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Ausgabe 9/2013 - ZTM aktuell

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Editorial «Rund oder eckig? –Ein Gewinn muss es sein!Liebe Leserinnen und Leser,auf der letzten Agritechnica hat John Deere im November2012 in Hannover eine neue Generation von HeuundStroh-Rundballenpressen vorgestellt. Ich kenne Landwirte,die nach dem Test des Typs RB 990 zu der Überzeugungkamen, dass die Firma mit dieser Baureihe eineneue Liga eröffnet hat: So fest, klein und perfekt sind dieRundballen heute. Der vielfältige Einsatz bis hin zur Silagerollezeigt die maschinengestützte Verarbeitung.Die atemberaubende Landmaschinenentwicklungführte dazu, dass sichmit GPS-Steuerung heute ganzeLandstriche quasi über Nacht bewirtschaftenlassen und Heu undStroh als Ballen rund, groß undkunststoffverpackt auf dem Feldzurück bleiben – Wirtschaftlichkeitist das Gebot der Stunde. AlsKleinbauer, der keinem „Maschinenpool“angeschlossen ist, habeman keine Chance mehr mit der EntwicklungSchritt zu halten, sagte mir meinNachbar dazu. Sein Hof liegt heute brach.Aber ist da nicht noch etwas, unabhängig von der Form,etwas viel Wichtigeres? Genau: Das Futter muss dem liebenVieh schmecken. Ob das Heu eckig oder rund vomFeld kommt, wird der Kuh oder Ziege egal sein.Auch in der Zahntechnik ist die Wirtschaftlichkeit produktionsbestimmend.Es wird CAD/CAM-gestützt – eckigoder rund – aus „dem Vollem“ geschliffen oder gefrästund das so erzeugte Endprodukt in höchsten Tönen gelobtund gepriesen. Nicht jede zahntechnische Weiterentwicklungist jedoch für das „kleine“ Labor ein Zugewinn.Manche Investitionen können bei den „Kleinen“ ihrenBreak-even-Point niemals erreichen und lukrativ werden.Wie in der Landwirtschaft wird nach den Prinzipien derÖkonomie allerdings auch hier der große und finanziellunabhängige Produzent im Wettbewerb mitspielen unddiesen wesentlich bestimmen. Dabei scheint es gleichgültigzu sein, ob durch Zahntechniker oder Anlernkraft, obbranchenfremd oder im In- oder Ausland produziert wird.ZAHNTECH MAG 17, 9, 513 (<strong>2013</strong>)„Rund oder eckig“ist nicht die Frage. Es kommtauf das Wesentliche an: aufZahnpräparationen, die deranalogen und digitalen Technikkeine Grenzen setzen, auf dasrichtige Aufwachsen oderDesignen und die Herstellungmit Fach- und Sachverstand.Man muss kein Hellseher sein, um die Zahntechnik derZukunft zu sehen. Es reicht schon eine Tasse Kaffee einergroßen Kaffeekette, um anschließend im Kaffeesatz dieZukunft zu sehen. Unsere „GPS-gesteuerten“ zahntechnischenVerfahren heißen Computer-aided Design undComputer-aided Manufacturing. Es ist die Frage, ob diedamit gestylten Kronen und Brücken wirklich besser alsdie auf zahntechnisch traditionellem Wege gefertigten„schmecken“. Hier wie dort kommt es aufdas Wesentliche an: auf Zahnpräparationen,die der analogen und digitalenTechnik keine Grenzen setzen, auf dasrichtige Aufwachsen oder Designenund die Herstellung mit Fach- undSachverstand. Das, was den Arbeitenletztlich ihre Akzeptanz verleiht,entsteht aus dem, was „händischoben drauf kommt“: die Verblendungaus der Hand des zahntechnischenMeisters und Könners. Ichwende mein Heu ohne Maschine undmein Nachbar mäht seine 58 QuadratmeterZierrasen mit seinem neuen Aufsitzrasenmähervon John Deere – aber schon nach exakt sechs Minutenund 24 Sekunden ist der Spaß vorbei.Kurzum: Mist bleibt Mist unddem Vieh im Stall ist es gleichgültig,wie das Raufutter gepresst, gelagertund in den Stall transportiert wurde:Schmecken muss es!Ja so sind sie, die guten alten undneuen Zeiten. Wenn Sie so darübernachdenken – wie halten Sie es?In jedem Fall wünsche ich Ihnen einereiche Ernte und gute Bilanz!Ihr Andreas HoffmannZiege Wilmavon Familie Hoffmannin Gieboldehausen.513

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