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Waidmattblatt Nr. 48 Familien und Generationen (Mai 2013)

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Mehr als Wohnen4/<strong>2013</strong> AprilWB 4620Schlüsselrolle HauswartInDie Wichtigkeit des Berufs steckt in der Bezeichnung:Warten = pflegen, betreuen, sorgen für. Die HauswartIn pflegt dieLiegenschaft, betreut Bewohnerschaft, <strong>und</strong> ist am Puls des zwischenmenschlichenKlimas in einem Haus oder in einer Siedlung.Das Berufsbild des Hauswartshat sich in den letzten Jahrzehntenstark gewandelt. Der Berufwurde professionalisiert, diezweijährige Ausbildung ist eidgenössischanerkannt. In grösserenWohnobjekten <strong>und</strong> in Siedlungenist der meist vollamtlicheHauswart erster Ansprechpartnerfür die kleineren <strong>und</strong> grösserenProbleme des Alltags <strong>und</strong>gleichzeitig zuständig für dieWerterhaltung von ganzen Liegenschaften.Allro<strong>und</strong>er mit Herz <strong>und</strong> HandDer Hauswart muss ein Allro<strong>und</strong>ersein, der an vielen Ortenanpacken kann. WesentlicheVeränderungen in der Bautechnik,immer komplexere technischeInstallationen, die Vielfaltder neuen Baustoffe <strong>und</strong> Reinigungsmittel,ökologische Anforderungensowie der Umgangmit BewohnerInnen unterschiedlicherHerkunft stellen in fachlicher<strong>und</strong> persönlicher Hinsichthohe Anforderungen an denHauswart oder die Hauswartin.Es braucht auch psychologischesGeschick, Gelassenheit<strong>und</strong> Humor, Offenheit gegenüberverschiedenartigen Menschen<strong>und</strong> sehr gute sozialeKompetenzen. HauswartInnensollten integrierend <strong>und</strong> vertrauenserweckendwirken <strong>und</strong>gleichzeitig Regeln durchsetzenkönnen. Sich gut abzugrenzenist das A <strong>und</strong> O in diesem Beruf.BlitzableiterDer Hauswart kann Blitzableitersein. Ständige Reklamationenwegen Kleinigkeiten, Klagemauerfür unzufriedene BewohnerInnen- diese Faktoren kosten Nerven.Wertschätzung <strong>und</strong> Anerkennungsind wichtige Schlüssel-wörter.Zusammenleben fördernDas Zusammenleben von Menschenunterschiedlichen Alters,unterschiedlicher Herkunft mitunterschiedlichen Wohnbedürfnissenverläuft nicht ohne Konflikte.HauswartInnen stehen oftmittendrin, wenn es unter BewohnerInnenhoch zu <strong>und</strong> hergeht. Sie erfahren bei ihrer Arbeitviel über das nachbarschaftlicheZusammenleben. Siekennen die Konfliktsituationen,die durch die Vielfalt an Lebensformen<strong>und</strong> kulturellen Hintergründenentstehen können.Schwierigkeiten zwischen Jung<strong>und</strong> Alt, zwischen Neuzugezogenen<strong>und</strong> Alteingesessenen hates zwar schon immer gegeben,jedoch haben Mobilität, Individualität<strong>und</strong> Interkulturalität dasnachbarschaftliche zusammenlebenin den letzten Jahren inhohem Masse verändert.Konfliktprävention - VertrauenbildenHauswartInnen schaffen auf verschiedenenEbenen Vertrauen.Sachebene:- technisches Verständnis, klareInformation, optimale Integrationvon neuen BewohnerInnenBeziehungsebene:- Ernst nehmen der Anliegen- Kontaktförderung- Nachbarschaftshilfe- Unterstützung AktivitätenPersönliche Ebene:- Rollenklärung- Fähigkeit, Distanz zu schaffen- klare Linie ohne Bevorzugung- bewusster Umgang mit Macht-PositionStefan AeschiGeschäftsleiterAGENDA31. <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong>GV 2012, Mövenpick Hotel RegensdorfAFFOLTERN ZÜRICH24. August <strong>2013</strong>WaidmattfestLANGNAU AM ALBISADLISWILDÄLLIKONWAIDMATTBLATT <strong>48</strong><strong>Familien</strong> <strong>und</strong> <strong>Generationen</strong>WAS LÄUFT IM VORSTAND? S. 4BERICHT ÜBER DIE STIMME DER GENOSSENSCHAFT S. 12-1310 TIPPS FÜR DEN ÜBERGANG IN DEN FRÜHLING S. 14-15


