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Empirische Untersuchung von Personalentwicklungs ... - preventas.de

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KONFLIKTE<br />

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<strong>Empirische</strong><br />

<strong>Untersuchung</strong><br />

<strong>von</strong><br />

<strong>Personalentwicklungs</strong>-<br />

maßnahmen<br />

zur Deeskalation<br />

im<br />

Umgang mit<br />

schwierigen und<br />

aggressiven<br />

Kun<strong>de</strong>n<br />

innerhalb bestimmter<br />

Branchen


<strong>Empirische</strong> <strong>Untersuchung</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>Personalentwicklungs</strong>maßnahmen zur Deeskalation<br />

im Umgang mit aggressiven und schwierigen<br />

Kun<strong>de</strong>n innerhalb unterschiedlicher Branchen<br />

Als Projektarbeit im Fachbereich Wirtschaft im Schwerpunkt Marketing<br />

Wintersemester 2004/2005<br />

unter <strong>de</strong>r Betreuung <strong>von</strong> Prof. Dr. M. Neu<br />

Beck, Bianca 620396<br />

Gorecki, Edith Sylvia 620503<br />

Haußner, Carsten 614506<br />

Kruse, Diana 620529<br />

Neumetzger, Viola 627690<br />

Prieß, Nina 627739<br />

Rebscher, Stefanie 620422<br />

II


Stefanie Rebscher<br />

Diana Kruse<br />

Bianca Beck<br />

Die Projektgruppe stellt sich vor<br />

Carsten Haußner<br />

III<br />

Nina Prieß<br />

Viola Neumetzger<br />

Edith Sylvia Gorecki


Vorwort<br />

Am 20.10.2004 wur<strong>de</strong>n durch Prof. Dr. Neu, Dozent an <strong>de</strong>r Fachhochschule<br />

Darmstadt (Fachbereich Wirtschaft), die aktuellen Projektthemen für <strong>de</strong>n<br />

Schwerpunkt Marketing im Wintersemester 2004/2005 vorgestellt. Zur Auswahl<br />

stan<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> fünf Themen:<br />

1. Konzeption und Durchführung einer Mieterbefragung für die Gemeinnützige<br />

Wohnungsgesellschaft Oberbayern/Schwaben GmbH<br />

2. <strong>Empirische</strong> <strong>Untersuchung</strong> <strong>de</strong>r Implementierung eines Beschwer<strong>de</strong>managements<br />

3. Kritische Analyse und Erstellung einer Marketingkonzeption für die<br />

Aschaffenburger Kongresshotels<br />

4. <strong>Empirische</strong> <strong>Untersuchung</strong> <strong>von</strong> <strong>Personalentwicklungs</strong>maßnahmen zur<br />

Deeskalation im Umgang mit aggressiven und schwierigen Kun<strong>de</strong>n innerhalb<br />

unterschiedlicher Branchen<br />

5. <strong>Empirische</strong> <strong>Untersuchung</strong> <strong>von</strong> <strong>Personalentwicklungs</strong>maßnahmen im<br />

Marketing- und Vertriebsbereich ausgewählter Unternehmen im Rhein/Main-<br />

Gebiet<br />

Im Folgen<strong>de</strong>n wird die Thematik „<strong>Empirische</strong> <strong>Untersuchung</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>Personalentwicklungs</strong>maßnahmen zur Deeskalation im Umgang mit aggressiven und<br />

schwierigen Kun<strong>de</strong>n innerhalb unterschiedlicher Branchen“ bearbeitet, um die damit<br />

verbun<strong>de</strong>nen Problematiken näher zu untersuchen. Die schriftliche Ausarbeitung<br />

dieser Projektarbeit soll bis zum 10.02.2005 erfolgen. Anschließend wer<strong>de</strong>n in einer<br />

Präsentation in <strong>de</strong>n Räumlichkeiten <strong>de</strong>r FH Darmstadt am Campus Dieburg am<br />

21.02.2005 die Ergebnisse <strong>de</strong>r <strong>Untersuchung</strong> Prof. Dr. Neu und <strong>de</strong>n Vertretern <strong>von</strong><br />

Preventas vorgestellt. Zu<strong>de</strong>m wird allen, an diesem aktuellen Thema interessierten<br />

Unternehmen, die Möglichkeit geboten, dieser Vorstellung beizuwohnen und/o<strong>de</strong>r die<br />

Ausarbeitung in Form einer PDF-Datei zur Verfügung gestellt zu bekommen.<br />

An dieser Stelle möchten wir die Gelegenheit ergreifen, Prof. Dr. Neu, <strong>de</strong>m Team<br />

<strong>von</strong> Preventas sowie Frau Weber (Sekretärin <strong>de</strong>s Stu<strong>de</strong>ntischen Büros) herzlichst für<br />

ihre Betreuung, Unterstützung und Hilfe zu danken. Ebenso gilt unser Dank, <strong>de</strong>n an<br />

<strong>de</strong>r Befragung teilnehmen<strong>de</strong>n Unternehmen und allen weiteren Personen, die uns<br />

bei <strong>de</strong>r Umsetzung dieses Projektes tatkräftig unterstützt haben.<br />

Die Projektgruppe<br />

IV


Inhaltsverzeichnis<br />

Die Projektgruppe stellt sich vor............................................................................ III<br />

Vorwort..................................................................................................................... IV<br />

Inhaltsverzeichnis .................................................................................................... V<br />

Abbildungsverzeichnis ......................................................................................... VIII<br />

1 Einleitung ........................................................................................................... 2<br />

2 Definitionen........................................................................................................ 3<br />

2.1 Deeskalation ............................................................................................... 3<br />

2.2 Aggression ................................................................................................. 3<br />

2.3 Ursachen <strong>de</strong>r Aggression.......................................................................... 3<br />

2.4 Definition Gewalt........................................................................................ 4<br />

2.5 Formen <strong>de</strong>r Gewalt..................................................................................... 5<br />

2.6 Personale Gewalt ....................................................................................... 5<br />

2.7 Strukturelle Gewalt..................................................................................... 5<br />

2.8 Kulturelle Gewalt........................................................................................ 6<br />

2.9 Physische Gewalt....................................................................................... 6<br />

2.10 Psychische Gewalt..................................................................................... 7<br />

2.11 Weitere Gewaltausprägungen................................................................... 7<br />

3 Entstehung <strong>von</strong> Konflikten............................................................................... 8<br />

3.1 Kommunikation als Konfliktauslöser ....................................................... 9<br />

3.1.1 Das Sen<strong>de</strong>r-Empfänger-Mo<strong>de</strong>ll .......................................................... 9<br />

3.1.2 Die vier Seiten <strong>de</strong>r Kommunikation................................................. 11<br />

3.2 Eskalation <strong>von</strong> Konfliktsituationen......................................................... 12<br />

3.3 Die Neun Stufen <strong>de</strong>r Eskalation .............................................................. 13<br />

4 Konfliktbewältigung ........................................................................................ 15<br />

4.1 Das Harvard Konzept ............................................................................... 17<br />

4.1.1 Menschen und Probleme getrennt <strong>von</strong>einan<strong>de</strong>r behan<strong>de</strong>ln ......... 18<br />

4.1.2 Nicht Positionen, son<strong>de</strong>rn Interessen in <strong>de</strong>n Mittelpunkt stellen . 18<br />

4.1.3 Vor <strong>de</strong>r Entscheidung verschie<strong>de</strong>ne Wahlmöglichkeiten<br />

entwickeln ........................................................................................................ 19<br />

4.1.4 Das Ergebnis auf objektiven Entscheidungsprinzipien aufbauen 19<br />

4.2 Die Mediation............................................................................................ 20<br />

4.3 Das Kölner Trainingskollektiv................................................................. 21<br />

V


5 Personalentwicklung....................................................................................... 22<br />

5.1 Begriffs<strong>de</strong>finition...................................................................................... 23<br />

5.2 <strong>Personalentwicklungs</strong>maßnahmen ........................................................ 24<br />

5.2.1 Vortrag ............................................................................................... 26<br />

5.2.2 Coaching............................................................................................ 27<br />

5.2.3 Rollenspiele....................................................................................... 27<br />

5.2.4 Deeskalationstraining....................................................................... 28<br />

5.2.5 Interne und Externe Fortbildungsmaßnahmen............................... 29<br />

6 Auswirkungen <strong>von</strong> Konfliktsituationen auf unternehmerische Abläufe..... 30<br />

6.1 Ausfalltage................................................................................................ 30<br />

6.2 Sachschä<strong>de</strong>n ............................................................................................ 31<br />

6.3 Produktivität ............................................................................................. 31<br />

6.4 Beschwer<strong>de</strong>n............................................................................................ 31<br />

6.5 Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheit................................................................................ 32<br />

6.6 Arbeitszufrie<strong>de</strong>nheit................................................................................. 32<br />

7 Gewaltbereitschaft in Deutschland................................................................ 33<br />

8 Befragung ........................................................................................................ 40<br />

8.1 Schriftliche Befragung............................................................................. 42<br />

8.2 Mündliche Befragung............................................................................... 42<br />

8.3 Telefonische Befragung .......................................................................... 43<br />

8.4 Computergestützte Befragung................................................................ 44<br />

9 Die Umsetzung ................................................................................................ 45<br />

9.1 Schriftliche Befragung............................................................................. 45<br />

9.2 Email Befragung....................................................................................... 45<br />

9.3 Telefonische Befragung .......................................................................... 46<br />

9.4 Fragebogen und Anschreiben................................................................. 46<br />

10 Analyse und Auswertung <strong>de</strong>r Fragebögen................................................ 53<br />

10.1 Vorwort...................................................................................................... 53<br />

10.2 Auswertung nach Art <strong>de</strong>r Befragung...................................................... 53<br />

10.2.1 Kostenübersicht pro Datensatz ....................................................... 55<br />

10.2.2 Kosten pro beantwortetem Fragebogen ......................................... 56<br />

10.3 Auswertung <strong>de</strong>r Ergebnisse aus <strong>de</strong>r Umfrage....................................... 57<br />

11 Ergebnis <strong>de</strong>r <strong>Untersuchung</strong>........................................................................ 74<br />

11.1 Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Ergebnisse für Anbieter <strong>von</strong> Präventivmaßnahmen ... 74<br />

VI


11.2 Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Ergebnisse für Unternehmen........................................ 75<br />

11.3 Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Ergebnisse für <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n .......................................... 76<br />

12 Erfahrungsbericht........................................................................................ 76<br />

13 Interview mit einem Anbieter präventiver Maßnahmen ............................ 78<br />

14 Fazit............................................................................................................... 83<br />

15 Literaturverzeichnis..................................................................................... 85<br />

16 Anhang ......................................................................................................... 94<br />

VII


Abbildungsverzeichnis<br />

Abb. 1: Sen<strong>de</strong>r-Empfänger .................................................................................... 10<br />

Abb. 2: Codierung – Decodierung......................................................................... 11<br />

Abb. 3: Seiten einer Nachricht ...............................................................................11<br />

Abb. 4: Das Sen<strong>de</strong>r-Empfänger-Mo<strong>de</strong>ll ................................................................ 12<br />

Abb. 5: Varianten <strong>de</strong>r Konfliktbehandlung ........................................................... 16<br />

Abb. 6: Lehr- bzw. Lernmetho<strong>de</strong>n......................................................................... 25<br />

Abb. 7: Gewaltkriminalität in Deutschland ........................................................... 35<br />

Abb. 8: Tatverdächtigten bei Gewaltkriminalität, 2003........................................ 36<br />

Abb. 9: Verteilung <strong>de</strong>r Gewaltkriminalität 2003.................................................... 37<br />

Abb. 10: Vor und Nachteile <strong>de</strong>r schriftlichen, mündlichen und telefonischen<br />

Befragung ........................................................................................................ 44<br />

Abb. 11: Beantwortete Fragebögen ...................................................................... 54<br />

Abb. 12: Kostenübersicht pro Datensatz.............................................................. 55<br />

Abb. 13: Kosten pro Antwort ................................................................................. 56<br />

Abb. 14: Unternehmensbranchen ......................................................................... 57<br />

Abb. 15: Mitarbeiterzahl ......................................................................................... 58<br />

Abb. 16: Mitarbeiter im Kun<strong>de</strong>nkontakt................................................................ 59<br />

Abb. 17: Konfliktsituationen .................................................................................. 60<br />

Abb. 18: Häufigkeit ................................................................................................. 61<br />

Abb. 19: Form <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>nkontaktes ................................................................... 62<br />

Abb. 20: Auslösung durch bestimmte Menschen................................................ 63<br />

Abb. 21: Auswirkungen <strong>de</strong>r Konfliktsituationen.................................................. 64<br />

Abb. 22: Beeinträchtigung Kun<strong>de</strong>nservice .......................................................... 65<br />

Abb. 23: Beschwer<strong>de</strong>aufkommen ......................................................................... 67<br />

Abb. 24: Maßnahmen zur Min<strong>de</strong>rung.................................................................... 68<br />

Abb. 25: Schulung .................................................................................................. 70<br />

Abb. 26: Auswirkung <strong>de</strong>r Schulung ...................................................................... 72<br />

Abb. 27: Kenntnisse über an<strong>de</strong>re Anbieter .......................................................... 73<br />

VIII


1 Einleitung<br />

An Hand <strong>de</strong>r Zeitungsausschnitte ist klar erkennbar, dass diese beson<strong>de</strong>re Thematik<br />

eine hohe Präsenz in <strong>de</strong>n Medien und damit eine <strong>de</strong>utliche Aktualität aufweist.<br />

Die folgen<strong>de</strong> Projektarbeit greift diese Thematik auf und befasst sich mit <strong>de</strong>m Thema<br />

„<strong>Empirische</strong> <strong>Untersuchung</strong> <strong>von</strong> <strong>Personalentwicklungs</strong>maßnahmen zur Deeskalation<br />

im Umgang mit aggressiven und schwierigen Kun<strong>de</strong>n innerhalb unterschiedlicher<br />

Branchen“.<br />

Die Aufgabenstellung besteht darin, zu untersuchen, welche Branchen mit<br />

aggressiven Kun<strong>de</strong>n umgehen müssen und welche Situationen die Mitarbeiter<br />

erleben. Dies wur<strong>de</strong> stellvertretend durch die zuständigen Personalabteilungen in<br />

Erfahrung gebracht. Ebenso soll untersucht wer<strong>de</strong>n, ob Mitarbeiter geschult wer<strong>de</strong>n<br />

und durch welche Metho<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Unternehmen dies geschieht.<br />

Die Arbeit ist in einen theoretischen und analytischen Abschnitt aufgeteilt und wird<br />

mit einer abschließen<strong>de</strong>n Schlussfolgerung been<strong>de</strong>t.<br />

Der Theorieteil soll auf die Analyse vorbereiten, in<strong>de</strong>m notwendige Kenntnisse<br />

vermittelt wer<strong>de</strong>n.<br />

Darauf aufbauend folgt <strong>de</strong>r Hauptteil, <strong>de</strong>r die Auswertung und Analyse <strong>de</strong>r<br />

Fragebögen enthält. Diese Daten wer<strong>de</strong>n innerhalb <strong>de</strong>r Analyse so dargestellt, dass<br />

sie veröffentlicht wer<strong>de</strong>n können.<br />

Die Auswertung wird mit einem Erfahrungsbericht und einem endgültigen Fazit<br />

abgeschlossen.<br />

2


2 Definitionen<br />

Im Folgen<strong>de</strong>n sollen einige Definitionen <strong>von</strong> Begriffen gegeben wer<strong>de</strong>n, die in <strong>de</strong>r<br />

Projektarbeit Verwendung fin<strong>de</strong>n.<br />

2.1 Deeskalation<br />

„Deeskalation be<strong>de</strong>utet das Verhin<strong>de</strong>rn <strong>von</strong> sich aufschaukeln<strong>de</strong>n Prozessen, also<br />

Rückkopplungen, bzw. Teufelskreisen. Dies wird durch stufenweise Abschwächung<br />

erreicht. Oft wird dieser Begriff bei Demonstrationen verwen<strong>de</strong>t. Der Deeskalation<br />

dienen nicht-aggressive Wortwahl und Verhaltensweisen. Auch negativ besetzte<br />

Begriffe sollten vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.“ 1<br />

2.2 Aggression<br />

„Als Aggression (lat. aggredi: herangehen, angreifen) wird feindseliges Verhalten<br />

bezeichnet, das die eigenen Interessen unter Verletzung <strong>de</strong>r Interessen <strong>de</strong>s<br />

Gegenübers durchzusetzen versucht.“ 2<br />

Aggression ist ein Verhalten, <strong>de</strong>ssen Ziel eine Beschädigung, Verletzung o<strong>de</strong>r<br />

Einschüchterung eines an<strong>de</strong>ren Menschen ist. 3 Sie bezieht sich auf innerpsychische<br />

Prozesse und ist daher nicht beobachtbar. 4 Beobachtbar - an sich selbst o<strong>de</strong>r an<br />

an<strong>de</strong>ren - sind nur die Verhaltensweisen, welche als „aggressiv“ bezeichnet wer<strong>de</strong>n. 5<br />

„Aggressive Verhaltensweisen sind also solche, die Individuen o<strong>de</strong>r Sachen aktiv<br />

Scha<strong>de</strong>n zufügen, schwächen o<strong>de</strong>r in Angst versetzen.“ 6<br />

2.3 Ursachen <strong>de</strong>r Aggression<br />

In <strong>de</strong>r Literatur wird Aggression häufig auf die folgen<strong>de</strong>n drei Ursachen<br />

zurückgeführt:<br />

1 o. V., (a), 2004, o. S.<br />

2 o. V., (b), 2004, o. S.<br />

3 Vgl. Nolting, o. J., o. S.<br />

4 Vgl. Krasmann/Scheerer, 1997, S. 12<br />

5 Vgl. Grandt, 2001, S. 136<br />

6 Nolting, o. J., o. S.<br />

3


1. „Auf einen <strong>de</strong>r menschlichen Natur innewohnen<strong>de</strong>n, durch eine endogene<br />

Quelle gespeisten Trieb,<br />

2. auf Frustration und situative Faktoren bzw. emotionale Erregung und situative<br />

Faktoren sowie<br />

3. auf Lernprozesse.“ 7<br />

2.4 Definition Gewalt<br />

In <strong>de</strong>r Literatur ist herrscht Einigkeit darüber, dass <strong>de</strong>r Begriff Gewalt als solcher<br />

nicht ein<strong>de</strong>utig <strong>de</strong>finierbar ist.<br />

„Gewalt bezeichnet für verschie<strong>de</strong>ne Individuen bzw. Forscher gegebenenfalls<br />

vollkommen unterschiedliche Phänomene.“ 8<br />

Von <strong>de</strong>r sprachlichen Wurzel her be<strong>de</strong>utet Gewalt vor allem Herrschaft. In <strong>de</strong>r<br />

heutigen Sprache überwiegen in Wörtern wie Gewaltverbrechen, gewalttätig,<br />

richterliche Gewalt, Aspekte <strong>de</strong>s Zwangs bis hin zur Rohheit und<br />

Rücksichtslosigkeit. 9<br />

Wo Gewalt beginnt und wo sie aufhört muss in <strong>de</strong>r Gesellschaft immer wie<strong>de</strong>r neu<br />

bestimmt wer<strong>de</strong>n. Im historischen Kontext als auch in aktuellen<br />

Auseinan<strong>de</strong>rsetzungen geht es um Formen <strong>de</strong>r Zerstörung und ihre <strong>de</strong>struktiven<br />

Ergebnisse. 10<br />

Die Gewaltkommission <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung 1989 <strong>de</strong>finiert Gewalt als „die<br />

zielgerichtete, direkte physische Schädigung <strong>von</strong> Menschen durch Menschen“. 11<br />

Gewalt gibt es in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nsten Formen und ist immer nur das, was das Opfer<br />

als Gewalt empfin<strong>de</strong>t. Es muss nicht mit <strong>de</strong>m, was <strong>de</strong>r Täter damit beabsichtigt,<br />

übereinstimmen. Das Opfer bestimmt folglich <strong>de</strong>n Maßstab für <strong>de</strong>n Grad <strong>von</strong><br />

Gewalt. 12<br />

Wie bereits erwähnt, ist es sehr schwer, eine ein<strong>de</strong>utige Klärung <strong>de</strong>s Gewaltbegriffs<br />

vorzunehmen. Dennoch, wie oben aufgezeigt, gibt es durchaus Ansätze sich <strong>de</strong>m<br />

Begriff mit seiner Unein<strong>de</strong>utigkeit zu stellen, um erhöhte Sensibilität und Reflexivität<br />

zu erreichen. 13<br />

7 Kunczik, 1998, S. 15<br />

8 Kunczik, 1998, S. 13<br />

9 Vgl. o. V., (c), o. J., o. S.<br />

10 Vgl. Heitmeyer/Soeffner, 2004, S. 11<br />

11 Grefe, 2002, S. 429<br />

12 Vgl. Struck, 1995, S. IX<br />

13 Vgl. Heitmeyer/Soeffner, 2004, S. 11<br />

4


2.5 Formen <strong>de</strong>r Gewalt<br />

Gewalt fin<strong>de</strong>t sich in <strong>de</strong>r heutigen Umwelt in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nsten Formen wie<strong>de</strong>r. In<br />

<strong>de</strong>r Definition <strong>de</strong>s Gewaltbegriffs wur<strong>de</strong> bereits <strong>de</strong>utlich, dass es schwer ist, diesen<br />

Begriff ein<strong>de</strong>utig zu bestimmen. Die Autoren geben zum Teil ihre ganz eigene,<br />

subjektive Interpretation wie<strong>de</strong>r. Dementsprechend unterteilen die jeweiligen Autoren<br />

die Arten <strong>de</strong>r Gewalt in unterschiedliche Formen. Zunächst einmal wird die<br />

Unterteilung <strong>von</strong> Johann Galtung vorgestellt und auf diese, unter Beachtung <strong>de</strong>r<br />

Interpretationen an<strong>de</strong>rer Autoren, näher eingegangen. Johann Galtung differenziert<br />

personale, strukturelle und kulturelle Gewalt.<br />

2.6 Personale Gewalt<br />

Unter personaler Gewalt wird die beabsichtigte psychische o<strong>de</strong>r physische<br />

Schädigung einer Person, eines Lebewesens und einer Sache verstan<strong>de</strong>n. 14 Sie<br />

stellt die direkte Form <strong>de</strong>r Gewalt dar. Es ist ein Akteur vorhan<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r die Folgen<br />

<strong>de</strong>r Gewalt beabsichtigt 15 , z.B. körperliche Angriffe, Vergewaltigung, Tierquälerei. Zu<br />

unterschei<strong>de</strong>n sind Handlungen, welche strafrechtlich verfolgt wer<strong>de</strong>n, da sie gegen<br />

Gesetze o<strong>de</strong>r Vorschriften verstoßen, obwohl sie nieman<strong>de</strong>m direkt Scha<strong>de</strong>n<br />

zufügen, wie Geldwäsche, Schleichwerbung <strong>von</strong> jenen Handlungen, die ganz<br />

offensichtlich Menschen o<strong>de</strong>r Tieren Scha<strong>de</strong>n zufügen, jedoch nicht strafrechtlich<br />

verfolgt wer<strong>de</strong>n (z.B. Boxen, Jagen/Schlachten <strong>von</strong> Wild). 16<br />

2.7 Strukturelle Gewalt<br />

Sie stellt die indirekte Form <strong>von</strong> Gewalt dar. Hier sind keine Akteure vorhan<strong>de</strong>n, <strong>von</strong><br />

<strong>de</strong>nen Gewalt direkt, persönlich ausgeht. Vielmehr sind hier lautlose Strukturen<br />

verantwortlich und keine direkten Personen benennbar. 17<br />

Strukturelle Gewalt umfasst alle Formen <strong>de</strong>r Gewalt, welche in <strong>de</strong>n Konzepten und<br />

Strukturen unserer Institutionen vorhan<strong>de</strong>n sind, das heißt in hiesigen<br />

Gemeinschaften, in wirtschaftlichen, politischen und militärischen Institutionen, in<br />

14 Vgl. Kunczik, 1998, S. 15<br />

15 Vgl. Galtung, 1998, S. 17<br />

16 Vgl. o. V., (d), o. J., o. S.<br />

17 Vgl. Galtung, 1988, S. 16<br />

5


Kirchen und Schulen sowie in <strong>de</strong>r aktuellen Situation <strong>de</strong>r Frauen. 18 Sie ist schwer zu<br />

erkennen, da sie in <strong>de</strong>r Gesellschaft fest integriert ist. Der eigentliche Täter ist somit<br />

unsichtbar, aber <strong>de</strong>nnoch ständig aktiv. 19 „Beispiele <strong>von</strong> struktureller Gewalt sind<br />

Ungleichheit in <strong>de</strong>r Verteilung <strong>von</strong> Einkommen und Bildungschancen sowie<br />

Analphabetismus.“ 20<br />

2.8 Kulturelle Gewalt<br />

Hinter <strong>de</strong>r personalen und strukturellen Gewalt verbirgt sich die kulturelle Gewalt. Sie<br />

ist symbolisch und bezeichnet je<strong>de</strong> Eigenschaft einer Kultur, die als Basis zur<br />

Legitimierung <strong>von</strong> personaler und struktureller Gewalt genutzt wer<strong>de</strong>n kann. Diese<br />

Form tötet nieman<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn leistet einen großen Beitrag zur Rechtfertigung. 21<br />

„Ein typisches Beispiel ist die rechtsextreme I<strong>de</strong>ologie <strong>de</strong>r Ungleichheit, <strong>de</strong>ren<br />

extremste Form die Theorie vom Herrenvolk darstellt.“ 22<br />

Gleichfalls nehmen einige Autoren eine Unterscheidung zwischen physischer und<br />

psychischer Gewalt vor.<br />

2.9 Physische Gewalt<br />

Diese Art <strong>von</strong> Gewalt be<strong>de</strong>utet die Anwendung physischen Zwangs, um <strong>de</strong>n<br />

Wi<strong>de</strong>rstand einer Person zu brechen. Der Täter ist auf die Mitwirkung <strong>de</strong>s Opfers<br />

nicht angewiesen. Er kann ihn vielmehr als Objekt behan<strong>de</strong>ln und ihn körperlich z. B.<br />

in Form <strong>von</strong> Schlägen o<strong>de</strong>r Tritten, verletzen. Diese Art <strong>von</strong> Gewalt kann beim Opfer,<br />

neben <strong>de</strong>n körperlichen Schädigungen, darüber hinaus auch zu äußerlich nicht<br />

erkennbaren Schädigungen führen. 23<br />

18 Vgl. Goss-Mayr, o. J., S. 1<br />

19 Vgl. o. V., (e), o. J., o. S.<br />

20 Galtung, 1988, S. 16<br />

21 Vgl. Galtung, 1998, S. 18<br />

22 Jäger, 1993, o. S.<br />

23 Vgl. Nunner-Winkler, 2004, S. 21ff.<br />

6


2.10 Psychische Gewalt<br />

Die psychische Gewalt ist mit ihrer zerstörerischen Kraft eine <strong>de</strong>r gefährlichsten<br />

Arten <strong>de</strong>r Gewalt. 24 Sie ist dadurch geprägt, dass Menschen über eine längere Zeit<br />

negativen Handlungen ausgesetzt sind. Diese negativen Handlungen können in<br />

folgen<strong>de</strong>r Weise zum Ausdruck kommen:<br />

• Verbal, z.B. drohen, beleidigen, beschimpfen<br />

• Körperlich, z.B. schlagen, stoßen, treten, festhalten<br />

• Nonverbal, z.B. schmutzige Gesten, Fratzen schnei<strong>de</strong>n, Ausschluss aus<br />

einer Gruppe, drohen<strong>de</strong> Blicke 25<br />

Während physische Gewalt monologisch, das heißt vom Täter allein vollzogen<br />

wer<strong>de</strong>n kann, ist die psychische Gewalt ein interaktives Geschehen. Dies be<strong>de</strong>utet,<br />

für <strong>de</strong>n Erfolg dieser Art <strong>von</strong> Gewalt ist <strong>de</strong>r Täter auf die Mitwirkung <strong>de</strong>s Opfers<br />

angewiesen. 26<br />

2.11 Weitere Gewaltausprägungen<br />

Des Weiteren unterschei<strong>de</strong>n einige Autoren auch zwischen:<br />

• Gewalt gegen Menschen: Die Tabugrenze in Bezug auf Respektieren <strong>de</strong>r<br />

körperlichen Unversehrtheit <strong>de</strong>s an<strong>de</strong>ren wird überschritten. Grün<strong>de</strong> hierfür<br />

sind beispielsweise die vermeintliche Ausweglosigkeit, die kommunikative<br />

Hilflosigkeit und das Gefühl, selbst schon Opfer <strong>von</strong> Ungerechtigkeit gewesen<br />

zu sein.<br />

• Gewalt gegen Sachen: Hierbei han<strong>de</strong>lt es sich oft um kanalisierte<br />

Aggressionen, die nicht gegen <strong>de</strong>n Körper an<strong>de</strong>rer o<strong>de</strong>r gegen sich selbst<br />

gerichtete wer<strong>de</strong>n. Der eigene Frust wird z.B. durch Beschmieren <strong>von</strong> Zügen,<br />

Zerstechen <strong>von</strong> Autoreifen, Klauen und Gegen-eine-Mauer-Setzen <strong>von</strong> Autos<br />

(Crash-Kids) entlastet und dabei das Körperverletzungstabu respektiert.<br />

• Gewalt gegen sich selbst (Autoaggressionen): Erziehungsbedingt wird <strong>von</strong><br />

diesen Menschen akzeptiert, dass we<strong>de</strong>r Sachen beschädigt noch Gewalt<br />

gegen an<strong>de</strong>re gerichtet wer<strong>de</strong>n soll. Aus diesem Grund fressen sie <strong>de</strong>n Frust<br />

in sich hinein und richten Gewalt gegen sich selbst, was sich z.B. in Form <strong>von</strong><br />

24 Vgl. Goss-Mayr, o. J., S. 1<br />

25 Vgl. Hanewinkel/Knaack, 1997, S. 404 f. (zitiert in Nunner-Winkler, 2004, S. 38)<br />

26 Vgl. Nunner-Winkler, 2004, S. 39<br />

7


Bulimie, Magersucht, Tabletten bzw. Drogenabhängigkeit o<strong>de</strong>r Aufritzen <strong>de</strong>r<br />

Haut mit Rasierklingen äußern kann. 27<br />

3 Entstehung <strong>von</strong> Konflikten<br />

Im Mittelpunkt dieses Abschnitts steht das Bemühen, die Entstehung <strong>von</strong><br />

Konfliktsituationen <strong>von</strong> <strong>de</strong>n kommunikativen Grundbedingungen her zu<br />

durchleuchten. Zentraler Gegenstand bil<strong>de</strong>t hierfür das Sen<strong>de</strong>r-Empfänger-Mo<strong>de</strong>ll.<br />

Der Konflikt kann auf sehr unterschiedliche Weise und <strong>von</strong> mehren Seiten aus<br />

<strong>de</strong>finiert wer<strong>de</strong>n. Ebenso wer<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>ne Ebenen tangiert. Für unsere<br />

Aufgabenstellung ist die soziale Ebene <strong>von</strong> Be<strong>de</strong>utung. „Ein sozialer Konflikt ist eine<br />

Spannungssituation, in <strong>de</strong>r zwei o<strong>de</strong>r mehrere Parteien, die <strong>von</strong>einan<strong>de</strong>r abhängig<br />

sind, mit Nachdruck versuchen, scheinbar o<strong>de</strong>r tatsächlich unvereinbare<br />

Handlungspläne zu verwirklichen und sich dabei ihrer Gegnerschaft bewußt sind.“ 28<br />

“Im täglichen Gebrauch beschreibt das Wort nahezu je<strong>de</strong> Form einer schwierigen,<br />

kaum lösbar scheinen<strong>de</strong>n Fragestellung.“ 29 „In <strong>de</strong>r Konfliktentwicklung zeigt keine<br />

<strong>de</strong>r streiten<strong>de</strong>n Parteien eine Bereitschaft zum Nachgeben.“ 30<br />

