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Ein Tag im Master Theater Die Backstage-Profis: Orchestermanager ...

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42 zett 1–10 / museumVertèbre de poisson (Rückenwirbel eines Fisches), Fotografie, 1933 Stuhl Ombre, 1955designerin,fotografin, aktivistinCharlotte Perriand (1903–1999) ist eine der innovativstenInnenarchitektinnen und Möbelentwerferinnendes 20. Jahrhunderts. Das Museum fürGestaltung Zürich präsentiert eine umfangreicheWerkschau dieser bedeutenden Protagonistin derModerne, welche nicht nur eine Veränderung derFormen, sondern zugleich die Verbesserung sozialerBedingungen anstrebte. Andres Janser*<strong>Die</strong> lange und vielfältige Karriere von Charlotte Perriandüberspannt einen grossen Teil der Moderne in Frankreich.Schon bald nach dem Studium an der École de l’Union centraledes arts décoratifs in Paris erlangt sie auch internationaleBekanntheit, als sie <strong>im</strong> Alter von 24 Jahren Atelier-Partnerinvon Le Corbusier und Pierre Jeanneret wird und mit ihnenStahlrohrmöbel wie die „Chaise longue basculante“ (1928)entwickelt.In den 1930er-Jahren wendet sich Charlotte Perriand demNaturmaterial Holz zu, welchem sie freie Formen abgewinnt.<strong>Die</strong>se Verbindung von Material- und Forminteresse, aus demRegale, Tische, Sessel oder stapelbare Sperrholzstühle entstehen,beschäftigt sie bis weit in die 1950er-Jahre hinein.Zahlreiche ihrer Möbelentwürfe werden bis heute hergestellt.So können die Besucher und Besucherinnen der Ausstellungüber ein Dutzend Möbel aus der aktuellen Produktion derFirma Cassina benutzen, um sich auf diese Weise ein eigenesBild von deren Qualität zu machen.Ab den frühen 1930er-Jahren erhält die Fotografie, die Perriandauf radikal-moderne Weise betreibt, eine <strong>im</strong>pulsgebendeRolle für ihr gesamtes Werk. Es entstehen grandiose Inszenierungenvon am Strand oder auf Schrottplätzen gefundenenmagischen Objekten. Das Interesse für die Poesie dieser sogenanntenArt Brut teilt Charlotte Perriand mit Pierre Jeanneretund Fernand Léger, mit denen sie in jenen Jahren wiederholtzusammenarbeitet.Sie verwendet das Medium Fotografie aber auch für grossformatigeFoto-Text-Collagen, die sie für Ausstellungen realisiert.So zeigt Charlotte Perriand am Pariser Salon des artsménagers von 1936 in einer gestalterisch wie didaktisch überzeugendenGegenüberstellung eine 3 x 15 m grosse Arbeitzu den prekären Lebensverhältnissen in der französischenMetropole mit dem Titel „La Grande Misère de Paris“ undauf der anderen Seite Entwürfe preisgünstiger Möbel für denWohnbereich. Im darauffolgenden Jahr, 1937, gestaltet sie gemeinsammit Fernand Léger den Pavillon des französischenLandwirtschaftsministeriums an der Weltausstellung in Paris.In solchen kraftvollen Werken verbindet sie eigene Fotos mitsolchen anderer Autoren zu Plädoyers für gesellschaftlicheAnliegen.<strong>Die</strong>se ephemeren Arbeiten werden für die Ausstellung in ihrenwesentlichen Teilen rekonstruiert. Ausserdem sind zahlreichenoch nie gezeigte Werke zu sehen, vor allem aus dem

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