Vorstand GeschäftsstelleWB 461/2012FAMILIE FRÜHER UND HEUTEDie Familie ist vielfältiger geworden <strong>und</strong> schwieriger. Schon oft wurde sie zum Auslaufmodell erklärt.Dabei bleibt sie für viele unverzichtbar. An Festtagen spürt man das besonders.Was war Familie früher?Doch ja, es gibt ihn noch, den<strong>Familien</strong>vorstand alter Schule,wie ihn beispielsweise ThomasMann in den Buddenbrooksmustergültig beschrieb. Der Vaterlässt sich von seinen Töchternmit Sie anreden, <strong>und</strong> findet dasganz normal, schliesslich sei ereine Respektsperson. Den meistenvon uns scheint das nichtganz normal, es kommt im Gegenteilziemlich überholt daher.Schliesslich ist Familie wenigermit der Vorstellung einer Herrschafts–denn mit einer Liebesbeziehungverb<strong>und</strong>en. Das warin der Vergangenheit nicht immerso.Familie war bis tief in die Mittedes 19. Jahrh<strong>und</strong>erts hinein eineForm des Zusammenlebens, dieweit mehr von wirtschaftlichenals sozialen Bindungen geprägtwar. Das steckt auch im Ursprungdes Begriffs Familie, drdem Lateinischen entstammt.Abgeleitet von famulus (derHaussklave), bezeichnet er denBesitzstand eines Mannes, despater familias. Zu seinem Besitzgehörten nicht nur das Weib<strong>und</strong> Kinder, sondern gleichermassenVieh <strong>und</strong> Sklaven.Die traditionelle Familie, wie wirsie kennen, ist wie die Liebesheirateine Erfindung des Bürgertumsim 19. Jahrh<strong>und</strong>ert. Mehr<strong>und</strong> mehr entwickelte sich einMuster, das auf traditionellerRollenverteilung basiert: Der Vaterist Ernährer der Familie <strong>und</strong>somit für den ausserhäuslichenBereich zuständig. Er verdientdas Geld <strong>und</strong> kümmert sich umdie sozialen Kontakte. SeinerEhefrau, die keiner Berufstätigkeitnachgeht, obliegt die Sorgefür den innerfamiliären Bereich.Dazu gehören das gemütlicheHeim <strong>und</strong> die Erziehung der Kinder.Wie hat sich Familie verändert?Schon oft wurde die traditionelleKleinfamilie zum Auslaufmodellerklärt. Die Fakten scheinen eindeutig:Fast jeder fünfte Jugendlichezwischen 14 <strong>und</strong> 18Jahren lebte 2008 bei Mutter<strong>und</strong> Vater, wobei der Anteil deralleinerziehenden Mütter deutlichhöher ist. Das bedeutet einenAnstieg von alleinerziehendenEltern im Vergleich zu 1996um 37%. Dazu kommen die Jugendlichen,die innerhalb einesalternativen <strong>Familien</strong>modells wiebeispielsweise nichtehelichenLebensgemeinschaften aufwachsen.Ihr Anteil hat sich seit1996 um immerhin 56 Prozenterhöht. Doch diese Fakten trügen,noch immer werden dreiViertel aller Kinder <strong>und</strong> Jugendlichenbei Ehepaaren gros. Allerdingsbeinhaltet das neben derNormfamilie auch alternativeFormen, zu denen neben Stief-,Adoptiv– <strong>und</strong> Pflegefamilienauch