Kirchenmusik - Ev.-luth. Südstadt-Kirchengemeinde
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SÜDSTADT-GEMEINDEN<br />
Paulus<br />
nazareth<br />
athanasius<br />
2<br />
ANGEDACHT<br />
Wenn die Welt aus den<br />
Fugen gerät<br />
Zuerst packte er das Sakko aus, das seine<br />
Frau akkurat zusammengelegt in die Innentasche<br />
des Koffers gepackt hatte,<br />
legte es über einen Bügel und hängte<br />
diesen in den Hotelschrank. Er, Karlo<br />
Dietrich, hasste es, wenn das Sakko auch<br />
nur eine Falte aufwies. – Als hinge der Erfolg<br />
der Konferenz einzig und allein vom<br />
einwandfreien Sitz seines Anzugs ab.<br />
– Dann nahm er die Oberhemden einzeln<br />
aus dem Koffer heraus und hängte sie<br />
– jedes für sich – auf einen Bügel in den<br />
Schrank. Dann die Hosen. Er fasste mit<br />
einer Hand durch die Bügel hindurch und<br />
zog die Hosen, immer darauf bedacht,<br />
dass die Bügelfalten nicht verrutschten,<br />
auf den Bügel. Zum Schluss legte er die<br />
Unterwäsche und die Socken in eine<br />
Schublade. Erst, wenn er den Koffer<br />
ausgepackt hatte, legte er sich aufs Bett,<br />
setzte die Kopfhörer seines MP3 Players<br />
auf und versuchte für einen Moment alles<br />
um sich herum zu vergessen.<br />
Das war früher.<br />
Heute hat er sein Leben satt. Er war<br />
inzwischen durch die halbe Welt gereist.<br />
Jede Woche in einem anderen Hotel.<br />
Immer ging es in den Konferenzen um<br />
super wichtige Dinge, Millionenbeträge,<br />
Fusion oder Aufgabe. Er war der Berater,<br />
derjenige, von dem die Menschen<br />
Impulse, neue Ideen erwarteten. Für<br />
jeden Mist sollte er eine Perspektive<br />
entwickeln inklusive Kostenkalkulation<br />
und Risikoeinschätzung. Lange würde<br />
er nicht mehr weitermachen, dachte er,<br />
als er sein Zimmer bezog. Dann öffnete<br />
er seinen Koffer und kippte ihn über dem<br />
Bett aus. Am nächsten Tag machte er im<br />
zerknitterten Sakko das Geschäft seines<br />
Lebens.<br />
Manchmal wankt die Welt. Man sagt: Die<br />
Welt gerät ins Wanken. Manchmal dauert<br />
es nur ein Augenblick, in dem alles neu<br />
wird. Nur erkennen müssen wir das Neue<br />
selbst.<br />
Gott spricht: „Siehe, ich will ein Neues<br />
schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr’s<br />
denn nicht?“ (Jesaja 43,19, Die Jahreslosung<br />
2007) Pastor David Geiß ■<br />
„Alle Jahre wieder“, so beginnt ein altbekanntes<br />
Kinder-Weihnachtslied, und „alle<br />
Jahre wieder“ erfolgt in der Adventszeit<br />
auch der Spendenaufruf von „Brot für die<br />
Welt“. Aber „Brot für die Welt“ ist nicht nur<br />
eine weihnachtliche Aktion, sondern arbeitet<br />
während des ganzen<br />
Jahres mit seinen<br />
Hilfsprogrammen in<br />
vielen Teilen der Welt.<br />
Der Jahresbericht<br />
für 2005 zeigt, dass<br />
über 1000 Projekte in<br />
Afrika, Asien, Lateinamerika<br />
und Osteuropa<br />
gefördert werden<br />
konnten, damit „auch<br />
die Armen gut zu<br />
essen haben, Bildung<br />
sowie eine grundlegende Gesundheitsversorgung<br />
erhalten und eine Stimme bekommen,<br />
um ihre Rechte einzufordern. Gewalt soll<br />
überwunden, Frieden entwickelt werden“.<br />
Dass dies möglich ist, liegt an der Spendenbereitschaft<br />
vieler Gemeinden, wobei die Landeskirche<br />
Hannovers mit über 5 Mill. Euro ein<br />
Gutteil zur Gesamtsumme von über 54 Mill.<br />
Euro beigetragen hat (2005).<br />
So schreibt der Referent für „Brot für die<br />
