Wachstum und Umweltbelastung: Findet eine Entkopplung statt?

Tabelle 24: Mögliche wichtige Auslöser für eine Reduktion des Materialverbrauchs.Mögliche Auslöser für eine Reduktion des MaterialverbrauchsZeitpunkt(e) des WirksamwerdensUmweltschutzgesetz 1983, revidiert 1995• Grundsätze zum Vermeiden, Verwerten und Behandeln von Abfällen,• Abwälzung der Entsorgungskosten auf Verursachende, Abgabe zur Finanzierung von AltlastensanierungenLeitbild für eine schweizerische Abfallwirtschaft 1986Technische Verordnung über Abfälle TVA 1991• u.a. Regelungen für das Vermindern und Behandeln von Abfällen und den Bau und Betrieb von EntsorgungsanlagenStrategie des BUWAL für eine schweizerische Abfallpolitik 51 1992Kunststoffverordnung 1995Richtlinie über die Verwertung mineralischer Bauabfälle (BUWAL) 1997Richtlinie für die Verwertung, Behandlung und Ablagerung von Aushub-, Abraum- und Ausbruchmaterial (BUWAL) 1999Die Nachfrage nach industriellen Mineralien und Baumaterialien wird auch durchdie Preisentwicklung der entsprechenden Stoffe beeinflusst. Da die MFA die verschiedenenStoffe aggregiert betrachtet, ist der Produzenten- und Importpreisindexdes Bundesamtes für Statistik (BFS) die relevante Grösse für Aussagen über dieschweizerische Preisentwicklung. In diesem Index sind u.a. die Preise für importierteAusgangs- und Rohstoffe enthalten. Im betrachteten Zeitraum (1980 bis 2000) istder vom BFS berechnete Produzenten- und Importpreisindex um insgesamt 14,8%gestiegen. Dies entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 0,7%im betrachteten Zeitraum. Zum Vergleich: Der ebenfalls vom BFS berechneteLandesindex der Konsumentenpreise ist im gleichen Zeitraum um 69,1% gestiegen,was einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 2,3% von 1980 bis 2000entspricht. Damit lässt sich festhalten, dass die Preissteigerungen zu schwach waren,um den Materialverbrauch abzubremsen.3.5.3 DekompositionsanalyseIm Folgenden führen wir eine Dekompositionsanalyse für die beiden Stoffkategorienindustrielle Mineralien und Baumaterialien durch. Die Verwendung dieserbeiden Stoffkategorien lässt sich gut mit der wirtschaftlichen Entwicklung in denbeiden Sektoren Industrie und Bau vergleichen. Für den Sektor Industrie wurdedabei die Wertschöpfung der Branchen Metallverarbeitung, Maschinen, Fahrzeuge,Elektronik, Optik, Uhren, Bijouterie und übrige Industrien berücksichtigt, für denSektor Bau die Wertschöpfung der Branchen Steine, Erden, Bergbau und Baugewerbe.Auf eine Dekompositionsanalyse für die Stoffkategorie fossile Ressourcen verzichtenwir an dieser Stelle, denn zu grossen Teilen wird dies durch die Dekompositionsanalyseim Bereich Klima bereits abgedeckt. Ebenfalls führen wir keine De-51 Zentrale Elemente der Abfallstrategie sind die Vermeidung von Abfällen an der Quelle, die Verminderungvon Schadstoffen bei der Produktion und in Konsumgütern, die Verminderung von Abfällendurch verbesserte Verwertung und die umweltverträgliche Behandlung der verbleibenden Abfälle imInland.140 Wachstum und Umweltbelastung: Findet eine Entkopplung statt?