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Berichtsband - Servicestelle-hospizarbeit.de

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44 Workshopberichte / Workshop 1 / <strong>Berichtsband</strong> 92. Aachener HospizgesprächEhrenamt hat nicht <strong>de</strong>n Wunsch, zu behan<strong>de</strong>ln und zu therapieren.Ehrenamt im Hospizbereich war und ist bis heute ein Versprechen aufbürgerschaftlicher Ebene und nicht auf <strong>de</strong>r professionellen Ebene. Aufdieser bürgerschaftlichen Ebene zeigt sich dieses Ehrenamt mit großemfachlichen Anspruch, <strong>de</strong>r sich wi<strong>de</strong>rspiegelt in einer qualifizierten Befähigung,regelmäßiger Praxisbegleitung und Supervision, wie auchFortbildungen. Weiterhin ist ehrenamtliches hospizliches Engagementauf <strong>de</strong>r gesellschaftlichen und politischen Ebene möglich. Hospizarbeitbe<strong>de</strong>utete und be<strong>de</strong>utet bis heute Entwicklung: Das solidarische „Ja“auf <strong>de</strong>r Ebene von Mensch zu Mensch beinhaltet das „Ja“ auf <strong>de</strong>r gesellschaftlich-politischenEbene.Beatrix HillermannBeatrix Hillermann nahm <strong>de</strong>n Fa<strong>de</strong>n auf und stellte die Frage, ob dasEhrenamt <strong>de</strong>r Garant für die Mitte <strong>de</strong>r Gesellschaft sein könne.Zu Beginn stellte sie in einem kurzen Abriss die Entwicklung <strong>de</strong>r Hospizbewegungseit <strong>de</strong>n 1990er Jahren bis heute dar: die Entwicklung von<strong>de</strong>r rein ehrenamtlichen Arbeit bis hin zum professionalisierten Ehrenamtmit hoch fachlicher Qualifikation und <strong>de</strong>r damit einhergehen<strong>de</strong>n finanziellenFör<strong>de</strong>rung, festgeschrieben in <strong>de</strong>n Rahmenvereinbarungen nach§39a SGB V. Die Anregungen zu <strong>de</strong>n weiteren Gedanken entnimmt sie<strong>de</strong>m Buch von Michaela Fink „Von <strong>de</strong>r Initiative zur Institution. DieHospizbewegung zwischen lebendiger Begegnung und standardisierterDienstleistung.“Bei aller Anerkennung <strong>de</strong>s gesellschaftlichen Nutzens wird seitherwird versucht, <strong>de</strong>n Hospizgedanken zu sichern, zu institutionalisierenund mit technischen Lösungen zu garantieren. Die Beziehungen zwischenprofessionellen Helfern, womit auch die ehrenamtlichen Sterbe- und TrauerbegleiterInnengemeint sind, und <strong>de</strong>n EmpfängerInnen von Unterstützungwer<strong>de</strong>n genormt, bürokratisiert, ökonomisiert und mathematisiert.Das Lebensen<strong>de</strong> droht zum Managementprozess zu wer<strong>de</strong>n,<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Sterben<strong>de</strong>n entmündigt und das Ehrenamt missbraucht. DieReferentin bezieht sich auf Ivan Illich, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Veröffentlichung vonMichaela Fink zitiert wird: „Ab einer gewissen Intensitätsschwelle <strong>de</strong>rInstitutionalisierung wird <strong>de</strong>r eigentliche Zweck gefähr<strong>de</strong>t, bzw. ins Gegenteilverkehrt.“Palliative und hospizliche Kultur: „Vorwärts zurück in die Gesellschaft”

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