„Wir kennen viele Konflikte und sind doch immer wie<strong>de</strong>r überrascht darüber, wie sie<br />

ausgelöst wer<strong>de</strong>n und dann unaufhörlich eskalieren, als hätten sie eine eigene<br />

unabhängige Kraft. Wie schnell überreagieren wir auf eine unglückliche Äußerung<br />

o<strong>de</strong>r Handlung, die die „schuldige“ Person vielleicht gleich schon bedauert hat. (…)<br />

Im Verlauf eskalieren<strong>de</strong>r Konflikte entstehen systematische kognitive Verän<strong>de</strong>rungen<br />

auf Seiten <strong>de</strong>r Konfliktteilnehmer. Die Spirale <strong>de</strong>r Konflikteskalation hat ihren Anfang<br />

bereits dort, wo ein Konflikt als Konkurrenzsituation aufgefasst wird.“ 31<br />

Die wichtigsten Ursachen für Konflikte liegen in:<br />

• Individuellen Interessen und Bedürfnissen<br />

• Unvereinbaren Werten und Normen<br />

• Einem unterschiedlichen Informationsstand (qualitativ o<strong>de</strong>r quantitativ)<br />

• Gestörten emotionalen Beziehungen 32<br />

27<br />

Vgl. Struck, 1995, S. 12 ff.<br />

28<br />

Kurtz, 1983, o. S. (zitiert in Selter, 2002, S. 2)<br />

29<br />

Trossen, o. J., o. S.<br />

30<br />

Ratzek, 2002, S.166<br />

31<br />

o. V., (g), o. J., o. S.<br />

32<br />

Vgl. o. V., (h), o. J., o. S.<br />

8


Treffen diese Triebfe<strong>de</strong>rn zusammen mit <strong>de</strong>r Individualität je<strong>de</strong>s einzelnen Menschen<br />

aufeinan<strong>de</strong>r, kann dies zu einer Konfliktsituation führen. Diese wird zunehmend<br />

verhärtet und kann eskalieren, wenn Inhalte <strong>de</strong>s Gesagten o<strong>de</strong>r Getätigten falsch<br />

wahrgenommen wer<strong>de</strong>n - also wenn Störungen im Bereich <strong>de</strong>r<br />

zwischenmenschlichen Kommunikation eintreten.<br />

3.1 Kommunikation als Konfliktauslöser<br />

„Die menschliche Kommunikation ist wie kaum eine zweite Verhaltensweise<br />

zwischen Menschen "geeignet", Konflikte auszulösen und eskalieren zu lassen.“ 33<br />

Mit <strong>de</strong>m Begriff Kommunikation ist gemeint, „daß Lebewesen untereinan<strong>de</strong>r in<br />

Beziehung stehen, daß sie imstan<strong>de</strong> sind, innere Vorgänge o<strong>de</strong>r Zustän<strong>de</strong><br />

auszudrücken, ihren Mitgeschöpfen Sachverhalte mitzuteilen o<strong>de</strong>r auch an<strong>de</strong>re zu<br />

einem bestimmten Verhalten aufzufor<strong>de</strong>rn.“ 34<br />

Kommunikation spielt eine <strong>de</strong>r wesentlichsten Rollen, wenn Menschen zusammen<br />

agieren. Erst dadurch ist es möglich sich an<strong>de</strong>ren mitzuteilen und <strong>de</strong>ren Mitteilung<br />

selbst aufzugreifen. Kommuniziert wird nicht nur auf <strong>de</strong>r sprachlichen Ebene, welche<br />

die offensichtlichste ist. Ebenfalls durch Gestik und Mimik ist es beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>n<br />

Menschen möglich, sich auszudrücken und einan<strong>de</strong>r wahrzunehmen.<br />

Kommunikation ist <strong>de</strong>rmaßen weitgreifend und komplex, dass Paul Watzlawick<br />

(östereischer Psychotherapeut und Autor) innerhalb seiner Kommunikationstheorie<br />

die pragmatische Regel aufstellte: „Man kann nicht nicht kommunizieren.“ 35<br />

„Das Zusammenleben in Gruppen setzt notwendigerweise Interaktionen zwischen<br />

<strong>de</strong>n Gruppenmitglie<strong>de</strong>rn voraus; o<strong>de</strong>r, an<strong>de</strong>rs ausgedrückt: eine Gesellschaft besteht<br />

aus Individuen, die miteinan<strong>de</strong>r interagieren.“ 36<br />

3.1.1 Das Sen<strong>de</strong>r-Empfänger-Mo<strong>de</strong>ll<br />

Wenn sich zwei Personen unterhalten, tauschen sie Nachrichten aus. Derjenige, <strong>de</strong>r<br />

die Nachricht weitergibt, ist <strong>de</strong>r Sen<strong>de</strong>r. Der, <strong>de</strong>r sie empfängt, ist <strong>de</strong>r Empfänger. 37<br />

33<br />

o. V., (i), o. J., o. S.<br />

34<br />

Maletzke, 1963, S. 16 (zitiert in Maletzke, 1998, S. 37)<br />

35<br />

Vgl. o. V., (x), 2004, o. S.<br />

36<br />

Burkart/ Hömberg, 1995, S. 28<br />

37<br />

Gayer, o. J., o. S.<br />

9


Abb. 1: Sen<strong>de</strong>r-Empfänger<br />

„Mit <strong>de</strong>m Sen<strong>de</strong>r-Empfänger-Mo<strong>de</strong>ll lässt sich die zwischenmenschliche<br />

Kommunikation relativ einfach beschreiben: Der Sen<strong>de</strong>r möchte seine Gedanken<br />

(Ansichten, Vorstellungen, Überzeugungen, Wünsche, Erwartungen usw.) und<br />

Gefühle einem an<strong>de</strong>ren Menschen, <strong>de</strong>m Empfänger, mitteilen. Da er seine<br />

Gedanken und Gefühle nicht direkt übermitteln kann, muss er sie in Sprache und<br />

Körpersignale umwan<strong>de</strong>ln (codieren).“ 38 Der Empfänger wie<strong>de</strong>rum muss bei Erhalt<br />

<strong>de</strong>r Nachricht diese wie<strong>de</strong>r entschlüsseln (<strong>de</strong>codieren), um ihren Inhalt erfassen zu<br />

können. 39<br />

Jedoch können sprachliche, kulturelle sowie persönliche Differenzen zu<br />

Missverständnissen führen, welche so als Ursache für Konflikte betrachtet wer<strong>de</strong>n<br />

kann. „Häufig machen Sen<strong>de</strong>r und Empfänger <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Möglichkeit Gebrauch, die<br />

Güte <strong>de</strong>r Verständigung zu überprüfen: Dadurch, daß <strong>de</strong>r Empfänger zurückmel<strong>de</strong>t,<br />

wie er die Nachricht entschlüsselt hat, wie sie bei ihm angekommen ist und was sie<br />

bei ihm angerichtet hat, kann <strong>de</strong>r Sen<strong>de</strong>r halbwegs überprüfen, ob seine Sen<strong>de</strong>-<br />

Absicht mit <strong>de</strong>m Empfangsresultat übereinstimmt. Eine solche Rückmeldung heißt<br />

auch Feedback.“ 40<br />

38 Oberlin, o. J., S. 1<br />

39 Vgl. Stangl, 2004, o. S.<br />

40 Stangl, 2004, o. S.<br />

sen<strong>de</strong>n<br />

empfangen<br />

10


Abb. 2: Codierung – Decodierung<br />

3.1.2 Die vier Seiten <strong>de</strong>r Kommunikation<br />

Nach Schulz <strong>von</strong> Thun kann eine Nachricht <strong>von</strong> vier Seiten betrachten wer<strong>de</strong>n.<br />

„Diese vier Seiten kann man am besten an einem einfachen Alltagsbeispiel<br />

untersuchen: Der Mann (=Sen<strong>de</strong>r) sagt zu seiner am Steuer sitzen<strong>de</strong>n Frau (=<br />

Empfänger):“ 41 „Du, da vorne ist grün!" 42<br />

Wie ist diese Nachricht aufgebaut, was kann <strong>de</strong>r<br />

Sen<strong>de</strong>r, bewusst o<strong>de</strong>r unbewusst vermitteln und <strong>de</strong>r<br />

Empfänger wahrnehmen?<br />

Sachebene/Sachohr: wertfreie, sachliche Informationen<br />

(‚Die Ampel ist grün.’)<br />

Beziehungsebene/Beziehungsohr: persönliche Bezugnahme<br />

zu einan<strong>de</strong>r (‚Du brauchst meine<br />

Abb. 3: Seiten einer Nachricht Hilfestellung.’)<br />

Selbstoffenbarungsebene/Selbstoffenbarungsohr: (‚Ich habe es eilig.’)<br />

Appellebene / Appellohr: Auffor<strong>de</strong>rungen (‚Gib Gas!’) 43<br />

41 Stangl, 2004, o. S.<br />

42 Schulz <strong>von</strong> Thun, F., 1989, S. 31<br />

43 Schulz <strong>von</strong> Thun, F., 1989, S. 31ff.<br />

11


Wer<strong>de</strong>n nun alle Komponenten <strong>de</strong>r Kommunikation zusammengefügt, entsteht ein<br />

komplexes System. Je komplexer ein System sich darstellt, umso anfälliger ist es für<br />

Störungen <strong>von</strong> außerhalb. Je<strong>de</strong>s einzelne Element kann gestört wer<strong>de</strong>n. Mit<br />

steigen<strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r einzelnen Module eines Systems steigt auch die Summe <strong>de</strong>r<br />

Störfälle insgesamt. So kann eine Nachricht bereits vom Sen<strong>de</strong>r ungenau codiert<br />

wor<strong>de</strong>n sein, o<strong>de</strong>r vom Empfänger falsch entschlüsselt. „Gedacht heißt nicht immer<br />

gesagt, gesagt heißt nicht immer richtig gehört, gehört heißt nicht immer richtig<br />

verstan<strong>de</strong>n, verstan<strong>de</strong>n heißt nicht immer einverstan<strong>de</strong>n, einverstan<strong>de</strong>n heißt nicht<br />

immer angewen<strong>de</strong>t, angewen<strong>de</strong>t heißt noch lange nicht beibehalten.“ 44<br />

Abb. 4: Das Sen<strong>de</strong>r-Empfänger-Mo<strong>de</strong>ll<br />

„Teile <strong>de</strong>r Nachricht, die nicht ankommen, wer<strong>de</strong>n durch <strong>de</strong>n Empfänger aus eigenen<br />

Gedanken ergänzt! (...) Je<strong>de</strong>r einzelne Punkt kann zu Missverständnissen führen,<br />

obwohl bei<strong>de</strong> recht haben; <strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r was gesagt hat und <strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r die Nachricht hört.“ 45<br />

3.2 Eskalation <strong>von</strong> Konfliktsituationen<br />

Die vorangegangenen Ausführungen ver<strong>de</strong>utlichen, dass die zwischenmenschliche<br />

Kommunikation verstärkt zu Missverständnissen führt, welche in <strong>de</strong>n meisten Fällen<br />

44 Lorenz, o. J., o. S.<br />

45 Geyer, o. J., o. S.<br />

12


die Basis für Konfliktsituationen bil<strong>de</strong>t. Bereits das Gefühl nicht richtig verstan<strong>de</strong>n<br />

wor<strong>de</strong>n zu sein, lässt viele Menschen gereizt reagieren.<br />

Zu beachten sind auch hier die Grundregeln <strong>de</strong>r Kommunikation: Zwei Köpfe -<br />

zwei Meinungen. Es kann zu einer Reihe <strong>von</strong> Störungen kommen, die entwe<strong>de</strong>r auf<br />

<strong>de</strong>n Sen<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n Empfänger zurückzuführen sind.<br />

Es besteht nicht immer genügend Unbefangenheit, um das zu sagen, was wirklich<br />

gemeint ist. Emotionen sind oft nur schwer in Worte zu fassen. Gleiche Worte haben<br />

bei Sen<strong>de</strong>r und Empfänger unterschiedliche Be<strong>de</strong>utungen. Die Wahrnehmung ist<br />

selektiv, das heißt es wird das gehört, was gewollt wird und nicht das, was<br />

tatsächlich gesagt wur<strong>de</strong>. Es wird nicht richtig zugehört, weil bereits vorher darüber<br />

nachgedacht wird, wie reagiert wer<strong>de</strong>n soll. 46<br />

Ebenfalls kann die innere Gereiztheit einer Person eine Konfliktsituation auslösen<br />

o<strong>de</strong>r verstärken. Auch Reize, Einflüsse und Störungen <strong>von</strong> außen, z.B. durch<br />

Drogen, empfun<strong>de</strong>ne Stimmungen und atmosphärische Verän<strong>de</strong>rungen, können die<br />

zwischenmenschliche Kommunikation stören und so Konflikte heraufbeschwören.<br />

Die innere Bereitschaft zum Streiten trägt einen wesentlichen Anteil. Die<br />

Re<strong>de</strong>wendung ‚Mir platz gleich <strong>de</strong>r Kragen, ich muss mir Luft verschaffen.’<br />

ver<strong>de</strong>utlicht die allgegenwärtige Gereiztheit <strong>de</strong>s Menschen.<br />

Die eskalieren<strong>de</strong> Ten<strong>de</strong>nz <strong>von</strong> Konflikten resultiert aus verschie<strong>de</strong>nen Ebenen. Auf<br />

<strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>r Konfliktinhalte, aus <strong>de</strong>m Konkurrenzprinzip, auf <strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>r<br />

Einstellungen aus <strong>de</strong>r Fehleinschätzung <strong>de</strong>s gegnerischen Han<strong>de</strong>lns und auf <strong>de</strong>r<br />

Verhaltensebene, aus <strong>de</strong>m Prozess, dass <strong>de</strong>r Sieg über <strong>de</strong>n Gegner zum<br />

vorrangigen Ziel wird. 47<br />

3.3 Die Neun Stufen <strong>de</strong>r Eskalation<br />

Die Entstehung <strong>de</strong>r Eskalation lässt sich in drei Bereiche glie<strong>de</strong>rn mit jeweils drei<br />

Stufen.<br />

Stufe 1: Spannung<br />

Wenn ein Konflikt entsteht, nehmen die Meinungen starre Formen an und<br />

Standpunkte wer<strong>de</strong>n <strong>von</strong>einan<strong>de</strong>r abgegrenzt.<br />

46 Vgl. o. V., (f), o. J., o. S.<br />

47 Vgl. o. V., (g), o. J., o. S.<br />

13


Stufe 2: Debatte<br />

Die Gegensätze treten <strong>de</strong>utlich hervor. Gespräche mün<strong>de</strong>n im Austausch <strong>von</strong><br />

Behauptungen und Provokationen, um sich gegenseitig unter Druck zu setzten. Die<br />

Debatte führt nicht zu einem besseren Verständnis.<br />

Stufe 3: Taten statt Worte<br />

Den Parteien geht es jetzt in erster Linie darum, <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren im Erreichen seiner<br />

Ziele zu bremsen und die eigenen Absichten durchzusetzen. Nach <strong>de</strong>m Motto<br />

"Re<strong>de</strong>n hilft nicht mehr, jetzt müssen Taten folgen" will sich <strong>de</strong>r aufgestaute Ärger<br />

ausleben.<br />

Auf diesen ersten Eskalationsstufen entwickeln die Konfliktpartner Wi<strong>de</strong>rstand gegen<br />

einan<strong>de</strong>r. Sie wer<strong>de</strong>n in die Auseinan<strong>de</strong>rsetzung hinein gezogen, wenn sie nicht<br />

bewusst versuchen konstruktiv zu streiten. Die Debatte wird noch so geführt, dass<br />

bei<strong>de</strong> gewinnen könnten. In dieser beginnen<strong>de</strong>n Eskalation können unbeteiligte<br />

Dritte beratend und beruhigend zur Deeskalation beitragen. Wichtig ist: Die Beratung<br />

soll we<strong>de</strong>r inhaltlich noch moralisch bewerten o<strong>de</strong>r einseitig Recht geben.<br />

Stufe 4: Koalitionen<br />

Für die eigene Situation wird konkret Verstärkung gesucht, um die Gegenpartei zu<br />

bekämpfen. Koalitionen wer<strong>de</strong>n gebil<strong>de</strong>t. Gerüchte und üble Nachre<strong>de</strong> sollen die<br />

Gegenpartei <strong>de</strong>nunzieren und dafür <strong>de</strong>n eigenen Standpunkt i<strong>de</strong>alisieren.<br />

Stufe 5: Gesichtsverlust<br />

Die Aktionen wer<strong>de</strong>n rabiat. Die Gegenseite soll durch Untergriffe aller Art<br />

bloßgestellt wer<strong>de</strong>n. Wahnbil<strong>de</strong>r und Wirklichkeitsbil<strong>de</strong>r verschmelzen ineinan<strong>de</strong>r.<br />

Die streiten<strong>de</strong>n Parteien wer<strong>de</strong>n zu Gegnern.<br />

Stufe 6: Drohungen<br />

Die Parteien versuchen jeweils, die Gesamtsituation unter absolute Kontrolle zu<br />

bringen. Drohungen sollen die eigene Macht beweisen. Zuletzt formulieren die<br />

Gegner nur noch Drohungen: "Wenn nicht... – dann..." Die Konsequenzen sollen <strong>de</strong>r<br />

Gegenpartei möglichst keinen Ausweg lassen.<br />

Der Konflikt in diesem zweiten Abschnitt <strong>de</strong>r Eskalationsstufen wird zum Streit um<br />

Werte. Es kommt zu direkten harten Konfrontationen <strong>de</strong>r unterschiedlichen<br />

Wertauffassungen. Je<strong>de</strong> Seite bin<strong>de</strong>t Koalitionspartner an sich, verpflichtet diese zu<br />

Parteilichkeit und zieht sie in <strong>de</strong>n Streit hinein. In diesen Stufen (4-6) bedarf es <strong>de</strong>r<br />

Vermittlung <strong>von</strong> außen, um <strong>de</strong>n Konflikt zu <strong>de</strong>eskalieren. Die hilflosen Versuche <strong>de</strong>r<br />

Koalitionspartner, im Streit zu vermitteln, sind zum Scheitern verurteilt.<br />

14


Stufe 7: Begrenzte Vernichtung.<br />

Auf dieser Stufe wer<strong>de</strong>n Zerstörungsaktionen geplant und durchgeführt. Mit Hilfe<br />

bewusster Taktiken <strong>de</strong>r Täuschung und Lüge wollen die Gegner einan<strong>de</strong>r<br />

empfindlich scha<strong>de</strong>n. Die Umkehr <strong>de</strong>r Werte ins Gegenteil bewirkt, dass ein relativ<br />

kleiner eigener Scha<strong>de</strong>n jetzt als Gewinn gesehen wird.<br />

Stufe 8: Zersplitterung<br />

Mit <strong>de</strong>m Überschreiten <strong>de</strong>r nächsten Schwelle wer<strong>de</strong>n Vernichtungsaktionen<br />

durchgeführt, um die Gegenpartei in ihren Wurzeln zu treffen. Das feindliche System<br />

soll gelähmt und zerstört wer<strong>de</strong>n.<br />

Stufe 9: Gemeinsam in <strong>de</strong>n Abgrund.<br />

Kein Weg mehr zurück! Die totale Konfrontation führt in die Vernichtung, auch zum<br />

Preis <strong>de</strong>r Selbstvernichtung, bis zur Lust am gemeinsamen Untergang.<br />

Diese letzten drei Eskalationsstufen führen in offene Angriffe und in <strong>de</strong>n Krieg mit<br />

Vernichtungsabsicht. Die anfänglich ‚nur‘ verbale Gewalt entwickelt sich zur<br />

hemmungslosen Bereitschaft, mittels zerstörerischer Gewalt <strong>de</strong>n ‚Feind‘ zu besiegen.<br />

In dieser Entwicklung <strong>de</strong>r Eskalation gibt es keine Gewinner. Alle Beteiligten<br />

verlieren.<br />

Wer die Dynamik <strong>de</strong>r einzelnen Stufen und Wen<strong>de</strong>punkte kennt, durchschaut die<br />

zerstörerische Wirkung <strong>de</strong>r Eskalation bereits in ihren Anfängen. Dadurch können<br />

rechtzeitig Gegenmaßnahmen entwickelt wer<strong>de</strong>n, um die Konflikteskalation nicht<br />

außer Kontrolle geraten zu lassen. Die Parteien könnten sonst <strong>von</strong> <strong>de</strong>n<br />

Mechanismen, die stärker als je<strong>de</strong> Vernunft sind, mitgerissen wer<strong>de</strong>n. 48<br />

4 Konfliktbewältigung<br />

Nach <strong>de</strong>m im Vorfeld auf Konflikte und <strong>de</strong>ren Entstehung eingegangen wur<strong>de</strong>, sollen<br />

in diesem Abschnitt mögliche Lösungsansätze behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n.<br />

Aus persönlichen Erfahrungen ist zu erkennen, dass ein Zusammenleben ohne<br />

Konflikte kaum <strong>de</strong>nkbar ist. Wird die Lage genauer betrachtet, ist zu bemerken, dass<br />

ein konfliktfreies Leben auch nicht als erstrebenswert anzusehen ist. Durch Konflikte<br />

48 Vgl. Glasl, 1980, S. 235 ff.<br />

15


können zweiseitige Lösungswege gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, welche die Persönlichkeit <strong>de</strong>r<br />

Beteiligten weiterentwickeln. Ob jedoch die Beteiligten die Konflikte als störend,<br />

bedrohlich o<strong>de</strong>r gar schmerzvoll erleben, hängt häufig da<strong>von</strong> ab, wie sie ausgetragen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Wer<strong>de</strong>n die Konfliktsituationen genauer beleuchtet, so können sie als Signale<br />

angesehen wer<strong>de</strong>n, die auf einen Missstand o<strong>de</strong>r Unzufrie<strong>de</strong>nheit hinweisen und im<br />

Nachhinein die Grundlage für Verbesserungen o<strong>de</strong>r Verän<strong>de</strong>rungen bil<strong>de</strong>n. 49<br />

Aus rein schematischer Sicht betrachtet, ergeben sich, wie in <strong>de</strong>m Folgen<strong>de</strong>n<br />

Schaubild dargestellt, fünf mögliche Varianten <strong>de</strong>r Konfliktbehandlung.<br />

Abb. 5: Varianten <strong>de</strong>r Konfliktbehandlung 50<br />

P1 (= Nullpunkt): Bei<strong>de</strong> Seiten verlieren <strong>de</strong>n Konflikt, blockieren sich bzw. die<br />

Lösung und steuern sozusagen auf eine gegenseitige Vernichtung zu (neunte Stufe<br />

<strong>de</strong>r Eskalation).<br />

P2: Der zweite Punkt beschreibt, dass sich die eine Partei, unter <strong>de</strong>m Hintergrund<br />

„ich bekomme alles, die an<strong>de</strong>ren nichts“ auf Kosten <strong>de</strong>r Gegenseite durchsetzt.<br />

49 Vgl. Beck, 1999 (zitiert in o. V., (j), o. J., o. S.)<br />

50 Vgl. Beck, 1999 (zitiert in o. V., (j), o. J., o. S.)<br />

16


P3: Hier ist <strong>de</strong>r Punkt <strong>de</strong>r Anpassung o<strong>de</strong>r sogar Unterordnung erreicht und eine <strong>de</strong>r<br />

Konfliktparteien kommt zu <strong>de</strong>m Schluss, die an<strong>de</strong>re Seite bekomme alles und sie<br />

selbst gehe leer aus.<br />

P4: In Punkt vier steht es pari, das heißt bei<strong>de</strong> Seiten gehen ein Kompromiss ein, bei<br />

<strong>de</strong>m je<strong>de</strong>r Zugeständnisse machen muss, um eigene For<strong>de</strong>rungen durchzusetzen.<br />

P5: Wer<strong>de</strong>n jedoch die Standpunkte und Vorstellungen bei<strong>de</strong>r Parteien kombiniert<br />

und eine Zusammenarbeit erreicht, gewinnen bei<strong>de</strong> Seiten. Im I<strong>de</strong>alfall können bei<strong>de</strong><br />

Parteien 100% ihrer Interessen durchsetzen, ohne <strong>von</strong> ihren eigentlichen Intensionen<br />

abweichen zu müssen. Soll diese Art <strong>de</strong>r Konfliktbewältigung, o<strong>de</strong>r besser gesagt<br />

das Schema <strong>de</strong>r konstruktiven Konfliktlösung Anwendung fin<strong>de</strong>n, erfor<strong>de</strong>rt es <strong>von</strong><br />

<strong>de</strong>n Beteiligten in gleich starkem Maß Selbstbehauptung (sich selbst und seine<br />

Interessen respektieren und wertschätzen) und Zusammenarbeit (die an<strong>de</strong>re Seite<br />

respektieren und wertschätzen). 51<br />

An<strong>de</strong>rs ausgedrückt be<strong>de</strong>utet Konflikte konstruktiv auszutragen nichts an<strong>de</strong>res als<br />

zusammenzuarbeiten o<strong>de</strong>r eine Lösung zu suchen, die sicherstellt, dass alle<br />

gewinnen. Hier ist es beson<strong>de</strong>rs wichtig, dass alle beteiligten Konfliktparteien o<strong>de</strong>r<br />

Personen gemeinsam Verantwortung für das Problem übernehmen und gleichsam<br />

nach einer für bei<strong>de</strong> Seiten positiven Lösung suchen. Damit bei<strong>de</strong> Seiten gewinnen<br />

können, ist die Bereitschaft, seine Interessen voll einzubringen, verknüpft mit <strong>de</strong>r<br />

gleich hohen Bereitschaft, kooperativ zu sein und auch so zu han<strong>de</strong>ln, <strong>von</strong> Nöten. 52<br />

4.1 Das Harvard Konzept<br />

Eine an<strong>de</strong>re Möglichkeit <strong>de</strong>r Konfliktbewältigung zeigt das Harvard Konzept auf, das<br />

im Rahmen eines Forschungsprojekts an <strong>de</strong>r Harvard-Universität entwickelt wur<strong>de</strong>.<br />

Das sogenannte Harvard Negotiation Projekt hat das Ziel, Metho<strong>de</strong>n und Strategien<br />

zu entwickeln um so unterschiedliche Positionen durch Verhandlungen zu<br />

überwin<strong>de</strong>n und ein positives Verhandlungsergebnis zu erzielen. 53<br />

51 Vgl. Beck, 1999 (zitiert in o.V., (j), o. J., o. S.)<br />

52 Vgl. Besemer, C., 1993 (zitiert in o.V., (k) o. J., o. S.)<br />

53 Vgl. Klumpp, 1998,<br />

17


Des Weiteren sollte es dazu dienen, selbst aussichtslose Situationen im Alltagsleben<br />

beziehungsweise Familienleben zu bewältigen und so selbst Verhandlungen auf<br />

höchster Ebene in Wirtschaft und Politik erfolgreich abschließen zu können.<br />

Die zentrale Metho<strong>de</strong>, die aus diesem Forschungsprojekt erwuchs, nennt sich<br />

„Sachbezogenes Verhan<strong>de</strong>ln“ und beschreibt ein Verhan<strong>de</strong>ln in <strong>de</strong>m Beteiligte „hart“<br />

bei <strong>de</strong>r Sache bleiben, wobei sie höflich und zugleich „weich“ gegenüber <strong>de</strong>n<br />

Verhandlungspartnern agieren. Als Hauptmerkmale lassen sich hier die folgen<strong>de</strong>n<br />

vier Grundbedingungen nennen. 54<br />

4.1.1 Menschen und Probleme getrennt <strong>von</strong>einan<strong>de</strong>r behan<strong>de</strong>ln<br />

Um die persönliche Beziehung zwischen <strong>de</strong>n Konfliktparteien nicht zu belasten, ist es<br />

sinnvoll das Sachproblem und <strong>de</strong>n Mensch <strong>von</strong>einan<strong>de</strong>r zu trennen. In je<strong>de</strong>m<br />

Konflikt stehen sich Menschen gegenüber, die durch ihre Kultur, Emotion, ihre<br />

Interessen und ihr Umfeld geprägt sind.<br />

Häufig stehen die persönlichen Beziehungen aber im Vor<strong>de</strong>rgrund und verhin<strong>de</strong>rn so<br />

eine objektive Feststellung <strong>de</strong>s Sachverhalts. Um <strong>de</strong>n Konflikt trotz<strong>de</strong>m lösen zu<br />

können, ist es notwendig sich in die Person <strong>de</strong>s Gegenübers zu versetzen, um so<br />

nicht in die Situation einer zwei<strong>de</strong>utigen Kommunikation zu kommen.<br />

4.1.2 Nicht Positionen, son<strong>de</strong>rn Interessen in <strong>de</strong>n Mittelpunkt stellen<br />

Folgen<strong>de</strong>s Alltagsbeispiel soll <strong>de</strong>n Unterschied zwischen Interessen und Positionen<br />

ver<strong>de</strong>utlichen:<br />

„In einer Bibliothek streiten sich zwei Männer darum, ob im Raum ein Fenster<br />

geöffnet wer<strong>de</strong>n soll o<strong>de</strong>r nicht. Die Bibliothekarin kommt hinzu und fragt <strong>de</strong>n einen,<br />

warum er das Fenster geöffnet haben möchte? Er möchte frische Luft haben,<br />

antwortet dieser. Auf die Frage warum <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re das Fenster geschlossen haben<br />

möchte, erwi<strong>de</strong>rte dieser, dass ihn die Zugluft störe. Nach kurzem Nach<strong>de</strong>nken<br />

öffnet die Bibliothekarin ein Fenster im Nebenraum. Auf diese Weise kommt frische<br />

Luft herein ohne, dass es zieht.“ 55<br />

54 Vgl. Quinting, o. J., o. S.<br />

55 Besemer, C., 1993 (zitiert in o. V., (k) o. J., o. S.)<br />

18


Wird <strong>von</strong> <strong>de</strong>n Positionen <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Beteiligten ausgegangen (Fenster auf bzw. zu),<br />

ist eine Lösung nicht möglich. Wenn jedoch <strong>de</strong>r Hintergrund <strong>de</strong>r Bedürfnisse erfragt<br />

wird, lässt sich eine Übereinkunft erzielen, die bei<strong>de</strong> Seiten befriedigt.<br />

Das Grundproblem bei Verhandlungen liegt meist nicht in <strong>de</strong>n unterschiedlichen<br />

Positionen, son<strong>de</strong>rn im Konflikt bei<strong>de</strong>rseitiger Nöte, Wünsche, Sorgen und Ängste.<br />

Häufig ist es einfacher, Interessen anstelle <strong>von</strong> Positionen in Übereinstimmung zu<br />

bringen.<br />

Da je<strong>de</strong>s Interesse durch mehrere Positionen befriedigt wer<strong>de</strong>n kann, sollten sowohl<br />

die Interessen <strong>de</strong>r einen wie auch <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Partei berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />

4.1.3 Vor <strong>de</strong>r Entscheidung verschie<strong>de</strong>ne Wahlmöglichkeiten entwickeln<br />

Häufig bleibt <strong>de</strong>r Blick auf alternative Wege <strong>de</strong>r Konfliktbewältigung verschlossen<br />

und nur ein Weg wird als Lösungsweg angesehen.<br />

Somit ist es für die Verhandlungspartner wichtig, Alternativen zu entwickeln, um<br />

einen wesentlichen Schritt zur Zielerreichung herbeizuführen. 56<br />

„Obwohl es nützlich ist, wenn verschie<strong>de</strong>ne Wahlmöglichkeiten bestehen, sehen nur<br />

wenige Menschen in Verhandlungen die Notwendigkeit dazu ein. Bei einer<br />

Auseinan<strong>de</strong>rsetzung glauben die Leute meist, dass sie die richtige Antwort schon<br />

kennen, und wollen, dass ihre Sicht <strong>de</strong>r Dinge die Oberhand behält.“ 57<br />

4.1.4 Das Ergebnis auf objektiven Entscheidungsprinzipien aufbauen<br />

Ist es <strong>de</strong>n Konfliktparteien durch die Beachtung <strong>de</strong>r genannten Punkte gelungen,<br />

