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DSC-Verfahren - Yachtschule Hüsken

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DIGITALES SELEKTIVRUFSYSTEMDIGITAL SELECTIVE CALL (<strong>DSC</strong>)ALLGEMEINESDas digitale Selektivrufsystem ist bei Anrufen in Not-, Dringlichkeits- und SicherheitsfällenBestandteil des weltweiten Seenot- und Sicherheitsfunksystems (GMDSS) für dieSchifffahrtund kann bei entsprechend ausgerüsteten Funkstellen auch fürAnrufe im öffentlichen Nachrichtenaustausch, z.B. für den Verbindungsaufbau vonFunkgesprächen, verwendet werden.Im digitalen Selektivrufsystem werden Rufnummern des mobilen Seefunkdienstes (MMSI = MaritimeMobile Service Identities) verwendet. Diese Rufnummern, ähnlich Telefonnummern, bestehen auseiner Reihe von neun Ziffern. Diese neun Ziffern setzen sich aus einer dreistelligen internationalenSeefunkkennzahl (MID = Maritime Identification Digit), die jedem Land zugewiesen wurde und einersechsstelligen Ziffernreihe zusammen, die in der Frequenzzuteilungsurkunde aufgeführt sind. DerBundesrepublik Deutschland wurde die Kennzahl 211 zugeteilt. Die Rufnummern ermöglichenWählverbindungen in Richtung Land - Schiff , Schiff - Land bzw. Schiff – Schiff und sind nach einemfestgelegten Schema aufgebaut.MMSI einer Seefunkstelle:MID XXX XXX (jedes X steht für eine Ziffer)z.B. eine deutsche SeeFuSt: 211 234 500MMSI einer Seefunkstelle, die zu einer bestimmten Gruppe von Seefunkstellen gehört:0 MID XXXXX (jedes X steht für eine Ziffer)z.B. eine deutsche SeeFuSt: 0 211 56780MMSI einer Küstenfunkstelle:00 MID XXXX (jedes X steht für eine Ziffer)z.B. eine deutsche KüFuSt: 00 211 3100<strong>DSC</strong>-ANRUFDer <strong>DSC</strong>-Anruf ist nach einem bestimmten Kennmuster aufgebaut.Dadurch kann zwischenNot-, Dringlichkeits- und Sicherheitsanrufen sowieanderen Anrufen (Routineanrufen) unterschieden werden.Die Aussendung der Not-, Dringlichkeits- und Sicherheitsanrufe im GMDSS sowie der anderen Anrufe(Routineanrufe) erfolgt im UKW-Bereich auf Kanal 70.Michael Hüsken 1


Darum darf dieser Kanal nicht mehr für den Sprechfunkdienst benutzt werden. Bei neueren Gerätenist der Schutz durch technische Maßnahmen sichergestellt. Ebenso dürfen auf dem UKW-Kanal 70auch keine Testanrufe ausgesendet werden.In der Vollzugsordnung für den Funkdienst (VO Funk) ist das Betriebsverfahren für GMDSS und das<strong>Verfahren</strong> für den Routine-Funkverkehr einschließlich <strong>DSC</strong> geregelt. Elementare Bestandteileeines <strong>DSC</strong>-Anrufs werden im <strong>DSC</strong>-Gerät, dem Controller, automatisch erzeugt, so z.B.die eigene MMSIdie Art des Anrufs (Notfall, Dringlichkeits-, Sicherheits- oder Routineanruf),die Betriebsart des nachfolgenden Verkehrs (im allgemeinem Sprechfunk),sowie die Position im Notfall, (wenn ein GPS-Gerät angeschlossen ist erfolgt dieEingabe über das GPS-Gerät)und die zur Position gehörende Uhrzeit.AUSSENDEN EINES <strong>DSC</strong>-ANRUFSFür die Aussendung eines Anrufs sind folgende Schritte erforderlich: UKW-Gerät auf K 70 schalten, falls keine automatische UmschaltungAuswahl des Formats für einen <strong>DSC</strong>-Anruf an eine bestimmte FunkstelleEingabe oder Auswahl über die Tastatur des <strong>DSC</strong>-Gerätes- 9-stellige Rufnummer (MMSI) der zu rufenden Funkstelle,- Kategorie des Anrufs (Notfall, Dringlichkeit, Sicherheit, Routine),- Betriebsart des nachfolgenden Funkverkehrs (Sprechfunk),- Arbeitskanal vorschlagen (bei Anruf an KüFuSt wird der Arbeitskanal in der<strong>DSC</strong>-Empfangsbestätigung von der KüFuSt angegeben)Aussenden des AnrufsEin nicht bestätigter <strong>DSC</strong>-Anruf für öffentlichen Funkverkehr darf erst nach 5 Minuten wiederholtwerden. Erfolgt auch danach keine Bestätigung, dann darf erst nach 15 Minuten wieder gerufenwerden (vorausgesetzt es handelt sich um einen Routineanruf).BESTÄTIGEN EINES <strong>DSC</strong>-ANRUFSBei der Empfangsbestätigung eines <strong>DSC</strong>-Anrufs sind folgende Schritte notwendig: UKW-Gerät auf K 70 schalten, falls keine automatische Umschaltung erfolgtFormat für die Empfangsbestätigung am <strong>DSC</strong>-Gerät auswählenAussenden der Empfangsbestätigung, ggf. anderen Arbeitskanal angeben)Michael Hüsken 2


