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Undercover Presse.pdf - Domenico Blass.

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Die Weltwoche, 03. November 2005KritikIn DeckungWolfram KnorrNein, wie aufregend: Da zieht er im schummrigen Kreis wilderAfghanen die Knarre und hebelt eine Rauschgift-Gang aus: derinternationale Top-Agent Boris Ruf alias Viktor Giacobbo.Mit dieser Eingangssequenz beginnt wie ein schönesVersprechen der neue Film des «Ernstfall in Havanna»-Erfolgsgespanns: «<strong>Undercover</strong>».Doch die Exposition bleibt Koketterie. Kurz darauf sitztBoris Ruf mit seiner Frau beim Scheidungsrichter und gucktwie ein Tollpatsch, ist aber in Wahrheit der Schlingel vomDienst. Denn Boris ist verdeckter Ermittler und führt einDoppelleben. Seiner trennungsrabiaten Sibylle (SylvieRohrer) kann er nicht offenbaren, warum er so oft aushäusigist und ansonsten ein Langweiler. Eisenhart nimmt er dieScheidung in Kauf, der Dienst geht vor - auch der zu seinerChefin Christa Oberholzer (Nana Krüger), die ihn sexuellbegehrt.Während sich Sibylle mit einem kernigen Harley-Fan insTessin davonmacht, wartet auf Boris bereits der nächsteAuftrag: In einem italienischen Kaff muss einer Lokalgrössedas Geldwäscher-Handwerk gelegt werden. Ruf wollte aberUrlaub machen, mit seiner Teenager-Tochter Anna (AnnaSchinz) in London; das hat er noch seiner entfleuchtenSibylle versprochen. Daraus wird nix, und so gurkt er, wieeinst Heinz Rühmann mit Oliver Grimm («Wenn der Vater mitdem Sohn») mit der braven Tochter gen Süden und zeigt vonnun an ausschliesslich die langweilige Seite seinesDoppellebens. Es wird am Ort des Geschehens viel telefoniert(Sibylle sorgt sich um ihre Tochter), Anna bändeltausgerechnet mit dem Sohn des Drahtziehers an, ChefinChrista sorgt sich auch, aber um Boris, und fährt ihmhinterher, und Sibylle kommt mit ihrem Harley-Loverebenfalls vorbei. Alle treten auf der Stelle, Handlungfindet nicht statt.D o m e n i c o B l a s s T e l e f o n + 4 1 4 4 3 8 0 2 3 2 3 m a i l @ d b l a s s . c h w w w . d b l a s s . c h


Aber Viktor Giacobbo agiert ja getarnt; vielleicht ist derganze Film eine Tarnung? Aus der Deckung treten immerhinHanns Zischler als deutscher V-Mann, der mit seinemKulinarik-Fimmel für Humor sorgt, und Gerhard Polt, der ineinem Gastauftritt echte Leinwandpräsenz demonstriert, wenner wissen will, was «Arschloch» auf Italienisch heisst. DerRest ist - ja was? Posse? Hintertreppe? Groschen-Agenten-Schnurre? Hauptsache, der Erfolg bleibt keine Tarnung. (wk)<strong>Undercover</strong>Regie: Sabine Boss. Schweiz, 2005„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 2


ZüriTipp (Tages-Anzeiger), 3. November 2005«<strong>Undercover</strong>»Wahre LügenIn der Krimikomödie des «Ernstfall in Havanna»-Teams spieltViktor Giacobbo einen genialen Agenten im Bünzligewand.Von Julia MarxDie beiden aufwändigen Schweizer Komödien, die dieseKinosaison wahrscheinlich zu einer für das heimischeFilmschaffen aussergewöhnlich erfolgreichen machen werden,siedeln an entgegen-gesetzten Enden des Spektrums von Hektikund Gemächlichkeit: Während einem «Mein Name ist Eugen» kaumeine Atempause gönnt, ist «<strong>Undercover</strong>» von behäbigerLangsamkeit. Dabei beginnt alles mit einer <strong>Undercover</strong>-Aktionim wildenAfghanistan. Doch kaum hat Boris Ruf (ViktorGiacobbo), der beste Mann bei der Bundespolizei, amHindukusch den Amis gezeigt, wo der Bartli den Mostrespektive das Opium holt, sitzt er schon vor demScheidungsrichter.Seine Frau (Sylvie Rohrer) hat genug von dem Langweiler, demvermeintlichen Bürogummi, an ihrer Seite und düst mit einemHarley-Fahrer in den Urlaub, während sie die gemeinsameTochter (Anna Schinz) in Boris' Obhut lässt. Dieser Teenagerahnt nicht, dass die gemeinsame Italienreise ihrem HerrnPapa eigentlich dazu dient, das illegal für eine verdeckteErmittlung bereitgestellte Koks wiederzubeschaffen und damitdie Karriere seiner Chefin und heimlichen Geliebten (NanaKrüger) zu retten.Dass sich Boris' Ziele dauernd ändern - Koks zurückbringen,Geldwäscher-Ring um einen Provinz-Berlusconi sprengen,Geheimidentität wahren, Tochter retten, der gern in Ohnmachtfallenden Chefin die Beförderung ermöglichen -, erzeugtVerworrenheit, aber wenig Spannung.Leider steht es um die Komik kaum besser. War schon der vomselben Team (Regie: Sabine Boss, Buch: Viktor Giacobbo und<strong>Domenico</strong> <strong>Blass</strong>) verantwortete «Ernstfall in Havanna» nichtdas Gagfeuerwerk der Woche - aus der Zentralfigur, demrenommiersüchtigen, aber sympathischen kleinenBotschaftsangestellten, demdie grosse Weltpolitik über denKopf zu wachsen droht, liess sich doch manch komischerFunkeschlagen. Dass der mit ungeahnten Fähigkeiten gesegneteBoris alles schafft, wovon wir Bünzlis insgeheim träumen -Diebe per Kung-Fu-Kick zur Strecke bringen oder mit der„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 3


Chefin Sex im Büro haben -, amüsiert auf Dauer weniger,trotz einiger Höhepunkte wie des fliegenden Kondoms. Sobleibt Gerhard Polt mit seinem kurzen Gastauftritt dielustigste Figur des Films.Zürich, verschiedene KinosVictor Giacobbo als Bundespolizist, der den Amis zeigt, woder Bartli den Most bzw. das Opium holt.„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 4


Neue Luzerner Zeitung, 3. November 2005Mission: Spass mit HirnSeit Jahren bringt er die Nation zum Lachen. Nun kommtViktor Giacobbo als Agent auf die Leinwand. Und übt bereitsmit einem Kamel.Von André HäfligerEr ist ein Multitalent. Viktor Giacobbo, gelernterSchriftsetzer und früher als Korrektor, Lektor sowieMediendokumentalist tätig, gilt nunmehr seit Jahren als dervielseitigste und pointierste Spassmacher der Schweiz, alsPerpetuum mobile des Humors.«Das müssen Sie senden!»Dazu braucht er keine Bühne. Und auch wenn kein Mikroeingeschaltet ist, kann man im Umfeld von Viktor immerherzhaft lachen. Auch in der Lobby eines Zürcher Hotels, wowir ihn treffen. Mike Müller, sein Film- und Bühnenpartner,wird von einem Radioreporter gerade aufgefordert: «SuchenSie doch endlich eine Frau für Viktor! Wie muss sie dennsein?» Mikes Antwort: «Naja, am besten eine Kiesgruben-Lastwagenfahrerin. Dicke Oberarme, grosse Brüste und so…»Viktor grinst breit: «Das müssen Sie unbedingt senden!»Dennoch besteht der Alltag von Viktor Giacobbo alles andereals nur aus Klamauk. Wir erleben ihn als bedächtigen undwortgewandten Erzähler. «Ich mache mit der Satire eineUnterhaltungsform, bei der man das Gehirn nicht einfachabschalten kann», sagt er. Und: «Ich bin ein politischerMensch. Links von der Mitte. Aber nicht mit der linkenDenkfaulheit.»Giacobbo setzt um, was er sagt. Während 13 Jahren alsModerator und Co-Autor der monatlichen Satiresendung«Viktors Programm» bzw. «Viktors Spätprogramm», welches Ende2002 auslief. Vermisst er die regelmässige TV-Präsenz?«Nein, keine Minute», sagt er. «Es war eine tolle Zeit. Ichhatte volle Freiheit - und nahm sie mir auch. Dann spürte ichselber, dass der "Pfuus" draussen war und hörte schliesslichauf dem Höhepunkt auf.»„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 5


Private Marotte wurde zu RajivLegendäre Figuren hat Giacobbo geschaffen. Den Kiffer FrediHinz, die Tussi Debbie Mötteli, Ober-Macho Harry Hasler oderden Inder Rajiv. Wie entstehen solche Figuren? «Daspassierte oft ganz zufällig und eigentlich sehrunspektakulär. Kollegen fiel auf, dass ich privat manchmaleinen indischen Akzent imitierte. Bis sie mir nahe legten,dies doch auch im TV zu machen. Und einmal brauchten wir fürein Stück einen Junkie. So entstand Fredi Hinz. Das Stückist längst vergessen, Fredi Hinz nicht.»Mit Hinz wird Giacobbo übrigens nächstes Jahr im Zirkus Knieauftreten. «Ich freue mich auf diese Herausforderung. Zumeinen wegen der Menschen im Zirkus. Zum anderen, weil mirdas Unternehmen Knie echt imponiert. Es funktioniert undrentiert von jeher ohne Subventionen - obwohl es ja offiziellSchweizer National-Circus heisst…» Giacobbo schmunzelt: «Ichbin schon am Üben - mit dem Kamel Sulaika!»Seine Augen funkeln. Man merkt: Giacobbo ist zufrieden undglücklich. Ob Single oder nicht, das wird er eh nichtverraten: «Über mein Privatleben spreche ich nicht.» Aber esist - im Gegensatz zum Fernsehen - die «Unmittelbarkeit desPublikums», die ihm jetzt das Glück bringt. Sei es imTheater, im Film oder in der Manege. Zuletzt stand Giacobboals Felix Unger in «Ein seltsames Paar» mit Mike Müller imCasino-Theater Winterthur auf der Bühne - im Dezember 2006ist eine Wiederaufnahme schon geplant.Im Mai 2003 hatte Giacobbo, der Präsident desVerwaltungsrates, das Theater mit andern Künstlern zusammengegründet. 500 Events finden inzwischen jährlich im Casino-Theater statt. «Das Theater wirft nicht viel ab, aber wirhaben Zuschauerzahlen, um die man uns beneidet», sagtGiacobbo.Kampf gegen GeldwäscherHeute nun ein neuer Meilenstein in Giacobbos Laufbahn.«<strong>Undercover</strong>», seine politische Kriminalkomödie, startetheute. Giacobbo spielt nicht nur die Hauptrolle, er hat mitDemenico <strong>Blass</strong> auch das Drehbuch geschrieben. Wie entstehteine solche Story? Giacobbo: «Da ist neben der anfänglichenFilmidee auch Recherche gefragt. Wir erkundigten uns, wiedas Organigramm der Bundespolizei aussieht, und vor allem,wie verdeckte Ermittler im Kampf gegen Geldwäscherei„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 6


vorgehen. Wie bei "Ernstfall in Havanna" reizte mich dieTatsache, dass sowohl die Grundlagen der Story als auch diehandelnden Personen der Realität ziemlich nahe kommen.»320 000 Leute lockte «Havanna» in die Kinos. Werden eswieder so viele sein? Trotz den zwei weiteren, erfolgreichenSchweizer Filmen «Snow White» und «Mein Name ist Eugen»?«Ich wage keine Prognose», sagt Giacobbo. «Das Interessanteam Schweizer Kinojahr ist die Tatsache, dass jeder der neuenFilme zu einem anderen Genre gehört.» Die SchweizerFilmszene sei vielfältiger geworden und habe zugleich vielBallast abgeworfen. «Heute muss man keine Büsserfahrten nachSolothurn mehr machen, um dort zu beichten, dass man beieinem intelligenten Publikumsfilm mitgemacht habe.»Heute startet «<strong>Undercover</strong>», der neue Film von ViktorGiacobbo, in unseren Kinos.«<strong>Undercover</strong>»: Der Bünzli als AgentSein Name ist Ruf. Boris Ruf. Und da es sich bei diesem Mannum einen Geheimagenten handelt, legt er sich auch schon malein Pseudonym zu. Denn schliesslich wissen weder seine FrauSibylle (Silvie Rohrer), die sich soeben ziemlich genervtvon ihm geschieden hat, noch seine 16-jährige Tochter Anna(Anna Schinz) etwas von seinem Doppelleben.Boris Ruf (Viktor Giacobbo), ein unscheinbarer, biedererBeamter, verkörpert den Idealtypus, um als verdeckterErmittler der Bundeskriminalpolizei zu arbeiten. Er istalles andere als ein sexy James Bond, und «<strong>Undercover</strong>»versteht sich denn auch nicht als Agentenparodiehelvetischen Zuschnitts. Nichtsdestotrotz ist Christa (NanaKrüger), Boris' toughe Chefin, die auf den Posten derBundesanwältin aspiriert, seinem <strong>Undercover</strong>-Charme verfallen- wenn er von seinen gefährlichen Einsätzen in Afghanistanerzählt, wird sie heiss. Jetzt betraut sie ihren besten Mannmit einem Geldwäscherfall in Italien, der ihre Karrierebedroht und in den der Schweizer Treuhänder Raoul Furrer(Mike Müller) verwickelt ist. So entführt Ruf seine Tochter,die mit einem Londontrip rechnete, «ferienhalber» in dieHafenstadt Porto Maggiore.Italianità & Schweizer MentalitätDie Verwicklungen und Machenschaften in «<strong>Undercover</strong>», in die„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 7


Ermittler Ruf nun Licht bringt, sind komplex. Nur so viel:Eine Rolle spielen dabei ein deutscher V-Mann (HannsZischler), für den der Schweizer nun aufräumen muss, dadieser zu sehr dem Dolcefar- niente frönte; involviert sindkriminelle lokale Potentaten und dümmliche Politiker - und zuallem verliebt sich Anna noch in den Mafiosi-Nachwuchs.Die Kriminalkomödie des Teams um Regisseurin Sabine Boss(«Ernstfall in Havanna») bemüht sich, beim Karikieren derItalianità aus dem Vollen zu schöpfen. Am witzigsten istindes die ironische Auseinandersetzung mit der eigenenMentalität, sei das nun, indem sich Giacobbo über seinenCharakter lustig macht, seine Ex in einem zweiten Frühlingmit einem Harley-Fahrer ihr wahres Ich entdeckt oderBundesbern auf die Schippe genommen wird. Am Ende, als sichalles in Minne auflöst, haben sogar noch Christoph Blocher(Walter Andreas Müller) und Carla Del Ponte (BirgitSteinegger) einen Auftritt - die Comedy-Familie ist wiedervereint. «<strong>Undercover</strong>» ist nicht der grosse Knüller, alsGenrefilm unterhält er aber einigermassen.BIRGIT SCHMID«<strong>Undercover</strong>» läuft ab heute in den Kinos Capitol Luzern,MaxX Emmen, Leuzinger Altdorf, Seehof Zug und Cinema 8Schöftland.„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 8


Basler Zeitung, 3. November 2005Keine PersiflageViktor Giacobbo über seinen neuen Film «<strong>Undercover</strong>»Interview: -minu«<strong>Undercover</strong>» - so heisst der Film von und mit ViktorGiacobbo, der diese Woche in den Schweizer Kinos anläuft.Zur Basler Vorpremiere wurde ins Capitol geladen - derTitelheld kam auch.baz: Viktor Giacobbo - wie ist es, sich selber als SchweizerJames Bond auf der Leinwand zu sehen?Viktor Giacobbo: Also erstens wehre ich mich gleich malgegen den Vergleich mit James Bond. Ich bin schöner. Undcooler. Und der Film ist alles andere als eine Persiflageauf einen 007-Streifen. Zweitens ist es natürlichschrecklich, seine eigenen Fehler nun auf der Leinwandvorgeflimmert zu bekommen und zu wissen: das kannst du nichtmehr ändern.Nach dem «Ernstfall in Havanna» nun also der 2. Giacobbo-Film. Der Anfang vom grossen Reichtum? Oder einfach nurHollywood-Feeling downtown Switzerland?Reich wird man mit der Filmerei in der Schweiz wohl kaum. Dahätte ich Fussballspieler werden müssen. Aber der Stoff istmir schon lange im Kopf herumgespukt. Und mit dem «Havanna»-Film haben wir ja als Erste neue Schienen gelegt - plötzlichdreht alles Schweizer Filme. Weshalb soll ich also nichtdamit fortfahren?Aber in «<strong>Undercover</strong>» begegnen wir einem ganz andern Giacobboals in seinem TV-Spätprogramm!Ok. Wer glaubt, im Film einen Harry-Hasler-Agenten zutreffen, der täuscht sich. Der Undertaker ist eine andereArt von Humor - etwas feiner, leiser, mit einem Witz, derspeziell den Baslern gefallen wird -, immerhin bin ich daExperte, seit ich in Ospels Schnitzelbangg-Jury sitze. Diese«andere Art» von Humor macht für mich dann auch den Reiz desFilmens aus - es ist etwas ganz anderes als dasPointengewitter im Fernsehen…„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 9


