vor 11 Jahren 26Interview mit Krist<strong>in</strong>a Wulf 2725 Jahre KG Nachteulen 28Mafia del Musica 29111 Jahre Alemannia 30Goldschmied<strong>in</strong> der Tollitäten 31Alw<strong>in</strong> I. Narrenherrscher 2011 32Proklamation 2011 34Schneider<strong>in</strong> der Tollitäten 36Ordensunikate 37Tollitäten 2011 39TSC Bad <strong>Aachen</strong> 40Zentis K<strong>in</strong>derkarnevalspreis 41<strong>Karneval</strong>smuseum Düsseldorf 42Rezepte 43Term<strong>in</strong>e der AAK-Vere<strong>in</strong>e 44Email: helmut.koch@aachenimnetz.dewww.karneval<strong>in</strong>aachen.deRedaktion: Helmut Koch, Günal Günal,Walburga Schwartz, He<strong>in</strong>z Jansen,Hubert Crott, Helmut Rüland,Marion Holtorff, N<strong>in</strong>a Krüsmann,Birgit Küchen.Anschrift: FACTOR: G Medien & IdeenAdalbertste<strong>in</strong>weg 26, 52070 <strong>Aachen</strong>Helmut Koch Tel.: 0241 / 70 14 - 105Druck: Burg Verlag Gast<strong>in</strong>ger GmbHAuflage: 8.000 StückRechtliche H<strong>in</strong>weise: Mit Namen oder Namenskürzel gekennzeichnete Artikel geben nicht unbed<strong>in</strong>gt die Me<strong>in</strong>ung des <strong>Oecher</strong> <strong>Karneval</strong>smagaz<strong>in</strong>s wieder. Alle Fotos und Textes<strong>in</strong>d urheberrechtlich geschützt. Der Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit schriftlicher Genehmigung, unter Angabe der Quelle gestattet. Anzeigenpreisliste auf Anfrage.3


Neä Kenger,Hier gibt es das <strong>Oecher</strong> <strong>Karneval</strong>smagaz<strong>in</strong> kostenlos!• bei allen Filialen der <strong>Aachen</strong>er Bank• bei allen Filialen der Sparkasse <strong>Aachen</strong>• <strong>in</strong> den Filialen der Bäckerei Nobis• <strong>in</strong> den Parkhäusern der APAG• bei den Inserenten... und bei diesen kle<strong>in</strong>en Flitzern!die Daag stong ich vör mi Klejjerschaafän woer anet övverleäje, wat ichmich aadue sou. Beij die Jeleäjeheätfeil mich een, dat vür jo bau atwierFastelovvend hant. Da heäscht etda ouch wier sich jet aanzespeälewoemet me Freud krijje kann.Als Kenk haue m<strong>in</strong>g Eldere mich alsClonemännche än en anger Kierals Holländer (dat woer en Stroef)verkleijd. Wat ich at ömmer sieh wou,ene Cowboy of neä ene Indianerleijße se mich net sieh. Ühr könntüch vörstelle, dat ich doemet netesue rechtig frueh sie kuent. Ävvel enPistuel hau ich mich va mi Teäschejeldjejolde än schesset doemet op alleswat sich beweäjet.Nu ben ich 64 Johr oet än ich jlöiv,jetz dön ich mich dat met datWonschkostüm ouch net miehaan. Ich jlöiv, ich joehn als Jüppche.Bes bau waÜhre HubeätMit Smart Center <strong>Aachen</strong> im<strong>Oecher</strong> <strong>Karneval</strong> unterwegsSeit e<strong>in</strong>igen Jahren s<strong>in</strong>d sie nicht zu übersehen und machen sich <strong>in</strong> Sachen <strong>Aachen</strong>er <strong>Karneval</strong>werbewirksam nützlich. Die Rede ist von den fl<strong>in</strong>ken Flitzern der Smart-Flotte von„karneval<strong>in</strong>aachen.de“. Die wendigen Fahrzeuge s<strong>in</strong>d ständig unterwegs undbr<strong>in</strong>gen die rasenden Reportervon e<strong>in</strong>em Veranstaltungsortzum nächstenkarnevalistischen Ereignis.Jetzt wurde die Flotte, mitfreundlicher Unterstützungder Car Center Colonia VertriebsGmbH, Smart Center<strong>Aachen</strong>, Neuenhofstraße,um e<strong>in</strong> weiteres Fahrzeugerweitert.Durch den Zuwachs an Mobilität werden die „Korrespondenten/Innen noch aktuellervom <strong>Karneval</strong>sgeschehen <strong>in</strong> <strong>Aachen</strong> berichten können.hko.4


Alo EmonTs seit 52 Jahren im <strong>Oecher</strong> <strong>Karneval</strong> aktivvlnr.: Alo Emonts, Jupp Baumsteiger , He<strong>in</strong>z Vossen / 1974 vlnr.: Jupp Baumsteiger, Bert Vossen, Alo Emonts / 1978Alo Emonts, geboren am 13. Januar 1930<strong>in</strong> <strong>Aachen</strong>, ist wie Jupp Baumsteiger (sieheBericht <strong>in</strong> Heft 02/2010) e<strong>in</strong> karnevalistischesUrgeste<strong>in</strong>. Im <strong>Karneval</strong> istAlo seit 52 Jahren aktiv. Als K<strong>in</strong>d spielteer Akkordeon, spielte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Orchesterund entdeckte 1958 den <strong>Karneval</strong>.Durch Fred Mertens, der den Vorschlagmachte, geme<strong>in</strong>sam im <strong>Karneval</strong> zu s<strong>in</strong>gen,traten beide <strong>in</strong> die KG Eulenspiegele<strong>in</strong>. „Wir sangen den Schlager „Wirmachen e<strong>in</strong>e Ste<strong>in</strong>pilskur…“, bekamendann noch Ärger mit Jacques Königste<strong>in</strong>,der sagte: „In <strong>Aachen</strong> s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Tr<strong>in</strong>kliedererwünscht!“. Wir haben das Liedtrotzdem gesungen und es hat immergut gegangen!“, sagt Alo Emonts.Königste<strong>in</strong> war damals Geschäftsführerdes Ausschusses <strong>Aachen</strong>er <strong>Karneval</strong>.Das Duo trat unter dem Namen „DuoMertens / Emonts“ nur im Eulenspiegelam Adalbertste<strong>in</strong>weg auf. Honorar warhier und da e<strong>in</strong>e Flasche Schnaps undder e<strong>in</strong> oder andere Orden.1961 bis 1963 trat Alo alle<strong>in</strong>e auf. Bei derNärrischen Garde wurde er 1961 Mitglied.Mit Else Külter sang Alo Emonts das Liedvom „Mädchen, schwarz wie Schlamm“.Mit Else Külter und der Närrischen Gardetrat er bei verschiedenen Vere<strong>in</strong>enauf. 1968 kam der Durchbruch mit denJovis. Durch die Närrische Garde war AloEmonts mit Jupp Baumsteiger bekanntund wurde schließlich bei den JovisAkkordeonist. Das Trio aus Jupp Baumsteiger,Alo Kreft und Alo Emonts war alsJovis seit 1968 im Fastellovvend aktiv.In e<strong>in</strong>er Gaststätte am Adalbertste<strong>in</strong>wegtrafen die Jovis auf „Frau Timm“,alias Prömper, „met dr Möpp en met deMimm“. Das beliebte <strong>Aachen</strong>er Lied sangendie Jovis, das Regionalfernsehen wardabei und noch heute denkt Alo Emontsgerne an dieses Erlebnis zurück.Die Jovis waren recht produktiv, es gabe<strong>in</strong>e S<strong>in</strong>gle-Schallplatte, e<strong>in</strong>e Langspielplatteund e<strong>in</strong>e Musikkassette mit ihrenLiedern. Die S<strong>in</strong>gle-Schallplatte kam imJahr 1978 heraus, 1986 e<strong>in</strong>e Langspielplatteund die Musikkassette. „Reichgeworden s<strong>in</strong>d wir mit diesen Produktionennicht!“ er<strong>in</strong>nert sich Alo. Im Jahr1988 war dann für Alo Schluss, er g<strong>in</strong>g<strong>in</strong> Rente, kam aber zwei Jahre spätermit der Närrischen Garde wieder aufdie Bühne. Ab 1990 wurde im Rahmender Vere<strong>in</strong>sveranstaltungen wieder aufder Bühne gesungen und 1992 gründeteAlo e<strong>in</strong>e Musikgruppe, die „Karo-Jonge“.Diese Gruppe existierte bis 2001.Heute s<strong>in</strong>gt Alo Emonts noch dann undwann zu besonderen Anlässen.Es ist kaum möglich, alle Aktivitätene<strong>in</strong>er 52 Jahre dauernden Arbeit im<strong>Karneval</strong> aufzuzählen. Daher hier nure<strong>in</strong>ige Beispiele: 19 Jahre Vorsitzenderder Närrischen Garde, seit 1980 auchEhrenvorsitzender, Ehrenmitglied der„Fidelen Freunde“, Ehrenhutträger der„Baahkeuvjere“, Ehrenoffizier der „NärrischenGarde Wiesbaden“.Seit 12 Jahren ist Alo Emonts Programmgestalterder Auftaktveranstaltung desAAK und des Stammtischs der Präsidentenam 11.11.Alo Emonts ist Träger folgender Ehrenorden:BDK-Orden <strong>in</strong> Silber, Gold undGold mit Brillanten, Träger des „GoldenenVlies“ <strong>in</strong> Wiesbaden, FEN-Orden <strong>in</strong>Silber und Gold und des Gedächtnisordensaus dem Jahr 2010 der FidelenFreunde.Seit 20 Jahren ist Alo Programmgestalterund Moderator der <strong>Karneval</strong>ssitzungender Arbeiter-Wohlfahrt-Nord.hko.7


