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Themenheft Mathematik „Kommunizieren“ - Pädagogische ...

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8 <strong>Themenheft</strong> <strong>Mathematik</strong> „Kommunizieren“, Volksschule Grundstufe I + IIIm Unterricht ist sowohl auf standardsprachliches Sprechenals auch auf die korrekte Verwendung der Fachbegriffezu achten.Das Erlernen und Anwenden der Fachsprache der <strong>Mathematik</strong>erfordert entsprechende Unterrichtssituationen. Indiesen wird Alltagssprache mit mathematischer Spracheund Symbolik in Verbindung gesetzt. Das sachgerechteFormulieren eines mathematischen Zusammenhanges miteigenen Worten trägt zum vertiefenden Verständnis desUnterrichtsgegenstandes bei.Das Verwenden von geeigneten Veranschaulichungsmitteln,die ein Kommunizieren über mathematischeStrukturen ermöglichen, ist notwendig.Da Kindern oft die passenden Worte fehlen, um ihreDenkweise auszudrücken, müssen geeignete Veranschau -lich ungs mittel zur Verfügung stehen. Für Kinder ist es erleichterndund hilfreich, anfangs für häufig verwendete Strategienund Lösungswege individuell vereinbarte Zeichen und Namenzu verwenden. Diese sollen im Laufe der Zeit in eineFachsprache übergeführt werden.Legen, Beschreiben (verbal/schriftlich) und Zeichnenvon Mustern und Beziehungen unterstützen das Analysierenvon mathematischen Situationen.Sowohl in der Arithmetik als auch in der Geometrie könnenKinder viele Aufgaben selbst erfinden oder durch Vorlegen,Beschreiben oder Aufzeichnen Aufgaben einander stellen.Auch Schreiben und Protokollieren sind Kommunikationsformen,die im <strong>Mathematik</strong>unterricht der Grundschuleregelmäßig von den Kindern durchgeführt werdenmüssen.Eigene Lösungsversuche mündlich oder schriftlich festzuhaltenheißt, sich reflektierend mit der gestellten Problematikauseinander zu setzen (Metaebene). Weiters ermöglichenschriftliche Dokumentationen einen zeitunabhängigen Einblickin die Denkwege und damit die Möglichkeit, sich mitAspekten auseinanderzusetzen, die ohne schriftliche Fixierungvielleicht verloren gegangen wären.Die Kinder sollen erkennen, dass Präsentieren, Diskutieren,Lesen, Schreiben und Zuhören in der <strong>Mathematik</strong>ein notwendiger Teil des Lernens und Nutzens der<strong>Mathematik</strong> sind.Durch entsprechende Techniken wie etwa „Strategieplakate“(als Ergebnis von Strategiekonferenzen), „Notationen derLernwege“ oder „Rechentagebücher“ können Denkweisenfür Kinder und Lehrer/innen sichtbar gemacht werden.Fehler sind Bestandteile des Lernprozesses und bietenAnlässe zur Reflexion der eigenen Denkstrategien.Fehler sind unumgängliche Begleiterscheinungen des Lernensund können darüber hinaus vielfach positiv genutztwerden. Vorerst gilt es eine Atmosphäre zu schaffen, in derSchüler/innen offen, ehrlich und produktiv mit den eigenenFehlern umgehen lernen. Sie brauchen einen Schonraum, indem sie angstfrei Lösungsstrategien ausprobieren und auchFehler machen dürfen. Dabei ist es wichtig, Situationen zuschaffen und zu nutzen, in denen der Verlauf des Lernenstransparent wird. Nur so können die Kinder erkennen, dassEinsicht in Vorgänge zu haben wichtiger ist als das Streben,Fehler zu vermeiden. Das kann geschehen durch eineDiskussion im Klassenverband oder in Gruppen, in der diegünstigen und weniger günstigen Lösungswege thematisiertwerden. Aber auch ein klärendes Gespräch zwischenLehrenden und Lernenden sollte im Sinne des „Schonraumes“stattfinden. Beim Vergleich von Lösungsstrategienentstehen Situationen, bei denen Kinder die eigenen und dieDenkstrategien anderer durchschauen und auch neue zielführendeLösungswege finden. Außerdem unterstützt dasNachdenken, Reden und Reflektieren über den Lösungswegund die eventuell entstandenen Fehler Schüler/innen beimtieferen Durchdringen des mathematischen Sachverhalts.[BIFIE & BMUKK, 2009, S. 13]

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