Lösungswege zu fin<strong>de</strong>n, erfolgt <strong>de</strong>r eigentliche Entscheidungsprozess. Diese<br />

Entscheidung sollte aufgrund objektiver Kriterien gefällt wer<strong>de</strong>n. Eine Variante <strong>de</strong>s<br />

Verfahrens besteht darin, Ergebnisse zu erzielen, die unabhängig vom Willen <strong>de</strong>r<br />

Beteiligten sind. Ebenso ist es <strong>von</strong> Nöten, faire Kritiken sowohl für die Inhalte wie<br />

auch für die Verfahrensweise <strong>de</strong>r Verhandlung zu fin<strong>de</strong>n und so einen<br />

Entscheidungsprozess herbeizuführen. Die Parteien sollten zuerst darüber<br />

56 Vgl. Quinting, o.J., o.S.<br />

57 Fisher/Ury/Patton, 1997, S 90<br />

19


verhan<strong>de</strong>ln, welche sie jeweils für eine faire Lösung halten und erst anschließend<br />

entschei<strong>de</strong>n, wer welche Rolle übernimmt. 58<br />

Mit Hilfe dieser vier Ansatzpunkte stellt das Harvard-Konzept einen Leitfa<strong>de</strong>n zum<br />

sachbezogenen Verhan<strong>de</strong>ln für je<strong>de</strong> Art <strong>von</strong> Konflikten dar. Ziel dieser<br />

Verhandlungsmetho<strong>de</strong> ist es, eine Win-Win-Situation für alle Konfliktbeteiligten zu<br />

schaffen und so jegliche Grundlagen für Eskalation schon im Vorfeld auszuschalten.<br />

Entwickelt wur<strong>de</strong> dieser Leitfa<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r sich an alle beteiligten Konfliktparteien richtet,<br />

<strong>von</strong> <strong>de</strong>n Rechtswissenschaftlern Roger Fisher, William Ury und Bruce Patton. 59<br />

4.2 Die Mediation<br />

Eine an<strong>de</strong>re Möglichkeit <strong>de</strong>r Konfliktlösung bil<strong>de</strong>t die Mediation.<br />

„[lateinisch] die, Vermittlung (eines Staates in einem Streit zwischen an<strong>de</strong>ren<br />

Mächten)“. 60<br />

Das Verfahren <strong>de</strong>r Mediation fin<strong>de</strong>t seine Anwendung in unterschiedlichen<br />

Bereichen. Überall, wo ein Betrachter die Situation aus einem an<strong>de</strong>ren Blickwinkel<br />

als <strong>de</strong>m eigenen betrachtet, führt dies zu einer besseren Lösungen. Mediatoren<br />

wirken wenn z.B. ein teures Gerichtsverfahren umgangen wird. 61<br />

Als Beispiel kann hier <strong>de</strong>r Fall zweier Kin<strong>de</strong>r aufgeführt wer<strong>de</strong>n, die sich um eine<br />

Orange streiten.<br />

Um <strong>de</strong>n Streit zu schlichten, greift die Mutter in das<br />

Geschehen ein und erfragt <strong>de</strong>n Grund <strong>de</strong>s Zwistes.<br />

Es stellt sich heraus, dass die eine Tochter nur <strong>de</strong>n<br />

Saft benötigt um ihren Durst zu löschen, während die<br />

an<strong>de</strong>re nur die Schale <strong>de</strong>r Orange für einen Kuchen<br />

benötigt. Nach <strong>de</strong>m die Bedürfnisse geklärt sind, ist<br />

die Lösung einfach und die unterschiedlichen Interessen <strong>de</strong>r Töchter lassen sich<br />

dadurch berücksichtigen, dass eine Partei die Schale und die an<strong>de</strong>re die geschälte<br />

Orange bekommt. 62<br />

58 Vgl. Quinting, o. J., o. S.<br />

59 Vgl. Quinting, o. J., o. S.<br />

60 Brockhaus, 1999, o. S.<br />

61 Vgl. o. V., (l) o. J., o. S.<br />

62 Vgl. Knill, o. J., o. S.<br />

20


21<br />

„Ein salomonisches Urteil, bei <strong>de</strong>m<br />

je<strong>de</strong>s Kind eine Orangenhälfte<br />

bekommen hätte, wäre in einem<br />

solchen Fall die schlechtere Lösung<br />

gewesen.“ 63<br />

Durch das Einschreiten <strong>de</strong>r Mutter<br />

profitieren nun bei<strong>de</strong> Töchter <strong>von</strong> <strong>de</strong>r<br />

hhhhhhhhhOrange.<br />

„Bei <strong>de</strong>r Mediation gibt es keine Gewinner und Verlierer“ 64 , sagt Katharina Gräfin <strong>von</strong><br />

Schlieffen (Vorstand <strong>de</strong>r Deutschen Gesellschaft für Mediation und Direktorin <strong>de</strong>s<br />

Contarini-Institutes für Mediation <strong>de</strong>r Fernuniversität Hagen).<br />

Um <strong>de</strong>n größtmöglichen Nutzen für bei<strong>de</strong> Seiten zu erzielen, ist beim Suchen nach<br />

Optionen Kreativität gefragt.<br />

4.3 Das Kölner Trainingskollektiv<br />

Eine weitere Möglichkeit <strong>de</strong>r Konfliktbewältigung bietet das Kölner Trainingskollektiv.<br />

Dieses wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n 90er Jahren entwickelt und bietet gewaltfreie Aktionen und<br />

kreative Konfliktlösungen. Das Mo<strong>de</strong>ll kann in fünf Säulen einteilgeteilt wer<strong>de</strong>n:<br />

Säule 1: Bewusstsein <strong>de</strong>r aktuellen Situation<br />

Der Beteiligte richtet seine Aufmerksamkeit auf die aktuelle Situation und nimmt sie<br />

mit all seinen Sinnen wahr. Dabei ist es wichtig, dass zwischen <strong>de</strong>r objektiven<br />

Realität und <strong>de</strong>r subjektiven, persönlichen Interpretation <strong>de</strong>r Situation unterschie<strong>de</strong>n<br />

wird.<br />

Säule 2: Eigene Stabilität<br />

Die Grundvoraussetzung ist eine körperliche, geistige und seelische<br />

Ausgeglichenheit (aus <strong>de</strong>r eigenen Mitte entsteht die Kraft.) Aus einer solchen<br />

Position heraus ist <strong>de</strong>r Beteiligte so sicher, dass er am ehesten eine Verän<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r Gesamtsituation herbeiführen kann.<br />

63 Pretzer. o. J., o. S.<br />

64 Pretzer. o. J., o. S.


Säule 3: Kontaktaufnahme und Klärung<br />

Aus <strong>de</strong>r zuvor beschriebenen sicheren Lage heraus kann eine Kommunikation<br />

aufgebaut wer<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>r es darum geht, die Wünsche <strong>de</strong>s Gegenübers zu verstehen<br />

und im Gegenzug seine eigenen Bedürfnisse verständlich zu machen.<br />

Säule 4: Verstehen <strong>de</strong>r Situation<br />

Nach Klärung <strong>de</strong>r Situation muss eine Zielsetzung erfolgen, in <strong>de</strong>r die Richtung <strong>de</strong>r<br />

Verän<strong>de</strong>rung festgelegt wird. Bei einer Auswahl <strong>von</strong> mehreren Zielen sollten<br />

Prioritäten gesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Säule 5: Wege und Mittel zum Ziel<br />

Ist das Ziel formuliert, müssen nur noch Mittel und Wege festgelegt wer<strong>de</strong>n, um<br />

dieses zu erreichen. 65<br />

Neben <strong>de</strong>n bereits genannten Möglichkeiten <strong>de</strong>r Konfliktbewältigung gibt es noch<br />

Problem-Lösungstechniken aus an<strong>de</strong>ren Bereichen. Ein sehr interessanter Ansatz,<br />

um Probleme zu lösen, fin<strong>de</strong>t sich in <strong>de</strong>r Anwendung mathematischer Theorien.<br />

Diese Theorien wer<strong>de</strong>n vor allem im Ingenieurbereich angewandt und führen dort auf<br />

einfachstem Weg zur Lösung <strong>de</strong>s Problems.<br />

Der Hauptinhalt <strong>de</strong>r „Theorie <strong>de</strong>s Teilens“ liegt darin, große Probleme in kleinere zu<br />

unterteilen. Mit <strong>de</strong>r Lösung <strong>de</strong>r kleinen Probleme wird dann Zug um Zug das Problem<br />

gelöst.<br />

Schwierigkeiten können sich jedoch ergeben, wenn es durch unzureichen<strong>de</strong><br />

Kommunikation zu Schnittstellen-Problemen kommt.<br />

In <strong>de</strong>n meisten Fällen lässt sich die „Theorie <strong>de</strong>s Teilens“ auch auf <strong>de</strong>n Alltag und<br />

<strong>de</strong>n zwischenmenschlichen Bereich übertragen. 66<br />

5 Personalentwicklung<br />

Die Grün<strong>de</strong>, wieso Personalentwicklung für Unternehmen und Mitarbeiter immer<br />

mehr an Be<strong>de</strong>utung gewinnt, sind vielfältig. Globalisierung, neue<br />

Produktionsverfahren, kürzere Produktlebenszyklen, technischer Fortschritt,<br />

Schnelllebigkeit und Dynamik in <strong>de</strong>r Wirtschaft, sowie neue Formen <strong>de</strong>r<br />

65<br />

Vgl. Blum/Knittel, 1994 (zitiert in o. V., (m) o. J., o. S.)<br />

66<br />

Buchegger, 2004, o. S.<br />

22


Zusammenarbeit stellen nur eine kleine Auswahl <strong>de</strong>r Veranlassungen für<br />

Personalentwicklung dar. 67 Der Hauptaspekt, <strong>de</strong>r dieser Projektarbeit zugrun<strong>de</strong> liegt,<br />

ist <strong>de</strong>r verän<strong>de</strong>rte Wertewan<strong>de</strong>l und die wachsen<strong>de</strong> Aggressivitätsbereitschaft <strong>de</strong>r<br />

heutigen Gesellschaft. Durch eine zunehmen<strong>de</strong> Gewaltbereitschaft und ein erhöhtes<br />

Aggressivitätspotential <strong>de</strong>r Menschen, wer<strong>de</strong>n neue Anfor<strong>de</strong>rungen an Unternehmen<br />

und Arbeitnehmer gestellt. Vor allem Mitarbeiter, die im direkten Kun<strong>de</strong>nkontakt<br />

stehen, müssen damit rechnen, dass nicht alle Kontakte konfliktfrei bleiben.<br />

Beleidigungen, verbale Angriffe, Drohungen und selbst körperliche Angriffe seitens<br />

<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n sind keine Seltenheit mehr.<br />

Um die betroffenen Mitarbeiter optimal auf diese neuen Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

vorzubereiten und <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>nservice nicht unter <strong>de</strong>n Konfliktsituationen lei<strong>de</strong>n zu<br />

lassen, führen Unternehmen entsprechen<strong>de</strong> <strong>Personalentwicklungs</strong>maßnahmen<br />

durch.<br />

5.1 Begriffs<strong>de</strong>finition<br />

Der Definition nach ist Personalentwicklung ein „Konzept zur kontinuierlichen<br />

Anpassung <strong>de</strong>r Mitarbeiter an verän<strong>de</strong>rte Aufgabenanfor<strong>de</strong>rungen durch<br />

Fortbildungsmaßnahmen, im erweiterten Sinn umfasst PE (...)“ 68<br />

(Personalentwicklung) „(...) je<strong>de</strong> betriebliche Qualifikationsvermittlung und bestimmte<br />

Aspekte <strong>von</strong> Personalverän<strong>de</strong>rung.“ 69<br />

Präziser ausgedrückt, ist die Personalentwicklung ein „umfassen<strong>de</strong>s Konzept <strong>de</strong>r<br />

Einwirkung auf Mitarbeiter mit <strong>de</strong>m Ziel, Qualifikationen aufzubauen und<br />

weiterzuentwickeln, die <strong>de</strong>r einzelne Mitarbeiter benötigt, um berufliche Aufgaben zu<br />

erfüllen.<br />

Personalentwicklung beinhaltet die systematisch vorbereitete, durchgeführte und<br />

kontrollierte För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Anlagen und Fähigkeiten <strong>von</strong> Mitarbeitern in Abstimmung<br />

mit seinen Erwartungen und <strong>de</strong>n Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Arbeitsplätze und Tätigkeiten<br />

im Unternehmen.“ 70<br />

67 Vgl. Schneckenburger, o. J., S. 3<br />

68 Beiersdorf, 1998, S. 103<br />

69 Beiersdorf, 1998, S. 103<br />

70 Hentze, 1977, o. S. (zitiert in Beiersdorf, 1997, S. 4)<br />

23


Wie aus <strong>de</strong>n oben aufgeführten Definitionen hervorgeht, steht „Im Kern <strong>de</strong>r<br />

Personalentwicklung (..) die Qualifizierung <strong>von</strong> Mitarbeitern für <strong>de</strong>rzeitige und für<br />

künftige Aufgabenstellungen.“ 71 Hauptziel ist somit, die vorhan<strong>de</strong>nen Qualifikationen<br />

<strong>de</strong>r Mitarbeiter durch För<strong>de</strong>rn <strong>von</strong> Potentialen und Fähigkeiten zu erhalten und<br />

auszubauen.<br />

Unter <strong>de</strong>m Begriff „Qualifikation“ ist jedoch nicht nur die alleinige<br />

Qualifikationsanfor<strong>de</strong>rung einer konkreten Aufgabe zu sehen. Denn<br />

Personalentwicklung zielt insbeson<strong>de</strong>re auch auf Verhalten (z.B. soziales Verhalten),<br />

generelle Fähigkeiten wie Teamfähigkeit o<strong>de</strong>r Kommunikationsfähigkeit, allgemeine<br />

Kenntnisse (z.B. Sprachen), Einstellungen und Werte <strong>de</strong>r Mitarbeiter ab. 72<br />

5.2 <strong>Personalentwicklungs</strong>maßnahmen<br />

Qualifiziertes Personal kann im Rahmen <strong>de</strong>r Personalentwicklung durch eine Vielzahl<br />

unterschiedlicher Maßnahmen gewonnen wer<strong>de</strong>n. Laut Scholz umfasst<br />

Personalentwicklung im weitesten Sinne die Fort- und Weiterbildung, Ausbildung<br />

sowie generell Mitarbeiterför<strong>de</strong>rung. 73 Die Metho<strong>de</strong>n, die hierzu zählen sind vielfältig<br />

und sollen in <strong>de</strong>r nachfolgen<strong>de</strong>n Übersicht aufgezeigt wer<strong>de</strong>n.<br />

71 Kolb, 1995, S. 171<br />

72 Vgl. Scherm/Süß, 2003, S. 103<br />

73 Vgl. Scholz, 1994, S. 251<br />

24


Metho<strong>de</strong><br />

Lernmetho<strong>de</strong>n<br />

Klassifikation Beschreibung<br />

Vortrag aus/gru/pas<br />

Lehrgespräch aus-am/gru-ein/akt<br />

Fallstudie/Planspiel aus/ein-gru/akt<br />

Rollenspiel Aus/ein-gru/akt<br />

Gruppendynamisches<br />

Training/Verhaltenstraining<br />

(Planmäßige) Unterweisung<br />

und Anleitung<br />

durch <strong>de</strong>n Vorgesetzten<br />

Job Rotation/Job Enrichment <br />

Stellvertretung/Son<strong>de</strong>raufgaben/Assistententägkeiten<br />

aus/gru/akt<br />

am/ein-gru/pas-akt<br />

am/ein-gru/akt<br />

am/ein/akt<br />

Coaching/Supervision nah/ein-gru/akt<br />

Workshop/ Erfahrungsaustausch <br />

Lernstatt/Werkstattzirkel/Qualitätszirkel <br />

Projektarbeit/Arbeitskreis<br />

nah-aus/gru/akt<br />

nah/ gru/ akt<br />

nah/gru/akt<br />

25<br />

Einwegkommunikation im klassi-<br />

schen Stil, ggfs. mit sehr vielen Zu-<br />

hörern<br />

Gespräch über bestimmte Themen mit <strong>de</strong>n<br />

Teilnehmern<br />

Bearbeitung bzw. Simulation eines Falls aus<br />

<strong>de</strong>r Praxis mit Darstellung <strong>de</strong>s<br />

Lösungsvorschlags<br />

Übernahme einer komplexen Rolle in einer<br />

konkreten Spielsituation<br />

gemeinsame Selbsterfahrung, Ken-<br />

nenlernen <strong>de</strong>r eigenen Wirkung auf an<strong>de</strong>re<br />

im Bereich <strong>de</strong>r beruflichen Erstaus-<br />

bildung mit <strong>de</strong>n Schritten vorberei-<br />

ten, vorführen, nachmachen, üben<br />

systematischer Arbeitsplatzwechsel bzw.<br />

Aufgabenbereicherung<br />

Übertragung weitergehen<strong>de</strong>r Aufga-<br />

ben zum Training und zum Testen <strong>von</strong><br />

Qualifikationen<br />

Beobachtung, Besprechung und Be-<br />

achtung <strong>von</strong> individuellen bzw. interpersonellen<br />

Problemen mit einem Trainer<br />

(Coach)<br />

gemeinsame Bearbeitung <strong>von</strong> (meist<br />

fachlichen und methodischen)<br />

Fragestellungen<br />

gemeinsame Behandlung <strong>von</strong> Pro-<br />

blemen im Arbeitsbereich zusammen mit <strong>de</strong>n<br />

Kollegen<br />

Übertragung einer komplexen, zeit-<br />

lich befristeten Aufgabenstellung an eine<br />

Gruppe<br />

am= on-the-job ein= Einzelbildung akt= aktive Metho<strong>de</strong><br />

aus= off-the-job gru= Gruppenbildung pas= passive Metho<strong>de</strong><br />

nah= near-the-job<br />

Abb. 6: Lehr- bzw. Lernmetho<strong>de</strong>n 74<br />

74 Vgl. Kolb, 1995, S. 184 f.


„Diese Bildungsmetho<strong>de</strong>n können generell eingesetzt wer<strong>de</strong>n; sie eignen sich – je<br />

nach Thema <strong>de</strong>r Qualifizierung – für die Vermittlung fachlicher, methodischer sowie<br />

sozialer Kompetenzen.“ 75<br />

Es wird da<strong>von</strong> abgesehen diese Lehrmetho<strong>de</strong>n an dieser Stelle näher zu beleuchten.<br />

Statt<strong>de</strong>ssen soll zunächst auf <strong>de</strong>n Begriff „Schulung“ eingegangen wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r<br />

innerhalb <strong>de</strong>s Fragebogens als eine Form <strong>de</strong>r Personalentwicklung verwen<strong>de</strong>t<br />

haben. Unter diesen Begriff wer<strong>de</strong>n alle personalpolitischen Maßnahmen<br />

verstan<strong>de</strong>n, die ergriffen wer<strong>de</strong>n, um Mitarbeiter auf <strong>de</strong>n Umgang mit schwierigen<br />

Kun<strong>de</strong>n vorzubereiten. Dies geschieht in Schulungen zur Stärkung und För<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r fachlichen sowie sozialen Kompetenzen.<br />

Schwerpunkte solcher Bildungsmaßnahmen sind neben Persönlichkeitsschulungen<br />

vor allem Gesprächs-/ Kommunikations- sowie Verhaltenstrainings. Durch diese lernt<br />

<strong>de</strong>r Teilnehmer kritische Situationen besser einzuschätzen, sein Selbstvertrauen wird<br />

gestärkt, Vorurteile und falsche Meinungen wer<strong>de</strong>n abgebaut. 76<br />

Kompetenzen dieser Art können <strong>de</strong>n Mitarbeitern durch unterschiedliche mo<strong>de</strong>rne<br />

Metho<strong>de</strong>n, wie sie <strong>de</strong>r oben aufgezeigten Übersicht zu entnehmen sind, vermittelt<br />

wer<strong>de</strong>n. Nachfolgend wird auf einige <strong>Personalentwicklungs</strong>metho<strong>de</strong>n näher<br />

eingegangen.<br />

5.2.1 Vortrag<br />

Der Vortrag ist eine klassische Fortbildungsmetho<strong>de</strong>, bei <strong>de</strong>r ein Referent <strong>de</strong>n<br />

Teilnehmer in einem Seminar Wissen vermittelt. Diese Metho<strong>de</strong> ist aus <strong>de</strong>m Grund<br />

vorteilhaft, da hier ein umfassen<strong>de</strong>s Stoffgebiet in relativ kurzer Zeit vermittelt wer<strong>de</strong>n<br />

kann. 77 Nachteilig an dieser Maßnahme ist allerdings, dass es eine passive<br />

Lehrmetho<strong>de</strong> ist, das heißt <strong>de</strong>r Informationsprozess verläuft einseitig vom<br />

Vortragen<strong>de</strong>n zum Zuhörer. Durch das passive Verhalten <strong>de</strong>r Teilnehmer können<br />

schnell Ermüdungserscheinungen auftreten. Diesem kann allerdings durch<br />

abwechseln<strong>de</strong> Verwendung <strong>von</strong> visuellen Medien vorgebeugt wer<strong>de</strong>n. 78<br />

Trotz <strong>de</strong>r zahlreichen neuen Lehrmetho<strong>de</strong>n hat <strong>de</strong>r Vortrag in <strong>de</strong>r betrieblichen<br />

Bildung nicht an Be<strong>de</strong>utung verloren. Es wird allerdings zunehmend darauf geachtet,<br />

75 Kolb, 1995, S. 186<br />

76 Vgl. o. V., (n), o. J., o. S.<br />

77 Vgl. Berthel, 1995, S. 324<br />

78 Vgl. Hentze, 1991, S. 353<br />

26


dass <strong>de</strong>r Vortrag durch an<strong>de</strong>re Lehrmetho<strong>de</strong>n ergänzt wird, bei <strong>de</strong>m sich die<br />

Teilnehmer ebenfalls aktiv beteiligen können.<br />

5.2.2 Coaching<br />

Coaching wird oft als eine Form <strong>de</strong>r Mitarbeiterunterstützung, -för<strong>de</strong>rung und<br />

–beratung verstan<strong>de</strong>n. Da diese Maßnahme aber über die gewöhnliche Beratung,<br />

För<strong>de</strong>rung o<strong>de</strong>r Unterweisung hinausgeht und auf eine mittel- und sogar langfristige<br />

Wirkung erzielt, wird sie zu <strong>de</strong>n <strong>Personalentwicklungs</strong>konzepten gezählt. 79<br />

Der Begriff „Coaching“ wird in <strong>de</strong>r Literatur nicht einheitlich verwen<strong>de</strong>t. Eine<br />

Definition besagt „... in diesem Sinne ist Coaching die permanente Verpflichtung <strong>de</strong>s<br />

höheren Managements, Wissen, Anwendung <strong>de</strong>s Wissens, Erfahrung und<br />

Orientierung an die jeweils untere Führungsebene weiterzugeben.“ 80 Einer weiteren<br />

Auslegung nach, kann Coaching im Unternehmen als „entwicklungsorientierte<br />

Führung (zumeist zwischen direktem Vorgesetzten und Mitarbeiter) bezeichnet<br />

wer<strong>de</strong>n. Der Vorgesetzte hilft, seinem Mitarbeiter durch Diskussion und<br />

zielgerichteten Unterstützung, ein Problem an seinem Arbeitsplatz zu lösen o<strong>de</strong>r eine<br />

Aufgabe zu erfüllen. Coaching versteht sich in erster Linie als Hilfe zur Selbsthilfe.“ 81<br />

Bei dieser <strong>Personalentwicklungs</strong>maßnahme hilft also <strong>de</strong>r Coach <strong>de</strong>m Mitarbeiter sein<br />

Verhalten zu korrigieren, damit dieser künftig die Anfor<strong>de</strong>rung seines Arbeitsgebietes<br />

wirksamer bewältigen kann. Das Coaching zielt somit primär darauf ab,<br />

Arbeitsergebnisse zu verbessern und Kompetenzen und Fähigkeiten <strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />

problemorientiert zu erweitern. 82<br />

„Gecoacht“ wer<strong>de</strong>n kann eine einzelne Person, eine Gruppe <strong>von</strong> Mitarbeitern o<strong>de</strong>r<br />

auch eine komplette organisatorische Einheit. In diesem Zusammenhang spricht man<br />

<strong>von</strong> Einzel-, Gruppen- und Team- o<strong>de</strong>r Systemcoaching. 83 .<br />

5.2.3 Rollenspiele<br />

Eine angewandte Metho<strong>de</strong> zur Beeinflussung <strong>de</strong>r Mitarbeiter in ihrem Verhalten ist<br />

das Rollenspiel. Es ist eine Gruppenausbildung, und soll durch eine Simulation <strong>von</strong><br />

79 Vgl. Meyer, 2004, S. 95<br />

80 Pommer, 1986, S. 211<br />

81 Oertig, 1995, S. 164 (zitiert in Meyer, 2004, S. 97)<br />

82 Vgl. Meyer, 2004, S. 100 f.<br />

83 Vgl. Meyer, 2004, S. 98<br />

27


konkreten Situationen zu einer besseren Anschauung <strong>de</strong>r dargestellten Probleme<br />

führen. 84<br />

Hier wird eine Problemsituation, die durchaus auch im betrieblichen Alltag<br />

vorkommen könnte, nachgestellt. Dabei wer<strong>de</strong>n die Mitarbeiter nicht nur mit einem<br />

Sachproblem son<strong>de</strong>rn ebenso mit zwischenmenschlichen Konflikten konfrontiert, die<br />

es zu lösen gilt. Um die kritische Situation zu bewältigen, müssen die teilnehmen<strong>de</strong>n<br />

Personen selbst aktiv wer<strong>de</strong>n und han<strong>de</strong>ln. Dies ist ein großer Vorteil gegenüber<br />

Schulungsmaßnahmen bei <strong>de</strong>nen sich <strong>de</strong>r Teilnehmer passiv verhält. Denn durch<br />

das eigene Han<strong>de</strong>ln wer<strong>de</strong>n sofort Gegenreaktionen bei <strong>de</strong>n Mitspielern erzeugt. Die<br />

Person erhält somit ein unmittelbares Feedback und weiß sofort, ob das Verhalten<br />

zum gewünschten Ziel o<strong>de</strong>r eher zum Gegenteil geführt hat. Das direkte Feedback<br />

ist für <strong>de</strong>n Erfolg <strong>de</strong>r <strong>Personalentwicklungs</strong>maßnahme <strong>von</strong> großer Be<strong>de</strong>utung, <strong>de</strong>nn<br />

durch dieses kann das Verhalten <strong>de</strong>r Teilnehmer nachhaltig geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Damit<br />

Rollenspiele zum gewünschten Ergebnis führen, sollten sie praxisnah sein, ein reales<br />

Geschehen darstellen und die teilnehmen<strong>de</strong>n Personen nicht überfor<strong>de</strong>rn. Deshalb<br />

ist eine gründliche Recherche im Vorfeld <strong>von</strong> beson<strong>de</strong>rer Be<strong>de</strong>utung. Ebenfalls<br />

wichtig für <strong>de</strong>n Erfolg ist eine anschließen<strong>de</strong> Besprechung und Analyse <strong>de</strong>s<br />

Verhaltens <strong>de</strong>r Teilnehmer. 85<br />

5.2.4 Deeskalationstraining<br />

Eine <strong>Personalentwicklungs</strong>maßnahme für Mitarbeiter, die mit kritischen und<br />

gewalttätigen Situationen konfrontiert wer<strong>de</strong>n, ist das Deeskalationstraining. Ziel<br />

einer solchen Bildungsmaßnahme ist <strong>de</strong>r professionelle Umgang mit Gesprächs- und<br />

Konfliktpartnern. 86 Dies geschieht, in<strong>de</strong>m Teilnehmern ein konfliktmin<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s<br />

Auftreten und ein gewalt<strong>de</strong>eskalieren<strong>de</strong>s Verhalten vermittelt wird.<br />

Hierzu wer<strong>de</strong>n beispielsweise in entsprechen<strong>de</strong>n Schulungsmaßnahmen<br />

Konfliktsituationen aus <strong>de</strong>m persönlichen Tätigkeitsbereich, häufige Verhaltensfehler<br />

und ihre Vermeidung besprochen, sowie Grundsätze für das Agieren in<br />

Konfliktsituationen aufgezeigt. 87<br />

Weitere wichtige Schulungsinhalte eines Deeskalationstrainings sind neben<br />

Konfliktmin<strong>de</strong>rungs- und Konfliktlösungsmöglichkeiten auch spezielle<br />

84 Vgl. Kolvenbach, o. J., S. 21<br />

85 Vgl. Berthel, 1995, S. 327 f.<br />

86 Vgl. o. V., (o), o. J., o. S.<br />

87 Vgl. o. V., (p), o. J., o. S.<br />

28


Kommunikationsmo<strong>de</strong>lle und –techniken sowie <strong>de</strong>ren zielgerichtete,<br />

konfliktmin<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Anwendung. Durch praktische Übungen, vor allem in Form <strong>von</strong><br />

Rollenspielen, wird zu<strong>de</strong>m das Versetzten in die Rolle <strong>de</strong>s Gesprächspartners<br />

geübt. 88<br />

Nach einem erfolgten Deeskalationstraining sollten die Mitarbeiter in <strong>de</strong>r Lage sein,<br />

in kritischen Situationen angemessen zu reagieren, und die Lage nicht eskalieren zu<br />

lassen.<br />

5.2.5 Interne und Externe Fortbildungsmaßnahmen<br />

Bei <strong>de</strong>r Durchführung <strong>von</strong> <strong>Personalentwicklungs</strong>maßnahmen hat das Unternehmen<br />

die Wahl zwischen einer internen o<strong>de</strong>r externen Bildungsmaßnahme.<br />

Wer<strong>de</strong>n Schulungen durch innerbetriebliche Einrichtungen, wie beispielsweise<br />

unternehmenseigene Ausbildungszentren o<strong>de</strong>r in Herstellerschulungen durchgeführt,<br />

spricht man <strong>von</strong> einer internen Fortbildung. Externe Schulungen hingegen wer<strong>de</strong>n<br />

durch überbetriebliche Einrichtungen, wie zum Beispiel Unternehmensberater,<br />

Berufsverbän<strong>de</strong>, IHK-Bildungswerke o<strong>de</strong>r Fortbildungsinstitute durchgeführt. 89<br />

Bei<strong>de</strong> Varianten <strong>de</strong>r Personalentwicklung bringen Vor- und Nachteile mit sich, die<br />

das Unternehmen bei <strong>de</strong>r Wahl zwischen eigenen o<strong>de</strong>r durch überbetriebliche<br />

Institutionen durchgeführten Bildungsmaßnahmen be<strong>de</strong>nken sollte.<br />

Ein reichhaltiges, umfassen<strong>de</strong>s Themenangebot, die Möglichkeit <strong>de</strong>s<br />

Erfahrungsaustauschs mit externen Funktionsträgern sowie Auswahlmöglichkeiten<br />

zwischen <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Schulungsanbietern sprechen ebenso für die<br />

überbetriebliche Fortbildung, wie die Möglichkeit <strong>de</strong>r Kontaktaufnahme und –pflege<br />

mit Dritten. Zu<strong>de</strong>m kann eine externe Schulung <strong>de</strong>n Bildungshorizont <strong>de</strong>r Teilnehmer<br />

eher erweitern als eine interne Maßnahme. Als nachteilig kann sich zum einen die<br />

fehlen<strong>de</strong> Erfolgskontrolle für <strong>de</strong>n Auftraggeber und zum an<strong>de</strong>ren die Schwierigkeit<br />

<strong>de</strong>r Umsetzung <strong>de</strong>s gelernten Stoffes in die tägliche Betriebspraxis erweisen.<br />

Ebenfalls besteht bei dieser Variante die Gefahr <strong>de</strong>s firmeninternen Know-How<br />