5x11 Jahre „Erste GroSSe Brander KG“Die „Erste Große Brander KG“ feiert <strong>in</strong>dieser Session 5 x 11 Jahre K<strong>in</strong>derpr<strong>in</strong>zenproklamationim Stadtteil Brand. Indieser Zeit wurden die kle<strong>in</strong>en Närr<strong>in</strong>nenund Narren von <strong>in</strong>sgesamt 4 Pr<strong>in</strong>zenund 51 K<strong>in</strong>derpr<strong>in</strong>zenpaaren regiert.E<strong>in</strong>e solche Tradition fortzuführen, wäreohne das vielseitige Engagement unddie f<strong>in</strong>anzielle Unterstützung der Pr<strong>in</strong>zen-Elternnicht möglich.Auch <strong>in</strong> anderen Bereichen steht beider „Erste Große Brander KG“ die Arbeitmit K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen an ersterStelle. „Die K<strong>in</strong>der wachsen mit denFamilien <strong>in</strong> die Gesellschaft“, erzählt dieVorsitzende Beate Lennartz. „Zu unserenK<strong>in</strong>dern und Jugendlichen gehörenneben 5 Jungoffizieren, das K<strong>in</strong>derballettund K<strong>in</strong>dermariechen AlexandraMertens. Acht Mädchen zwischen 12und 15 Jahren sowie JugendmariechenLisa Lütten tanzen <strong>in</strong> unserem Jugendballett.Bei den abendlichen Auftrittenwerden wir vorwiegend von dem großenGardeballett des Vere<strong>in</strong>s und unseremTanzpaar Jennifer Kroll und Jörg Wolskibegleitet.“ Am ersten Dezemberwochenende2010 nahmen die Tanzgruppender „Erste Große Brander KG“ am 5.Internationalen Freundschaftsturnier im<strong>Karneval</strong>istischen Tanzen <strong>in</strong> Herzogenrath-Kohlscheidteil. Neben dem regelmäßigenTanztra<strong>in</strong><strong>in</strong>g trifft man sichaußerhalb der Session zu geme<strong>in</strong>samenUnternehmungen wie beispielsweiseBesuche im Tierpark oder Theater.Birgit KüchenPr<strong>in</strong>zengarde Brander Stieredie Begleiter des Brander Bürgerpr<strong>in</strong>zenDie Pr<strong>in</strong>zengarde Brander Stiere galt alsAbleger der Chorgeme<strong>in</strong>schaft „Humor-Harmonie“ aus <strong>Aachen</strong>-Brand, für derenMitglieder <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie die Kameradschaftund die Freude am geme<strong>in</strong>samen S<strong>in</strong>genim Kreise Gleichges<strong>in</strong>nter im Mittelpunktstand. Als Leibgarde des Brander Bürgerpr<strong>in</strong>zenrichtet sie die Pr<strong>in</strong>zenproklamationaus und begleitet Se<strong>in</strong>e Tollität beie<strong>in</strong>em Großteil se<strong>in</strong>er Auftritte <strong>in</strong> <strong>Aachen</strong>und der Euregio bis h<strong>in</strong> nach Bonn undMeckenheim. Seit 2010 werden die Gardistennicht nur vom Spielmannszugder Brander Stiere und Tanzmarie TheresaBerndt, sondern auch von dem M<strong>in</strong>itanzpaarJill Gerards und Timo Zeevaertsowie von der Jugendmarie Charlotte Terkatzbegleitet, die am letzten Novemberwochenende2010 den Deutschen Meistertitelals K<strong>in</strong>dermarie errang.Zur Zeit beschäftigt man sich emsig mitdem Bau des aktuellen <strong>Karneval</strong>swagens.Noch steht dem Vere<strong>in</strong> zu diesem Zwecke<strong>in</strong>e Halle <strong>in</strong> Stolberg-Buschmühle zurVerfügung. Aber ab April 2011 muss e<strong>in</strong>eneue Stätte her, da die alte anderweitiggenutzt werden wird.www.brander-stiere.deBirgit Küchen8


Mundartpflege im <strong>Karneval</strong>:Gert und Christel LeuchtenbergNicht nur im <strong>Karneval</strong> s<strong>in</strong>d diese beidenUr-Öcher <strong>in</strong> Sachen Dialekt <strong>in</strong> derKaiserstadt unterwegs: Gert und ChristelLeuchtenberg s<strong>in</strong>d ihrer Mutterspracheverbunden und oft unterwegs, umanderen Menschen mit Liedern undSketchen auf Platt Freude zu bereiten.Beide s<strong>in</strong>d Thouet-Mundart-Preisträger.Gert Leuchtenberg ist am 30.10.1932 im<strong>Aachen</strong>er Mariannen<strong>in</strong>stitut geboren.Christel Leuchtenberg ist am 21. 1.1934zuhause geboren. Hobby der beiden<strong>Aachen</strong>er ist der Erhalt ihrer Muttersprache,sowie <strong>in</strong>teressierten Menschen beiFührungen etwas über <strong>Aachen</strong> und se<strong>in</strong>eHistorie zu erzählen und zu zeigen.Herr Leuchtenberg, wie sieht Ihr Engagementim <strong>Karneval</strong> aus?Als echte Öcher ist Fastelovvend e<strong>in</strong>ganz besonderes Zeitfenster für me<strong>in</strong>eFrau und mich. Bei der Veranstaltungim Stauferkeller von Haus Löwenste<strong>in</strong>,wo ich für den Öcher Platt Vere<strong>in</strong>den Stammtisch Öcher Platt leite, gibtes e<strong>in</strong>e Menge zu tun. Das umfangreiche<strong>Karneval</strong>sprogramm wird jedesJahr <strong>in</strong> monatelanger Arbeit geplantund erarbeitet.Wie engagieren Sie sich für das ÖcherPlatt?Bei den monatlichen Veranstaltungen,die ich im Stauferkeller moderiere, lauschenetwa 90 bis 120 Öcher unsererMuttersprache. Lieder und Gedichte allerArt werden von etwa 10 bis 15 Interpretendargeboten.Warum ist die Pflege unserer Mundartso wichtig?E<strong>in</strong> Dialekt verb<strong>in</strong>det die Menschen undgibt ihnen e<strong>in</strong> Wertgefühl. Man kannauch <strong>in</strong> der Muttersprache vieles besserzum Ausdruck br<strong>in</strong>gen. In den vergangenenJahren habe ich zum Beispiele<strong>in</strong>e umfangreiche Sammlung vom ÖcherOrig<strong>in</strong>al Lennet Kann zusammen getragen.2005 befestigte ich e<strong>in</strong>e bronzeneGedenkplatte für ihn an der rechtenSeite der Gaststätte „Waldschenke“.Schirmherr war unser damaliger OberbürgermeisterDr. Jürgen L<strong>in</strong>den.Sie spielen auch mit dem Leierkasten.Was hat es damit auf sich?Wenn me<strong>in</strong>e Frau und ich bei unserenAuftritten mit dem Leierkasten den Raumbetreten, verbreiten wir e<strong>in</strong>en Hauch vonNostalgie. Wir versetzen die Menschengerne <strong>in</strong> die „gute alte Zeit“ zurück.Für Ihr Schaffen wurden Sie bereitsvielfach geehrt. Welche Auszeichnungenerhielten Sie bisher?Wir s<strong>in</strong>d beide schon lange im Vorstandvom Öcher Platt Vere<strong>in</strong>, der uns beidenvor Jahren den „Goldenen Wolf“ überreichte.Im Jahre 2006 erhielten wir denThouet Mundartpreis der Stadt <strong>Aachen</strong>.N<strong>in</strong>a Krüsmann sprachmit Gert und Christel Leuchtenberg13


