Blickpunkt Ausgabe 02/2011 - BEW Bergische Energie- und Wasser ...
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ZUKUNFT<br />
2<br />
Kühlen mit Magnettechnik<br />
I<br />
Kühlen mit Magnettechnik<br />
Ein neuartiger Kühlschrank soll ohne klimaschädliche Kühlmittel<br />
Iauskommen auskommen <strong>und</strong> noch dazu 40 Prozent weniger <strong>Energie</strong> als die<br />
Ibisher sparsamsten Modelle verbrauchen.<br />
In herkömmlichen Kühlschränken zirku-<br />
Ilieren Kühlmittel, die im ständigen<br />
IKreislauf von Verdampfen <strong>und</strong> Konden-<br />
Isieren die Wärme vom Geräteinneren<br />
Inach Ider<br />
außen befördern. Der Kühlschrank<br />
britischen Firma „Camfridge“ kühlt<br />
dagegen mit einem Magnet-Aggregat.<br />
Die Entwickler machen sich dabei den<br />
„magnetokalorischen Effekt“ zunutze,<br />
den der deutsche Physiker Emil Warburg<br />
bereits 1880 nachwies: Demnach erwärmen<br />
sich bestimmte Materialien in<br />
einem starken Magnetfeld. Verlassen sie<br />
dieses, kühlen sie wieder ab.<br />
Wissenschaftler der Universität Cambridge<br />
fanden eine Legierung aus Kobalt,<br />
Mangan, Silizium <strong>und</strong> Germanium,<br />
die diesen Effekt effizient <strong>und</strong> preisgüns-<br />
<strong>Wasser</strong>kraft zum Mitnehmen<br />
In der Wildnis gibt es oft jede Menge <strong>Wasser</strong>,<br />
doch dessen <strong>Energie</strong> lässt sich meist nicht<br />
nutzen. Mit dem tragbaren <strong>Wasser</strong>kraftwerk<br />
kommt Elektrizität auch in unwegsamste Gebiete,<br />
sofern dort ein Bach fließt.<br />
Drei Einzelteile in einem 90 Zentimeter<br />
langen Futteral verstaut <strong>und</strong> nur 13,6 Kilo<br />
gramm schwer: Das Mini-<strong>Wasser</strong>kraftwerk<br />
des US-amerikanischen Unternehmens<br />
Bourne Energy passt in jeden Kofferraum<br />
<strong>und</strong> lässt sich bequem über der<br />
Schulter tragen. Daher kommt es auch<br />
dort zum Einsatz, wo sonst kein elektrischer<br />
Strom zur Verfügung steht. Es<br />
eignet sich besonders für Bäche <strong>und</strong><br />
Flüsse bis zu einer Fließgeschwindigkeit<br />
von 2,3 Metern pro Sek<strong>und</strong>e <strong>und</strong> liefert<br />
bis zu 500 Watt Leistung. Das schwimmende<br />
Kraftwerk wird am Ufer verankert<br />
<strong>und</strong> an einem über den Fluss gespannten<br />
tig herbeiführt. Die Legierung wird auf<br />
eine Scheibe aufgetragen, die sich durch<br />
das Feld eines Dauermagneten dreht.<br />
Darin erwärmt sie sich <strong>und</strong> gibt Wärme<br />
an die Umgebungsluft ab. Sobald sie<br />
den Magneten verlässt, entzieht sie dem<br />
vorbeifließenden Kühlmittel Wärme <strong>und</strong><br />
kühlt es ab.<br />
Der neuartige Eisschrank soll unter dem<br />
Namen „Camfridge“ in Zusammenarbeit<br />
mit dem US-Elektrogerätehersteller Whirlpool<br />
gebaut werden <strong>und</strong> Mitte 2012 zu<br />
kaufen sein. Mit seiner Magnettechnik<br />
kommt er ohne brummenden Kompressor<br />
<strong>und</strong> die üblichen Kühlmittel aus. Diese<br />
enthalten oft fluorierte Kohlenwasserstoffe,<br />
die das Klima der Erde weitaus<br />
mehr schädigen als das bekannteste Kli-<br />
Seil befestigt. Mit einem Schwimmer<br />
lässt sich die Turbine an unterschiedliche<br />
<strong>Wasser</strong>tiefen <strong>und</strong> Fließgeschwindigkeiten<br />
anpassen. Die „BackPack<br />
Power Plant“ der kalifornischen Firma<br />
ko stet 3.000 Dollar.<br />
Turbine to go:<br />
Das Mini-Kraftwerk<br />
lässt sich<br />
leicht zusammenbauen.<br />
Foto: Ekkehard Winkler<br />
magas Kohlendioxid (CO 2 ). Im Magnetkühlschrank<br />
fließt als Kühlflüssigkeit<br />
Leitungswasser. Trotz einer Kühlleistung<br />
von einigen H<strong>und</strong>ert Watt soll das Gerät<br />
r<strong>und</strong> 40 Prozent weniger Strom als die<br />
bisher besten Kühlschränke der <strong>Energie</strong>effizienzklasse<br />
A+++ verbrauchen.<br />
TEQUILA-GEN VERWANDELT<br />
CO2 IN BIOSPRIT<br />
Bakterien sollen<br />
Kohlendioxid<br />
in Ethanol umwandeln.<br />
Es wäre eine immer sprudelnde, biologische<br />
<strong>Energie</strong>quelle: Die Berliner Firma Cyano Biofuels<br />
will mit Hilfe von Cyanobakterien das Klimagas<br />
Kohlendioxid (CO 2 ) in Ethanol umwandeln. Dazu<br />
wird dem Erbgut der algenähnlichen Einzeller<br />
das alkoholproduzierende Gen des Bakteriums<br />
Zymomonas mobilis eingepflanzt, das aus Agavensaft<br />
Tequila macht. Die so auf maximale<br />
Ethanolproduktion getrimmten Cyanobakterien<br />
erzeugen in einer Nährlösung unter Sonnenlicht<br />
aus CO 2 den Biosprit. Der verdampft unter Wärme<br />
aus der Lösung, kondensiert in röhrenförmigen<br />
Schlauchanlagen <strong>und</strong> wird aufgefangen.<br />
Foto: Okapia KG