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Hätten Sie's gewusst? - Bickhardt Bau AG

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Die ersten Fundamente<br />

für eine von<br />

insgesamt 14 Straßenüberführungen,<br />

die im Bereich der<br />

ICE-Neubautrasse<br />

Querfurter Platte<br />

gebaut werden,<br />

sind Ende Mai betoniert<br />

worden.<br />

Ende Juni gaben Sachsen-Anhalts<br />

Kultusministerin Prof. Dr. Brigitta<br />

Wolff und Wirtschaftsminister Dr. Reiner<br />

Haseloff im Beisein zahlreicher<br />

Bahnvertreter, Kommunalpolitiker und<br />

interessierter Bürger den offiziellen<br />

Startschuss für das zukunftsträchtige<br />

Verkehrsinfrastrukturprojekt zwischen<br />

Erfurt und Halle/Leipzig. „Der<br />

Streckenverlauf ist gut gewählt, folgt<br />

er doch historischen Handelswegen“,<br />

betonte Wirtschaftsminister Haseloff<br />

beim ersten Spatenstich.<br />

In der Tat standen die Arbeiten entlang<br />

der neuen Trasse, die von dem<br />

Osterbergtunnel bei Steigra über Langeneichstädt,<br />

Bad Lauchstädt bis zur<br />

Saale-Elster-Talbrücke bei Halle führt,<br />

zunächst im Zeichen von umfangreichen<br />

archäologischen Sicherungsgrabungen.<br />

Während die <strong>Bickhardt</strong> <strong>Bau</strong>-<br />

Mitarbeiter mit vorbereitenden Arbeiten<br />

wie der Herstellung von <strong>Bau</strong>straßen<br />

beschäftigt waren, bildeten diese Grabungen<br />

den Abschluss einer mehrjährigen<br />

Zusammenarbeit zwischen<br />

der DB Projekt <strong>Bau</strong> GmbH und dem<br />

Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie<br />

Sachsen-Anhalt. So wurden<br />

entlang eines 64 Kilometer langen Stre-<br />

10 | Blickpunkt <strong>Bickhardt</strong> <strong>Bau</strong> 02/10<br />

Archäologen haben bei Sicherungsgrabungen in der Nähe<br />

von Oeschlitz diese beiden bestatteten Pferde gefunden.<br />

(Foto oben: K. Powroznik, Landesamt für Denkmalpflege<br />

und Archäologie Sachsen-Anhalt)<br />

ckenabschnittes im<br />

Süden Sachsen-Anhalts<br />

insgesamt über<br />

400.000 Fundstücke<br />

aus nahezu allen<br />

Epochen der sesshaftenMenschheitsgeschichte<br />

seit 5.500<br />

v. Chr. geborgen. Im<br />

Bereich der neuen<br />

ICE-Trasse wurde<br />

eine historische Wegeverbindungzwischen<br />

dem Thüringer<br />

Becken und dem Raum Halle/Leipzig/<br />

Merseburg, die so genannte Wein- und<br />

Kupferstraße nachgewiesen. „Die archäologischen<br />

Quellen sind einmalig.<br />

Wir müssen sie retten, wo immer es<br />

geht“, betonte deshalb der Landesarchäologe<br />

Dr. Harald Meller während<br />

des offiziellen Startschusses für die eigentlichen<br />

Streckenbauarbeiten.<br />

3,3 Mio Kubikmeter Boden<br />

Rund 3,3 Millionen Kubikmeter<br />

Boden müssen die Verkehrswegebauer<br />

der ARGE <strong>Bickhardt</strong> <strong>Bau</strong>/<strong>Bickhardt</strong><br />

<strong>Bau</strong> Thüringen mit ihren großen<br />

Erdbaumaschinen entlang des 20<br />

Kilometer-Abschnitts lösen, laden und<br />

transportieren. Fünf Eisenbahn- und<br />

14 Straßenbrücken werden alle Wegebeziehungen<br />

wieder herstellen. Dazu<br />

kommen 26 Kilometer <strong>Bau</strong>straßen, 15<br />

Kilometer neue öffentliche Straßen und<br />

60 Kilometer Entwässerungsleitungen.<br />

Für die Lieferung der <strong>Bau</strong>stoffe ist<br />

das <strong>Bickhardt</strong> <strong>Bau</strong>-Rohstofftochterunternehmen<br />

MKW, Mitteldeutsche Hartstein-,<br />

Kies- und Mischwerke GmbH,<br />

zuständig. Aus dem Kalksteinwerk<br />

Reußen wurden bislang 140.000 Tonnen<br />

Mineralgemische, Frostschutz<br />

und Schotter geliefert. Bis zum Jahresende<br />

sollen weitere 65.000 Tonnen<br />

dieser klassierten Schüttgüter folgen.<br />

2015 soll die 123 Kilometer lange<br />

Neubaustrecke zwischen Erfurt und<br />

Halle in Betrieb genommen werden.<br />

Dieser Bereich ist Teil der 500 Kilometer<br />

langen Aus- und Neubaustrecke<br />

zwischen Nürnberg-Erfurt-Leipzig/Halle<br />

und Berlin (VDE 8). Neben den Tunnelbaustellen<br />

Blessberg, Silberberg,<br />

Lichtenholz und Kulch (siehe auch nebenstehenden<br />

Bericht) ist das <strong>Bau</strong>los<br />

Mücheln insgesamt der dritte Streckenabschnitt<br />

der VDE 8, an dem <strong>Bickhardt</strong><br />

<strong>Bau</strong> beteiligt ist. Darüber hinaus hat die<br />

ARGE <strong>Bickhardt</strong> <strong>Bau</strong>/<strong>Bickhardt</strong> <strong>Bau</strong><br />