125 Jahre aktiv im Öcher FastelovvendK.G. Löstige Elsässer 1885 e.V.Im Jahre 1885 fanden sich <strong>in</strong> der Elsassstr.53, im damaligen Restaurant „Sche<strong>in</strong>s“,mehrere Stammtischbrüder, die alle ausdem Ostviertel waren, zusammen, undgründeten e<strong>in</strong>en <strong>Karneval</strong>svere<strong>in</strong>. Manfand den Namen Lustige Elsässer, dererst ab 1928 <strong>in</strong> den heute bekanntenNamen „Löstige Elsässer“ umgewandeltwurde. Erster Präsident war StephanMünicks. Ab dem Jahr 1889 nahmder Vere<strong>in</strong> an den Rosenmontagsumzügenteil. Ihre ersten <strong>Karneval</strong>sveranstaltungenfeierten die Löstigen Elsässernatürlich im Ostviertel, <strong>in</strong> den Sälen desRestaurants Frankenburg, (<strong>in</strong> den zwanzigerJahren „Frankenberger Bierkeller“Burgstr. 18) und beim Graf Karl „Kirberichshof14 (Kirberichshofer Weg). Mittedes Jahres 1900 verlegten die Elsässerihr Vere<strong>in</strong>slokal vom Restaurant Sche<strong>in</strong>szum Adalbertste<strong>in</strong>weg Nr. 128, <strong>in</strong> dieGaststätte „Deutsches Haus“ der Ww.Schröder. Hier hatten die Elsässer überJahrzehnte ihr Versammlungslokal mitder Möglichkeit <strong>in</strong> dem Kellerraum e<strong>in</strong>Archiv- und Materialdepot anzulegen.Die sogenannte schlechte Zeit, die Inflationund der 1. und 2. Weltkrieg g<strong>in</strong>gennicht spurlos an den Elsässern vorbei.Aber stets waren die Elsässer bemüht,das Beste aus der Situation zu machen.Für die <strong>Karneval</strong>ssession 1921 hattendie Elsässer ihre eigene Vorstellung,der Inflation zu begegnen. Obwohl sieaus Geldmangel ihre eigene „Reichsannektote“(Reichsmark) druckten,war e<strong>in</strong> Verbot den öffentlichen <strong>Karneval</strong>zu feiern, nicht zu verh<strong>in</strong>dern. Sehrviele E<strong>in</strong>schränkungen <strong>in</strong> den Jahren1933 bis 1945 hielten die Elsässer nichtdavon ab, e<strong>in</strong>e verschworene Geme<strong>in</strong>schaftzu bleiben.Am 13. Juli 1943 wurde bei e<strong>in</strong>em Bombenangriffdas Vere<strong>in</strong>slokal „DeutschesHaus“ durch Spreng- und Brandbomben<strong>in</strong> Schutt und Asche gelegt, was zur Folgehatte, dass das gesamte Vere<strong>in</strong>s<strong>in</strong>ventarfür immer verloren g<strong>in</strong>g.Am 9. Oktober 1948 g<strong>in</strong>g es wieder los,da lud der immer noch im Amt bef<strong>in</strong>dlichePräsident, Jupp Vilvoye, den KassiererArnold Braun und den GeschäftsführerKaspar Plum zu e<strong>in</strong>er erstenVorstandssitzung und nachstehendenMitgliederversammlung <strong>in</strong>s Lokal NikolausZimmermann <strong>in</strong> die Stolberger Str.187 (heute Blaue Lagune), e<strong>in</strong>.Es fand wieder e<strong>in</strong> organisiertes <strong>Karneval</strong>sleben<strong>in</strong> <strong>Aachen</strong>, an dem die Elsässerauch ihren Anteil hatten, statt. 1948fanden die ersten Kostümbälle im Res-taurant Waldschlösschen statt und dem,im Oktober 1949 neugegründeten Ausschuß<strong>Aachen</strong>er <strong>Karneval</strong>, gehörten dieElsässer sofort an.Die Elsässer wurden immer größer undkonnten ihre Veranstaltungen mit eigenenKräften bestreiten, so z.B. 1950 <strong>in</strong>den Arbeitsbaracken am Groß Tivolimit den „Vier Latzen“, den „Drei Tuppese“und dem Büttenredner „Nöll Brun.Die Elsässer s<strong>in</strong>d immer dem Ostvierteltreu geblieben. Im Jahr 1969 bekamensie mit Kar<strong>in</strong> Kaever/Feldermann,der Tochter des damaligen PräsidentenHans Feldermann, e<strong>in</strong>e eigene Tanzmarie.1972 wurde auf Initiative von Karl Braun,dem Wirt der Gaststätte „Elsassstube“und Präsident der Elsässer, mit AnnemarieReuter, e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>dergarde <strong>in</strong>s Leben gerufen.K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Uniformen und mit e<strong>in</strong>emkle<strong>in</strong>en meist tänzerischem Programm,das war neu und die K<strong>in</strong>der konnten sichvor Auftrittsanfragen kaum retten.Im Jahr 1993 bekamen die Elsässerals Anerkennung für ihr Engagementim Bereich der Jugendförderung denZentis-K<strong>in</strong>derkarnevals-Preis.1981 „erfanden“ der damalige VizepräsidentFranz Josef Wahlen mit se<strong>in</strong>erEhefrau Edith den Ball der K<strong>in</strong>der- undJugendmariechen. Aus e<strong>in</strong>er Nachmittagsveranstaltungwurde seit Anfang2000 unter H<strong>in</strong>zufügung der erwach-senen Garden, der Ball der K<strong>in</strong>der- undJugendmariechen im Geschwister SchollGymnasium.Mit ihrem 16. Präsidenten, Josef Bonnie,und e<strong>in</strong>er großen Schar an karnevalistischenMitstreitern sehen die LöstigenElsässer der Jubiläumssession entgegenund hoffen weiterh<strong>in</strong> im Öcher Fastelovvendviele Freunde zu gew<strong>in</strong>nenund viel Freude zu verbreiten.15


40 Jahre Tropi-GardeAls im Jahr 1970 e<strong>in</strong>e Clique aus dem<strong>Aachen</strong>er Ostviertel, Elisabeth und AlbertGehlen, Hubert Crott, Helga Schultheis,Hedi und Hubert M<strong>in</strong>ten, Marlene undManfred Savelsberg, auf dem LütticherFlohmarkt nach geeigneten Utensilienfür e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames <strong>Karneval</strong>skostümsuchten, konnte noch niemand ahnen,dass dies der Anfang e<strong>in</strong>es erfolgreichen<strong>Karneval</strong>svere<strong>in</strong>s se<strong>in</strong> könnte.Man wurde auf dem Flohmarkt fündig.Tropenhelme aus der belgischen Kolonialzeitfür je 75,- belgische Francs, olivgrüneUnterhemden und das bis heuteerhalten gebliebene Halstuch <strong>in</strong> rot mitweißen Punkten bildeten den Grundstockfür e<strong>in</strong> Kostüm, das heute nochdas Markenzeichen der Tropis ist.Das Dschungelbuch, e<strong>in</strong> damals aktuellerK<strong>in</strong>ofilm, regte die Phantasie der Gründermütterund Gründervater der Tropigardean. Man dachte an Dschungelpolizeimit olivgrüner Tarnkleidung, e<strong>in</strong>em„Pisspott“ für die Männer und Toilettenpapierfür die Frauen, e<strong>in</strong>e Zahnbürsteam Hut, die Toilettenbürste, „dr Quispel“<strong>in</strong> der Hand und, damit das Be<strong>in</strong>kleidkorrekt sitzt, „Helpe för de Box“.Das Kostüm für die Gruppe war fertigund sollte nur <strong>in</strong> der Session 1970/71getragen werden.2006/2007 ist Sarah Siemons Generäl<strong>in</strong>der Tropi-Garde.Kreativ waren die Tropis schon immer.Zunächst gab es die Gruppe „Franz undFränzchen“, dargestellt von Franz undManfred Savelsberg. Als diese Gruppeaufhörte, traten ab 1985 Ägid Lennartz,Albert Gehlen und Hubert Crott als„Josef, Jupp und Jüppchen“ auf. DieseGruppe fand ihren Namen aus der Tatsache,dass ihre Akteure aus der PfarreSt. Josef kamen. Bis auf den heutigenTag s<strong>in</strong>d „Josef, Jupp und Jüppchen“erfolgreich <strong>in</strong> den Sälen, auch weitüber <strong>Aachen</strong> h<strong>in</strong>aus, unterwegs. Auftritteim Fernsehen, bei der Übertragungder Festsitzung des AKV oder imZDF im Rahmen der Sendung „<strong>Karneval</strong>ist überall!“, haben die Gruppe deutschlandweitbekannt gemacht.E<strong>in</strong>e weitere Erfolgsstory, die ihrenUrsprung <strong>in</strong> der Tropi-Garde“ hat, s<strong>in</strong>d„Die Vier Amigos“. Uwe Brand, StefanBeuel, René Brandt und Dietmar Ritterbecksbr<strong>in</strong>gen mit ihren Songs Stimmung<strong>in</strong> jeden Saal.Heute, nach 40 Jahren, können die Tropisauf e<strong>in</strong>e erfolgreiche Vere<strong>in</strong>sgeschichtezurück blicken. Auf die aus ihren Reihenhervorgegangenen Gruppen könnensie stolz se<strong>in</strong>, s<strong>in</strong>d sie doch Säulen im<strong>Aachen</strong>er <strong>Karneval</strong>, die unsere <strong>Oecher</strong>Art über die Grenzen der Stadt h<strong>in</strong>ausrepräsentieren.Interview mit Sarah Siemons:www.karneval<strong>in</strong>aachen.de/tropihko.<strong>Karneval</strong>isten haben es im Blut!Wie wir heute wissen, kam es anders.Es kam die Idee auf, die etablierten <strong>Karneval</strong>svere<strong>in</strong>eauf die Schippe zu nehmen.Skurrile Orden wurden kreiert. Mangab sich den Namen Tropi-Garde undgründete e<strong>in</strong>en n.e.V., e<strong>in</strong>en „nichte<strong>in</strong>getragenenVere<strong>in</strong>“. Das s<strong>in</strong>d dieTropis, wie sie liebevoll genannt werden,auch heute noch. Wie es sich füre<strong>in</strong>e, wenn auch närrische „para-militärischeVere<strong>in</strong>igung“ gehört, steht ander Spitze der Tropi-Garde e<strong>in</strong> General.Der erste General war Hubert Crott,ihm folgte im Jahr 1992 Uwe Brandt. SeitBlutspenden tut gut! Wie oft Tun Sie`s?BLUTSPENDEN IM UNIVERSITÄTSKLINIKUM AACHENMontag - Mittwoch 11:30 - 19:00, Donnerstag 7:30 - 19:00, Freitag 7:30 - 13:30 UhrInfotel.: 0241 / 80 80 000 Term<strong>in</strong>e: 0241 / 80 89 49417