… auch als Bühnenfeeling?Klar. Auf der Bühne hast du das Publikum ganz nahe. Das istwohl das Schönste. Und wieder eine andere Dimension…Das ist wohl auch der Grund, nächstes Jahr auf Knie-Tourneezu gehen?Stimmt. Freddy Knie bearbeitet mich schon lange. Terminlichhats einfach nie gepasst. Nun ists für 2006 soweit. Ichwerde im Zirkuswagen mitfahren - und meine Auftritte kommenmeiner Lust am Improvisieren entgegen. Ich kann das Publikumin meine Nummer einbeziehen. Als Freddy Hinz bin ich diesergraue Gegensatz zur flimmernden Zirkusglamourwelt, der dieFallhöhe erzeugt, welche es für die Komik braucht.Und Fernsehen? - Kein Thema in der nächsten Zeit?Nein. Ich habe hin und wieder mal einen kurzen Auftritt -aber als ich spürte, dass mir meine Figuren langsam auf denWecker gehen, habe ich aufgehört. Ich hatte einfach keineLust mehr.Das Publikum aber schon.Ja. Und das schmeichelt mir. Nun kann es mich ja im Filmsehen - oder nächstes Jahr im Zirkus.Und in einem dritten Film? Schon Pläne?Sicher ist, dass ich selber Regie machen werde. In«<strong>Undercover</strong>» spürt man die Hand von Sabine Boss. Und das istgut so. Sie war die Regisseurin. Und sie hat dem Ganzen denStempel aufgedrückt. Aber einen dritten Giacobbo-Film - undda turnen ein paar vague Gedanken zum Script bereits inmeinen Ganglien herum - werde ich selber inszenieren…Null-null-Bünzli«<strong>Undercover</strong>» mit Viktor GiacobboHANNES NÜSSELERIn seinem neuen Starvehikel gibt sich Victor Giacobbo alsGeheimagent bedeckt. Mit ihm leider auch der Witz.„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 10


Oha! Da lacht der afghanische Drogenschieber noch ungläubig,als sich der Schweizer Bundeskriminalpolizist Boris Ruf nachabgewickeltem Deal zu erkennen gibt, schon steckt einPistolenlauf in seiner «Schnörre». Von den amerikanischenKollegen gibt es für den Coup anerkennendes Schulterklopfen- Boris Ruf (Viktor Giacobbo) ist ein ganz Grosser unter deninternationalen Ermittlern. Schade nur, dass die eigeneFamilie aus Geheimhaltungsgründen nicht mitkriegt, was fürein toller Hecht er ist: Ehefrau Sibylle lässt sich vom Top-Agenten scheiden, er ist ihr zu bünzlig.Während sie mit einem Gölä durch die Lande braust und ihreneue Freiheit geniesst, soll Boris doch bitte schön diegemeinsame Teeny-Tochter Anna (Anna Schinz) hüten. Aus demgeplanten, gemeinsamen London-Trip wird allerdings nichts:Boris verbindet das Private mit dem Geschäftlichen und fährtnach Italien, wo er sich auf Wunsch seiner Chefin undGeliebten (Nana Krüger) mit einem Geldwäschereifall befassensoll. Dabei gerät Anna unversehens zwischen die Fronten.ZIGARETTEN UND CABRIOS. 2002 zettelte Victor Giacobbo inseiner ersten Filmrolle eine diplomatische Krise an:«Ernstfall in Havanna» handelte vom SchweizerBotschaftsangestellten Stefan Balsiger, dem derausserordentliche Besuch eines US-Senators aus dem Ruderläuft: Wie sich ein subaltern gebärdender Giacobbo aus derAffäre wand, war für helvetische Verhältnisse frech undsehenswert. Für «<strong>Undercover</strong>» ist fast das identischeFilmteam angetreten, nur spielt Giacobbo nicht mehrneutralen Sand im Getriebe der Nationen, sondern einenaktiven «Global Player». Eine handfeste Agenten-Parodie imStil von «True Lies» wagten die Macher dann aber doch nicht,entsprechend mickrig fällt Rufs Einsatz im Berlusconi-Italien mit Sonne, Sand und Salami aus: Da setzt es fürGeldwäscher und Zigarettenschmuggler ab und zu einenverhaltenen Karateschlag, rumgemacht wird in einem rotenSportwagen, ohne Verdeck, dafür mit Schutz - ein feuchterNachrichtendienst-Traum sieht anders aus.DEL PONTE UND BLOCHER. Auch mit der Satire ist es nicht weither. Lebensnahe Auftritte von Birgit Steiner als Carla DelPonte, Walter Andreas Müller als Bundesrat Blocher undGerhard Polt als Dauertourist tun niemand weh, dazuverheddert sich die Geschichte zu oft in den Fussnoten derWirtschaftskriminalität: Da wird geschoben, geschmiert undhintertrieben, dass einem ganz Sturm wird im Kopf, einGefühl von Spannung stellt sich partout nicht ein.„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 11


DRÖGELER UND STAAT. In einer Verkehrung seiner beliebtestenFigur aus dem «Spätprogramm» gibt Giacobbo den Drögeler, derzweckentfremdetes Kokain wieder beschaffen muss - diesmalallerdings nicht für sich selbst, sondern für Vater Staat:Eine Idee, die schon in «Ernstfall in Havanna» auftauchte.Bleibt der Humor, der trotz der durchwegs solidenschauspielerischen Leistungen der Darstellerinnen undDarsteller so dünn gestreut ist, dass nebensächliche Dingewie das Product-Placement arg in Aug und Ohr springen. Dabeihätten wir doch so gerne gesehen, wie ein Schweizer die Weltrettet.„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 12


St. Galler Tagblatt, 3. November 2005Bünzli auf VerfolgungsjagdNeu im Kino: Viktor Giacobbo als Geheimagent in «<strong>Undercover</strong>»In der neuen Krimikomödie spielt Viktor Giacobbo einenunscheinbaren Bünzli, der in Tat und Wahrheit ein echterActionheld ist. Während Giacobbo in seiner Rolle glänzt,fällt die Story eher dürftig aus.Brigitta NiederhauserBoris Ruf hat alles, was sich ein Mann in mittleren Jahrenwünscht: einen tollen Job und eine scharfe Geliebte; seinenervige Ehefrau will sich zum Glück scheiden lassen, und die16-jährige Tochter ist auch ohne sein Zutun ganz gutherausgekommen. Sein einziges Problem ist nur, dass ausserseiner Geliebten niemand weiss, was für ein toller Hecht erim Bett und im Beruf ist.Dieser Boris Ruf mit schütterem Haar ist ein eidgenössischdiplomierter Geheimagent, der zur Deckung als Jurist in Bernein Büro betreibt, für das sich keiner interessiert. Eineweitere Tarnung der streng geheimen Tätigkeiten ist seineBiederkeit. Ruf ist so unscheinbar und fad, dass ihnVerbrecher wie Kellnerinnen ignorieren. Dabei löst Ruf nichtnur die kniffligen Fälle seiner Geliebten, der Chefin derBundeskriminalpolizei, er greift auch den Amerikanern unterdie Arme und hilft, den Drogensumpf Afghanistans trocken zulegen.Nicht auf den Spuren BondsNach «Ernstfall in Havanna», dem erfolgreichsten SchweizerFilm von 2002, hat Helvetiens Vorzeigekomiker die Seitegewechselt. Er unterhält das Publikum nicht mehr alsüberforderter Beamter, sondern als fleissiger Agent, der imGeheimen aufräumen muss, was auf dem Parkett der Politikversäumt worden ist.Im Dienste Ihrer Majestät Christoph Blocher versucht sichViktor Giacobbo zum Glück nicht als Schmalspur-Parodist vonJames Bond. Er bleibt auf dem soliden Nadelfilz helvetischerBedächtigkeit, wo sein Schwung so beschränkt ist wie dasSpesenbudget der Kriminalpolizei.Vom Fall Bellasi liess sich Giacobbo für das Drehbuch„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 13


inspirieren, das er zusammen mit <strong>Domenico</strong> <strong>Blass</strong> geschriebenhat. Boris Ruf nimmt sich mit einer fast calvinistischanmutenden Arbeitsmoral und an der Grenze zur Illegalitätden kniffligen Fall seiner Geliebten vor – einGeldwäschergeschäft. Und der Winterthurer Komiker läuft auchdann nicht zur Macho-Hochform auf, wenn ihm die Geliebteklarmacht, wie unwiderstehlich sie ihn immer und überallfindet. Dass Viktor Giacobbo den Biedermann mit Heldenbonusmit leicht melancholischer Resignation spielt, ist eine derraren Qualitäten eines Films, der einen sonst vor allemwegen der schmalbrüstigen Regieeinfälle zum Staunen bringt.Heimattheater im Ochsen-SäliDer Plot von «<strong>Undercover</strong>» ist zwar nicht ganz so dürftig wiedie pfadfinderhafte Havanna-Story, doch dieVerfolgungsjagden halten sich an die schweizerischenGeschwindigkeitslimiten. Die Mafia-Nummer ist eine Nummer zugross für Regisseurin Sabine Boss, die lieber einharmonieseliges Familienhappyend herbeimurkst, statt miteinem überraschenden Finale aufzutrumpfen.Derweil Giacobbo mit feinem Understatement agiert,chargieren die übrigen Schauspielerinnen und Schauspieler,als gälte es, in einem Casting für einen Heimatschwank eineHauptrolle zu ergattern. Auf primitiv-cool setzt SylvieRohrer in der Rolle von Rufs Exfrau, auf nervig Nana Krügerals künftige Bundesanwältin, und grimmig wie immer werkeltMike Müller als dubioser Treuhänder. Längst eineNationalfondsstudie wert wäre die Frage, die einen währenddes ganzen Films bewegt: Warum nur spielen SchweizerFilmschauspielerinnen und -schauspieler Heimattheater wie imOchsen-Säli, sobald sie in Mundart drehen?„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 14


Facts, 3. November 2005Das soll wohl ein Witz seinAuf der Suche nach der helvetischen Lustigkeit macht sichziemlich schnell Verzweiflung breit. Wäre da nichtBundespräsident Schmid - ein Profi der Realsatire. UnsereWirklichkeit ist eben komischer als die schlaffen Witze derBerufshumoristen.André Grieder und Rolf HürzelerEine Torte erschlägt einen schmierigen Anwalt. Lustig? Nichtunbedingt, aber sicher die komischste Szene in ViktorGiacobbos neuer Filmkomödie «<strong>Undercover</strong>». Einst war Giacobboder gefeierte Obersatiriker der Nation, jetzt serviert erals helvetischer James-Bond-Verschnitt reihenweiseabgedroschene Pointen.Oder «Edelmais & Co», eine der Comedy-Sendungen amSonntagabend auf SF DRS: Komiker René Rindlisbacher fährtmit Cabriolet besoffen in eine Kontrolle. Polizist verlangtFührerausweis. Unterschrift fehlt. Rindlisbacher nuckelt amSchreibgerät. «Geht nicht», lallt er. Und fertig ist derSketch. Der Rest der Sendung ist ebenso banal, die Gagsvorhersehbar wie Rindlisbachers Mundwinkel-Mimik.Der Schweizer Humor ist eine ernste Sache. Hat das Land derKonkordanzdemokratie und sympathischer Langweiler wie RogerFederer und Tom Lüthi nichts anderes verdient als Lacher abStange und schlaffe Leinwand-Gags? Sicher, schaut mannordwärts. Deutschlands gnadenloses Satireblatt «Titanic»titelt diesen Monat «Spassvogelgrippe erlöst Deutschland.Hurra! Erste Opfer!» und wünscht sich, dass Humorstars wieHella von Sinnen, Michael Mittermaier und Stephan Raabdahinsiechen.Das Schweizer Pendant «Nebelspalter» feiert sein 130-jähriges Bestehen mit einer dicken Oktober-Nummer. Schreibtes darin Giacobbo und Rindlisbacher zum Teufel? Nein, esjubiliert mit schrecklich netten Beiträgen. Das Vorwortlieferte Samuel Schmid, kein Witz. Als brillanter Komikerist der Bundespräsident nicht bekannt, aber alsRealsatiriker beliebt. Ist der Schweizer Humor am stärksten,wenn er nahe bei der Wirklichkeit bleibt?Zur Beweisführung ab in die Premiere von Joachim RittmeyersStück «Orientierungsabend» im Casinotheater Winter-thur. DerKabarett-Altmeister, auch schon als «intellektueller Emil»geadelt, verspricht die Antithese zu SchenkelklopferRindlisbacher. Rittmeyer bringt Alltagsfiguren auf dieBühne, keine Karikaturen. Zum Beispiel den glücklosen„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 15


Unternehmer Luciano Lanz, der auf einer Unmenge von Velo-Distanzkellen sitzen geblieben ist und sie in Chinaverkaufen will. Rittmeyer schöpft das Wasser nicht aus demHumortümpel, er gräbt tiefer. Er setzt dem Tempodiktat derTV-Comedy die Langsamkeit seines Kabaretts entgegen. Stattschnell und wohlfeil ist Rittmeyer subtil und überlässt diePointe der Fantasie des Publikums.Rittmeyer ist der feinsinnige Entrümpler einerSpassindustrie, der nicht zu entrinnen ist. Witze àdiscrétion finden sich im Internet, 8000 Sites, 172 Links.Von «Autowitz» bis «Versaute Witze». 607 Blondinenwitze.Nummer eins: «Denk mal darüber nach.» - «Ich muss nichtdenken, ich bin blond.» Dazu Amateurshows im Triplepack:«Böser Montag» im Hechtplatztheater Zürich, «LustigerDienstag» in der Reitschule Bern, «Schräger Mittwoch» imBurgbachkeller Zug. Und Comedy auf allen Kanälen: «Edelmais& Co», «Comedy im Casino», «Rät Päck», «Punkt.ch» amSchweizer Fernsehen. Bei den deutschen Sendern die«Wochenshow», «Voll witzig» mit Ingolf Lück, Stephan Raabs«TV total», die Klamauk-Rateshow «Genial daneben», ErwinPelzigs «Worte» auf Bayern 3, «7 Tage 7 Köpfe» auf RTL.Wer hat da noch Lust auf Stand-up-Comedy in englischerSprache? Zum Beispiel von Jay Leno auf NBC, kurz vorMitternacht: «Das Video mit der koksenden Kate Moss istjetzt überall zu sehen. Big Deal. Viel aufregender wäre dasVideo eines Supermodels, das isst.» Nicht wirklich einHammer, aber immer noch origineller als Chris von RohrsFüdli im Schweizer Nighttalk-Verschnitt «Black 'n' Blond».Auch hier von Gagschreibern fabrizierte Konfektionsware.Wenn Bläserinnen blasenLustig wirds erst, als von Rohr und Kilchsperger inEnnetbaden eine Blasmusik-Kapelle besuchen. DerKapellmeister spricht seiner Frau die Herrschaft im Haus zu.«So so, das hat er also gesagt», entgegnet sie. DieserGegenschnitt karikiert wunderbar die SchweizerDurchschnittsehe. Von Rohr fragt eine Musikerin, ob esstimmt, dass Bläserinnen nicht gut blasen. Den plumpen Witzerwidert die Gefragte mit verlegenem Lachen, reicht ihn anihre Mitmusiker weiter und erntet ebenfalls peinlicheLacher. Die Biederschweiz feiert hier ungefiltert Urständ.Das ist lustig.Die Berufskomiker habens schwer, zugegeben. DieSpassindustrie klamaukt aus jeder Ecke, die ewig gleichenGags kehren wieder und wieder. Die schnelllebige Weltverweigert sich eindeutiger Stellungnahme: kein links, keinrechts, kein Ostblock mehr. Früher konnte der Kabarettist„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 16


ein Stück zur Atomkatastrophe von Tschernobyl schreiben undein Jahr lang aufführen. «Heute werden solche Themen von derAktualität abserviert», sagt Joachim Rittmeyer.Für die Kabarettbühne sind die politischen Aufreger undSkandale gestorben. Nicht aber für Stand-up-Comedians wieMittermaier und Nighttalker wie Leno, David Letterman,Harald Schmidt und Kilchsperger/von Rohr. Sie können auf dasWochengeschehen reagieren - und liefern Snacks für denHumorhunger, Fastfood für gestresste Zeitgenossen. Spruch -Pointe - Lacher. Alles möglichst schnell.Auch Provokation ist kein Erfolgsrezept mehr. Kommt siekalkuliert und abgetakelt daher wie von Rohrs Füdli, ist siegar ein Ärgernis. Wenn schon Provokation, dann bittebrachial. Der Deutsch-Türke Serdar Somuncu liest imbellenden Tonfall aus Hitlers «Mein Kampf» vor, entlarvt denPopanz neonazistischer Gruppierungen und verteilt verbaleSchläge in die Fresse deutscher Seelen, seziert«Kulturkanaken» und «Lokalpat-rioten». Bei zarten Gemüternlöst er Furcht und Schrecken aus, aber er widersetzt sichder Banalität des komödiantischen Mainstreams. Im Osten, wodie Neonazis blühen, braucht Somuncu Polizeischutz.«Somuncu wäre hier undenkbar, er entspricht nicht unseremNaturell», sagt Danny Gundelfinger, Organisator derSchweizer Comedy Gala sowie des Comedy Awards. Unser Somuncuist Andreas Thiel. Ihm ist die Anbiederung an denPublikumsgeschmack ein Gräuel. Er mimt denbildungsbürgerlichen Geck, macht sich über Islamisten, Judenund Frauen lustig und verteufelt lustvoll den halblinkenMainstream. «Ich habe eine Nische gefunden», sagt Thiel undumschreibt damit seine elitäre Masche im diffusenHumorklamauk. Thiels Programm ist die Überforderung desPublikums. In der Schweizer Humorkonkordanz ist das einTabubruch. Bei Thiel ist alles perfekt inszeniert, aber fürdas gemeine Volk gibts nichts zum Lachen.Einer der Gefitzten der Schweizer Humorszene ist auch FrankBaumann. Während jedoch der Solothurner Thiel aufintellektualisierte Wortkaskaden setzt, erzählt der Zürcherin seinem aktuellen Bühnenprogramm «Findiguet» von denzwischenmenschlichen Konsequenzen seiner Unterbindung. «Amlustigsten ist die Realität; sie übertrifft jede Satire»,erläutert Baumann seine Humorstrategie. Die Affäre Borerübertreffe jede Fiktion. Oder, wesentlich heikler, dieSkandale um das Zürcher Universitätsspital. Sie sind für diebetroffenen Patienten tragisch. «Aber die Hilflosigkeit derverantwortlichen Akteure in der Öffentlichkeit isturkomisch», findet Baumann. Der unfreiwillige Humor istbesser als jeder inszenierte Sketch.Baumann und Thiel sind politisch unkorrekt, Giacobbos„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 17