Transfers nach außen. Bei <strong>de</strong>r innerbetrieblichen Fortbildung stellen die<br />

letztgenannten Punkte keinerlei Hemmnisse dar. Im Gegenteil; durch Auswahl <strong>von</strong><br />

problembezogenen Themen und <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>von</strong> Bildungsmaßnahme anhand<br />

betrieblicher Fälle kann das Gelernte schneller in die Praxis umgesetzt wer<strong>de</strong>n. Dies,<br />

88 Vgl. o. V., (o), o. J., o. S.<br />

89 Vgl. Berthel, 1995, S. 319 f.<br />

29


und die Möglichkeit <strong>de</strong>r direkten Erfolgskontrolle sprechen für interne<br />

<strong>Personalentwicklungs</strong>maßnahmen. Als ein Nachteil kann hier die Gefahr <strong>de</strong>r<br />

einseitigen Spezialisierung/Bildung genannt wer<strong>de</strong>n. 90<br />

Für welchen Bildungsort sich das Unternehmen schließlich entschei<strong>de</strong>t, hängt <strong>von</strong><br />

unterschiedlichen Faktoren ab. Als ein wichtiger Aspekt kann hier die Praxisnähe<br />

erwähnt wer<strong>de</strong>n. „Der Grad <strong>de</strong>s Praxisbezugs ist häufig ein weiteres Merkmal für die<br />

Wahl <strong>de</strong>s Bereichs. Die innerbetriebliche Bildung ist in <strong>de</strong>r Regel stärker auf die<br />

Praxis bezogen als die außerbetriebliche.“ 91 Ein weiteres Kriterium, welches<br />

entschei<strong>de</strong>nd sein kann, sind die vom Unternehmen <strong>de</strong>finierten Bildungsziele und<br />

Bildungsinhalte, <strong>de</strong>nn nicht alle Bildungsinhalte können innerbetrieblich vermittelt<br />

wer<strong>de</strong>n. Letztendlich ist diese Entscheidung unternehmensspezifisch zu fällen, und<br />

lässt sich nicht als eine pauschale Regel darstellen.<br />

6 Auswirkungen <strong>von</strong> Konfliktsituationen auf<br />

unternehmerische Abläufe<br />

„Weltweit wächst die Besorgnis über Gewalt bei <strong>de</strong>r Arbeit, die eines <strong>de</strong>r<br />

schwerwiegendsten berufsbedingten Risiken <strong>de</strong>s 21. Jahrhun<strong>de</strong>rts darstellt.<br />

Betroffen sind insbeson<strong>de</strong>re Berufsgruppen, die in irgen<strong>de</strong>iner Weise Kontakt zur<br />

Öffentlichkeit haben.“ 92<br />

6.1 Ausfalltage<br />

Häufige Folgen bei Opfern <strong>von</strong> Gewalt sind Verletzungen, Stress, posttraumatische<br />

Stresserkrankungen, krankheitsbedingte Fehlzeiten, Leistungseinbrüche.<br />

Konfliktsituationen mit <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Mitarbeiter nicht umzugehen weiß, stellen einen<br />

großen Stressfaktor dar.<br />

Die Folgen für <strong>de</strong>n Einzelnen und für das Unternehmen bzw. die Behör<strong>de</strong> können<br />

beträchtlich sein. Stress am Arbeitsplatz ist heute das zweithäufigste berufsbedingte<br />

90 Vgl. Beiersdorf, 1998, S. 19<br />

91 Hentze, 1991, S. 344<br />

92 Leather, o. J., o. S. (zitiert in o. V., 2003, o. S.)<br />

30


Gesundheitsproblem. Betroffen sind 28 % <strong>de</strong>r Beschäftigten – mehr als 40 Millionen<br />

Menschen in <strong>de</strong>r Europäischen Union. 93<br />

6.2 Sachschä<strong>de</strong>n<br />

Nehmen Konflikte größere Ausmaße an und sind die Eskalationen nicht rein verbaler<br />

Natur, kann es zu Sachschä<strong>de</strong>n kommen.<br />

„Prävention kann auch die Behebung eines Scha<strong>de</strong>ns sein, wenn dadurch <strong>de</strong>r Dialog<br />

zwischen Täter und Geschädigten in Gang gebracht wird. Vandalismusschä<strong>de</strong>n sind<br />

nach wie vor eines <strong>de</strong>r großen Probleme nicht nur <strong>de</strong>r großstädtischen Verkehrsbetriebe.“<br />

94 Geht im Streit eine Vase zu Bruch, kann dies das Unternehmen auf<br />

Dauer zu hohen Kosten verleiten, welche durch geschulten und gezielten Umgang<br />

mit schwierigen und aggressiven Kun<strong>de</strong>n vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n können.<br />

6.3 Produktivität<br />

Die Produktivität beschreibt die Leistungsfähigkeit eines Menschen. Produktivität<br />

ergibt sich unter an<strong>de</strong>rem aus Arbeitszufrie<strong>de</strong>nheit und <strong>de</strong>r allgemeinen Einstellung<br />

<strong>de</strong>s Mitarbeiters zum Unternehmen. Treten durch Kun<strong>de</strong>n Konfliktsituationen auf, die<br />

nicht bewältigt wer<strong>de</strong>n können, haben diese auch Auswirkung auf Wohlbefin<strong>de</strong>n und<br />

Zufrie<strong>de</strong>nheit <strong>de</strong>s Mitarbeiters, welche sich un- und mittelbar auf die Produktivität<br />

auswirken.<br />

Gewaltausschreitungen, ausgehend vom Kun<strong>de</strong>n, können Mitarbeiter stark verunsichern,<br />

was zu Zurückhaltung bei zukünftigen Konfliktsituationen führen kann. Die<br />

Verunsicherung kann sich <strong>de</strong>rart ausweiten, dass es zu Vermeidung vom<br />

Kun<strong>de</strong>nkontakt kommen kann und damit ist die Produktivität eingeschränkt.<br />

6.4 Beschwer<strong>de</strong>n<br />

„Beschwer<strong>de</strong>n sind die <strong>von</strong><br />

-Kun<strong>de</strong>n<br />

-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

-Anteilseignern<br />

93 o. V.(q), 2003, o. S.<br />

94 Krumme, D., o. J., S. 86<br />

31


-Auftraggebern<br />

-Partnern<br />

-Lieferanten<br />

mündlich, schriftlich o<strong>de</strong>r durch Mimik und Gestik geäußerten und/o<strong>de</strong>r durch<br />

Befragung ermittelten negativen Rückmeldungen zur<br />

-Produktqualität<br />

-Preisgestaltung<br />

-Servicequalität<br />

<strong>de</strong>s Angebots, <strong>de</strong>r Betriebsabläufe und Betriebsergebnisse.“ 95<br />

Beschwert sich <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> über die Mitarbeiter eines Unternehmens, ist er<br />

unzufrie<strong>de</strong>n. Nun ist es an <strong>de</strong>r Reihe <strong>de</strong>s Unternehmens, die Beschwer<strong>de</strong> zur<br />

Zufrie<strong>de</strong>nheit <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>n zu bearbeiten, um <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n zu behalten und neue<br />

Kun<strong>de</strong>n zu gewinnen. 96 Um Konflikten, über die sich <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> beschwert, entgegen<br />

zu wirken sind Schulungen eine geeignete Maßnahme, auf Beschwer<strong>de</strong>n<br />

einzugehen und diese in Zukunft zu vermei<strong>de</strong>n. Dies führt nicht nur zu einem<br />

beschwichtigten Kun<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn auch zu Kosteneinsparungen für das Unternehmen.<br />

6.5 Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheit<br />

Fin<strong>de</strong>t eine Konfliktsituation ein unbefriedigen<strong>de</strong>s En<strong>de</strong>, in<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Konflikt nicht<br />

gelöst wird o<strong>de</strong>r es gar zur Eskalation führt, so wirkt sich dies auf die Intension <strong>de</strong>s<br />

Kun<strong>de</strong>n aus. Betroffen ist dabei oftmals das Image <strong>de</strong>r gesamten Unternehmung. Ist<br />

<strong>de</strong>r Mitarbeiter jedoch in <strong>de</strong>r Lage rechtzeitig und positiv auf <strong>de</strong>n Ausgang <strong>de</strong>s<br />

Konflikts einzuwirken, wirkt es för<strong>de</strong>rlich für die Zufrie<strong>de</strong>nheit <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r sich<br />

dadurch akzeptiert und verstan<strong>de</strong>n fühlt.<br />

6.6 Arbeitszufrie<strong>de</strong>nheit<br />

Ebenfalls wirken vorangehen<strong>de</strong> Ausführungen auf die Arbeitszufrie<strong>de</strong>nheit <strong>de</strong>s<br />

Mitarbeiters ein. Sie ermöglichen ihm, die vom Unternehmen eingesetzten<br />

Möglichkeiten zur Prävention, einen för<strong>de</strong>rlichen Umgang mit Konflikten, so zeigt sich<br />

ein erhöhtes Selbstvertrauen im Umgang mit Aggressionen. Die positive<br />

95 Motzko, (2005), S. 1<br />

96 Vgl. o. V., (r), o. J., o. S.<br />

32


Einflussnahme trägt dann im großen Maß zu einer Arbeitszufrie<strong>de</strong>nheit bei. Der<br />

Mitarbeiter fürchtet zukünftig keine Ausschreitungen, da er bewiesen hat, dass er<br />

damit erfolgreich umgehen kann.<br />

Allzu häufig erkennen Unternehmen und Behör<strong>de</strong>n erst nach einem Angriff die<br />

Notwendigkeit entsprechen<strong>de</strong>r Maßnahmen. Dies gilt insbeson<strong>de</strong>re, wenn <strong>de</strong>r Angriff<br />

<strong>de</strong>n Tatbestand einer Straftat mit Körperverletzung erfüllt.<br />

Der Einführung auf Prävention ausgerichteter Maßnahmen auf <strong>de</strong>r Unternehmensebene<br />

kommt eine große Be<strong>de</strong>utung zu. Solche Maßnahmen weisen eine höhere<br />

Nachhaltigkeit auf als Rehabilitationsmaßnahmen o<strong>de</strong>r personenorientierte<br />

Maßnahmen. In allen Fällen muss ein Schulungs- und Beratungsangebot<br />

bereitgestellt wer<strong>de</strong>n. Die Maßnahmen müssen auf die Ebene <strong>de</strong>s Unternehmens<br />

bzw. <strong>de</strong>r Behör<strong>de</strong>, die Ebene <strong>de</strong>r Arbeitsgruppe und die Mitarbeiterebene abzielen<br />

und <strong>de</strong>n Zeitraum vor, während und nach einem Vorfall ab<strong>de</strong>cken. Präventive,<br />

nachhaltige Maßnahmen sind wirkungsvoller als Abhilfemaßnahmen. Gewalt ist ein<br />

globales Problem, das Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefin<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />

Mitarbeiter, die Produktivität und das Image <strong>de</strong>s Unternehmens bzw.<br />

<strong>de</strong>r Behör<strong>de</strong> sowie die Wirtschaft und die Gesundheitsdienste hat. 97<br />

7 Gewaltbereitschaft in Deutschland<br />

Hier soll auf die Kriminalitätsentwicklung und im Beson<strong>de</strong>ren auf Gewalt<strong>de</strong>likte in<br />

Deutschland eingegangen wer<strong>de</strong>n. Dabei wird zuerst auf die Unterscheidung <strong>de</strong>r<br />

verschie<strong>de</strong>nen Gewalt<strong>de</strong>likte eingegangen, dann auf die Täter und zuletzt auf die<br />

regionalen Unterschie<strong>de</strong> in Deutschland.<br />

Bun<strong>de</strong>sinnerminister Schily sagte dazu bei einer Pressekonferenz am 03.05.2004,<br />

bei <strong>de</strong>r er die Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2003 vorstellte: Deutschland gehöre<br />

zu <strong>de</strong>n sichersten Län<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Welt. Die grundsätzlich positive Bilanz wer<strong>de</strong><br />

allerdings durch <strong>de</strong>n Anstieg bei Gewalt- und Betrugs<strong>de</strong>likten getrübt, durch die<br />

Gesamtzahl <strong>de</strong>r polizeilich erfassten Straftaten um ein Prozent gestiegen sei. 98<br />

Genauer äußerte er sich zu <strong>de</strong>n Gewalttaten und <strong>de</strong>n Grün<strong>de</strong>n die für eine Zunahme<br />

97 o. V. (q), 2003, o. S.<br />

98 Vgl. o. V., (s), 2004, o. S.<br />

33


in 2003 sorgten: „(...) Der Anstieg <strong>de</strong>r Gewaltkriminalität ist ebenfalls beunruhigend.<br />

Insbeson<strong>de</strong>re bei <strong>de</strong>n tatverdächtigen <strong>de</strong>utschen und nicht<strong>de</strong>utschen Jugendlichen<br />

ist eine Zunahme bei <strong>de</strong>n Körperverletzungs<strong>de</strong>likten zu verzeichnen. Die<br />

Bun<strong>de</strong>sregierung wird alles daran setzen, dass diese Taten verfolgt und aufgeklärt<br />

wer<strong>de</strong>n. Noch wichtiger ist es aber, solche Straftaten zu verhin<strong>de</strong>rn. Bei jungen<br />

Menschen liegen die Ursachen für eine hohe Gewaltbereitschaft häufig in<br />

unbewältigten Entwicklungskonflikten. Daher müssen wir neben <strong>de</strong>r notwendigen<br />

Strafverfolgung erzieherische und soziale Maßnahmen ergreifen, die <strong>de</strong>rartige<br />

Fehlentwicklungen verhin<strong>de</strong>rn und kriminellen Karrieren entgegen wirken. In diesem<br />

Zusammenhang unterstützt die Polizei örtliche und lan<strong>de</strong>sweite Projekte an Schulen<br />

und in <strong>de</strong>n Kommunen. Aber auch die Eltern müssen sich ihrer<br />

Erziehungsverantwortung bewusst sein und dazu beitragen, Jugendliche zu<br />

bewahren, auf Abwege zu geraten. Die besten Erfolge auf diesem Gebiet sind durch<br />

vertrauensvolle Zusammenarbeit <strong>von</strong> Eltern, Schule, Kommune und Polizei zu<br />

erreichen." 99<br />

Im Vergleich zu 2002 stieg die Gewaltkriminalität im Jahr 2003 um 3,40%. Hier ist<br />

beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>r Anstieg bei gefährlicher und schwerer Körperverletzung sowie bei<br />

Raub<strong>de</strong>likten hervorzuheben. Gefährliche und schwere Körperverletzungen haben<br />

um 4,50% zugenommen sowie Raub um 1,60%. Raub<strong>de</strong>likte sind damit zum<br />

erstenmal seit 1998 wie<strong>de</strong>r angestiegen. Außer<strong>de</strong>m ist noch zu bemerken, dass<br />

Köperverletzung mit zwei Drittel <strong>de</strong>n größten Teil <strong>de</strong>r Gewalttaten ausmachen. 100<br />

99 o. V., (t), 2004, o. S.<br />

100 Vgl. o.V., (u), 2003, S. 231<br />

34


G93<br />

erfasste Fälle<br />

200 000<br />

180 000<br />

160 000<br />

140 000<br />

120 000<br />

100 000<br />

80 000<br />

60 000<br />

40 000<br />

20 000<br />

0<br />

19<br />

87<br />

19<br />

88<br />

19<br />

89<br />

19<br />

90<br />

19<br />

91<br />

19<br />

92<br />

19<br />

93<br />

Gewaltkriminalität<br />

19<br />

94<br />

Hinweis: 1987 – 1990: alte Län<strong>de</strong>r<br />

1991 – 1992: alte Län<strong>de</strong>r mit Berlin<br />

ab 1993: Bun<strong>de</strong>sgebiet insgesamt<br />

19<br />

95<br />

19<br />

96<br />

19<br />

97<br />

19<br />

98<br />

35<br />

19<br />

99<br />

20<br />

00<br />

Abb. 7: Gewaltkriminalität in Deutschland 101<br />

20<br />

01<br />

20<br />

02<br />

20<br />

03<br />

Gewaltkriminalität (8920)<br />

gefährliche und schwere<br />

Körperverletzung<br />

( )<br />

Raub<br />

(2100)<br />

Die Gewaltbereitschaft ist bei männlichen Jungendlichen am höchsten. Im Fall <strong>von</strong><br />

Raub<strong>de</strong>likten macht diese Gruppe im Jahr 2003 einen Anteil <strong>von</strong> 36,60% aus.<br />

Auffallend ist auch <strong>de</strong>r hohe Anteil <strong>von</strong> ausländischen Jungendlichen in dieser<br />

Gruppe. In Berlin sind dies 2003 um die 35,90%. 102<br />

101 Vgl. o. V., (u), 2003, S. 231<br />

102 Vgl. o. V., (u), 2003, S. 232


Tatverdächtigenbelastung <strong>de</strong>r Deutschen bei Gewaltkriminalität<br />

G94<br />

1 600<br />

1 400<br />

1 200<br />

1 000<br />

männlich<br />

800<br />

600<br />

400<br />

36<br />

Alter<br />

60 > 60 ><br />

50 50 < 60 < 60<br />

40 40 < 50 < 50<br />

30 30 < 40 < 40<br />

25 25 < 30 < 30<br />

21 21 < 25 < 25<br />

18 18 < 21 < 21<br />

16 16 < 18 < 18<br />

14 14 < 16 < 16<br />

8 < 8 14<<br />

14<br />

weiblich<br />

200 0<br />

0 200 400 600 800 1 000 1 200 1 400 1 600<br />

Tatverdächtigenbelastungszahl *)<br />

*) Tatverdächtige pro 100 000 Einwohner <strong>de</strong>r jeweiligen Altersgruppe<br />

(Reelle TVBZ können für nicht<strong>de</strong>utsche Tatverdächtige nicht berechnet wer<strong>de</strong>n, siehe Seite 99)<br />

Abb. 8: Tatverdächtigten bei Gewaltkriminalität, 2003 103<br />

Auch ist ein Unterschied in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Regionen Deutschlands erkennbar.<br />

So wer<strong>de</strong>n in Gemein<strong>de</strong>n bis zu 20.000 Einwohner, Straftaten gegen die Umwelt,<br />

Brandstiftungen und Herbeiführen einer Brandgefahr sowie Verletzung <strong>de</strong>r<br />

Unterhaltspflicht registriert, relativ selten dagegen Raub. In größeren Städten zeigt<br />

sich ein an<strong>de</strong>res Bild. Hier wer<strong>de</strong>n Wettbewerbs-, Korruptions- und Amts<strong>de</strong>likte<br />

sowie Raub<strong>de</strong>likte häufiger registriert. 104<br />

Je mehr Einwohner eine Stadt hat, <strong>de</strong>sto höher liegt die Zahl <strong>de</strong>r Fälle bei<br />

Aggressions-, Diebstahls-, Vermögens- und Rauschgiftstraftaten. 105<br />

103 Vgl. o. V., (u), 2003, S. 233<br />

104 Vgl. o. V., (u), 2003, S. 48<br />

105 Vgl. o. V., (u), 2003, S. 49


Große Unterschie<strong>de</strong> gibt es auch bei <strong>de</strong>r Betrachtung <strong>de</strong>r einzelnen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r.<br />

G95<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Saarland<br />

Verteilung nach<br />

Gewaltkriminalität<br />

Schleswig-Holstein<br />

Bremen Hamburg<br />

Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />

Hessen<br />

Ba<strong>de</strong>n-Württemberg<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Thüringen<br />

Bayern<br />

37<br />

Berlin<br />

Bran<strong>de</strong>nburg<br />

Sachsen<br />

Abb. 9: Verteilung <strong>de</strong>r Gewaltkriminalität 2003 106<br />

Häufigkeitszahl<br />

Fälle pro 100 000 Einwohner<br />

272 bis 633 (5)<br />

242 bis 272 (5)<br />

161 bis 242 (6)<br />

Hier fällt das <strong>de</strong>utliche Nord-Süd-Gefälle auf. Beson<strong>de</strong>rs die Stadtstaaten haben<br />

hohe Gewaltstraftaten zu verzeichnen. Dazu ist allerdings noch zu bemerken, dass<br />

es hier relativ viele Pendler gibt. Diese sind nur zum Arbeiten in <strong>de</strong>n großen Städten,<br />

wohnen aber in einem an<strong>de</strong>ren Bun<strong>de</strong>sland. Hinzu kommen Touristen und eine<br />

größere Anzahl <strong>von</strong> Wohnsitzlosen. Die <strong>von</strong> diesen Gruppen begangenen Straftaten<br />

wer<strong>de</strong>n in die Statistik <strong>de</strong>r Stadtstaaten aufgenommen, obwohl sie nicht zur<br />

Wohnbevölkerung gezählt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Ursachen für diese regionalen Unterschie<strong>de</strong> hängen wohl mit <strong>de</strong>n sozialen<br />

Problemen zusammen. So sind viele Gebiete mit hohen Arbeitslosenzahlen<br />

betroffen. <strong>Empirische</strong> Beweise gibt es hierfür allerdings nicht. 107<br />

106 Vgl. o. V., (u), 2003, S. 234<br />

107 Vgl. o. V., (u), 2003, S. 50


Gewalt an Mitarbeitern mit Kun<strong>de</strong>nkontakt<br />

In vielen Bereichen <strong>de</strong>s beruflichen Alltags ist Gewalt heute ein Thema. Vor allem<br />

Mitarbeiter im Kun<strong>de</strong>nkontakt erleben Konflikte, die nicht alle gewaltfrei ablaufen.<br />

Hier ist <strong>de</strong>r Dienstleistungssektor und Mitarbeiter im öffentlichen Dienst<br />

beispielsweise in <strong>de</strong>n Bereichen <strong>de</strong>s Steuer-, Sozial-, o<strong>de</strong>r Polizeiwesens am<br />

stärksten betroffen. 108<br />

Immer häufiger wer<strong>de</strong>n Angestellte im Dienstleistungsbereich das Opfer <strong>von</strong><br />

„Verbraucherzorn“. Die Grün<strong>de</strong> für Beschwer<strong>de</strong>n und Kun<strong>de</strong>nzorn können sehr<br />

unterschiedlich sein. 109 „Grob <strong>de</strong>finiert, entspricht <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nzorn einer extremen<br />

Reaktion <strong>de</strong>s Verbrauchers, wenn er sich in einer unbehaglichen, frustrieren<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />

beschwerlichen Situation befin<strong>de</strong>t.“ 110 Gra<strong>de</strong> Dienstleistungen la<strong>de</strong>n ein für<br />

Beschwer<strong>de</strong>n, weil hier die Qualität <strong>de</strong>r Leistung vom Kun<strong>de</strong>n nicht vor <strong>de</strong>r<br />

Kaufentscheidung prüfbar ist. Das macht Dienstleistungen zu einem großen Risiko<br />

für <strong>de</strong>n Käufer. Sie liefern damit zu einem höheren Maße mögliche Quellen an<br />

Unzufrie<strong>de</strong>nheit als <strong>de</strong>r Kauf <strong>von</strong> Sachgütern. 111 Außer<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n die Angestellten,<br />

als Folge <strong>de</strong>r zunehmend entmenschlichten Dienstleistungskultur, nicht länger als<br />

Menschen mit Gefühlen betrachtet. Oft wer<strong>de</strong>n die Kun<strong>de</strong>n als „König“ betrachtet,<br />

aber <strong>de</strong>nnoch steigen die Beschwer<strong>de</strong>n. Das könnte durchaus an <strong>de</strong>r Tatsache<br />

liegen, dass meist <strong>de</strong>r Stil wichtiger ist als <strong>de</strong>r Inhalt einer Dienstleistung. Die Kun<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n durch hohe Werbeversprechen in die Irre geführt, die dann nicht eingehalten<br />

wer<strong>de</strong>n können. Die Schuld könnte in <strong>de</strong>n zahlreichen Haushaltskürzungen liegen,<br />

die zu überfor<strong>de</strong>rten, überarbeitetem und angespannten Personal führen, das<br />

unfähig ist auf die Bedürfnisse <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n einzugehen. 112<br />

Auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite bieten vor allem Dienstleistungsunternehmen ihren Kun<strong>de</strong>n<br />

die Möglichkeiten <strong>von</strong> Beschwer<strong>de</strong>n. Die Mitarbeiter sollen Beschwer<strong>de</strong>n positiv<br />

gegenüber stehen. Vielfach besteht für Kun<strong>de</strong>n die Möglichkeit <strong>von</strong> Service- o<strong>de</strong>r<br />

Kun<strong>de</strong>nstän<strong>de</strong>n in Han<strong>de</strong>lsbetrieben, Meinungskarten in Hotel und<br />

Gaststättenbetrieben, elektrische Zusatzsysteme in SB-Bankcentern o<strong>de</strong>r<br />

gebührenfreier Telefone um sich ohne größeren Aufwand zu beschweren.<br />

108 o. V., (v), 1999, o. S.<br />

109 Vgl. o.V., (w), o.J., o. S.<br />

110 o. V., (w), o. J., o. S.<br />

111 Vgl. Meffert/Bruhn, 2000, S. 233<br />

112 Vgl. o. V., (w), o. J., o. S.<br />

38


Beschwer<strong>de</strong>n sind heute für Unternehmen eine Möglichkeit, begangene Fehler zu<br />

beheben und <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n somit langfristig an das Unternehmen zu bin<strong>de</strong>n. 113<br />

Eine an<strong>de</strong>re Art <strong>von</strong> Konflikten entsteht zwischen einem Angestellten im öffentlichen<br />

Dienst, z.B. in <strong>de</strong>n Bereichen <strong>de</strong>s Steuer-, Sozial o<strong>de</strong>r Polizeiwesens, und Bürgern.<br />

Diese Mitarbeiter sind vermehrt Gewalteskalationen ausgesetzt. Die Grün<strong>de</strong> hierfür<br />

liegen oft, im Gegenüberstehen <strong>von</strong> Staat und Bürger. 114 „Insbeson<strong>de</strong>re bei<br />

Kontakten, bei <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Mitarbeiten<strong>de</strong> eine schlechte Nachricht o<strong>de</strong>r einen<br />

negativen Bescheid übermitteln muss o<strong>de</strong>r in Uniform eine Kontrolltätigkeit ausübt,<br />

fühlt sich <strong>de</strong>r/die Täter/in provoziert und reagiert mit Gewalt. Solche „heikle“ Kontakte<br />

fin<strong>de</strong>n sich nicht selten auf Steuerämtern, bei Banken, wenn Kredite verweigert<br />

wer<strong>de</strong>n, auf Sozialämtern und ähnlichen Stellen. (...) Der Täter fühlt sich also <strong>de</strong>m<br />

Mitarbeit unterlegen. Das Machtgefälle wird noch unterstrichen, sobald das Personal<br />

uniformiert ist.“ 115<br />

Heikle Situationen können auch auftreten, wenn die Machtposition <strong>von</strong> einer Frau<br />

eingenommen wird. Hier reagieren vor allem Männer mit Gewalt. Aber auch Kun<strong>de</strong>n<br />

beziehungsweise Bürger, die bei einer „Missetat“ erwischt wer<strong>de</strong>n (z.B.<br />

La<strong>de</strong>ndiebstahl o<strong>de</strong>r zuviel Alkohol am Steuer) sind eher gewaltbereit. 116<br />

Weiterhin ist zu sagen, dass „Gewalt, sei es in Form <strong>von</strong> Drohungen und<br />

Beschimpfungen o<strong>de</strong>r Tätigkeiten, gegenüber Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im<br />

Publikumskontakt existieren. Eine Negation käme einem Todschweigen <strong>von</strong><br />

Tatsachen gleich.“ 117<br />

Für Mitarbeiter können Bedrohungen weitgehen<strong>de</strong> Folgen haben. Sie könnten ihr<br />

Verhältnis zu ihrer Arbeit grundsätzlich än<strong>de</strong>rn. Dies kann einen negativen Einfluss<br />

auf das Betriebsklima haben, aber auch die innere o<strong>de</strong>r ausgesprochene Kündigung<br />

<strong>de</strong>r Angestellten könnte eine Folge sein. Hier kommt eine große Schlüsselfunktion<br />

<strong>de</strong>m Vorgesetzten zu. Er muss seine Mitarbeiter auf evtl. Konfliktsituationen<br />

vorbereiten. Sei es mit Trainings, Schulungen o<strong>de</strong>r Personalgesprächen. Falls eine<br />

Gewaltsituation entstan<strong>de</strong>n ist, ist es sehr wichtig, <strong>de</strong>m jeweiligen Opfer eine<br />

113 Vgl. Hesse/Kaupp, 1997, S. 91<br />

114 Vgl. o. V., (v), 1999, o. S.<br />

115 o. V., (v), 1999, o. S.<br />

116 Vgl. o. V., (v), 1999, o. S.<br />

117 o. V., (v), 1999, o. S.<br />

39


Hilfestellung und Unterstützung zur Seite zu stellen. Der betroffene Mitarbeiter<br />

braucht eine Stelle bei <strong>de</strong>r er über <strong>de</strong>n Vorfall sprechen kann. Oft kann die<br />

Nachbetreuung, je nach schwere <strong>de</strong>s Vorfalls, ein langfristiger Auftrag sein. Für <strong>de</strong>n<br />

Vorgesetzten bleibt zu beachten, dass <strong>de</strong>r verängstigte Mitarbeiter meist nicht <strong>von</strong><br />

sich aus auf <strong>de</strong>n Chef zu kommen. Deshalb muss dieser entsprechend reagieren.<br />

Seine Hilfe wird erwartet, nicht angefor<strong>de</strong>rt.<br />

Es ist aber auch wichtig zu sagen, dass die Anzahl <strong>von</strong> gewalttätigen Kontakten<br />

zwischen Mitarbeitern und Kun<strong>de</strong>n nach wie vor sehr klein im Verhältnis zu <strong>de</strong>n<br />

alltäglichen gewaltfreien Kontakten ist. 118<br />

8 Befragung<br />

Die empirische <strong>Untersuchung</strong> ist eine Analyse, die auf Erfahrungswerten beruht.<br />

Marktinformationen können durch Befragung gewonnen wer<strong>de</strong>n. Welcher Kreis <strong>von</strong><br />

Befragten in Betracht kommt, ist abhängig <strong>von</strong> <strong>de</strong>m Gegenstand <strong>de</strong>r Analyse. So<br />

muss also bei einer primären Erhebung sorgfältig überlegt wer<strong>de</strong>n, wer überhaupt als<br />

Befragter für <strong>de</strong>n Betrachtungsgegenstand in Frage kommt. 119<br />

Im Folgen<strong>de</strong>n wird aufgezeigt, wie Befragung <strong>de</strong>finiert wird und welche Möglichkeiten<br />

geboten sind.<br />

Die Befragung ist im Marketing eine weit verbreitete Metho<strong>de</strong> zur<br />

Informationsgewinnung, da sie relativ unkompliziert ist. Das Ziel hierbei ist, einen<br />

bestimmten Personenkreis als zu Befragen<strong>de</strong> festzulegen und über die<br />

interessieren<strong>de</strong>n Sachverhalte Auskünfte zu bekommen. 120 Sie wird wie folgt<br />

<strong>de</strong>finiert: „Die Befragung beschafft Daten über Subjekte und/o<strong>de</strong>r Objekte mit Hilfe<br />

<strong>von</strong> Fragen, die – in Gegenwart <strong>de</strong>s Befragers (Interviewers) o<strong>de</strong>r in räumlicher<br />

Trennung – vom Befrager gestellt o<strong>de</strong>r <strong>von</strong> Befragungsmitteln an die Befragten<br />

(Proban<strong>de</strong>n) herangetragen wer<strong>de</strong>n.“ 121<br />

118 Vgl. o.V., (v), 1999, o. S.<br />

119 Vgl. Bidlingmaier, 1980, S. 80<br />

120 Vgl. Fritz/Oelsnitz, 1996, S. 73<br />

121 Hesse/Zerres, 1993, S. 35<br />

40


„Bezieht sich die Gewinnung <strong>von</strong> Informationen auf einen Gegenstand (ein Produkt,<br />

spezifisches politisches Problem usw.), spricht man <strong>von</strong> einer Einthemenbefragung;<br />

wer<strong>de</strong>n mehrere Fragenkomplexe in eine <strong>Untersuchung</strong> einbezogen, so han<strong>de</strong>lt es<br />

sich um Mehrthemen- o<strong>de</strong>r Omnibusbefragung.“ 122 Die Mehrthemen- bzw.<br />

