aktuell Nr. 26 vom 05. Juli 2010 ( PDF - Bundeswehr
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5. <strong>Juli</strong> <strong>2010</strong> STREITKRÄFTE<br />
<strong>aktuell</strong> 13<br />
Facettenreich<br />
Studenten der Helmut-Schmidt-Universität erarbeiten Wanderausstellung.<br />
von Susanne Hansen<br />
U<br />
S<br />
H<br />
Hamburg. Mit einer Wanderausstellung<br />
mit dem Titel „Warum Soldaten“<br />
wollen Studierende der Helmut-Schmidt-Universität<br />
(HSU)<br />
den Diskurs über die Rolle der<br />
<strong>Bundeswehr</strong> neu entfachen. Dafür<br />
haben sie 1500 Vertreter aus dem<br />
Öffentlichen Leben und Privatpersonen<br />
nach ihrem ganz persönlichen<br />
Soldatenbild befragt – und<br />
500 spannende Antworten erhalten. Warum Soldaten? Eine Frage – viele unterschiedliche Antworten.<br />
Diese bilden zusammen mit 500<br />
Soldaten-Portraits den Grundstock Innenstadt. Viele zeigten sich von und DFB-Präsident Theo Zwanzider<br />
Ausstellung, die am heutigen der Frage überrascht. „Die mei- ger. Der Brief einer Frau, die als<br />
Montag in Berlin eröffnet wird. sten mussten einige Zeit nachden- Kind Krieg und Vertreibung erlebte,<br />
Schirmherr ist der frühere Wehr- ken, bevor sie antworten konnten“, ist in der Ausstellung ebenso vertrebeauftragte<br />
des Deutschen Bun- erinnert sich Leutnant Tobias Pie- ten wie die Schilderung von Marlis<br />
destages, Reinhold Robbe. Die katz. Damit hatten die Initiatoren Böken, deren Tochter Jenny Anfang<br />
Ausstellung soll die Bevölkerung bereits ein Ziel erreicht. September 2008 auf dem Segelzum<br />
Nachdenken und Mitdenken „Wir wollen eine Reaktion auf schulschiff „Gorch Fock“ tödlich<br />
animieren, hofft Robbe. „Gerade unsere Frage, gleichwohl ob sie verunglückte. „Wir waren überbei<br />
uns in Deutschland gibt es lei- zugewandt ist oder ablehnend. Wir rascht, dass so viele Antworten<br />
der keine breite gesellschaftliche wollen ein Zeichen setzen gegen das kamen“, sagt Piekatz.<br />
Debatte über die Frage, wofür weit verbreitete freundliche Desin- Die Antworten wurden auf 20<br />
unsere Soldaten ihre Gesundheit teresse gegenüber der <strong>Bundeswehr</strong>, Meter langen Stellwänden angeund<br />
ihr Leben einsetzen“, bedauert das besonders für die Kameraden bracht. Ihnen gegenüber stehen<br />
er. Dabei sind sie es, die im Auf- im Afghanistaneinsatz unerträglich Stellwände mit 500 Soldaten-Portrag<br />
des Parlaments in Krisenge- ist. Ein Tick mehr Interesse in der traits. Sie sollen symbolisieren, dass<br />
bieten ihr Leben riskieren. Gesellschaft darf es schon sein“, sich die jungen Frauen und Män-<br />
Aufgrund des ausbleibenden Dis- sagt auch Leutnant Martin Albrecht. nern den auch kritischen Aussagen<br />
kurses sind zehn Offiziere und Offi- Die vielfältigen kreativen und span- aus der Bevölkerung stellen. „Wir<br />
zieranwärter der HSU im Frühjahr nenden Reaktionen haben die Aus- wissen, was wir von uns halten.<br />
2009 in die Offensive gegangen. In stellungsmacher überrascht. 500 Aber was denkt die Bevölkerung<br />
einem Brief an mehr als 1000 Per- Kinder und Erwachsene schickten über uns? Das wollten wir heraussonen<br />
aus Wirtschaft, Parteien, Ver- Bilder, Statements oder Videobot- finden“, so Albrecht.<br />
bänden, Kirchen und Öffentlichem schaften. Darunter sind die dama- Die Ausstellung ist noch bis zum<br />
Leben baten sie um eine Antwort lige Vorsitzende des Zentralrats 16. <strong>Juli</strong> im Bundespresseamt in Berauf<br />
die Frage „Warum Soldaten“. der Juden, Charlotte Knobloch, der lin zu sehen. Anschließend soll sie<br />
Die gleiche Frage stellten sie Dut- Bischof von Osnabrück, Franz-Josef in möglichst vielen weiteren Städzenden<br />
Passanten in der Hamburger Bode, ADAC-Präsident Peter Meyer ten gezeigt werden.<br />
Besondere Ehrung: Brigadegeneral<br />
Thomas Reiter (M.) wurde durch<br />
den Dekan Ferdinand Svaricek und<br />
die Präsidentin Merith Niehuss die<br />
Ehrendoktorwürde der Fakultät für<br />
Luft- und Raumfahrttechnik der Universität<br />
der <strong>Bundeswehr</strong> München<br />
verliehen. Reiter, Luftwaffenpilot<br />
und heute Vorstandsmitglied des<br />
Deutschen Zentrums für Luft- und<br />
Raumfahrt, studierte in den 80er<br />
Jahren Luft- und Raumfahrttechnik<br />
an der Münchner <strong>Bundeswehr</strong>universität.<br />
1995 und 2006 war er<br />
für längere Zeit im Weltall. (eb)<br />
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