Filmkomödie «<strong>Undercover</strong>» überkorrekt. Die Chefin will dieschnelle Nummer, Unterjuhee Boris Ruf (Giacobbo) ist daspeinlich. Gags zum Abwinken. Dass er ununterbrochen redenmuss, um sie zum Orgasmus zu bringen, hat man auch schongesehen, nur viel besser. Zum Beispiel in «A Fish CalledWanda» mit John Cleese.Ein Forscher, der den Humor analysiert, ist derPersönlichkeitsforscher Willibald Ruch von der UniversitätZürich. Einer seiner Befunde: «Es gibt keinen Schweizer,englischen oder deutschen Humor. Die Mechanismen, die unszum Lachen bringen, sind universell. Die Humoristen einesLandes darf man nicht mit dem Humor seiner Bewohnerverwechseln.» Nur eine Minderheit der Briten findet MontyPythons Anarchohumor lustig. Doch war der Schweizer Humorwenigstens früher besser? Wohl kaum: Das Antifaschismus-Kabarett einer Elsi Attenhofer wirkt heute unerträglichaltbacken. Der viel gelobte Emil hat selbst gemerkt, dassdie Zeit seiner Figur abgelaufen ist. Jedem Humor ist dasVerfalldatum eingeprägt.Sicherer Wert für Schenkelklopfer«Wir haben heute schneidenden, kritischen, frechen Humor.Aber vielleicht geht er in der Gesamtmenge unter», sagtHumorexperte Ruch. Kann sein. Denn nicht Kabarettisten wieThiel, Rittmeyer und der schrullig-authentische AppenzellerSimon Enzler prägen das Bild, sondern TV-Comedys,Filmkomödien sowie etablierte Gagproduzenten wie Marco Rimaund Peach Weber. Der Erzaargauer ist seit zwanzig Jahren einsicherer Wert für alle Schenkelklopfer, die sonst im Lebennichts zu lachen haben. Weber philosophiert unverdrossenüber die Grossmutter, die mit dem Surfbrett aufs Internetwill. Oder er singt einen Hühnergrill-Song, in dem sich«Stänz» auf «Existänz» reimt. Weber hat mehr Erfolg alsThiel am andern Ende des Spektrums. «Mir läufts besser dennje», sagt er. Was die «Kulturkritiker» von seinem Humorhalten, ist ihm schnurz. Hauptsache, den Fans gefällts undsie zahlen für ihren Spass! Der kabarettistische Hau-den-Lukas Marco Rima spielt in seiner Produktion «No Limits» dengeschundenen Ehemann. Der Ärmste schrubbt und bohnert sichzu Hause den Hintern wund. Aber bei der Alten kommt er imBett nie zum Zug, versichert er seinem Publikum treuherzig.Ja, wenn das nicht zum Lachen ist? Tatsächlich: Die Mengejohlt.Weber und Rima sei das Geld gegönnt - und ihren Fans dieLacher. Denn Geld beruhigt, und Lacher sind der grössteFeind des Stresses. Das Zwerchfell hüpft, der Puls rast, diePupillen werden gross, die Fingerkuppen feucht, die„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 18


Beinmuskulatur erschlafft, und mit gut 100 Kilometern proStunde bläst der Atem aus dem Mund. Zwei Sekunden und siebenschnelle Hahas dauert in der Regel ein einziger Lacher. DerMann lacht mit mindestens 280 Schwingungen pro Sekunde, beieiner Frau sind es sogar 500.Auch was das Lachen auslöst, ist gründlichst erklärt, vonPsychologen und Philosophen. Für Arthur Schopenhauer ist dasLachen eine Antwort auf eine plötzliche Inkongruenz. BeiImmanuel Kant ist es die Reaktion auf das Verschwinden einerErwartung, bei Sigmund Freud auf den Wegfall einerNervenspannung. Thomas Hobbes sieht in ihm den Ausdruckeines Überlegenheitsgefühls, Platon das Ergebnismangelhafter Selbsterkenntnis. Lachen ist ein Signal anandere. Es verschwindet fast ganz, wenn es keine Zuhörerhat. Die meisten Leute wissen nicht, warum sie lachen.Frauen geben beim Lachen den Ton an, Männer rufen eherLacher hervor.Massive InkontinenzUnd was ist Humor? Eine Art explosive Verdichtung, eingeistiger Kurzschluss, der uns einen raschen Blick auf daserlaubt, was normalerweise unter der Oberfläche desAlltäglichen und Vertrauten verborgen bleibt. Sagt derbritische Ethnologe Nigel Barley.Gut oder schlecht: Der Humor ist ein Geschäft. Die deutschenTV-Privatsender entdeckten das Genre in den Neunzigerjahren.«Es gibt heute mehr Sendungen, aber auch sehrUnterschiedliches; für jeden Geschmack etwas», stellt Humor-Wissenschaftler Willibald Ruch fest. Das hat Konsequenzenfür die Ressourcen: «Wie viele gute Comedy-Schreiber habenwir?»Wenige, sehr wenige. Die Comedy-Formate des SchweizerFernsehens führen das schmerzlich vor. Was tun? Vielleichtauf schnelle Eingebung setzen. Sat 1 Schweiz übernimmt vomdeutschen Muttersender «Genial daneben». Darin reagierenHumoristen auf abstruse Begriffe. Mit den üblichenVerdächtigen der Schweizer Comedy-Szene wurden ersteSendungen aufgezeichnet; sie werden 2006 ausgestrahlt.Patrick Frey, René Rindlisbacher oder Beat Schlatter sondernKommentare zu Wortungetümen wie «Landfrauenhydrant» ab.Patrick Frey fällt dazu «massive Inkontinenz» ein. Amlustigsten ist, wie Frey über seinen eigenen Witz lacht:spontaner TV-Humor als Realsatire.Auch Joachim Rittmeyer wurde angefragt, ob er beim Schweizer«Genial daneben» mitmache. Er sagte ab. Nicht aus elitäremDünkel, sondern um sich selbst zu schützen. «Ich bin nichtder schnell Assoziative.» So viel Selbstkritik wünschte man„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 19


sich von anderen. Zum Beispiel von Patrick Frey, demGesamtkunstwerk des helvetischen Humors: KabarettGötterspass, Stolte-Benrath in «Viktors Spätprogramm»,Auftritte im Casinotheater Winterthur, wo Frey imVerwaltungsrat sitzt, Glossenschreiber im «Tages-Anzeiger».Enorme Schaffenskraft, massive Humor-Inkontinenz.«Die Kernaufgabe der Comedy ist Unterhaltung, Comedy istMainstream», sagt Danny Gundelfinger. Der Comedy-Organisatorspäht an Künstlerbörsen im In- und Ausland nach komischenTalenten. Er ist zuversichtlich. «Die junge SchweizerHumorszene ist sehr aktiv», sagt er und liefert Namen: RetoZeller, Alex Porter, Halbe Miete, Rolf Schmid, AnnetteCorti, Duo Hinterletscht. Die beiden Hinterletzten gewannenvor einem Jahr den Swiss Comedy Award. Die Masche derZürcher Musikstudenten Severin Richiger und Stefan Waser istschüchtern vorgetragene Unbeholfenheit, untermalt von Jazz-,Pop- und Troubadour-Themen, gespielt mit Gitarre und Bass.Zu Thelonious Monks «Blue Monk» gackert Richiger wie einHuhn, Zorro wird zum Legastheniker und der Stuhlgang zumWeltproblem. «Unsere Komik kann man nicht erklären, man musssie sehen», sagt Richiger. Das Duo Hinterletscht will nichtprovo- zieren und niemanden ausgrenzen. «Der Schweizer istein einfacher Mensch, er sieht gerne das, was er kennt»,sagt Richiger. Give the people what they want.Die verzweifelte Suche nach der Lustigkeit des Seinsbestätigt: Das Humorbusiness kennt keine Grenzen. BeatSchlatter verführte 55 Schweizer Persönlichkeiten dazu, ihreLieblingswitze auf einer CD vorzutragen. Die renommierteFilmerin Sabine Gisiger witzelt über Schrumpelpenisse. DieSchauspielerin Tonia Maria Zindel lässt das «Schnäggli derStewardess» durch die Lüfte schweben. Damit klar ist: DieWitze der Männer haben nicht mehr Niveau. «Trostlos,trostlos», urteilt Joachim Rittmeyer.Die Comedy-Kultgruppe Insterburg & Co. kalauerte in denSiebzigern: «Diese Scheibe ist ein Hit. Diese Scheibe müsstihr koofen. Es ist 'ne Scheibe für die Doofen.» SchlattersCD ist ein Hit - ein kommerzieller.Das Publikum trägt eine Mitschuld am Zustand des SchweizerHumors. Es müsste mit Langsamkeit, der Absenz jeglicherPointe, brachialer Satire und totaler intellektuellerÜberforderung bestraft werden. Joachim Rittmeyer: «Die Leutemüssen lernen, sich selbst mehr zu vertrauen, stattvorgekaute Babynahrung zu konsumieren.» Babynahrung freilichist Geschmacksache. Und Humor auch.Birgit Steinegger, 57, die hervorragende Schauspielerin(Mitte), kommt im Giacobbo-Film «<strong>Undercover</strong>» zu einem kurzenAuftritt, in dem sie eine Parodie auf die Chefanklägerin am„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 20


Internationalen Gerichtshof, die Tessiner Juristin Carla DelPonte, spielt.Viktor Giacobbo: Serviert als helvetischer James-Bond-Verschnitt reihenweise abgedroschene Pointen.Joachim Rittmeyer war mal kurz Primarlehrer. In denSiebzigern begann er mit Kabarett. Jetzt ist der gebürtigeSankt-Galler aus Basel 54, Humor-Altmeister erster Güte undmit «Orientierungsabend» auf Tournee.Frank Baumann, 57, polarisierte mit seiner Sendung «Ventil»beim Schweizer Fernsehen in den Neunzigerjahren. Er haterkannt, dass die Realität skurriler ist als die fiktionaleKomik. Baumann parodiert oft sich selbst und verzichtet aufpolitische Korrektheit.Black 'n' Blond sind Roman Kilchsperger, 35, und Chris vonRohr, 53. Sie versuchen sich seit Oktober als montäglicheNighttalker à la Harald Schmidt und Michael Andrack. VonRohrs Füdli war bisher aufregender als die Sprüche des Duos.Es fehlt an Souveränität und Originalität.Patrick Frey, 54, der Zürcher Komiker, versteht es glänzend,sich in den Medien als Märtyrer zu verkaufen, der sich vomSchweizer Fernsehen missverstanden fühlt. Frey zeichnet sichdurch unzählige Engagements aus. Doch sein unbändigerSchaffensdrang steigert die Qualität seiner Komik nicht.René Rindlisbacher bildete von 1995 bis 2001 mit StefanSchmidlin das erfolgreiche Blödelduo Schmirinskis. Der 42-jährige Ex-Kaufmann und -Maurer steht jetzt mit Sven Furrerals Komikerduo Edelmais auf der Bühne und nervt in der TV-Sendung «Edelmais & Co» mit faden Sketches.«Öl ins Feuer giessen macht Spass»Viktor Giacobbo über Humor in Somalia, Kommunismus und HarryHasler im Ehebett.FACTS: Herr Giacobbo, früher hatten Sie einen klarenpolitischen Standpunkt.Viktor Giacobbo: Richtig. Mit 18 wurde ich aus der SPgeworfen, weil ich ihr zu radikal war. Wenn Sie das meinen.„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 21


Jahrelang waren Sie der linke TV-Satiriker. In «<strong>Undercover</strong>»kommen die Emanzen aber genauso dran wie die Machos,korrupte Kapitalisten wie Globalisierungsgegner. Am Endetreten Sie niemandem auf die Füsse.Giacobbo: Nein, offenbar trete ich allen auf die Füsse. Dashaben wir übrigens auch im Spätprogramm immer getan.Zugegeben, im Film brandmarkt niemand die SVP als böse. Aberzum Schluss ernennt unser Justizminister eineBundesanwältin, die illegale Drogen-geschäfte machte.FACTS: Die Globalisierungsgegner bekommen ebenso ihr Fettweg. Sie schlagen gegen alle Seiten aus. So ist gar keinepolitische Haltung mehr spürbar.Giacobbo: Ach, das tut mir aber Leid! Wir beschreibenimmerhin eine Art Mini-Berlusconi. Und die Schweizer Justizarbeitet mit ihm zusammen. Das ist, finde ich, sehr wohleine politische Haltung. Zudem geht es nicht um dieGlobalisierungsgegner, sondern um eine 16-Jährige, die,etwas naiv, die Politik entdeckt. «<strong>Undercover</strong>» spielt alsonicht im politisch luftleeren Raum. Aber es ist auch keinpolitischer Film.FACTS: Das ist symptomatisch für den momentanen Zustand desSchweizer Humors. Die Kassenknüller «Achtung, fertig,Charlie!» oder «Mein Name ist Eugen» sind politisch mehr alsharmlos. Selbst in «Punkt CH», der Nachfolgesendung von«Viktors Spätprogramm», trampeln Ihre Kollegen lieber aufden privaten Marotten des Bundesrats herum, als ihninhaltlich anzugreifen.Giacobbo: Okay, Sie haben offenbar eine These: Komödienmüssen politisch sein. Und ich sage: Komik muss gar nichts,ausser Leute zum Lachen bringen. Egal, ob mit Slapstick oderpolitischen Jokes. Zudem frage ich mich, wie neu dieseTendenz im Schweizer Film ist. Wann gab es sie denn, dieZeit der grossen Schweizer Politkomödien?FACTS: Komik entsteht meist aus dem Konflikt von Ideal undWirklichkeit. Sind wir Schweizer zu behütet, um lustig zusein?Giacobbo: Wir Schweizer? In welchem Land gibt es denn soviele politische Komödien? In Italien etwa? OderDeutschland? Selbst Amerika produziert vor allem RomanticComedies.„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 22


FACTS: Das sind alles Wohlstandsländer. Die Dringlichkeitnach subversiver Komik ist auch da eher gering.Giacobbo: Die Komikproduktion in Somalia ist mir im Momentnicht so geläufig. Ich war aber vor kurzem in Südafrika undbin dort auf einen populären Komiker gestossen, der währendder Apartheid enorm viele politische Sketches gemacht hat.Unter so einem System ist das natürlich viel dringender undmutiger. Aber ich kann ja jetzt nicht sagen: Okay, ichwandere nach Nordkorea aus, um dort Satire zu machen.FACTS: Es ist ja nicht so, dass es in der Schweiz keinenZündstoff gäbe.Giacobbo: Natürlich gibt es den. Deshalb schreibe ich jaauch Kolumnen. Aber in meinen Filmen habe ich nun halt maleinen anderen Stil gepflegt. Das Kino hat für mich eineandere Funktion…FACTS:… nämlich, das zahlende Publikum anzulocken. Sie sindinzwischen also mehr Unternehmer als Kabarettist?Giacobbo: Für wen ist dieses Interview - für die «Prawda»?Unternehmer impliziert, ich denke nur noch ans Geschäft.Aber dann wäre ich beim Fernsehen geblieben und hätte HarryHasler und Co. bis zum Gehtnichtmehr vermarktet. Unternehmerund freie Künstler haben zudem eines gemeinsam: Sie gehenRisiken ein, finanziell oder künstlerisch und manchmalbeides gleichzeitig. Und apropos Kabarettist…FACTS: Ja, bitte?Giacobbo: Satire kann politisch sowieso nichts bewirken. Sieunterhält lediglich diejenigen, die bereits derselbenMeinung sind, oder provoziert die andern. Ich habejedenfalls noch von keiner einzigen Person gehört, die nacheiner Satire sagte: «Die haben ja Recht. Jetzt ändere ichmeine Meinung!»FACTS: Sie kann immerhin eine Diskussion auslösen.Giacobbo: Aber keine neue. Satire kann lediglich Öl in einFeuer giessen, das bereits brennt.FACTS: Das klingt frustriert.„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 23


Giacobbo: Nein, Öl ins Feuer giessen macht Spass.FACTS: Sie werden doch wohl nicht behaupten, Sie hätten niepolitische Ziele verfolgt.Giacobbo: Die verfolge ich auch heute noch, aber ein Filmist kein Flugblatt. Zugegeben: Mit zwanzig dachte ich, esginge noch zehn Jahre, dann hätten wir hier daskommunistische Paradies. Ich war sogar einavantgardistischer Leninist. Als Lehrling unterschied ichmich von den Studenten, die die Werktätigen zur Revolutionführen wollten. Und ich konnte jedes Problem in einSchublädchen einordnen. Heute erschreckt mich das. Ich wardas Mitglied einer Sekte.FACTS: Heisst das, Sie wurden aus Überzeugung unpolitischer?Giacobbo: Im Gegenteil. Ich wurde politischer. Heute ordneich aber nicht mehr alle Probleme einer Wunschvorstellungunter, sondern analysiere und bilde mir eine Meinung.FACTS: Ist diese Altersmilde nicht der Tod eines jedenSatirikers?Giacobbo: Überhaupt nicht. Ich bin froh, dass ich nicht mehrzu allem eine betonierte Meinung haben muss. Diese Freiheitnehme ich mir heute. Früher konnte ich das noch nicht.FACTS: Warum?Giacobbo: Es hat mit einem gewissen Selbstvertrauen zu tun,politisch unkorrekt sein zu dürfen. Ich kann heute auch alsSVP-Gegner sagen, dass ein Streit mit Christoph BlocherSpass macht, weil der Mann in gewisser Weise Witz hat.FACTS: Ist Christoph Blocher der letzte (Real-)Satirikerdieses Landes?Giacobbo: Er hat auf jeden Fall eine gute Portion Humor,auch wenn das die meisten seiner Wähler wohl gar nichtsehen. Und so sehr mir seine politische Richtung zuwiderist, eines muss man ihm zugute halten: Er stellt sich derKritik, weil er auch kontern kann. Das kann man von vielenLinken nicht behaupten.FACTS: Sie selbst bleiben in «<strong>Undercover</strong>» diskret politisch,„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 24


weil Spielfilme nur unterhalten sollen. Fakt ist aber, dassdas Bundesamt für Kultur dem Projekt bloss widerwillig Geldgab. War der Film selbst Bern zu brav?Giacobbo: Damit hat das nichts zu tun. Wenn sie uns gesagthätten, der Stoff sei irrelevant oder nicht umsetzbar, hätteich das als Argument akzeptiert. Aber es ist nicht derenAufgabe zu entscheiden, was komisch ist und was nicht.FACTS: Warum nicht? Das Publikum entscheidet ja auch selbst,worüber es lacht.Giacobbo: Ja, aber ein Publikum muss kein Drehbuch lesen,sich also auch die Umsetzung nicht vorstellen können. UndLeute, die selber nie komische Filme machten, können daseben weniger gut als beispielsweise ein Rolf Lyssy.FACTS: Das ist ja aber genau das Problem: Weder Rolf Lyssynoch Sie sitzen in dieser Kommission. Weil Sie sich in derkleinen Schweiz davor scheuen, den eigenen Kollegen auf dieFüsse zu treten.Giacobbo: Meinen Sie, wenn ich Angst hätte, jemandem auf dieFüsse zu treten, würde ich öffentlich meine Geldgeberkritisieren? Filmprojekte sind objektiv schwer zubeurteilen, und jedes kann floppen, auch unseres. Ich findenur, dass eine Kommission auch beachten sollte, ob jemandsein Talent schon bewiesen hat - wie beispielsweise«<strong>Undercover</strong>»-Regisseurin Sabine Boss mit «Ernstfall».FACTS: Apropos Sabine Boss: Warum gibt es eigentlich nachwie vor so wenig Frauen, die Komik machen - hinter und vorallem vor der Kamera?Giacobbo: Ich weiss es nicht. Was mir Komikerinnen aberschon anvertrauten: Viele Männer haben Angst vor lustigenFrauen. Ich kann das nicht verstehen. Ich finde lustigeFrauen sehr attraktiv - weil sie meist auch sehrselbstbewusst sind.FACTS: Sie waren ja auch länger mit Nadeschkin zusammen.Hält man Sie privat überhaupt aus? Oder sind Sie einnotorischer Witzler?„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 25


