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ProblemstellungGOOD BYE, LENIN! beschäftigt sich mit dem komplexenThema des Mauerfalls 1989 und den Schritten zur deutschenVereinigung. Er reflektiert die Ereignisse anhand derfiktiven Geschichte der Ostberliner Familie Kerner. Ironischerinnert sich der Film an die jüngste Vergangenheit undthematisiert mit dem Verschwinden der DDR-Alltagskulturauch das Vergessen einstiger Werte und Lebenseinstellungen.Der Film möchte dazu anregen, die Möglichkeit einesanderen Geschichtsverlaufs zu überdenken. Die gesellschaftlichenEntwicklungen stoßen die Protagonisten/innenin einen Strudel von Selbstfindungsprozessen, die prototypischfür einzelne Bevölkerungsgruppen der DDR stehenkönnten.Figuren:Die MutterChristiane Kerner steht im Mittelpunkt des Films, auch wennsie überwiegend zur Bettlägerigkeit verurteilt ist. Sie verkörperteinen Typus des DDR-Bürgers, der sich voller Idealismusfür die Gesellschaft und das sozialistische Menschenbildeinsetzt und zum Zeitpunkt der Vereinigung bereits ein„Auslaufmodell“ darstellt.Im Rückblick wird Frau Kerners Motivation klarer – nach derRepublikflucht ihres Mannes sucht und findet sie Halt impolitischen System. „Sie heiratete das sozialistische Vaterland“,lautet Alex’ ironischer Kommentar dazu. Fortan beteiligtsich die Mutter an Solidaritätsaktionen und opfert ihreFreizeit für Verbesserungsvorschläge. Sie wird zur beliebtenAnlaufstelle aller, die mit kleinen Ungerechtigkeiten desDDR-Systems hadern, denn ihre Eingaben haben nicht nurBiss, sondern auch Humor und das richtige Gespür für dieNöte der einfachen Leute. Dennoch stößt ihr Eifer nichtüberall auf Gegenliebe: Ihr ehemaliger Chef, SchulleiterKlapprath, mag sie einst für ihren unerschütterlichen Idealismusbewundert haben. Nach der Republikflucht des Vatersnutzt er indes die Gelegenheit, sie beruflich kalt zu stellen –ihr unermüdlicher Einsatz für den Sozialismus war denKollegen ein Dorn im Auge.Alex KernerHauptakteur Alex Kerner ist zugleich der Chronist undSchöpfer der Geschichte. Aus kritischer Distanz blickt erironisch auf seine letzten elf Lebensjahre und den Prozessder Vereinigung. Trotz des leuchtenden mütterlichen Vorbildsentwickelt er sich zu einem eher passiven DDR-Bürger.Beruflich zeigt der Fernsehreparateur wenig Ehrgeiz, anerster Stelle steht seine Familie, die private Zufriedenheit.Als die DDR ihren 40. Jahrestag feiert, ist Alex 22 unddemonstriert mit Bürgerrechtlern für überfällige Reformen.Er pocht auf politische Veränderungen; diesen Eifer zumindesthat er von der geliebten Mutter übernommen.Während diese im Koma liegt, wird Alex arbeitslos, findetaber eine neue Stelle bei einem Westberliner Unternehmen8 Filmheft GOOD BYE, LENIN!

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