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masterplan :grün - Rhein-Erft-Kreis

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Der wertvolle Kulturlandschaftsbereich Urdenbach-Worringen<br />

Der wertvolle Kulturlandschaftsbereich Urdenbach-Worringen beginnt im<br />

Norden Kölns oberhalb des Ortsteils Langel mit dem Worringer Altrhein.<br />

Er reicht über die Grenzen der Region Köln/Bonn nach Norden bis an den<br />

Stadtrand von Düsseldorf heran und deckt einen typischen Ausschnitt des<br />

Naturraumes <strong>Rhein</strong>aue mit ausgedehnten Überflutungswiesen, Bruchwäldern<br />

und Flussdeichen ab.<br />

Betrachtet man den naturräumlichen Aspekt, so bildet das Naturschutzgebiet<br />

Worringer Bruch eine ökologische Kernfläche des europäischen Schutzgebietssystems<br />

NATURA 2000. Es handelt sich um einen ehemaligen, beinahe<br />

vollständig verlandeten Altarm des <strong>Rhein</strong>s, der stark schwankende, dem<br />

<strong>Rhein</strong>wasserspiegel angepasste Grundwasserstände aufweist. Da derart<br />

großflächige auentypische Biotopkomplexe in der <strong>Rhein</strong>aue mittlerweile eher<br />

selten geworden sind, spielt das Gebiet eine wichtige Rolle als ökologischer<br />

Rückzugsraum und Ausbreitungsweg im Korridor der <strong>Rhein</strong>schiene.<br />

Das Mosaik der Vegetation ist repräsentativ für den Naturraum der <strong>Rhein</strong>ebene,<br />

herausragend sind dabei die Funktion als Lebensraum des Erlen-,<br />

Eschen- und Weichholzauenwaldes sowie die großflächigen Primärröhrichte<br />

des verlandeten Altarms. Zudem findet man hier eine Reihe seltener Pflanzenund<br />

Tierarten sowie eine artenreiche Totholz-Käferfauna mit über 100 Arten.<br />

Neben dem Worringer Bruch gibt es ein weiteres, kleineres Naturschutzgebiet<br />

auf einem alten Ziegeleigelände sowie mehrere großflächige Naturschutzgebiete,<br />

die sich jedoch außerhalb der Region Köln/Bonn befinden.<br />

Kulturräumlich sind in erster Linie Dokumente aus der provinzialrömischen<br />

Zeit hervorzuheben, beispielsweise die Reste alter Kastelle in Dormagen,<br />

Reckberg und Haus Bürgel sowie die Limesstraße entlang des <strong>Rhein</strong>s<br />

zwischen Köln und Neuss. Herausragend unter den historischen Bauanlagen<br />

ist die mittelalterliche Stadtbefestigung von Zons, die unmittelbar an den<br />

Kulturlandschaftsbereich Urdenbach-Worringen anschließt, sich allerdings<br />

außerhalb des Gebietes der Region Köln/Bonn befindet. Historische Relevanz<br />

für die Region besitzt das Gebiet zudem als Schauplatz der berühmten<br />

Schlacht bei Worringen, die 1288 das kriegerische Finale des zuvor bereits<br />

sechs Jahre währenden Limburger Erbfolgestreites darstellte, und deren<br />

Ausgang seinerzeit das gesamte Machtgefüge im Westen Mitteleuropas<br />

veränderte.<br />

Der wertvolle Kulturlandschaftsbereich Urdenbach-Worringen eignet sich<br />

heute insbesondere, um Beispiele für eine nachhaltige Grünlandnutzung, eine<br />

auentypische Hochwasserrückhaltung und den ökologisch orientierten Bau<br />

und die Unterhaltung von Flussdeichen aufzuzeigen. Hinzu kommt ihre<br />

besondere Bedeutung für den Schutz von Trinkwasserfiltraten und die Gestaltung<br />

von Fischschutzzonen. Da der wertvolle Kulturlandschaftsbereich<br />

über die Grenzen der Region Köln/Bonn hinausreicht, müssen sowohl naturräumliche<br />

als auch kulturelle Bezüge zu den angrenzenden Naturschutzgebieten<br />

und den kulturhistorischen Besonderheiten bis hinauf nach Zons<br />

berücksichtigt werden.<br />

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