Giacobbo: Überhaupt nicht, ich mache sicher nicht den HarryHasler im Ehebett. Da würde ich mich selber nicht mehraushalten.Michèle WannazViktor Giacobbo, 53, avancierte mit der TV-Satiresendung«Viktors Spätprogramm» zum Nationalkomiker und trug mit derKinokomödie «Ernstfall in Havanna» zum Boom des SchweizerFilms bei. Nun startet sein neuer Film «<strong>Undercover</strong>», bei demer wieder am Drehbuch mitschrieb und die Hauptrolle spielt.„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 26


Tages-Anzeiger, 2. November 2005KulturAngst des Agenten vor KarikaturIn der Komödie «<strong>Undercover</strong>» von Sabine Boss spielt ViktorGiacobbo einen Geheimagenten. Die Komik leidet am Ernst desLebens.Von Christoph SchneiderDer Unterschied zwischen Arnold Schwarzenegger in seinerbesten und Viktor Giacobbo in seiner durchschnittlichenkomischen Form liegt nicht in der Schauspielkunst, die beimeinen und beim anderen mit begrenzten Mitteln auskommenmuss. Sondern er gründet in dem, was man den zweien nichtglaubt, wenn sie dasselbe tun, der eine im komischen Action-Spektakel «True Lies» (1994) von James Cameron, der anderejetzt in «<strong>Undercover</strong>» von Sabine Boss, einer Agentenkomödie,in der die schweizerische Seriosität geradezu bannerhaft dieKomik durchweht.Beide Filme erzählen davon, wie ein Mann und Verbrecherjägerseine abenteuerliche und auch brachialgewaltige Natur hintereinem Schein von Langweilertum verbirgt, was der Ehe und derväterlichen Autorität nicht gut tut, von den privaten Teilendes Selbstbewusstseins nicht zu reden. Während aber derübertrainierte Arnold Schwarzenegger schon rein figürlichnicht bestimmt war zur Verkörperung eines unathletischenWürstchens, hat der unmaskierte Viktor Giacobbo die grössteMühe, seinen, wie man sagen könnte, physiognomischenBiedersinn gewaltsam zu unterdrücken. Beide tragen ihr Imageals Bürde, und keinem gelingt die Verwandlung in denanderen.Dem Schwarzenegger konnte das seinerzeit egal sein, weil esihm in «True Lies» erlaubt war, seinen parodistischenTarncharakter gleich durch einen antiterroristischenAktionismus ins Eck zu drücken, wo er dann keine Rolle mehrspielte. Der Giacobbo in «<strong>Undercover</strong>» hingegen hat esschwerer, weil der Film es todernst meint mit der Parodieund sich das Schwarzeneggerische und das Giacobbohafte alseine Harmonie realer Kontraste denkt. Als ginge das im Kinoso einfach, dass einer, dessen Dienstwaffe im sonstigenkünstlerischen Leben der schnelle Witz ist, einemafghanischen Drogenhändler in seinem Wüstenzelt schnell einePistole in den Mund stecken muss, um einen Spielfilm langauch als Geheimagent durchzugehen (und seis nur als ein„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 27


schweizerischer Bundespolizist).Die Idee ist natürlich trotzdem reizvoll, das Harmlosekriegstauglich zu machen, das Komische im Wirklichen zusuchen und ein wenig Schwarzenegger im Bünzli zu finden oderumgekehrt. Und es ist wirklich keine schlecht erfundeneGeschichte, wie der schweizerische Ermittler Boris Ruf sichzerreisst zwischen seiner Maskerade und seinerPersönlichkeit, wobei gar nicht so sicher ist, was nun dieMaske ist und was das wahre Gesicht.Die Frau (Sylvie Rohrer) läuft ihm davon, weil er ihr zu fadist, und nimmt sich einen Harley-Fahrer, den so ein BorisRuf mit der linken Hand auf den Rücken legen würde, wenn erdürfte. Die Geliebte (Nana Krüger), seine Chefin, schätztden helvetischen Bond in ihm, er muss es mit ihr auf demSchreibtisch treiben, obwohl ihm ein Bett und der Kick desNormalen lieber wären. Notwendige verdeckte Ermittlungen inItalien (Geldwäscherei, gleich nach der Aktion inAfghanistan) fallen in die geplanten Ferien mit der Tochter(Anna Schinz), das Mädchen muss jetzt mit auf dieGeschäftsreise und macht es dem Vater nicht gerade leicht,und auf dem ganzen Agententum lastet überhaupt einemissmutige Sehnsucht nach jener Langeweile, die sonst derTarnung dient.Das klingt alles mehr nach wirklichkeitsbeschwertem Dramaals nach der Komödie, die «<strong>Undercover</strong>» schliesslich seinwill. Tatsächlich ist die Existenz des Boris Ruf in ihrergrundsätzlichen Wahrscheinlichkeit vielleicht lächerlich,aber eigentlich leider nicht zum Lachen, und dasAllerkomischste in diesem Film ist nicht Viktor Giacobbo,sondern die kleine Szene mit Gerhard Polt als deutschemTouristen, den es aus einem anderen Film in diesenverschlagen hat.«Havanna» war leichtfüssigerEs gibt Komödien, die von den Kuriositäten der Realitätprofitieren. Diese hier leidet am Ernst und an der Trägheitdes Lebens, die ihre dramatische Grundlage sind. Das Buch zu«<strong>Undercover</strong>» stammt vom bereits im «Ernstfall in Havanna»bewährten Autoren-Duo Giacobbo und <strong>Domenico</strong> <strong>Blass</strong>, ganzunschuldig ist der Hauptdarsteller also nicht an der etwasmorosen Seriosität der Hauptfigur. Vielleicht ist das Buchsogar besser und charaktersatter. Aber damals in Havanna istes leichtfüssiger zu und her gegangen, mit weniger Scheu vorder Tücke des Objekts und dem Affen, der seinen surrealenZucker will. Und Viktor Giacobbo, der wirkliche und unserBild von ihm, war näher bei sich als eine feine Mischung vonKarikatur und Charakter.„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 28


Die Inszenierung verstärkt den Lebensernst durch eineheilige Angst vor der Karikatur. Auch die Regisseurin SabineBoss schien damals in Havanna noch ein befreiteresVerhältnis zum höheren Blödsinn zu haben. Hier ist dieLangsamkeit eines umständlichen Realismus erreicht, worinder Witz nur tröpfchenweise verabreicht wird. Der Rhythmusdes Wahrscheinlichen sediert die vorhandene ungezogeneKomik, bis sie brav ist. So passiert es dann, dass man in«<strong>Undercover</strong>» nicht immer weiss, was nun herrscht: dieBünzligkeit oder die komödiantische Idee davon.«<strong>Undercover</strong>» läuft in Zürich ab morgen in den Kinos CinemaxAbaton A, ABC 1 und Corso 1.„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 29


Tages-Anzeiger, 2. November 2005Kultur«Im Grunde genommen bin ich eine Fehlbesetzung»Möglichst durchschnittlich: Hauptdarsteller und Ko-AutorViktor Giacobbo über seine Rolle im Film «<strong>Undercover</strong>».Mit Viktor Giacobbo sprach Florian KellerDer biedere Normalo, der in Wahrheit ein Superagent ist: War«<strong>Undercover</strong>» als helvetische Version von «True Lies»gedacht, mit Ihnen in der Rolle von Arnold Schwarzenegger?Nein, ich wusste zwar von «True Lies», hatte den Film abernie gesehen. Unser Ausgangspunkt war die Bellasi-Affäre, esging uns um die Arbeit eines verdeckten Ermittlers aus derSchweiz. Nach Vorgabe von Fausto Cattaneo, der das Buch«Deckname Tato» geschrieben hat, wollten wir zeigen, wie dieBundeskriminalpolizei arbeitet und wie über Geldwäschereiermittelt wird. Nur dass unser Ermittler natürlich ein paarabsurde Fähigkeiten besitzt: den Wurf des Panforte zumBeispiel, dieser italienischen Spezialität. Wir fanden daswitzig, aber wie das halt so ist: Die einen finden eswitzig, die andern nicht. Natürlich bin ich im Grundegenommen eine Fehlbesetzung. Aber solche verdecktenErmittler sehen nun mal möglichst durchschnittlich undbünzlig aus. Und der Ermittler in «<strong>Undercover</strong>» hat genaudeshalb Erfolg, weil ihn alle unterschätzen.Sie betonen gern die fundierte Recherche und Realitätsnähevon «<strong>Undercover</strong>». Wird der Satiriker Giacobbo, wenn er Kinomacht, plötzlich zu einem Realismusverfechter?Nein, ich stehe ja am Morgen nicht auf und sage mir: Heutebin ich Satiriker. Diese Prämisse hab ich nicht. Ich machedas, wovon ich finde, das sei lustig oder originell. Was dasKino angeht, so haben schon bei «Ernstfall in Havanna» vieleLeute gefragt, wieso ich nicht als Harry Hasler oder FrediHinz auftrete. Aber diese Figuren haben eine Halbwertszeitvon dreissig Minuten, danach gehen sie einem auf den Wecker- am meisten mir selber. Und ich mag nicht einen Monat langals Harry Hasler drehen, schon aus Gründen des persönlichenKomforts.„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 30


Heisst weniger Make-up denn auch zwangsläufig wenigerMaskerade?Es ist weniger Klamauk, ja. Der Ermittler in «<strong>Undercover</strong>»ist eine Eins-zu-eins-Figur, jemanden wie ihn könnte esgeben im wirklichen Leben. Wie schon bei «Ernstfall inHavanna» hat mich auch hier interessiert, dass dieGrundlagen der Realität entsprechen, das heisst, dass sichdie Geschichten im Extremfall genau so abspielen könnten.Als Komödie scheint mir «<strong>Undercover</strong>» aber doch ziemlichbieder. Weniger diplomatisch ausgedrückt: Dieser Film dürfteauch den Herren Blocher und Mörgeli gefallen…Das ist möglich. Aber solche Urteile stammen meist vonLeuten, die fixiert sind auf die politisch pointiertenSachen, die ich sonst mache. Und immerhin: Die Quintessenzdes Films ist doch die, dass unser Justizminister am Endeeine Frau zur Bundesanwältin ernennt, die illegalerweiseKokain bei einem Geldwäscher in Italien beschafft hat. - Esist ja so, dass man während der Drehbuchentwicklung immermit vielen Leuten spricht, und alle reden irgendwie mit. Wasich sagen will: Es hätte auch einen anderen Weg gebenkönnen, und ich wäre darüber nicht unglücklich gewesen.Welchen anderen Weg?Die persönlichen Verhältnisse der Hauptfigur wurdenirgendwann immer wichtiger. Das finde ich zwar auchreizvoll, aber es gab früher mal eine Phase, wo ich derMeinung war, dass das eher die Nebensache bleiben müsste unddass alles ein bisschen gewagter oder absurder daherkommensollte.Sie empfinden also eine gewisse Unzufriedenheit?Ich bin nie zufrieden, mit keinem meiner Produkte. Dasheisst, offiziell ist natürlich immer das, was man geradegemacht hat, das Wunderbarste, was man je vollbracht hat -vor allem in Interviews wie diesem hier. Anderseits ist Filmhalt eine enorme Teamarbeit, und manchmal kippen ganzeHandlungsstränge, weil die Bedingungen am Drehort nicht sosind, wie sie sollten. Ich bin eben das Gegenteil gewohnt.Gerade an den Kolumnen oder meinen Liveauftritten schätzeich, dass man als Autor bis zuletzt verantwortlich ist. BeimFilm ist das nicht möglich, ausser man macht sich vor demTeam zum Arschloch. «<strong>Undercover</strong>» ist jetzt eher einBeziehungsfilm geworden, und ich finde diese Beziehungen„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 31


nicht uninteressant. Ob wir wirklich jede Chance zur Komikgenutzt haben, das weiss ich nie.„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 32


Berner Zeitung, 2. November 2005Schweizer KinokomödieErfolgloses ErfolgsrezeptNeuer Einsatz für Viktor Giacobbo. In «<strong>Undercover</strong>» ist erein Geheimagent, der gegen die Mafia, Familienprobleme undein mässiges Drehbuch kämpft.Es ist nicht nur im Filmbusiness eine Binsenwahrheit:Erfolgsrezepte gibt es nicht. Viktor Giacobbo + Mike Müller+ Drehbuchschreiber <strong>Domenico</strong> <strong>Blass</strong>, Regisseurin Sabine Bossund Produzentin Ruth Waldburger = Erfolg. Das hat bei«Ernstfall in Havanna» funktioniert. In der neuen Komödie«<strong>Undercover</strong>» wills nicht so recht klappen. Dabei folgt«<strong>Undercover</strong>» gleich zweifach bewährten Rezepten. Erfolgversprechend ist nicht nur das Team, sondern auch der Plot.Extrem geheimBoris Ruf ist ein braver Mann und Familienvater, bieder undetwas langweilig. Aber das ist nur die Fassade, die Tarnung.Boris Ruf (Viktor Giacobbo) ist tatsächlich ein Top-Geheimagent. Unter seiner erfolgreichen, extrem geheimenTätigkeit fürs Wohl der Welt leidet aber die Familie, dieauch prompt in den neuen und heiklen Fall hineingezogenwird. Eine super Idee für einen Plot - nur neu ist sienicht. 1991 hatte Claude Zidi «La Totale» nach dieser Ideegedreht, 1994 brachte James Cameron das Hollywood-Remakeunter dem Titel «True Lies» mit Arnold Schwarzenegger in dieKinos.Reichlich beworbenBei einem Hollywoodfilm abkupfern, der ein Remake einesfranzösischen Films ist? Wieso nicht, könnte lustig sein.Ist es aber nicht: «<strong>Undercover</strong>» ist langfädig, fad, gstabig- und ständig muss telefoniert werden, damit die zäheHandlung etwas weiter kommt. Was sonst nur als Zeichen fürein schlechtes Drehbuch gilt, ist hier allerdings auch einesfür offensives Product Placement. So macht man heuteprofessionell Filme. Und zur Professionalität gehört auch,dass Fernsehen DRS als Koproduzentin des Films eine Wochevor dem Filmstart in «10 vor 10» einen redaktionellenBeitrag sendet über den aktuellen Boom von DeutschschweizerFilmkomödien. Aktuelles Beispiel (Überraschung):„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 33


«<strong>Undercover</strong>».Wenig lustigSo läuft das Geschäft. Ob es aber ein grosses wird, das istfraglich. Denn weder Viktor Giacobbo, der doch sehr witzigsein kann, noch Mike Müller, den wir mindestens so gernesehen, können den holprigen Film retten. Der Bünzli alsheimliche Kampfmaschine, Antidrogen-Topshot, der die Mafiabekämpfen, Probleme mit Frau und Tochter und Geliebterzugleich lösen muss, das mag nach viel klingen, ist aber indiesem Fall irgendwie zu wenig - vor allem zu wenig lustig.Elio Pellin<strong>Undercover</strong> läuft ab morgen im Kino.„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 34


