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4 MAGAZIN DIABOLO WOCHENZEITUNG | Ausgabe 38/11<br />

DIABOLO<br />

Unsere<br />

Anzeigen-Themen<br />

in der nächsten Ausgaben<br />

KW 39-11<br />

Erscheinen: 29.9.11<br />

Anzeigenschluss: 26.9.11<br />

• Ergotherapie<br />

• Gesund und Lecker<br />

• Gebäude-Sanierung<br />

• Ökologisches Bauen<br />

• Kinder:<br />

Spiel + Lesespaß<br />

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Versetzt<br />

Wallkino-Eigentümer Marseille brüskiert Kulturausschuss<br />

TEXT I WENZEL HERZIG<br />

Der Kulturausschuss trat am Dienstag das<br />

letzte Mal in dieser Ratsperiode zusammen.<br />

Trotzdem hatte das Gremium volles<br />

Programm: Es beriet über die Aufstellung<br />

des Graf-Anton-Günther-Denkmals und<br />

über die Verlegung der „Stolpersteine“, die<br />

an die jüdischen Opfer der NS-Zeit erinnern<br />

sollen. Außerdem informierten sich<br />

die Ratsmitglieder über die diesjährige<br />

Kinderbuchmesse und über den Stand des<br />

Projekts Kulturpass_Ol an der Fachoberschule<br />

Gestaltung. Für Unmut sorgte ein<br />

kurzfristig eingereichtes Schreiben aus<br />

dem Büro von Ulrich Marseille, Eigentümer<br />

des Wallkinos.<br />

Die FDP-Fraktion hatte einen Dringlichkeitsantrag<br />

gestellt, um die zukünftige<br />

Nutzung des Wallkinos auf die Tagesordnung<br />

zu nehmen. Eine Vertreterin des<br />

Unternehmens Marseille-Kliniken hatte<br />

die Teilnahme zur Sitzung zugesagt, um<br />

dem Gremium vorzustellen, wie das<br />

denkmalgeschützte Gebäude kulturell genutzt<br />

werden könne. Die Ausschussmitglieder<br />

und Oberbürgermeister Gerd<br />

Schwandner unterstützten den Antrag der<br />

FDP einstimmig. Doch die angekündigte<br />

Mitarbeiterin von Marseille ließ auf sich<br />

TEXT I HORST E. WEGENER<br />

Komisch, aber wahr: Wir Deutschen mögen<br />

niederländische Künstler, deren Musik<br />

oder Poesie oder Witz uns seit Jahrzehnten<br />

unterhält. Talente aus dem nahen<br />

Nachbarland sind hierzulande hoch willkommen<br />

– von Jopi Heesters über Rudi Carrell,<br />

André Rieu bis Herman van Veen. Seit<br />

Mai 2009 bestreitet Philip Simon seinen<br />

freitäglichen Wochenrückblick in der Frühstücksradio-Show<br />

der Berliner RTL-Muntermachertruppe<br />

um Arno. Dort wird die<br />

Hauptstadt mit echt niederländischen Lebensweisheiten<br />

des 34-Jährigen konfrontiert.<br />

Jene Erkenntnisse, die der sowohl in Berlin<br />

als auch auf der niederländischen<br />

Nordseeinsel Texel beheimatete Kabarettist<br />

seinen Beobachtungen im Alltag abgewinnen<br />

konnte, verdichtete der seit 25<br />

Jahren in Deutschland lebende Spötter zu<br />

seinem zweiten Soloprogramm. Mit dem<br />

„Ende der Schonzeit“ genannten Politkabarett<br />

ist Philip Simon in Oldenburg zu<br />

Gast. In der Reihe „Kulturhäppchen im<br />

Tafelfreuden“ will der integrationswillige<br />

Wahl-Berliner dem spaßbegierigen Publikum<br />

ans Zwerchfell.<br />

Simon hat Geschichte, Germanistik und<br />

Philosophie studiert. Anno 2011 ist ihm<br />

sowohl die Trophäe des Bonner Prix Pan-<br />

warten und sagte schließlich schriftlich<br />

den Termin ab. Ihre Begründung: Der<br />

Ausschuss könne erst zu Beginn der Sitzung<br />

beschließen, ob er sich mit dem<br />

Wallkino befasse. Sie schlug in dem<br />

Schreiben vor, die Diskussion mit dem<br />

Kulturausschuss in der neuen Ratsperiode<br />

zu führen. „Das Schreiben zeigt deutlich,<br />

mit welchem Impetus Herr Marseille<br />

mit den Ratsgremien umgeht“, kritisierte<br />

der Fraktionsvorsitzende der<br />

FDP, Hans-Richard Schwartz. Der Ausschuss<br />

beschäftigte sich auf Antrag des<br />

Bürgermeisters im nichtöffentlichen Teil<br />

ein weiteres Mal mit diesem Thema.<br />

Erfreulicher war der Zwischenbericht vom<br />

Projekt Kulturelle Bildung, um den die<br />

FDP gebeten hatte. 174 SchülerInnen der<br />