die Patchworkfamilie gehört.Aber auch die Regenbogenfamilie,also <strong>Familien</strong>, in denendie Kinder bei zwei gleichgeschlechtlichenEltern leben,oder die Mehrgenerationenfamilielassen sich dazu zählen.Nach der Familie kommt dieFamilie! Nur erscheint sie eben infacettenreicheren Gewändern.Das kann der Einpersonenhaushalt,die Wohngemeinschaft,die kinderlose Ehe, die Fernbeziehungoder eine polyamorePartnerschaft sein.Nebst der Einführung der PilleAnfang der Sechziger , derEmanzipazionsbewegung derFrauen mit ihrem Wunsch nachTeilhabe am gesellschaftlichen<strong>und</strong> beruflichen Leben war aberauch die Bildungsexpansion <strong>und</strong>die damit einhergehenden langenAusbildungszeiten nicht unwesentlichan der Entwicklungder Familie beteiligt. Währendein gr<strong>und</strong>legender sozialer Wandelvonstatten ging, blieben einerseitsauf vielen Ebenen dieSäulen erhalten, auf denen dasalte Modell stabil ruhen konnte.Mit der Änderung des Scheidungsrechtswurdendie Menschenaus traditionellen Zwängenbefreit. Erst mit der Einführungdes Krippenbaus <strong>und</strong> derMöglichkeit in Elternzeit zu gehen,gab man Eltern verlässlicheMöglichkeiten zur Vereinbarkeitvon Familie <strong>und</strong> Berufstätigkeit.Warum ist Familie wichtig?Familie ist ein ganz eigenes Universum.Zuerst einmal ist sie einsozialer Raum. Ist dieser einigermassenintakt, kann jeder in ihr,ob Kind oder Erwachsener, sichangemessen entwickeln <strong>und</strong>wchsen <strong>und</strong> Geborgenheit, Vertrauen,Nähe <strong>und</strong> Intimität erfahren.Für Kinder ist dies elementar,um Kompetenzen zuentwickeln <strong>und</strong> Handlungspotezialzu erwerben, welches sie zurTeilnahme am gesellschaftlichenLeben befähigt. Nebender materiellen Fürsorge der Elternfür ihre Kinder spielt die Vermittlungvon Werten eine wichtigeRolle. Gerade in Krisen <strong>und</strong>wirtschaftlich schwierigen Zeitenbetonen die Menschen denWert der Familie.Stefan AeschiGeschäftsleiter6 7


GeschäftsstelleWB 461/2012TAGEBUCH FURTTALSTRASSEGENERATIONEN 50+ UND DER KLUB DER ALTEN HASENAm 30. Juni 2012 durften wir einenwichtigen baulichen Schrittverzeichnen. An diesem w<strong>und</strong>erschönen,sonnigen Mittwochwurde der Gr<strong>und</strong>stein in derFurttalstrasse, Zürich verlegt.Natürlich wurde dieses Ereignismit einem Apéro sowie einigenAnsprachen gewürdigt. Die eigentlicheZeremonie des Gr<strong>und</strong>steinsverlegensist dabei jedochnicht zu kurz gekommen. Zu diesemEvent wurden verschiedeneHandwerker sowie ausgewählteGäste, welche im Zusammenhangmit der Furttalstrassestehen, eingeladen.Insgesamt blicken wir mit Freudeauf ein spannendes, einmaligesEreigniss zurück.Nachstehend finden Sie einigeFotos zum Event. Das vollständigeAlbum finden Sie zur gegebenenZeit (ca. Aug. 12) unterwww.furttalstrasse.ch.Bis zum nächsten Mal.Fabio BrunettoGeschäftsstelleAuch ältere Menschen brauchen das Gefühl, gebraucht zu werden. Seniorinnen <strong>und</strong> Senioren gebennicht nur Ratschläge, sie benötigen sie manchmal selber.Wer Jahrzehnte im Beruf verbracht,in Vereinen <strong>und</strong> Verwaltungsrätenwichtige Entscheidungengetroffen hat, dr hatauch einen wertvollen Erfahrungsschatzangesammelt.Wenn sie oder er pensioniertwird, dann