Neue Zürcher Zeitung, 2. November 2005,Con verdure oder Ernstfall in Porto Maggiore«<strong>Undercover</strong>» - eine Deutschschweizer Kriminalkomödie vonSabine Boss mit Viktor GiacobboDer Vergleich von «<strong>Undercover</strong>» mit «Ernstfall in Havanna»(2002) ist nicht nur naheliegend - er wird von der jüngstenProduktion der Zürcher Vega-Film geradezu ultimativeingefordert. Zwar heisst die Hauptdarstellerin nicht mehrSabina Schneebeli (die wir übrigens gern einmal in eineretwas ordinäreren Rolle gesehen hätten), doch das erscheintangesichts des Barrique-Ausbaus von Viktor Giacobbo zumSuperstar sekundär: Giacobbo, der nicht nur alsDrehbuchautor, zusammen mit <strong>Domenico</strong> <strong>Blass</strong>, sich dieHauptrolle auf den hageren Leib geschneidert hat, sondern,als Koproduzent neben Ruth Waldburger, auch finanziellbeteiligt ist. Erneut spielt er einen Bundesbeamten, nachdem trotteligen Botschaftsangestellten nun aber als der Mannfür alle Fälle einen verdeckten Ermittler derBundeskriminalpolizei. Anders als «Ernstfall in Havanna» mitseinem argen Durchhänger in der Mitte, aus dem er sich nurmit Mühe, in einem überraschenden Finale dann aber umsoglanzvoller herausarbeitete, ist «<strong>Undercover</strong>» gleichmässigergestrickt, fällt dafür zum Ende hin vielleicht etwas ab.SprachwitzWas an «Ernstfall in Havanna» gefiel und ihn über diegängige Deutschschweizer Dialektkomödie hinaushob, war nichtnur der beständige ironische Seitenblick aufs Politische,sondern auch die einfallsreiche Verwendung der Sprache mitDialekt, Hochsprache, Spanisch und Englisch. Dasselbe findetsich in «<strong>Undercover</strong>» wieder, der mit Arabisch alsEinmaleinlage anhebt und in der Folge neben Dialekt undHochsprache vor allem Italienisch zu hören gibt. (Dienächste Herausforderung für die Produzentin von Godard undResnais wäre wohl das Französische, mit dem sich vielleichtsogar der Sprung in die Romandie schaffen liesse . . .) Dievergnügliche anagrammatische Verfremdung von Filmtitel («Converdure»), Funktionen («Geier» - Regie) und Namen imVorspann reflektiert schliesslich neben der witzigenSprachspielerei auch das Prinzip der Verwechslung, wie esden (hier parodierten) Agentenfilm charakterisiert.Bis zur Schmerzgrenze karikiert erscheint die ihr„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 35


«ithaliano» radebrechende Deutsche (eine genüsslichnachsynchronisierte Gabi Bär-Richner). Und für ungetrübtesVergnügen sorgt Hanns Zischler (den wir in durchaus guter,wenngleich etwas uniformer Erinnerung hatten) in seinermöglicherweise besten, zweifellos aber bisher komischstenRolle als deutscher V-Mann der SchweizerBundeskriminalpolizei, wenn sein Landsbichler, auf dieAnrichte zeigend, die sich unter der Last der Köstlichkeitennur so biegt, die «traditionelle sardische Küche» als«Armeleuteküche» bezeichnet oder sein auffälligesSpesengebaren mit «vergänglichen Repräsentationsrequisitenaus dem Piemont» begründet. Wie denn der Anteil derGastronomie an der Verbrechensbekämpfung nicht unerheblichist.Rund ein Dutzend spielfreudige italienische Darstellersorgen für Lokalkolorit in Porto Maggiore (gedreht wurde inPorto Santo Stefano und Orbetello): so der Operetten-Mafioso, der pomadige Bürgermeister (David Pietroni), derdekorative Carabiniere. Sabine Boss holt mit denSchauspielern aus den Figuren heraus, was ihnen das Drehbuchzugesteht. Aber letztlich geht es nicht um Entwicklung, wobloss Typen angelegt sind, nicht einmal bei der Hauptfigur.Boss lässt Giacobbo schön zwischen linkisch und lässigagieren, bald als frisch geschiedenen Ex-Ehemann, bald alsstrapazierten Liebhaber und ausgefallenen Lover (der«undercover» eine neue Bedeutungsvariante hinzugewinnt), alsüberforderten Vater oder kampfsporttechnisch versiertenSupercop.Kabarett statt SatireDer Film besitzt zwar eine durchgehende Erzählhandlung, die,nach einem Prolog in «Afghanistan», von Bern über PortoMaggiore zurück nach Zürich führt. Im Mittelpunkt die«mannstolle», «karrieregeile» Chefin derBundeskriminalpolizei (Nana Krüger), deren Aspirationen aufden Posten der Bundesanwältin durch die Entwicklung derDinge in Italien bedroht werden, wo Kokain und Geldwäschereinach kreativen Lösungen rufen. Wenn sich dabei der Eindruckeines gewissen Nummerncharakters einstellt, dann wesentlichwegen einer Parallelhandlung, die durch beständigeZwischenschnitte den Gang der Dinge bremst. Darin hat sichdie besorgte Mutter (Sylvie Rohrer) laufend beim genervtenEx nach dem Wohlergehen der Tochter (Anna Schinz) zuerkundigen, während im Übrigen vermittelt wird, dass Harley-Davidson-Fahrer Deppen sind.„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 36


Trotzdem will der Film den Schritt zur wirklich bissigenSatire nicht tun. In der Figurenzeichnung wie in derEpisodenstruktur der Erzählung bleibt er bei derNummernfolge des Kabaretts. Was uns Fans von «ViktorsSpätprogramm» zum Finale noch etwas Blocher (Walter AndreasMüller) und Del Ponte (Birgit Steinegger) beschert. Was abervielleicht auch aus dem Stoff hätte werden können, dassuggerieren die wenigen Momente, in denen Teco Celio im Bildist. Sein Tessiner Grottowirt Fumasoli, der aus einembetrügerischen Geschäft aussteigen will und nun von bösenBuben Kooperation eingebläut erhält, zeigt mit knappstenmimischen und gestischen Mitteln, was ein wirklicherSchauspieler ist. Das ist dann kein Kabarett mehr.Christoph Egger«<strong>Undercover</strong>» startet am Donnerstag, 3. November, mit 50Kopien in den Deutschschweizer Kinos.„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 37


Der Bund, 1. November 2005KulturIm Dienste Ihrer Majestät BlocherNach dem Filmerfolg von «Ernstfall in Havanna» wechseltViktor Giacobbo als Geheimagent in «<strong>Undercover</strong>» die SeiteHerr Schüch goes wild: Viktor Giacobbo glänzt als leichtmelancholisch resignierter Agent in einer Krimikomödie, dievor allem eine Frage aufwirft: Warum spielen SchweizerFilmschauspieler und -spielerinnen Heimattheater wie imOchsen-Säli, sobald sie in Mundart drehen?Boris Ruf hat alles, was sich ein Mann in mittleren Jahrenwünscht: einen tollen Job und eine scharfe Geliebte; seinenervige Ehefrau will sich zum Glück scheiden lassen, und die16-jährige Tochter ist auch ohne sein Dazutun ganz gutherausgekommen. Das einzige Problem des Beneidenswerten istnur, dass ausser seiner Geliebten niemand weiss, was für eintoller Hecht er im Bett und im Beruf ist.Ein eidgenössisch diplomierter Geheimagent ist dieser BorisRuf mit den schütteren Haaren, der zur Deckung als Jurist inBern ein Büro betreibt, für das sich keiner interessiert.Eine noch bessere Tarnung seiner streng geheimen Tätigkeitenist allerdings seine bedingungslose Biederkeit. Ruf ist sounscheinbar und fad, dass ihn Verbrecher und Kellnerinnengleichermassen ignorieren. Seine grenzenlose Langweiligkeithat seine Ehefrau so weit gebracht, dass ihr der erstbesteBiker mit Harley und Gölä-Groove wie der leibhaftigeCrocodile Dundee einfährt.Die einzige, die über Rufsverschiedene Superman-Fähigkeiten bestens im Bild ist, istseine Geliebte, Chefin bei der Bundeskriminalpolizei. Erlöst nicht nur ihre kniffligsten Fälle, er greift auch denAmerikanern unter die Arme und hilft, AfghanistansDrogensumpf trocken zu legen. Als Dank für so viel Heldentumverlangt er fast nichts, wünscht sich höchstens, einmal mirihr in einem richtigen Bett zu schlafen, weil er sich fürdie schnellen Nummern auf ihrem Bürotisch langsam zu altvorkommt.Vom Fall Bellasi inspiriertNach «Ernstfall in Havanna», dem erfolgreichsten SchweizerFilm von 2002, hat Helvetiens Vorzeigekomiker in SachenHumor der oberen Schubladen die Seite gewechselt. Nicht mehrals überforderter Beamter, der in seiner Tumbheit die Welt„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 38


fast an den Rand einer zweiten Schweinebuchtkrise gebrachthat, unterhält er das Publikum; sondern als fleissigerAgent, der im Geheimen aufräumen muss, was auf dem Parkettder Politik versäumt worden ist.Im Dienste Ihrer MajestätBundesrat Blocher versucht sich zum Glück Viktor Giacobbonicht in der Rolle eines Schmalspur-Parodisten von JamesBond und schielt auch nicht zu heftig nach den bekanntenBond-Persiflagen. Der Komiker bleibt standhaft auf demsoliden Nadelfilz helvetischer Bedächtigkeit, wo seinSchwung so beschränkt ist wie das Spesenbudget derBundeskriminalpolizei.Vom Fall Bellasi liess sich Giacobbofür das Drehbuch inspirieren, das er zusammen mit <strong>Domenico</strong><strong>Blass</strong> geschrieben hat: Ein deutscher V-Mann im Sold derSchweiz hält in Italien mit Wein und weissem Pulver Mafiosiund Informanten gleichermassen bei Laune. Doch statt endlichden schlitzohrigen Schweizer Treuhänder zu überführen,liefert er im Bundesbern nur exorbitante Spesenrechnungenab. Und wenn es Rufs geliebter Chefin nicht bald gelingt,den Fall erfolgreich abzuschliessen, kann sie ihre heissersehnte Berufung zur Bundesanwältin endgültig vergessen.Schmalbrüstige RegieeinfälleDie zwar immer öfters ziemlich widerborstig gelebteLoyalität Rufs macht im Fall seiner schönen Vorgesetztenauch vor der Illegalität nicht Halt, und mit seiner fastcalvinistisch anmutenden Arbeitsmoral nimmt er sich diesesGeldwäschergeschäft vor. Und der Winterthurer Komiker läuftauch dann nicht zur Macho-Hochform auf, wenn ihm dieaspirierende Bundesanwältin mit aller Deutlichkeitklarmacht, wie unwiderstehlich sie ihn in jeder Positionfindet. Dass Victor Giacobbo den Biedermann mit Heldenbonusmit leicht melancholisch verschatteter Resignation spielt,ist eine der raren Qualitäten eines Films, der einen sonstvor allem wegen der Schmalbrüstigkeit der Regieeinfälle zumStaunen bringt.Der Plot von «<strong>Undercover</strong>» ist zwar nicht ganzso dürftig wie die pfadfinderhafte Havanna-Story, doch dieVerfolgungsjagden halten sich an die schweizerischenGeschwindigkeitslimiten, die Mafia-Nummer ist eine Nummer zugross für Regisseurin Sabine Boss, die lieber einunmotiviertes harmonieseliges Familienhappyend herbeimurkst,statt mit einem überraschenden Finale aufzutrumpfen.DerweilGiacobbo mit feinem Understatement agiert, chargieren dieübrigen Schauspielerinnen und Schauspieler, als gälte es, ineinem Casting für einen Heimatschwank eine Hauptrolle zuergattern. Auf primitiv-cool setzt Sylvie Rohrer in derRolle von Rufs Exfrau, auf schöner nerven Nana Krüger alskünftige Bundesanwältin, und grimmig verschlagen wie immer„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 39


werkelt Mike Müller als dubioser Treuhänder. Und längst eineNationalfondsstudie wert wäre die Frage, die einen währenddes ganzen Films bewegt: Warum nur spielen SchweizerFilmschauspielerinnen und -schauspieler Heimattheater wie imOchsen-Säli, sobald sie in Mundart drehen?DER FILM läuft ab Donnerstag im Kino Jura.Brigitta Niederhauser„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 40


Schweizer Illustrierte, 31. Oktober 2005DIE BESTEN: FilmBiedermann erschreckt MafiaViktor Giacobbo wagt sich nach «Ernstfall in Havanna» auchmit der neuen Komödie ins Ausland: Er ermittelt gegen dieMafia in Italien.Harte Agenten, die nach aussen nicht so hart scheinen dürfen(oder wollen), wie sie eigentlich sind, geben einen gutenStoff für eine Komödie ab (Beispiel: «<strong>Undercover</strong> Blues» mitKathleen Turner). Die Drehbuchautoren <strong>Domenico</strong> <strong>Blass</strong> undViktor Giacobbo sowie die Regisseurin Sabine Boss haben sichnach «Ernstfall in Havanna» wieder an eine Komödie aufinternationalem Parkett gewagt: Ruf (Viktor Giacobbo) ist in<strong>Undercover</strong> als gewiefter Ermittler der SchweizerBundeskriminalpolizei in gefährlicher Mission in Italienunterwegs. Blöd nur, dass seine Tochter Anna (Anna Schinz)gerade Ferien hat und mitkommen muss. Doch hat diesenatürlich keine Ahnung vom Doppelleben ihres Vaters, den sieals langweiligen Juristen kennt. Schon bald staunt dieTochter, wie ihr biederer Papi unter Geldwäschern - undAnnas italienischen Verehrern - Angst und Schreckenverbreitet.Thomas KüngUNDERCOVER CH 2005, V: Vega, L: 85 Min., R: Sabine Boss, D:Viktor Giacobbo, Anna Schinz, Mike Müller, Gerhard Polt.Jetzt im Kino.EINE FRAU PRODUZIERT ERFOLGEDie Menschen vor der Kamera erkennt man oft auf der Strasse- was sie nicht immer mögen. Jene hinter der Kamera aberentscheiden häufig mit, was den (Film-)Erfolg letztendlichausmacht. Die Schweiz hat Ruth Waldburger viel zu verdanken.Denn als Produzentin ist sie das entscheidende Bindegliedzwischen Kreativität und Geld. Ihr inhaltliches Gespür,kombiniert mit finanziellem Überblick, brachte sie für vieleschweizerische und französische Filme zum Tragen: «LesChoristes» (2004), «Heidi» (2001), «Komiker» (2000), «Onconnaît la chanson» (1997).„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 41


Neue Luzerner Zeitung, 27. Oktober 2005Zürich«Der Streifen hat viel Handlung und Humor»Der zweite grosse Film von Hauptdarsteller und DrehbuchautorViktor Giacobbo ist da. Die Polit-Komödie «<strong>Undercover</strong>» kommtzwar erst am 3. November in die Kinos. Mit rotem Teppich,Harleys und viel Prominenz war aber schon gestern Abend imZürcher Kino Corso Vorpremiere. Und die Gäste warenbegeistert. «Der Streifen hat viel Handlung und Humor»,urteilte etwa Mathias Gnädinger. Der «Lüthi und Blanc»-Starhatte gerade die Polizei im Haus: «Fremde Hühner gackertendie ganze Zeit draussen im Garten. Da wurde ich angehalten,sie wie alle anderen in der Schweiz unter Dach zu stellen.Nun, der Nachbar tat es dann.»332 000 Fans haben Giacobbos erstes Werk, «Ernstfall inHavanna», gesehen. «Wir hoffen, an diesen Erfolg anknüpfenzu können», sagte Giacobbo. «Das werdet ihr lockerschaffen», versicherte ihm TV-Moderatorin Eva Wannenmacher.«Man muss ihn gesehen haben», strahlte «Quer»-ModeratorPatrick Rohr. «Der Film ist megagut gemacht und sehrspannend», attestierte die TV-Moderatorin Anna Maier.«<strong>Undercover</strong>» erzählt die Geschichte von Boris Ruf(Giacobbo), der als Ermittler der Schweizer Bundespolizeieinen kniffligen Geldwäschereifall in Italien zu lösen hat.Dass er dabei auf viele Probleme stösst, versteht sich vonselbst. Sind doch auf der Gegenseite schmierige Typen wieder Treuhänder Raoul Furrer (Mike Müller) am Werk.Schliesslich gelingt Ruf das schier Unmögliche. Wie, seinoch nicht verraten.Ah„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 42


TV Star, 29. Oktober 2005TitelVIKTOR GIACOBBO«Ich bin kein Alpen- Bond»LEO LÜTHY & GION STECHERNach «Ernstfall in Havanna» folgt nun Viktor Giacobboszweiter Streich. In seinem neuesten Film, «UNDERCOVER»,spielt der Winterthurer einen verdeckten Ermittler – undgibt darüber offen Auskunft.Für seine neueste Rolle waren keine falschen Wimpern undgrell gefärbten Fingernägel à la Debbie Mötteli nötig. ImFilm «<strong>Undercover</strong>» sieht Viktor Giacobbo aus wie ViktorGiacobbo. Kein Wunder, denn der Winterthurer mimt einenverdeckten Ermittler. Auffallen? Um keinen Preis! Ruf, BorisRuf, heisst Giacobbo im Film. Ein Drogenfahnder des Bundes,der in den Badeferien mit der Tochter einen Geldwäscherringsprengt.TV-STAR Herr Giacobbo, Sie spielen in «<strong>Undercover</strong>» denverdeckten Ermittler Boris Ruf. Wie viel von Boris Rufsteckt in Ihnen?VIKTOR GIACOBBO Mehr, als einem bewusst ist. Und das, obwohlich lieber Figuren spiele, die möglichst weit von mirentfernt sind.Ruf mimt privat den Biedermann und lebt im Beruf seineandere Seite aus. Das klingt schon nach Giacobbo.(Lacht.) Ich hoffe nicht, dass ich privat so biederwahrgenommen werde. Aber etwas stimmt: Ich kann auch malpingelig oder bünzlig sein.Wie haben Sie sich über den Beruf «verdeckter Ermittler»informiert?Co-Autor <strong>Domenico</strong> <strong>Blass</strong> und ich lasen einschlägige Bücher,zum Beispiel «Deckname Tato» von Fausto Cattaneo, den Reporteines echten verdeckten Ermittlers, der auch mit Carla DelPonte gearbeitet hat. Ausserdem habe ich einmal Bundesanwalt„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 43


