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Waidmattblatt Nr. 48 Familien und Generationen (Mai 2013)

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GeschäftsstelleGenossenschaftWB 461/2012GENERATIONENVERBINDENDE PROJEKTENEUZUZÜGERINTERVIEW MIT FRAU MALIN ESCHENMOSERVom Dialog der <strong>Generationen</strong> zum <strong>Generationen</strong>projektDas Wissen darüber, dass wiralle auf den Schultern unsererEltern <strong>und</strong> Grosseltern „stehen“hat, wie es scheint, innerhalbkurzer Zeit eine explizite Gestaltgewonnen. Das hat sicher damitzu tun, dass wir mit Problemlagenkonfrontiert sind, derenLangzeitwirkungen unsere Denkgewohnheiten<strong>und</strong> Sichtweisentiefgreifend beeinflussen. Dasgilt für den demografischenWandel, der auch internationalals Herausforderung erlebt wird.Das gilt verstärkt aber auch fürBedrohungsszenarien wie denKlimawandel. Mit der Kennzeichnungklimawirksamer Präventivmassnahmenals sog.„<strong>Generationen</strong>projekt“ gewinntdiee bereit heute spürbare Aktualität,selbst wenn die prognostiziertenTurbulenzen erst in30 Jahren eintreten sollten. Inden frühen 90er Jahren entstandenverstärkt Initiativen für <strong>Familien</strong>,Senioren, Frauen <strong>und</strong> Jugendzur Verbesserung des Dialogszwischen den <strong>Generationen</strong>.breiten Raum ein.Die Landschaft generationenverbindenderProjekte hat sichseither nicht nur gewandelt, sondernauch enorm vergrössert.Gebaute <strong>und</strong> gelebte Beispielemachen deutlich, welche Potenzialehier freigesetzt, welcheKompetenzen erworben <strong>und</strong>durch Qualifizierung weiterentwickeltwurden. Diese Akteureleisten - manchmal seit vielenJahren - einen im wahrsten Sinnedes Wortes „unbezahlbaren“Beitrag für eine lebens– <strong>und</strong> liebenswertereGesellschaft. Hilfsangebotefür Klein-, Gross– <strong>und</strong>Patchworkfamilien, für Alleinerziehende<strong>und</strong> junge Mütter, dieeine Berufsausbildung nachholen,interkulturelle Ansätze, Konfliktmediation<strong>und</strong> Präventiv-Gemeinschaftliche Wohnformen,die eine grosse Attraktivitätfür alleinstehende Menschenwie für fre<strong>und</strong>schaftlich verb<strong>und</strong>eneGruppen besitzen, sind imKommen. Hier zeichnen sichkünftige Kooperationen mit professionellenDiensten in Nachbarschaft<strong>und</strong> Gemeinde, mitMehrgeneration enh äusern ,Schulen, Kirchen <strong>und</strong> anderenlokalen Akteuren ab.Die Problem– <strong>und</strong> Lebenslagen,vor die uns der demografischeWandel stellt, sind mit den Rezeptenvon gestern nicht mehrzu meistern. <strong>Generationen</strong>verbindendeProjekte sind Teil einesgesamtgesellschaftlichen Anpassungsprozessesan veränderteVerhältnisse, die alle - wennauch nicht gleichermassen stark- betreffen. Sie lassen sich gewissleichter angehen <strong>und</strong> gemeinsamtragen, wenn wir sie als„<strong>Generationen</strong>projekt“ verstehenlernen.Die Kraft des DialogsSysteme, die das Recht des Stärkeren,Besserwissenden propagieren,machen Gewinner <strong>und</strong>Verlierer <strong>und</strong> führen letztlichstets zu Verdrängungskampf,Ausschluss <strong>und</strong> Situationen, indenen alle Beteiligten immer,nur zu unterschiedlichen Zeiten,verloren haben. Unsere überJahrh<strong>und</strong>erte erlernte Kommunikationsweiseentspricht konkurrierendenSystemen:Wir haben gelernt, zu debattieren,zu diskutieren, durch Gesprächeauch zu manipulieren,oder wir monologisieren, weil wirso sehr von unserer eigenenSicht überzeugt sind.Menschliches Leben ist aber auf(Gemeinwese-) Arbeit nehmen Kooperation <strong>und</strong> lebensdienli-Geschäftsleiter10 11che Beziehungen ausgelegt.Das Ergebnis der Kooperation istMenschlichkeit, ist Mensch–Sein, basierend auf gegenseitigerGleichwertigkeit, Respektvor dem Anderssein <strong>und</strong> der Unterschiedlichkeitdes anderen.Im Dialog findet diese zutiefstmenschliche Haltung ihren kommunikativenAusdruck. UnterDialog verstehen wir die gr<strong>und</strong>sätzlicheOffenheit für den anderen<strong>und</strong> für das Fremde, dasUnbekannte im anderen. DieHaltung des Dialoges könnenwir durch aktives Zuhören, durchwahrhaftige <strong>und</strong> aus dem Herzenkommende Begegnungtäglich miteinander wagen.Dialog braucht Räume <strong>und</strong> Orte,in denen er zuhause ist <strong>und</strong>seine heimat– <strong>und</strong> vertrauensstiftendeKraft entfalten kann.Jung <strong>und</strong> Alt müssen gemeinsamdie Zukunft gestaltenKinder <strong>und</strong> Jugendliche habendie Sorge, dass ihre Interessenunwichtig sind, vielleicht baldvöllig übersehen werden. Es istim Interesse der Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen,Zukunft zu sichern.Ebenso ist e im Interesse ältererMenschen, dass Junge eine Perspektivehaben. Nur wenn jungeMenschen eine Zukunft für sichsehen, dann werden sie sich fürdie Interessen anderer Menscheneinsetzen, egal ob jungoder alt. Der demografischeWandel kann eine Chance sein,unter veränderten RahmenbedingungenGesellschaft zu gestalten.Das Potenzial, kreative<strong>und</strong> neue Wege zu gehen, bringenKinder <strong>und</strong> Jugendliche mit.Die Erfahrung bringen Seniorinnen<strong>und</strong> Senioren mit.Stefan AeschiMalin Eschenmoser (43) wohnt zusammen mit ihrer Tochter Raffaela (15 ½) <strong>und</strong> ihrem Sohn Jerome (17½) in Adliswil. Sie arbeitet als Pflegefachfrau. Ihre Freizeit verbringt sie mit Lesen (am liebsten philosophischeoder psychologische Fachliteratur, vor Kurzem hat sie sich aber wieder einmal an einen Krimigewagt) <strong>und</strong> Sport – egal ob mit Schwimmen, Joggen oder Velofahren.

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