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IM FOKUS 5der Bäuerin auf dem Feld nicht anderswie Niklaus Troxler im Ronfeld – unweitvon hier gelegen: Das beste Beispiel, wieim Seetal aus einer artenarmen Fettwieseein reich blühender, ungemein vielfältigerLebensraum entstehen kann. VieleStunden verbringt Niklaus Troxler hier.Er hat in vielen Schutzgebieten schonSpuren hinterlassen, aber in den letztenJahren ist das Ronfeld zu seinem speziellenAugapfel geworden. Ruhe im Ausgleichzu einer oft aufreibenden beruflichenTätigkeit.Mit der Fotografie hat Niklaus Troxlerdie Möglichkeit gefunden, seine Faszination,seine Liebe zum Detail auch anderenMenschen erlebbar zu machen.Niklaus Troxler ist ein grosser Naturschutzpraktiker.Dass er gerne kräftigeMaschinen bedient und den Lastwagenausweisbesitzt, passt nicht ins oberflächlicheCliché des «handgelismeten»Naturschützers. Das ist gut so. In den Umbruchjahrenwurde klar, dass Naturschutznicht nur den Schutz der Relikte der Naturlandschaftzum Ziel haben kann. Erhaltungder Biodiversität bedeutet auch, dasswertvolle Elemente der traditionellen Kulturlandschaftgesichert werden müssen,was aber meist nur geht, wenn eine angemessenePflege aufrechterhalten werdenkann, nachdem die Landwirtschaftdas Interesse an der extensiven Nutzungund die Arbeitskräfte dafür verloren hatte.Damit war aus der Notwendigkeit dieReservatspflege geboren. Niklaus Troxlerhat viele Pflegearbeiten angestossen oderselber durchgeführt.Naturschutz ist kein fertigesKonzeptSchutzziele und Strategien müssen immerwieder kritisch überprüft, diskutiertund präzisiert werden. Auch wenndie naturschutzbiologische Forschung inder heutigen Forschungslandschaft leiderschon selbst sozusagen eine Art derRoten Liste ist, da rein ökonomisch andereForschungsfragen scheinbar lukrativersind, wissen wir heute über die Biologieseltener und gefährdeter Populationendoch ein bisschen mehr und könnenSchutz- und Pflegekonzepte präzisieren.Da in der Schweiz die Schutzgebiete besondersim Mittelland inselhaft auf ganzkleine Flächen reduziert sind und unterdieser Isolation auch zusätzlich leiden,müssen wenigstens diese optimal gestaltetund gepflegt sein und besser vernetztwerden, damit ihr Wert erhalten bleibt.Niklaus Troxler ist nicht einer, der «immerschon gewusst hat, wie es geht»,sondern immer darauf bedacht, neue Erkenntnisseaufzunehmen und praktischumzusetzen.Als zweite Person möchte ich BrunoMuff hervorheben. Er war der erste Geschäftsführervon <strong>Pro</strong> <strong>Natura</strong> Seetal. Alsunabhängiger, innovativer Denker undausgezeichneter Kommunikator hat er einenGrundstein gelegt zum <strong>Pro</strong>jekt KU-LA Kulturlandschaft Seetal. Naturschutzhatte früher manchmal unter dem «Käseglockenssyndrom»gelitten: Ein Gebietwurde unter Schutz gestellt ohne vielRücksicht auf die Beteiligten und ohnePerspektive, wie es weitergehen soll.Dies galt es aufzubrechen, die Direktbeteiligtenmit einzubeziehen, den Gedankender Förderung der Biodiversität vonden kleinen Reservaten zu lösen und aufdie ganze Landschaft inklusive die Siedlungenauszudehnen. Bruno Muff kannwie sein Nachfolger Roger Hodel sehrgut auf die Landwirtinnen und Landwirtezugehen und gemeinsam <strong>Pro</strong>jekteentwickeln, mit denen sich schliesslichalle Beteiligten identifizieren können.Das <strong>Pro</strong>jekt heisst ja bewusst nicht Naturlandschaft,sondern KulturlandschaftSeetal. Das entspricht der Realität unddem partnerschaftlichen Ansatz. Zudemlehrt uns die Ökologie, dass die Quelleeiner Beeinträchtigung oft weit entferntliegt. So helfen die Retentionsweiher anden Talhängen der Gesundung des Baldeggerseesund sind selber wiederumwertvolle Lebensräume.LungenenzianBruno Muff ist einer, der sehr engagiertin verschiedenen Welten daheimist. Mit seinem Bruder leitete er ein innovativesKartografie-Unternehmen, dasschliesslich so erfolgreich war, dass esvon Google aufgekauft werden musste.Dass er jetzt Bauer in Weggis gewordenist, macht ihn zum Quereinsteiger in dieLandwirtschaft. Was auf den ersten Blicküberraschen mag, ist durchaus auf der Linie.Und es gibt im ganzen Seetal heutewohl kaum einen Obstgarten, der seinemdreihundertköpfigen das Wasser oder,sagen wir mal, den Most reichen kann.Als dritte zentrale Figur nenne ich RogerHodel, der die Seetaler Geschäftsstelleseit bald 10 Jahren führt. Er istein sehr begeisterungsfähiger, bodenständigerund ideenreicher Mensch, einer,der anpackt, der Schwung hat undgerne <strong>Pro</strong>jekte von der Planung zur Umsetzungbringt. Einer, der die Ausdauerhat, die Ideen auch durchzuziehen. Unterseiner Ägide hat das KULA-<strong>Pro</strong>jekt

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