Valentin Roschacher von unserer Story erzählt. Er hat siediskret lächelnd kommentiert.Sie könnten also zum Beispiel Geld waschen. Sie wissen jetztja, wie es geht.Ich glaube schon. Man braucht dafür unter anderem einenBetrieb und behauptet dann, daraus grosse Einnahmen zuerzielen.Den haben Sie mit Ihrem Casinotheater in Winterthur.Das wäre eine Möglichkeit: Geld waschen statt Sponsoring.Sehen Sie, ich bin so ein Durchschnittsbürger, dass mirdafür die Fantasie fehlte.Ganz so neu ist die Idee von «<strong>Undercover</strong>» nicht. Ein Mann,der den biederen Ehemann spielt und in Wahrheit Verbrecherjagt. Klingt stark nach «True Lies» oder auch «Mr. und Mrs.Smith». Wurden Sie von diesen Filmen beeinflusst?Nein. Ich habe sie nicht gesehen. Die Idee zu «<strong>Undercover</strong>»entstand in der Folge der Belasi-Affäre. Sie war der Anlass,eine Story um einen Fahnder im Ausland zu stricken, die dieBerufsrealität eines Schweizer Ermittlers zur Grundlage hat.«<strong>Undercover</strong>» ist keine 007-Persiflage, und ich bin auch keinAlpen-Bond.Wie gut beherrschen Sie inzwischen die Facetten derFilmschauspielkunst? Können Sie zum Beispiel aus dem Standweinen?Ja, das kriege ich hin. Ich muss aber noch ein wenig amTypus «junger, frauenbetörender Traumboy» feilen. Deswegenarbeite ich mit der Produzentin Ruth Waldburger.Schliesslich hat sie Brad Pitt entdeckt und mit «JohnnySuede» seinen ersten erfolgreichen Film produziert. Ichhoffe, sie kann mich noch Richtung Brad Pitt formen.Der Schweizer Film boomt: Filme wie «Mein Name ist Eugen»oder «Snow White» sind Kassenschlager. Hat man früher zuschwer verdauliche Stoffe produziert?Mainstream-Kino war lange Zeit das grosse Schimpfwort in derFilmszene. Man traf sich im strengen Solothurn und widmetesich im kleinen Kreis der cineastischen Innovation. Um mich„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 44


klar auszudrücken: Ich liebe Experimente in der Kunst undbin als Zuschauer eher weniger an Komödien interessiert.Doch ein ernsthafter Film ist noch lange nicht automatischein guter Film. Umgekehrt basieren satirische Komödien immerauf so genannt ernsten Inhalten.Apropos Komödie: Wann kommt «Debbie Mötteli – der Film»?Würde sagen nie. Man hat mich früher auch gedrängt, einen«Harry Hasler»-Film zu drehen. Doch das wollte ich nicht.Diese Kunstfiguren haben eine geringe Halbwertszeit. Nach 30Minuten gehen sie dem Publikum auf die Nerven. Am meistenaber mir.«Debbie – Schicksalstage einer Nailstudioassistentin» – daswäre ein Kinohit.Vielleicht. Ich hätte auch mit Harry einen Haufen Geldverdienen können, aber wenn ich den damals so erbarmungslosvermarktet hätte, wie das viele wollten, könnte ich michnicht mehr im Spiegel ansehen. Schon gar nicht mitBrustbehaarung.Schon ein neues Filmprojekt?Konkret nicht. Mich würde aber mal eine Billigproduktionreizen. Mit Drehbuch, aber ohne fertige Dialoge. DieSchauspieler müssten vieles improvisieren.In «<strong>Undercover</strong>» verflucht sich Boris Ruf, weil sein Berufmit dem Privatleben vermischt wird. Das mag der echteGiacobbo ja auch nicht.(Lacht.) Ja, ich versuche es zu trennen. Ich will nicht,dass mein Privatleben zum Thema wird, aber ich verstehe,dass es Journalisten interessiert. Die Leiche in meinemKeller hat aber noch keiner gefunden.Immerhin hatten Sie mal eine Affäre mit Sabina SchneebeliGenau. Nach 48 Stunden Beziehung trennten wir uns wieder.Die Kinder blieben bei Sabina (lacht).Wie war das für Sie, als Sie diese Falschmeldung in denMedien lasen?„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 45


Ich war mit meiner alten Freundin Sabina Schneebeli beimSwiss Award, wo wir uns am Tisch mit anderen Kollegenamüsierten. Im Lauf des Abends forderten uns Journalistenimmer wieder auf, doch endlich zuzugeben, dass wir ein Paarsind. Ich antwortete: Es gibt nichts bekannt zu geben. Alssie immer wieder insistierten, wurde mir das Ganze zu blöd,und ich sagte: Okay, dann schreibt halt, wir seien ein Paar– auch wenn es völlig falsch ist. Und tatsächlich schriebensie es.Kürzlich lieferte die Satire in der Schweiz Schlagzeilen.Ihr Kollege Patrick Frey sorgte mit seinem Beitrag in «Einroter Teppich für» für Aufruhr. Die Szene wurderausgeschnitten. Wie sehen Sie das Ganze?Es war eine Samstagabendsendung, in der ein Beitragrausgeschnitten wurde. Einige sprachen danach von Zensur.Das ist, sagen wir mal, im Vergleich zu Nordkorea etwas hochgegriffen. Was beim «Roten Teppich» passierte, ist jedochwunderbare Realsatire. Samstagabendsendungen haben eigeneGesetze: Sie kennen weder Ironie noch Doppelbödigkeit. Dasmacht sie ja so ungewollt lustig.Herr Frey empörte sich aber ziemlich.Ja, aber bei ihm weiss man nie, ob er's ernst meint oder ober ein Kunsthappening draus macht.Das Beispiel zeigt, dass man mit Satire immer nochprovozieren kann.Ja, klar. Obwohl man Realsatire nicht planen kann. Dassunser oberster Armeeführer Keckeis in einerUnterhaltungssendung beim Gesang eines Komikers reflexartigaufsteht und in die Achtungsstellung geht, das ist einfachgenial. So was kann man nicht inszenieren.2006 kommt ein neuer Karriereabschnitt. Sie treten imProgramm des Circus Knie auf. Warum Zirkus?Zirkus ist für mich Rock'n'Roll. Jeden Tag 2000 Leute, zweiVorstellungen. Es fordert einen künstlerisch und auchphysisch. Ich werde im Programm meine Figur Fredi Hinzeinsetzen. Er führt mit einer kleinen Geschichte durchsProgramm. Dabei hilft ihm ein Kamel. Suleika heisst dieältere Kameldame. Mit ihr freunde ich mich langsam an.Futter hilft dabei am meisten. Denn sie ist sehr gefrässig„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 46


und auf sympathische Weise korrupt.Haben die Knies Sie lange bitten müssen?Freddy Knie hat mich schon seit Jahren immer wiederangefragt. Doch ich musste aus Termingründen absagen. Fürdie Saison 2006 hats nun geklappt.Die Knies sind schon eine spezielle Familie.Nur eine spezielle Familie kann so ein speziellesUnternehmen führen.Stellen Sie sich vor, Prinzessin Stéphanie wäre noch dort.Da finde ich Suleika spannender. Stéphanie habe ich einmalim Knie-<strong>Presse</strong>wagen getroffen. Zufälligerweise war auchmeine Mutter dabei, die ich danach gefragt habe, ob sie diemonegassische Prinzessin erkannt hätte. Sie antwortete:«Ach, die. Ich dachte, die arbeite an der Bar» (lacht).Fernsehmässig ist es um Giacobbo ruhiger geworden.Ja. Auch wenn es immer wieder heisst, ich werde bei derSchweizer Version von «Genial daneben» mitmachen. Was nichtstimmt. Ich werde dort vielleicht mal als Gast mitmachen.Satiresendungen wie «Punkt CH» erreichen nicht mehr so vieleZuschauer wie «Viktors Spätprogramm». Warum?Ich finde es gut, wenn die politische Satire weiterhin einenPlatz bei SF DRS hat. Aber meiner Meinung nach braucht eseine Frontfigur, die einer Sendung ein Gesicht und somit einStammpublikum gibt. Darum ist es gut, dass Chris von Rohrund Roman Kilchsperger eine Late-Night-Show wagen.Obwohl Late Night etwas vom Schwierigsten ist.Ja, und ich hoffe, dass die beiden nicht nur ein paar flotteSprüche reissen. Aber man sollte ihnen erst mal Kreditgeben. Schliesslich haben wir den am Anfang von «ViktorsSpätprogramm» auch beansprucht.„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 47


Viktor GiacobboGeboren am 6. Februar 1952.Wohnort: Winterthur.Zivilstand: Frei schwebend.Freizeit: Power-Peeling, Landscape-Hiking, Espressomaschinenreinigen.Karriere: Gelernter Schriftsetzer. Mitarbeiter bei«Medienkritik» (1987 bis 1990 auf SF DRS), «ViktorsSpätprogramm» (1990 bis 2002), Gründung CasinotheaterWinterthur (2000). Kinofilme: «Ernstfall in Havanna» (2002),«Germanikus» (2002), «Mein Name ist Eugen» (2005).Internet: www.viktorgiacobbo.chFilmkritik<strong>Undercover</strong>Ob als Diplomat in «Ernstfall in Havanna», als strammerPolizist in «Mein Name ist Eugen» oder als Fahnder in«<strong>Undercover</strong>» – Viktor Giacobbo mimt mit einem ironischenAugenzwinkern den Bünzli, und zwar so, dass das Publikumimmer auch ein wenig über die eigenen Marotten lacht, ohnees zu merken. Diese Kunst verbindet Giacobbo mit WalterRoderer und Emil Steinberger. Alle drei haben bewiesen, dassder Bünzli als Beamter am lustigsten ist. Wenn wir ihn schonbezahlen, dürfen wir auch über ihn lachen.In ihre Fussstapfen tritt Drogenfahnder Boris Ruf(Giacobbo), der ein Doppelleben führt. Frau und Tochtergaukelt er vor, als Jurist in einer Handelsfirma zu wirken.In Wahrheit jagt er als verdeckter Fahnder derBundeskriminalpolizei internationale Drogenhändler. Nacheiner erfolgreichen Operation in Afghanistan möchte Ruf mitseiner Tochter ein paar Tage nach London. Doch seine Chefinund Geliebte Christa Oberholzer (Nana Krüger) kommandiertihn nach Italien ab. Dort soll Ruf einen Drogenhändlerringauffliegen lassen, bei dem ein Schweizer Financier (MikeMüller) die Fäden zieht. Und er soll auch noch eine LadungKokain nach Bern bringen, die ein V-Mann Oberholzers einstals Köder bestellte und nicht zurückerstattete. Die fehlende«Ermittlungsrequisite» könnte Oberholzer nämlich den Job alsBundesanwältin kosten. Ruf fährt mit seiner Tochter ins„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 48


eschauliche Porto Maggiore und tarnt das Reisli als Ferien.Aus dieser Ausgangslage entspinnt sich eine muntere Komödie,die mit schmierigen Mafiosi in weissen Anzügen,kulinarischen Köstlichkeiten zwischen Caffè, Vino undGrappa, Strandromantik und bescheuerten CarabinieriItalienklischees zelebriert. Die Story ist lustig, solidinszeniert, aber harmlos. Köstlich ist die Nebenstory umRufs Ex-Frau, die mit Lover, Lederhosen, Harley und Jointeine zweite Pubertät durchlebt.Giacobbo spielt gut – allerdings wirkt seine Mundartzuweilen etwas hochdeutsch («die schöpfet Verdacht») –, MikeMüller ist nicht mehr so überragend wie in «Eugen». EineEntdeckung ist Nana Krüger, die die harte Karriere-ZürcherinOberholzer mit Verve gibt, und auch die erst 18-jährige AnnaSchinz, die Rufs Tochter spielt, überzeugt mit einer gutenAusstrahlung. Der Schweizer Film ist weiter in Form undbringt neue Talente hervor.CHRISTIAN JUNGEN<strong>Undercover</strong>Krimikomödie, 90 Min., 3 SterneCH 2005. D: Viktor Giacobbo, Nana Krüger, Anna Schinz,Roland Koch, Hanns Zischler, Sylvie Rohrer, Mike Müller,Stefano Viali, Birgit Steinegger, Walter Andreas Müller u.a.R: Sabine Boss„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 49


Glückspost, 27. Oktober 2005Aktuell SchweizViktor Giacobbo«Vielleicht werde ich ja noch Vater…»In seinem Film «<strong>Undercover</strong>» ist er mit seiner Tochterüberfordert. Privat hat er keine Kinder. Warum eigentlich?Film-Tochter Anna Schinz jedenfalls schwärmt von «Papi»Viktor.Von Roger KusterEr hat keine Kinder. Aber wenn Viktor Giacobbo (53) eineTochter hätte, dann müsste sie sein wie seine FilmtochterAnna Schinz (18). «Allerdings würde ich sie gleich soübernehmen, wie sie heute ist: Die Phase, in der das Kindachtmal pro Nacht schreit, überspringe ich gerne», sagt erund grinst.Traurig ist er nicht, dass er nie Vater wurde. «Da bin ichFatalist. Mein Leben hat sich eben anders entwickelt.» Jetztdurfte er wenigstens in einem Film den Papi spielen: In«<strong>Undercover</strong>» (ab 3. November im Kino) überzeugt er alsGeheimagent und Liebhaber, versagt aber als Ehemann undVater. Ausserdem hält ihn seine Tochter für eine Niete: Sieweiss nicht, dass er Agent ist. Erst in gemeinsamen Ferienmuss er ihr die Wahrheit sagen - und mitansehen, wie sichdie Jungs an seine Tochter heranmachen.Wie hat Anna ihren Filmvater erlebt? Sie schwärmt. «Viktorhat mich aufgemuntert, wenn einmal etwas nicht so klappte»,erzählt sie. «Als Filmvater ist er nicht streng und nahm eshin, wenn ich mich laut Drehbuch nervte und laut wurde. Dahielt er sich einfach die Ohren zu - und wartete, bis ichmich wieder beruhigt habe. So, wie es wohl viele Väter imAlltag machen.»Wäre Viktor Giacobbo also auch privat ein guter Vater? Dieeinzigen, die dazu etwas maunzen könnten, wären seine zweiKatzen. «Aber die sind zufrieden, sobald der Fressnapf vollist», sagt Giacobbo. Und hängt vielsagend noch an: «Ichkönnte ja immer noch Vater werden…!»„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 50


NZZ am Sonntag, 23. Oktober 2005KulturItalokaffee und anderes Pulver«<strong>Undercover</strong>» heisst der neue Film mit Viktor Giacobbo. Erliegt im Trend der neuen Schweizer Erfolgsfilme.Martin WalderIm Vorfeld waren Unkenrufe zu vernehmen: «<strong>Undercover</strong>», derneue Spielfilm von und mit Viktor Giacobbo, sei besser, aberweniger lustig als der Kinoerstling «Ernstfall in Havanna».«Das habe ich auch schon von zwei Seiten gehört», bestätigtder Comedy-Star. Wir können Entwarnung geben: «<strong>Undercover</strong>»ist mehrschichtiger und realitätsnaher als der Vorgänger,weniger komisch ist er nicht. Komik ist sowieso eine Frageder Definition: «Man kann noch viel weniger ‚lustig’ sein,damit etwas lustig ist», findet die Regisseurin Sabine Boss:«Ich hätte den Film sogar noch ruhiger gemacht.» Abernatürlich weiss sie, dass eine Genre-Form ihre Gesetze fürdie Umsetzung auf der Leinwand einfordert.Sabine Boss, Viktor Giacobbo und sein Co-Autor <strong>Domenico</strong><strong>Blass</strong> sind ein Erfolgsteam. 313 000 Eintritte hat «Ernstfallin Havanna» erreicht, ein Höhenflug für SchweizerVerhältnisse. Warum also das Rezept nicht wiederholen? Eshabe schon anders werden sollen, bekräftigt die ProduzentinRuth Waldburger, «etwas einfach zu wiederholen, ist ausErfahrung nie gut, aber die Handschrift der Autoren istunübersehbar - ebenso das Gemeinsame der beiden Filme:Komödien, die auch politisch sind, über Politik sprechen,über etwas, das spezifisch schweizerisch ist, obwohl inItalien gedreht».Stressiges DoppellebenFettnäpfchentrampel Balsiger von der Schweizer Botschaft inHavanna aus dem Erstlingsfilm hat hier einem tüchtigenErmittler der Bundeskriminalpolizei namens Boris Ruf(Giacobbo) Platz gemacht. Die furchterregendeEröffnungssequenz in Afghanistan setzt den Ton, der aberbald Behäbigerem weicht. Ruf führt gleich zweifach einDoppelleben - privat und beruflich, Komplikationen sindgarantiert. «<strong>Undercover</strong>» ist eine sich auch selbergeniessende Agentenkomödie über Berlusconi-Italien, Küche,„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 51


Fussball, Kokain, Kaffee und «treuhänderische» Geldwäschereimit Mafiamethoden (und mit Mike Müller als Bösewicht), eineaugenzwinkernde Konfrontation schweizerischer, italienischerund ein bisschen bajuwarischer Mentalität - derenKlischierung inklusive. In den Thriller eingebaut ist dieFarce einer stressigen Liebesaffäre zwischen dem Agenten undseiner Chefin in der Bundeskriminalpolizei (Nana Krüger);diese will Bundesanwältin werden und strauchelt beinah überdie Aktionen ihres auch erotisch Untergebenen.Ganz schön draufgängerisch die Dame, und Boris/Giacobbo, dersich eigentlich nach nichts mehr sehnt als nach Sex wiedereinmal in einem schlichten Bett, guckt fast so verzweifeltwie Woody Allen. Schliesslich dekliniert der Film eine nichtunkomplizierte Vater-Tochter-Beziehung so durch, dass die16-Jährige (Anna Schinz) am angeblichen italienischenFerienort just in die falschen Hände gerät, während die Mama(Silvie Rohrer), mit dem Harley-Macker Nick auf demBefreiungstrip weg vom Langweiler Boris, die neustenVerzückungen ins Handy quäkt. Die Selbstironie, mit derGiacobbo hier mit dem Image des Biedermanns spielt, ist vonfeiner Komik.Es ist also einiges los in «<strong>Undercover</strong>», woher denneigentlich die Unkenrufe in Sachen Lustigkeit? Vielleichtsind sie symptomatisch für eine Erwartungshaltung imgegenwärtigen Schweizer Spielfilm, um dessen Popularität inÖchslegrad an Pointen konkurriert wird. Neuere Kino-Kassenschlager wie «Ernstfall in Havanna», «Achtung, fertig,Charlie!» (560 000 Eintritte), «Mein Name ist Eugen» (253000) oder auch «Sternenberg» (123 000) stehen dafür. DiePointe oder zumindest die Pointierung, die formaleffektvolle Zuspitzung in Bild und Dialog, ist dergemeinsame Nenner von Filmen, die sich in manchem durchausunterscheiden, deren Figuren sich aber primär durch dieSituation charakterisieren, in die sie geraten - gemäss derDrehbuchmaxime: An ihrem Verhalten sollst du sie erkennen.Je verschachtelter, je bunter die Dramaturgie, destovielversprechender die Ausbeute an Attraktionen. Mit andernWorten: In der Tendenz eine Fortsetzung der Fernseh-Soap mitKinomitteln.Nichts dagegen einzuwenden. Das Engagement des Fernsehensmit den Sonntagabend-Dialektfilmen hat in der SzeneSchubkraft entwickelt, ermöglicht Regie- undSchauspieltalenten Kontinuität und Spielräume, überhaupt hateine von altväterischem Respekt gegenüber dem Filmunberührte Generation die Kamera in die Hand genommen. Der„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 52