Fest der Sehnsüchte„Warum brauchen Menschen <strong>Karneval</strong>?“Interview mitWolfgang OelsnerWolfgang Oelsner, Jahrgang 1949, istPädagoge und Jugendpsychotherapeut.In Köln leitet er die Schule <strong>in</strong> derKl<strong>in</strong>ik für K<strong>in</strong>der – und Jugendpsychiatrieder Universität Köln. Neben zahlreichenFachpublikationen hat WolfgangOelsner Bücher zum Thema <strong>Karneval</strong>,darunter die Bücher „Goethe und dieNarren“, „<strong>Karneval</strong> ohne Maske“, „Festder Sehnsüchte“ oder auch den <strong>Karneval</strong>sführerfür K<strong>in</strong>der „<strong>Karneval</strong> – wiegeht das?“, geschrieben.„<strong>Karneval</strong> ist e<strong>in</strong>e „Spielwiese“ für Erwachsene,hier können sie noch e<strong>in</strong>mal spielenwie die K<strong>in</strong>der und so tun, „als ob“.<strong>Karneval</strong> bietet aber auch e<strong>in</strong>e „Spielwiese“,um unsere Rolle, die wir haben,zu optimieren.“ sagt Wolfgang Oelsner.Im Jahr 2008 ehrte der Bund Deutscher<strong>Karneval</strong> im Rahmen se<strong>in</strong>er Jahrestagung<strong>in</strong> <strong>Aachen</strong>, Wolfgang Oelsner mit dem„Kulturpreis der deutschen Fastnacht“Sie schreiben <strong>in</strong> Ihrem Buch „Menschenhaben nur e<strong>in</strong> Leben und dennoch dieSehnsucht nach e<strong>in</strong>em zweiten, e<strong>in</strong>emanderen Leben!“ Der Narr schlüpft <strong>in</strong> dieVerkleidung und h<strong>in</strong>ter die Maske, sieerlauben ihm das zweite, das andereLeben. Ist dieses närrische VerhaltenAusdruck des gespalten se<strong>in</strong>s oder istder Narr noch normal?Das zweite, das zwölfte, das zwanzigsteLeben führen zu wollen, ist allzu normal.Der, der diese anderen Facetten <strong>in</strong>sich dauernd unterdrücken muss, demkönnte es eher passieren, dass e<strong>in</strong>esTages aus dem Innersten heraus etwasrumort und endlich e<strong>in</strong>mal ans Tageslichtdrängt. Dann hat er aber ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>flussmehr darauf und wir würden von e<strong>in</strong>erPsychose sprechen, wenn e<strong>in</strong>er wirklichglaubt, er sei Napoleon. Das Schöne amMenschlichen ist, dass wir <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Spielso ritualisieren können, dass es überhauptnichts Verrücktes haben muss.E<strong>in</strong> Schauspieler kann jeden Abendanders heißen, e<strong>in</strong>e andere Rolle spielen,er ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>mal schreiten wie e<strong>in</strong> Königund danach kriechen wie e<strong>in</strong> Bettler, erkann brüllen, rennen, humpeln, er kannimmer andere Rollen annehmen. Wir, diewir im normalen Leben am Bankschalterstehen, können das nicht. Aber wowerden wir diese Sehnsucht los, wennwir uns ab und zu fragen: „wie wäre esdenn, wenn ...?“ Da bietet das Maskenspiele<strong>in</strong>e wunderbare Gelegenheit eszu e<strong>in</strong>er Zeit zu tun, wo es ohne Schamgeschehen kann und wir unsere Reputation<strong>in</strong> der realen Welt nicht verlieren.Das Spiel, welches sich <strong>Karneval</strong> oderFastnacht nennt, liefert auch die Spielregeln.Die wichtigste Regel ist: „Es mussauch mal Schluss se<strong>in</strong>!“„Löblich ist e<strong>in</strong> tolles Streben, wennes kürz ist und mit S<strong>in</strong>n!“ sagt Goethe.Bezieht man dies auf den <strong>Karneval</strong>,könnte man zu jeder Zeit im Jahr närrischfeiern: Woher kommt die zeitlicheFestlegung des <strong>Karneval</strong>s, wie wir sieals <strong>Karneval</strong>isten kennen?Die zeitliche Begrenzung des <strong>Karneval</strong>swird ausgehend vom Osterfest berechnet.Vierzig Fastentage vor dem Osterfestliegt die Fastnacht, die Nacht, bevordie Fastenzeit beg<strong>in</strong>nt. Ohne Akzeptanzdes Aschermittwochs, die Nacht, <strong>in</strong> der„alles vorbei“ ist, gibt es auch ke<strong>in</strong>e Fastnacht.Es stellt sich die Frage, wie fastetder moderne Mensch. Es geht heutenicht mehr so sehr um den Verzichtauf Fleisch oder Eierspeisen, sondernum das Bewusstse<strong>in</strong> der Umkehr. <strong>Karneval</strong>ist e<strong>in</strong> Wendefest, e<strong>in</strong> Fest, dassuns wie e<strong>in</strong> Mikrokosmos den großenLebensentwurf schon e<strong>in</strong>mal auf „Probe“erleben lässt. Wir erfahren, dassnach e<strong>in</strong>em Höhepunkt auch wieder e<strong>in</strong>Abstieg kommt und wir den nächstenHöhepunkt wieder erstreben möchten.Wir sehen, dass das Leben e<strong>in</strong> Wellenbadist und auch schon mal e<strong>in</strong>e Achterbahnse<strong>in</strong> kann und auch, dass esmit dem Tod endet. E<strong>in</strong> solches Festkann uns die Akzeptanz des Abschiednehmenslehren. Das Wechselspiel istdas Abbild des Lebens und Freude undMelancholie gehören zusammen.„Fest der Sehnsüchte“ titeln Sie IhrBuch. „Ach wär` ich nur e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zig Male<strong>in</strong> schmucker Pr<strong>in</strong>z im <strong>Karneval</strong>!“ IstBedeutsamkeit und Anerkennung unddas Streben danach zutiefst menschlich?Entschädigt der <strong>Karneval</strong> für entgangeneLebenschancen?“Ja, <strong>in</strong> der Tat kann der <strong>Karneval</strong>, wie diePsychologen sagen, kompensatorischeHilfen anbieten. Wir können das, was imechten Leben nicht so richtig gelangthat, auf der Spielwiese des <strong>Karneval</strong>snacherleben. <strong>Karneval</strong> ist e<strong>in</strong>e „Spielwiese“für Erwachsene, hier könnensie noch e<strong>in</strong>mal spielen wie die K<strong>in</strong>derund so tun, „als ob“.<strong>Karneval</strong> bietet aber auch e<strong>in</strong>e „Spielwiese“,um unsere Rolle, die wir haben,zu optimieren. Es geht nicht nur darum,den Blaumann, den wir am Arbeitsplatztragen, zu tauschen gegen Strass undFasanenfeder. In e<strong>in</strong>er demokratischenGesellschaft ist es auch schwierig, se<strong>in</strong>enReichtum und se<strong>in</strong>en Stand zu zelebrieren,ohne dass es anstößig wirkt,Neid hervorruft und pe<strong>in</strong>lich wird. Nurzu protzen macht unsympathisch, aber<strong>in</strong> der Rolle des Gönners, Schokoladewerfend durch die Massen zu fahrenund damit zu zeigen “Schaut her, ichkann es, und ich lass euch auch teilhaben!“,ist auch e<strong>in</strong> schönes Gefühl.Man kann die Rolle, die man im realenLeben spielt, im <strong>Karneval</strong> optimieren. Esist das Schöne an dem Fest, dass mannicht Gefahr läuft, dar<strong>in</strong> kleben zu bleiben.Dafür sorgt der Hofnarr und sorgenauch die anderen Jecken. Wer me<strong>in</strong>t,18