verschwinden dieseErfahrungen nicht, im Gegenteildann hat man Zeit sie zu nutzen.Die Idee ist einfach <strong>und</strong> verlockend.Der „Klub der alten Hasen“am Bodensee bringt Seniorenzusammen: Ehemalige Bankmitarbeitende<strong>und</strong> Verwaltungsräteberaten ältere K<strong>und</strong>schaft.Die Raiffeisenbank Regio Altnauregte demnach einen „Klub deralten Hasen“ an. Diese könnenvor allem älteren K<strong>und</strong>en im finanziellenTeil des Alltags mit Rat<strong>und</strong> Tat zur Seite stehen <strong>und</strong>gleichzeitig das Ohr der Bankbei den Leuten sein. Das Bankgeschäftist ein Beziehungsgeschäft<strong>und</strong> diese gilt es schliesslichzu pflegen.Die Idee hat eingeschlagen wieein Hammer. In der Filiale LandschlachtTG waren auch dierichtigen Mitarbeiter für ein solchesPilotprojekt anzutreffen: EinMitarbeiter war seit einem Vierteljahrh<strong>und</strong>ertVerwaltungsratder Bank. Zugleich arbeitete erbei Raiffeisen Schweiz in St. Gallen<strong>und</strong> ging langsam auf seinePensionierung zu. Der Arbeitgeberermöglichte es ihm, seineArbeit zu reduzieren, um denKlub der alten Hasen aufzubauen.Seit seiner Pensionierung betreuter den Klub mit einem 20-Prozent-Pensum. Er geht aberauch selber viel unter die Menschen,um zu spüren, was dieLeute wollen. Auch Seniorenwollen informiert sein, aber mitIhren Fragen gingen sie oft nichtzur Bank. Die Hürde sich anwenden, sei oft hoch. Und nichtjede Frage die den K<strong>und</strong>en unterden Nägeln brennen, würdenauch tatsächlich am Schaltergestellt. Wenn sich jemandfrage, ob er die Hypothek abzahlensolle, gehe er dafür nichtzur Bank. Aber im Sportvereinoder an einer Kulturveranstltungwerden solche Fragen immerwieder angesprochen. Dank derjahrelangen beruflichen Erfahrungkann aus dem vollen geschöpftwerden. Für die eigentlichen,speziellen, bisweilen komplexenBankgeschäfte stellt der„alte Hase“ dann den Kontaktzu der zuständigen Fachpersonbei der Bank her. Der Klub bietetaber auch noch andere Hilfestellungen,etwa im Umgang mitComputern, Mobiltelefonenoder bei der Organisation vonVeranstaltungen.Auch andere ehemalige Bankmitarbeiter<strong>und</strong> Mitglieder derVerwaltungsräte machen beimKlub mit. Sie engagieren sich jenach Bedarf <strong>und</strong> werden auchentsprechend entschädigt. Diealten Hasen warten nicht, bisdie Leute zu ihnen kommen. Sieorganisieren selber Veranstaltungen.Auch Tanzkurse bringenLeute zusammen, an Gelegenheitenzu interessanten Exkursionenfehlt es ebenfalls nicht.Die alten Hasen werden nichtnur als Berater gebraucht. Beieiner Alterssiedlung die gebautwerden soll, sollen sie ihre Beziehungenspielen lassen. Dafürmüssen alle Interessierten aneinen Tisch gebracht werden.Das Netzwerk der alten Hasenwird dabei einbezogen.Bisher konnte eine positive Bilanzgezogen werden. Die Wirkungdas Bankgeschäft typisch, inFranken <strong>und</strong> Rappen messen. Esist auch nicht Ziel des Klubs, derBank zu massivem Wachstum zuverhelfen. Die alten Hasen sindzu einem Begriff in der Regiongeworden. Was bei den altenHasen funktioniert, sollte dochauch bei den jungen Leutenmöglich sein. Die Aufgaben <strong>und</strong>Aktivitäten der „alten Hasen“sind vielfältig <strong>und</strong> abwechslungsreich.Die alten Hasen sind abernicht