UKW-Gerät auf den vereinbarten Arbeitskanal schalten, falls Umschaltung nichtautomatisch erfolgtDie Bestätigung des <strong>DSC</strong>-Notalarms mittels <strong>DSC</strong> erfolgt im allgemeinen durch dieKüstenfunkstellen bzw. durch das MRCC. Dadurch wird die Aussendung des <strong>DSC</strong>-Notalarmaufgehoben und eine Bestätigung durch eine Seefunkstelle mittels <strong>DSC</strong> ist nicht mehr erforderlich.Wenn die Aussendung des <strong>DSC</strong>-Notalarms anhält, ist davon auszugehen, dass keineKüstenfunkstelle bzw. MRCC den <strong>DSC</strong>-Notalarm empfangen hat. Wenn keine KüFuSt bzw. MRCCden <strong>DSC</strong>-Notalarm bestätigt und die Aussendung des <strong>DSC</strong>-Notalarms anhält, sollte dieSeefunkstelle der Sportschifffahrt versuchen, eine KüFuSt, das MRCC oder eine CES ingeeigneter Weise vom Empfang des Notalarms informieren.INFORMATIONSAUSTAUSCHNach dem Anruf erfolgt der eigentliche Informationsaustausch. Die Verkehrsabwicklung erfolgtper UKW-Sprechfunk auf dem vereinbarten Arbeitskanal (per <strong>DSC</strong> festgelegt). Zur Kennzeichnungder jeweiligen Funkstellen wirdDIE MMSI (9-STELLIGE RUFNUMMER)übermittelt.z.B.:211215980 this is 211209750Nach den Bestimmungen der VO-Funk muss eine Funkstelle zweifelsfrei gerufen werden. Darumkann man zur erstmaligen Kennzeichnung der jeweiligen Funkstellen folgende Übermittlungdurchführen:DIE 9-STELLIGE RUFNUMMER (MMSI),DER NAME DER FUNKSTELLE (SCHIFFSNAME, NAME DER KÜFUST),UND DAS RUFZEICHENz.B.:211215980FRAUKE/DADYthis is 211209750ALBATROS/DEQLDem Anruf werden folgende Angaben hinzugefügt:der Grund des Anrufs, z. B. Telegramm, Seefunkgesprächsanmeldung, TR-Angaben,bei Anrufen an KüFuSt des Revier- und Hafenfunkdienstes Auskunft über die Navigation,Anweisungen über die Fahrt in den Hafenbecken, Radarberatung, allgemeinenavigatorische Informationendas englische Wort „OVER“, als Zeichen für die gerufene Funkstelle das sie antwortensoll.Michael Hüsken 3


