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Verantwortungsvoller Umgang mit freiheitsentziehenden ...

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2. Fach- und sachgerechte Umsetzung von notwendigen FeMZieleZiel ist die sach- und fachgerechte Anwendung der FeM unter Berücksichtigung der Situationdes Bewohners <strong>mit</strong> der geringst möglichen Einschränkung der Bewegungsfreiheit und Selbstbestimmungfür einen möglichst kurzen Zeitraum. Für die Überprüfung der Zielerreichungsind messbare Parameter festzulegen.Beispiel 1: SturzprophylaxeDie Dokumentation des Nachtdienstes der letzten 2 Wochen zeigt, dass die betroffene Personnicht mehr versucht, über die Bettgitter zu steigen, wenn die individuellen Toilettengängezweimal nachts eingehalten werden. Als Ziel wird geplant: Kein Versuch, über die Bettgitter zusteigen, bei Einhalten der Toilettengänge zweimal nachts (später Abend und frühe Morgenstunde)oder nach tagesindividuellem RhythmusBeispiel 2: UnruheKeine oder geringe Anzeichen von Unruhe (maximal Hin- und Herrutschen auf dem Stuhl,aber kein Rütteln am Vorsatztisch und keine Aufstehversuche) bei gleichzeitigem Anbietenvon Beschäftigung und Unterhaltung.Planung der MaßnahmenHier ist die sach- und fachgerechte Durchführung der FeM zu planen. Die in der Informationssammlunggewonnenen pflegerischen Informationen, die Erfahrungen bereits erlebter FeMund Ressourcen des Bewohners sowie die Informationen durch die Angehörigen und andererBeteiligter sind möglichst umfassend zu berücksichtigen. Wenn die betroffene Person aufgrundder Fixierung an einen bestimmten Ort gebunden ist, sollte dieser ihren Wünschen entsprechendgestaltet sein. Z. B. sind die Temperatur und Lichtverhältnisse anzupassen. Bei derPlanung der Maßnahme ist bereits die Einbindung der Beteiligten (Leitung, Richter, Ärzte,therapeutische Kräfte, Betreuer usw.) und Betroffenen (z. B. Angehörige) zu berücksichtigen.Bei der Planung dieser Maßnahmen ist zu berücksichtigen, dass eine FeM immer zu einemerhöhten Beaufsichtigungs- und Betreuungsbedarf führt!Beispiel 1: SturzprophylaxeBettgitter beidseitig für die Nachtruhe, maximal 8 Stunden, durch Toilettengänge unterbrochen,Notrufglocke griffbereitBeispiel 2: UnruheAnbringen des Vorsatztisches maximal 1 Stunde vor<strong>mit</strong>tags und 1 Stunde nach<strong>mit</strong>tags zurkörperlichen Erholung bei starkem Bewegungsdrang unter Aufsicht in der Wohnküche, beijeder Maßnahme eine Beschäftigung anbieten, vorzugsweise Kaffee mahlen oder tagesaktuelleBeschäftigung z. B. Äpfel schälen, auf Reaktionen achten, bei Unruhe zusätzlich Sitzwacheund Gespräche32

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