eigentliche Berater, sondernvielmehr Vermittler, derenAufgabe es ist, Kontakte herzustellenzu entsprechenden Fachspezialisten.Diese Beispiel scheint mir gerademustergültig für die genossenschaftlicheGemeinschaftsförderung.Solche Modelle lassen sichbeliebig anwenden <strong>und</strong> auf diejeweiligen Beürfnisse jeder Gesellschaftausrichten. Ganz nebenbeiwird dabei die Identität<strong>und</strong> die Identifikation mit demgelebten Umfeld gestärkt. Imneu geschaffenen Ressort Gemeinschaftsförderungsind wirbestrebt, nachhaltig solcheStrukturen zu schaffen. Die imHerbst stattfindenden Workshopszur Werte– Diskussion der BGWaidmatt sind ein erster wichtigerGr<strong>und</strong>pfeiler gemeinsam mitunseren GenossenschafterInnenein bedarfsgerechtes Dienstleistungsangebotzur Förderung desgemeinschaftlichen Zusammenlebenszu entwickeln. Wir freuenuns auf ihre aktive Teilnahme<strong>und</strong> einen spannenden Entwicklungsprozessim Rahmen ihrerMitwirkung mit Wirkung.Stefan Aeschideutlich jüngere Menschen zu des Klubs lässt sich, nicht wie für Geschäftsleiter8 9


GeschäftsstelleGenossenschaftWB 461/2012GENERATIONENVERBINDENDE PROJEKTENEUZUZÜGERINTERVIEW MIT FRAU MALIN ESCHENMOSERVom Dialog der <strong>Generationen</strong> zum <strong>Generationen</strong>projektDas Wissen darüber, dass wiralle auf den Schultern unsererEltern <strong>und</strong> Grosseltern „stehen“hat, wie es scheint, innerhalbkurzer Zeit eine explizite Gestaltgewonnen. Das hat sicher damitzu tun, dass wir mit Problemlagenkonfrontiert sind, derenLangzeitwirkungen unsere Denkgewohnheiten<strong>und</strong> Sichtweisentiefgreifend beeinflussen. Dasgilt für den demografischenWandel, der auch internationalals Herausforderung erlebt wird.Das gilt verstärkt aber auch fürBedrohungsszenarien wie denKlimawandel. Mit der Kennzeichnungklimawirksamer Präventivmassnahmenals sog.„<strong>Generationen</strong>projekt“ gewinntdiee bereit heute spürbare Aktualität,selbst wenn die prognostiziertenTurbulenzen erst in30 Jahren eintreten sollten. Inden frühen 90er Jahren entstandenverstärkt Initiativen für <strong>Familien</strong>,Senioren, Frauen <strong>und</strong> Jugendzur Verbesserung des Dialogszwischen den <strong>Generationen</strong>.breiten Raum ein.Die Landschaft generationenverbindenderProjekte hat sichseither nicht nur gewandelt, sondernauch enorm vergrössert.Gebaute <strong>und</strong> gelebte Beispielemachen deutlich, welche Potenzialehier freigesetzt, welcheKompetenzen erworben <strong>und</strong>durch Qualifizierung weiterentwickeltwurden. Diese Akteureleisten - manchmal seit vielenJahren - einen im wahrsten Sinnedes Wortes „unbezahlbaren“Beitrag für eine lebens– <strong>und</strong> liebenswertereGesellschaft. Hilfsangebotefür Klein-, Gross– <strong>und</strong>Patchworkfamilien, für Alleinerziehende<strong>und</strong> junge Mütter, dieeine Berufsausbildung nachholen,interkulturelle Ansätze, Konfliktmediation<strong>und</strong> Präventiv-Gemeinschaftliche Wohnformen,die eine grosse Attraktivitätfür alleinstehende Menschenwie für fre<strong>und</strong>schaftlich verb<strong>und</strong>eneGruppen besitzen, sind imKommen. Hier zeichnen sichkünftige Kooperationen mit professionellenDiensten in Nachbarschaft<strong>und</strong> Gemeinde, mitMehrgeneration