er sei wirklich der Pr<strong>in</strong>z, den holt dieGeme<strong>in</strong>schaft wieder zurück auf denTeppich. Es stärkt, wenn man erlebt,dass man wieder auf den Boden derTatsachen zurück kommt. <strong>Karneval</strong> iste<strong>in</strong>e wunderbare Charakterschulung.Ist der <strong>Karneval</strong>ist am Aschermittwoche<strong>in</strong> anderer, e<strong>in</strong> neuer oder der gleicheMensch?Der <strong>Karneval</strong>ist ist zunächst der gleicheMensch, so wie der Schauspielergeschm<strong>in</strong>kt und ungeschm<strong>in</strong>kt der gleicheMensch ist. Wer im närrischen Spielerlebt, „ich b<strong>in</strong> auch wer!“,der hat e<strong>in</strong>neues Selbstbewusstse<strong>in</strong>, er kann ausdiesem Spiel des <strong>Karneval</strong>s etwas mitnehmen.Die Tür öffnen zu neuen Seitense<strong>in</strong>er selbst, kann das <strong>Karneval</strong>sfest.<strong>Karneval</strong> ist e<strong>in</strong> Fest, dass die Alltagsregelnteilweise außer Kraft setzt. DerGehemmte hat es leichter, etwas mehraus sich heraus zu gehen. Es kann aberebenso passieren, dass die EnthemmungMaß vergessen lässt und auch die Extremevorkommen können. Aus dem Flirtkann Anmache, aus dem Schwips kannSuff werden. Die Triebkräfte der Seelekönnen sich Raum verschaffen. Haltekräfte,die uns b<strong>in</strong>den, s<strong>in</strong>d im Fest enthalten,es s<strong>in</strong>d die Regeln des Brauchtums.Es gibt e<strong>in</strong> schönes Beispiel füre<strong>in</strong>e solche Regel.Der Eid der Roten Funken, der KölnerStadtsoldaten, enthält die Passage:„... ich verspreche, ich will suffe, ichwill suffe, so viel wie der Magen ohneBiesterei kann jood vedrare!“ „ So vielder Magen ohne Probleme vertragenkann...!“, ist die e<strong>in</strong>gebaute Bremse.Ich gehe bis an die Grenze, ohne siezu überschreiten und sollte es mir e<strong>in</strong>malnicht ganz gel<strong>in</strong>gen, habe ich me<strong>in</strong>eFreunde, die mich unterstützen, dieseGrenzen e<strong>in</strong>zuhalten.<strong>Karneval</strong> und Religion, Opium fürs Volk?Gibt es e<strong>in</strong>e Beziehung zwischen <strong>Karneval</strong>und Religion.<strong>Karneval</strong> stammt aus der Religion. OhneOstern ke<strong>in</strong>e Fastnacht, ohne Fastnachtke<strong>in</strong> <strong>Karneval</strong>. <strong>Karneval</strong> ist ohne Religionnicht denkbar. Wie bereits erwähnt,ist <strong>Karneval</strong> e<strong>in</strong> Wendefest. Die Menschenbrauchen so etwas. Im Mittelalterwurde Narrheit demonstriert, umsie zu überw<strong>in</strong>den, der Mensch konnte<strong>in</strong> den „Spiegel“ schauen und erken-nen, welche Fliehkräfte <strong>in</strong> ihm stecken.<strong>Karneval</strong>, e<strong>in</strong> „Wendefest“ vom nüchternenAlltag <strong>in</strong> den ausgelassenen <strong>Karneval</strong>und am Aschermittwoch wiederzurück <strong>in</strong> die Realität, zurück zurBes<strong>in</strong>nlichkeit und dem Bewusstse<strong>in</strong>der Vergänglichkeit.Muss man Christ se<strong>in</strong>, um diese Wendevon der Ausgelassenheit zur Bes<strong>in</strong>nlichkeitzu erleben?Der Wechsel von e<strong>in</strong>em Zustand <strong>in</strong> e<strong>in</strong>enanderen Zustand als e<strong>in</strong> ganz privatesWendefest, kann auch von Menschenanderer Kulturen und Religionen erfahrenwerden. Man denke an die Wendevom Fasten zum Zuckerfest im Islam,wo Glanz und Essen angesagt ist, aberrekrutierend aus dem Bewusstse<strong>in</strong>der anderen, der kargen Zeit. DiesesGrundphänomen kann<strong>in</strong> der christlichenReligion, aber auch<strong>in</strong> der jüdischen odermuslimischen Religionerlebt werden.Wird der Menschdurch den <strong>Karneval</strong>menschlicher? Istder Mensch se<strong>in</strong>emNächsten im <strong>Karneval</strong>näher als im alltäglichenLeben?Durch das Rollenspielim <strong>Karneval</strong>entdecken wir andereFacetten unseres Menschse<strong>in</strong>s.Das macht uns <strong>in</strong> gewissem S<strong>in</strong>nemenschlicher. Im <strong>Karneval</strong> hat mandie Chance, den anderen rascherzu erkennen und mit ihm <strong>in</strong> Kontaktzu treten. Je mehr man aber zugedröhntwird, sei es mit Alkohol, oderauch akustisch, um so ger<strong>in</strong>ger istdie Chance, den anderen kennen zulernen. E<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Lied zu s<strong>in</strong>gen,ist kaum noch möglich. Ich höreme<strong>in</strong>en Tischnachbarn nicht, ich hörenur die Musik aus dem Lautsprecher.Das Gebot der Stunde ist heute nichtdie Forcierung und Beschleunigung,oder die Optimierung des <strong>Karneval</strong>s,heute ist die Entschleunigung des<strong>Karneval</strong>s das Gebot der Stunde. Eskommt nicht auf übertriebene Prachtund Perfektion an. Es muss auch nichtse<strong>in</strong>, dass e<strong>in</strong>e gute Sitzung nur danngut war, wenn ich m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>enProm<strong>in</strong>enten aus Film oder Fernsehengesehen habe. E<strong>in</strong> Vortrag im Pfarrkarnevalzu e<strong>in</strong>em Thema aus der Pfarreist näher an den Menschen dran, alse<strong>in</strong> geschliffener Vortag e<strong>in</strong>es herumreisendenVortragskünstlers.Muss man im <strong>Karneval</strong> auch auf den„Putz hauen“? Ist es wichtig für den Menschen,dass er auch mal die „Sau jagt“?Es kann für e<strong>in</strong>en im Alltag stets diszipl<strong>in</strong>iertlebenden Menschen wichtig se<strong>in</strong>,auch e<strong>in</strong>mal über die Stränge zu spr<strong>in</strong>gen.Dies ist aber eigentlich nicht dasWesentliche im <strong>Karneval</strong>. Die Kraft des<strong>Karneval</strong>s liegt nicht im Lauten und imVerkleiden, obwohl dies dazu gehört, esist eher der Bereich zwischen den lautenund den leisen Tönen und die Sehnsuchtnach der Geme<strong>in</strong>schaft nebendem Anarchischenauch das Bewahrende.<strong>Karneval</strong> ist e<strong>in</strong>Kunstwerk für e<strong>in</strong>enTag. Auf diesen Tagwird fast e<strong>in</strong> ganzenJahr lang h<strong>in</strong>gearbeitet.Die Eruption amRosenmontag hate<strong>in</strong>e Vorbereitungszeitund nur der, derdiese Zeit mitmacht,spürt die Bremse diebewirkt, dass manke<strong>in</strong> Chaos und ke<strong>in</strong>enStress verbreitet.<strong>Karneval</strong> hat auch dieFunktion gehabt, die Obrigkeit auf denArm zu nehmen. Was wird aus dem <strong>Karneval</strong>,wenn die Obrigkeit sich selbstad absurdum führt und die Kirche nichtmehr die Bedeutung für Leben, Tod undden Lieben Gott hat. Haben wir dannnur noch Party statt <strong>Karneval</strong>?Die Gefahr besteht. Der <strong>Karneval</strong> stehtschon seit geraumer Zeit am Scheidewegund ich glaube, man wird noch e<strong>in</strong>eZeit lang Parallelentwicklungen erleben,Party dort und das, was andereden richtigen, den brauchspezifischen<strong>Karneval</strong> nennen mögen auf der anderenSeite. Die Politiker durch den Kakaoziehen, greift heute nicht mehr, daskann Kabarett oder Comedy viel aktueller,spitzer, schärfer und manchmalauch witziger.hko.19