Omnibusbefragung befasst sich mit Themenkomplexen, die <strong>von</strong> unterschiedlichen<br />

Auftraggebern gestellt wer<strong>de</strong>n. 123<br />

Es gibt standardisierte, teilstandardisierte und nichtstandardisierte Befragungen.<br />

Die standardisierte Variante gibt einen streng einzuhalten<strong>de</strong>n Fragebogen vor, in<br />

<strong>de</strong>m Formulierungen, Reihenfolge, Frage- und Antwortmöglichkeiten vorgegeben<br />

sind. Grund hierfür ist die Tatsache, dass <strong>von</strong> allen Befragten die Antworten<br />

vergleichbar sind. Bei <strong>de</strong>r teil- bzw. nichtstandardisierten Befragung liegt kein<br />

Fragebogen vor. 124<br />

Es kann zwischen offenen und geschlossenen Fragen unterschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Die<br />

am häufigsten verwen<strong>de</strong>te Frageart ist die geschlossene Frage. Hier wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>m<br />

Befragten alternative Antworten vorgegeben, zwischen <strong>de</strong>nen er zu wählen hat. Er<br />

kann wahlweise eine o<strong>de</strong>r mehrere Alternativen ankreuzen. Bei <strong>de</strong>n offenen Fragen<br />

sind keine Antwortmöglichkeiten vorgegeben und <strong>de</strong>r Interviewte kann seine eigenen<br />

Gedanken zur Frage äußern. 125<br />

Bei <strong>de</strong>n zu befragen<strong>de</strong>n Personen kann zwischen Unternehmensbefragungen,<br />

Verbraucherbefragungen und Expertenbefragungen unterschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

Erstere wer<strong>de</strong>n bei industriellen Abnehmern bzw. im Han<strong>de</strong>l durchgeführt,<br />

Verbraucherbefragungen beziehen sich auf <strong>de</strong>n Endverbraucher in Bezug auf<br />

Konsum- o<strong>de</strong>r Gebrauchsgüter. Die Expertenbefragung bezieht sich auf eine meist<br />

mündliche Befragung <strong>von</strong> Experten, um Hinweise für die Aufgabenstellung in <strong>de</strong>r<br />

Folgen<strong>de</strong>n Befragung gelöst zu bekommen. Experten sind hierbei Fachleute eines<br />

bestimmten Fachgebietes. 126<br />

Bei <strong>de</strong>r Befragung ergeben sich auch Probleme. So kann z. B. <strong>de</strong>r gute Wille <strong>de</strong>s<br />

Befragten, eine gute Auskunft zu geben, durch uninteressante/unangenehme<br />

Befragungsthemen, Überlängen, Zeitmangel und stören<strong>de</strong> Umstän<strong>de</strong> und durch<br />

Aversionen gegenüber <strong>de</strong>m Interviewer, telefonischer Befragung usw. beeinträchtigt<br />

wer<strong>de</strong>n. Doch nicht nur diese äußeren Umstän<strong>de</strong> sind hin<strong>de</strong>rlich, <strong>de</strong>s Weiteren<br />

122 Nieschlag/Dichtl/Hörschgen, 1997, S. 738<br />

123 Vgl. Weis, 1990, S. 93<br />

124 Vgl. Böhler, 1985, S. 76 f.<br />

125 Vgl. Meffert, (a), 2000, S. 157 f.<br />

126 Vgl. Weis, 1990, S. 93 f.<br />

41


können auch menschliche Unzulänglichkeiten, wie Verständnisvermögen,<br />

Konzentrationsvermögen, Urteilsvermögen, Verbalisierungsmöglichkeiten, die<br />

Probleme erweitern. Hinzu kommen auch die Schwierigkeiten, dass Menschen gerne<br />

zu übertriebener Selbstdarstellung neigen. So kann ein Übertreiben/Untertreiben,<br />

Lügen, Verdrängen und Ausweichen nicht ausgeschlossen wer<strong>de</strong>n. 127<br />

8.1 Schriftliche Befragung<br />

Hier wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n zu befragen<strong>de</strong>n Personen Fragebögen zugeschickt, die sie nach<br />

Bearbeitung zurücksen<strong>de</strong>n sollen. 128 Empfohlen ist die Verwendung geschlossener<br />

Fragen, <strong>de</strong>nn dadurch wird die Auswertung erleichtert und die Ergebnisse sind<br />

besser vergleichbar. 129 Hier ist <strong>von</strong> Vorteil, dass diese Befragung kostengünstig (im<br />

Gegensatz zu persönlicher Befragung – Reisekosten) und relativ schnell<br />

durchführbar ist und dass die Ergebnisse durch <strong>de</strong>n Interviewer nicht beeinflusst<br />

wer<strong>de</strong>n können. Allerdings spricht <strong>de</strong>r geringe Rücklauf, die Nichti<strong>de</strong>ntifikation <strong>de</strong>s<br />

Antworten<strong>de</strong>n und das Problem, dass nicht alle am gleichen Tag antworten gegen<br />

die Befragung. 130 Auch dauert die Rücksendung <strong>de</strong>r ausgefüllten Fragebögen meist<br />

lange. Um die Quote <strong>de</strong>r Rücksendungen zu erhöhen, ist ein Einsatz <strong>von</strong> materiellen<br />

Anreizen <strong>von</strong> Vorteil. Dies können kleinere Geschenke o<strong>de</strong>r aber auch Verlosungen<br />

unter <strong>de</strong>n Rücksen<strong>de</strong>rn sein. Auch sind ein attraktives Design und das Anschreiben<br />

Möglichkeiten, die Rücklaufquote zu erhöhen. 131<br />

8.2 Mündliche Befragung<br />

(auch bekannt als „Interview“) Hier wird <strong>de</strong>r Befragte persönlich interviewt. Dieses<br />

persönliche Gespräch bietet <strong>de</strong>m Befragten die Möglichkeit, Rückfragen zu stellen.<br />

Somit ist diese Befragungsart flexibler als die schriftliche. Bei <strong>de</strong>r mündlichen<br />

Befragung wird oftmals eine höhere Antwortquote erreicht. Hier besteht <strong>de</strong>r Nachteil<br />

jedoch darin, dass <strong>de</strong>r Befragte durch das Auftreten <strong>de</strong>s Interviewers beeinflusst<br />

wer<strong>de</strong>n kann. 132 So nehmen z.B. Folgen<strong>de</strong> Faktoren Einfluss auf das<br />

127 Vgl. Berekoven/Eckert/Ellenrie<strong>de</strong>r, 2001, S. 99<br />

128 Vgl. Meffert, (a) 2000, S. 155<br />

129 Vgl. Nischlag/Dichtl/Hörschgen, 1997, S. 743<br />

130 Vgl. Fritz/Oelsnitz, 1996, S. 72<br />

131 Vgl. Wolf, 1988, S. 34 f.<br />

132 Vgl. Fritz/Oelsnitz, 1996, S. 72<br />

42


Befragungsergebnis: Geschlecht, Alter, Aussehen, Bildungsgrad, Sprache usw. Hier<br />

bil<strong>de</strong>t sich bereits ein Bild <strong>de</strong>r jeweiligen Interviewpartner. 133<br />

„Die Repräsentanz mündlicher Befragungen lei<strong>de</strong>t nicht nur unter<br />

Beeinflussungsmöglichkeiten <strong>de</strong>s Interviewers, son<strong>de</strong>rn auch unter <strong>de</strong>m Prozentsatz<br />

<strong>de</strong>r Personen, die keine Auskunft geben.“ 134<br />

Im Allgemeinen gibt es vier Gruppen <strong>von</strong> Fragen:<br />

• Kontakt- o<strong>de</strong>r Eisbrecherfragen sind dazu da, um <strong>de</strong>n Kontakt zwischen<br />

Interviewer und <strong>de</strong>r Auskunftsperson herzustellen („das Eis zu brechen“).<br />

• Sachfragen sind <strong>de</strong>r Hauptteil <strong>de</strong>r Befragung.<br />

• Kontroll- und Plausibilitätsfragen dienen zur Überprüfung <strong>de</strong>r<br />

Befragtenauskünfte auf Konsistenz und zur Kontrolle <strong>de</strong>r Interviewer.<br />

• Fragen zur Person am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Interviews dienen zur Erfassung <strong>von</strong><br />

sozio<strong>de</strong>mographischen und ökonomischen Merkmalen <strong>de</strong>r Befragten. 135<br />

8.3 Telefonische Befragung<br />

Diese Form ist eine Variante <strong>de</strong>r mündlichen Befragung. Sie ist eine anwendbare<br />

und erfolgsversprechen<strong>de</strong> Möglichkeit zur Informationsgewinnung. Aus <strong>de</strong>m<br />

Telefonbuch können auf <strong>de</strong>m schnellstmöglichen Weg Stichproben genommen<br />

wer<strong>de</strong>n. 136 Vorteilhaft ist diese Metho<strong>de</strong> bei Befragungen, die kurzfristig angesetzt<br />

wur<strong>de</strong>n und die einer schnellen Antwort bedürfen.<br />

Voraussetzung hierfür ist <strong>de</strong>r Besitz eines Telefons und die Antwortbereitschaft <strong>de</strong>r<br />

Befragten. Der Interviewereinfluss, wie oben beschrieben, ist hier auch zu beachten,<br />

jedoch tritt er nicht so stark auf wie bei <strong>de</strong>r mündlichen Befragung. 137 Auch ist die<br />

Barriere, die sich zwischen Interviewer und Auskunftsperson bil<strong>de</strong>t, da sie sich nicht<br />

sehen können, nicht zu vernachlässigen. Die Befragung muss kurz gehalten wer<strong>de</strong>n<br />

und <strong>de</strong>r Gesprächspartner kann sich durch <strong>de</strong>n Anruf belästigt fühlen. 138<br />

Folgen<strong>de</strong> Tabelle soll nochmals einen übersichtlichen Vergleich zwischen <strong>de</strong>n<br />

einzelnen Befragungsarten bieten:<br />

133 Vgl. Berekoven/Eckert/Ellenrie<strong>de</strong>r, 2001, S. 104<br />

134 Nieschlag/Dichtl/Hörschgen, 1997, S. 739<br />

135 Vgl. Nieschlag/Dichtl/Hörschgen, 1997, S. 738<br />

136 Vgl. Wolf, 1988, S. 35<br />

137 Vgl. Fritz/Oelsnitz, 1996, S. 73<br />

138 Vgl. Wolf, 1988, S. 35<br />

43


Vorteile<br />

Nachteile<br />

Schriftliche Befragung Mündliche Befragung Telefonische Befragung<br />

- Ab<strong>de</strong>ckung <strong>von</strong><br />

großem Gebiet<br />

- niedrige Kosten<br />

- keine Beeinflussung<br />

durch Interviewer<br />

- nur Befragung bei<br />

Kenntnis über Adresse<br />

möglich<br />

- meist geringe<br />

Rücklaufquote<br />

- keine Sicherheit<br />

darüber, ob Zielperson<br />

<strong>de</strong>n Bogen selbst<br />

ausfüllt<br />

- situative Verhältnisse<br />

unbekannt<br />

- hohe Erfolgsquote =<br />

hohe Repräsentativität<br />

Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />

Befragungstaktik möglich<br />

- zusätzliche Informationen<br />

durch Beobachtung <strong>de</strong>s<br />

Befragten<br />

- hohe Kosten<br />

- sehr hohe Gefahr <strong>de</strong>s<br />

Interviewereinflusses =<br />

Verzerrungen<br />

44<br />

- kurzfristig einsetzbar<br />

- geringere Kosten als bei<br />

mündlicher Befragung<br />

- keine optischen Hilfen bei<br />

Beantwortung möglich<br />

- nicht alle Themen sind<br />

abfragbar, aufgrund <strong>de</strong>r<br />

Anonymität<br />

Abb. 10: Vor und Nachteile <strong>de</strong>r schriftlichen, mündlichen und telefonischen Befragung 139<br />

8.4 Computergestützte Befragung<br />

Hier gibt es zwei Varianten. Entwe<strong>de</strong>r dient <strong>de</strong>r Computer lediglich zur Erfassung<br />

und Auswertung <strong>de</strong>r Antworten o<strong>de</strong>r er fungiert selbst als Medium <strong>de</strong>r Befragung.<br />

Vorteil hierbei ist <strong>de</strong>r geringe Zeit- und Kostenaufwand, setzt jedoch bei <strong>de</strong>n<br />

Befragten die Tatsache voraus, dass die erfor<strong>de</strong>rliche Hard- und Software vorhan<strong>de</strong>n<br />

ist. 140<br />

„Darüber hinaus gibt es auch eine Reihe durchaus gravieren<strong>de</strong>r Probleme wie das<br />

Handling <strong>de</strong>r Interviewer, eventuelle Akzeptanzprobleme seitens <strong>de</strong>r Befragten, <strong>de</strong>n<br />

Datenschutz, die Eingabe <strong>von</strong> Antworten auf offene Fragen sowie z.B. auch die<br />

ausbleiben<strong>de</strong> Geräte-Rückgabe bei Interviewern, die ihre Mitarbeit einseitig<br />

abbrechen.“ 141<br />

139 Vgl. Meffert (b), 2000, S. 31<br />

140 Vgl. Fritz/Oelsnitz, 1996, S. 73<br />

141 Berekoven/Eckert/Ellenrie<strong>de</strong>r, 2001, S. 107


9 Die Umsetzung<br />

Die Begriffe „<strong>Empirische</strong> <strong>Untersuchung</strong>“ und die damit zusammenhängen<strong>de</strong>n<br />

Befragungsformen sind im Vorfeld <strong>de</strong>finiert wor<strong>de</strong>n.<br />

Auf <strong>de</strong>r Basis dieser Definitionen wird im Weiteren aufgezeigt, wie die praktische<br />

Umsetzung <strong>de</strong>r „<strong>Empirische</strong>n <strong>Untersuchung</strong> <strong>von</strong> <strong>Personalentwicklungs</strong>maßnahmen<br />

zur Deeskalation im Umgang mit aggressiven und schwierigen Kun<strong>de</strong>n innerhalb<br />

unterschiedlicher Branchen“ im Falle <strong>de</strong>s Projektes erfolgt ist.<br />

Die Projektgruppe hat für die Umfrage einen Fragebogen und ein Firmenanschreiben<br />

entworfen, auf <strong>de</strong>ssen Gestaltung später im Detail eingegangen wird. Darüber hinaus<br />

wur<strong>de</strong> die Umfrageform festgelegt.<br />

Die Umfrageformen wur<strong>de</strong>n auf schriftliche, telefonische und computergestützte<br />

Email Befragung festgelegt. Die Unterteilung in verschie<strong>de</strong>ne Umfrageformen hatte<br />

das Ziel, die unterschiedlichen Befragungsarten untereinan<strong>de</strong>r einem weiteren<br />

Vergleich nach Rücklaufquote, Arbeitsaufwand und Kostenaspekten unterziehen zu<br />

können.<br />

9.1 Schriftliche Befragung<br />

Bei <strong>de</strong>r schriftlichen Befragung war im Verhältnis zu <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Befragungsarten<br />

mehr Vorarbeit erfor<strong>de</strong>rlich. Zum einen durch das Ausdrucken <strong>de</strong>r Fragebögen und<br />

Anschreiben, <strong>de</strong>m Bedrucken <strong>de</strong>r einzelnen Kuverts mit <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Adressen und zum an<strong>de</strong>ren durch die Notwendigkeit einer Postanschrift zum<br />

Sammeln <strong>de</strong>r rückläufigen Post.<br />

Auch entstan<strong>de</strong>n hier hohe Portokosten beim Versen<strong>de</strong>n, sowie zusätzliche<br />

Portokosten für die Rücksendungen.<br />

9.2 Email Befragung<br />

Bei <strong>de</strong>r computergestützten Email Befragung konnten die Fragebögen, nach<br />

Einrichten einer Email Adresse <strong>de</strong>r Fachhochschule, schnell und kostengünstig<br />

verschickt wer<strong>de</strong>n. Aber in diesem Fall ist die Nacharbeit ein nicht zu<br />

45


unterschätzen<strong>de</strong>r Faktor. Die Verwaltung und das Sortieren <strong>de</strong>r rückläufigen Emails<br />

müssen gewährleistet sein.<br />

9.3 Telefonische Befragung<br />

Bei <strong>de</strong>r telefonischen Befragung ist vor allem <strong>de</strong>r zeitliche Aufwand ins Auge<br />

gefallen. Zu<strong>de</strong>m sind zum Teil hohe Telefonkosten entstan<strong>de</strong>n.<br />

9.4 Fragebogen und Anschreiben<br />

Bei <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>s Fragebogens und <strong>de</strong>s Anschreibens wur<strong>de</strong> im Vorfeld<br />

versucht, die allgemeine Zielbehandlung zu konkretisieren und die Zielsetzung <strong>de</strong>r<br />

einzelnen Fragen herauszuarbeiten.<br />

Die allgemeine Zielbehandlung <strong>de</strong>s Fragebogens beschäftigt sich mit <strong>de</strong>n<br />

unterschiedlichsten Fragen, aus <strong>de</strong>nen im En<strong>de</strong>ffekt die eigentlichen Fragen<br />

abgeleitet wur<strong>de</strong>n: „Inwiefern gibt es Gewalt, ist Gewaltpotential vorhan<strong>de</strong>n, in<br />

welchen Branchen kommt es zur Gewalt, welche Branchen wer<strong>de</strong>n verstärkt mit<br />

Gewalt konfrontiert, mit welcher Art <strong>von</strong> Gewalt wer<strong>de</strong>n diese Branchen konfrontiert,<br />

geht Gewalt <strong>von</strong> speziellen Personen aus und gibt es dadurch automatisch einen<br />

Bedarf an Schulungen o<strong>de</strong>r Mitteln gegen diese Formen <strong>de</strong>r Gewalt. O<strong>de</strong>r, wer<strong>de</strong>n<br />

schon Maßnahmen ergriffen, wer wird geschult, welche Unternehmen schulen, was<br />

erhofft sich das Unternehmen <strong>von</strong> <strong>de</strong>n Maßnahmen, ist das Marktangebot<br />

ausreichend und ist <strong>de</strong>r Bedarf ge<strong>de</strong>ckt?“<br />

Der Projektgruppe war es wichtig, die Zielbehandlung konkret in <strong>de</strong>n einzelnen<br />

Fragen wie<strong>de</strong>r zu fin<strong>de</strong>n um möglichst aussagekräftige Antworten zu erhalten.<br />

Der Fragebogen und das Anschreiben sollten ein einheitliches, schlichtes, attraktives<br />

und wohlstrukturiertes Erscheinungsbild haben. Das einheitliche Layout und das sich<br />

wie<strong>de</strong>rholen<strong>de</strong> Logo sollten <strong>de</strong>n Wie<strong>de</strong>rerkennungswert steigern.<br />

Bei <strong>de</strong>r Thematik <strong>de</strong>r Befragung erschien es <strong>de</strong>r Projektgruppe sinnvoll, durch die Art<br />

<strong>de</strong>r Aufmachung das höchste Maß an Professionalität zu erreichen.<br />

Das Anschreiben sah die Projektgruppe im Fall <strong>de</strong>r schriftlichen Befragung als<br />

wichtiges Mittel <strong>de</strong>n zu Befragen<strong>de</strong>n einen Anreiz zu liefern und damit <strong>de</strong>n Rücklauf<br />

zu erhöhen. (Incentive: Ein Anreiz wird gebraucht, damit es zu Ergebnissen kommt).<br />

46


Der Anreiz wur<strong>de</strong> zum einen durch <strong>de</strong>n <strong>von</strong> uns ausgewiesenen Nutzen, <strong>de</strong>n je<strong>de</strong>s<br />

einzelne Unternehmen für sich daraus ziehen kann und zum an<strong>de</strong>ren durch die<br />

kostenlose Bereitstellung <strong>de</strong>r <strong>Untersuchung</strong>sergebnisse geschaffen.<br />

Der Fragebogen sollte vorwiegend an die Personalabteilungen <strong>de</strong>r jeweiligen<br />

Unternehmen geschickt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Frageform <strong>de</strong>s Fragebogens besteht weitgehend aus geschlossenen Fragen,<br />

meist in Form <strong>von</strong> Fragen mit <strong>de</strong>r Möglichkeit <strong>de</strong>r Alternativantwort.<br />

Die geschlossene Frageform dient dazu, <strong>de</strong>n zu Befragen<strong>de</strong>n eine leichtere<br />

Beantwortung zu ermöglichen und <strong>de</strong>m Projektteam die Auswertung zu erleichtern.<br />

Der standardisierte Fragebogen und die geschlossene Frageform gewährleistet<br />

darüber hinaus die Vergleichbarkeit <strong>de</strong>r Antworten untereinan<strong>de</strong>r, was ein sehr<br />

wichtiger Aspekt ist.<br />

Zum Teil wur<strong>de</strong>n auch offene Fragen verwen<strong>de</strong>t, in <strong>de</strong>nen nach Erfahrungsberichten<br />

o<strong>de</strong>r konkreten Informationen gefragt wur<strong>de</strong>.<br />

Um die Befragung in einem überschaubaren Rahmen zu halten, wur<strong>de</strong>n, als<br />

mögliches Vorauswahlkriterium, innerhalb Deutschlands die Städte herausgesucht,<br />

<strong>de</strong>ren Einwohnerzahl 250.000- 500.000 und mehr Einwohner vorweisen.<br />

Somit wur<strong>de</strong> die Befragung auf die 29 größten Städte Deutschlands festgelegt.<br />

Hintergedanke dieser Überlegung war die Überschaubarkeit <strong>de</strong>r Befragung, sowie<br />

die weitere Überlegung, dass in Städten ab dieser Größenordnung das<br />

Gewaltpotential größer ist und die Gruppe bessere Möglichkeiten hat die Ergebnisse<br />

vergleichbar zu machen.<br />

Die Auswahl <strong>de</strong>r Branchen wur<strong>de</strong> zu einem weiteren wichtigen Aspekt. Es wur<strong>de</strong>n<br />

die Branchen herausgearbeitet, die im vermehrten Kun<strong>de</strong>nkontakt stehen. Da diese<br />

Branchen meist zum Dienstleistungssektor gehören, bewegen sich alle Branchen im<br />

Bereich <strong>de</strong>r Dienstleistung.<br />

Bedingt durch <strong>de</strong>n hohen Kun<strong>de</strong>nkontakt und das unterschiedliche<br />

Kun<strong>de</strong>naufkommen, kann es in diesen Branchen vermehrt zur Konfrontation mit<br />

schwierigen Kun<strong>de</strong>n kommen. Somit kann das Beschwer<strong>de</strong>aufkommen sehr hoch<br />

sein und es wird vom Unternehmen diesbezüglich ein beson<strong>de</strong>res Verhalten erwartet<br />

im Bezug auf das Beschwer<strong>de</strong>management und auf die Schulung <strong>de</strong>r Mitarbeiter, die<br />

im Kun<strong>de</strong>nkontakt stehen.<br />

47


Entstehung einiger Fragen<br />

Die herausgearbeiteten, unterschiedlichen Branchen fin<strong>de</strong>n sich in Frage 1 wie<strong>de</strong>r.<br />

Des Weiteren wird <strong>de</strong>r prozentuale Anteil <strong>de</strong>r im Kun<strong>de</strong>nkontakt stehen<strong>de</strong>n<br />

Mitarbeiter und die Art und Häufigkeit auftreten<strong>de</strong>r Konfliktsituationen erfragt. Somit<br />

kann ein erster Eindruck über Unternehmensgröße und Struktur geschaffen wer<strong>de</strong>n<br />

und ob das befragte Unternehmen sich überhaupt mit Gewalt konfrontiert sieht.<br />

‚Führt ein prozentual hoher Kun<strong>de</strong>nkontakt automatisch zu mehr Konfliktsituationen?<br />

Welche Formen <strong>von</strong> Gewalt treten in Unternehmen mit niedrigem Kun<strong>de</strong>nkontakt<br />

auf? Gibt es Situationen im Umgang mit schwierigen Kun<strong>de</strong>n und Gewalt die nur in<br />

gewissen Branchen auftreten? Lassen sich solche Zusammenhänge aus<br />

Unternehmensgröße, Branche und Kun<strong>de</strong>nkontakt ableiten?’<br />

Frage 6 beschäftigt sich mit <strong>de</strong>r Form <strong>de</strong>r auftreten<strong>de</strong>n Konfliktsituationen, das heißt<br />

bei welcher Art <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>nkontaktes Konflikte entstehen. Es soll <strong>de</strong>r<br />

Zusammenhang eruiert wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r zwischen <strong>de</strong>n unterschiedlichen Formen <strong>de</strong>s<br />

Kontaktes und <strong>de</strong>r Ausprägung <strong>von</strong> Konfliktsituationen besteht.<br />

Mit Frage 7 soll ermittelt wer<strong>de</strong>n ob solche Situationen eventuell <strong>von</strong> speziellen<br />

Leuten ausgelöst wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r es in gewissen Branchen zu dauerhaften Problemen<br />

mit ganz bestimmten Leuten kommt.<br />

Die folgen<strong>de</strong>n Fragen beschäftigen sich mit <strong>de</strong>n unterschiedlichen Formen <strong>von</strong><br />

Auswirkungen die in <strong>de</strong>n einzelnen Unternehmen als Reaktion auf die<br />

Konfliktsituationen auftreten. Es sollte herausgearbeitet wer<strong>de</strong>n, mit welchen<br />

Problemen Unternehmen konfrontiert wer<strong>de</strong>n durch Konfliktsituationen. Auch sollten<br />

diese Probleme aus zwei verschie<strong>de</strong>nen Blickwinkeln betrachtet wer<strong>de</strong>n. Zum einen<br />

aus Unternehmenssicht, das heißt welche Verän<strong>de</strong>rungen gibt es innerhalb <strong>de</strong>s<br />

Unternehmens. Zum an<strong>de</strong>ren <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>naspekt betrachtend, das heißt gibt es<br />

Auswirkungen auf die Qualität <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>nservices o<strong>de</strong>r das<br />

Beschwer<strong>de</strong>aufkommen?<br />

Der letzte Frageblock versucht dann explizit die Maßnahmen zu eruieren die <strong>von</strong><br />

einzelnen Unternehmen ergriffen wer<strong>de</strong>n und die Auswirkungen dieser Maßnahmen<br />

aufzuzeigen. Im Beson<strong>de</strong>ren wird versucht Schulungsmaßnahmen und <strong>de</strong>ren<br />

Umsetzung innerhalb <strong>de</strong>r einzelnen Unternehmen herauszuarbeiten.<br />

48


_<br />

Dienstag, 07.12.2004<br />

Fachhochschule Darmstadt, FBW, Haardring 100, 64295 Darmstadt<br />

<strong>Empirische</strong> <strong>Untersuchung</strong> <strong>von</strong> <strong>Personalentwicklungs</strong>maßnahmen zur Deeskalation im<br />

Umgang mit aggressiven und schwierigen Kun<strong>de</strong>n innerhalb unterschiedlicher Branchen<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

auf IHRE Mithilfe sind wir angewiesen.<br />

Die Fachhochschule Darmstadt führt eine empirische Analyse zum oben angeführten Thema<br />

durch. Hierfür benötigen wir dringend Ihre Hilfe und Unterstützung.<br />

Die <strong>Untersuchung</strong>sergebnisse stellen wir Ihnen gerne kostenlos zur Verfügung. Hieraus<br />

können Sie u.a. wichtige Informationen zu <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Themen ableiten und für eigene<br />

Entwicklungsmaßnahmen nutzen:<br />

� Darstellung <strong>de</strong>s brancheninternen und branchenübergreifen<strong>de</strong>n Konfliktpotentials<br />

� Ableitung unterschiedlicher Maßnahmen zur Konfliktminimierung und<br />

Gesundheitsför<strong>de</strong>rung (z.B. Vermeidung <strong>von</strong> Krankheitsfällen)<br />

� Brancheninterner und branchenübergreifen<strong>de</strong>r Vergleich und Risikoabschätzung<br />

� Rechtzeitiges Einleiten präventiver Entwicklungsmaßnahmen<br />

_ Wir bitten Sie, <strong>de</strong>n beigefügten wissenschaftlichen Erhebungsbogen bis zum 23.12.2004<br />

zurückzusen<strong>de</strong>n (Rückumschlag anbei). Die Auswertung erfolgt anonym, brachenorientiert<br />

und nach <strong>de</strong>n Bestimmungen <strong>de</strong>s Datenschutzes.<br />

Für Fragen steht Ihnen zur Verfügung:<br />

Projektleitung: Nina Prieß<br />

Telefon: 06062 / 9556477<br />

Mail: bwlprojekt@fh-darmstadt.<strong>de</strong><br />

Wir bedanken uns im Voraus für Ihre Unterstützung und wünschen Ihnen, Ihren Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern frohe und gesegnete Festtage.<br />

Marketing Projekt <strong>de</strong>r FH Darmstadt WS 2004<br />

„<strong>Empirische</strong> <strong>Untersuchung</strong> <strong>von</strong> <strong>Personalentwicklungs</strong>maßnahmen<br />

zur Deeskalation im Umgang mit aggressiven und schwierigen Kun<strong>de</strong>n innerhalb spezieller Branchen“<br />

49


Anschrift:<br />

Fachhochschule Darmstadt<br />

FBW, Dieburg<br />

Haardring 100<br />

64295 Darmstadt<br />

Fragebogen zur Projektarbeit<br />

"<strong>Empirische</strong> <strong>Untersuchung</strong> <strong>von</strong> <strong>Personalentwicklungs</strong>maßnahmen zur Deeskalation im<br />

Umgang mit aggressiven und schwierigen Kun<strong>de</strong>n innerhalb unterschiedlicher Branchen"<br />

1 Welcher Branche gehört Ihr Unternehmen an?<br />

Versicherung Banken<br />

Energiewirtschaft Inkassounternehmen<br />

Telekommunikationsunternehmen Verkehrsunternehmen<br />

Klinik und Gesundheitswesen Sicherheitsunternehmen<br />

Behör<strong>de</strong>n Wohlfahrtsverbän<strong>de</strong> und<br />

Hilfsorganisationen<br />

2 Wie viele Mitarbeiter beschäftigen Sie?<br />

3 Wie viele Mitarbeiter stehen im Kun<strong>de</strong>nkontakt?<br />

bis 25% bis 50%<br />

bis 75% über 75 %<br />

4 Welche Konfliktsituationen treten im Kun<strong>de</strong>nbereich auf?<br />

Verbale Konfliktsituationen Beleidigungen<br />

Sachschä<strong>de</strong>n mit Waffen<br />

Drohungen körperliche Angriffe<br />

an<strong>de</strong>re<br />

5 Wie häufig treten Konfliktsituationen auf?<br />

selten gelegentlich<br />

häufig<br />

50


6 Bei welcher Form <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>nkontaktes treten Konfliktsituationen auf?<br />

persönlicher Kontakt schriftlicher Kontakt (Brief, Internet)<br />

telefonischer Kontakt indirekter Kontakt (über an<strong>de</strong>re)<br />

an<strong>de</strong>re<br />

7 Wer<strong>de</strong>n Konfliktsituationen durch bestimmte Menschen ausgelöst?<br />

Betrunkene an<strong>de</strong>re Randgruppen<br />

ausländische Mitbürger Erwerbslose<br />

Drogenabhängige an<strong>de</strong>re<br />

8 Welche Auswirkungen haben Konfliktsituationen auf das Unternehmen?<br />

Ausfalltage personelle Verän<strong>de</strong>rungen<br />

Verunsicherung <strong>de</strong>r Mitarbeiter technische Maßnahmen zur Sicherung<br />

Vermeidung <strong>von</strong> Kun<strong>de</strong>nkontakten zusätzliches Personal zur Bewältigung<br />