Thüringen Ende Juli den Auftrag für<br />

das neun Kilometer lange Anschlussteilstück<br />

bei Gröbers erhalten.<br />

Was von oben aussieht wie ein Setzkasten,<br />

ist ein slawisches Gräberfeld<br />

aus dem 10.Jahrhundert, das Archäologen<br />

bei Niederwünsch freigelegt haben.<br />

(Foto: Landesamt Denkmalpflege)<br />

Lichtenholz<br />

am Ende des Tunnels<br />

ICE-Schnellbahnstrecke in Bayern: Ingenieurbauwerke am laufenden Band – Erdbau in vollen Zügen<br />

Der Tunnel Lichtenholz im Kreis<br />

Lichtenfels in Bayern ist Teil einer<br />

Reihe nacheinander folgender großer<br />

Ingenieurbauwerke von 29 Brücken<br />

und 22 Tunnel entlang der 107 Kilometer<br />

langen Hochgeschwindigkeits-<br />

Neubaustrecke zwischen Ebensfeld<br />

und Erfurt (VDE 8.1). Es ist ein weiteres<br />

wichtiges <strong>Bau</strong>los des Verkehrsprojekts<br />

Deutsche Einheit (VDE 8),<br />

an dem die <strong>Bickhardt</strong> <strong>Bau</strong> <strong>AG</strong> als Auftragnehmer<br />

beteiligt ist.<br />

Mit dem Tunnelanschlag am 2. Juni<br />

begannen offiziell die Arbeiten für den<br />

<strong>Bau</strong> des 931 Meter langen ICE-Tunnels<br />

Lichtenholz. Er gilt nach Ansicht<br />

der Experten als einer der geologisch<br />

anspruchvollsten Tunnel der gesamten<br />

Strecke. Das Ingenieurbauwerk<br />

wird von Süden her im bergmännischen<br />

Bagger- und Spreng-Verfahren<br />

mit Spritzbetonsicherung aufgefahren.<br />

Nach alter Tradition der Tunnelbauer<br />

wurde Karin Seehofer, Gattin des<br />

Bayrischen Ministerpräsidenten und<br />

CSU-Chefs Horst Seehofer, mit einer<br />

ökumenischen Andacht in ihre neuen<br />

Aufgaben als Tunnelpatin eingeführt.<br />

Als irdische Vertreterin der Heiligen<br />

Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute,<br />

bat sie um Schutz und Segen für<br />

die Mineure vor den Unwägbarkeiten<br />

des Berges. Dann rückte sie der Tunnelanschlagswand<br />

mit einem schweren<br />

Meißelbagger zu Leibe.<br />

Voreinschnitt im Vorfeld<br />

Im Vorfeld der Feierstunde, an der<br />

neben den Vertretern aus Politik und<br />

Wirtschaft auch zahlreiche interessierte<br />

Bürger teilnahmen, haben die<br />

Erdbauer der <strong>Bickhardt</strong> <strong>Bau</strong> <strong>AG</strong> mit<br />

ihren ARGE-Partnern bereits ganze<br />

Arbeit geleistet. Seit ihrem <strong>Bau</strong>beginn<br />

im März dieses Jahres haben<br />

sie mit schwerem <strong>Bau</strong>gerät im Bereich<br />

des Voreinschnitts Lichtenholz<br />

Nord circa 200.000 Kubikmeter Boden<br />

gelöst, geladen und deponiert. Das<br />

Auftragsvolumen umfasst insgesamt<br />

2 Millionen Kubikmeter Erdbewegungen.<br />

GPS gesteuerte Großgeräte ha-<br />

Verkehrswegebau<br />

ben zentimetergenau die Böschungen<br />

profiliert und die Trassenführung der<br />

neuen Schnellbahnstrecke in das Gelände<br />

modelliert.<br />

Zur Sicherung der Hänge haben<br />

die <strong>Bickhardt</strong>-Spezialtiefbauer zudem<br />

in diesem Bereich rund 3000 Meter<br />

Bohrpfähle mit bis zu 1,50 Metern<br />

Durchmesser in den Untergrund gebohrt.<br />

Beim bergmännischen Auffahren<br />

des Tunnels fallen rund 220.000<br />

Kubikmeter Ausbruchsmassen an.<br />

Das Material wird aufbereitet und für<br />

den weiteren Streckenbau verwendet.<br />

Die Investition für den Teilabschnitt<br />

beträgt rund 30 Millionen Euro. 2013<br />

soll der Tunnel Lichtenholz fertiggestellt<br />

sein. Die Schnellzüge sollen ab<br />

2017 zwischen Ebensfeld und Erfurt<br />

rollen. Nach Abschluss des Verkehrsprojekt<br />

Deutsche Einheit Nummer 8<br />

soll sich die Reisezeit zwischen Berlin<br />

und München um zwei Stunden verringern.<br />

Das Gesamtinvestitionsvolumen<br />

der neuen Schnellbahnverbindung beträgt<br />

etwa 10 Milliarden Euro.<br />

Blickpunkt <strong>Bickhardt</strong> <strong>Bau</strong> 02/10 | 11

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