NOT-, DRINGLICHKEITS- UND SICHERHEITSVERKEHRNOTVERKEHR (DISTRESS TRAFFIC)Das Betriebsverfahren für <strong>DSC</strong> sieht vor, dass ein Notalarm ausgesendet wird, wenn nachAuffassung des Schiffsführersdas Schiff oder eine Person von einer ernsten und unmittelbar bevorstehenden Gefahrbedroht ist und sofortige Hilfe benötigt wird.Nach der <strong>DSC</strong>-Aussendung des Notalarms ist derEmpfang des Notalarms mittels <strong>DSC</strong> zu bestätigen.Diese Bestätigung ist für die Sportschifffahrt nicht vorgesehen, da durch die Bestätigungmittels <strong>DSC</strong>, die automatische Wiederholung der Aussendung des Notalarms beendetwird.In der Regel führt die KüFuSt, bzw. das MRCC die Bestätigung durch.Die Seefunkstelle der Sportschifffahrt - die aktive Hilfe leisten kann - bestätigt denEmpfang des Notalarms über Sprechfunk auf Kanal 16 und unterrichtet danach denHavaristen ohne Aufforderung über die voraussichtliche Ankunftszeit (ETA) und über dieMöglichkeiten der Hilfeleistung.Erst wenn keine Funkstelle den Empfang des Notalarms bestätigt, muss die Seefunkstelle derSportschifffahrt versuchen, eine KüFuSt bzw. SeeFuSt in geeigneter Weise vom Empfang desNotalarms zu informieren.Nachdem der Empfang des <strong>DSC</strong>-Notalarms bestätigt wurde oder innerhalb einer kurzen Zeit keineBestätigung erfolgt, sendet der Havarist die Notmeldung auf K 16, um detailliertere Informationen zuübermitteln und auch Schiffen die nicht mit <strong>DSC</strong> ausgerüstet sind (bis 2008) die Notsituationmitzuteilen.AUSSENDEN EINES <strong>DSC</strong>-NOTALARMS (DISTRESS ALERT)Ein <strong>DSC</strong>-Notalarm wird ausgesendet, wenn nach Auffassung des Kapitäns das Schiffoder eine Person von einer ernsten und unmittelbar bevorstehenden Gefahrbedroht ist und sofortige Hilfe benötigt.Ein <strong>DSC</strong>-Notalarm ist immer „An alle Funkstellen“ gerichtet.Der Notalarm enthält eine Reihe von Informationen (MMSI, Position und Uhrzeit fürdie Position, Betriebsart). Diese Informationen sind im <strong>DSC</strong>-Controller gespeichert undwerden per Knopfdruck ausgesendet (rote DSTRS-Taste)Zur Spezifizierung und wenn die Zeit ausreicht kann per Eingabe auch noch die Art desNotfalls hinzugefügt werden:Michael Hüsken 4


fire(Feuer)explosion(Explosion)collision(Kollision)undesignateddistress(Notfall ohne genaueAngabe der Art)abandoning ship(das Schiff wirdverlassen)EPIRB emission(Aussendung vonZeichen derSeenotfunkbake)grounding(Grundberührung,Auflaufen)listing and dangerof capsizing(Schlagseite undKentergefahr)flodding(Wassereinbruch)person overboard(Person-über-Bord)disabled andadrift(manövrierunfähigund treibend)piracy(Piraterie)BEISPIEL EINES <strong>DSC</strong>-NOTALARMS<strong>DSC</strong>-Controller-DISTRESS ALERT CALL-Ship´s ID: 2112159800Nature of Distress:FloddingLa 54:04N Lo 007:14ETime UTC: 12.35Communication VHF C16Transmit? Y/N/ESCPush DSTRS 5 SecondsKanal 70NotalarmDISTRESS ALERT-SEENOTRUF-ALARM-MMSI des Schiffes: 2112159800Art des Notfalls:WassereinbruchBreite 54:04N Länge 007:14EZeit für die Position UTC: 12.35Kommunikation UKW Kanal 16Aussenden? Ja/Nein/zurück zum Grundmenü5 Sekunden bis zur AussendungBemerkungAuswahl des Formats am <strong>DSC</strong>-Controller211215980 MMSI des Schiffes in NotFLOODINGArt des Notfalls54DEGREES 04MINUTES NORTHPosition007DEGREES 14MINUTES EAST1235 UTC Uhrzeit (UTC), für die die Position giltYES, DANACH DSTRS-TASTE 5 SEKUNDENLANG DRÜCKENAussendungMichael Hüsken 5