Welt“, dass er im Namen der Partner für<br />
Brot<br />
für die Welt<br />
Ein Stück Gerechtigkeit<br />
48. Aktion „Brot für die Welt“<br />
Liebe Geschwister in Abraham,<br />
die Jahreslosung der ökumenischen Arbeitsgemeinschaft „Siehe ich<br />
will Neues schaffen…“ ist ein sehr schönes Begleitwort für unser<br />
gemeinsames „Haus der Religionen“ in der Athanasius-Gemeinde.<br />
Ich möchte mich an dieser Stelle daher zunächst für die Gastfreundschaft<br />
und geschwisterliche Unterstützung aller Mitwirkenden der<br />
Athanasius-Gemeinde bedanken, die durch ihre tatkräftige Mitwirkung<br />
dieses Projekt erst möglich gemacht haben.<br />
Jetzt wächst unser gemeinsames Kind und ich hoffe, dass möglichst<br />
viele Einwohner der <strong>Südstadt</strong> und darüber hinaus erkennen, welche<br />
Chancen und welcher Nutzen in diesem Projekt liegen.<br />
Mit dem Jahreswechsel begehen Sie auch das Fest der Geburt Jesu,<br />
den wir Muslime als Prophet verehren. So spricht der Koran in Sure 5<br />
Vers 46 beispielsweise mit folgenden Worten über Jesus: „Wir ließen<br />
ihnen Jesus, den Sohn der Maria, folgen; zur Bestätigung dessen,<br />
was vor ihm in der Thora war; und Wir gaben ihm das <strong>Ev</strong>angelium,<br />
worin Rechtleitung und Licht war, zur Bestätigung dessen, was vor<br />
ihm in der Thora war und als Rechtleitung und Ermahnung für die<br />
Gottesfürchtigen.“<br />
Bei allem, was uns in der Art, wie wir Jesus verehren, unterscheidet,<br />
sollten wir gerade zu diesem Fest daher nicht vergessen, dass uns<br />
seine Botschaft und sein Vorbild eint.<br />
Die Botschaft des Friedens und der Nächstenliebe, die uns Gott durch<br />
Jesus geoffenbart hat, ist eine Richtschnur für Christen und Muslime.<br />
Diese Botschaft in unserem täglichen Leben umzusetzen, ist unsere<br />
Unter dieser Überschrift startet am 7. Dez.<br />
um 19:00 Uhr eine neue Veranstaltungsreihe<br />
im Landesmuseum Hannover auf Initiative<br />
der Kunstfreunde Hannover e.V.<br />
Vor dem Altarbild „Mariae Verkündigung“ des Meisters Bertram von<br />
Minden (um 1390-1400) gibt die Direktorin des Landesmuseums Hannover,<br />
Dr. Heide Grape-Albers, zunächst eine kunsthistorische Einführung.<br />
Im Anschluss daran nähern sich Pastorin Anke Merscher-Schüler<br />
und Siegfried J. Mehwald, katholischer Pastoralreferent, der theologischen<br />
Tiefendimension der Bilder im ökumenischen Dialog. Musikalisch<br />
umrahmt wird diese Veranstaltung von Manfred Büsing, Klarinette.<br />
„Wir wollen dieser herausragenden Gemäldesammlung mit der Veranstaltungsreihe<br />
neue Besuchergruppen erschließen“, erläutert Stefan<br />
Becker, Vorsitzender des Vorstandes der Kunstfreunde Hannover e.V.<br />
das Engagement seines Vereins. Die Landesgalerie ist in der Tat eine<br />
wahre Schatzkammer. „Sie birgt eine der größten Sammlungen mittel-<br />
die Projekte „für jeden Gottesdienst, jede<br />
Kollekte, jede Gruppe, jeden Kreis ... seinen<br />
herzlichen Dank aussprechen möchte ...“.<br />
Dass die Hilfe ankommt, dafür garantieren die<br />
einheimischen Kirchen und Nichtregierungsorganisationen<br />
der Länder, die die Situation<br />
vor Ort kennen und wissen, was die Menschen<br />
brauchen. Auch in diesem Jahr steht die 48.<br />
Aktion von „Brot für die Welt“ unter dem<br />
Motto „Gottes Spielregeln für eine gerechte<br />
Welt“ und möchte sich weiterhin durch die<br />
Projekte für ein „faires Miteinander“ der<br />
Menschen einsetzten.<br />