Schweizer Film tritt frischer auf, was dem Klima zwischenihm und dem Publikum nur förderlich sein kann. Ein Trend zuStandards hockt sich aber im Bewusstsein fest, und wenn dainzwischen - auch! - ein Überdenken angesagt wäre, ist diesnicht zuletzt eine Forderung nach den jeweils adäquatenKanälen der Filmförderung. Nicht um «Sternenberg» oder«<strong>Undercover</strong>» zu Problemfilmen über Landflucht undGeldwäscherei umzukrempeln; auch weiss Giacobbo, dasspolitische Satire im TV-Format aktuell besser aufgehobenist. Es geht um die Kräftigung und Promotion der ganzenschönen Vielfalt an Qualitäten und Handschriften imgegenwärtigen Schweizer Film.Neue HerausforderungenViktor Giacobbo ist da nicht skeptisch. Falls ein Trend zurStandardisierung tatsächlich bestehe, meint er, «dannwahrscheinlich als Reaktion auf die Zeiten, als man dasinnerhalb der Schweizer Filmszene nicht durfte, als dieBezeichnung ‚Mainstream’ das grösste Schimpfwort war. Ichsehe eher die Tendenz, dass in der Schweiz Filme in denunterschiedlichsten Genres entstehen und diese nicht mehrgegeneinander ausgespielt werden, dass eine Komödie nichtmehr grundsätzlich weniger wert ist als einFlüchtlingsdrama. Zum Glück sind jetzt viele neue jungeFilmer aufgetaucht, die sich um Muster, Tendenzen und Tabusnicht kümmern, sondern sehr kreativ an ihre Filmeherangehen.»«<strong>Undercover</strong>» kann ein Erfolg prognostiziert werden.Fortsetzung folgt? Kaum. Sabine Boss freut sich auf ihrenFernsehkrimi, wo sie mehr mit Bildern arbeiten will und«einem Drittel weniger Dialog - ich setze mir da immer soVorgaben!» Und Viktor Giacobbo, der sympathische Star, hatein Filmprojekt im Kopf, bei dem er Regie führen möchte.Vorerst aber heisst es eine Saison lang Zirkus Knie. MitFredi Hinz!«<strong>Undercover</strong>» startet am 3.11.2005.„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 53


SonntagsZeitung, 23. Oktober 2005KulturAls unser liebster Bünzli noch lustig war»Kein Krimi, keine Komödie: «<strong>Undercover</strong>», der neue Film vonund mit Viktor Giacobbo ist eine müde AngelegenheitVon Matthias LerfEs ist zum Lachen. Irgendwo in einem Zelt im hinterstenAfghanistan ist soeben dieser Drogendeal abgeschlossenworden. Alles prima, aber plötzlich sagt ein unscheinbarerMann seelenruhig und in lupenreinem Arabisch, oderAfghanisch, oder was immer die dort sprechen: «Sie sindverhaftet.» Die Dealer finden das so amüsant, dass sie sichkaum halten können vor Lachen. Doch der Unscheinbare istflinker als James Bond. Steckt dem Drogenboss eine Pistolein den Mund. Und nimmt die ganze Bande hops.Willkommen, Viktor Giacobbo, im neuen Schweizer Film«<strong>Undercover</strong>». Die erste Szene ist eine wunderbare Parodieauf Agentenfilme mit einem schusselig liebenswertenHauptdarsteller: James Giacobbo jagt Doktor Nötzli, oder so.Doch je länger die Geschichte um den guteidgenössischen<strong>Undercover</strong>-Agenten dauert, desto klarer wird: Das ist keineParodie. Das ist irgendwie ernst gemeint. Lächerlich!«<strong>Undercover</strong>» ist tatsächlich keine Komödie, dafür ist derFilm zu wenig lustig. Aber «<strong>Undercover</strong>» ist auch kein Krimi,dafür ist die Geschichte zu wenig spannend. Ja, beimheiligen Bundespolizisten, was ist es dann?Ein Vehikel für Viktor Giacobbo, natürlich. Der spielt allenErnstes einen Mann namens Boris Ruf, der schon so manche<strong>Undercover</strong>-Glanztat vollbracht hat. Aber weil er gegenaussen Tarnung, Tarnung! ein langweiliger Jurist ist, lässtsich seine Frau von ihm scheiden. Auch seine Chefin, diegleichzeitig seine Geliebte ist, setzt ihm das Messer an denHals. Und seine Tochter muss gerade jetzt ein paarFerientage mit ihm absitzen. In einer von einem Mini-Berlusconi regierten Küstenstadt laufen die familiären undkriminellen Fäden zusammen und ihre Entwirrung zwischenBundes-Bern und Pasta-Italien erfordert ziemlich Ausdauer.Eigenartig, denn «<strong>Undercover</strong>» stammt vom gleichen Team, das«Ernstfall in Havanna» realisierte: Sabine Boss führte„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 54


Regie, <strong>Domenico</strong> <strong>Blass</strong> schrieb mit Giacobbo das Drehbuch,Ruth Waldburger produzierte, Mike Müller spielt einenwichtigen Nebenpart. Im «Ernstfall» sorgten jedoch einüberraschender Plot und eine exotische Kulisse für dasgewisse Etwas. In «<strong>Undercover</strong>» gibt es nur die von Giacobbound Co. personifizierten Schweiz-Klischees. Gewürzt mitItalien-Klischees.Dazu kommt, dass «<strong>Undercover</strong>» ein gemächliches Tempoanschlägt «Mein Name ist Eugen» ist ein Schnellzug dagegenund einem Dinge erklärt, die man längst begriffen hat. DerFilm hat nichts Provozierendes an sich wie «Snow White», denman so richtig lieben oder hassen kann. Er plätschert dahinund wirkt insgesamt so wie bei Giacobbo sonst nur dieHauptfigur: bünzlig.Erst ganz am Schluss tauchen mit Walter Andreas Müller alsBlocher und Birgit Steinegger als Carla Del Ponte zweiVertraute aus dem Giacobbo-Universum auf. Und erinnern andie guten alten Zeiten, als unser liebster Bünzli nochlustig war.«<strong>Undercover</strong>»: ab 3. November im Kino„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 55


Tele, 22. Oktober 2005Giacobbos neuer Film «<strong>Undercover</strong>»Sein Name ist Ruf, Boris RufGeheimagent Viktor Giacobbo (53) jagt als <strong>Undercover</strong>-Ermittler Boris Ruf böse Buben. Der Hauptdarsteller überQuickies, Suleika und Kondomstunts. Und natürlich auch überden Film.TELE: Sie waren soeben in den Ferien. «<strong>Undercover</strong>»?Viktor Giacobbo: Ja, im Ausland. Da kennt mich niemand, dasist gut so.Weniger gut fand die Filmförderungskommission Ihr Drehbuch.Es wurde erst mal abgelehnt, wie jenes von «Ernstfall inHavanna» auch.Beim zweiten Mal kam dann zwar das Okay, aber der Ausschussin Bern fand es immer noch schlecht, wie er deutlichmitgeteilt hat. So was passiert nicht nur uns. Mir ist dasauch egal, denn ich arbeite nicht für Kommissionen, sondernfür das Filmpublikum.Sie haben erneut mit <strong>Domenico</strong> <strong>Blass</strong> und Sabine Bossgearbeitet. Aus Gewohnheit?Ich sehe es als mein Privileg an, mit den Leutenzusammenzuarbeiten, die mir sympathisch sind und mit denenich Spass habe. Ich könnte nicht wochenlang mit unangenehmenLeuten zusammenarbeiten. Dass wir befreundet sind, macht esnicht einfacher. Aber ich finde, wir habens nicht schlechtgelöst.Wenn man Co-Autor und Hauptdarsteller in Personalunion ist:Erhält die eigene Figur da nicht mehr Gewicht als dieanderen?Die Gefahr besteht nicht, im Gegenteil: In «<strong>Undercover</strong>» hatsviel komischere Figuren als meine. Ich spiele erneutjemanden, den es in der Rea- lität geben könnte. Dasinteressiert mich mehr.Mit der Toskana haben sie wieder einen warmen Drehort„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 56


ausgesucht.(Schmunzelt.) Das hat sich halt vom Inhalt her so ergeben.Sicher fast schon ein Heimspiel?Ich kann mich genügend verständigen in der Sprache, rede sieaber nicht so gut wie im Film. Wir haben zu Hause keinItalienisch gesprochen, dafür ist meine Familie schon eineGeneration zu lange in der Schweiz.Sie selber haben zwar zwei Katzen, aber keine Kinder. Wardas nie ein Thema in Ihrem Leben?Beim Casting für die Rolle meiner Filmtochter habe ich mirschon ein paar Momente lang vorgestellt, wie es wäre, eine16-jährige Tochter zu haben. Doch Kinder bei meinemberuflichen Lebenswandel - das liegt nicht drin.Sie sind nicht nur Vater im Film, sondern auch Liebhaber.Sexszenen mit Viktor Giacobbo - was Neues!Nun, man sieht ja nicht viel bei den paar Quickies, und siegehören eher ins komische Fach… Das Bundesamt für Gesundheitwird nun aber unseren Trick mit dem fliegenden Kondom füreine Anti-Aids-Kam-pagne verwenden.Was ist Ihre liebste Szene im Film?Es hat ein paar sehr gute mit mir und meiner FilmtochterAnna. Wie die beiden zusammenfinden, das hat mir fast ambesten gefallen. Weiter gefallen mir grundsätzlich eher dieSzenen, in denen ich mich nicht selber sehen muss…Boris Ruf sei eine realitätsnahe Figur, sagten Sie eben.Seine Geliebte ist aber viel stärker als er. Das ist docheine eher ungewöhn- liche Konstellation.Die Männer- und die Frauenrolle sind in unserem Filmvertauscht. Sie will die ungebundene Affäre mitgelegentlichen Quickies, er möchte eher die Beziehung imherkömm- lichen Rahmen. Dieser Rollentausch hat michbesonders interessiert.Sie spielen am liebsten Figuren, die ganz anders sind alsSie. Darf man daraus schliessen, dass Viktor Giacobbo privat„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 57


ein Macho ist?(Lacht.) Nein, um das zu vermeiden, habe ich ja den HarryHasler gespielt. Die jetzige Filmfigur ist ja auch nurprivat ein Bünzli, im Beruf als Ermittler aber ein Crack.Wird es einen dritten Film vom selben Team geben?Vermutlich nicht. Ich überlege mir allerdings, einen Film zuschreiben und ihn auch zu inszenieren. Das wird aberfrühestens 2007/2008 ein Thema sein.Vorher gehen Sie ja erst mal mit dem «Knie» auf Reisen.Genau. Und da kann ich nebenbei nichts anderes machen,höchstens ein bisschen schreiben. Manchmal haben wir dreiWochen lang keinen freien Tag und zudem immer wiederDoppelvorstellungen: Das ist reiner Rock 'n' Roll. Zum Glückbin ich ziemlich fit. Und zwischendurch, wenn der Zirkus inder Romandie tourt, bin ich nicht dabei.Mussten sich die Knies eigentlich fest reinknien, um Sie zumMitmachen zu bewegen?Nein, denn das ist eine Erfahrung, die ich einmal im Lebenmachen will. Es ist ein Privileg - nicht viele können soetwas ausprobieren. Fredy Knie hat mich seit Jahren immerwieder angefragt. Aber bis jetzt gings aus zeitlichenGründen nie.Werden Sie neue Figuren zeigen?Das weiss ich noch nicht. Jedenfalls nicht allzu viele: Dasist schon wegen Maske und Kostümen nicht möglich.Wie denken Sie über «Black 'n' Blond» mit den LästermäulernKilchsperger und von Rohr?Die beiden sind originelle Persönlichkeiten, und das istbereits eine gute Voraussetzung für eine Late-Night-Sendung.Ich hoffe, sie werden nicht nur über Frauen und Ausgehenreden - das kann leicht etwas öde werden -, sondern auchpolitische Aktualitäten kommentieren.Das klingt nicht so, als ob Sie dem ganzen TV-Betriebderzeit viel abgewinnen könnten…„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 58


Ich habe im Moment keine Lust, Fernsehen zu machen - wassich natürlich wieder ändern kann. Theater wie eben «Einseltsames Paar», «Sickmen» oder jetzt dann das Knie-Gastspiel, das ist unmittelbar und weit weg vomelektronischen Medienbetrieb. a Miriam ZollingerYOUNG STAR Anna in ihrer ersten Kinorolle als Anna«Ich stehe nicht auf Machos!»«Das hämmer aber so abgmacht!» Ihr erster Satz alsSchauspielerin fällt ihr nicht leicht. Sie ist noch etwasscheu, am ersten Drehtag. Und erstaunt, dass sich ihr Traumvon der Leinwand so plötzlich erfüllt hat. Zuerst hat esnämlich nicht danach ausgesehen. Die 18-Jährige hat sämtlicheFilmproduzenten angeschrieben, von allen Antwortbekommen, aber von keinem einen Job. Da hilft sie sichselber und macht einen Kurzfilm. «Mehr eine Erfahrung dennein Erfolg.» Sie lacht. Gebracht hat es ihr trotzdem was.Sie darf zum «<strong>Undercover</strong>»-Casting und wird die Filmtochtervon Giacobbo.«Ich habe viel von Viktor gelernt», sagt sie strahlend.«Wenn es mir mal nicht gut ging, hat er mich aufgeheitert.Er war wie ein Vater für mich.» Auch von Mike Müllerschwärmt sie: «Ein mega Schatz!»Das ist auch Anna, mit ihrer offenen und herzlichen Art. DieSchweizerin mit tschechischen Wurzeln ist eine richtigeFrohnatur. Mit den Eltern, dem Bruder und Muck, dem Hund,wohnt sie idyllisch im Zürcher Oberland. Sie kann es aberkaum erwarten, nächsten Sommer wegzuziehen. Sie will nachDeutschland auf eine Schauspielschule.Bis dahin steht aber noch einiges an. Im Schultheater spieltsie eine Taubstumme und muss dafür die Gebärdensprachelernen. Sie arbeitet an ihrer Abschlussarbeit und versuchtsich im Drehbuchschreiben. Von ihrem Freund hat sich dieVielbeschäftigte darum getrennt. «Ich habe keine Zeit fürMänner.» Und Pippo, ihr Filmfreund? «Der ist schon megaherzig», kichert sie verlegen. «Aber ich stehe nicht aufMachos, mehr auf die Unscheinbaren.»Vor der anstehenden Filmpremiere hat Anna Bammel. Sie gibtsich trotzdem tapfer: «Es wird eine Erfahrung sein und ichwerde davon lernen.» Zur Premiere lädt sie ihre 87-jährige„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 59


Nachbarin ein, weil die in ihrem ganzen Leben noch nie imKino war. «Das muss sie doch noch erleben!» So ist sie, dieAnna. Ein mega Schatz! a Fabienne WydlerNEWCOMER Anna musste am Set die gleich Leistung erbringenwie die erfahrenen Schauspielkollegen.ANNA SCHINZ spielt die Filmtochter von Viktor Giacobbo, derauch im richtigen Leben ein bisschen wie ein Vater für sieist.Making-OF«Schawis» Lederjacke undercover dabei!HINTER DEN KULISSEN - TELE lüftet Geheimnisse von den«<strong>Undercover</strong>»-Dreharbeiten.So vertrackt und verwickelt die Story in «<strong>Undercover</strong>» auchist, so unkompliziert waren die sieben- wöchigenDreharbeiten an den 45 Locations in Zürich, im Tessin und inItalien. Niemand wurde seekrank wie damals in «Ernstfall inHavanna» und auch die Statisten in Italien waren allepünktlich vor Ort - «Beim "Ernstfall" erschien am erstenDrehtag kein einziger», verrät Sabine Boss (39). Sogar dasunberechenbare Schweizer Wetter spielte mit. Wie übrigensauch Kabarettist Gerhard Polt in einem Kurzauftritt. Dieserist ein guter Freund von Viktor Giacobbo und hätteursprünglich eine grössere Rolle übernehmen sollen, mussteaber aus terminlichen Gründen passen. Ein guter Freund istübrigens weiterhin Mike Müller - obwohl er von Giacobbo ineiner Szene mit einem Panforte recht unsanft ausser Gefechtgesetzt wird.Dass die Leckereien, die die kriminelle Runde beim Bankettin Italien verzehrt, nach einiger Zeit - eine solche Szenedreht man nicht in einer Stunde - ziemlich streng zu riechenbegannen, die edlen Trüffel-Nudeln längst kalt waren und nureine der Weinflaschen echten Sassicaia enthielt - was solls!Richtig anstossen kann das Team ja an der Premiere. Und einpaar Wochen später nochmals, dann, wenn die Zuschauerzahlenbekannt werden und das Erfolgsgespann Boss-<strong>Blass</strong>-Giacobboauch mit seinem zweiten Film wieder Hunderttausende in dieKinos gelockt haben wird.Bei «<strong>Undercover</strong>» gehts aber nicht nur auf der Leinwand umviel Geld, sondern auch dahinter. Mit einem grossen„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 60