<strong>Karneval</strong> im Wandel Ende des Brauchtums?Dirk von Pezold im Gespräch mit„karneval<strong>in</strong>aachen.de“<strong>Karneval</strong> unterliegt wie alle Lebensbereichee<strong>in</strong>em stetigen Wandel. Wiesiehst Du diesen Wandel und welcheKonsequenzen ergeben sich darausfür das Brauchtum <strong>Karneval</strong>?Der <strong>Karneval</strong> ist, wie man so sagt,<strong>in</strong> die Jahre gekommen. Dies hat verschiedeneGründe. Der <strong>Karneval</strong> hatden Wandel <strong>in</strong> unserer Gesellschaft wiemir sche<strong>in</strong>t nicht zur Kenntnis genommenoder ihn geflissentlich übersehen.<strong>Karneval</strong> ist eigentlich etwas, was füralle da ist. So wie sich heute der <strong>Karneval</strong>präsentiert, reduziert er sich aufe<strong>in</strong>e bestimmte Altersgruppe. Viele jungeMenschen haben an dem <strong>Karneval</strong>,den me<strong>in</strong>e Generation feiert, relativwenig Interesse. Dies bedeutet abernicht, dass sie ke<strong>in</strong> Interesse an <strong>Karneval</strong>haben. Man muss ihnen etwasanbieten, was ihren Lebensformen entspricht.Wir haben damals im AKV versucht,neben den traditionellen Veranstaltungenauch Veranstaltungen zuschaffen, die von Menschen im Alterzwischen 18 bis 25 und 25 bis 45 Jahrenbesucht werden. Diese Altersgruppenmöchten auch <strong>Karneval</strong> feiern, abere<strong>in</strong>en anderen <strong>Karneval</strong>. Mir sche<strong>in</strong>tes, dass die Zeit über den <strong>Karneval</strong>,so wie wir ihn gefeiert haben, h<strong>in</strong>weggerolltist, ohne dass wir uns Gedankendarüber gemacht haben, wie wirdas Brauchtum <strong>Karneval</strong> <strong>in</strong> die nächsteoder übernächste Generation br<strong>in</strong>genkönnen. Diese Überlegungen werdenrelativ wenig und auch mit wenigSubstanz angestellt.Das hat zu Folgeproblemen geführt, wiedem Verschw<strong>in</strong>den des Straßenkarnevals.Man konnte von Kneipe zu Kneipeziehen und war überall gerne gesehen,die Straßen waren voll, weil die Leutevon Kneipe zu Kneipe zogen.Heute „braucht“ man nicht mehr vonKneipe zu Kneipe zu ziehen, heute gehtman <strong>in</strong>s Pennzelt?Ja, das Pennzelt ist e<strong>in</strong>e Möglichkeit,aber es wäre schön, wenn es nicht diee<strong>in</strong>zige wäre. Es gibt zu wenig Kneipen,die an den <strong>Karneval</strong>stagen geöffnethaben. Das Argument ist oft, es würdezuviel <strong>in</strong> den Kneipen beschädigt. Früherhat man dies allerd<strong>in</strong>gs durch entsprechendeorganisatorische Maßnahmen<strong>in</strong> den Griff bekommen. Durch den Wegfalldes Kneipenkarnevals geht natürlichdie Basis verloren, es f<strong>in</strong>det auchke<strong>in</strong> <strong>Karneval</strong> auf der Straße statt. DasPennzelt ist <strong>in</strong> e<strong>in</strong> entstehendes Vakuumgestoßen, als die Kneipen sich, auswelchen Gründen auch immer, verweigerten.Das Problem ist, dass man sichgegenseitig das Publikum wegnimmt.Wenn man so will, ist diese Entwicklungder Fluch der guten Tat!Was ist der Ersatz dafür?Ersatz kann nicht nur der Veranstaltungskarneval<strong>in</strong> den Sälen se<strong>in</strong>, das istzu wenig. Damit wird nur e<strong>in</strong> Teil der Zielgruppeangesprochen und schon garnicht, wenn es Veranstaltungen s<strong>in</strong>d,bei denen man 30,-, 50,-, oder gar 85,-Euro E<strong>in</strong>tritt zahlen muss.Wo bleibt der Volkskarneval, wenn mansich für das gezahlte E<strong>in</strong>trittsgeld nurunterhalten lassen will?Das ist das Thema! <strong>Karneval</strong> kannman sich nicht „machen lassen“! <strong>Karneval</strong>muss man selbst machen, <strong>Karneval</strong>muss man leben und erleben! Das„gefüttert werden“ von engagierten Profis,deren Auftritte als Programm verkauftwerden, hat mit unserem <strong>Karneval</strong>nichts mehr zu tun. H<strong>in</strong>zu kommt, dass<strong>Karneval</strong> und Dialekt, unser Öcher Platt,untrennbar zusammen gehört. Wennman Platt nicht verstehen oder nichtsprechen kann, fehlt natürlich auch e<strong>in</strong>Element, was früher noch zum <strong>Karneval</strong>dazu gehörte.Die schönsten Lieder zum Mits<strong>in</strong>gen s<strong>in</strong>ddie Lieder auf Öcher Platt. Öcher Plattspricht und hört man mit dem Herzenund <strong>Karneval</strong> ohne Herz gibt es nicht!Ist zum Beispiel die „Carnevale“ des AKV,obwohl dort „Kostümzwang“ herrscht,e<strong>in</strong> Vorreiter des Party-<strong>Karneval</strong>s?Dar<strong>in</strong> sehe ich ke<strong>in</strong> Problem, handeltes sich doch hier um e<strong>in</strong> Beispieldes generationspezifischen <strong>Karneval</strong>s,wie ich ihn e<strong>in</strong>gangs schon erwähnte.Carnevale ist das typische Beispiel füre<strong>in</strong> Angebot an e<strong>in</strong>e altersspezifischeZielgruppe. Wenn es dort neben karnevalistischenProgrammelementenauf der Bühne e<strong>in</strong>em DJ gel<strong>in</strong>gt, <strong>Karneval</strong>sliederzu spielen, dann ist dies fürmich e<strong>in</strong>e <strong>Karneval</strong>sveranstaltung diegenau die Gruppen anspricht, die wireben genannt haben.Sommerkarneval, e<strong>in</strong> Begriff, der immermehr kontrovers diskutiert wird. Es gehtum die wachsende Tendenz, den <strong>Karneval</strong>über den Aschermittwoch „h<strong>in</strong>auszu retten“. Ist <strong>Karneval</strong> immer undüberall zu feiern?Es mag se<strong>in</strong>, dass es e<strong>in</strong>e Frage desAlters ist, aber ich habe damit Schwierigkeiten.Ich weiß nicht, ob die Menschheitmittlerweile zu dumm ist, ihre eigenenFeste zu organisieren. Den Versuch,<strong>Karneval</strong> über den Aschermittwoch h<strong>in</strong>ausauszudehnen, halte ich für fragwürdigund es ist gewiss nicht der richtigeAnsatz. Dies ist für mich der verdeckteVersuch, über den Aschermittwoch h<strong>in</strong>ause<strong>in</strong>e karnevalistische Fete zu feiern.Regionale, jahreszeitlich orientierteVolksfeste, haben ihre regionale Bedeutungund Berechtigung, s<strong>in</strong>d aber ke<strong>in</strong><strong>Karneval</strong>.Die zeitliche Begrenzung des <strong>Karneval</strong>smit se<strong>in</strong>em Ende am Aschermittwochund dem Zusammenhang mitdem christlichen Kalender gerät immermehr <strong>in</strong> Vergessenheit.Wie oft erkennt man heute, dassBrauchtum und Traditionen schon deshalbnicht mehr e<strong>in</strong>gehalten werden, weildie Menschen sie nicht mehr kennen.Wenn man die Leute befragt, stellt manfest, dass sie mit diesen D<strong>in</strong>gen nichtvertraut s<strong>in</strong>d und kaum noch wissen,warum dieses oder jenes Fest gefeiertwird. Man kennt Halloween und er<strong>in</strong>nertsich kaum an St. Mart<strong>in</strong>.20


