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masterplan :grün - Rhein-Erft-Kreis

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36<br />

Natur und Kultur in ihrer höchsten Verdichtung –<br />

Das Netzwerk der Kulturlandschaften<br />

Legt man das Natur- und Kulturerbe der Region sinnbildlich übereinander,<br />

so entsteht ein Netzwerk der Kulturlandschaften, das aus drei wesentlichen<br />

Elementen besteht und die naturräumliche und kulturelle Ausstattung der<br />

Region in ihrer höchsten Verdichtung repräsentativ abbildet. Die einzelnen<br />

Grundelemente sind dabei:<br />

– die wertvollen Kulturlandschaftsbereiche<br />

– die Freiraum- und Gewässernetze<br />

– die Auen-, Wald- und Freiraumkorridore.<br />

Als „Knoten“ des Netzwerkes fungieren die wertvollen Kulturlandschaftsbereiche,<br />

die über so genannte Kulturlandschaftskorridore miteinander verbunden<br />

sind und zugleich auch die Freiraum- und Gewässernetze einbeziehen<br />

und vernetzen. Die zentrale Idee dabei ist, den „dynamischen Lebensraum<br />

des Menschen“ in der Region Köln/Bonn in Form eines Rückblicks auf die<br />

Entwicklung der Kulturlandschaften abzubilden und so ein Erkennen der<br />

aktuellen Situation zu ermöglichen. Dabei wird eine kulturlandschaftliche<br />

Raumeinteilung geschaffen, die relevante Besonderheiten der verschiedenen<br />

Großlandschaften in der Region abbildet und zueinander in Bezug setzt.<br />

Gleichzeitig ist das Netzwerk der Kulturlandschaften jedoch mehr als eine<br />

Erfassung des Ist-Zustandes und der Genese. Es dient auch als Wegweiser<br />

für die zukünftige Entwicklung der Kulturlandschaft durch nachhaltiges<br />

Handeln. Auf diese Weise wird der grundlegende Gedanke des UNO-Programms<br />

„Man and Biosphere“ aufgenommen: das Leitbild des nachhaltigen<br />

Handelns in allen Landschaften. Wichtig ist dabei: Das Netzwerk der Kulturlandschaften<br />

verfolgt keinen konservierenden, sondern einen perspektivischen<br />

Ansatz. Die Ausweisung und Umsetzung regional bedeutsamer Projekte im<br />

Rahmen der Regionale 2010 konzentriert sich hierbei nicht nur auf die wertvollen<br />

Kulturlandschaftsbereiche und ihre Korridore. Sie erstreckt sich – wie<br />

das Kulturlandschaftsnetzwerk generell – auf die gesamte Region.<br />

Auf der Basis dieses Ansatzes wurden in der Region Köln/Bonn wertvolle<br />

Kulturlandschaftsbereiche dargestellt. Ihre Darstellung dient vor allem dem<br />

Ziel, repräsentative Ausschnitte der Kulturlandschaften in der Region<br />

Köln/Bonn konkret zu definieren und in ihrem Wert für die Gesamtregion zu<br />

fördern.<br />

Die Abgrenzung und Beschreibung der wertvollen Kulturlandschaftsbereiche<br />

erfolgte im Wesentlichen aus zwei Gründen. Zum einen bilden sie exemplarisch<br />

das charakteristische und nahezu vollständige Inventar des Natur- und<br />

Kulturerbes in den Großlandschaften der Region Köln/Bonn ab, wobei die<br />

Ausstattung mit Natur- und Kulturerbe je nach Kulturlandschaftsbereich unterschiedlich<br />

ist. So gibt es sowohl Kulturlandschaftsbereiche, die im naturräumlichen<br />

Sinn repräsentativ sind, als auch Kulturlandschaftsbereiche, die<br />

vor allem aufgrund ihres kulturellen Erbes als wertvoll eingestuft wurden. In<br />

den meisten Fällen sind jedoch beide Aspekte vertreten. Zum anderen eignen<br />

sich die wertvollen Kulturlandschaftsbereiche in idealer Weise, um an<br />

ihren beispielhaften Ausprägungen Perspektiven für den künftigen Umgang<br />

mit Landschaft in der Region Köln/Bonn aufzuzeigen. Eine derartige Realisierung<br />

als Leuchtturmprojekte in einem wertvollen Kulturlandschaftsbereich<br />

kann dabei richtungsweisenden Charakter für das Handeln in der gesamten<br />

Region haben.<br />

Das Netzwerk der Kulturlandschaften muss eine Art „Partitur“ zum künftigen<br />

Umgang mit Kulturlandschaft in der Region Köln/Bonn betrachtet werden.<br />

Dabei werden die wertvollen Kulturlandschaftsbereiche durch Freiraum- und<br />

Gewässernetze sowie durch ein System von Korridoren ergänzt. Die Freiraumnetze<br />

beziehen sich vor allem auf den Ballungsraum der Städte Köln<br />

und Bonn. Sie dienen dazu, die Offenheit der Kulturlandschaft zu erhalten und<br />

entsprechende „Atemwege“ in der Landschaft zu sichern bzw. zu schaffen.<br />

Die Gewässernetze hingegen erfassen die Quell- und Entstehungsgebiete der<br />

Fließgewässer in der Region. Sie sorgen dafür, dass die kostbare Ressource<br />

Wasser im Sinn der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie großflächig und<br />

nachhaltig geschützt bzw. weiterentwickelt werden kann.<br />

Weder die wertvollen Kulturlandschaftsbereiche noch die Freiraum- und Gewässernetze<br />

dürfen jedoch isoliert voneinander betrachtet werden. Sie sind<br />

über die landschaftsverbindende Achsen, so genannte Korridore, miteinander<br />

verknüpft. Der Masterplan unterscheidet dabei zwischen Auen-, Wald- und<br />

Freiraumkorridoren. Die Korridore fungieren einerseits als Verbindungselemente<br />

in der Landschaft, zum anderen sind sie aber auch selbst flächenwirksam.<br />

Bestes Beispiel ist der <strong>Rhein</strong>auenkorridor, der im landschaftsgestalterischen<br />

Sinn eine Art „Rückgrat der Region“ bildet.

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