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Neue Zürcher Zeitung, 6. Mai 1998, Seite 20 ... - Domenico Blass.

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die Landschaft zeigen. "Schliesslich sind die Schweizer ja diebesten Tunnelbauer. Da gibt es nichts zu rütteln, Punkt", sagter.Rolf Schmid aber rüttelt an festgefügten Gesteinsbrocken, aneingefahrenen Denkweisen, an abgeschotteten Herzen auch, angesellschaftlichen Zwängen. Dabei ist er kein "amerikanischerPrediger", der die Massen braucht. Er liebt es hingegen, dieLeute zu begrüssen, sie zu berühren, sie in seinKabarettprogramm mit einzubinden. Da darf ihn der direkteKontakt mit dem Publikum auch auslaugen. Seine Gäste nimmt ernun mit nach Fruns, in das fiktive und doch so reale Dorf, wosich ungeahnte Alltäglichkeiten, Nichtigkeiten undWichtigkeiten abspielen. Fruns, das ist das Dorf, in dem manmit den Leuten noch reden kann und streiten kann, einfach so,einfach weil man sich kennt.Bündner Kabarettist und Zürcher AutorSchmids neues Programm ist in enger Zusammenarbeit mit demZürcher Autor <strong>Domenico</strong> <strong>Blass</strong> und dem Regisseur Andrea Zoggentstanden. Was bewegt <strong>Blass</strong>, der unter anderem fürs FernsehenSitcom-Drehbücher und Sketches verfasst, zusammen mit RolfSchmid Geschichten zu schreiben? "So, wie der Rolf redet, sokann ich nicht schreiben", dachte sich <strong>Blass</strong> einst. EinVersuch hat ihn inzwischen anderes gelehrt: <strong>Blass</strong>, derZürcher, der Bündner Geschichten schreibt. Mit dem Blick vonaussen, der mehr und anderes sieht, pickt er kurioseAlltäglichkeiten, Absonderlichkeiten heraus. So ist auch derWeg nach Fruns der Weg der Geschichten, der Abenteuer, derErlebnisse, der Unfälle auch. Solche aufregenden Wege findetman in Zürich nicht mehr, soviel Lokalkolorit und Charme auchnicht, findet <strong>Blass</strong>. Oder wo gibt es den (natürlich fiktiven)Regierungsrat, der einen Rasenmäher erschiesst anstatt desanvisierten Hirsches?Im modernen Dreiknopf-Sakko steht Schmid auf den schwarzlackierten Holzdielen der improvisierten Bahnhofbuffet-Bühneunter kathedralartig gewölbter Decke. Die Hosen sind zu kurz.Die grasgrünen Socken passen exakt, dazu die schräge, mutigkurze Krawatte: ein Kostüm halt, das er privat nicht unbedingttragen würde, das aber massgeschneidert zu seiner Rolle passt.Schmid aber ist nicht nur Kabarettist, wenn er auf der Bühnesteht. Humorige Sprüche und Geschichten gibt's bei ihm auch zuHause, denn Lust, sich zu verändern und erwachsen zu werden,hat er keine. Die Kinder (12, 8 und 7 Jahre alt) fänden es gutso, sagt er.“Fu Fruns hine füra” Pressestimmen www.dblass.ch 2


Schmid, der gelernte Bäcker und Konditor mit eigenenBackstuben und Läden und eigenem Kabarettprogramm, ist einSchwerarbeiter. Auch wenn das neue Programm, an dem er vorüber einem Jahr zu arbeiten begonnen hat, eigentlich alleinschon ein Hundert-Prozent-Job ist, kommt er mit derDoppelbelastung scheinbar mit Leichtigkeit klar. "Nur einereine Organisationsfrage", wiegelt er ab. Die Arbeit alsBäcker und jene als Kabarettist haben nichts miteinander zutun. Und Schmid will nur eins: ernst genommen werden. Seinkabarettistisches Talent hat er der Öffentlichkeit bis vorsechs Jahren vorenthalten. Mit dem 3iD-Kabarett- Trio (mitAndrea Zogg und Flurin Caviezel) landete Schmid auf Anhiebeinen ersten Erfolg. Nach "Schein oder Nichtsein" bestritt erverschiedene Soloprogramme, u. a. auch am AroserHumorfestival. Und auch weitere "Bahnhof-Kulturreisen" werdenmöglicherweise folgen, Daten und Orte stehen aber noch nichtfest.“Fu Fruns hine füra” Pressestimmen www.dblass.ch 3

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