AUFHEBUNG EINES FEHLALARMS IM OFFENEN SPRACHANRUF AUF UKWWenn versehentlich ein Seenotalarm per <strong>DSC</strong> ausgesendet wurde, ist dieser unter allen Umständenaufzuheben. Die Aufhebung erfolgt mittels eines festgelegten Ablaufschemas. Die automatischeAussendungswiederholung muss durch 5 Sekunden langes drücken der ESC-Taste unterdrücktwerden. Unter allen Umständen hat das Schiff, welches die versehentliche Aussendung verursachthat, Kontakt mit der Rettungsleitstelle aufzunehmen.Anruf an alle Funkstellen3 X ALL STATIONS ODER3 X BREMEN RESCUETHIS ISBemerkungdreimal „An alle Funkstellen“ oderdreimal der Name der Küstenfunkstelle1 X 2112223301 X SÜDWIND / DDTWCANCEL MY DISTRESS ALERT OF121340 UTC JAN 0312.01.2003 (Datum des distess alert)1340 UTC (Uhrzeit der Aussendung)einmal die MMSI, der Schiffsname und dasRufzeichen des eigenen SchiffesAufhebung des Fehlalarmsmaster (Schiffsführer, Kapitän)1 X 2112223301 X SÜDWIND / DDTW121355 UTC Jan 0312.01.2003 (Datum der Aufhebung)1355 UTC (Uhrzeit der Aufhebung)OVERMMSI, Schiffsname und Rufzeichen brauchenan dieser Stelle nicht zwingend genanntwerdenEndeMichael Hüsken 6


NOTVERKEHR IM OFFENEN SPRACHANRUF AUF UKWEine kurze Weile nach der <strong>DSC</strong>-Aussendung sollte das Schiff in Not die Notmeldung auch auf Kanal16 aussenden, um detailliertere Informationen zu übermitteln und auch Schiffen die nicht mit <strong>DSC</strong>ausgerüstet sind (bis 2008) die Notsituation mitzuteilen. Darüber hinaus wird der weitere Notverkehrebenfalls auf Kanal 16 abgewickelt.Kanal 16NotverkehrBemerkung1 X MAYDAY einmal zu sprechendes NotzeichenTHIS IS1 X 2111599801 X FRAUKE / DADYeinmal die MMSI des Schiffes in Not und einmalder Schiffsname und das Rufzeichen desSchiffesPOSITION AT 1235 UTC54DEGREES 04MINUTES NORTH007DEGREES 14MINUTES EASTFLOODINGPosition mit der dazugehörenden UhrzeitArt des NotfallsWE NEED HELP IMMEDIADLYArt der erbetenen Hilfe0VEREndeBESTÄTIGUNG EINES <strong>DSC</strong>-NOTALARMSBestätigung mittels <strong>DSC</strong>Die Bestätigung des <strong>DSC</strong>-Notalarms mittels <strong>DSC</strong> erfolgt im allgemeinen durch dieKüstenfunkstellen bzw. durch das MRCC. Dadurch wird die Aussendung des <strong>DSC</strong>-Notalarmaufgehoben und eine Bestätigung durch eine Seefunkstelle mittels <strong>DSC</strong> ist nicht mehr erforderlich.Wenn die Aussendung des <strong>DSC</strong>-Notalarms anhält, ist davon auszugehen, dass keineKüstenfunkstelle bzw. MRCC den <strong>DSC</strong>-Notalarm empfangen hat. Wenn keine KüFuSt bzw. MRCCden <strong>DSC</strong>-Notalarm bestätigt und die Aussendung des <strong>DSC</strong>-Notalarms anhält, sollte dieSeefunkstelle der Sportschifffahrt versuchen, eine KüFuSt, das MRCC oder eine CES ingeeigneter Weise vom Empfang des Notalarms informieren.Bestätigung auf UKWDie Seefunkstelle der Sportschifffahrt - die aktive Hilfe leisten kann - bestätigt den Empfang desNotalarms über Sprechfunk auf Kanal 16 und unterrichtet danach den Havaristen ohneAufforderung über die voraussichtliche Ankunftszeit (ETA) und über die Möglichkeiten derHilfeleistung.Michael Hüsken 7