enh äusern ,Schulen, Kirchen <strong>und</strong> anderenlokalen Akteuren ab.Die Problem– <strong>und</strong> Lebenslagen,vor die uns der demografischeWandel stellt, sind mit den Rezeptenvon gestern nicht mehrzu meistern. <strong>Generationen</strong>verbindendeProjekte sind Teil einesgesamtgesellschaftlichen Anpassungsprozessesan veränderteVerhältnisse, die alle - wennauch nicht gleichermassen stark- betreffen. Sie lassen sich gewissleichter angehen <strong>und</strong> gemeinsamtragen, wenn wir sie als„<strong>Generationen</strong>projekt“ verstehenlernen.Die Kraft des DialogsSysteme, die das Recht des Stärkeren,Besserwissenden propagieren,machen Gewinner <strong>und</strong>Verlierer <strong>und</strong> führen letztlichstets zu Verdrängungskampf,Ausschluss <strong>und</strong> Situationen, indenen alle Beteiligten immer,nur zu unterschiedlichen Zeiten,verloren haben. Unsere überJahrh<strong>und</strong>erte erlernte Kommunikationsweiseentspricht konkurrierendenSystemen:Wir haben gelernt, zu debattieren,zu diskutieren, durch Gesprächeauch zu manipulieren,oder wir monologisieren, weil wirso sehr von unserer eigenenSicht überzeugt sind.Menschliches Leben ist aber auf(Gemeinwese-) Arbeit nehmen Kooperation <strong>und</strong> lebensdienli-Geschäftsleiter10 11che Beziehungen ausgelegt.Das Ergebnis der Kooperation istMenschlichkeit, ist Mensch–Sein, basierend auf gegenseitigerGleichwertigkeit, Respektvor dem Anderssein <strong>und</strong> der Unterschiedlichkeitdes anderen.Im Dialog findet diese zutiefstmenschliche Haltung ihren kommunikativenAusdruck. UnterDialog verstehen wir die gr<strong>und</strong>sätzlicheOffenheit für den anderen<strong>und</strong> für das Fremde, dasUnbekannte im anderen. DieHaltung des Dialoges könnenwir durch aktives Zuhören, durchwahrhaftige <strong>und</strong> aus dem Herzenkommende Begegnungtäglich miteinander wagen.Dialog braucht Räume <strong>und</strong> Orte,in denen er zuhause ist <strong>und</strong>seine heimat– <strong>und</strong> vertrauensstiftendeKraft entfalten kann.Jung <strong>und</strong> Alt müssen gemeinsamdie Zukunft gestaltenKinder <strong>und</strong> Jugendliche habendie Sorge, dass ihre Interessenunwichtig sind, vielleicht baldvöllig übersehen werden. Es istim Interesse der Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen,Zukunft zu sichern.Ebenso ist e im Interesse ältererMenschen, dass Junge eine Perspektivehaben. Nur wenn jungeMenschen eine Zukunft für sichsehen, dann werden sie sich fürdie Interessen anderer Menscheneinsetzen, egal ob jungoder alt. Der demografischeWandel kann eine Chance sein,unter veränderten RahmenbedingungenGesellschaft zu gestalten.Das Potenzial, kreative<strong>und</strong> neue Wege zu gehen, bringenKinder <strong>und</strong> Jugendliche mit.Die Erfahrung bringen Seniorinnen<strong>und</strong> Senioren mit.Stefan AeschiMalin Eschenmoser (43) wohnt zusammen mit ihrer Tochter Raffaela (15 ½) <strong>und</strong> ihrem Sohn Jerome (17½) in Adliswil. Sie arbeitet als Pflegefachfrau. Ihre Freizeit verbringt sie mit Lesen (am liebsten philosophischeoder psychologische Fachliteratur, vor Kurzem hat sie sich aber wieder einmal an einen Krimigewagt) <strong>und</strong> Sport – egal ob mit Schwimmen, Joggen oder Velofahren.