Sachschä<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>re<br />

9 Beeinträchtigen die Konfliktsituationen die Qualität <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>nservices?<br />

ja nein<br />

Wenn ja, inwiefern?<br />

10 Wie hoch ist nach Konfliktfällen das Beschwer<strong>de</strong>aufkommen in Ihrem Unternehmen?<br />

gering hoch<br />

mittel nicht vorhan<strong>de</strong>n<br />

11 Welche Maßnahmen führen Sie durch, um Konfliktsituationen zu min<strong>de</strong>rn?<br />

Schulungsmaßnahmen Einsatz <strong>von</strong> Sicherheitsdiensten<br />

Betreuungsmaßnahmen Mitarbeitergespräche<br />

technische Sicherungen organisatorische Maßnahmen<br />

an<strong>de</strong>re<br />

51


12 Wenn Schulungen stattfin<strong>de</strong>n, wer führt diese durch?<br />

externes Unternehmen interne Trainer<br />

Name <strong>de</strong>s Unternehmens/Trainers<br />

13 Welche Auswirkungen haben diese Schulungen?<br />

weniger Konfliktsituationen mehr Produktivität<br />

weniger Beschwer<strong>de</strong>n mehr Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheit<br />

weniger Sachschä<strong>de</strong>n mehr Arbeitszufrie<strong>de</strong>nheit<br />

weniger Ausfalltage an<strong>de</strong>re<br />

14 Kennen Sie auch an<strong>de</strong>re Anbieter am Markt?<br />

ja nein<br />

Wenn ja, welche?<br />

ja, uns sollen die Ergebnisse <strong>de</strong>r empirischen <strong>Untersuchung</strong><br />

zur Verfügung gestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Bitte geben Sie uns hierzu die Mail-Adresse an, an die wir<br />

die Auswertungen schicken sollen.<br />

e-Mail-Adresse:<br />

Vielen Dank für Ihre Mithilfe!<br />

52


10 Analyse und Auswertung <strong>de</strong>r Fragebögen<br />

10.1 Vorwort<br />

Die absoluten und relativen Werte <strong>de</strong>r Auswertung sind im Anhang in Tabellenform<br />

zu fin<strong>de</strong>n. Aus Übersichtsgrün<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n im Folgen<strong>de</strong>n lediglich die darauf<br />

bezogenen Graphiken verwen<strong>de</strong>t. Je<strong>de</strong> Frage aus <strong>de</strong>m Fragebogen wird einzeln<br />

dargestellt und analysiert. Dazu wer<strong>de</strong>n die Ergebnisse ab <strong>de</strong>r Frage 3 in<br />

Balkendiagrammen veranschaulicht. Auf <strong>de</strong>r Y-Achse wer<strong>de</strong>n dabei die untersuchten<br />

Branchen abgetragen. Die Säulen geben farblich anteilsmäßig die Ergebnisse<br />

wie<strong>de</strong>r, so dass sich in <strong>de</strong>r Summe 100 % ergeben.<br />

Bei <strong>de</strong>n Fragen 4, 6, 9, 11 und 12 war die Möglichkeit gegeben, diese Fragen<br />

zusätzlich zu <strong>de</strong>n vorgegebenen Antwortmöglichkeiten frei zu beantworten. Jene<br />

erhaltenen Informationen sind <strong>de</strong>r jeweiligen Frage-Analyse zugeordnet.<br />

10.2 Auswertung nach Art <strong>de</strong>r Befragung<br />

Hier wird die Rücklaufquote <strong>de</strong>r Befragungsart aufgezeigt.<br />

Da innerhalb <strong>de</strong>r empirischen <strong>Untersuchung</strong> eine zusätzliche Analyse vorgenommen<br />

wur<strong>de</strong>, können folglich nachstehen<strong>de</strong> Aussagen getroffen wer<strong>de</strong>n. Die Befragung<br />

wur<strong>de</strong> in drei verschie<strong>de</strong>ne Arten aufgeteilt, um somit zu untersuchen welche Form<br />

<strong>de</strong>r Befragung die beste Rücklaufquote verzeichnen wür<strong>de</strong>. Die insgesamt 874 zu<br />

befragen<strong>de</strong>n Unternehmen, aus verschie<strong>de</strong>nen Branchen, wur<strong>de</strong>n gedrittelt und<br />

daraus ergeben sich 291 Befragungen per Telefon, 292 per Email und 291 per Post.<br />

Durch die Auszählung <strong>de</strong>r beantworteten Fragebögen zeigt sich folgen<strong>de</strong>s Ergebnis:<br />

53


Anzahl <strong>de</strong>r Antworten<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

35<br />

21<br />

Telefon Email Post<br />

Abb. 11: Beantwortete Fragebögen<br />

Am erfolgreichsten ist die postalische Befragung mit 36 beantworteten Fragebögen<br />

gefolgt <strong>von</strong> <strong>de</strong>r telefonischen Befragung mit 35 beantworteten Fragebögen. Bei <strong>de</strong>r<br />

Erhebung per Email wur<strong>de</strong> eine Rücklaufquote <strong>von</strong> 21 Antworten erreicht.<br />

Zu beachten sind <strong>de</strong>s Weiteren Kosten- und Zeitaufwendungen in Relation zum<br />

Rücklauf.<br />

Am zeitaufwendigsten ist die Telefonumfrage. Hierzu wur<strong>de</strong> ein Telefonleitfa<strong>de</strong>n<br />

erstellt, <strong>de</strong>r beim Telefonieren zum Einsatz gebracht wur<strong>de</strong>. Nicht immer kann <strong>de</strong>r<br />

richtige Gesprächspartner direkt erreicht wer<strong>de</strong>n. So entstehen durch interne<br />

Verbindung o<strong>de</strong>r Neuwahl zum Teil erhebliche Wartezeiten. Die durchschnittliche<br />

Zeit, die aufgewen<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>, beträgt bei dieser Form <strong>de</strong>r Umfrage mit sieben<br />

beteiligten Personen summarisch ca. 70 Stun<strong>de</strong>n, hinzu kommen Vorbereitungs- und<br />

Nachbereitungszeit. Die reinen Verbindungskosten ∗ belaufen sich dabei auf 34,52<br />

Euro.<br />

An zweiter Stelle ist die Postumfrage zu nennen, da hierfür die Unterlagen<br />

ausgedruckt, geordnet und kuvertiert wer<strong>de</strong>n mussten. Die Verwaltungszeit betrug<br />

zehn Stun<strong>de</strong>n. Die Rückantwortkuverts waren zuvor mit <strong>de</strong>m Adressfeld und <strong>de</strong>r<br />

Frankierung zu bedrucken. Die daraus entstan<strong>de</strong>nen Kosten ∗ belaufen sich auf:<br />

472,94 Euro.<br />

∗ Die Kosten bei allen drei Fragearten, beziehen sich lediglich auf die direkten Aufwendungen, wie z.B.<br />

Portokosten, Druckkosten und Verbindungskosten. Der Personalaufwand, o.ä. wur<strong>de</strong> hier nicht mit<br />

berücksichtigt.<br />

54<br />

36


Die elektronische Befragung ist im Hinblick auf die Kostenentwicklung am<br />

rentabelsten, das heißt es sind keine direkten Kosten entstan<strong>de</strong>n. Jedoch benötigt<br />

die Verwaltung <strong>de</strong>r aus- und eingehen<strong>de</strong>n Mails ebenfalls eine zu berücksichtigen<strong>de</strong><br />

Zeit <strong>von</strong> fünf Stun<strong>de</strong>n.<br />

Somit ist zu erkennen, dass alle drei Varianten <strong>de</strong>r Befragung sich bezüglich <strong>de</strong>r<br />

Rücklaufquote rentieren. Lediglich im Bezug auf <strong>de</strong>n Zeit- und Geldaufwand<br />

empfiehlt sich eine Abwägung <strong>de</strong>r Metho<strong>de</strong>n, um die am besten geeignete zu<br />

wählen. Diese Wahl richtet sich vor allem nach <strong>de</strong>n jeweilig vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Gegebenheiten.<br />

10.2.1 Kostenübersicht pro Datensatz<br />

3,00 €<br />

2,50 €<br />

2,00 €<br />

1,50 €<br />

1,00 €<br />

0,50 €<br />

- €<br />

Telefon Mail Post<br />

Abb. 12: Kostenübersicht pro Datensatz<br />

Zur weiteren Veranschaulichung wer<strong>de</strong>n die entstan<strong>de</strong>n Aufwendungen graphisch<br />

erfasst.<br />

Der Datensatz umfasst die vorhan<strong>de</strong>nen Adressen, die je Befragungsart genutzt<br />

wur<strong>de</strong>n. Die Lohnkosten ergeben sich aus <strong>de</strong>m gesamten Zeitaufwand je Umfrageart<br />

und einer angenommenen Stun<strong>de</strong>npauschale <strong>von</strong> 10,00 Euro.<br />

Die Fixkosten bestehen aus <strong>de</strong>n oben genannten Aufwendungen.<br />

Kalkuliert wer<strong>de</strong>n somit die Stückkosten <strong>de</strong>r einzelnen Befragungsart bezogen auf<br />

<strong>de</strong>n gesamten Datensatz pro Befragungsart.<br />

In <strong>de</strong>r Graphik ist zu erkennen, dass sich bei <strong>de</strong>r Telefonbefragung Kosten <strong>von</strong> ca.<br />

2,50 Euro für einen Datensatz ergeben. Dies ist bei <strong>de</strong>r computergestützten<br />

Befragung ein viel geringerer Betrag <strong>von</strong> 0,17 Euro und bei <strong>de</strong>r postalischen<br />

Umfrage ergibt sich ein Wert <strong>von</strong> rund 2,00 Euro.<br />

55<br />

Lohnk. pro Datensatz<br />

Fixkosten pro Datensatz


10.2.2 Kosten pro beantwortetem Fragebogen<br />

25,00 €<br />

20,00 €<br />

15,00 €<br />

10,00 €<br />

5,00 €<br />

- €<br />

Abb. 13: Kosten pro Antwort<br />

Telefon Mail Post<br />

In diesem Schaubild wer<strong>de</strong>n die Stückkosten wie<strong>de</strong>rgegeben, die bei einem<br />

beantworteten Fragebogen entstan<strong>de</strong>n sind.<br />

Der gesamte Zeitaufwand pro Befragungsart wird wie<strong>de</strong>rum mit <strong>de</strong>n Lohnkosten <strong>von</strong><br />

10€/h verrechnet und diesmal in Relation zum Rücklauf gesetzt.<br />

Hier zeigt sich bei <strong>de</strong>r Telefonbefragung ein sehr hoher Aufwand an Lohnkosten pro<br />

Antwort, da die benötigte Zeit vergleichsweise hoch ist. Die Kosten für eine Antwort,<br />

die per Email zurückkommt, weisen somit <strong>de</strong>n geringsten Wert auf, wobei <strong>de</strong>r<br />

Rücklauf auch etwas geringer ausfiel. Die postalische Umfrage hat zwar einen sehr<br />

hohen Fixkostenanteil pro Antwort. In Relation zu <strong>de</strong>n Antworten ist jedoch zu sehen,<br />

dass die Lohnkosten pro Antwort ebenfalls gering ausfallen.<br />

Es ist zu bemerken, dass bei allen drei Befragungsarten kein Unterschied in <strong>de</strong>r<br />

Qualität <strong>de</strong>r Antworten festzustellen ist.<br />

56<br />

Lohnk. pro Antwort<br />

Fixkosten pro Antwort


10.3 Auswertung <strong>de</strong>r Ergebnisse aus <strong>de</strong>r Umfrage<br />

1 Welcher Branche gehört Ihr Unternehmen an?<br />

Anzahl <strong>de</strong>r<br />

Befragungen<br />

Anzahl <strong>de</strong>r<br />

Antworten<br />

Bank<br />

Behör<strong>de</strong>n<br />

Energie<br />

Inkasso<br />

57<br />

Klinik<br />

168 117 63 89 46 80 105 140 64 2<br />

11 20 10 9 5 6 4 24 2 2<br />

Rücklaufquote 6,55% 17,09% 15,87% 10,11% 10,87% 7,50% 3,81% 17,14% 3,13% 100,00<br />

%<br />

Abb. 14: Unternehmensbranchen<br />

Zu beachten ist bei <strong>de</strong>m Vergleich <strong>de</strong>r Branchen in <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Diagrammen, dass<br />

die Rücklaufquote zwischen <strong>de</strong>n einzelnen Branchen stark variiert. Somit ist z.B. die<br />

Branche Verkehr (24 Antworten) nicht direkt vergleichbar mit <strong>de</strong>n Versicherungen, da<br />

hier nur zwei Antworten gegeben wur<strong>de</strong>.<br />

Sicherheit<br />

Telekom.<br />

Verkehr<br />

Versichg<br />

Wohlfahrt


2 Wie viele Mitarbeiter beschäftigen Sie?<br />

Bank<br />

Behör<strong>de</strong>n<br />

Energie<br />

Inkasso<br />

∅ MA-Zahl 1870 1682 2489 36 1794 1681 39 814 2478 3005<br />

Abb. 15: Mitarbeiterzahl<br />

Die Mitarbeiterzahl steht nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit <strong>de</strong>m<br />

Aufkommen <strong>von</strong> Konflikten. Konflikte können in Unternehmen mit zwei Mitarbeitern<br />

entstehen, aber auch in Unternehmen mit höherem Personalaufkommen. Jedoch<br />

steigt <strong>de</strong>r Aufwand für Personaltwicklung stark mit <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r Mitarbeiter, die im<br />

Kun<strong>de</strong>nkontakt beschäftigt wer<strong>de</strong>n, an.<br />

Da die Daten keine große Aussagekraft für die Analyse haben, wer<strong>de</strong>n auf Grund <strong>de</strong>r<br />

Schwankung <strong>de</strong>r Beschäftigten die Mitarbeiterzahlen pro Branche gemittelt, um die<br />

Streuung zu verringern.<br />

Klinik<br />

58<br />

Sicherheit<br />

Telekom.<br />

Verkehr<br />

Versichg.<br />

Wohlfahrt


3 Wie viele Mitarbeiter stehen im Kun<strong>de</strong>nkontakt?<br />

Bank<br />

Behör<strong>de</strong>n<br />

Energie<br />

Inkasso<br />

Klinik<br />

Sicherheit<br />

Telekom<br />

Verkehr<br />

Versichg<br />

Wohlfahrt<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Abb. 16: Mitarbeiter im Kun<strong>de</strong>nkontakt<br />

59<br />

bis 25%<br />

bis 50%<br />

bis 75%<br />

über 75%<br />

Diese Illustration ver<strong>de</strong>utlicht, dass Energie, Telekom, Verkehrswesen und Inkasso<br />

die einzigen Branchen sind, in <strong>de</strong>nen es vorkommen kann, dass nur 25% <strong>de</strong>r<br />

Mitarbeiter im direkten Kun<strong>de</strong>nkontakt stehen. Banken und Wohlfahrtsverbän<strong>de</strong><br />

bewegen sich im Mittelfeld, während alle weiteren Unternehmen mehrheitlich<br />

angaben, eine im Kun<strong>de</strong>nkontakt stehen<strong>de</strong> Mitarbeiterzahl <strong>von</strong> über 75% zu haben.<br />

Diese Daten ver<strong>de</strong>utlichen, dass innerhalb <strong>de</strong>r <strong>von</strong> uns untersuchten Branchen, die<br />

Mehrheit <strong>de</strong>s Personals im Kun<strong>de</strong>nkontakt steht und damit vermehrt<br />

Konfliktsituationen ausgesetzt ist.<br />

Daraus kann die Schlussfolgerung gezogen wer<strong>de</strong>n, dass es mit prozentualem<br />

Anstieg <strong>de</strong>r im Kun<strong>de</strong>nkontakt stehen<strong>de</strong>n Mitarbeiter, auch zu einer Zunahme an<br />

Konfliktsituationen kommt.


Bank<br />

Behör<strong>de</strong>n<br />

Energie<br />

Inkasso<br />

Klinik<br />

Sicherheit<br />

4 Welche Konfliktsituationen treten im Kun<strong>de</strong>nbereich auf?<br />

Telekom<br />

Verkehr<br />

Versichg<br />

Wohlfahrt<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Abb. 17: Konfliktsituationen<br />

60<br />

Verbale Konfliktsituation<br />

Beleidigungen<br />

Sachschä<strong>de</strong>n<br />

mit Waffen<br />

Drohungen<br />

körperliche Angriffe<br />

an<strong>de</strong>re<br />

Die vorliegen<strong>de</strong> Darstellung ver<strong>de</strong>utlicht die Ausprägungen <strong>von</strong> Konfliktsituationen<br />

innerhalb <strong>de</strong>r Branchen. Dabei wer<strong>de</strong>n alle Befragten hauptsächlich mit verbalen<br />

Konfliktsituationen konfrontiert. Als zweithäufigste Antwort gaben die Unternehmen<br />

Beleidigungen an. Drohungen nehmen die dritte Position ein. Körperliche Angriffe<br />

und Sachschä<strong>de</strong>n treten vergleichsweise gering auf, <strong>de</strong>nnoch sind die Folgen gera<strong>de</strong><br />

hierbei sehr be<strong>de</strong>utsam. Dahingegen treten Konflikte mit Waffengewalt nur in <strong>de</strong>n<br />

Bereichen Sicherheit, Banken und Behör<strong>de</strong>n auf, und stellen im Gesamtvergleich<br />

somit eine Beson<strong>de</strong>rheit dar.<br />

Auffällig sind Behör<strong>de</strong>n sowie die Sicherheitsbranche, da sie im Vergleich zu <strong>de</strong>n<br />

an<strong>de</strong>ren Branchen alle Ausprägungen benannt haben. In diesen bei<strong>de</strong>n Branchen<br />

trifft man das am stärksten gemischte Kun<strong>de</strong>naufkommen an. Wo hingegen die<br />

Telekommunikationsbranche fast ausschließlich im telefonischen Kun<strong>de</strong>nkontakt<br />

steht und dadurch Sachschä<strong>de</strong>n und körperliche Angriffe ausgeschlossen wer<strong>de</strong>n.<br />

Des Weiteren wur<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Antworten <strong>von</strong> <strong>de</strong>n Befragten gegeben:<br />

Verkehrsunternehmen<br />

Sicherheitsanweisungen müssen schwierigen Kun<strong>de</strong>n<br />

genau und häufig erklärt wer<strong>de</strong>n


5 Wie häufig treten Konfliktsituationen auf?<br />

Bank<br />

Behör<strong>de</strong>n<br />

Energie<br />

Inkasso<br />

Klinik<br />

Sicherheit<br />

Telekom<br />

Verkehr<br />

Versichg<br />

Wohlfahrt<br />

Abb. 18: Häufigkeit<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

61<br />

selten<br />

gelegentlich<br />

häufig<br />

Diese Grafik lässt erkennen, dass Konfliktsituationen in allen untersuchten Branchen<br />

präsent sind. Vor allem in Unternehmen <strong>de</strong>r Branchen Versicherungen, Sicherheit,<br />

Verkehr, Inkasso, Bank und Behör<strong>de</strong>n treten diese sogar verhältnismäßig häufig auf.<br />

Wohingegen die Bereiche Wohlfahrt, Klinik und Telekommunikation nur selten bis<br />

gelegentlich mit Konflikten konfrontiert wer<strong>de</strong>n. Die Ursache hierfür kann in <strong>de</strong>n<br />

individuell ausgeprägten Tätigkeitsbereichen <strong>de</strong>r einzelnen Branche gesehen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Branchen wie Versicherungen, Sicherheit und Behör<strong>de</strong>n gaben an, ein häufiges<br />

Konfliktaufkommen zu haben. Dies sind auch die Branchen, die vergleichsweise das<br />

höchste Personalaufkommen im Kun<strong>de</strong>nkontakt besitzen (Vgl. Frage 3).


Bank<br />

Behör<strong>de</strong>n<br />

Energie<br />

Inkasso<br />

Klinik<br />

Sicherheit<br />

6 Bei welcher Form <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>nkontaktes treten Konfliktsituationen auf?<br />

Telekom<br />

Verkehr<br />

Versichg<br />

Wohlfahrt<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Abb. 19: Form <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>nkontaktes<br />

62<br />

indirekter Kontakt<br />

telefonischer Kontakt<br />

schriftlicher Kontakt<br />

persönlicher Kontakt<br />

Anhand dieser Abbildung wird ersichtlich, dass Konflikte zwischen Kun<strong>de</strong>n und<br />

Mitarbeitern hauptsächlich im persönlichen und telefonischen Kontakt entstehen. Die<br />

Ausprägung in diese Richtung erfolgt durch die unterschiedlichen Formen <strong>de</strong>s<br />

Kun<strong>de</strong>nkontakts in <strong>de</strong>n einzelnen Branchen. Die durch indirekten Kontakt<br />

entstehen<strong>de</strong>n Spannungen sind dahingegen selten und treten unter an<strong>de</strong>rem bei<br />

Versicherungen, Sicherheits- und Inkassounternehmen auf.<br />

Ein Personalschulungsbedarf besteht <strong>de</strong>mnach möglicherweise nur innerhalb <strong>de</strong>r<br />

Branchen, bei <strong>de</strong>nen Konflikte durch persönlichen und/o<strong>de</strong>r telefonischen Kontakt<br />

entstehen.<br />

Des Weiteren wur<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Antworten <strong>von</strong> <strong>de</strong>n Befragten gegeben:<br />

Verkehrsunternehmen<br />

Überall wo Kun<strong>de</strong>n ihre Interessen im öffentlichen<br />

Bereich publizieren


Bank<br />

Behör<strong>de</strong>n<br />

Energie<br />

Inkasso<br />

Klinik<br />

Sicherheit<br />

7 Wer<strong>de</strong>n Konfliktsituationen durch bestimmte Menschen ausgelöst?<br />

Telekom<br />

Verkehr<br />

Versichg<br />

Wohlfahrt<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Abb. 20: Auslösung durch bestimmte Menschen<br />

63<br />

Betrunkene<br />

ausländische Mitbürger<br />

Drogenabhängige<br />

an<strong>de</strong>re Randgruppen<br />

Erwerbslose<br />

an<strong>de</strong>re<br />

Anhand dieser Illustration lässt sich feststellen, dass in <strong>de</strong>n meisten untersuchten<br />

Branchen Konfliktsituationen hauptsächlich <strong>von</strong> Personen ausgelöst wer<strong>de</strong>n, die in<br />

<strong>de</strong>m Fragebogen nicht angeführt wur<strong>de</strong>n. Jedoch wur<strong>de</strong> die Benennung <strong>von</strong><br />

„an<strong>de</strong>re“ auch verstärkt benutzt, um damit auszudrücken, dass es sich hierbei um<br />

alle Personenkreise han<strong>de</strong>lt und nicht zwischen <strong>de</strong>n Einzelnen unterschie<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n kann. Von einer Behör<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> als direktes und passen<strong>de</strong>s Beispiel<br />

genannt: „Egal, ob Professor o<strong>de</strong>r Bettler; je<strong>de</strong>r wird ungehalten, wenn er zu lange<br />

warten muss.“<br />

Ferner ist die Verteilung in dieser Grafik ausgeglichen und lässt keine weiteren<br />

gravieren<strong>de</strong>n Ausprägungen erkennen, woraus zu schließen ist, dass die<br />

Personengruppe, welche Konflikte impliziert, sehr homogen auftaucht und Konflikte<br />

nicht durch die vorgegebenen Gruppen verstärkt wer<strong>de</strong>n.<br />

Lediglich bei Inkassounternehmen ist eine ein<strong>de</strong>utige Aussage erkennbar. Diese<br />

müssen Konflikten begegnen, die vorwiegend durch erwerbslose Kun<strong>de</strong>n<br />

hervorgerufen wer<strong>de</strong>n. Dies kann auf das Betätigungsfeld <strong>von</strong> Inkassounternehmen<br />

zurückzuführen ist, da diese sich mit zahlungsunfähigen Menschen auseinan<strong>de</strong>r<br />

setzen müssen.


8 Welche Auswirkungen haben Konfliktsituationen auf das Unternehmen?<br />

Bank<br />

Behör<strong>de</strong>n<br />

Energie<br />

Inkasso<br />

Klinik<br />

Sicherheit<br />

Telekom<br />

Verkehr<br />

Versichg<br />

Wohlfahrt<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Abb. 21: Auswirkungen <strong>de</strong>r Konfliktsituationen<br />

64<br />

Ausfalltage<br />

personelle Veränd.<br />

Verunsicherung d. Mitarbeiter<br />

Techn. Maßn. zur Sicherung<br />

Vermeidung <strong>von</strong> Kun<strong>de</strong>nkontakten<br />

zusätzl. Personal zur Bewältigung<br />

Sachschä<strong>de</strong>n<br />

an<strong>de</strong>re<br />

Aus dieser Grafik geht <strong>de</strong>utlich hervor, dass bei Unternehmen <strong>de</strong>r Versicherung,<br />

Wohlfahrt-, Inkasso- und Telekommunikationsbranche die Auswirkungen <strong>de</strong>r<br />

Konfliktsituationen an<strong>de</strong>rer Natur sind, als in unserem Fragebogen als<br />

Antwortmöglichkeit vorgegeben waren. Weiterhin lässt sich erkennen, dass alle<br />

Branchen, außer Versicherung und Wohlfahrt, „Verunsicherung <strong>de</strong>r Mitarbeiter“ als<br />

eine <strong>de</strong>r häufigsten Folgen <strong>von</strong> Konflikten angaben. Wohingegen Ausfalltage und<br />

Vermeidung <strong>von</strong> Kun<strong>de</strong>nkontakt, durch Unternehmen <strong>de</strong>r Bereiche Verkehr, Banken<br />

und Behör<strong>de</strong>n gelegentlich genannt, eher selten sind und eine Beson<strong>de</strong>rheit im<br />

Gesamtvergleich darstellen.<br />

Inwiefern diese Auswirkungen <strong>de</strong>n Betriebsablauf stören, ist in Kapitel 6 (S. 30)<br />

beschrieben.


Bank<br />

Behör<strong>de</strong>n<br />

Energie<br />

Inkasso<br />

Klinik<br />

Sicherheit<br />

Telekom<br />

Verkehr<br />

Versichg<br />

Wohlfahrt<br />

9 Beeinträchtigen die Konfliktsituationen die Qualität <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>nservices?<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Abb. 22: Beeinträchtigung Kun<strong>de</strong>nservice<br />

Dieser Statistik ver<strong>de</strong>utlicht, dass für die meisten <strong>de</strong>r befragten Unternehmen<br />

Konfliktsituationen hinsichtlich ihrer Servicequalität keinerlei Probleme darstellen. In<br />

<strong>de</strong>n Bereichen Wohlfahrt, Inkasso und Telekommunikation gaben dies sogar 100%<br />

<strong>de</strong>r Befragten an. Diese Ergebnisse sind allerdings mit Vorsicht zu genießen.<br />

Möglich ist, dass Unternehmen die Antwort beschönigt haben, um einen<br />

Imageverlust zu vermei<strong>de</strong>n.<br />

Auffällig sind die Branchen Versicherung, Banken und Verkehr, da dort nach eigener<br />

Aussage die Qualität stark beeinflusst wird.<br />

65<br />

nein<br />

ja


Des Weiteren wur<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Antworten <strong>von</strong> <strong>de</strong>n Befragten gegeben:<br />

Behör<strong>de</strong>n<br />

Energiewirtschaft<br />

Sicherheitsunternehmen<br />

Verkehrsunternehmen<br />

Verkehrsunternehmen<br />

Verkehrsunternehmen<br />

Verkehrsunternehmen<br />

Versicherung<br />

Nach Konflikten kann seelischer Scha<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r eine<br />

Verhaltensän<strong>de</strong>rung auftreten<br />

Mitarbeiter sind nach kritischen Vorfällen,<br />

angeschlagen, und lustlos. Teilweise müssen die<br />

Aufgaben auf an<strong>de</strong>re Mitarbeiter übertragen wer<strong>de</strong>n<br />

Konfliktsituationen führen zu einer schlechten<br />

Stimmung im gesamten Leistungsprozess<br />

Sofern die Konfliktsituationen nicht zufrie<strong>de</strong>n stellend<br />

und sorgfältig gelöst wer<strong>de</strong>n, kann die Servicequalität<br />

lei<strong>de</strong>n. Probleme treten auf, wenn ein weiterer Kun<strong>de</strong><br />

(Dritter) Zeuge dieses Vorfalls wird.<br />

Die Stimmung <strong>de</strong>r Mitarbeiter im Kun<strong>de</strong>nservice wird<br />

beeinträchtigt und die Serviceleistungen wer<strong>de</strong>n in<br />

Mitlei<strong>de</strong>nschaft gezogen.<br />

Die temporäre Mangelverwaltung kann nur mit einem<br />

erhöhten Stressfaktor durchgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Lange Wartezeiten die durch die Konfliktsituation<br />

entstehen könnten an<strong>de</strong>re Kun<strong>de</strong>n verärgern und<br />

abschrecken.<br />

Der Service am Kun<strong>de</strong>n wird schwieriger, dadurch<br />

entstehen Servicebeeinträchtigungen. Um die Qualität<br />

<strong>de</strong>r Leistungen wie<strong>de</strong>r herzustellen, sind<br />

zeitaufwendige Maßnahmen und Projekte notwendig.<br />

66


Bank<br />

Behör<strong>de</strong>n<br />

Energie<br />

Inkasso<br />

Klinik<br />

Sicherheit<br />

Telekom<br />

Verkehr<br />

Versichg<br />

Wohlfahrt<br />

10 Wie hoch ist nach Konfliktfällen das Beschwer<strong>de</strong>aufkommen in Ihrem Unternehmen?<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Abb. 23: Beschwer<strong>de</strong>aufkommen<br />

67<br />

hoch<br />

mittel<br />

gering<br />

nicht vorhan<strong>de</strong>n<br />

Auf diese Frage antworten die Unternehmen sehr homogen. Die meisten gaben an,<br />

dass ihr Beschwer<strong>de</strong>aufkommen nach Konflikten gering bis nicht vorhan<strong>de</strong>n ist. Dies<br />

gilt für alle Branchen. Grün<strong>de</strong> hierfür könnten darin gesehen wer<strong>de</strong>n, dass die<br />

Kun<strong>de</strong>n nach Auseina<strong>de</strong>rsetzungen mit Mitarbeitern meist <strong>de</strong>n direkten Weg wählen<br />

und sich gar nicht erst beschweren, son<strong>de</strong>rn gleich <strong>de</strong>n Dienstleistungsanbieter,<br />

wenn dies möglich ist, wechseln. Dies ist für die Unternehmen gefährlich, <strong>de</strong>nn<br />

Kun<strong>de</strong>nverlust soll vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Es ist um einiges teurer einen neuen Kun<strong>de</strong>n<br />

zu gewinnen, als einen bestehen<strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n zu halten. Somit ist eine langfristige<br />

Einzelkun<strong>de</strong>nbindung anzustreben. Eine nicht vorhan<strong>de</strong>ne Beschwer<strong>de</strong> kann aber<br />

auch be<strong>de</strong>uten, dass nicht je<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> versucht, <strong>de</strong>m Konflikt entgegen zu wirken.<br />

Die Ausprägung „hoch“ wur<strong>de</strong> <strong>von</strong> keinem Unternehmen angeführt.