Unterschied zum rein gewaschenen Filmgeld allerdings: DieFinanzierung des Streifens geschah auf legalem Weg. Mit 3,7Millionen ist der Film für schweizerische Verhältnisse einemittelgrosse Produk-tion. 40 Prozent des Geldes kommen vonder Filmförderung, 16 bis 17 Prozent sind gesponsert,exklusive Sachleistungen wie beispielsweise Fahrzeuge, diezur Verfügung gestellt wurden. Eine Hand wäscht die anderein diesem Business. Deshalb durften zum Beispiel Kundeneiner Bank als Statisten für einen Tag Filmluft schnuppern.Mitunter kann auch die Beschaffung der Kostüme einen an dieGrenzen bringen. Oder im Fall von «<strong>Undercover</strong>» gar darüberhinaus: Die Taliban-Kostüme in der Anfangsszene stammengrösstenteils tatsächlich aus Afghanistan. Das «Afghanistan»im Film ist übrigens in Realität ein stillgelegterSteinbruch am Dorfrand von Holderbank (AG). Wie vielorganisatorisches Geschick die Beschaffung dieser Outfitsdem Kostümbildner abverlangte, kann man sich aus- malen.Beträchtlich weniger Aufwand musste bei Giacobbos schwarzerLederjacke betrieben werden: Er sah das edle Stück nämlichbei Roger Schawinski und wollte genau dieses haben. Klar,dass er es erhielt. Schliesslich hat er den Sat.1-Chef zudessen grosser Freude ja auch schon karikiert.Miriam ZollingerSIE IST DER BOSS Regisseurin Sabine Boss hat auf dem Set dasSagen.KURZPART Giacobbo-Freund Gerhard Polt hatte nur für einekleine Rolle Zeit.FILMKRITIKErnstfall in Italien«UNDERCOVER» - Kinostart: 3. NOVEMBERKoks, Kaffee und Kindersorgen für Bundespolizist ViktorGiacobbo.Während die Welt sich noch daran gewöhnt, dass Daniel Craigder neue Superagent James Bond wird, ermittelt eineidgenössischer Berufskollege bereits im Kino: Boris Ruf(Viktor Giacobbo). Er ist nicht ganz so smart wie seinbritisches Pendant, hat aber immerhin im Büro Sex mit seinerChefin. So weit geht nicht einmal 007. Boris Ruf ist aber„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 61


auch kein Luxus-Spion der Marke Bond. Der <strong>Undercover</strong>-Agentist vielmehr ein unauffälliger und biederer Kerl, der geradedarum gute Arbeit leisten kann.Privat sieht es weniger rosig aus: Boris' Frau ahnt nichtsvon seinem Beruf bei der Bundespolizei und verlässt denvermeintlichen Bünzli. Auch Tochter Anna (Anna Schinz) hältihn für einen Langweiler. Um einander endlich besser kennenzu lernen, lädt er sie auf eine London-Reise ein. DochBoris' Chefin Christa Oberholzer (Nana Krüger) schickt ihnnach Italien, wo er einen Fall abschliessen soll. Vor Ortverguckt sich Anna in einen Einheimischen, während Boris' V-Mann Landsbichler (Hanns Zischler) beschlagnamtes Kokainverkauft! Boris hat alle Hände voll zu tun, die Drogenzurückzubekommen und Anna zu schützen.Diese Story ist so turbulent, wie sie sich anhört. Dochanders als beim Giacobbo-Erfolg «Ernstfall in Havanna», wojede Wendung neue Spannung brachte, läuft in «<strong>Undercover</strong>»alles gemächlich ab. Von Suspense oder echter Bedrohungkeine Spur. Die Filmemacher setzen dagegen ganz auf denHumor, den die Ausgangslage des Biedermanns in derAgentenrolle mit sich bringt. Dies taugt für vieleSchmunzler, aber nur für wenige wahre Schenkelklopfer.Ausserdem geriet die Auflösung etwas fad und manche SchweizundMafia-Klischees sind abgegriffen. Ob sich damit «MeinName ist Eugen» als Schweizer Hit der Saison ablösen lässt,ist fraglich. a Marco SpiessMACHTPOKER Boris' Freundin Christa will den früheren Job vonCarla Del Ponte (Birgit Steinegger).UNBERECHENBAR Der Mafioso Raoul Furrer (Mike Müller) greiftbei Gefahr auch zur Waffe.KAFFEE-SYNDIKAT Furrer zwingt Händlern seinen Billigkaffeeauf - mit schlagenden Argumenten.EMPFANG Bundesrat Blocher (Walter Andreas Müller) mitBundespolizei-Chefin Christa Oberholzer.„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 62


SABINE BOSSDie 1966 in Aarau geborene Filmemacherin inszenierte ihrFilmdebüt «Studers erster Fall» fürs TV. Mit ihrem Kino-Erstling «Ernstfall in Havanna» landete sie einen Hit.R: Sabine Boss D: Viktor Giacobbo, Nina Krüger, Mike Müller,Anna Schinz, Hanns Zischler B: Viktor Giacobbo, <strong>Domenico</strong><strong>Blass</strong> K: Roland Schmid V: Vega FilmR: Regie, D: Darsteller, B: Buch, K: Kamera, V: VerleihHumor **, Anspruch -, Action *, Spannung *, Erotik ***Kinostart: 3. November„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 63


Aargauer Zeitung/MLZ, 21. Oktober 2005KulturZeitung«Das Komische ist schwieriger»«<strong>Undercover</strong>» Am 3. November kommt Viktor Giacobbos zweiteKomödie in die Kinos. Der 53-jährige Starkomiker freut sichüber den Aufwind im Schweizer Film.Reto BaerIn «<strong>Undercover</strong>» spielen Sie einen Schweizer Beamten, der imAusland zwischen alle Stühle fällt. Eine solche Figurspielten Sie schon in «Ernstfall in Havanna». Haben Siekeine Angst, auf einen Rollentyp festgelegt zu werden?Viktor Giacobbo: Nein, überhaupt nicht. Ich glaube, ich habeschon genug verschiedene Rollen gespielt. Wenn schon, dannhätte ich diese Angst bei einer Figur wie Harry Hasler habenmüssen. Ausserdem sind die Figuren in den beiden Filmenkomplett verschieden. Stefan Balsiger in «Havanna» ist einLoser, Boris Ruf in «<strong>Undercover</strong>» jedoch ein Winner. Was denBeruf anbelangt, ist Ruf ein absoluter Crack, er hat blosssein Privatleben nicht ganz im Griff. Ruf gerät nicht inSchwierigkeiten, sondern beseitigt sie. Er ist aktiv, dasist der grosse Unterschied zu Balsiger.Warum hat Ruf Probleme mit der Familie?Giacobbo: Weil seine Frau und Tochter ihn langweilig finden.Die beiden wissen nicht, dass er ein Top-Ermittler derBundeskriminalpolizei ist. Seine Frau will die Scheidung,und weil sie mit ihrem Lover auf eine Motorradtour geht,muss Ruf mit seiner Tochter in die Ferien. Die beiden gehennach Italien. Doch die Tochter weiss nicht, dass er diesesFerienziel nur gewählt hat, um dort einen Fall zu lösen.Während sie sich mit italienischen Jugendlichen anfreundet,kommt sie ihm langsam auf die Schliche. Viele Filmkomödienleben vom Klamauk, das ist okay. In unserem Fall ergibt sichaber die Komik aus Situationen, die einen durchausrealistischen und politischen Hintergrund haben. Das ist es,was mich an diesem Stoff reizte.Viktor Giacobbo als <strong>Undercover</strong>-Agent kann man sich etwa sogut vorstellen wie Rowan Atkinson als 007. Ist Ihre FigurBoris Ruf ein Schweizer Johnny English?„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 64


Giacobbo: Nein, auch wenn ein Journalist mal geschriebenhat, es handle sich um eine James-Bond-Parodie, und nun alleanderen Journalisten das abschreiben. «<strong>Undercover</strong>» ist zwareine Komödie, aber keine Agentenparodie. Boris Ruf ist keineKarikatur, sondern eine Figur, die so oder ähnlich wirklichexistieren und handeln könnte. Wir haben die Abläufe in derBundeskriminalpolizei genau recherchiert. Auch dass dieChefin dieser Abteilung Bundesanwältin werden könnte, liegtim Bereich des Möglichen. Nichts, was wir in «<strong>Undercover</strong>»zeigen, ist unmöglich.Sie haben das Drehbuch wiederum mit <strong>Domenico</strong> <strong>Blass</strong>geschrieben. Wie muss man sich diese Zusammenarbeitvorstellen?Giacobbo: Wir sitzen zusammen am Laptop und schreiben dasDrehbuch tatsächlich zu zweit. Da wir verschiedeneAutorentypen sind, kontrollieren wir uns gegenseitig. Dasist positiv. Weil <strong>Domenico</strong> gegen Schluss noch viel mit derSitcom zu tun hatte, die er fürs Schweizer Fernsehen macht,habe ich die letzte Fassung allein geschrieben.Bei den Dreharbeiten ist sicher nicht alles rund gelaufen.Woran haben Sie sich die Zähne ausgebissen?Giacobbo: Es gab eine Verfolgungsjagd, bei der ich mir einenschrecklichen Muskelkater, vielleicht sogar eine leichteZerrung holte. Vor der Kamera tut man eben Dinge, die mannormalerweise nie tun würde, zum Beispiel beim Rennen dreiTreppenstufen auf einmal nehmen. Hinterher konnte ich einenMonat lang nicht mehr joggen.Machen Sie Ihre Arbeit immer gerne oder sagen Sie sichmanchmal: «Wäre doch schön, wenn das Publikum mich auch inernsten Rollen akzeptieren würde»?Giacobbo: Solche Überlegungen stelle ich gar nicht an. Esgibt Komiker, die sagen: «Ich wechsle jetzt ins ernsteFach.» Das tönt dann immer so, als sei das ernste Fachwertvoller. Aber das Komische ist schwieriger. Im Gegensatzzum Drama kann man in der Komik nicht schummeln: Entweder esist lustig oder nicht. Mir macht meine Arbeit immer nochgrossen Spass. Das Schwierigste ist aber gewesen, dass ichim Set Autor und Hauptdarsteller war. Ich musste den Mundhalten und mich nicht in die Regie einmischen. Schwierig fürden Autor wie für die Regisseurin.„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 65


Ist Regisseurin Sabine Boss denn ein strenger Boss?Giacobbo: Nein, aber sie muss Boss sein. Diskussionen aufdem Set liegen nicht drin, da hat die Regie das Sagen. Esist zwar gut, wenn die Regisseurin auf Angebote vonSchauspielern eingeht, aber letztlich muss sie ihre eigenenVorstellungen umsetzen.Was haben Sie bei der Arbeit an «<strong>Undercover</strong>» gelernt?Giacobbo: Die Filmerei hat mir einmal mehr bewusst gemacht,dass live vor einem Theaterpublikum aufzutreten diebefriedigendste Art der Schauspielerei ist, weil sieunmittelbar und direkt wirkt.Gleich mehrere Schweizer Filme kommen in diesem Herbst indie Kinos: Neben «<strong>Undercover</strong>» auch «Snow White» und «MeinName ist Eugen». Nach Weihnachten folgen «Grounding» und«Handy Man». Was sagen Sie dazu?Viktor Giacobbo: Das ist super. Vor ein paar Jahren fand manbeinahe, der Schweizer Film sei tot. Jetzt zeigt sich, dassviele Leute ihre Projekte nicht nur entwickeln, sondern auchrealisieren konnten. Ausserdem sind es erst noch ganzunterschiedliche Filme. Und vielleicht kommt auch bald dieZeit, wo man sich an einem Filmfestival wie Solothurn nichtmehr rechtfertigen muss, weil man mit einer Komödie vieleZuschauer ins Kino gebracht hat.Feuerwehrmann von Bundes GnadenSo sieht der nächste Schweizer Kinohit aus: «<strong>Undercover</strong>» vonSabine Boss widerspiegelt das Selbstvertrauen, das dieheimische Filmbranche derzeit beflügelt. Das zeigt sichexemplarisch in der Rolle von Viktor Giacobbo: Er gibt in«<strong>Undercover</strong>» nicht mehr den verschusselten Botschafter wiein «Ernstfall in Havanna», sondern verkörpert den gewieftenBundeskriminal-Agenten Bruno Ruf, der zu Hause in die Rolledes Biedermanns schlüpft. Als es geschäftlich und privatverschiedene Brandherde zu löschen gilt, stellt er seineFeuerwehr-Qualitäten unter Beweis. So verbindet RufErmittlungen in einem kniffligen Geldwäschereifallkurzerhand mit einem Italienurlaub mit seiner pubertierendenTochter. Auch wenn die Glaubwürdigkeit der Story gegen Endemit dem Tempo nicht mehr mitzuhalten vermag - sehenswert ist«<strong>Undercover</strong>» allemal. (zas)„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 66


Blick, 11. Oktober 2005GesellschaftCool! Giacobbo verblüfft mit Kondom-TrickZÜRICH. Packung aufreissen, herausnehmen, darüberziehen. Esgeht erotischer: In seinem zweiten Kinofilm «<strong>Undercover</strong>»zeigt Starkomiker Viktor Giacobbo (53) den Kondom-Supertrick!Ermittler Ruf trifft sich mit Chefin Christa zumSchäferstündchen im Cabriolet. Sie rutscht an ihn heran,öffnet erregt seine Hose. «Mach den Trick, bitte», flehtsie. Er reisst eine Kondompackung auf, wirbelt den Inhaltmit einer lässigen Fingerbewegung in die Luft. DasVerhüterli öffnet sich. Um dann - sanft wie ein Fallschirm -einsatzbereit an Ort und Stelle zu landen.Eine Szene, über die Giacobbo selbst Monate nach dem Drehschmunzeln muss. «Ich musste es vor der 30-köpfigen Filmcrewständig wiederholen, weil das Kondom nie so flog wie essollte», erinnert er sich. «Eine Situation, wo man sichziemlich bescheuert vorkommt. Ich bin ja nicht mehr derJüngste.»Im Film, der am 3. November Kinopremiere hat, wirkt der Gagjedoch cool. So perfekt, dass sogar das Bundesamt fürGesundheit scharf darauf ist: Nun wird Giacobbos Supertrickparallel zum Filmstart (3. November) der neue Werbespot fürdie Stop-Aids-Kampagne.«Übrigens, privat habe ich den Kondom-Trick noch nieausprobiert», verrät Giacobbo. Kein Wunder: Er brauchte dasKondom bloss senkrecht in die Luft zu schnippen, allesandere erledigte der Computer im Nachhinein.ANGELA FÄSSLERViktor Giacobbo (l.) lässt das Kondom (Pfeil) lässig durchdie Luft segeln.„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 67


Schweizer Illustrierte, 10. Oktober 2005In heikler MissionIn seiner neuen Kriminalkomödie «<strong>Undercover</strong>» ermitteltViktor Giacobbo alias Bundespolizist Boris Ruf gegen einenperfiden Geldwäscherring. Bei der brisanten und amüsantenVerbrecherjagd mit von der Partie: drei Peugeot.Viktor Giacobbo läuft in «<strong>Undercover</strong>» zu Hochform auf. AlsSchweizer Bundespolizist Boris Ruf brilliert er mit ganzspeziellen Kampftricks. Während der Dreharbeiten in derSchweiz und Italien lief eigentlich alles glatt, trotzdemmusste der Winterthurer Komiker für seine Rolle leiden. «Ichhabe mir bei einer Verfolgungsjagd eine Zerrung geholt, dieich jetzt noch spüre», verrät er. In Gastrollen ebenfalls zusehen: die drei Peugeot-Modelle 307 CC, 407 und 1007.Peugeot Schweiz stellte der Crew um Produzentin RuthWaldburger insgesamt elf Fahrzeuge zur Verfügung. Vor undhinter der Kamera garantieren die Peugeot-Modelle fürMobilität. So geht die aufstrebende Anwältin ChristaOberholzer, gespielt von Nana Krüger, beispielsweise imroten Coupé-Cabriolet 307 auf Verbrecherjagd. «Christa istnicht nur meine Chefin, sondern auch meine Geliebte. Füreine Sequenz im Peugeot 307 CC interessierte sich nunbereits das Bundesamt für Gesundheit. Vielleicht wird darausja die nächste Präventivkampagne», erzählt Viktor Giacobboverschmitzt. Wenn es in «<strong>Undercover</strong>» darum geht, TreuhänderRaoul Furrer (Mike Müller) das Handwerk zu legen, istGiacobbo selbst in einem 407 unterwegs. «Der Peugeot gefielmir. Ab und zu benutzte ich die schwarze Limousine sogarnoch nach Drehschluss.»Als Geheimagent Ruf fährt Giacobbo nicht nur Auto, sondernversucht auch sein zerrüttetes Privatleben wieder auf Kurszu bringen. Ursprünglich wollte Ruf nach der Scheidung vonseiner Frau Sybille (Sylvie Rohrer) bloss ein paar ruhigeTage verbringen. Entspannung mit Tochter Anna, gespielt vonAnna Schinz, war geplant. In Porto Maggiore (I) lassen sichgeheime Mission und Privatleben aber nicht mehr so einfachtrennen. Der Komiker macht sich im Spannungsfeld zwischenEx-Frau, Tochter und Geliebter trotzdem daran, denvertrackten Fall zu lösen. Jedoch nicht als Schweizer Kopievon James Bond, sondern in seiner unnachahmlichen Weise alsetwas biederer, aber cleverer Bundespolizist. Ob der vonGiacobbo gemimte Boris Ruf es schafft, die Geldwäscherei-Affäre aufzudecken? Ob Ruf seiner Chefin und Geliebten„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 68


Christa Oberholzer trotz diversen Verstrickungen zum Job derBundesanwältin verhelfen kann? Die Antworten darauf gibts abdem 3. November im Kino.Jürg A. StettlerTeamwork Regisseurin Sabine Boss, ProduktionsleiterinAlexandra Schild und die drei Schauspieler Nana Krüger,Viktor Giacobbo und Gaby Bär in einer Drehpause am Filmset(v. l.).Auf Verbrecherjagd Viktor Giacobbo - hier mit Nana Krüger -kämpft ab dem 3. November in «<strong>Undercover</strong>» gegen einenGeldwäscherring. Begleiter bei der Verbrecherjagd: einPeugeot 307 CC.„<strong>Undercover</strong>“: <strong>Presse</strong> November 2005 www.dblass.ch 69

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