Fachoberschule Gestaltung wurden im<br />

vergangenen Schuljahr mit dem Kunstpass_Ol<br />

ausgestattet, mit dem sie für ein<br />

Jahr die Angebote von sieben Oldenburger<br />

Museen kostenlos wahrnehmen<br />

konnten. „Der Kunstpass ist ein erfolgreicher<br />

Türöffner für die Kunsthäuser der<br />

Stadt und bringt Menschen in die Museen,<br />

die normalerweise nicht dort hingehen“,<br />

resümierte Rolf Künzel, Politiklehrer<br />

an der Fachoberschule Gestaltung.<br />

Langfristig wolle die Projektgruppe den<br />

Frozzeleien auf hohem Niveau...<br />

...à la Philip Simon<br />

Philip Simon kommt nach Oldenburg<br />

theon als auch der Publikumspreis in Dieter<br />

Hallervordens Berliner Kabarett Die<br />

Wühlmäuse zugesprochen worden. Um<br />

es mit den Worten der Bonner Laudatoren<br />

auf den Punkt zu bringen: „Dieser<br />

Niederländer ist (…) jung, unkonventionell,<br />

blitzgescheit – noch dazu ein akkurater<br />

Beobachter und brillanter Performer.<br />

Seine versierte Stand-up-Kunst verknüpft<br />

Simon auf das Virtuoseste mit lupenrei-<br />

Kunstpass für alle Oldenburger Schulen<br />

in der Jahrgangsstufe 10 anbieten, so Sandrine<br />

Teuber vom zentralen museumspädagogischen<br />

Dienst der Stadt Oldenburg.<br />

„Wir glauben, dass das Projekt noch viel<br />

erreichen kann“, sagte Friedrich Scheele,<br />

Leiter der städtischen Museen und<br />

Sammlungen. „Die wenigen Mittel, die<br />

wir zur Verfügung stellen müssten, wollen<br />

wir zur Verfügung stellen.“ Ebenso positiv<br />

nahm der Kulturausschuss das Konzept<br />

der diesjährigen Kinder- und Jugendbuchmesse<br />

(Kibum) auf, die vom 5.11.<br />

bis zum 15.11. unter dem Motto „Kibum<br />

ist fantastisch“ Neuerscheinungen und<br />

Klassiker der fantastischen Literatur vorstellt.<br />

Die Kibum kann sich im kommenden<br />

Jahr sogar über mehr Geld freuen:<br />

Die Verwaltung stocke im nächsten Jahr<br />

die Mittel auf, kündigte Kulturamtsleiterin<br />

Christiane Cordes an.<br />

Anschließend beauftragte der Ausschuss<br />

die Verwaltung, Leitlinien zu Kunst im<br />

öffentlichen Raum vorzulegen, um über<br />

das weitere Vorgehen beim Anton-Günther-Denkmal<br />

und den „Stolpersteinen“<br />

zu diskutieren. Dies stieß auf Gegenstimmen<br />

bei den Grünen und der Linken.<br />

„Wir haben genug Information, um die<br />

Anton-Günther Statue zu beurteilen“,<br />

sagte Sebastian Beer (Die Grünen).<br />

„Dieses archaische Denkmal wird es mit<br />

den Grünen auf jeden Fall nicht geben“,<br />

betonte er. Dagegen wollten CDU, SPD<br />

und FDP zunächst auf die Richtlinien<br />

warten.<br />

nem politischen Kabarett.“<br />

Das Credo des Niederländers in Berlin:<br />

„Das Leben wird einfacher, wenn dich alle<br />

für bekloppt halten.“ Umso nachhaltiger<br />

lässt sich mit dieser Zielsetzung die<br />

Sinnlosigkeit politischer Debatten hinterfragen<br />

oder die Sinnlosigkeit des Seins<br />

durchleuchten. Im Laufe seiner Verbalattacken<br />

über Gott und die Welt fragen wir<br />

uns gemeinsam mit dem Spötter im Rampenlicht,<br />

wie es angehen kann, dass der<br />

Papst Kondome verbietet, während die<br />

Bank des Vatikan in Pharmaunternehmen<br />

investiert, die Antibabypillen herstellen?!?<br />

Es gibt Fragen, auf die man keine<br />

Antworten finden will. Da wo pantomimische<br />

Einlagen den Wortwitz noch steigern,<br />

läuft Simon zur Hochform auf –<br />

und wenn der Vielreisende demonstriert,<br />

wie das ausschauen kann, wenn es Mann<br />

auf ein Stehklo in einer französischen<br />

Autobahnraststätte verschlägt, hat er die<br />

Lacher auf seiner Seite. „Duschinsel mit<br />

zwei Fußstapfen“ heißt jenes stille Örtchen<br />

bei ihm; wir nennen das Frozzeleien<br />

auf hohem Niveau.<br />

POLITKABARETTIST PHILIP SIMON<br />

MIT „ENDE DER SCHONZEIT“<br />

Frei 23.9., 20:00 Uhr, Remise Tafelfreuden,<br />

OL

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