11 Welche Maßnahmen führen Sie durch, um Konfliktsituationen zu min<strong>de</strong>rn?<br />

Bank<br />

Behör<strong>de</strong>n<br />

Energie<br />

Inkasso<br />

Klinik<br />

Sicherheit<br />

Telekom<br />

Verkehr<br />

Versichg<br />

Wohlfahrt<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Abb. 24: Maßnahmen zur Min<strong>de</strong>rung<br />

68<br />

Schulungsmaßnahmen<br />

Betreuungsmaßnahmen<br />

Mitarbeitergespräche<br />

Eins. v. Sicherheitsd.<br />

technische Sicherungen<br />

organis. Maßnahmen<br />

an<strong>de</strong>re<br />

keine<br />

Die Ergebnisse <strong>de</strong>r Befragung zeigen <strong>de</strong>utlich, dass alle Branchen und Unternehmen<br />

Maßnahmen durchführen. Lediglich im Bereich Verkehr gibt es Unternehmen, die<br />

angaben keinerlei Maßnahmen für ihre Mitarbeiter anbieten. Dieses ist auf die meist<br />

geringe Größe <strong>de</strong>r Unternehmen zurück zu führen.<br />

In vielen Unternehmen wer<strong>de</strong>n Schulungen und Mitarbeitergespräche durchgeführt.<br />

Zusätzlich wer<strong>de</strong>n in einigen Branchen organisatorische und technische Maßnahmen<br />

als Verbesserungsmöglichkeit herangezogen. Dabei ist aber nicht außer Acht zu<br />

lassen, dass Banken dazu verpflichtet sind, technische Sicherungen, wie z.B. einen<br />

Alarmknopf, zu installieren.<br />

Bei <strong>de</strong>r technischen Sicherung muss ein gewisser Kostenaspekt berücksichtigt<br />

wer<strong>de</strong>n. Viele Unternehmen können es sich nicht leisten solche Arten <strong>von</strong><br />

Sicherungen vorzunehmen.<br />

Der komplette Aspekt <strong>de</strong>r Schulungen und Maßnahmen muss im Verhältnis zu <strong>de</strong>n<br />

entstehen<strong>de</strong>n Kosten gesehen wer<strong>de</strong>n. Kleinere Unternehmen können sich oft auch<br />

keine Schulungen leisten und müssen auf die Möglichkeit <strong>de</strong>r Selbstschulung<br />

zurückgreifen.


Des Weiteren wur<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Antworten <strong>von</strong> <strong>de</strong>n Befragten gegeben:<br />

Mitarbeiterschulungen wer<strong>de</strong>n durch<br />

Banken<br />

Selbstlernprogramme unterstützt<br />

Die Vorgesetzten haben ihre Mitarbeiter bei<br />

Banken<br />

Konfliktsituation zu unterstützen<br />

Schulung durch spezifische Fachkräften, wie<br />

Inkassounternehmen<br />

Rechtsanwälte.<br />

Maßnahmen hängen <strong>von</strong> Situation ab. Einsatz <strong>von</strong><br />

mehr Personal um Präsens zu<br />

Sicherheitsunternehmen<br />

zeigen/Notwehrgeräte/teilweise Waffen zur<br />

Abschreckung<br />

Sicherheitsunternehmen Durchführung <strong>von</strong> Coaching<br />

Sicherheitsunternehmen Die Teamleiter wer<strong>de</strong>n geschult.<br />

Beratung, Coaching, Eskalationsverfahren im<br />

Verkehrsunternehmen Konfliktfall (in einigen Bereichen) um Mitarbeiter zu<br />

unterstützen<br />

Versicherung Ein intensives Training im Bereich Call-Center.<br />

<strong>Personalentwicklungs</strong>maßnahmen, vor allem<br />

Versicherung<br />

Coaching, sind für alle Mitarbeiter vom Vorstand bis<br />

Sachbearbeiter zwingend erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

69


Bank<br />

Behör<strong>de</strong>n<br />

Energie<br />

Inkasso<br />

Klinik<br />

Sicherheit<br />

Telekom<br />

Verkehr<br />

Versichg<br />

Wohlfahrt<br />

12 Wenn Schulungen stattfin<strong>de</strong>n, wer führt diese durch?<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Abb. 25: Schulung<br />

70<br />

interne Trainer<br />

externes Unternehmen<br />

bei<strong>de</strong>s<br />

keine<br />

In einem Großteil <strong>de</strong>r Unternehmen wer<strong>de</strong>n Schulungen vorwiegend <strong>von</strong> internen<br />

Trainern durchgeführt. Grün<strong>de</strong> hierfür sind vor allem in <strong>de</strong>n Unternehmensgrößen<br />

und <strong>de</strong>n Kostenaspekten <strong>von</strong> Schulungen zu fin<strong>de</strong>n. Eine Abgrenzung <strong>de</strong>r Vor- und<br />

Nachteilen <strong>von</strong> externen und internen Schulungen wird im Kapitel 5 über<br />

<strong>Personalentwicklungs</strong>maßnahmen (S. 20) vorgestellt. Dies kann ebenso eine<br />

Entscheidungsgrundlage für Unternehmen bil<strong>de</strong>n.<br />

Die Ausnahme stellen Banken, Behör<strong>de</strong>n, Verkehr und Energie dar. Hier wer<strong>de</strong>n<br />

zum Grossteil externe Schulungen durchgeführt. Vermutlich wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r<br />

Energiebranche vor allem externe Trainer eingesetzt, da diese nicht vom<br />

Unternehmen selbst gestellt wer<strong>de</strong>n können. In <strong>de</strong>r Bankenbranche ist dies zum Teil<br />

auch auf einen gewissen Standard zurück zu führen, <strong>de</strong>m Banken gerecht wer<strong>de</strong>n<br />

müssen.<br />

Allerdings wird auch ersichtlich, dass in vielen Unternehmen nicht geschult wird, was<br />

wie<strong>de</strong>rum durch <strong>de</strong>n Kostenaspekt verursacht wird.


Des Weiteren wur<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Antworten <strong>von</strong> <strong>de</strong>n Befragten gegeben:<br />

SOKRATES - Wissenschaftliche<br />

Behör<strong>de</strong>n<br />

Dienstleistungen, Mannheim<br />

Institut für kommunale Verwaltung,<br />

Behör<strong>de</strong>n<br />

hauptamtlich: Polizei<br />

Kun<strong>de</strong>nbetreuung <strong>de</strong>s Hauses,<br />

Klinik und Gesundheitswesen Fachweiterbildung, Lufthansa<br />

Schulungszentrum<br />

Sicherheitsunternehmen VSU Werkschutzbildungs GmbH<br />

Günther Schüly, Training und Beratung<br />

Telekommunikationsunternehmen<br />

(www.schuely.com)<br />

diverse externe Unternehmen und Fraport-<br />

Verkehrsunternehmen<br />

Personalentwickler (zentrale und <strong>de</strong>zentrale<br />

PEs)<br />

Verkehrsunternehmen AFZ und an<strong>de</strong>re<br />

Geschäftsführung zu allgemeinen<br />

Verkehrsunternehmen<br />

Sachverhalten, Beauftragter f. Luftaufsicht für<br />

Fliegerisches<br />

Verkehrsunternehmen AUTOKRAFT GmbH<br />

Über <strong>de</strong>n VDV (Verband <strong>de</strong>utscher<br />

Verkehrsunternehmen<br />

Verkehrsunternehmen) www.vdv.<strong>de</strong> bzw.<br />

www.beka.<strong>de</strong><br />

Verkehrsunternehmen verschie<strong>de</strong>ne, Verband Beka<br />

Verkehrsunternehmen Schulung erfolgt über Seminare<br />

Versicherung Firma MFG in Hamburg<br />

71


13 Welche Auswirkungen haben diese Schulungen?<br />

Bank<br />

Behör<strong>de</strong>n<br />

Energie<br />

Inkasso<br />

Klinik<br />

Sicherheit<br />

Telekom<br />

Verkehr<br />

Versichg<br />

Wohlfahrt<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Abb. 26: Auswirkung <strong>de</strong>r Schulung<br />

72<br />

mehr Produktivität<br />

mehr Kun<strong>de</strong>nzufried.<br />

mehr Arbeitszufried.<br />

weniger Konfliktsit.<br />

weniger Beschwer<strong>de</strong>n<br />

weniger Sachschä<strong>de</strong>n<br />

weniger Ausfalltage<br />

an<strong>de</strong>re<br />

Das Antwortverhalten <strong>de</strong>r Unternehmen war bei dieser Frage sehr homogen. Die<br />

Sparten Energie, Versicherung und vor allem Wohlfahrt gaben als Hauptantwort an,<br />

dass Schulungen eine große Auswirkung auf die Arbeitszufrie<strong>de</strong>nheit ihrer<br />

Mitarbeiter haben. In <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Branchen wirken sich die Schulungen vermehrt<br />

auf die Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheit aus. Aber bei<strong>de</strong> hier genannten Punkte, sowohl die<br />

gesteigerte Arbeitszufrie<strong>de</strong>nheit, als auch die gesteigerte Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheit sind<br />

durchweg als Schulungsauswirkungen in <strong>de</strong>n Branchen zu fin<strong>de</strong>n.<br />

Eine ebenfalls häufige Antwort, die vom Großteil <strong>de</strong>r Unternehmen angegeben<br />

wur<strong>de</strong>, ist die generelle Vermin<strong>de</strong>rung <strong>von</strong> Konfliktsituationen, als Ziel <strong>von</strong><br />

Schulungen.


Bank<br />

Behör<strong>de</strong>n<br />

Energie<br />

Inkasso<br />

Klinik<br />

Sicherheit<br />

14 Kennen Sie auch an<strong>de</strong>re Anbieter am Markt?<br />

Telekom<br />

Verkehr<br />

Versichg<br />

Wohlfahrt<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Abb. 27: Kenntnisse über an<strong>de</strong>re Anbieter<br />

Wie sich aus <strong>de</strong>r Statistik erkennen lässt, verneint ein Großteil <strong>de</strong>r Befragten die<br />

Kenntnis nach weiteren Anbietern. Das ist einerseits sicherlich auf die tatsächliche<br />

Unwissenheit <strong>de</strong>r Unternehmen zurück zu führen. Zum An<strong>de</strong>ren ist zu be<strong>de</strong>nken,<br />

dass viele Unternehmen nicht gewillt sind, ihre Kontakte zu Schulungsanbietern preis<br />

zu geben. Hingegen nannten an<strong>de</strong>re Befragte, beson<strong>de</strong>rs die Versicherungen,<br />

bereitwillig schulen<strong>de</strong> Unternehmen. Deswegen sollte diese Frage <strong>von</strong> Unternehmen<br />

zu Unternehmen geson<strong>de</strong>rt betrachten wer<strong>de</strong>n, um somit die aussagekräftigsten<br />

Ergebnisse zu erzielen.<br />

Da die Wohlfahrt angab, dass Schulungen durch einen internen Trainer geschehen,<br />

wur<strong>de</strong> die Frage nach <strong>de</strong>r Kenntnis <strong>von</strong> an<strong>de</strong>ren Anbietern zu 100% mit ‚nein’<br />

beantwortet.<br />

73<br />

nein<br />

Des Weiteren wur<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Antworten <strong>von</strong> <strong>de</strong>n Befragten gegeben:<br />

Behör<strong>de</strong>n<br />

Studieninstitut Rhein-Neckar,<br />

Lan<strong>de</strong>swohlfahrtsverband Ba<strong>de</strong>n<br />

Behör<strong>de</strong>n Heloka Lan<strong>de</strong>sunfallkasse<br />

Energiewirtschaft Christine Tuchscherer<br />

Energiewirtschaft evus<br />

Sicherheitsunternehmen Kampfsport, IHK<br />

Verkehrsunternehmen<br />

Scholz & Partner - Marketing Kommunikation<br />

(Hamburg)<br />

Verkehrsunternehmen WBO<br />

ja


11 Ergebnis <strong>de</strong>r <strong>Untersuchung</strong><br />

Die Resultate sind zum einem be<strong>de</strong>utsam für die einzelnen Unternehmen. So zeigt<br />

sich das brancheninterne und branchenübergreifen<strong>de</strong>n Konfliktpotential und eine<br />

Risikoabschätzung kann getroffen wer<strong>de</strong>n. Zum an<strong>de</strong>ren stellen sie eine<br />

Informationsquelle für Anbieter <strong>von</strong> präventiven Maßnahmen dar. Als dritte Gruppe<br />

wer<strong>de</strong>n die Kun<strong>de</strong>n angesprochen.<br />

11.1 Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Ergebnisse für Anbieter <strong>von</strong><br />

Präventivmaßnahmen<br />

Je<strong>de</strong> <strong>de</strong>r untersuchten Branchen weist ein gewisses Konfliktpotential zwischen<br />

Mitarbeitern und Kun<strong>de</strong>n auf und die damit verbun<strong>de</strong>nen Folgen. Wie erwartet stellte<br />

sich heraus, dass nicht die Gesamtbeschäftigung, son<strong>de</strong>rn die Anzahl <strong>de</strong>r<br />

Mitarbeiter, die im Kun<strong>de</strong>nkontakt stehen, eine Aussage über die Häufigkeit <strong>von</strong><br />

Konfliktsituationen trifft. Konflikte entstehen in Unternehmen mit geringem, wie auch<br />

mit hohem Personalaufkommen. Bei einem großen Anteil <strong>von</strong> Mitarbeitern, die<br />

Konflikten ausgesetzt sind, rentieren sich aus ökonomischer Sicht<br />

Schulungsmaßnahmen. In Unternehmen mit beispielsweise 100 Beschäftigten,<br />

wobei nur drei bis vier Mitarbeitern im Kun<strong>de</strong>nservice tätig sind, rechnet sich <strong>de</strong>r<br />

Aufwand für groß angelegte Schulungsmaßnahmen weniger als bei einer<br />

Mitarbeiterzahl <strong>von</strong> 75 han<strong>de</strong>ln wür<strong>de</strong>. In Fällen mit geringen Mitarbeiterzahlen wird<br />

gern auf interne Maßnahmen zurückgegriffen, wie das Coaching.<br />

Die <strong>Untersuchung</strong> ergibt ebenfalls, dass ein gemischtes Gewaltvorkommen<br />

vorhan<strong>de</strong>n ist. Es muss daher vor je<strong>de</strong>r Maßnahme, die ergriffen wer<strong>de</strong>n soll, genau<br />

geprüft wer<strong>de</strong>n, um welche Art <strong>von</strong> Konflikten es sich han<strong>de</strong>lt und wodurch diese<br />

ausgelöst wer<strong>de</strong>n. Somit können die Maßnahmen situationsspezifisch vorbereitet<br />

und gezielt eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Art und Weise <strong>de</strong>s Schulungsbedarfs ist sehr branchenspezifisch. Ten<strong>de</strong>nziell<br />

wer<strong>de</strong>n Konflikte jedoch am häufigsten verbal durch Beleidigungen und Drohungen<br />

ausgelöst. Mitarbeiter müssen, wie die Auswertung zeigt, in einigen Branchen (vgl.<br />

Auswertung Frage 4) gezielter vorbereitet wer<strong>de</strong>n. Dadurch sollten sie auch<br />

eskalieren<strong>de</strong>n Situationen, in <strong>de</strong>nen Gewalt o<strong>de</strong>r Waffen zum Einsatz kommen,<br />

gewachsen sein. Doch stellt sich <strong>de</strong>r Bedarf <strong>von</strong> Schulungen zahlenmäßig gering<br />

74


dar. Weit größer ist <strong>de</strong>r Bedarf an Maßnahmen, die darauf abzielen, die Situationen<br />

verbal lösen zu können. Anhand <strong>de</strong>r Auswertung können bestimmte Branchen sogar<br />

als potentielle Kun<strong>de</strong>n solcher Maßnahmen verstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Es zeigt sich, dass<br />

Verkehrsunternehmen und Banken einen großen Bedarf an Maßnahmen aufweisen,<br />

<strong>de</strong>r zum Teil noch nicht ge<strong>de</strong>ckt ist.<br />

Verkehrsunternehmen und Behör<strong>de</strong>n haben sich zahlenmäßig am stärksten an <strong>de</strong>r<br />

Befragung beteiligt. Sie beschäftigen sich bereits intensiv mit <strong>de</strong>r untersuchten<br />

Thematik und bekun<strong>de</strong>n großes Interesse.<br />

Interessant ist das Ergebnis <strong>de</strong>r Sicherheitsbranche. Konfliktsituationen bil<strong>de</strong>n in<br />

diesem Fall sozusagen die Grundlage für <strong>de</strong>n Tätigkeitsbereich dieser Branche.<br />

Daher kann nicht da<strong>von</strong> gesprochen wer<strong>de</strong>n, Konflikte grundsätzlich zu vermei<strong>de</strong>n.<br />

Vielmehr ist gera<strong>de</strong> hier <strong>de</strong>r richtige Umgang mit solchen Situationen gefragt.<br />

Hingegen fallen Wohlfahrtsverbän<strong>de</strong> nicht in diese Kategorie. An solche<br />

Einrichtungen wen<strong>de</strong>n sich Menschen, <strong>von</strong> <strong>de</strong>nen selten Konflikte ausgelöst wer<strong>de</strong>n,<br />

da sie Hilfe erbitten und <strong>de</strong>shalb ein entsprechen<strong>de</strong>s Verhalten zeigen. Lediglich<br />

durch Verwandte kommt es selten o<strong>de</strong>r gelegentlich zu Auseinen<strong>de</strong>rsetzungen.<br />

Inkassounternehmen weisen meist, nach eigenen Angaben, eine viel zu geringe Zahl<br />

an Mitarbeitern auf, so dass <strong>von</strong> ihnen beson<strong>de</strong>re Schulungen nicht in Betracht<br />

gezogen wer<strong>de</strong>n. Hier wird größtenteils eine Lehre aus Erfahrungen gezogen o<strong>de</strong>r<br />

ein Mentor eingesetzt.<br />

11.2 Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Ergebnisse für Unternehmen<br />

Allgemein zeigt sich eine große Bereitschaft <strong>de</strong>r Unternehmen, solche Maßnahmen<br />

einzuführen und anzuwen<strong>de</strong>n. Allen Unternehmen ist es <strong>von</strong> großer Wichtigkeit, dass<br />

Situationen zwischen Kun<strong>de</strong>n und Mitarbeitern gar nicht erst entstehen. Die Qualität<br />

<strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>nservice soll möglichst nicht beeinträchtigt wer<strong>de</strong>n. Dies hätte ein<br />

Imageverlust <strong>de</strong>s Unternehmens zur Folge, <strong>de</strong>r verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n soll. Nur ein<br />

glücklicher Kun<strong>de</strong> ist ein guter Kun<strong>de</strong>. Ebenso weisen diese Branchen eine hohe<br />

Anzahl an Beschäftigten im Kun<strong>de</strong>nkontakt auf, wodurch <strong>de</strong>r Bedarf weiter ansteigt.<br />

Vor allem Verkehrsunternehmen und Banken zeigen gesteigertes Interesse.<br />

Die Häufigkeit <strong>de</strong>s Auftretens <strong>von</strong> Konflikten ist branchenspezifisch, kann aber als<br />

Indikator angesehen wer<strong>de</strong>n. Bei häufigem Auftreten <strong>von</strong> Konflikten dürfen die damit<br />

verbun<strong>de</strong>nen Folgen für die Unternehmung nicht unterschätzt wer<strong>de</strong>n.<br />

75


Konfliktsituationen können einen Imageverlust nach sich ziehen. Oftmals wer<strong>de</strong>n<br />

unbeteiligte Kun<strong>de</strong>n, die diese Situation zunächst nur beobachten, ebenfalls mit<br />

hineingezogen. Allein die Beobachtung <strong>de</strong>s Konflikts kann einen negativen<br />

Imagetransfer implizieren. Weitere Auswirkungen, speziell auf interne Vorgänge und<br />

die damit verbun<strong>de</strong>nen Folgen für Unternehmen sind in Kapitel 6 (S. 30)<br />

beschrieben. Es hat sich gezeigt, dass Schulungen <strong>de</strong>m entgegen wirken und ihnen<br />

damit eine hohe Be<strong>de</strong>utung zukommt. So wird die Produktivität sowie Kun<strong>de</strong>n- und<br />

Arbeitszufrie<strong>de</strong>nheit gesteigert. Des Weiteren vermei<strong>de</strong>n Schulungen das<br />

Aufkommen und/o<strong>de</strong>r das Eskalieren <strong>von</strong> Konflikten. Allen Unternehmen ist es <strong>von</strong><br />

großer Wichtigkeit, dass Situationen zwischen Kun<strong>de</strong>n und Mitarbeitern gar nicht erst<br />

eskalieren.<br />

11.3 Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Ergebnisse für <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n<br />

Kun<strong>de</strong>n sind Menschen und zeigen die damit verbun<strong>de</strong>nen menschlichen<br />

Verhaltsweisen. Dazu gehört auch Gereiztheit, die sich in Wut o<strong>de</strong>r Aggressivität<br />

steigern kann. Den Grund für die Verärgerung wird <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> im Verhalten <strong>de</strong>s<br />

Unternehmens suchen. Es ist wichtig, dass solch ein Verhalten <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Person,<br />

gegen die es sich richtet, abgefangen wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Warum auch sollte er sich die Rechtfertigungen <strong>de</strong>s Unternehmens anhören, wenn<br />

diese im flapsigem Ton vorgetragen wer<strong>de</strong>n. Geschultes Personal wird versuchen,<br />

gemeinsam mit ihm eine für ihn und das Unternehmen vertretbare Lösung zu<br />

erarbeiten. Damit kann zumeinst die Verärgerung über das Unternehmen behoben<br />

o<strong>de</strong>r zumin<strong>de</strong>st verringert wer<strong>de</strong>n. Der Kun<strong>de</strong> selbst, <strong>de</strong>r am Anfang verärgert <strong>de</strong>m<br />

Kun<strong>de</strong>nservice gegenübertrat, kann das Unternehmen letzten En<strong>de</strong>s mit einer<br />

positiveren Grundstimmung verlassen. Folglich kann auch er indirekt einen Nutzen<br />

aus Präventivmaßnahmen ziehen.<br />

12 Erfahrungsbericht<br />

Wie allgemein bei Projektarbeiten üblich, ergeben sich auch im Verlauf dieser Arbeit<br />

einige Sachverhalte die wir gerne als Erfahrungen verzeichnen möchten.<br />

76


Probleme ergaben sich bei Fragestellung 7, „Wer<strong>de</strong>n Konfliktsituationen durch<br />

bestimmte Menschen auslösen“. Hier stellte sich heraus, dass sich viele <strong>de</strong>r<br />

Befragten nicht mit <strong>de</strong>n vorgegebenen Antworten anfreun<strong>de</strong>n konnten und <strong>de</strong>shalb<br />

die Antwortmöglichkeit „an<strong>de</strong>re“ wählten. Dadurch konnten die Ergebnisse nicht klar<br />

dargestellt wer<strong>de</strong>n. An<strong>de</strong>re bemängelten die Art <strong>de</strong>r Fragestellung o<strong>de</strong>r besser<br />

gesagt, die dazugehörigen Antwortmöglichkeiten dahingehend, dass sich durch die<br />

vorgegebenen Antworten diskriminiert fühlten o<strong>de</strong>r eine Vorverurteilung befürchteten.<br />

In diesem Zusammenhang mel<strong>de</strong>te sich einer <strong>de</strong>r befragten Proban<strong>de</strong>n und gab zu<br />

verstehen, dass das Thema <strong>de</strong>r Projektarbeit sehr interessant sei und er diese gerne<br />

unterstützen wolle. Lei<strong>de</strong>r fühle er sich aufgrund seiner ausländischen Herkunft und<br />

<strong>de</strong>r vorgegebenen Antwortmöglichkeit „ausländische Mitarbeiter“ persönlich<br />

angegriffen und nahm <strong>de</strong>shalb <strong>von</strong> <strong>de</strong>r weiteren Beantwortung abstand. Dies waren<br />

jedoch nur Einzelfälle und fielen daher bei <strong>de</strong>r Auswertung nicht ins Gewicht.<br />

Schwierigkeiten bei <strong>de</strong>r Auswertung machte auch die Tatsache, dass bei einigen<br />

Fragestellungen sehr viele Antwortmöglichkeiten angeboten wur<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>shalb die<br />

Übersichtlichkeit im Zusammenhang mit <strong>de</strong>n grafischen Darstellungen litt. Hier wäre<br />

es im Nachhinein sinnvoller gewesen die Anzahl <strong>de</strong>r Antworten zu begrenzen. Dies<br />

stellte sich vor allem bei <strong>de</strong>r telefonischen Befragung als problematisch dar. Durch<br />

das verlesen <strong>de</strong>r Antwortmöglichkeiten, ohne dass <strong>de</strong>m Befragten die Antworten in<br />

schriftlicher Form vorlagen, erfor<strong>de</strong>rte dies eine mehrfache Wie<strong>de</strong>rholung.<br />

Gerne hätten wir auch Rückschlüsse darauf gezogen, wie häufig Konflikte mit<br />

Waffengewalt im Vergleich zu verbalen Konfliktsituationen auftreten. Dadurch hätten<br />

sich möglicherweise direkte Ansatzpunkte für Schulungs-Maßnahmen fin<strong>de</strong>n lassen.<br />

Da dies bei <strong>de</strong>r Fragestellung im Vorfeld lei<strong>de</strong>r nicht berücksichtigt wur<strong>de</strong>, lässt sich<br />

in diesem Zusammenhang nur feststellen, wie häufig Konflikte allgemein auftreten.<br />

Betrachtet man die Rücklaufquote <strong>von</strong> 10,64%, so wur<strong>de</strong>n unsere Erwartungen<br />

übertroffen. Dies lässt auf ein großes Interesse <strong>de</strong>r Unternehmen schließen.<br />

Weiter beabsichtigten wir eine Deutschlandkarte zu erstellen, aus <strong>de</strong>r sich das<br />

Konfliktpotential und <strong>de</strong>r regionale Schulungsbedarf ablesen lassen wür<strong>de</strong>n. Hier<br />

erkannten wir jedoch, dass dies nicht sinnvoll war, da unter an<strong>de</strong>rem die<br />

77


Aussagekraft sowie die Vergleichbarkeit litt. Darüber hinaus ist zu berücksichtigten,<br />

dass in Deutschland eine unterschiedliche Verteilung <strong>de</strong>r Brachen vorliegt. So ist<br />

beispielsweise auffällig, dass es in Hamburg eine Anhäufung <strong>von</strong> Versicherungen<br />

gibt und sich in Frankfurt am Main überdurchschnittlich viele Banken angesie<strong>de</strong>lt<br />

haben.<br />

Sinnvoller wäre es hier gewesen die Branchen getrennt zu betrachten. Da jedoch die<br />

Vorbereitungen im Vorfeld nicht auf eine <strong>de</strong>rartige, branchenspezifische Auswertung<br />

ausgelegt waren, fehlten die Daten für eine entsprechen<strong>de</strong> Darstellung.<br />

13 Interview mit einem Anbieter präventiver Maßnahmen<br />

Erfolgreiche Deeskalationstrainings<br />

Möglichkeiten, in aggressiven Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren und<br />

Aggressionen zu vermei<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>eskalierend zu wirken<br />

Interview mit Herrn Wiehagen <strong>von</strong> Preventas, Institut zum Kommunikations- und<br />

Konfliktmanagement.<br />

Januar 2005<br />

Konzept <strong>von</strong> Preventas ist: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärken, schützen,<br />

Arbeitszufrie<strong>de</strong>nheit auch in schwierigen Berufsfel<strong>de</strong>rn hervorrufen und<br />

Krankheitsstän<strong>de</strong> senken.<br />

Frau Neumetzger:<br />

„Herr Wiehagen, Sie führen seit einigen Jahren mit weiteren Trainern erfolgreich<br />

unterschiedlichste Seminare zum Konfliktmanagement und insbeson<strong>de</strong>re zur<br />

Deeskalation schwieriger und aggressiver Situationen durch.<br />

Sind diese Seminare eine Antwort auf verän<strong>de</strong>rte Bedingungen in unserer<br />

Gesellschaft?“<br />

Achim Wiehagen<br />

„Meiner Ansicht nach – ja! Die Gesellschaft, dass heißt die Menschen verän<strong>de</strong>rn<br />

sich.<br />

78


Unser Leben wird immer hektischer und schnelllebiger, es gibt multikulturelle<br />

Missverständnisse. Die Menschen haben dadurch immer mehr Stress, <strong>de</strong>r sich in<br />

Aggressionen auswirkt. Schauen Sie sich beispielsweise einmal die Aggressivität in<br />

Warteräumen <strong>von</strong> Auslän<strong>de</strong>r- o<strong>de</strong>r Sozialämtern an. Die Nutzung <strong>von</strong><br />

nie<strong>de</strong>rschwelliger Gewalt zur Durchsetzung eigener Bedürfnisse ist hier an <strong>de</strong>r<br />

Tagesordnung.<br />

Gera<strong>de</strong> hier wird auch ein weiterer Aspekt <strong>de</strong>utlich. Die Aggressivität nimmt zu, weil<br />

die Menschen einen Rückschritt in Ihrem Wohlstand machen. Selbst bei kleineren<br />

Reklamationen haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oftmals Schwierigkeiten, da<br />

die Kun<strong>de</strong>n unverschämt wer<strong>de</strong>n. Vielleicht auch <strong>de</strong>shalb, weil wir nie gelernt haben<br />

wie man Konflikte angeht.<br />

Bereits kleine Störungen eskalieren.“<br />

Ausgedrückt wer<strong>de</strong>n diese Problemstellungen sehr <strong>de</strong>utlich durch die<br />

Kriminalstatistik.<br />

In Deutschland sinkt die allgemeine Kriminalität – jedoch die Gewalt<strong>de</strong>likte steigen<br />

an und bei je<strong>de</strong>r vierten Gewaltstraftat wer<strong>de</strong>n Waffen mitgeführt o<strong>de</strong>r eingesetzt?“<br />

Viola Neumetzger:<br />

„Welche Be<strong>de</strong>utung hat das für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im direktem<br />

Kun<strong>de</strong>nkontakt arbeiten?“<br />

Achim Wiehagen<br />

„Obwohl man die einzelnen Bereiche sehr unterschiedlich betrachten muss, so kann<br />

man eins feststellen, immer mehr Menschen reagieren aggressiv und immer mehr<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wer<strong>de</strong>n verunsichert und haben wenig o<strong>de</strong>r keine<br />

Handlungsmetho<strong>de</strong>n, um mit diesen Situationen umzugehen.“<br />

Viola Neumetzger:<br />

„Und was sind die Konsequenzen?“<br />

Achim Wiehagen<br />

„Die zwei prägnantesten möchte ich Ihnen nennen.<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter reagieren ebenfalls gestresst und aggressiv. Das hat<br />

natürlich Auswirkungen auf <strong>de</strong>n Service und das Image <strong>de</strong>r Unternehmen.<br />

79


So wirkt beispielsweise ein schreien<strong>de</strong>r Busfahrer, <strong>de</strong>r einen weglaufen<strong>de</strong>n<br />

Schwarzfahrer <strong>von</strong> hinten umtritt, nicht vertrauenserweckend.<br />

Die Unternehmen stellen in diesen Bereichen ein zunehmen<strong>de</strong>s<br />

Beschwer<strong>de</strong>aufkommen fest.<br />

Es gibt sogar Branchen, die auf Grund <strong>de</strong>r vorgenannten Erscheinungen rückläufige<br />

Kun<strong>de</strong>nkontakte haben.<br />

O<strong>de</strong>r die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fühlen sich hilflos, die Arbeitszufrie<strong>de</strong>nheit<br />

sinkt o<strong>de</strong>r führen wichtige Arbeiten nicht o<strong>de</strong>r nur sehr schlecht durch..<br />

Ich kenne auch Fälle, in <strong>de</strong>nen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter körperlich<br />

angegriffen und bedroht wur<strong>de</strong>n und auf Grund <strong>de</strong>r Vorfälle verletzt wur<strong>de</strong>n, o<strong>de</strong>r so<br />

psychisch belastet waren, dass es zu Krankenhausaufenthalten kam.“<br />

Viola Neumetzger:<br />

„Wie gehen <strong>de</strong>nn die Unternehmen mit diesen Anfor<strong>de</strong>rungen um?“<br />

Achim Wiehagen<br />

„Auch hier wie<strong>de</strong>r ganz unterschiedlich.<br />

Manche sehen die Problematik nicht o<strong>de</strong>r wollen sie nicht sehen.<br />

An<strong>de</strong>re haben Angst vor einem Imagescha<strong>de</strong>n und gehen die Probleme nur sehr<br />

verhalten o<strong>de</strong>r halbherzig an.<br />

An<strong>de</strong>re wie<strong>de</strong>rum sehen die Auswirkungen für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

und nehmen sich <strong>de</strong>r Thematik intensiv an“.<br />

Viola Neumetzger:<br />

„Wie gehen <strong>de</strong>nn die Unternehmen vor?“<br />

Achim Wiehagen<br />

„Häufig nur durch technische Sicherungen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Einsatz <strong>von</strong> Sicherheitspersonal<br />