Der Sprengel Hannover hat auch dieses Jahr<br />
wieder ein eigenes Projekt, das er unterstützt:<br />
Es handelt sich um Wasserprojekte in Indonesien<br />
und im Sudan. bj<br />
Neues schaffen – ein muslimischer Gruß zum neuen Jahr<br />
Alte Meister – neue Perspektiven<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
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dabei soll es auch bleiben. Nun ist uns zu Ohren<br />
gekommen, dass das Gemeindemagazin<br />
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ist dieser Ausgabe ein Spendenaufruf mit<br />
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Kosten wird mit Spendengeldern finanziert,<br />
ein Drittel aus den Einnahmen der Anzeigen<br />
– diese seien Ihrer besonderen Aufmerksamkeit<br />
empfohlen.<br />
Danken möchten wir an dieser Stelle all denjenigen<br />
sehr herzlich, die uns mit Ihren Spenden<br />
unterstützen, und besonders auch denen, die<br />
in unserem Magazin inserieren und damit zu<br />
dessen Erhalt beitragen!<br />
So hoffen wir, Sie weiterhin auf diese Weise informieren<br />
zu können über das, was in unseren<br />
<strong>Südstadt</strong>gemeinden angeboten wird.<br />
Wir wünschen eine gesegnete Advents- und<br />
Weihnachtszeit und ein gesegnetes neues Kirchenjahr,<br />
das mit dem 1. Sonntag im Advent<br />
beginnt. Das Redaktionsteam<br />
gemeinsame Aufgabe. Sie findet auch Ausdruck in den 7 Empfehlungen<br />
des großen muslimischen Mystikers Dschellaleddin Rumi:<br />
Sei wie ein Fluss<br />
bei tätiger Freigiebigkeit und Hilfe.<br />
Sei wie die Sonne<br />
im Verbreiten von Erbarmen und Güte.<br />
Sei wie die Nacht<br />
im Verdecken der Fehler von anderen.<br />
Sei wie ein Toter<br />
hinsichtlich Fanatismus und Harschem.<br />
Sei wie der Erdboden<br />
in Bescheidenheit und Genügsamkeit.<br />
Sei wie das Meer<br />
in Duldsamkeit.<br />
Zeig dich entweder so, wie du bist oder sei so, wie du dich zeigst.<br />
Ich wünsche Ihnen alles Gute für das kommende<br />
Jahr und schließe mit dem muslimischen<br />
Gruß: „assalamu alaikum wa rahmatullahi<br />
wa barakatuhu – Friede sei mit Ihnen,<br />
das Erbarmen GOTTES und sein Segen.“<br />
Michael Muhammad Abdul Pfaff<br />
(Vorsitzender Deutsche Muslim-Liga e.V.)<br />
„Jesus im Anflug“ oder „Andeutungen einer Ankunft“<br />
Ökumenischer Dialog im Niedersächsischen Landesmuseum Hannover<br />
alterlicher Retabeln und Flügelaltäre Deutschlands“, wie Dr. Thomas<br />
Andratschke, Kurator des Landesmuseums, betont: beeindruckend<br />
durch die Leuchtkraft ihrer Farben und geheimnisvoll in ihrer Bildersprache.<br />
Dass vor diesen Altären zu allen Zeiten gestaunt und gebetet<br />
wurde, ist trotz der säkularen Atmosphäre des Museums noch immer<br />
spürbar. Manche der alten Symbole müssen neu erschlossen werden,<br />
damit deutlich wird, wie aktuell die abgebildeten Themen bis heute<br />
sind. Dabei liegen frommer Ernst und hintergründiger Witz oft nah<br />
beieinander.<br />
Termin: Donnerstag, 7. Dez., 19:00 Uhr, Ort: Niedersächsisches Landesmuseum<br />
Hannover, Willy-Brandt-Allee 5, 30169 Hannover<br />
Teilnehmende: Anke Merscher-Schüler, Pastorin an der ev.-<strong>luth</strong>. Pauluskirche,<br />
Hannover, Siegfried J. Mehwald, Pastoralreferent, Kath. Bistum<br />
Hildesheim, Dr. Heide Grape-Albers, Direktorin des Landesmuseums<br />
Hannover<br />
Ansprechpartnerin: Anke Merscher-Schüler, Tel. 0511-809 11 46<br />
Gemeindemagazin 52 · Dez. ’06 / Jan.’07