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Integrationskonzept der Fraktion DIE LINKE - Dagmar Enkelmann

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von Leitungspositionen verstärkt <strong>der</strong> gesellschaftlichen Pluralität Rechnung tragen. Neben <strong>der</strong>stellvertretenden Wahrnehmung von Interessen, geht es vor allem darum, Rahmenbedingungen zuschaffen, dass sich Jede und Je<strong>der</strong> einbringen kann.For<strong>der</strong>ung(en):‣ Reformierung des Staatsangehörigkeitsrechts nach <strong>der</strong> Maßgabe, Einbürgerungen zu erleichterndurch die generelle Ermöglichung von Doppel- und Mehrstaatigkeit und damit verbunden dieAufgabe des „Optionsmodells“, das eine Entscheidung für eine Staatsangehörigkeit nach Erreichen<strong>der</strong> Volljährigkeit erzwingt; den Erwerb <strong>der</strong> Staatsangehörigkeit per Geburt (ius soli); einenEinbürgerungsanspruch im Regelfall nach 5-jährigem Aufenthalt, unabhängig vom jeweiligen Aufenthaltstitelund unabhängig vom Einkommen o<strong>der</strong> dem sozialen Status <strong>der</strong> Betroffenen(insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Bezug von Sozialleistungen ist unschädlich); Senkung <strong>der</strong> Einbürgerungsgebührenauf einen symbolischen Betrag; keine diskriminierenden „Gesinnungsprüfungen“ o<strong>der</strong>„Staatsbürgerschaftstests“ im Einbürgerungsverfahren und keine überhöhten Anfor<strong>der</strong>ungen anSprachkenntnisse (Antrag BT-Drs. 16/1770);‣ Allgemeines aktives und passives Wahlrecht auf allen Ebenen (langfristig);‣ Wahlrecht auf kommunaler Ebene für Drittstaatsangehörige;‣ interkulturelle Öffnung von Parteien, Vereinen und Organisationen etc. vor allem in verantwortlichenÄmtern und Mandaten;‣ Schaffung materieller Rahmenbedingungen (Räumlichkeiten, Infrastruktur, finanzielle Grundausstattungetc.) für (Selbst)Organisationen.1.2. Integration durch Einbezug von Flüchtlingen und „Illegalisierten“Für <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. gilt <strong>der</strong> Grundsatz, dass diejenigen Menschen, <strong>der</strong>en Aufenthalt, unabhängig von denGründen, auf Dauer in <strong>der</strong> Bundesrepublik angelegt ist, rechtlich gleichgestellt werden müssen. Das giltauch und insbeson<strong>der</strong>e für de-facto-Flüchtlinge, Flüchtlinge mit Duldung und Menschen ohne regulärenAufenthaltsstatus (Illegalisierte). Sie leben häufig sehr lange aus unterschiedlichen Motiven, freiwilligo<strong>der</strong> unfreiwillig, in <strong>der</strong> Bundesrepublik. Trotzdem werden ihnen Grundrechte selbst nach langjährigemAufenthalt weitgehend versagt. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. for<strong>der</strong>t die Aufhebung <strong>der</strong> zahlreichen Verletzungen <strong>der</strong> Menschenwürdebzw. die Beseitigung sämtlicher diskriminierenden und benachteiligenden Regelungen imFlüchtlingsbereich und Aufenthaltsrecht.Das betrifft bspw. die Behandlung jugendlicher Flüchtlinge, <strong>der</strong>en Altersangabe bezweifelt wird.Altersbestimmung durch fragwürdige Röntgenverfahren o<strong>der</strong> Inaugenscheinnahme lehnt <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>.ab. Diese Altersfeststellungen sind nicht nur aus wissenschaftlicher Sicht abzulehnen, son<strong>der</strong>n habenauch dramatische Folgen. Denn Jugendliche, die älter als 16 Jahre geschätzt werden, haben kein Rechtauf jugendgerechte Unterbringung, auf Betreuung und Leistungen im Rahmen <strong>der</strong> Jugendhilfe, aufvormundschaftliche Vertretung und Unterstützung. Auch können sie in Abschiebungshaft genommenund abgeschoben werden. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. for<strong>der</strong>t die Rücknahme des Vorbehalts <strong>der</strong> Bundesregierunggegenüber <strong>der</strong> UN-Kin<strong>der</strong>rechtskonvention und die klare Berücksichtigung des Kindeswohls in allenaufenthaltsrechtlichen Bestimmungen.<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. lehnt die Inhaftierung von Menschen, ausschließlich zur Sicherung einerVerwaltungshandlung (Durchsetzung <strong>der</strong> Ausreisepflicht), grundsätzlich ab. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. unterstütztaber auch Initiativen, die Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen Praxis anstreben, die z.T. weit über21

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