einblick - Kindergottesdienst - Ev. Reformierte Gemeinde Ronsdorf

Thema
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Karl Barth
Pfarrer, selbst aus bürgerlichem
Haus kommend, auf die Seite der
‘Kleinen’. Diese Solidarität war
damals sicher außergewöhnlich,
da die Kirche … tatsächlich … fest
in der Hand des ‘Kapitals’ war.“
In Safenwil waren Pfarrhaus
und Kirche von den Fabrikanten
finanziert worden und „großzügig“
gab es ab und an von ihnen
finanzierte „Armenspeisungen“.
Barth schickte einmal Würste,
die als Sonntagschulgeschenk an
die Kinder verteilt werden sollten
zurück. Das „sei eine ‘Augenwischerei’,
solange dieselben
Spender den Familienvätern einen
gerechten Lohn vorenthielten. …
Mitleid mit den ‘Schwachen und
Benachteiligten’ war Barth nicht
genug; er zielte auf eine Besserung
der Zustände.“
2. Kirche muss nicht nur um die
rechte Theologie kämpfen, sondern
auch um die rechte Ethik
Der Ausbruch des 1. Weltkrieges
war für Barth ein einschneidendes
Ereignis. Nicht nur politisch,
auch theologisch. Im Rückblick
schreibt er selber:
Am 01.08.1914 erschien … „das
schreckliche Manifest der 93 deutschen
Intellektuellen, die sich vor
aller Welt mit der Kriegspolitik
Kaiser Wilhelms II. … identifizierten.
Und unter denen, die es
unterschrieben hatten, musste
ich mit Entsetzen auch die Namen
ungefähr aller meiner deutschen
Lehrer … entdecken. … Ich habe
eine Götterdämmerung erlebt, als
ich studierte, wie (sie) sich zu der
neuen Lage stellten, wie Religion
und Wissenschaft restlos sich in
geistige 42 cm Kanonen verwandelten.
… An ihrem ‘ethischen
Versagen’ zeigte sich, dass auch
ihre exegetischen und dogmati-
schen Voraussetzungen nicht in
Ordnung sein könnten. …Eine
ganze Welt von Bibelauslegung,
Ethik, Dogmatik und Predigt, die
ich bis dahin für grundsätzlich
glaubwürdig gehalten hatte, kam
damit und mit dem, was man
damals von den deutschen Theologen
sonst zu lesen bekam, bis auf
die Grundlagen ins Schwanken.“
Theologie und Kirche können
sich nicht nur um den „rechten
Glauben“ kümmern. Sondern
im Verhalten der Menschen, im
Verhalten der Kirche und ihrer
Theologie auch zu politischen
Fragen erkennt man, ob der Glaube
wirklich „recht“ ist.
3. Immer mit dem Anfang
anfangen – Bibellesen
Dieses Irrewerden an seinen Lehrern
führt Barth dazu, noch einmal
ganz neu die Bibel zu lesen.
Er war überzeugt, dass eine Heilung
der Theologie und der Kirche
nur zu erwarten ist, wenn sie sich
wieder auf das Zeugnis von Gottes
Wort besinnt, wenn sie wieder
Barths Urfassung des Vorworts zur „Theologischen Erklärung
zur gegenwärtigen Lage der d.E.K.“ (Deutschen Evangelischen
Kirche) 1934, bekannt als Barmer Theologische Erklärung