GenossenschaftWB 461/2012PORTRAITBarbara Lussi (22), Studentin der Germanistik & Kulturwissenschaft <strong>und</strong> Stimme der Genossenschaft1213


GenossenschaftWB 461/201214 15


GenossenschaftBGW JuniorWB 461/2012LESERBRIEFDas Redaktionsteam freut sich über jeden Leserbrief. Gerne publizieren wir diesmal den Leserbrief vonFrau Rosemarie Huber <strong>und</strong> Frau Jolanta Tschöp, beide wohnhaft in AdliswilEs gab viele erfreuliche aber auch einige Gegenstimmen als feststand, dass die Renovationen an derFinsterrütistrasse in Adliswil ab Juni 2012 stattfinden. An der Mieterinformation vom 13.12.2011 bekamenwir als die Genossenschafter <strong>und</strong> Genossenschaftlerinnen Informationen zur den Renovationsarbeitenan unserem Mehrfamilienhaus 29/31/33/35. Es wurde der generelle Terminplan bekannt gegeben<strong>und</strong> die Ausführungstermine. Die verantwortlichen Personen für die Bauphasen wurden vorgestellt.Es gab viele Unsicherheiten bei Genossenschaftlern. Manche fragten sich: Kann ich auf diese Baustelleleben? Und wenn ja – wie? Wenn jemand eine Möglichkeit sah, dem Lärm <strong>und</strong> Staub zu entfliehen,plante er es entsprechend. Den Bewohnerinnen <strong>und</strong> Bewohnern unseres Mehrfamilienhauses, diekeine andere Lösung finden, wird ein Container (Dusch- <strong>und</strong> WC Provisorien) zur Verfügung gestellt.Damit man mindestens eine warme Mahlzeit vorbereiten kann wird auch ein Aufenthaltsraum mitKochmöglichkeiten zur Verfügung gestellt. Was sollen wir sagen…wenn es nicht anders geht dannmuss man halt. Und man staunt mit was man sich arrangieren kann… wer weiss, vielleicht lernt manseine Nachbarn noch besser kennen? Wir hoffen alle, dass das Wetter mitspielt <strong>und</strong> wir unseren Grillöfters einfeuern können.Nach der Information, dass durch die vom Umbau verursachten „Unannehmlichkeiten“ 2 Monatsmietenerlassen werden, besserte sich die Stimmung sichtlich. Um ein wenig Einfluss auf die Wahl derneuen Küchen <strong>und</strong> Bades nehmen zu können, wurde noch eine Delegation von freiwilligen Bewohnernausgewählt. Eigentlich sollten pro Haus-Eingang 2 Personen stellvertretend diese Aufgabe übernehmenalso 10.Am Freitag den 23.03.2012 standen 17 Personen vor dem, durch die Geschäftsstelle organisierten Busbereit. Die Delegation wurde direkt vor dem Haus abgeholt. Gespannt was, uns erwartet verliefen dieDiskusionen schon auf dem Parkplatz <strong>und</strong> im Bus sehr rege. Es gibt viele Fragen r<strong>und</strong> um den Umbau.Wie wird wohl die neue Küche aussehen? Welche Farbe? Welches Design? Wird es viele neue Elementegeben oder bleibt alles wie bis jetzt? Wohl kaum.Der Empfang bei der Firma Eisenring war sehr nett <strong>und</strong> fre<strong>und</strong>lich. Wir wurden direkt in die Küchenabteilunggeführt. Wir gingen an traumhaften Schränken <strong>und</strong> Regalen vorbei….Wie die Menschen ihreKüchen gestalten, hängt ganz vom Geschmack jedes Einzelnen ab. Bei der Sanierung in der BGW ander Finsterrütistrasse in Adliswil werden 55 Küchen aufgebaut in Standard Aufführung, 55-er Norm <strong>und</strong>Vollauszüge sind bereits vorgegeben. Da bleibt nicht mehr viel Spielraum für individuelle Wünsche.Die Informationen mit Bildern via Bildprojektor, vor allem der Küchenaufbau wurden demonstriert <strong>und</strong>Vorschläge, Ideen <strong>und</strong> Änderungen der Kücheneinteilung sofort visuell sichtbar gemacht. Die größteVeränderung sollte bei dem Umbau in der 1 ½ Zimmer Wohnung geben. Unverhältnismäßig groß zuder Wohnungsfläche