Zudem ist der Empfang des nachfolgenden Notverkehrs durch Einstellen des Empfängers auf Kanal16 zu gewährleisten.Kanal 16BestätigungBemerkung1 X MAYDAY einmal das Notzeichen3 X 211159980oder3 X FRAUKE / DADYTHIS ISdreimal die MMSI des Schiffes in Notoderdreimal der Schiffsname und das Rufzeichendes Schiffes in Not3 X HARMONIE / DEXS dreimal der Schiffsname und das Rufzeichendes eigenen SchiffesRECEIVEDRRRMAYDAYeinmal das NotzeichenOVERstatt received bei Sprachschwierigkeit Romeo Romeo Romeo (RRR)WEITERÜBERMITTLUNG IM OFFENEN SPRACHANRUF AUF UKWUm Schiffe auf die Lage des in Not befindlichen Schiffes aufmerksam zu machen, ist es möglich, denNotalarm auch auf UKW Kanal 16 zu übermitteln, wenn keine <strong>DSC</strong>-Bestätigung erfolgt oder keineSchiffe die Aufnahme des Notalarms bestätigen.NotanrufBemerkung1 X MAYDAY einmal zu sprechendes NotzeichenBREMEN RESCUEMRCCTHIS IS1 X 2111234501 X NORDLAND / DDZUim Verkehr mit ausländischen Funkstellen„DELTA ECHO“einmal die MMSI und einmal der Name dersendenden Funkstelle mit angefügtemRufzeichenRECEIVED AT 221250 UTC ON CHANNEL 16NotmeldungMichael Hüsken 8


1 X MAYDAY einmal das Notzeichen1 X 2111599801 X FRAUKE / DADYPOSITION AT 1235 UTC54DEGREES 04MINUTES NORTH007DEGREES 14MINUTES EASTFLOODINGeinmal die MMSI des Schiffes in Not und/odereinmal den Schiffsnamen und das Rufzeichendes Schiffes in NotPosition mit UhrzeitArt des NotfallsTHIS IS1 X NORDLAND / DDUZ einmal der Name der sendenden Funkstelle mitangefügtem RufzeichenOVEREndeAUFERLEGEN DER FUNKSTILLEDie Funkstelle in Not oder die Funkstelle, die den Notverkehr leitet, darf in dem entsprechendenGebietALLEN FUNKSTELLEN (CQ)ODER EINER FUNKSTELLE,die den Notverkehr stört Funkstille auferlegen. Das Auferlegen der Funkstille kann durchSprechfunk erfolgen.Dabei verwendet sie die WörterAuferlegen der FunkstilleSILENCE MAYDAYAusspracheßILAANß MÄDEHDas eigene Rufzeichen bzw. der eigene Schiffsname braucht nicht übermittelt zu werden.An alle FunkstellenAuferlegen der FunkstilleBemerkung1 X ALL STATIONS im Verkehr mit ausländischen Funkstellen„CHARLIE QUEBEC“SILENCE MAYDAYMichael Hüsken 9


An eine bestimmte FunkstelleAuferlegen der Funkstille1 X ALBATROSBemerkungSILENCE MAYDAYDas Auferlegen der Funkstille durch Seefunkstellen die nicht am Notverkehr beteiligt sind ist imGMDSS-<strong>Verfahren</strong> nicht vorgesehen.Während der ganzen Dauer des Notverkehrs ist allen Funkstellen, die nicht am Notverkehrteilnehmen, untersagt, auf den Frequenzen zu senden, auf denen der Notverkehr abgewickelt wird.Vorausgesetzt, dass der Notverkehr nicht gestört wird, dürfen in außergewöhnlichen FällenDringlichkeits- und Sicherheitsmeldungen während einer Pause im Notverkehr angekündigtwerden.BEENDEN DES NOTVERKEHRSSobald der Notverkehr beendet ist, sendet die Funkstelle, die den Notverkehr geleitet hat, eineMeldung über UKW-Sprechfunk an alle Funkstellen, die besagt, dass der normale Betrieb wiederaufgenommen werden kann.Dabei verwendet sie die WörterBeenden des NotverkehrsSILENCE FINIAusspracheßILAANß FINIH4.1.8.1 Meldung über die Beendigung des NotverkehrsDie SeeFuSt Frauke (DADY) war in Not und hat den Notverkehr selbst geleitet1 X MAYDAY einmal das Notzeichen3 X ALL STATIONS dreimal der Anruf „An alle Funkstellen“, imVerkehr mit ausländischen Funkstellen „C Q“THIS ISim Verkehr mit ausländischen Funkstellen„DELTA ECHO“1 X FRAUKE/DADY einmal der Name der Funkstelle die denFunkverkehr leitet mit angefügtem Rufzeichen(DADY)1025 Aufgabezeit der Meldung ist die Uhrzeit derBeendigung des Notverkehrs1 X FRAUKE/DADY einmal der Name der Funkstelle in Not mit angefügtemRufzeichen (DADY)SILENCE FINIMichael Hüsken 10