Wer ist denn nun der geborene Hüterdes <strong>Aachen</strong>er <strong>Karneval</strong>s? Kann der Ausschuss<strong>Aachen</strong>er <strong>Karneval</strong>, der AAK,diese Aufgabe erfüllen?Der AAK ist e<strong>in</strong> Organ, das bestücktwird von allen Vere<strong>in</strong>en, die <strong>in</strong> <strong>Aachen</strong><strong>Karneval</strong> betreiben. Da stellt sich natürlichdie Frage, was kann man von diesemGremium erwarten, was kann diesesGremium leisten. Die Leute die dortsitzen haben natürlich das Interesse,Publikum für ihre Veranstaltungen zubekommen und die Veranstaltungenvoll zu bekommen. Da gibt es natürlichgewisse Interessenkonflikte. Esist wahns<strong>in</strong>nig schwierig, aus e<strong>in</strong>ersolchen Gruppe heraus neue, kreativeIdeen zu bekommen. Das hat es e<strong>in</strong>malzu Helmut Stracks Zeiten gegeben. Damüsste dann auch e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es, unabhängigesSpitzenkomitee sitzen, dasauch etwas durch- und umsetzen kann.Kommen wir am Ende des Gespräch zu„A“ wie AKV und zu „O“ wie Orden „Widerden Tierischen Ernst“. E<strong>in</strong> potentiellesSorgenk<strong>in</strong>d des <strong>Aachen</strong>er <strong>Karneval</strong>s.Wie siehst du, als ehemaliger Präsidentund heutiger Ehrenpräsident des AKV,die Zukunft des Ordens „Wider den TierischenErnst“?Der Orden „Wider den Tierischen Ernst“hat jetzt e<strong>in</strong>e Geschichte von 60 Jahren.In diesen 60 Jahren ist ungeheuerviel passiert und es ist immer schwerergeworden, satzungsgemäße Ordensritterzu f<strong>in</strong>den. Die Zeit ist, wie mir sche<strong>in</strong>tüber den Orden h<strong>in</strong>weggegangen unddies nicht nur <strong>in</strong> Bezug auf die Ritter,sondern auch darauf, welches Programmman macht. Ich halte den Versuch,den Orden „Wider den TierischenErnst“ zu e<strong>in</strong>er re<strong>in</strong>en Revue-Show zumachen, für den falschen Ansatz. Tunwir dies, begeben wir uns auf e<strong>in</strong> Gebiet,wo wir austauschbar s<strong>in</strong>d und wo anderemöglicherweise besser, weil professionellers<strong>in</strong>d als wir. Unser großer Vorteilist unsere eigene Orig<strong>in</strong>alität. DieseOrig<strong>in</strong>alität kann <strong>in</strong> zwei D<strong>in</strong>gen bestehen:e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em starken <strong>Aachen</strong>erElement, und komme man mir nicht mitdem Argument, „Öcher Platt verstehtke<strong>in</strong>er“! Man kann unseren Dialekt aufe<strong>in</strong> Niveau br<strong>in</strong>gen, das man überallverstehen kann. Das zweite Elementbesteht dar<strong>in</strong>, die richtigen Leute aufdie Bühne zu br<strong>in</strong>gen wie zum Beispieldie „Vier Amigos“ oder „Josef, Jupp undJüppchen“. Der nächste Punkt ist dieFrage, wie können wir uns weiter unterscheidenvon anderen Veranstaltungen.Dies geht, <strong>in</strong>dem wir Menschen <strong>in</strong> die„Bütt“ br<strong>in</strong>gen, die nirgendwo anderss<strong>in</strong>d. Diese Mitwirkenden muss mandann allerd<strong>in</strong>gs sorgfältig aussuchen.Da kann man nicht irgend e<strong>in</strong>en Politikeraus Baden-Württemberg auf die Bühnestellen! Wenn man diese Mischung aufdie Bühne br<strong>in</strong>gt, wird die Veranstaltungfür den Zuschauer wieder <strong>in</strong>teressant,für „Klaus & Klaus“ aus Norddeutschlandschaltet niemand den Fernseher an.Nach den Beobachtungen der letztenJahre könnte man sagen, e<strong>in</strong> neu-es Konzept muss her! Gibt es e<strong>in</strong>e Artvon „Denkfabrik“ im AKV?Ich b<strong>in</strong>, was die konkrete Situationim AKV betrifft, nicht ganz auf demaktuellen Stand. Ich möchte die Frageso beantworten, es müsste sie ausden verschiedensten Gründen geben.Auf der e<strong>in</strong>en Seite müsste es e<strong>in</strong> Creativteamgeben, das sich mit der nächstenOrdensverleihung befasst. Danebenwäre die langfristige Überlegungwichtig. Man sollte sich gedanklich <strong>in</strong>die nächsten 15 Jahre begeben undmögliche Szenarien durchspielen. Dazugehört auch, dass man sich die Fragestellt, was ist, wenn das Fernsehennicht mehr oder nur noch e<strong>in</strong>en kurzenAusschnitt, zum Beispiel den eigentlichenFestakt der Ordensverleihungüberträgt. Für diese Fälle müsste mane<strong>in</strong> Gremium haben, welches Strategienentwirft, die zu verfolgen s<strong>in</strong>d, wenne<strong>in</strong> solcher geschilderter Fall e<strong>in</strong>tritt.Du pflegst den traditionellen <strong>Karneval</strong>auch aktiv als Künstler auf der Bühne.Als „Lennet Kann“ bist Du über De<strong>in</strong>eAuftritte bei der Fernsehsitzung desAKV weit über <strong>Aachen</strong> bekannt geworden.Wie kam es dazu?Ich b<strong>in</strong> 1969 als Pr<strong>in</strong>z <strong>Karneval</strong> zum<strong>Karneval</strong> gekommen und habe damalsKontakt zu Jupp Schollen bekommen.Damals trat der Pr<strong>in</strong>z-<strong>Karneval</strong> als letzteNummer <strong>in</strong> der Veranstaltung auf, alsvorletzte Nummer kam Jupp Schollen.Me<strong>in</strong> damaliger Hofstaat und ich habenJupp häufig nach Hause gefahren. Überdie Zeit hat sich dann so etwas wieFreundschaft entwickelt und es kamdazu, dass ich die Rolle des „LennetKann“ übernahm. Ich wollte ke<strong>in</strong> zweiterJupp Schollen se<strong>in</strong>, der war nicht zuimitieren, der war e<strong>in</strong>zigartig. Mit Hilfevon Gitta Haller entwickelte ich dieFigur des „Lennet Kann“. Der H<strong>in</strong>tergrundwar me<strong>in</strong>e Liebe zum <strong>Karneval</strong>und zu <strong>Aachen</strong> und zum <strong>Oecher</strong> Platt.Der <strong>Aachen</strong>er <strong>Karneval</strong> ist e<strong>in</strong> unverwechselbarerund nicht austauschbarerBestandteil der Stadt <strong>Aachen</strong>. Wirsollten versuchen, soviel wie möglichfür kommende Generationen h<strong>in</strong>über zuretten <strong>in</strong> die Zukunft. Wir müssen unsGedanken darüber machen, wie wir dasan unsere K<strong>in</strong>der und Enkelk<strong>in</strong>der übertragenkönnen. Dies kann man nur mitMitteln und Methoden übertragen, dieden jungen Menschen nahe s<strong>in</strong>d. Nurso haben wir e<strong>in</strong>e Chance. Wir müssenFormen f<strong>in</strong>den, die zeitgemäß und füralle akzeptabel s<strong>in</strong>d.E<strong>in</strong>e Frage darf ich nicht versäumen.Der „Lennet Kann“, so wie Du ihn <strong>in</strong>terpretierst,bzw. darstellst, ist weit über<strong>Aachen</strong> h<strong>in</strong>aus beliebt. Die Darstellung,bzw. die tänzerische Interpretation,polarisiert aber auch bei den <strong>Aachen</strong>ern.Viele <strong>Oecher</strong> sagen, so war Lennetnicht, er war nicht beh<strong>in</strong>dert. Dustellst Lennet als, wie der <strong>Oecher</strong> sagt,besonders „klapprigen“ Menschen dar.Diese Kritik habe ich natürlich gehörtund zur Kenntnis genommen und warauch entsetzt darüber, dass es so aufgefasstwurde. Ich habe mir das zu Herzengenommen und ich denke, mankann auch sehen, dass ich bei Auftritten<strong>in</strong> den letzten Jahren die Bewegungennicht mehr so hektisch, sondernviel ruhiger mache. Gerade wegen se<strong>in</strong>esseltsamen Ganges wurde Lennetja von den damaligen Studenten, dieihn auch gerne trunken machten, zurSchau gestellt und verulkt. Ich werdeweiterh<strong>in</strong> an der Präsentation undan den kritisierten Elemente arbeiten.hko.21


Rettet historische <strong>Karneval</strong>sfotos!<strong>Karneval</strong> ist Tradition und diese wird von Generationzu Generation <strong>in</strong> Erzählungen, aber auch <strong>in</strong>Bildern und Filmen überliefert. Leider geschiehtes oft, dass alte Foto-Schätze der allgeme<strong>in</strong>en„Entrümpelung“ zum Opfer fallen. Die Endstationist dann <strong>in</strong> der Regel der Mülleimer oder derConta<strong>in</strong>er.„<strong>Oecher</strong> <strong>Karneval</strong>smagaz<strong>in</strong>“ und„karneval<strong>in</strong>aachen.de“ bitten alle<strong>Karneval</strong>isten um historische Fotos des <strong>Aachen</strong>er<strong>Karneval</strong>sgeschehens. Man muss sich nichtunbed<strong>in</strong>gt von den Fotos trennen, es wäre auchsehr schön, wenn die Möglichkeit bestünde,geeignete Fotos zu scannen.Fotos s<strong>in</strong>d Dokumente, die Aufschluss darübergeben, wie früher <strong>Karneval</strong> gefeiert wurde,welche Kostüme getragen wurden und an welchenOrten sich der <strong>Karneval</strong> abspielte. HistorischeFotografien geben Zeugnis von der Entwicklungunseres Brauchtums und sollten derNachwelt erhalten bleiben.Wer bereit ist, sich an der Aktion „Rettet historische<strong>Karneval</strong>sfotos!“ zu beteiligen, kann sichgerne telefonisch melden unter 0241/7014-105oder auch Fotos e<strong>in</strong>senden an:Helmut Koch,Postfach 100926, 52009 <strong>Aachen</strong>.23