– im Glauben, solche Situationen verhin<strong>de</strong>rn zu können. Aber sie vergessen häufig<br />

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf die Situationen vorzubereiten.“<br />

80


Viola Neumetzger:<br />

„Wie sollten die Unternehmen vorgehen?“<br />

Achim Wiehagen<br />

„Aus unserer Erkenntnis systematischer. Das be<strong>de</strong>utet, alle Möglichkeiten in Betracht<br />

ziehen, die Situationen zu vermei<strong>de</strong>n aber auch, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

in ihren schwierigen Aufgaben zu unterstützen. Unterstützen kann dabei vieles<br />

be<strong>de</strong>uten. Schulungen gehören sicherlich dazu aber auch die persönliche<br />

Unterstützung durch Führungskräfte und <strong>de</strong>r Wille <strong>de</strong>r Unternehmen, die Thematik<br />

offen anzugehen.“<br />

Viola Neumetzger:<br />

„Herr Wiehagen, was kann mit Hilfe Ihres Trainings erreicht wer<strong>de</strong>n?“<br />

Achim Wiehagen<br />

„Die Ursachen können wir nicht beheben, aber die Auswirkungen! Die Auswertungen<br />

und die Rückmeldungen <strong>de</strong>r Teilnehmerinnen und Teilnehmer <strong>de</strong>r Seminare haben<br />

ergeben, dass durch die Aufklärung, Schulung, die praktischen Hinweise und die<br />

realistischen Trainings die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Konfliktsituationen<br />

professionell handhaben können.<br />

Dadurch wächst die Sicherheit und die Zufrie<strong>de</strong>nheit. Beschwer<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n reduziert<br />

und Krankheitsfälle vermin<strong>de</strong>rt.<br />

Viola Neumetzger:<br />

„Herr Wiehagen, wie sehen <strong>de</strong>nn die Trainings aus und was erlernen die<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer?“<br />

Achim Wiehagen<br />

„Die meisten Trainings wer<strong>de</strong>n an zwei o<strong>de</strong>r mehr Tagen auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>s <strong>von</strong><br />

Preventas und mir entwickelten Konzeptes <strong>von</strong> erfahrenen Trainern durchgeführt.<br />

Preventas stellt zu diesen Trainings immer einen erfahrenen Trainer <strong>de</strong>r Polizei<br />

bereit.<br />

Das sichert uns, <strong>de</strong>n Teilnehmerinnen und Teilnehmern und <strong>de</strong>n Unternehmen eine<br />

Verbindung zwischen Wissenschaft, Erfahrung und Praxis.<br />

81


Methodisch wechseln sich Lehrvorträge, Erfahrungsaustausch, Arbeitsgruppen und<br />

realistische, praxisnahe Trainingseinheiten ab.<br />

Gera<strong>de</strong> die Erfahrung <strong>de</strong>r Trainer <strong>de</strong>r Polizei bringt es mit sich, dass die<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer die im Vorhinein recht skeptisch „Rollenspielen“<br />

gegenüberstehen, nach <strong>de</strong>n realistischen Trainingseinheiten in <strong>de</strong>nen Sie mit einem<br />

Trainer üben, begeistert sind.<br />

Viola Neumetzger:<br />

„Wie sieht so ein Training <strong>de</strong>nn aus?“<br />

Achim Wiehagen<br />

„Wir trainieren insbeson<strong>de</strong>re die Inhalte:<br />

• realistische Situations- und Menscheneinschätzung<br />

• Gefahrenvermeidung<br />

• sprachlicher und taktischer Umgang in <strong>de</strong>n Situationen<br />

• Umgang mit Stress und Aggression<br />

• Kun<strong>de</strong>norientierung auch gegenüber <strong>de</strong>m schwierigen Mieter<br />

in realistischen Umfel<strong>de</strong>rn.<br />

Die Trainingssituationen schil<strong>de</strong>rn die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst.“<br />

Viola Neumetzger:<br />

„Herr Wiehagen, wir danken Ihnen für dieses Gespräch“<br />

Achim Wiehagen<br />

„Ich möchte mich bei auch bei Ihnen bedanken, dass Sie die Thematik aufgegriffen<br />

haben.<br />

Ich glaube, dass die Unternehmen und Verwaltungen gera<strong>de</strong> durch <strong>de</strong>n<br />

branchenübergreifen<strong>de</strong>n Vergleich wichtige Informationen für ihre weitere<br />

strategische Ausrichtung erhalten haben.“<br />

Achim Wiehagen<br />

Preventas, Institut für Kommunikations- und Konfliktmanagement<br />

www.PREVENTAS.<strong>de</strong><br />

info@<strong>preventas</strong>.<strong>de</strong><br />

82


14 Fazit<br />

Abschließend ist zu bemerken, dass Konflikte und Gewalt schon immer ein<br />

Bestandteil <strong>de</strong>s menschlichen Zusammenlebens darstellten. Allerdings sind durch<br />

Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r gesellschaftlichen Werte neue Probleme entstan<strong>de</strong>n. Vor allem<br />

körperliche Gewalt steigt, und noch erschrecken<strong>de</strong>r sind die wachsen<strong>de</strong>n Zahlen <strong>von</strong><br />

jugendlichen Straftätern. Diese Problematik macht natürlich auch vor Unternehmen<br />

nicht halt. Beson<strong>de</strong>rs betroffen ist die Dienstleistungsbranche, auf welche sich in <strong>de</strong>r<br />

Befragung konzentriert wur<strong>de</strong>. Die hohe Rücklaufquote ver<strong>de</strong>utlicht das Interesse <strong>de</strong>r<br />

einzelnen Unternehmen für diese Thematik. Es hat eine Sensibilisierung in diesem<br />

Bereich stattgefun<strong>de</strong>n. Die Unternehmen haben erkannt, dass sie ihren Mitarbeiter<br />

Hilfestellungen geben müssen. Durch Konflikte kann das Personal verunsichert und<br />

<strong>de</strong>motiviert wer<strong>de</strong>n. Dies hat auch Folgen auf das Betriebsklima und die<br />

Arbeitsproduktivität. Eine generell gereizte Stimmung ist ein Nährbo<strong>de</strong>n für neue<br />

Konflikte, die unter Umstän<strong>de</strong>n eskalieren können. Vor allem in Bereichen, in <strong>de</strong>nen<br />

es zu sehr gefährlichen Situationen kommen kann, wie beispielsweise Überfälle mit<br />

Waffengewalt, müssen die Mitarbeiter eine Anleitung erhalten, wie sie sich verhalten<br />

sollen. Dies rechtfertigt Maßnahmen, welche <strong>de</strong>n Mitarbeitern <strong>de</strong>n Umgang mit<br />

Konflikten erleichtern. Die Analyse <strong>de</strong>r Ergebnisse zeigt, dass in nahezu allen<br />

Unternehmen Maßnahmen, zur Konfliktbewältigung durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Konflikte<br />

und Gewaltsituationen lassen sich durch präventive Maßnahmen in einer positiven<br />

Weise vom Mitarbeiter beeinflussen. Auf verbale Gewalt, die laut <strong>de</strong>n Ergebnissen<br />

<strong>de</strong>r Auswertung das häufigste Problem im beruflichen Alltag darstellt, können<br />

Mitarbeiter gut vorbereitet wer<strong>de</strong>n. Heikle Situationen, die ohne geschultes Personal<br />

eventuell eskalieren, können besser gelöst wer<strong>de</strong>n. Auch technische und<br />

organisatorische Maßnahmen bringen zusätzliche Sicherheit. Dies kann sich auch<br />

positiv auf die Zufrie<strong>de</strong>nheit <strong>de</strong>r Mitarbeiter auswirken. Konflikte wer<strong>de</strong>n besser<br />

verarbeitet, was zu einer neuen Stufe <strong>de</strong>r Servicequalität führt. Denn auch Kun<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n sich in einer ruhigen und sicheren Umgebung wohler fühlen. Dies ist im<br />

Beson<strong>de</strong>ren wichtig für die Unternehmen <strong>de</strong>r Dienstleistungsbranche, woraus sich<br />

die Schlussfolgerung ergibt, dass <strong>de</strong>r Bedarf an Maßnahmen zur Konfliktbewältigung<br />

weiter ansteigen wird. Unternehmen sollten ihre Mitarbeiter durch Maßnahmen wie<br />

Schulungen und Gespräche weiterhin unterstützen und es nicht bei einer einmaligen<br />

Handlung belassen, son<strong>de</strong>rn sie sollten in regelmäßigen Abstän<strong>de</strong>n erfolgen.<br />

83


Beson<strong>de</strong>rs nach Konflikten ist eine Betreuung wichtig. Auf diese Weise kann <strong>de</strong>m<br />

Personal auf langfristig das Gefühl <strong>von</strong> Sicherheit gegeben wer<strong>de</strong>n. Wichtig ist<br />

jedoch, dass versucht wird, erst gar nicht solche Situationen entstehen zu lassen.<br />

Diese Probleme wer<strong>de</strong>n auch in Zukunft eine Thematik darstellen, mit <strong>de</strong>r sich die<br />

Unternehmen beschäftigen müssen. Gewalt und Konflikte gehören zu <strong>de</strong>r<br />

Gesellschaft und wer<strong>de</strong>n immer ein Problem im beruflichen Alltag darstellen.<br />

84


15 Literaturverzeichnis<br />

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85


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• Knill, Marcus (o. J.): ”Das Harvard-Konzept“, Internet WWW-Seite unter <strong>de</strong>r<br />

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• Kolb, Meinulf, (1995): „Personalmanagement“, Berlin Verlag Arno Spitz<br />

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14_krumme.pdf, letzte Än<strong>de</strong>rung nicht angegeben, Zugriff am 01.02.05<br />

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Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesba<strong>de</strong>n 2000; Download <strong>de</strong>r Graphik:<br />

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• Nunner-Winkler, Gertrud (2004): „Gewalt – Entwicklungen, Strukturen,<br />

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04.01.05<br />

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Zugriff am 01.02.05<br />

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am 09.01.2005<br />

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http://www.tombeck.com/gewalt/in<strong>de</strong>x2.html, letzte Än<strong>de</strong>rung nicht<br />

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• Pommer, Hans Jörg, (1986): „Personalentwicklung“, hrsg. v. Berndt, Günter,<br />

Carl Heymanns Verlag KG, Köln, Berlin, Bonn, München 1986<br />

• Pretzer, Cornelia, (o. J.): Internet unter URL-Adresse:<br />

http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479E9E76425072B196C3/Doc~E5E<br />

537153903E480598D48CB99E3A48A8~ATpl~Ecommon~Scontent.html,<br />

letzte Än<strong>de</strong>rung nicht angegeben, Zugriff 20.12.04<br />

• Quinting, Renate, (o. J.): „Erfolgreich Verhan<strong>de</strong>ln mit <strong>de</strong>m Harvard-Konzept“,<br />

Internet unter <strong>de</strong>r URL-Seite:<br />

http://www.symposion.<strong>de</strong>/mediation/mediation_03.htm, letzte Än<strong>de</strong>rung nicht<br />

angegeben, Zugriff am 20.01.05<br />

91


• Ratzek, Wolfgang, (2002): „Die Entstehung <strong>von</strong> Konflikten“, hrsg. v.<br />

Nie<strong>de</strong>rsächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, Internet<br />

WWW-Seite unter <strong>de</strong>r URL-Adresse: http://www.bibliotheksaur.<strong>de</strong>/2002_2/165-168.pdf,<br />

letzte Än<strong>de</strong>rung am 08.12.2004, Zugriff am<br />

15.12.2004<br />

• Scherm, Ewald; Süß, Stefan, (2003): „WiSo Kurzlehrbücher Reihe<br />

Betriebswirtschaft, Personalmanagement“, Verlag Franz Vahlen GmbH,<br />

München 2003<br />

• Schneckenburger, Anke, (o. J.): „IT - Kompaktkurs FH Deggendorf<br />

Personal&Marketing“, hrsg. v. PIN, Internet WWW-Seite unter <strong>de</strong>r URL-<br />

Adresse: http://www.bw.fh-<strong>de</strong>ggendorf.<strong>de</strong>/kurse/pers/skripten/skript5.pdf,<br />

letzte Än<strong>de</strong>rung nicht angegeben, Zugriff 06.01.05<br />

• Scholz, Christian, (1994): „Personalmanagement“, 4. Auflage, Verlag Franz<br />

Vahlen GmbH, München 1994<br />

• Schulz <strong>von</strong> Thun, Friedmann, (1989): „Miteina<strong>de</strong>r re<strong>de</strong>n 1“, Rowohlt<br />

Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg, Oktober 1981<br />

• Selter, Joachim, (2002): „Konflikte in <strong>de</strong>r Hochschule: vorbeugen und<br />

kompetent bearbeiten“, hrsg. v. CHE Centrum für Hochschulentwicklung,<br />

Internet WWW-Seite unter <strong>de</strong>r URL-Adresse:<br />

http://www.hochschulkurs.<strong>de</strong>/fk3_2002_selter_beitrag.doc, 2002, letzte<br />

Än<strong>de</strong>rung nicht angegeben, Zugriff am 29.12.04<br />

• Stangl, Werner, (2004): „Die vier Seiten einer Nachricht – ein Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r<br />

zwischenmenschlichen Kommunikation“, Internet WWW-Seite unter <strong>de</strong>r URL-<br />

Adresse: http://arbeitsblaetter.stangltaller.at/KOMMUNIKATION/Komm4Seiten.shtml,<br />

letzte Än<strong>de</strong>rung nicht<br />

angegeben, Zugriff am 14.12.04<br />

• Struck, Peter, (1995): „Zuschlagen, Zerstören, Selbstzerstören – Wege aus<br />

<strong>de</strong>r Spirale <strong>de</strong>r Gewalt“, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1995<br />

• Trossen, Arthur, (o. J.): „Definition – Konflikt“, hrsg. v. Integrierte Mediation<br />

e.V. vertreten durch 1. Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>n Arthur Trossen, Internet WWW-<br />

Seite unter <strong>de</strong>r URL-Adresse:<br />

http://konfliktbehandlung.<strong>de</strong>/main.php?menu_id=6075&page_id=528&filter_id=<br />

1, letzte Än<strong>de</strong>rung nicht angegeben, Zugriff am 29.12.04<br />

92


• Weis, Hans Christian, (1990): „Marketing“, 7. Auflage, Friedrich Kiehl Verlag<br />

GmbH, Ludwigshafen (Rhein): Kiehl 1990<br />

• Wolf, Jakob, (1988): „Marktforschung“, Verlag mo<strong>de</strong>rne industrie AG & Co.,<br />

Landsberg am Lech 1988<br />

93


17. Anhang<br />

Frage 3 Wie viele Mitarbeiter stehen im Kun<strong>de</strong>nkontakt?<br />

absolut Bank Behör<strong>de</strong>n Energie Inkasso Klinik Sicherheit Telekom. Verkehr Versichg Wohlfahrt<br />

bis 25% 3 1 1 5<br />

bis 50% 4 5 4 1 1 1 6 1<br />

bis 75% 4 3 2 2 3<br />

über 75% 3 12 1 5 4 5 3 9 2 1<br />

Frage 3 Wie viele Mitarbeiter stehen im Kun<strong>de</strong>nkontakt?<br />

relativ Bank Behör<strong>de</strong>n Energie Inkasso Klinik Sicherheit Telekom. Verkehr Versichg Wohlfahrt<br />

bis 25% 30,00% 11,11% 25,00% 21,74%<br />

bis 50% 36,36% 25,00% 40,00% 11,11% 20,00% 16,67% 26,09% 50,00%<br />

bis 75% 36,36% 15,00% 20,00% 22,22% 13,04%<br />

über 75% 27,27% 60,00% 10,00% 55,56% 80,00% 83,33% 75,00% 39,13% 100,00% 50,00%<br />

Frage 4 Welche Konfliktsituationen treten im Kun<strong>de</strong>nbereich auf?<br />

absolut Bank Behör<strong>de</strong>n Energie Inkasso Klinik Sicherheit Telekom. Verkehr Versichg Wohlfahrt<br />

Verbale Konfliktsituation 11 19 10 8 5 6 4 22 2 2<br />

Beleidigungen 7 15 9 6 3 5 1 13 2 1<br />

Sachschä<strong>de</strong>n 1 9 3 1 3 4 1<br />

mit Waffen 2 3 2<br />

Drohungen 5 11 7 3 2 3 1 5 1<br />

körperliche Angriffe 1 8 1 1 2 2<br />

an<strong>de</strong>re 1 1 1 1<br />

Frage 4 Welche Konfliktsituationen treten im Kun<strong>de</strong>nbereich auf?<br />

relativ Bank Behör<strong>de</strong>n Energie Inkasso Klinik Sicherheit Telekom. Verkehr Versichg Wohlfahrt<br />

Verbale Konfliktsituation 40,74% 28,79% 33,33% 44,44% 41,67% 27,27% 66,67% 46,81% 40,00% 50,00%<br />

Beleidigungen 25,93% 22,73% 30,00% 33,33% 25,00% 22,73% 16,67% 27,66% 40,00% 25,00%<br />

Sachschä<strong>de</strong>n 3,70% 13,64% 10,00% 8,33% 13,64% 8,51% 25,00%<br />

mit Waffen 7,41% 4,55% 9,09%<br />

Drohungen 18,52% 16,67% 23,33% 16,67% 16,67% 13,64% 16,67% 10,64% 20,00%<br />

körperliche Angriffe 3,70% 12,12% 3,33% 8,33% 9,09% 4,26%<br />

an<strong>de</strong>re 1,52% 5,56% 4,55% 2,13%<br />

94


Frage 5 Wie häufig treten Konfliktsituationen auf?<br />

absolut Bank Behör<strong>de</strong>n Energie Inkasso Klinik Sicherheit Telekom. Verkehr Versichg Wohlfahrt<br />

selten 5 4 4 1 3 3 2 13 1<br />

gelegentlich 4 10 4 7 2 2 2 8 1 1<br />

häufig 2 6 2 1 1 3 1<br />

Frage 5 Wie häufig treten Konfliktsituationen auf?<br />

relativ Bank Behör<strong>de</strong>n Energie Inkasso Klinik Sicherheit Telekom. Verkehr Versichg Wohlfahrt<br />

selten 45,45% 20,00% 40,00% 11,11% 60,00% 50,00% 50,00% 54,17% 50,00%<br />

gelegentlich 36,36% 50,00% 40,00% 77,78% 40,00% 33,33% 50,00% 33,33% 50,00% 50,00%<br />

häufig 18,18% 30,00% 20,00% 11,11% 16,67% 12,50% 50,00%<br />

Frage 6 Bei welcher Form <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>nkontaktes treten Konfliktsituationen auf?<br />

absolut Bank Behör<strong>de</strong>n Energie Inkasso Klinik Sicherheit Telekom. Verkehr Versichg Wohlfahrt<br />

indirekter Kontakt 3 2 2 1 4 1<br />

telefonischer Kontakt 9 17 10 9 2 2 4 21 2 1<br />

schriftlicher Kontakt 6 11 5 5 1 1 2 12 1<br />

persönlicher Kontakt 11 19 10 4 5 5 15 1 1<br />

Frage 6 Bei welcher Form <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>nkontaktes treten Konfliktsituationen auf?<br />

relativ Bank Behör<strong>de</strong>n Energie Inkasso Klinik Sicherheit Telekom. Verkehr Versichg Wohlfahrt<br />

indirekter Kontakt 6,00% 7,40% 10,00% 11,11% 7,55% 20,00%<br />

telefonischer Kontakt 34,62% 34,00% 37,04% 45,00% 25,00% 22,20% 66,67% 39,62% 40,00% 50,00%<br />

schriftlicher Kontakt 23,08% 22,00% 18,52% 25,00% 12,50% 11,11% 33,33% 22,64% 20,00%<br />

persönlicher Kontakt 42,31% 38,00% 37,04% 20,00% 62,50% 55,56% 28,30% 20,00% 50,00%<br />

95


Frage 7 Wer<strong>de</strong>n Konfliktsituationen durch bestimmte Menschen ausgelöst?<br />

absolut Bank Behör<strong>de</strong>n Energie Inkasso Klinik Sicherheit Telekom. Verkehr Versichg Wohlfahrt<br />

Betrunkene 3 8 4 3 5 6<br />

ausländische Mitbürger 4 8 7 1 1 4 3<br />

Drogenabhängige 3 7 6 1 3 2<br />

an<strong>de</strong>re Randgruppen 2 7 4 1 2 4 2<br />

Erwerbslose 5 8 7 9 1 3 2<br />

an<strong>de</strong>re 9 18 6 2 3 4 18 2 2<br />

Frage 7 Wer<strong>de</strong>n Konfliktsituationen durch bestimmte Menschen ausgelöst?<br />

absolut Bank Behör<strong>de</strong>n Energie Inkasso Klinik Sicherheit Telekom. Verkehr Versichg Wohlfahrt<br />

Betrunkene 11,54% 14,29% 11,76% 30,00% 22,73% 18,18%<br />

ausländische Mitbürger 15,38% 14,29% 20,59% 9,09% 10,00% 18,18% 9,09%<br />

Drogenabhängige 11,54% 12,50% 17,64% 10,00% 13,64% 6,06%<br />

an<strong>de</strong>re Randgruppen 7,69% 12,50% 11,76% 9,09% 20,00% 18,18% 6,06%<br />

Erwerbslose 19,23% 14,29% 20,59% 81,82% 10,00% 13,64% 6,06%<br />

an<strong>de</strong>re 34,62% 32,14% 17,64% 20,00% 13,64% 100,00% 54,55% 100,00% 100,00%<br />

Frage8 Welche Auswirkungen haben Konfliktsituationen auf das Unternehmen?<br />

absolut Bank Behör<strong>de</strong>n Energie Inkasso Klinik Sicherheit Telekom. Verkehr Versichg Wohlfahrt<br />

Ausfalltage 2 2 1<br />

personelle Verän<strong>de</strong>rungen 2 5 2 1 3 2<br />

Verunsicherung <strong>de</strong>r Mitarbeiter 9 12 9 1 4 3 1 15<br />

Technische Maßnahmen zur Sicherung 2 10 2 1 4 3<br />

Vermeidung <strong>von</strong> Kun<strong>de</strong>nkontakten 2 1<br />

zusätzliches Personal zur Bewältigung 1 1 3 1<br />

Sachschä<strong>de</strong>n 2 6 2 1 3<br />

an<strong>de</strong>re 1 9 2 8 2 1 4 15 2 2<br />

Frage 8 Welche Auswirkungen haben Konfliktsituationen auf das Unternehmen?<br />

relativ Bank Behör<strong>de</strong>n Energie Inkasso Klinik Sicherheit Telekom. Verkehr Versichg Wohlfahrt<br />

Ausfalltage 10,00% 4,44% 2,56%<br />

personelle Verän<strong>de</strong>rungen 10,00% 11,11% 11,76% 10,00% 21,43% 5,13%<br />

Verunsicherung <strong>de</strong>r Mitarbeiter 45,00% 26,67% 52,96% 10,00% 40,00% 21,43% 20,00% 38,46%<br />

Technische Maßnahmen zur Sicherung 10,00% 22,22% 11,76% 10,00% 28,57% 7,69%<br />

Vermeidung <strong>von</strong> Kun<strong>de</strong>nkontakten 10,00% 2,22%<br />

zusätzliches Personal zur Bewältigung 10,00% 10,00% 21,43% 20,00%<br />

Sachschä<strong>de</strong>n 10,00% 13,33% 11,76% 10,00% 7,69%<br />

an<strong>de</strong>re 5,00% 20,00% 11,76% 80,00% 20,00% 7,14% 60,00% 38,46% 100,00% 100,00%<br />

96


Frage 9 Beeinträchtigen die Konfliktsituationen die Qualität <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>nservices?<br />

absolut Bank Behör<strong>de</strong>n Energie Inkasso Klinik Sicherheit Telekom. Verkehr Versichg Wohlfahrt<br />

nein 8 17 8 9 5 5 4 17 1 2<br />

ja 3 3 2 1 7 1<br />

Frage 9 Beeinträchtigen die Konfliktsituationen die Qualität <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>nservices?<br />

relativ Bank Behör<strong>de</strong>n Energie Inkasso Klinik Sicherheit Telekom. Verkehr Versichg Wohlfahrt<br />

nein 72,73% 85,00% 80,00% 100,00% 100,00% 83,33% 100,00% 70,83% 50,00% 100,00%<br />

ja 27,27% 15,00% 20,00% 16,67% 29,17% 50,00%<br />

Frage 10 Wie hoch ist nach Konfliktfällen das Beschwer<strong>de</strong>aufkommen in Ihrem Unternehmen?<br />

absolut Bank Behör<strong>de</strong>n Energie Inkasso Klinik Sicherheit Telekom. Verkehr Versichg Wohlfahrt<br />

hoch<br />

mittel 4 3 4 1 1 1 6<br />

gering 6 14 6 5 3 4 1 15 2<br />

nicht vorhan<strong>de</strong>n 1 3 3 2 1 3 2 2<br />

Frage 10 Wie hoch ist nach Konfliktfällen das Beschwer<strong>de</strong>aufkommen in Ihrem Unternehmen?<br />

relativ Bank Behör<strong>de</strong>n Energie Inkasso Klinik Sicherheit Telekom. Verkehr Versichg Wohlfahrt<br />

hoch<br />

mittel 36,36% 15,00% 40,00% 11,11% 16,67% 16,67% 26,09%<br />

gering 54,55% 70,00% 60,00% 55,56% 50,00% 66,67% 25,00% 65,22% 100,00%<br />

nicht vorhan<strong>de</strong>n 9,09% 15,00% 33,33% 33,33% 16,67% 75,00% 8,70% 100,00%<br />

97


Frage 11 Welche Maßnahmen führen Sie durch, um Konfliktsituationen zu min<strong>de</strong>rn?<br />

absolut Bank Behör<strong>de</strong>n Energie Inkasso Klinik Sicherheit Telekom. Verkehr Versichg Wohlfahrt<br />

Schulungsmaßnahmen 8 16 10 6 3 5 3 20 2 2<br />

Betreuungsmaßnahmen 2 4 3 3 1 2 1 1 1<br />

Mitarbeitergespräche 9 12 10 7 3 4 4 14 1 1<br />

Einsatz <strong>von</strong> Sicherheitsdiensten 2 3 1 2 1 3<br />

technische Sicherungen 4 9 3 2 3 3<br />

organisatorische Maßnahmen 7 12 4 3 3 3 1 9<br />

an<strong>de</strong>re 2 1 3 2<br />

keine 1<br />

Frage 11 Welche Maßnahmen führen Sie durch, um Konfliktsituationen zu min<strong>de</strong>rn?<br />

relativ Bank Behör<strong>de</strong>n Energie Inkasso Klinik Sicherheit Telekom. Verkehr Versichg Wohlfahrt<br />

Schulungsmaßnahmen 25,00% 27,59% 31,25% 31,58% 21,43% 27,78% 33,33% 37,04% 33,33% 66,67%<br />

Betreuungsmaßnahmen 6,25% 6,90% 9,38% 15,79% 7,14% 11,11% 11,11% 1,85% 16,66%<br />

Mitarbeitergespräche 28,13% 20,69% 31,25% 36,84% 21,43% 22,22% 44,44% 25,93% 16,66% 33,33%<br />

Einsatz <strong>von</strong> Sicherheitsdiensten 6,25% 5,17% 3,13% 14,29% 5,56% 5,56%<br />

technische Sicherungen 12,50% 15,52% 9,38% 14,29% 16,67% 5,56%<br />

organisatorische Maßnahmen 21,88% 20,69% 12,50% 15,79% 21,43% 16,67% 11,11% 16,67%<br />

an<strong>de</strong>re 3,45% 3,13% 5,56% 33,33%<br />

keine 1,85%<br />

Frage 12 Wenn Schulungen stattfin<strong>de</strong>n, wer führt diese durch?<br />

absolut Bank Behör<strong>de</strong>n Energie Inkasso Klinik Sicherheit Telekom. Verkehr Versichg Wohlfahrt<br />

interne Trainer 2 7 1 5 2 5 2 8 1<br />

externes Unternehmen 4 7 8 7<br />

bei<strong>de</strong>s 2 3 1 2 2 1 1 4 2<br />

keine 3 3 2 1 1 3 1<br />

Frage 12 Wenn Schulungen stattfin<strong>de</strong>n, wer führt diese durch?<br />

relativ Bank Behör<strong>de</strong>n Energie Inkasso Klinik Sicherheit Telekom. Verkehr Versichg Wohlfahrt<br />

interne Trainer 18,18% 35,00% 10,00% 55,56% 40,00% 83,33% 50,00% 36,36% 50,00%<br />

externes Unternehmen 36,36% 35,00% 80,00% 31,82%<br />

bei<strong>de</strong>s 18,18% 15,00% 10,00% 22,22% 40,00% 16,67% 25,00% 18,18% 100,00%<br />

keine 27,27% 15,00% 22,22% 20,00% 25,00% 13,64% 50,00%<br />

99


Frage 13 Welche Auswirkungen haben diese Schulungen?<br />

absolut Bank Behör<strong>de</strong>n Energie Inkasso Klinik Sicherheit Telekom. Verkehr Versichg Wohlfahrt<br />

mehr Produktivität 3 3 2 5 2 3 1 7 1<br />

mehr Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheit 7 5 5 4 2 5 3 14 1<br />

mehr Arbeitszufrie<strong>de</strong>nheit 4 12 9 7 3 3 3 13 2 2<br />

weniger Konfliktsituationen 6 10 3 7 2 3 2 11<br />

weniger Beschwer<strong>de</strong>n 3 5 2 2 1 2 7 1<br />

weniger Sachschä<strong>de</strong>n 1 4 1 1 2<br />

weniger Ausfalltage 1 1 1 1<br />

an<strong>de</strong>re 2 7 1 1 1 1 6<br />

Frage 13 Welche Auswirkungen haben diese Schulungen?<br />

relativ Bank Behör<strong>de</strong>n Energie Inkasso Klinik Sicherheit Telekom. Verkehr Versichg Wohlfahrt<br />

mehr Produktivität 11,11% 6,38% 9,09% 19,23% 16,67% 17,65% 9,09% 11,48% 20,00%<br />

mehr Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheit 25,93% 10,64% 22,73% 15,38% 16,67% 29,41% 27,27% 22,95% 20,00%<br />

mehr Arbeitszufrie<strong>de</strong>nheit 14,81% 25,53% 40,91% 26,92% 25,00% 17,65% 27,27% 21,31% 40,00% 100,00%<br />

weniger Konfliktsituationen 22,22% 21,28% 13,64% 26,92% 16,67% 17,65% 18,18% 18,03%<br />

weniger Beschwer<strong>de</strong>n 11,11% 10,64% 9,09% 7,69% 8,33% 11,76% 11,48% 20,00%<br />

weniger Sachschä<strong>de</strong>n 3,70% 8,51% 8,33% 5,88% 3,28%<br />

weniger Ausfalltage 3,70% 2,13% 9,09% 1,64%<br />

an<strong>de</strong>re 7,41% 14,89% 4,55% 3,85% 8,33% 9,09% 9,84%<br />

Frage 14 Kennen Sie auch an<strong>de</strong>re Anbieter am Markt?<br />

absolut Bank Behör<strong>de</strong>n Energie Inkasso Klinik Sicherheit Telekom. Verkehr Versichg Wohlfahrt<br />

nein 8 14 7 7 3 2 2 18 2<br />

ja 3 6 3 2 2 3 2 6 2<br />

Frage 14 Kennen Sie auch an<strong>de</strong>re Anbieter am Markt?<br />

relativ Bank Behör<strong>de</strong>n Energie Inkasso Klinik Sicherheit Telekom. Verkehr Versichg Wohlfahrt<br />

nein 72,73% 70,00% 70,00% 77,78% 60,00% 40,00% 50,00% 75,00% 100,00%<br />

ja 27,27% 30,00% 30,00% 22,22% 40,00% 60,00% 50,00% 25,00% 100,00%<br />

100

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