Die SeeFuSt Frauke (DADY) war in Not und Bremen Rescue hat den Notverkehr geleitet1 X MAYDAY einmal das Notzeichen3 X ALL STATIONS dreimal der Anruf „An alle Funkstellen“; imVerkehr mit ausländischen Funkstellen „C Q“THIS IS im Verkehr mit ausländischen Funkstellen„DELTA ECHO“1 X BREMEN RESCUE einmal der Name der Funkstelle die denFunkverkehr leitet1025 Aufgabezeit der Meldung ist die Uhrzeit derBeendigung des Notverkehrs1 X FRAUKE/DADY einmal der Name der Funkstelle in Not mit angefügtemRufzeichen (DADY)SILENCE FINIMichael Hüsken 11


DRINGLICHKEITSVERKEHR (URGENCY TRAFFIC)Wenn nach Auffassung des Schiffsführers die eigene Sicherheit und die Sicherheit der Schifffahrtgefährdet ist oder eine Person dringende ärztliche Hilfe benötigt, dann erfolgt die Aussendung einerDringlichkeitsmeldung. Das Betriebsverfahren für <strong>DSC</strong> sieht die Aussendung vonDringlichkeitsmeldungen in zwei Stufen vor:Ankündigung der Dringlichkeitsmeldung undAussendung der Dringlichkeitsmeldung.Die Ankündigung einer Dringlichkeitsmeldung erfolgt durch die Aussendung eines <strong>DSC</strong>-Dringlichkeits-anrufs.Die Aussendung einer Dringlichkeitsmeldung über Sprechfunk auf den Sprechfunk-Notkanal 16.ANKÜNDIGEN EINER DRINGLICHKEITSMELDUNG DURCH EINEN<strong>DSC</strong>-DRINGLICHKEITSANRUFEin <strong>DSC</strong>-Dringlichkeitsanruf darf „An alle Funkstellen“ oder „An eine bestimmte Funkstelle“ gerichtetwerden.<strong>DSC</strong>-Controller-PRIORITY URGENCY-Ship´s ID: 2114567800Call Type: All ShipsTo Target: NoneCommunication VHF C 16Transmit? Y/N/ESCKanal 70DringlichkeitsanrufURGENCYALL STATIONS ODER211456780KANAL 16-VORRANG DRINGLICHKEIT-MMSI des Schiffes: 2114567800Art des Anrufs: An alle SchiffeZu welchem Ziel: keine AngabeKommunikation UKW Kanal 16Aussenden? Ja/Nein/zurück zumGrundmenüBemerkungKategorie des AnrufsAn alle Funkstellen oderMMSI einer bestimmten FunkstelleKanal, auf dem die Dringlichkeitsmeldungausgesendet werden soll (kurze Meldung)AussendungAUSSENDEN EINER DRINGLICHKEITSMELDUNG AUF UKWKanal 16DringlichkeitsmeldungBemerkung3 X PAN PAN dreimal das DringlichkeitszeichenMichael Hüsken 12


3 X ALL STATIONS ODER3 X 211215980 ODER3 X BREMEN RESCUETHIS ISdreimal „An alle Funkstellen“ oderdreimal die MMSI einer bestimmten Funkstelleoderdreimal der Name der Küstenfunkstelle1 X 2114567801 X WESTWIND / DEDSIN POSITION 4 NAUTICAL MILESNORTHEAST OF PUTTGARDEN STOPPRUDDER IS BROCKEN STOPPSHIPS IN VICINITY ARE REQUESTED TOKEEP SHARP LOOKOUTOVEReinmal die MMSI, der Schiffsname und dasRufzeichen des eigenen SchiffesText der DringlichkeitsmeldungEndeEMPFANG UND AUFHEBUNG EINER DRINGLICHKEITSMELDUNGSchiffe, die einen <strong>DSC</strong>-Dringlichkeitsanruf empfangen, der eine Dringlichkeitsmeldung „An alleFunkstellen“ ankündigt, dürfen den <strong>DSC</strong>-Anruf nicht bestätigen. Sie müssen jedoch den UKW-Sprechfunk-Empfänger auf Kanal 16 einstellen und die Dringlichkeitsmeldung aufnehmen. Wenn dieeigene Sicherheit und die Sicherheit der Schifffahrt nicht mehr gefährdet ist, muss dieDringlichkeitsmeldung aufgehoben werden. Richtete sich die Dringlichkeitsmeldung „An alleFunkstellen“, dann ist die Aufhebung auch „An alle Funkstellen“ zu richten.Michael Hüsken 13