Im Gespräch: Uwe BrandtUwe Brandt ist <strong>in</strong> <strong>Aachen</strong> geboren,durch und durch Öcher mit Wurzelnim <strong>Aachen</strong>er Ostviertel, im E<strong>in</strong>zugsgebietder Pfarre St. Josef. Studiert hat erDiplom-Pädagogik und Psychologie -Erwachsenenbildung und außerschulischeJugendbildung. Hat viel JahreJugendarbeit gemacht, betreute überviele Jahre Menschen aus Entwicklungsländern,die <strong>in</strong> Deutschland ausgebildetwurden. Uwe Brandt war Stadtteilmanager<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>Aachen</strong>er sozialen Brennpunktund baute u.a. im <strong>Aachen</strong>er Ostvierteldas Stadtteilbüro auf.Im Jahr 2006 war er für die Stadt <strong>Aachen</strong>Organisator des Kulturprogramms derWeltreiterspiele und Referent des <strong>Aachen</strong>erOberbürgermeisters. 2008 wurdeer Intendant des Grenzlandtheaters.Neben den beruflichen Stationenspielte er Theater, u.a. im <strong>Aachen</strong>er Das-Da Theater, moderierte und <strong>in</strong>szenierteauf vielen Bühnen der Stadt. Als <strong>Karneval</strong>istkennt man ihn als Mitglied der Tropi-Garde,die er viele Jahre leitete undals Gründer der „Vier Amigos“.Uwe Brandt ist verheiratet und Vatervon drei K<strong>in</strong>dern.„karneval<strong>in</strong>aachen.de“ traf Uwe Brandtzum Gespräch über <strong>Karneval</strong>.Als <strong>Oecher</strong>, mit Pauwasser getauft,hast Du schon im Elterhaus mit <strong>Karneval</strong>Kontakt bekommen. In der PfarreSt. Josef, wo die Tropigarde ihrenUrsprung hat, hast Du es zum Generalder Tropigarde gebracht. WelcheBedeutung hat für Dich das Brauchtum<strong>Karneval</strong>?<strong>Karneval</strong> habe ich <strong>in</strong> der Familie durchme<strong>in</strong>e karnevals-jecken Eltern kennengelernt. Wir haben mit Freunden undBekannten ohne viel „Buhei“ auf der Straßegefeiert. Schon Heiligabend g<strong>in</strong>g es losmit dem <strong>Oecher</strong> Liedgut, den Drei Atömchenund der <strong>Aachen</strong>er Liedertafel. Wirwaren im K<strong>in</strong>derzug dabei und mit immerneuen Kostümen im Rosenmontagszug.Die Tropigarde besteht seit 40 Jahren,was bedeutet Dir dieser Vere<strong>in</strong>?Sehr viel. Me<strong>in</strong> Herz hängt daran und ichhabe hier e<strong>in</strong>en großen Teil me<strong>in</strong>er Wurzeln.Hier habe ich nicht nur e<strong>in</strong>e für michschöne Art <strong>Karneval</strong> zu feiern, kennengelernt, sondern vielmehr erlebt, welcheKraft Begeisterung und Geme<strong>in</strong>schafthaben kann. In der Tropigarde geht esetwas anders zu als <strong>in</strong> anderen Vere<strong>in</strong>en.Bei den Tropis dürfen alle Leute mitredenund mit entscheiden. Bei e<strong>in</strong>er solchenStruktur kommt es auf alle an undes zeigt sich, wer bereit ist, Verantwortungzu übernehmen. Das alles, um damitPublikum zu begeistern – fasz<strong>in</strong>ierend!Bei den Veranstaltungen der Tropigardefand sich auch das Gesangsquartett„Die Vier Amigos“.Gefunden hatten wir uns schon, denn eswaren me<strong>in</strong>e beiden Brüder und unserFreund Ägid Lennartz. Aber aus e<strong>in</strong>emGag im kle<strong>in</strong>en Kreis wurde e<strong>in</strong>e Shownummerbei den Veranstaltungen. Esschlug e<strong>in</strong> wie e<strong>in</strong>e Bombe und darauswurde das, was wir heute s<strong>in</strong>d. Wennauch <strong>in</strong> anderer Formation.Das <strong>Oecher</strong> „<strong>Karneval</strong>s-Liedgut“ erfährtdurch „Die 4 Amigos“ neuen Zuspruch.Ihr präsentiert die alten Lieder im neuenmusikalischen Gewand. Ist dies EuerErfolgsrezept?Nicht nur. Nach all den Jahren und vielen,vielen geschriebenen Texten undNummern glauben wir beobachten zudürfen, dass die Leute merken, dasswir das, was wir machen, auch gernemachen, wir authentisch s<strong>in</strong>d. Nebender Qualität, dem Niveau ist uns ist auchder eigene Spaß an dieser Sache immernoch sehr wichtig. Das überträgt sichauf das Publikum.Welchen Stellenwert hat das <strong>Oecher</strong>Platt im Repertoire der „4 Amigos“?Das <strong>Oecher</strong> Platt ist für uns unabd<strong>in</strong>gbar,das ist unsere Sprache und unserWerkzeug, sich <strong>in</strong> der Form, wie wir estun, auszudrücken. Bei den „Vier Amigos“gibt es drei Thouet-Mundart-Preisträger.Dies zeigt vielleicht auch e<strong>in</strong> wenig, welchenStellenwert bei uns das Platt hat.Was bedeutet für Dich das Brauchtum<strong>Karneval</strong>?Gesellschaftspolitisch und auch sozialpolitischist das Brauchtum wichtig,weil es vielen Menschen ermöglicht,Teil e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>schaft zu se<strong>in</strong>, wichtigzu se<strong>in</strong> und seien es auch nur kle<strong>in</strong>eAufgaben. Das brauchen Menschenund dar<strong>in</strong> gehen sie auf. Natürlich gibtes auch Auswüchse im <strong>Karneval</strong>. Sichund den <strong>Karneval</strong> zur wichtigsten Sacheder Welt zu machen, hat für mich nichtsmit Brauchtum zu tun. Sich selbst undanderen Freude machen, ist für michder S<strong>in</strong>n des <strong>Karneval</strong>s.Wie siehst Du die Zukunft des <strong>Karneval</strong>s,hat er noch e<strong>in</strong>e Zukunft oder istBrauchtumspflege etwas von gestern?<strong>Karneval</strong> wird es sicher immer geben,weil die Menschen den <strong>Karneval</strong> brauchen.E<strong>in</strong> wenig Bauchschmerzen bekommeich, wenn ich den E<strong>in</strong>druck gew<strong>in</strong>ne,dass Leute den traditionellen <strong>Karneval</strong>komplett beiseite schieben wollen, weilsie me<strong>in</strong>en, er sei nichts für junge Menschen.Me<strong>in</strong>e Erfahrungen s<strong>in</strong>d andere,man muss es nur richtig anpacken undverkaufen. Z.B. verstehe nicht, warumauf Veranstaltungen von jungen Menschendie <strong>Oecher</strong> <strong>Karneval</strong>slieder nichtgesungen werden. Dies geht auch <strong>in</strong> solchenVeranstaltungen, es ist nur e<strong>in</strong>eFrage der E<strong>in</strong>bettung <strong>in</strong> das Programm.Ich verstehe allerd<strong>in</strong>gs auch nicht, wiesoman am 11.11. e<strong>in</strong>e Veranstaltung etablierenwill, die ke<strong>in</strong>en Anklang f<strong>in</strong>detund die nur offenbar e<strong>in</strong> paar brauchen.Wen soll das für die „<strong>Karneval</strong>szukunft“begeistern? Den immer gesuchten Nachwuchs?Wir s<strong>in</strong>d nicht Köln, wo die Leuteaus ganz Deutschland h<strong>in</strong> pilgern. <strong>Karneval</strong>mit Alt und Jung f<strong>in</strong>de ich schön. Sob<strong>in</strong> ich auch der Me<strong>in</strong>ung, dass man <strong>Karneval</strong>zu se<strong>in</strong>er Zeit feiern soll. Ich kannvor dem 2. Januar nicht gut über <strong>Karneval</strong>nachdenken. Auch an Auftaktveranstaltungennehme ich nicht teil. Ich halteauch nichts von den Versuchen, den <strong>Karneval</strong>auch im Sommer noch e<strong>in</strong>mal auflebenzu lassen. Für mich ist am AschermittwochSchluss mit <strong>Karneval</strong>.24


32ALWIN I. NarrenherRscher 2011


PROKLAMATION SEINER TOLLITÄT ALWIN I.345. MÄRZ 2011Kartenvorverkauf:geschäftsstelle des akvKurhausstrasse 2c, 52062 AACHENÖffnungszeiten:Di - Fr 10.00 - 13.30und 15.00 - 18.30 hSa 10.00 - 16.00 hDE BERNARDI


TOLLITÄTEN 2011<strong>Aachen</strong>er Märchenpr<strong>in</strong>zPhilipp I.Brander Pr<strong>in</strong>zenpaarPhilip I. und Giulia I.E<strong>in</strong>mal Pr<strong>in</strong>z zu se<strong>in</strong> wird für die hierabgebildeten großen und kle<strong>in</strong>en <strong>Karneval</strong>isten<strong>in</strong> dieser Session Realität.Wir wünschen e<strong>in</strong>e erfolgreiche Sessionund viel Spaß und Freude allen Jecken.Richtericher K<strong>in</strong>derpr<strong>in</strong>zLuca I.<strong>Aachen</strong>er Pr<strong>in</strong>zAlw<strong>in</strong> I.Brander Bürgerpr<strong>in</strong>zPhilipp Ralf II. II.Richtericher Pr<strong>in</strong>zJens I.Veranstaltungen des AKIKA im EUROGRESS: Kostümierung erwünscht!Proklamation des Märchenpr<strong>in</strong>zen, Sonntag, 23. Januar 2011, 15:00 UhrK<strong>in</strong>derkostümfest: Mittwoch, 2. März 2011, 15:30 UhrVORVERKAUF: per Email: karten.akika.proempeler@gmx.de39

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