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Informativ Ausgabe 61 - AWO

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projekt /<br />

<strong>AWO</strong>-Senioren helfen bei der Roboterforschung<br />

Von wegen moderne Technik ist nichts für Senioren. In der<br />

<strong>AWO</strong>-Service-Wohnanlage „Am Krämpferufer“ in Erfurt rollt<br />

der Roboter „Horos“ seit einiger Zeit von Wohnung zu Wohnung<br />

und besucht die Senioren.<br />

„Horos“ ist ein Forschungsprojekt der Technischen Universität<br />

Ilmenau. Seit 2008 arbeiten die Mieter der <strong>AWO</strong>-<br />

Service-Wohnanlage an seiner Entwicklung mit und unterziehen<br />

den Roboter derzeit einem harten Praxistest. Der<br />

Name „Horos“ ist dabei die Abkürzung für Home Robot System.<br />

Der Roboter besucht die Senioren im Moment einmal<br />

pro Woche und leitet sie zu sportlichen Übungen an. Derzeit<br />

muss er noch bis zur Wohnungstür gebracht werden,<br />

zukünftig aber soll er sich allein im Haus zurechtfinden. In<br />

den Wohnungen kennt sich „Horos“ inzwischen soweit aus,<br />

dass er weiß, wo ein Stuhl zu finden ist, wenn er gerade<br />

einen für die Übungen benötigt. Er zeigt Anfängern ein<br />

Video mit Sportübungen zum Nachmachen und bietet Fortgeschrittenen<br />

Wahlmöglichkeiten und verschiedene<br />

Schwierigkeitsgrade an. Die Bewegungspläne sind auf jede<br />

Person individuell abgestimmt. Nach dem Training können<br />

die Senioren über das Bedienfeld ihre Kommentare abgeben<br />

oder mit „Horos“ auch mal ein Rätsel lösen. Bevor er<br />

wieder geht, macht der elektronische Assistent einen Terminvorschlag<br />

für die nächste Sportstunde.<br />

„Die Senioren haben sich inzwischen an den freundlich<br />

aussehenden „elektronischen Trainer“ gewöhnt und wissen<br />

mit ihm umzugehen“, sagt Einrichtungsleiterin Gudrun<br />

Schneider. Berührungsängste<br />

hatten die <strong>AWO</strong>-Mieter nur<br />

wenige, fast alle haben sich<br />

auf das Experiment eingelassen.<br />

Zahlreiche Hinweise, um<br />

„Horos“ seniorenfreundlicher<br />

zu gestalten, haben die<br />

Forscher der TU Ilmenau<br />

bereits erhalten. So zum Beispiel<br />

ein größeres Bedienfeld<br />

oder Wiederholungsfunktionen.<br />

Roboter und moderne<br />

Technologie sollen in Zukunft<br />

Senioren im Alltag unterstützen, ihnen das Leben erleichtern<br />

und als kleine Assistenten ein längeres selbstständiges<br />

Wohnen ermöglichen. Technische Systeme können zum Beispiel<br />

Schlüssel oder die Brieftasche orten, Alarm schlagen,<br />

wenn die Herdplatte angelassen wurde oder Hilfe rufen,<br />

wenn der ältere Mensch gestürzt ist. Auch an Termine oder<br />

die Einnahme von Tabletten könnte ein Assistenzsystem<br />

erinnern, die körperliche Beweglichkeit trainieren und<br />

Spiele anbieten. „Es geht also nicht darum, Altenpfleger und<br />

Krankenschwestern durch Roboter zu ersetzen, sondern<br />

durch moderne Technik möglichst lange verzichtbar zu<br />

machen“, sagt Gudrun Schneider. Bis „Horos“ aber wirklich<br />

den Weg in die Wohnzimmer findet, wird noch viel Zeit vergehen.<br />

Dennoch leisten die Forscher der TU Ilmenau und<br />

die Senioren der <strong>AWO</strong>-Service-Wohnanlage wichtige Pionierarbeit<br />

in einem zukunftsträchtigen Sektor.<br />

projekt / informativ 03.12 15

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