Jubelkonfirmanden - Evangelische Kirchengemeinde Deggendorf

2 An die Gemeinde
Liebe Leserinnen und Leser
Nun ist es bald wieder soweit: Es wird
wieder grün. Der Frühling verwandelt
und erneuert die Landschaft, die Sonne
wärmt uns und unsere Umgebung.
Auf dem Titelblatt ein Engel im Grünen,
aus einem fränkischen Pfarrgarten.
Die Flügel sind nicht mehr ganz heil. Es
fehlt sogar der rechte. Auch beim ausgestreckten
Arm, die Hand fehlt. Er stand in
einem Schuppen auf einem Friedhof, er
hatte schon ausgedient. Nun steht er im
Grünen, und schaut auf die Erde. Was er
sich wohl denkt? Will er uns etwas zeigen?
Ich denke, dass sich uns in den komplizierten
und manchmal schwer zu verstehenden
Zusammenhängen der Natur
ein göttlicher Funken zeigen kann, ein
Leuchten wie von einem Engel. Die ewige
Schönheit der Natur, auch in ihrem Werden
und Vergehen. Das liegt natürlich
am Blickwinkel, sozusagen an der Brille,
die ich dann aufhabe. Schönheit liegt im
Auge des Betrachters.
»Die Himmel erzählen die Herrlichkeit
Gottes«, so lobt ein Psalm diese Schönheit,
und Paulus sieht in der Natur einen
Abglanz der Auferstehungshoffnung: Die
Natur in ihrem Stöhnen und Ächzen, in
ihrer Vergänglichkeit, sie sehnt sich nach
Erlösung und Freiheit.
Und die, die das Evangelium hören, von
der Auferstehungsbotschaft erfasst
werden, die sollen dann in Freiheit und
Verantwortung das menschliche Leben
gestalten, als eine Art vernünftigen Gottesdienst,
mit dem Geist der Erneuerung.
Und da tut sich zur Zeit vieles: Auf Kos-
ten anderer leben, das geht nicht mehr.
Das fliegt uns sonst um die Ohren. Kohle
und Öl oder Uran, das ist begrenzt, und
produziert gefährliche Schadstoffe. Das
hat keine Zukunft, die Zeiten sind vorbei.
Andere, neue Technologien entwickeln
sich rasend schnell, der Wettlauf ist im
Gang. Neue menschliche Lebensformen
entstehen und wachsen.