SICHERHEITSVERKEHR (SAFETY TRAFFIC)Wenn nach Auffassung des Schiffsführers die Sicherheit der Schifffahrt gefährdet ist, dann veranlasster die Aussendung einer Sicherheitsmeldung. Das Betriebsverfahren für <strong>DSC</strong> sieht die Aussendungvon Sicherheitsmeldungen in zwei Stufen vor:Ankündigung der Sicherheitsmeldung undAussendung der Sicherheitsmeldung.Die Ankündigung einer Sicherheitsmeldung erfolgt durch die Aussendung eines <strong>DSC</strong>-Sicherheitsanrufs.Die Aussendung einer Sicherheitsmeldung erfolgt über Sprechfunk auf Kanal 16 oder auf einemArbeits-kanal. Der Kanal 13 ist für die Aussendung von Nachrichten für die Sicherheit derSeeschifffahrt vorgesehen.ANKÜNDIGEN EINER SICHERHEITSMELDUNG DURCH EINEN<strong>DSC</strong>-SICHERHEITSANRUFEin <strong>DSC</strong>-Sicherheitsanruf darf „An alle Funkstellen“ oder „An eine bestimmte Funkstelle“ gerichtetwerden.<strong>DSC</strong>-Controller-PRIORITY SAFETY-Ship´s ID: 2114567800Call Type: IndividualTo Target: 2115566700Communication VHF C 16Transmit? Y/N/ESCKanal 70SicherheitsanrufSAFETYALL STATIONS ODER211445550KANAL 16 ODERARBEITSKANAL, Z.B. K06 ODER K13-VORRANG SICHERHEIT-MMSI des Schiffes: 2114567800Art des Anrufs: IndividuellZu welchem Ziel: 2115566700Kommunikation UKW Kanal 16Aussenden? Ja/Nein/zurück zumGrundmenüBemerkungKategorie des AnrufsAn alle Funkstellen oderMMSI einer bestimmten FunkstelleKanal, auf dem die Sicherheitsmeldungausgesendet werden sollAussendungMichael Hüsken 14


AUSSENDEN EINER SICHERHEITSMELDUNG AUF UKWKanal 16 oder Arbeitskanal 06, 13SicherheitsmeldungBemerkung3 X SECURITE dreimal das Sicherheitszeichen3 X ALL STATIONS ODER3 X 211215980 ODER3 X BREMEN RESCUETHIS ISdreimal „An alle Funkstellen“ oderdreimal die MMSI einer bestimmten Funkstelleoderdreimal der Name der Küstenfunkstelle1 X 2114567801 X HARMONIE/DEDSIN POSITION 4 NAUTICAL MILESNORTHWEST OF CAP FINESTERRE STOPOBSERVED DRIFTING YELLOW PAINTEDCONTAINER MARKED TEXASCON STOPDANGEROUS TO NAVIGATIONOVEReinmal die MMSI, der Schiffsname und dasRufzeichen des eigenen SchiffesText der SicherheitsmeldungEndeEMPFANG UND AUFHEBUNG EINER SICHERHEITSMELDUNGEin <strong>DSC</strong>-Sicherheitsanruf, der eine Sicherheitsmeldung „An alle Funkstellen“ ankündigt, wirdnicht bestätigt. Die Sicherheitsmeldung muss auf dem angegebenen Kanal (Kanal 16, bzw.Arbeitskanal) abgehört werden. Wenn die Sicherheit der Schifffahrt nicht mehr gefährdet ist, muss dieSicherheitsmeldung aufgehoben werden. Richtete sich die Sicherheitsmeldung „An alle Funkstellen“,dann ist die Aufhebung auch „An alle Funkstellen“ zu richten.Michael Hüsken 15

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