sollte die Küche doppel so viel Raum <strong>und</strong> Platz einnehmen wie bis jetzt. Da strittensich die Gemüter. Dank guter Vorbereitung <strong>und</strong> Argumente der Delegierten sah sich die Bauleitunggezwungen die Änderung noch mal zu überdenken. Kombinationen der Farben, Plättli (Fliesen)für Boden-<strong>und</strong> Wandbeläge durften wir als Mitter mitbestimmen. Es gab zwar nicht allzu grosse Auswahlaber es war nett <strong>und</strong> ungewohnt auch unsere Ideen mit einzubringen.Mehrheitlich zufrieden konnten wir um 13.00 Uhr diese Information Veranstaltung beenden <strong>und</strong> wurdenzu einem Abschluss - Apèro eingeladen. Voller neuer Eindrücke haben wir uns noch austauschen<strong>und</strong> mit Glass Wein anstossen können.Wir freuen uns riesig auf die neuen Küchen <strong>und</strong> Bäder, auch wenn der Umbau sicher für uns alle nichtangenehm sein wird. Doch es geht vorbei <strong>und</strong> bald dürfen wir in der neuen Küche unsere Gäste bewirten.Der Verwaltung bzw. Vorstandmitgliedern hiermit herzlichen Dank für den gut organisierten Ausflugzum „Küchenbauer“,die offenen Diskussionen <strong>und</strong> die doch nicht selbstverständliche Mitbestimmungan unserem Umbau. Denn das ist eigentlich unsere Genossenschaftsgedanke.P.S. Der Gr<strong>und</strong>riss der Küchen in den 1 ½ Zimmer Wohnungen bleibt wie gehabt! Der erwünschte Freiraumbleibt erhalten.REBUSIn diesen Rätseln verbirgt sich je ein Begriff, den es zu erraten gilt…1)Rosemarie Huber <strong>und</strong> Jolanta Tschöp, Adliswil16 17


BGW Junior kreuz <strong>und</strong> querWB 461/2012DIE HIPPIE GENERATION DER 60IGER JAHREDie Hippiebewegung entstand in den späten 60iger Jahren in der USA. Vorallem aus San Franciscoaus, welches als Zentrum der Bewegung gilt, kam sie von den USA aus auch nach Europa. Viele vonIhnen durften diese Zeit vermutlich live miterleben.Das Wort 'Hippie' ist entstandenaus dem anglo- amerikanischenhip = eingeweiht,unter dem Einfluss von Drogenstehend. Es bezeichnetdie Anhänger einer unorganisiertenjugendlichen Protestbewegung,die um 1965 inden USA, vornehmlich Kalifornien,entstand <strong>und</strong> bald Anhängerin der ganzen Weltfand.Die Hippies protestiertenfriedlich gegen Kultur <strong>und</strong>politische Ordnung der modernenWohlstands- <strong>und</strong> Leistungsgesellschaft.Statt einedifferenzierte Weltanschauungzu entwickeln, führten sieein Leben in friedvoller, freier,natürlicher Gemeinschaft,die von freier Liebe <strong>und</strong> sexuellemGenuss (Love generation),Farbenpracht <strong>und</strong> Blumenschmuck(Blumenkinder)sowie durch Drogengenussstimulierten psychedelischenFesten geprägt war. Gegendie Monotonie <strong>und</strong> Erstarrungder bürgerlichen Gesellschaft,gegen Verlogenheit<strong>und</strong> Kriegstreiberei, gegenMaterialismus <strong>und</strong> Gefühlskältesetzten sie neue Erlebnisweisen<strong>und</strong> als 'Kampfmittel'die 'Flower Power' ...<strong>und</strong> Musik.'Hauptstadt' war San Francisco,wichtige musikalischeVertreter waren - neben vielenanderen - Janis Joplin,Jimi Hendrix, <strong>und</strong> Jim Morrison,die große Hymne auf dieHippie- Welt <strong>und</strong> ihre Devise"Make love, not war" war dasMusical "Hair“.Aussehen <strong>und</strong> KleidungUm Ihren Protesten Ausdruckzu verleihen <strong>und</strong> teils aucheinfach nur um zu schockierenwurden bunte, blumigeSchlaghosen, weite18 19Quelle:www.detlev-mahnert.de/hippies.htmhttp://de.wikipedia.org/wiki/Hippie

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